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Alle Inhalte von Alexander Grodzinski
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After 45 years, the most acclaimed, revered horror franchise in film history reaches its epic, terrifying conclusion as Laurie Strode faces off for the last time against the embodiment of evil, Michael Myers, in a final confrontation unlike any captured on-screen before, one where only one of them will survive. As Halloween Ends marks the last chapter of the David Gordon Green trilogy, so it ushers the essential return of original director and composer John Carpenter to score the iconically hair-raising soundtrack alongside Cody Carpenter and Daniel Davies. Recorded in its entirety at Carpenter’s home studio and Davies’ studio, the unmistakable mix of software synths, vintage analogue equipment, and live instrumentation once again provides the signature sound of Halloween, one of the most distinctive aspects of the movie franchise to date. The soundtrack was tracked scene by scene but the album itself plays like a stand alone piece of music. The general atmosphere is one of dread yet the record includes some groove laden moments reminiscent of Escape From New York or some of Carpenter’s other more dance-able scores. Exquisite and delicate ambient pieces weave their way between some of the score’s more arresting moments and yet maintain a subtle pop sensibility. The overall achievement showcases three master musicians, one of whom invented the entire horror-synth genre, crafting an evocative, playful and deeply listenable score that honors a legacy and expands on the decades of work that have been leading to this triumphant climax. Halloween Ends is the soundtrack of the final battle against evil. Watch your back this Halloween, Michael may be near you. Digital Release Date: 10/14/2022 Physical Release Date: 1/20/2023
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Snow Files of the Week: "Suite from the Pilot" aus der Serie "Dark Skies" (1996). Mark Snow komponierte nur die Musik für den Pilotfilm, den Rest der Serie vertonte Ex-Tangerine-Dream-Mitglied Michael Hoenig ("The Blob", 1988). Sicherlich war der zu dem Zeitpunkt aufkeimende Erfolg der X-Akten ein Grund dafür, warum man Snow für "Dark Skies" holte (hat ja auch was mit Aliens zu tun). Von daher ist es kein Wunder, dass seine Musik für den Pilotfilm sehr X-Files-mäßig klingt. Die Suite ist auf dem Score-Album enthalten, welches ansonsten Michael Hoenigs Musik enthält. Die CD wurde limitiert von Perseverance Records veröffentlicht und ist dort mittlerweile ausverkauft. Viel Spaß beim Hören!
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Snow Files of the Week: "Capsules/A Mother Never Forgets/Mulder’s Memories" aus "The X-Files: The Event Series", Episode "Founder's Mutation" (2016). Mit den X-Akten kehrte 2016 natürlich auch Mark Snow zurück. Seine Musik für die neuen Folgen bewegt sich zwar auf bewährtem Territorium, fügt aber genügend neue Elemente hinzu, um interessant zu bleiben. Dabei ist seine Musik minimalistischer als noch in den letzten Staffeln der Serie. Snow kehrte eher zu den Klanglandschaften der frühen Staffeln zurück, was ihn aber nicht davon abhielt, auch für die neuen Folgen tolle Themen zu schreiben. "Founder's Mutation" ist die zweite Folge der neuen Staffel. Darin geht es um einen Wissenschaftler, der Experimente an Kindern mit genetischen Anomalien durchführt, um sie zu heilen. Dass dies nicht ohne Nebenwirkungen verläuft, ist klar. In der Folge haben sowohl Scully als auch Mulder Visionen ihres Sohns William, den sie in der neunten Staffel als Baby zur Adoption freigegeben haben, um ihn vor den bösen Mächten zu schützen, die ihn verfolgt haben, wegen seiner Alien-Mensch-Hybrid-DNA. Das Stück "Mulder's Memories" untermalt die letzte Szene der Folge, als Mulder in seiner Fantasie mit seinem zum Kind herangewachsenen Sohn William spielt. Unter anderem bauen sie zusammen eine kleine Rakete, die sie in den Himmel steigen lassen. Mulders Vision endet damit, dass er Zeuge der Entführung Williams durch Außerirdische wird, wie damals bei seiner Schwester. Wieder in der Wirklichkeit betrachtet Mulder ein Foto seines Sohnes. Snows Musik zu dieser Szene ist für mich die schönste der ganzen Staffel. Viel Spaß beim Hören!
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FLAC - Dateien von Qobuz verlustfrei umwandeln: Was brauche ich dazu?
Alexander Grodzinski antwortete auf magnum-p.i.s Thema in Off Topic
Hast du die CD dann vielleicht als Daten-CD gebrannt und nicht als Audio-CD? Das wäre eine Erklärung. -
„Dieser" James Guthrie ist ein recht bekannter Toningenieur, der vor allem durch seine Arbeit mit der Band Pink Floyd bekannt ist. Seit deren Album „The Wall" von 1979 ist er im Grunde deren Tontechniker und hat auch die toll klingenden Neumischungen der alten Alben zu verantworten (Pink Floyds Album „Animals" erscheint im September übrigens im neuen James-Guthrie-Mix). Und da Kamen nicht nur bei „The Wall", sondern auch bei weiteren Alben der Band für die Orchesterarrangements zuständig war, dürfte er auch oft mit Guthrie gearbeitet haben.
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Xander Rodzinski - Walter Hill's Dead for a Dollar
Alexander Grodzinski antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Vielleicht sollte ich ihn mal anschreiben, eventuell ein entfernter Verwandter. -
Xander Rodzinski - Walter Hill's Dead for a Dollar
Alexander Grodzinski antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Und der Name ist kein Pseudonym von mir. -
Snow Files of the Week: "Cortege" (1999/2002) aus dem "Cold Spring" Sampler "The Chamber". Hier haben wir eine rare Begebenheit, bei der Snow nicht für einen Film oder eine Serie komponierte. Das Stück "Cortege" stammt aus einem Konzept-Album mit dem Titel "Death...be not proud", welches komplett aus neuen Kompositionen von Snow bestehen sollte. Das Veröffentlichungsdatum sollte im Frühjahr 1999 sein, es gibt sogar eine Trackliste (Intonation, Cortege, If Hitler Had Autism, Mr Jones, Quietude and Colonel Parkinson). Aber leider wurde das Album nicht veröffentlicht. Auf Nachfrage beim Label bekam ich als Antwort, dass Snow tatsächlich an dem Album gearbeitet hat, aber mehr und mehr mit Filmmusik-Aufträgen beschäftigt war, sodass er keine Zeit mehr hatte für das Album. Das Label hat immer noch ein 25-minütiges Master für das Album. Der Track zeigt Snow in seinem düsteren X-Files-Ambient-Modus. Viel Spaß beim Hören!
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Snow Files of the Week: "Overlooking Tradition/The Challenge/Chain Gang" aus "Harsh Realm" (1999). Die dritte Show von Chris Carter, nach "The X-Files" und "MillenniuM", bekam natürlich auch einen Score von Mark Snow. Sein Ansatz ist hier allerdings ein wenig anders, der Score ist perkussiver und technischer. Dennoch gibt es viele tolle thematische Sachen. Der Serie war leider kein Erfolg vergönnt, neun Folgen wurden produziert, bereits nach der dritten Folge wurde sie abgesetzt. Bei uns lief sie vor vielen Jahren mal im Nachtprogramm. Darin geht es um ein Projekt des amerikanischen Militärs, mit dem eine virtuelle Kopie unserer Welt erzeugt werden kann. Das soll dazu dienen, dort Waffen zu testen und Angriffe feindlicher Mächte zu simulieren. Dort, im virtuellen New York, wird eine Atombombe gezündet. Dabei sterben vier Millionen Menschen und sie hinterlässt eine post-apokalyptische Welt. Der zwielichtige General Santiago, gespielt von Terry O´Quinn (Peter Watts in "Millennium", Locke in "Lost"), hat die Macht in der virtuellen Welt an sich gerissen und beherrscht diese nun als Diktator. Ein Team des Militärs wird in die virtuelle Welt geschickt, um Santiago zu töten. Im Pilotfilm hat Lance Henriksen einen Kurzauftritt. Die Musik wurde, gekoppelt mit der Musik der ähnlich gefloppten vierten Carter-Serie "The Lone Gunmen", einem "X-Files"-spin-off, von LLL veröffentlicht und ist ausverkauft. Viel Spaß beim Hören!
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Das sicherlich auch. Ich glaube, Moroders Zeit in der Filmmusik war da auch langsam vorbei, beziehungsweise vielleicht auch die Lust daran. Bei Faltermeyer war es ja so. Er vermisste seine bayrische Heimat und konnte auch allgemein nicht viel mit der oberflächlichen Hollywood-Glitzerwelt anfangen. Daher verließ er Hollywood bereits 1987 und baute sich ein Studio bei sich zu Hause in Bayern. Von dort aus schrieb er zwar noch Scores für US-Produktionen, die Musik zum Schwarzenegger-Film RUNNING MAN war die erste, die Faltermeyer 1987 in seinem Studio produzierte, aber wenn du nicht vor Ort bist, wirst du wohl auch schnell vergessen. Zumal das Bereitstellen der Musik damals ja noch ein riesiger Aufwand war. Ohne Internet konnte Faltermeyer seine Tracks nicht einfach online verschicken, sondern kommunizierte übers Telefon mit dem Regisseur und spielte ihm dort auch seine Musik vor, bevor er seine Bänder per Express in die USA schicken musste. Da sagt sich ein Produzent sicherlich auch, dass das mit einem ansässigen Komponisten einfacher geht. Aber man sieht ja, dass sowohl Moroder, als auch Faltermeyer Anfang der 90er so ziemlich von der Bildfläche verschwanden, was US-Filmmusik angeht. Lag wohl auch daran, dass mit den 80ern die Zeit der Synthie-Scores in großen Produktionen so ziemlich vorbei war. Der Trend ging dann ja wieder hin zu vollorchestralen Scores und das konnten Moroder und Faltermeyer natürlich nicht liefern. In den letzten zehn, fünfzehn Jahren änderte sich der Trend dann wieder und heute ist eben ein elektronischer Ambient-Score normal geworden. Moroder zog sich in den 90ern ja auch etwas aus der Musikbranche zurück, startete seine Karriere als gefragter DJ, die er bis heute, auch mit 82 Jahren, noch verfolgt. Neue Musik gab es seitdem von ihm ja nur noch sporadisch, jedenfalls nicht mehr in der Menge wie in den 80ern.
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Eine wirklich schöne Veröffentlichung. Besonders gefallen mir die schönen Variationen auf Ginas und Elviras Thema. Natürlich gibt es auch einige Tracks, die eher dröges Spannungsgebrummel sind, aber insgesamt ein rundes Paket. Interessantes Booklet auch, was mich wieder darin bestätigt, dass Moroder im Grunde der Hans Zimmer der 80er war. Klar, im Unterschied zu Zimmer dauerte Moroders Filmmusik-Zeit nicht sonderlich lange, dafür hat Moroder außerhalb der Filmmusik natürlich seine Spuren hinterlassen und konnte sich sein Zuhause mit Gold- und Platinplatten dekorieren. Dennoch gibt es in der Arbeitsweise viele Parallelen. So gibt das Booklet Aufschluss darüber, dass Moroder viel vom Score an Sylvester Levay abgegeben hat, da er lieber an den Songs arbeiten wollte. Levay war Keyboarder und Arrangeur für Moroder in München, genau wie Harold Faltermeyer. Und genau wie bei Faltermeyer war die Arbeit mit Moroder Levays Einstieg in die Welt der Filmmusik. Also auch hier Parallelen zur RCP-Firma von Zimmer. Levay sagt auch, dass damals einfach so viel los war in Moroders Studio, dass es gar nicht anders ging, als die Arbeit aufzuteilen. Und das glaubt man gern, wenn man sich die frühen 80er bei Moroder ansieht. Neben Leuten wie Donna Summer, für die er komponierte und produzierte, machte er noch eigene Alben und dazu noch jede Menge Filmmusik. Nach seiner ersten Filmmusik zu MIDNIGHT EXPRESS, die auch prompt einen Oscar gewann, rissen sich die Studios um Moroder. Alleine 1983, als SCARFACE erschien, hatte Moroder mit CAT PEOPLE, SUPERMAN III (Songs) und FLASHDANCE bereits drei Filmmusiken veröffentlicht. Er arbeitete nicht nur am Score, sondern auch an den Songs. Und alleine das Album zu FLASHDANCE verkaufte sich über 20 Millionen Mal. 1984 dann schrieb und produzierte er Songs für die colorierte Fassung von METROPOLIS, ein Herzensprojekt Moroders. Dafür ließ er auch nach verschollenen Szenen des Films suchen und man wurde tatsächlich fündig. Ob man die Moroder-Version des Films jetzt mag oder nicht, zumindest hat er so wahrscheinlich einige Szenen des Films gerettet, die sonst wohl wirklich für immer verloren gewesen wären. Ebenfalls 1984 komponierte und produzierte er den Titelsong der Olympischen Sommerspiele in Los Angeles, „Reach Out", sowie den Song und einen Teil des Scores für die US-Fassung von DIE UNENDLICHE GESCHICHTE. Nachdem Moroder bereits 1980 bei AMERICAN GIGOLO mit Jerry Bruckheimer gearbeitet hatte, engagierte dieser ihn auch für seine Filme FLASHDANCE und TOP GUN. Für den Film THIEF OF HEARTS von 1984, ebenfalls eine Bruckheimer-Produktion, komponierte Moroder das Titelstück, überließ den Score aber Faltermeyer, für den das dann der Einstieg in Hollywood war und auch sein Ticket für BEVERLY HILLS COP. Wie sein Mentor Moroder komponierte Faltermeyer dann für diverse Filme nicht nur den Score, sondern auch einige der Songs. An TOP GUN arbeiteten beide dann ja 1986 zusammen. Also auch hier wieder recht ähnlich wie bei Zimmer, der Moroder quasi 1990 mit DAYS OF THUNDER ablöste, aber Bruckheimer so weiter seine Pop-Symphonik lieferte. Beim ersten HOT SHOTS! 1991 schließt sich dann sozusagen der Kreis, da Sylvester Levay für die Parodie seine Variante der Moroder/Faltermeyer-Musik zu TOP GUN schreiben durfte.
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John Carpenter - Terror takes shape
Alexander Grodzinski antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Komponisten Diskussion
Und ein weiteres Film/Vinyl-Bundle, dieses Mal THE FOG. Als B-Seite gibt es nun die bisher unveröffentlichte Neueinspielung des Tracks „Walk to the Lighthouse". -
Snow Files of the Week: "We're married again/Lucy Remembers" aus der Mini-Serie "Oldest Living Confederate Widow Tells All" (1994). Ein eher ungewöhnlicher Score von Snow. Während er bereits an der ersten Staffel der X-Akten arbeitete, vertonte er ebenfalls diese Mini-Serie. Wo bei den X-Akten eher düstere Ambient-Klanglandschaften vorherrschten, bekommen wir hier einen orchestralen Score mit schönen Themen und Motiven zu hören, die zeigen, dass Mark durchaus auch komplett orchestrale Musik schreiben kann. Ein Album mit der Musik erschien bei Milan Records. Viel Spaß beim Hören!
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Snow Files of the Week: "Starspeak/Hidden Truths/Big Happening" aus "The X-Files, Season 8, Episode "This is not happening" (2001). Zu Beginn der achten Staffel komponierte Snow ein Thema für Scully. Dieses sollte die Verzweiflung, aber auch die Entschlossenheit Scullys bei der Suche nach Mulder unterstreichen. Nicci Sill steuerte dafür den Gesang bei, bei dem sie unter anderem die Worte "We are near" leicht verfremdet über die Melodie singt. In der Episode "This is not happening" taucht das Thema in einer instrumentalen Version wieder auf, als Scully mit Skinner über eine Unterhaltung spricht, die sie einst mit Mulder bezüglich den Sternen bzw des Weltalls geführt hat. Als Mulders Leiche nachts auf einem Feld auftaucht, weiss Scully, dass es nur eine Chance für Mulder gibt: Jeremiah Smith, der Wunderheiler. Dieser sammelt mit seiner Gemeinde die Körper derjenigen auf, die von den Aliens nachts auf Feldern nach den Experimenten zurückgelassen werden. Doch bevor Scully zu Jeremiah gelangen kann, sieht sie ein UFO, welches Jeremiah mit sich nimmt. Mulder scheint verloren. Mark komponierte für die Szene große, dramatische, fast schon Hans-Zimmer-artige Musik, in der er Scullys Thema in einen Marsch verwandelt. Diese Stücke stammen vom ersten Volume X-Files-Musik von LLL, limitiert auf 2000 Exemplare. Viel Spaß beim Hören!
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Angelo Badalamenti - The Sound of Lynch
Alexander Grodzinski antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Komponisten Diskussion
Julee Cruise (1956 - 2022) Julee Cruise ist am 09. Juni im Alter von 65 Jahren gestorben. Laut einem Statement ihres Ehemanns hat sie ihr Leben eigenbestimmt beendet. Cruise litt seit mehreren Jahren an Lupus erythematodes, einer Autoimmunkrankheit, die Organe angreift und starke, rheumatische Schmerzen verursachen kann. 2018 machte Julee Cruise ihre Krankheit öffentlicht, sie hatte vor allem beim Gehen starke Schmerzen. Ihre Stimme und ihr Gesicht sind untrennbar mit TWIN PEAKS verbunden. Doch die Zusammenarbeit mit David Lynch und Angelo Badalamenti begann schon einige Jahre zuvor. 1986 drehte Lynch BLUE VELVET. Der Film stellt die erste Zusammenarbeit von Lynch und Badalamenti dar. Für den Film wollte Lynch den Song „Song to the Siren" von Tim Buckley verwenden. Doch rechtliche Probleme, beziehungsweise die Kosten für die Lizenz, verhinderten das (1996 verwendete Lynch den Song in LOST HIGHWAY). Also suchte er nach einer Alternative. So fragte er Badalamenti, ob er „jemanden kenne, der wie ein Engel singen kann". So kam Julee Cruise ins Spiel. Sie sang den von Badalamenti komponierten und von Lynch getexteten Song „Mysteries of Love". Lynch, Badalamenti und Cruise verstanden sich so gut, dass sie an weiteren Songs arbeiteten, die in der gleichen Konstellation entstanden. Also Badalamenti Musik, Lynch Texte. Daraus entstand dann das Album „Floating into the Night", welches 1989 veröffentlicht wurde. Zur gleichen Zeit begann Lynch bereits mit der Arbeit an TWIN PEAKS. Und Julee Cruise sollte ein integraler Teil der Serie werden. Nicht nur wurde die instrumentale Version des Songs „Falling" zur Titelmelodie von TWIN PEAKS, auch andere Titel aus dem Album sang Julee Cruise als Nachtclubsängerin im Roadhouse, welches von den Charakteren der Serie immer gern besucht wurde. Zudem spiegelten die Songs in der Serie auch immer bestimmte Punkte in der Handlung wider. Am eindrucksvollsten ist das wohl bei dem Song „The World Spins", bei dem in einer Parallelmontage Bob einen weiteren Mord begeht, während Agent Cooper im Roadhouse Julee Cruise bei diesem Song zuhört, die sich dann kurzzeitig in den „Riesen" aus Coopers Träumen verwandelt, der ihm mitteilt „It's happening again". Auch nach dem Ende von TWIN PEAKS arbeiteten Lynch, Badalamenti und Cruise zusammen. Sie trat in der von Lynch inszenierten „Industrial Symphony No. 1: The Dream of the Brokenhearted" auf und ebenfalls im TWIN PEAKS Kinofilm von 1992. Dort sang sie im Roadhouse den Titel „Questions in a world of blue". Dieser Song erschien sowohl auf dem Soundtrackalbum, als auch auf dem zweiten, von Lynch und Badalamenti geschriebenen, Album „The Voice of Love", welches 1993 veröffentlicht wurde. Das Titelstückt des Albums, „The Voice of Love", ist als Instrumentalversion ebenfalls schon im Kinofilm zu hören. Es ist das letzte Stück des Filmes, nachdem Laura Palmer ermordet wurde und im „Wartezimmer" mit Agent Cooper den Engel sieht. Nach diesem Album kam es zu Streitereien zwischen Cruise und Lynch/Badalamenti. Julee wollte unbedingt selbst Songs schreiben und so trennten sich die Wege der drei. Mehrere Jahre herrschte Funkstille, bevor man sich dann doch wieder vertrug. Aber eine erneute Zusammenarbeit entstand daraus nicht. Nichtsdestotrotz war Julee Cruise natürlich ein Teil der dritten Staffel von TWIN PEAKS, die als TWIN PEAKS: THE RETURN 2017 veröffentlicht wurde. Lynch hatte das Konzept der Serie verändert, die Verknüpfungen mit unserer, realen Welt waren hier viel stärker vorhanden. Manchmal traten so die Darsteller aus ihren Rollen heraus und wurden zu den echten Personen. Zu den Veränderungen gehörte auch, dass fast jede Folge mit einem Auftritt einer Band im Roadhouse endete. Darunter befanden sich so illustere Namen wie die Chromatics oder die Nine Inch Nails. In der vorletzten Folge dann trat Julee Cruise wieder in Erscheinung, allerdings nicht mit einem neuen Song, sondern wieder mit „The World Spins". 2002 veröffentlichte sie ihr Album „The Art of Being a Girl". Mit Lynch und Badalamenti entstanden keine neuen Songs mehr. Ihr sphärischer „Hauchgesang" passte perfekt zu den musikalischen Welten von Lynch und Badalamenti und es hätten gerne noch weitere Songs entstehen können. Doch ihren Platz in der Film- und Musikgeschichte hat sie inne. Über der dritten Staffel von TWIN PEAKS liegt eine Wehmut und ein Gefühl des Abschieds. Einige der Darsteller lebten zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr, andere starben kurz nachdem sie ihre Rollen ein letztes Mal gespielt hatten. Nun gehört auch Julee Cruise in diese Reihe. Aber wie ein Engel hat sie ja schon vorher gesungen. -
Double R - Die kleine TWIN PEAKS-Ecke
Alexander Grodzinski antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Film & Fernsehen
Julee Cruise (1956 - 2022) Julee Cruise ist am 09. Juni im Alter von 65 Jahren gestorben. Laut einem Statement ihres Ehemanns hat sie ihr Leben eigenbestimmt beendet. Cruise litt seit mehreren Jahren an Lupus erythematodes, einer Autoimmunkrankheit, die Organe angreift und starke, rheumatische Schmerzen verursachen kann. 2018 machte Julee Cruise ihre Krankheit öffentlicht, sie hatte vor allem beim Gehen starke Schmerzen. Ihre Stimme und ihr Gesicht sind untrennbar mit TWIN PEAKS verbunden. Doch die Zusammenarbeit mit David Lynch und Angelo Badalamenti begann schon einige Jahre zuvor. 1986 drehte Lynch BLUE VELVET. Der Film stellt die erste Zusammenarbeit von Lynch und Badalamenti dar. Für den Film wollte Lynch den Song „Song to the Siren" von Tim Buckley verwenden. Doch rechtliche Probleme, beziehungsweise die Kosten für die Lizenz, verhinderten das (1996 verwendete Lynch den Song in LOST HIGHWAY). Also suchte er nach einer Alternative. So fragte er Badalamenti, ob er „jemanden kenne, der wie ein Engel singen kann". So kam Julee Cruise ins Spiel. Sie sang den von Badalamenti komponierten und von Lynch getexteten Song „Mysteries of Love". Lynch, Badalamenti und Cruise verstanden sich so gut, dass sie an weiteren Songs arbeiteten, die in der gleichen Konstellation entstanden. Also Badalamenti Musik, Lynch Texte. Daraus entstand dann das Album „Floating into the Night", welches 1989 veröffentlicht wurde. Zur gleichen Zeit begann Lynch bereits mit der Arbeit an TWIN PEAKS. Und Julee Cruise sollte ein integraler Teil der Serie werden. Nicht nur wurde die instrumentale Version des Songs „Falling" zur Titelmelodie von TWIN PEAKS, auch andere Titel aus dem Album sang Julee Cruise als Nachtclubsängerin im Roadhouse, welches von den Charakteren der Serie immer gern besucht wurde. Zudem spiegelten die Songs in der Serie auch immer bestimmte Punkte in der Handlung wider. Am eindrucksvollsten ist das wohl bei dem Song „The World Spins", bei dem in einer Parallelmontage Bob einen weiteren Mord begeht, während Agent Cooper im Roadhouse Julee Cruise bei diesem Song zuhört, die sich dann kurzzeitig in den „Riesen" aus Coopers Träumen verwandelt, der ihm mitteilt „It's happening again". Auch nach dem Ende von TWIN PEAKS arbeiteten Lynch, Badalamenti und Cruise zusammen. Sie trat in der von Lynch inszenierten „Industrial Symphony No. 1: The Dream of the Brokenhearted" auf und ebenfalls im TWIN PEAKS Kinofilm von 1992. Dort sang sie im Roadhouse den Titel „Questions in a world of blue". Dieser Song erschien sowohl auf dem Soundtrackalbum, als auch auf dem zweiten, von Lynch und Badalamenti geschriebenen, Album „The Voice of Love", welches 1993 veröffentlicht wurde. Das Titelstückt des Albums, „The Voice of Love", ist als Instrumentalversion ebenfalls schon im Kinofilm zu hören. Es ist das letzte Stück des Filmes, nachdem Laura Palmer ermordet wurde und im „Wartezimmer" mit Agent Cooper den Engel sieht. Nach diesem Album kam es zu Streitereien zwischen Cruise und Lynch/Badalamenti. Julee wollte unbedingt selbst Songs schreiben und so trennten sich die Wege der drei. Mehrere Jahre herrschte Funkstille, bevor man sich dann doch wieder vertrug. Aber eine erneute Zusammenarbeit entstand daraus nicht. Nichtsdestotrotz war Julee Cruise natürlich ein Teil der dritten Staffel von TWIN PEAKS, die als TWIN PEAKS: THE RETURN 2017 veröffentlicht wurde. Lynch hatte das Konzept der Serie verändert, die Verknüpfungen mit unserer, realen Welt waren hier viel stärker vorhanden. Manchmal traten so die Darsteller aus ihren Rollen heraus und wurden zu den echten Personen. Zu den Veränderungen gehörte auch, dass fast jede Folge mit einem Auftritt einer Band im Roadhouse endete. Darunter befanden sich so illustere Namen wie die Chromatics oder die Nine Inch Nails. In der vorletzten Folge dann trat Julee Cruise wieder in Erscheinung, allerdings nicht mit einem neuen Song, sondern wieder mit „The World Spins". 2002 veröffentlichte sie ihr Album „The Art of Being a Girl". Mit Lynch und Badalamenti entstanden keine neuen Songs mehr. Ihr sphärischer „Hauchgesang" passte perfekt zu den musikalischen Welten von Lynch und Badalamenti und es hätten gerne noch weitere Songs entstehen können. Doch ihren Platz in der Film- und Musikgeschichte hat sie inne. Über der dritten Staffel von TWIN PEAKS liegt eine Wehmut und ein Gefühl des Abschieds. Einige der Darsteller lebten zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr, andere starben kurz nachdem sie ihre Rollen ein letztes Mal gespielt hatten. Nun gehört auch Julee Cruise in diese Reihe. Aber wie ein Engel hat sie ja schon vorher gesungen.