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Alle Inhalte von Alexander Grodzinski
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Das Studio war sogar sehr zufrieden mit der Musik, Raimi übrigens auch, aber das war ironischerweise auch genau das Problem. Beim ersten Film hatte Elfman die Freiheiten bekommen von Raimi, die er gewohnt war. Beim zweiten Film wurde im Schnitt Elfmans Musik aus dem ersten Film als Temp Track genutzt. Das Studio fand das so toll, dass sie Elfman sagten, er solle das so beibehalten und im Grunde nur neue Arrangements machen. Das wiederrum fand Elfman doof und er versuchte, so viel neue Musik wie möglich unterzubringen. Das war schon mal Streitpunkt eins. Dann kam das berühmte Hellraiser-Stück, welches ebenfalls als Temp im Film gelandet war. Elfman schrieb mehrere Varianten zur entsprechenden Szene, versuchte dabei, dem Hellraiser-Stück so nahe wie möglich zu kommen, ohne es einfach zu kopieren. Aber dem Studio war das immer noch nicht nahe genug, weshalb Elfman entnervt äusserte „If you want Christopher Young, then fucking hire Christopher Young". Der endgültige Bruch kam dann in der Zug-Szene, die Elfman ebenfalls mehrfach vertonte, aber alles schien nicht zu passen. Zu dem Zeitpunkt dürfte die Atmosphäre auch schon recht giftig gewesen sein. Und so kam es, dass tatsächlich Young geholt wurde, um die Zug-Szene zu vertonen und außerdem John Debney und sogar LoDuca hinzugezogen wurden, um zusätzliche Musik und Arrangements zu machen. Für den dritten Film kam Elfman dann nicht mehr in Frage und so holte Raimi Young. Und der musste dann eben zusehen, wie das Studio seine Musik nach und nach aus dem Film nahm und durch neue Arrangements von Elfmans Musik ersetzte. Wir haben hier also den kuriosen Fall, bei dem sich das Studio zu sehr in eine komponierte Musik verliebt hat. Und Raimi schien dabei auch eine Rolle zu spielen. Es wurde also Elfmans Orchestrator Steve Bartek geholt, um Elfmans Musik aus den ersten beiden Filmen einfach neu zu arrangieren für den dritten. Und mir ist bei der Sichtung des Filmes auch fast nur Elfman-Musik aufgefallen. Youngs Musik kommt tatsächlich nur hier und da mal zum Vorschein. Ganz markant beispielsweise bei den zusammengepappten Main Titles, bei denen man den Schnitt durchaus wahrnimmt, wenn Youngs Musik einsetzt. Daher ist eine Veröffentlichung von Youngs Musik auch eher unwahrscheinlich, da Elfman wohl eine finanzielle Beteiligung/Entschädigung bekommen würde für seine Themen, die das Studio wohl nicht zahlen will. Von der IMDb:
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Snow Files of the Week: "Catalogued/Deny Everything/Blood on Paper" aus The X-Files, Episoden "Duane Barry" and "Ascension" (1994). Ein klassischer X-Files-Zweiteiler aus der zweiten Staffel der Serie. Und mit Duane Barry eine der markantesten Figures des X-Files-Universums, aufwühlend manisch gespielt von Steve Railsback. Barry wird seit langer Zeit in manchen Nächten von Aliens heimgesucht, die immer wieder Experimente an ihm durchführen. Als eine erneute Heimsuchung kurz bevor steht, dreht Barry durch und nimmt in einem Bürogebäude einige Geiseln. Die Polizeit hält ihn natürlich nur für einen gefährlichen Irren, aber Mulder ist an den Heimsuchungen interessiert. Mulder gelingt es, Barry zu überlisten und dieser wird angeschossen in ein Krankenhaus eingeliefert. Doch Barry spielt nur zum Schein mit, bricht aus dem Krankenhaus aus und entführt Scully, die er an seiner statt den Besuchern für ihre Experimente überlassen will. Er bringt sie nachts auf den Skyland Mountain, von wo aus er zum ersten Mal entführt wurde. Als Mulder eintrifft, bemerkt er nur noch ein helles Licht am Himmel und findet Barry alleine vor. Scully ist verschwunden. Mark Snow untermalt diese Doppelfolge mit sehr melancholisch-mystischen Klängen. Die kurzen Motive für den Raucher und die Verschwörer tauchen immer wieder auf, da diese natürlich auch ihre Finger im Spiel haben. Die Tracks stammen vom vierten Set X-Files-Musik von LLL. Das Set ist auf 2.000 Exemplare limitert. Viel Spaß beim Hören!
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Ich glaube, an Geld mangelt es Elfman in seiner 14,6 Millionen Dollar Villa nicht. Der vertont auch so genug Blockbuster-Filme, die ihm viel Geld bringen. Möchte gar nicht wissen, was ihm jährlich alleine die Tantiemen an seinem Simpsons-Thema bringen. Was Raimi angeht: Der musste sich eben dem Druck, den er bei SPIDER-MAN 2 vom Studio bekam, beugen und Elfman bekam das voll zu spüren. Und da Elfman immer jemand war, der auch den Mund aufgemacht hat, wenn ihm was nicht passte, kam es hier eben zum großen Krach. Aber wenn man Raimis Werdegang und Karriere mal genauer unter die Lupe nimmt, wird man feststellen, dass er immer sehr loyal seinen engsten Mitarbeitern gegenüber war. Er hat mit ihnen gearbeitet, wo er nur konnte und auch hier und da gegen die Vorlieben des Studios durchgesetzt (wie LoDuca bei ARMY OF DARKNESS). Da gibt es einfach einen Kreis um Raimi, zu dem Leute wie Bruce Campbell, Robert Tapert, Scott Spiegel, Joseph LoDuca, Chris Young, Peter Deming und eben auch Elfman gehören. Als Regisseur wechselt Raimi gern zwischen LoDuca, Young und Elfman, je nach Projekt. Wobei LoDuca natürlich schon lange sein Heil in (oft von Raimi produzierten) Serien gefunden hat. Ausnahmen waren bisher nur THE QUICK AND THE DEAD und FOR LOVE OF THE GAME, bei denen Raimi einfach noch nicht den Status von heute hatte, um so viel mitzubestimmen und außerdem als Regisseur nur angeheuert wurde, also das Projekt nicht selbst entwickelte. Dass Young nun bei DOCTOR STRANGE nicht zum Zuge kam, kann ja auch andere Gründe haben. Sicherlich ist sein Name nicht so zugkräftig wie der von Elfman und in den letzten Jahren ist er ja auch leider etwas in der Versenkung verschwunden. Auf der anderen Seite bekam Young ja bei SPIDER-MAN 3 zu spüren, wie es ist, wenn das Studio den Score zerschnippelt. Das war ja die Ironie an der Sache, dass Young beim dritten Film genau das passierte, wogegen sich Elfman beim zweiten Film noch halbwegs wehren konnte. Vielleicht wollte Raimi es auch nicht riskieren, dass bei einem weiteren großen Studiofilm Young wieder unter die Räder kommt und setzte daher auf die „sichere" Bank Elfman. Wobei sich beide, wie gesagt, schon seit den frühen 90ern kennen und schätzen.
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Ich finde es sowieso schade, dass Raimi sich nur noch auf Blockbuster-Kram stürzt als Regisseur. Ich meine, da macht er nach fast zehn Jahren wieder einen Film als Regisseur und es ist DOCTOR STRANGE 2. Klar, nach seinen SPIDER-MAN-Filmen gab es noch den großartigen DRAG ME TO HELL und auch die ASH vs EVIL DEAD Serie, bei dessen Pilotfolge er auch Regie führte. Aber scheinbar hat er sich darauf verlegt, kleinere Filme, meist im Horrorbereich, nur noch als Produzent zu realisieren. Ich würde gerne mal wieder so etwas wie A SIMPLE PLAN oder THE GIFT von ihm sehen. Gut, Raimi ist Comic-Fan, daher ist seine Wahl vielleicht auch auf DOCTOR STRANGE gefallen. Aber auch die Projekte, in denen er in den letzten Jahren involviert war, die sich dann doch anders entwickelt haben, klangen eher wie eine Verschwendung seines Talents. Soweit ich mich erinnere, war er doch auch mal für den WARCRAFT-Film als Regisseur im Gespräch. Was Elfman angeht: Der scheint in den letzten Jahren mehr Spaß an den kleinen Filmen und Scores zu haben. Die großen Blockbuster-Filme vertont er schon lange nicht mehr mit den Elan von früher. Er lagert dabei ja auch viel an seine Assistenten aus. Daher gehe ich auch im Fall von DOCTOR STRANGE davon aus, dass Chris Bacon wieder einen nicht geringen Anteil am Score schreiben wird. Oder es läuft dieses Mal anders, weil mit Raimi einer seiner ältesten Freunde an Bord ist. Aber bei seinen letzten Burton-Scores hat Elfman auch nicht auf seine Helfer verzichtet. Ist mittlerweile vielleicht auch gar nicht mehr anders möglich bei den Studiofilmen, aber man hört bei den kleineren Sachen Elfman einfach viel mehr raus, weil er die meist tatsächlich noch alleine als Komponist stemmen kann. Da warte ich lieber auf ein neues Rock-Album von ihm. Und ja, mit Raimi hat er sich schon vor Jahren wieder vertragen. Ähnlich wie nach dem Streit mit Tim Burton, weshalb er ja auch nicht ED WOOD vertonte, merkten beide Seiten irgendwann einfach, dass es miteinander doch viel mehr Spaß macht und man die Zusammenarbeit vermisst.
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Bei THE LIGHTHOUSE muss man aber dazu sagen, dass das 4:3-Format nicht einfach nur ein Gimmick war, "weils ja son alter Film quasi sein soll..", sondern soll die Enge, das Ausweglose, in dem sich die beiden Protagonisten befinden, unterstreichen. Und das funktioniert für den Film ja auch ganz gut, da man durch das engere Format tatsächlich alles eher kleiner und beengt wahrnimmt. Das dürfte aber tatsächlich eher die Ausnahme sein. Meist wird es heute tatsächlich als Gimmick eingesetzt, weil TV halt damals so aussah.
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Snow Files of the Week: "The Surgeon/Alpine Page/Dude Looks Like A Lady" aus "MillenniuM", Episode "Lamentation" (1996). Diese Folge, geschrieben von Chris Carter selbst, markiert einen Meilenstein innerhalb des "story arcs" von "MillenniuM". Nicht nur sehen wir in der Episode den Tod einer der Nebenfiguren, sondern auch die dämonische Lucy Butler, gespielt von Sarah Jane Redmond, hat hier ihren ersten Auftritt. Sie suchte Frank Black daraufhin auch in den weiteren zwei Staffeln heim. Ausserdem hat der sogenannte "Gehenna Dämon" hier seinen größten Auftritt. Musikalisch hat die Folge auch einiges zu bieten. Mark schrieb ein kurzes Motiv für den psychotischen Dr. Fabricant, welches aber im Verlauf der Folge eher zum Motiv für Lucy Butler wird ("The Surgeon"). Und Mark packte klassische Musik in seinen Score. In "Alpine Page" hören wir ein Stück aus Tschaikowskys "1812 Overture", welches später auch in der X-Files-Episode "Post-Modern Prometheus" auftauchte. Die Tracks stammen vom zweiten Set mit "MillenniuM"-Musik von LLL. Das Set war auf 2.000 Stück limitiert und ist mittlerweile ausverkauft. Viel Spaß beim Hören!
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Snow Files of the Week: ′′All The Pretty Horses/Bones′′ aus The X-Files, Episode ′′Invocation′′ (2000). Es handelt sich um eine klassische Monster-of-the-week-Episode über einen kleinen Jungen, Billy Underwood, der auf einer Schulfeier spurlos verschwindet, nur um ein Jahrzehnt später, keinen Tag älter, wieder aufzutauchen. Das Hauptthema ist eines der herausstechensten der ganzen Show. Es spiegelt perfekt die kindliche Naivität des Jungen wieder, kombiniert mit einem fast schon traumhaften Bewusstseinszustand. Es wurde oft von Fans gewünscht und hat nun endlich den Weg auf das vierte Set X-Files-Musik von LLL gefunden. Das Set ist auf 2.000 Exemplare limitiert. Viel Spaß beim Hören!
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Guido & Maurizio De Angelis
Alexander Grodzinski antwortete auf Angus Gunns Thema in Komponisten Diskussion
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Snow Files of the Week: "Main Title/The Pits/Cliffside Chase/Maggie Leaves" aus JAKE SPEED (1986). It's time for some cheesy ´80's action! Mitte der 80er wurden Snows Scores elektronischer, nachdem er sich ein Synclavier zugelegt hat, welches er bis heute benutzt. Sean Callery, selbst Komponist für Serien wie "24", half Mark damals, in die Welt der elektronischen Musik einzutauchen. Für JAKE SPEED komponierte Snow daher typische 80er-Synthie-Musik, die seinerzeit von Varese auf LP veröffentlicht wurde. Vor ein paar Jahren dann erschien der Score erstmals auf CD von BSX. Viel Spaß bei der Reise in die 80er!
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Snow Files of the Week: "Bloody Jacuzzi/Old Files/Blood/Blood In The Loaf/Just Ashes And Bones" aus The X-Files, Episode "3" (1994). Der Vater, der Sohn und der Unheilige Geist. Drei dunkle Gestalten, vielleicht Vampire, machen die Nächte unsicher. Die Episode beginnt mit einem älteren Geschäftsmann, der in seinem Haus in den Hollywood Hills von einer mysteriösen Frau verführt wird, während draußen im Canyon die Waldbrände lodern und den dunklen Nachthimmel rot erhellen. Der Track "Bloody Jacuzzi" zeigt Mark wieder einmal als Meister wundervoller Pianothemen. Er benutzte das Thema auch in dem TV-Film CAROLINE AT MIDNIGHT aus dem gleichen Jahr. Mulder untersucht den Fall alleine, da Scully in der Folge zuvor entführt wurde. Sie ist nun selbst eine X-Akte geworden, die Mulder in den Schrank zu den restlichen X-Akten stellt ("Old Files"). Bemerkenswert an der Folge ist, dass Mark den Anfang des X-Files-Themas immer wieder in seinem Score benutzt. Das Thema taucht tatsächlich nicht oft in den Episoden-Scores der Serie auf, weshalb es schon etwas Besonderes ist. Diese Tracks stammen vom dritten Set X-Files-Musik von LLL. Das Set ist auf 3000 Exemplare limitiert. Viel Spaß beim Hören!
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The Oingo Boingo Spaceship
Alexander Grodzinski antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Komponisten Diskussion
Der Song ist natürlich etwas gewöhnungsbedürftig, macht aber doch da weiter, wo Elfman 1995 mit Oingo Boingo aufgehört hat. Die frühen Boingo-Platten waren ja noch sehr stark beeinflusst von der Musiktheatergruppe „The Mystic Knights of the Oingo Boingo", aus der sie hervor ging. Also viel theatralischer Gesang von Elfman und wesentlich verspieltere Songs, natürlich auch Elfmans Zirkustanzmusik. Der Punk-Einfluss war da schon spürbar, aber es waren eher Bands wie Devo, mit denen man die frühen Boingo vergleichen kann. So ab Mitte der 80er setzte langsam eine Veränderung in der Musik ein. Elfman sang „ernsthafter" und auch die Musik wurde von den Arrangements und Texten her ernster. Das Album „Dark at the End of the Tunnel" von 1990 markiert dann auch den Schlusspunkt der „alten° Boingo. Nach vierjähriger Pause erschien dann 1994 mit „Boingo" das letzte Studioalbum und das war musikalisch dann schon ein deutlicher Sprung zum Vorgänger. Stark beeinflusst vom damals gerade neu aufgekommenen Grunge und mit viel stärkeren Punk-Einflüssen. Und es war das erste und auch letzte Album der Band, auf dem Elfman hier und da für ihn typische Filmmusik-Elemente in Form des Orchester einbrachte. Der erste Song auf dem Album, „Insanity„, ist musikalisch und textlich nicht so weit entfernt von dem, was Elfman uns nun präsentiert. Und auch das Video dazu geht bereits diesen düsteren Weg. Nach dem Ende der Band 1995 sah es ja tatsächlich lange Zeit so aus, als hätte sich Elfman komplett vom Rocker-Leben verabschiedet. Er wollte sich dem Stress entziehen, mehrere Monate im Jahr an Filmen zu arbeiten und dazwischen auch noch Boingo-Alben zu schreiben und mit der Band auf Tour zu gehen. Außerdem hatten die Jahre der lauten Live-Musik sein Gehör beschädigt und er wollte es nicht riskieren, dass sich das weiter verschlimmert. Boingo-Schlagzeuger Johnny Vatos Hernandez rief vor einigen Jahren die „Boingo Dance Party" ins Leben. Mit dieser Band spielt er, zusammen mit anderen ehemaligen Mitgliedern der Band, jedes Jahr zu Halloween kleine Shows in Clubs. Sogar Steve Bartek spielte dort schon mit und Brendan McCreary, der Bruder von Bear McCreary, übernahm sogar schon mal die Rolle des Sängers, während Bear bei einer Gelegenheit am Keyboard saß. Aber Elfman liess sich scheinbar nicht dazu bewegen, dort mitzumachen. Erst in den letzten Jahren scheint bei Elfman wieder so etwas wie Lust auf Live-Shows aufgekommen zu sein. Er sang bei der Live-Aufführung von „Nightmare before Christmas" seine Rolle des Jack Skellington, spielte dort an Halloween zusammen mit Steve Bartek 2015 den Boingo-Song „Dead Man's Party" und wollte 2020 sogar bei Coachella auftreten. Und neue Songs von ihm gab es vereinzelt ja auch schon, bei „Wanted" und „Charlie and the Chocolate Factory“. Er ist seit ein, zwei Jahren auch wesentlich aktiver in den sozialen Netzwerken unterwegs. Scheint also tatsächlich so, als wolle Elfman auf seine alten Tage die Filmmusik eher die zweite Geige spielen lassen und sich wieder mehr dem Songschreiben und Live-Auftritten hingeben. -
Der Song ist natürlich etwas gewöhnungsbedürftig, macht aber doch da weiter, wo Elfman 1995 mit Oingo Boingo aufgehört hat. Die frühen Boingo-Platten waren ja noch sehr stark beeinflusst von der Musiktheatergruppe „The Mystic Knights of the Oingo Boingo", aus der sie hervor ging. Also viel theatralischer Gesang von Elfman und wesentlich verspieltere Songs, natürlich auch Elfmans Zirkustanzmusik. Der Punk-Einfluss war da schon spürbar, aber es waren eher Bands wie Devo, mit denen man die frühen Boingo vergleichen kann. So ab Mitte der 80er setzte langsam eine Veränderung in der Musik ein. Elfman sang „ernsthafter" und auch die Musik wurde von den Arrangements und Texten her ernster. Das Album „Dark at the End of the Tunnel" von 1990 markiert dann auch den Schlusspunkt der „alten° Boingo. Nach vierjähriger Pause erschien dann 1994 mit „Boingo" das letzte Studioalbum und das war musikalisch dann schon ein deutlicher Sprung zum Vorgänger. Stark beeinflusst vom damals gerade neu aufgekommenen Grunge und mit viel stärkeren Punk-Einflüssen. Und es war das erste und auch letzte Album der Band, auf dem Elfman hier und da für ihn typische Filmmusik-Elemente in Form des Orchester einbrachte. Der erste Song auf dem Album, „Insanity„, ist musikalisch und textlich nicht so weit entfernt von dem, was Elfman uns nun präsentiert. Und auch das Video dazu geht bereits diesen düsteren Weg. Nach dem Ende der Band 1995 sah es ja tatsächlich lange Zeit so aus, als hätte sich Elfman komplett vom Rocker-Leben verabschiedet. Er wollte sich dem Stress entziehen, mehrere Monate im Jahr an Filmen zu arbeiten und dazwischen auch noch Boingo-Alben zu schreiben und mit der Band auf Tour zu gehen. Außerdem hatten die Jahre der lauten Live-Musik sein Gehör beschädigt und er wollte es nicht riskieren, dass sich das weiter verschlimmert. Boingo-Schlagzeuger Johnny Vatos Hernandez rief vor einigen Jahren die „Boingo Dance Party" ins Leben. Mit dieser Band spielt er, zusammen mit anderen ehemaligen Mitgliedern der Band, jedes Jahr zu Halloween kleine Shows in Clubs. Sogar Steve Bartek spielte dort schon mit und Brendan McCreary, der Bruder von Bear McCreary, übernahm sogar schon mal die Rolle des Sängers, während Bear bei einer Gelegenheit am Keyboard saß. Aber Elfman liess sich scheinbar nicht dazu bewegen, dort mitzumachen. Erst in den letzten Jahren scheint bei Elfman wieder so etwas wie Lust auf Live-Shows aufgekommen zu sein. Er sang bei der Live-Aufführung von „Nightmare before Christmas" seine Rolle des Jack Skellington, spielte dort an Halloween zusammen mit Steve Bartek 2015 den Boingo-Song „Dead Man's Party" und wollte 2020 sogar bei Coachella auftreten. Und neue Songs von ihm gab es vereinzelt ja auch schon, bei „Wanted" und „Charlie and the Chocolate Factory“. Er ist seit ein, zwei Jahren auch wesentlich aktiver in den sozialen Netzwerken unterwegs. Scheint also tatsächlich so, als wolle Elfman auf seine alten Tage die Filmmusik eher die zweite Geige spielen lassen und sich wieder mehr dem Songschreiben und Live-Auftritten hingeben.
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The Oingo Boingo Spaceship
Alexander Grodzinski antwortete auf Alexander Grodzinskis Thema in Komponisten Diskussion
Und noch ein neuer Song von Elfman. Auf Facebook hat er geschrieben, dass er plant, jeden Monat am 11. einen neuen Song zu veröffentlichen. Zumindest vorerst. Die Chancen stehen also gut, dass es am Ende ein neues Album von ihm geben könnte, zumal die Songs auch bei einem Label verlegt werden (Anti Records/Epitaph Records). -
Und noch ein neuer Song von Elfman. Auf Facebook hat er geschrieben, dass er plant, jeden Monat am 11. einen neuen Song zu veröffentlichen. Zumindest vorerst. Die Chancen stehen also gut, dass es am Ende ein neues Album von ihm geben könnte, zumal die Songs auch bei einem Label verlegt werden (Anti Records/Epitaph Records).
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Ja, das ist mir auch aufgefallen. Da hat wohl einer beim Mastern nicht aufgepasst. Es gibt immer wieder, teils recht deutliche, Lautstärkesprünge zwischen einzelnen Titeln, besonders bei Songs im Vergleich zum Score. Also nicht innerhalb der Tracks, sondern der Track vorher oder danach ist deutlich lauter/leiser als der aktuelle Track.
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Snow Files of the Week: „Ship-Shapes/Jackson Is William/Stand For Something" aus The X-Files, Episode „Ghouli" (2018). „You see what I want you to see" lautet die tagline dieser Folge. Es ist zwar eher eine „Monster of the Week"-Folge, dient aber gleichzeitig auch als Baustein für die Serien-Mythologie. Mark bringt wieder einige düstere und brodelnde Klanglandschaften in die Geschichte, die aber moderner und mit mehr Industrial versetzt sind als seine Musik früher. Die Musik wurde auf einem 2CD-Set zur 11. Staffel von LLL veröffentlicht. Das Set ist auf 3.000 Stück limitiert. Viel Spaß beim Hören!