Alexander Grodzinski

Es gibt viele Threads dieser Art, die nicht die "üblichen" Diskussionen beinhalten und trotzdem brach liegen bzw sogar Versuche beinhalten, anhand von Clips und Videos die Musik Nicht-Kennern näher zu bringen und trotzdem ohne Reaktion bleiben. Wie gesagt, so ganz greift das Argument nicht wirklich.

So ganz passt Deine Argumentation aber nicht, da es erstens hier genug Nicht-Neulinge gibt, die sich bestimmt nicht so schnell abschrecken lassen und zum zweiten war der Thread hier lange genug vorher für alle sichtbar, um sich dazu zu äussern, bevor "gemeckert" wurde. Und nun erzähl mir nicht, dass Du dich nur nicht zu North und Co. äusserst, weil du Angst vor elitären Belehrungen hast.

Das bestätigt mich aber wieder in der Annahme, dass hier durchaus mehr Leute auch Abseits von Williams, Zimmer und Co. "tätig" sind, sich aber zu den entsprechenden Veröffentlichungen aus welchen Gründen auch immer nicht äussern und lieber über erfüllte oder nicht erfüllte Erwartungen beim neuen Horner oder Zimmers DARK-KNIGHT-Musiken reden, wobei ich jetzt nicht Dich direkt anspreche. Natürlich ist keiner gezwungen, zu allem was zu schreiben, was er so hört, aber warum liegt die Gewichtung immer auf populäreren Sachen? (Ich weiss, eine überaus naive Frage )

Alle drei Beispiele sind populäre Komponisten, plus, im Falle von HOBBIT, höchst populärer Film, weshalb das mehr Leute kennen dürften als "irgendwas Altes von North", et voilá...

Ja, das dürfte wohl so laufen, Peter. Es ist dann eben diese Kombination aus Überangebot und Fanfavorit, dass alleine nur Gerüchte neuer Scores dieses oder jenes Komponisten mehr Threadseiten verursachen als die Veröffentlichung eines Scores eines weniger populären Komponisten. Dass aber dann auf Hörproben oder Empfehlungen anderer User gar nicht oder selten eingegangen wird, wenn man sie schon bei einem eher unpopulären Score, der neu veröffentlicht wird, postet, schiebe ich dann schon eher auf tatsächliches Desinteresse als nur auf das Überangebot anderer (vermeintlich besserer) Scores.

Ja, wenn man sich mal ansieht, wie viele limitierten Scores großer Namen auch nach Jahren noch nicht ausverkauft sind. Selbst der überall so gehypte und geforderte HOOK ist anscheinend weit weg von einem Ausverkauf und auch andere Goldsmith- und Williams-Werke, die nicht unbedingt STAR TREK oder STAR WARS betreffen, bleiben länger erhalten. Selbst der Name Zimmer zieht bei limitierten Scores nicht so, da muss es dann schon DARK KNIGHT oder PIRATES OF THE CARIBBEAN sein, um ein sehr großes Interesse zu entfachen. Aber im Vergleich zu Snow und Badalamenti (oder eben North und Rosenman), wird über jeden neuen Goldsmith, Williams oder Zimmer wesentlich mehr Bohei gemacht, auch wenn die Diskussionen dann spätestens mit dem Erwerb der CD im Sande verlaufen. Klar, das sind alles Fanfavoriten, aber es ist trotzdem kaum zu glauben, dass alles ausser den genannten drei Herren schon zu obskur ist, um sich überhaupt damit zu beschäftigen (natürlich völlig überspitzt ausgedrückt).

Das scheint aber überall so zu sein. Ich kam zufälligerweise auf Facebook ins Plaudern mit Randall D. Larson, der auch Snow- und Badalamenti-Fan ist und der erzählte mir auch, dass er die Erfahrung gemacht hat, dass sich die meisten Leute bei Snow beispielsweise kaum für seine Werke ausserhalb der X-Akten interessieren, auch wenn es viele Sachen von ihm gibt, die den X-Akten sehr ähnlich sind. Da spielt eben die Popularität und die Souvenirjagd (quasi die Musik als Andenken an die Serie und die schöne Zeit) eine größere Rolle als das tatsächliche Interesse an der Musik bzw dem Komponisten selbst.

Schlimm sicher nicht, höchstens für die Hörer, die was verpassen.

Mach ich.

Findest Du? Also wenn es nicht gerade um X-Files (Snow) oder Twin Peaks (Badalamenti) geht, dann finden die beiden hier doch kaum Erwähnung. Ich kann mich zumindest nicht an große Diskussionen zu Veröffentlichungen wie JAKE SPEED, NIGHT SINS, PRIVATE FEARS IN PUBLIC PLACES oder zuletzt SMALLVILLE bei Snow erinnern oder 44 INCH CHEST, THE EDGE OF LOVE und A LATE QUARTET bei Badalamenti. Da schenken die beiden sich nichts im Vergleich zu North, über den auch nur bei populäreren Titeln (SPARTACUS) mal mehr geschrieben wird. Da packe ich mir natürlich auch an die eigene Nase, da ich selber ja was dazu schreiben könnte (was ich bei manchen der erwähnten Sachen auch getan habe), aber eben aufgrund der quasi nicht vorhandenen Resonanz kann ich mich selten dazu aufraffen.

Ich erhöhe meinen Bestand von Cliff-Martinez-Scores auf vier (nach KAFKA, SOLARIS und DRIVE. Vertont der Mann eigentlich nur Filme, deren Titel aus einem Wort bestehen? ) Cliff Martinez - Arbitrage

Kenne ich von Mark Snow und Angelo Badalamenti......und komm jetzt nicht mit "Das sind ja auch keine Komponisten vom Kaliber eines Fielding oder Rosenman".

Fernando Velázquez - The Impossible

Vielleicht sollte sich Bowie eine andere Plattenfirma suchen......auf der anderen Seite hat er seit fast zehn Jahren mittlerweile kein neues Album mehr veröffentlicht. In Zeiten, in denen die CD-Verkäufe zurück gehen, versucht sich eben fast jedes Label daran, mit allerlei Bonussachen die Leute doch noch zum Kauf des Albums zu bewegen. Das war sogar in der Schlager- und Volksmusikszene vor einigen Jahren groß im Trend, da erschien zu jedem Kastelruther-Spatzen- und Nockalm-Quintett-Album mindestens ein Deluxe-Version-Album. Der olle Semino Rossi oder Andrea Berg machen das auch heute noch so, so schnell kann mein Vater die CDs gar nicht nachkaufen, wie da Special-Platinum-Tour-Deluxe-Gedöns erscheint......sogar die Amigos haben von ihrem aktuellen Album eine Deluxe Edition... Na ja, die Paradise Edition gibt es ja auch ohne das limited Zeug als Doppel-CD für 15 Euro, von daher bekommst du sogar zwei CDs zum Preis von einer und deine alte CD kannst du sogar noch verscherbeln und machst somit noch mal Geld wett...theoretisch......oder hättest du auch nur für die zweite CD den vollen Preis gezahlt (bei 33 Minuten Laufzeit)? Natürlich stehen da wirtschaftliche Interessen an oberster Stelle, aber auch hier gilt die alte Weisheit, dass keiner gezwungen wird, es zu kaufen. Ich bin ja eigentlich auch kein Freund dieser nachgeschobenen Editionen, aber für Sammler sind manche dieser Ausgaben schon schnieke. Der Inhalt muss aber natürlich auch stimmen, eine billige Pappkartonhülle mit zwei CDs, auf denen nur neue Remixes sind, sollte es dann auch nicht sein. Im Falle von Lana find ich die Limited Edition doch ganz schick. Das Ganze kommt in einer stabilen Box, ihr Name und der des Albums sind goldfarben geprägt. Beim Öffnen sieht man erst mal einige Fotos von Lana, die so groß sind wie die Box. Dann gibt es "Blue Velvet" als Vinyl-Picture-Single, extra verpackt in durchsichtiger Folie. Das Album liegt als Digipack vor, wobei die CDs darin extra nochmal in kleinen verzierten Hüllen untergebracht sind. Die dritte CD und die DVD liegen dann wieder extra in zwei getrennten Mini-Boxen unter dem Album. Da habe ich schon weitaus lieblosere Editionen gesehen.

In den 80ern war das ja auch noch was anderes... ...man vergisst immer schnell, dass man damals noch in Vinyl-Zeit gerechnet hat, sprich, mehr als 25 Minuten passen nicht auf eine Seite einer LP (wenn man noch einen anständigen Bass haben will), macht also maximal 50 Minuten pro Album. Da konnte man also nicht einfach mal so 30 Minuten Bonustracks draufpacken. Bliebe also nur eine zweite LP und das geht dann wieder ins Geld, bedeutet weniger Absatz. Vielleicht aber war man damals noch zufriedener mit seiner Arbeit und wollte sie nicht mit unnötigen Bonustracks verwässern... Auf der anderen Seite gab es aber auch schon in den 70ern solche Bonusschlachten. Da war beispielsweise auf der MC ein Song mehr drauf als auf der LP, eben weil man da diese Zeitbeschränkung nicht hatte. Sogar Elfmans BATMAN-Score ist auf der LP kürzer als auf der CD, ganz einfach aus "Platzgründen".

Zur Ehrenrettung der Plattenfirma könnte man anführen, dass man nicht bei jedem Newcomer damit rechnen kann, dass er im Laufe weniger Monate mehrere Hits weltweit landen kann. Wenn das Debüt-Album in der Versenkung verschwindet, dann liegen zeitgleich veröffentlichte Special-Alben ja noch mehr wie Blei in den Regalen. Kein gutes Geschäft. Und immerhin gab es bei Veröffentlichung des Albums die Wahl zwischen normaler CD und Digi-Pack mit Bonustiteln. Mittlerweile hat die Lana ein paar Millionen eingebracht, Weihnachten steht vor der Tür, warum also keine Special Edition? Fans kaufen es und Leute, die es bisher vielleicht nicht getan haben, werden durch die Bonussachen eher zum Kauf verleitet, viele kaufen es auch als Geschenk, siehe Weihnachten... Bei "alteingesessenen" Künstlern wie Katie Melua sieht das natürlich etwas anders aus, da man da schon davon ausgehen kann, dass sich auch eine Special Edition eines neuen Albums gut verkaufen wird.

Weil das Album erst dieses Jahr erschienen ist und da vor 2013 nichts Neues kommen wird. Hat schon David Bowie gesagt, er wollte vor einigen Jahren auch gerne mal zwei oder sogar drei Alben im Jahr veröffentlichen, aber die Plattenfirma war dagegen, da man innerhalb eines Jahres mit dem Verkauf eines einzigen Albums mehr Geld reinholt, weil die Käufer sich nicht auf zwei oder drei Alben verteilen.

The Amazing Spider-Man (2 Disc) [blu-ray] Frieda & Anneliese - Das letzte Hemd (+ Bonus Audio CD)

Lana Del Rey - Born To Die - The Paradise Edition (Limited Deluxe Edition inkl. 3CDs, DVD, Vinyl) [box-Set]

Once

John Williams - Lincoln Tom Tykwer, Reinhold Heil, Johnny Klimek - Cloud Atlas Philippe Rombi - Merry Christmas

Ich habe nicht nur alle relevanten, sondern alle Genesis-Alben und habe mir Hacketts neuestes Werk (von dem ich auch alles habe) trotzdem zugelegt. Manche Neuinterpretationen sind schon sehr stark, zumal hier auch Songs aus Hacketts Soloalben dabei sind, davon finde ich besonders "Shadow of the Hierophant" auf "Revisited II" sehr gelungen.

Ist Ron Howard nicht schon lange zu Hans Zimmer übergelaufen? Zumindest hat dieser die letzten vier Filme von Howard vertont, mit Horner hat er zuletzt 2003 bei "The Missing" zusammengearbeitet. Habe ich das falsch in Erinnerung oder kam der "Bruch" zwischen den beiden bei "Da Vinci Code", als Horner lieber "The New World" vertonen wollte?

Henry Jackman - X-Men: First Class Und ebenfalls von Bernd: Joseph Conlan - Finding Home David Hirschfelder - Aquamarine David Julyan - Heartless

Zum Glück wiegt die Freude über die Musik jedes Leid wieder auf, aber man könnte es uns auch einfacher machen...