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Soundtrack Board

Alexander Grodzinski

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Alle Inhalte von Alexander Grodzinski

  1. Snow Files of the Week: "Overlooking Tradition/The Challenge/Chain Gang" aus dem Score zur Serie "Harsh Realm" (1999). Die dritte Show von Chris Carter, nach "The X-Files" und "MillenniuM", bekam natürlich auch einen Score von Mark Snow. Sein Ansatz ist hier allerdings ein wenig anders, der Score ist perkussiver und technischer. Dennoch gibt es viele tolle thematische Sachen. Der Serie war leider kein Erfolg vergönnt, neun Folgen wurden produziert, bereits nach der dritten Folge wurde sie abgesetzt. Bei uns lief sie vor vielen Jahren mal im Nachtprogramm. Darin geht es um ein Projekt des amerikanischen Militärs, mit dem eine virtuelle Kopie unserer Welt erzeugt werden kann. Das soll dazu dienen, dort Waffen zu testen und Angriffe feindlicher Mächte zu simulieren. Dort, im virtuellen New York, wird eine Atombombe gezündet. Dabei sterben vier Millionen Menschen und sie hinterlässt eine post-apokalyptische Welt. Der zwielichtige General Santiago, gespielt von Terry O´Quinn (Peter Watts in "Millennium", Locke in "Lost"), hat die Macht in der virtuellen Welt an sich gerissen und beherrscht diese nun als Diktator. Ein Team des Militärs wird in die virtuelle Welt geschickt, um Santiago zu töten. Im Pilotfilm hat Lance Henriksen einen Kurzauftritt. Die Musik wurde, gekoppelt mit der Musik der ähnlich gefloppten vierten Carter-Serie "The Lone Gunmen", einem "X-Files"-spin-off, von LLL veröffentlicht. Die CD ist mittlerweile ausverkauft. Viel Spaß beim Hören!
  2. ALONG CAME A SPIDER finde ich auch nicht sonderlich spannend. Allerdings mag ich den Track "The Ransom" sehr. Das ist so eine harte, kantige Goldsmith-Action, die er in seinem Spätwerk eigentlich erst wieder mit HOLLOW MAN ein Jahr zuvor für sich entdeckt hat. U.S. MARSHALS gefällt mir als Score allerdings sehr, gerade dieses Reduzierte macht es spannend, wie ich finde. Ein Paradebeispiel dafür, wie man aus einer simplen Fanfare einen ganzen Score bestreiten kann. Diese Fanfare taucht in seinem Spätwerk allerdings öfter auf, wurde sozusagen sein "Danger Motif". In STAR TREK INSURRECTION ist es zu hören, leicht abgewandelt in HOLLOW MAN und auch in THE SUM OF ALL FEARS. Der Ursprung dürfte allerdings "Arthur's Fanfare" aus FIRST KNIGHT sein. Das Reduzierte in U.S. MARSHALS ging sicherlich auch zurück auf Regisseur Stuart Baird, der ja eigentlich Cutter ist und nur drei Filme als Regisseur gemacht hat. Die aber allesamt von Goldsmith vertont wurden, EXECUTIVE DECISION, U.S.MARSHALS und STAR TREK NEMESIS. Alle drei Scores gehören kurioserweise bei vielen Fans nicht zu den beliebtesten Musiken aus dieser Phase. Vielleicht weil sie tatsächlich eben doch noch einen Ticken neben der Spur laufen, die man sonst als Goldsmith-Routine bezeichnet.
  3. Kein Wunder, die ist in Staffel 11 auch nicht dolle. Wenn da überhaupt noch viel von Snow dabei ist. Denn oftmals klingt das überhaupt nicht nach ihm und da in den Credits der CD zwei zusätzliche Komponisten genannt sind, könnte ich mir vorstellen, dass Snow da viel Arbeit abgegeben hat oder abgeben musste. Aber zur Musik der 11. Staffel habe ich auch weiter oben schon was geschrieben. Sowohl Staffel 10, als auch Staffel 11, enden mit einem Cliffhanger. Man spekuliert also immer darauf, dass es noch mal weiter geht. Das Ende der 8. Staffel war eigentlich ein schöner Abschluss, Mulder und Scully zusammen mit ihrem Baby. Staffel 9 hatte dann zwar auch eine Schlußfolge in Spielfilmlänge, die aber, ähnlich wie bei LOST, im Grunde nur eine Aufreihung alter Charaktere und "Wisst ihr noch"-Momente ist. Aber es war zumindest eine Art Ende. Dann kam der zweite Kinofilm und ging überhaupt nicht auf dieses Ende ein. Dafür erzählt er eine eigenständige Geschichte, ohne Aliens und Verschwörungen. Das war ein nettes Add-on. Aber im Zuge der Serien-Revivals kam eben auch AKTE X zurück und machte so weiter, als wäre seit dem Ende der 9. Staffel alles beim Alten geblieben. Wieder Aliens, wieder Verschwörungen, aber alles krampfhaft vermischt mit aktuellen Ereignissen und Gegebenheiten. Diese schwebende Bedrohung, die man in den alten Folgen noch über allem spürte, ist hier weg. Zumal die 10. Staffel optisch irgendwie billig aussieht, obwohl der gleiche Kameramann von damals am Werk war. Ironischerweise wechselte man den Kameramann in Staffel 11 und die sah wieder cineastischer aus, wie die alten Folgen.
  4. Bei fast allen (großen) Scores der letzten Jahre von Elfman war Bacon zusätzlicher Komponist oder hat gar einen großen Teil des Scores selbst komponiert (GOOSEBUMPS).
  5. Snow Files of the Week: "Ice Cubes/Dan to the Rescue/Hit and Run/No One Ever Leaves Me/Victoria's Madness" aus dem TV-Film "Seduced and Betrayed" (1995). In den frühen 90ern eroberte BASIC INSTINCT die Kinos und wurde fast gleichzeitig ein moderner Klassiker. Der Film verhalf dem Genre des Erotikthrillers zu neuer Popularität und in den Jahren danach folgten viele Filme, die so sein wollten wie dieser. Das trifft auch auf den Score von Jerry Goldsmith zu. Als SEDUCED AND BETRAYED 1995 auf der Bildfläche erschien, versuchte auch er die sexuellen Spannungen des großen Vorbilds zu kopieren. Und es ist ziemlich offensichtlich, dass Goldsmiths Score als Temp Track diente, bevor Mark mit seiner Arbeit begann. Sein Main Theme ist im Grunde nur eine minimal veränderte Variation von Goldsmiths Thema. Für den Rest des Scores griff Mark aber auf seine bekannten Stilismen zurück. Das Main Theme erschien bereits auf dem Sampler "The Snow Files". Der Score wurde, zusammen mit CAROLINE AT MIDNIGHT, auf "The Mark Snow Collection Vol.2" von Dragon's Domain Records veröffentlicht. Die CD ist auf 2.000 Stück limitiert. Viel Spaß beim Hören!
  6. Zumal viele sicherlich längst auf Streaming umgestellt haben. Aber war das in Spanien oder Italien, wo man überlegt, Netflix abzuschalten, weil die Netze überlastet sind, da jetzt alle zuhause sind und streamen? Da behalte ich doch lieber meine physische Sammlung in der Hinterhand.
  7. Intrada und Quartet haben ja auch schon bekannt gegeben, dass sie aufgrund der Pandemie vorerst schliessen. Andere werden sicher folgen. Bestellen kann man zwar weiterhin, aber ausgeliefert wird erst, wenn die Shops wieder öffnen. Andere CD- und Filmveröffentlichungen wurden ja ebenfalls bereits verschoben. Ist eben momentan ein Ausnahmezustand, aber so lebensnotwendig sind CDs dann auch nicht.
  8. Snow Files of the Week: "Our Love/Notions/Midnight Rendez-Vous" aus "Ihr werdet euch noch wundern" (Vous n´avez encore rien vu, 2012). Dieser Film war die dritte Zusammenarbeit von Snow und Alain Resnais. Der Film sieht eher wie eine Theateraufführung aus, hat aber magische und sehr berührende Momente. Bei ihrer ersten Zusammenarbeit für "Herzen" (Private Fears in Public Places, 2006) musste Snow die Erfahrung machen, dass Resnais die Musik im Film immer nur als kurze Trenner zwischen den einzelnen Episoden haben wollte. So ist der Großteil seines Scores, den es auf dem Album zu hören gibt, nicht im Film vorhanden. Beim nächsten Film, "Vorsicht Sehnsucht" (Les Herbes Folles, 2010), war das schon ganz anders. Snows Musik ist wesentlich präsenter und besser eingesetzt im Film. Dafür zog Snow auch die Konsequenzen aus der Erfahrung bei "Herzen" und komponierte Stücke, die meist nur knapp über eine Minute lang sind. Bei "Ihr werdet euch noch wundern" ist das nicht anders. Die Tracks sind meist kurz, dafür setzen sie im Film auch gute und wichtige Akzente. Im Film wird eine Gruppe von Theaterschauspielern in das abgelegene Haus eines Regisseurs geladen, um dort seinem letzten Willen beizuwohnen. Mit dem Regisseur brachten die Schauspieler das Stück "Eurydike" auf die Bühne und nun möchte eine junge Theatergruppe das Stück neu aufführen. Dazu haben sie eine Videoaufzeichnung ihrer Proben gemacht und die alte Truppe soll sich diese nun ansehen und entscheiden, ob das Stück neu aufgeführt werden darf. Je länger die Vorführung dauert, desto mehr schlüpfen die Darsteller nach und nach wieder in ihre alten Rollen und "erleben" die Geschichte praktisch noch einmal. Snow benutze für seinen Score wieder den bekannten Violinen-Sound, den er zum ersten Mal in "MillenniuM" einsetzte. Im Film wird am Ende allerdings seine gesampelte Violine durch eine echte ersetzt. Das Album erschien digital und in sehr limitierter Auflage als Doppel-CD (zusammen mit "Les Herbes Folles") in Frankreich. Viel Spaß beim Hören!
  9. Carpenters langjähriger Kameramann Gary B. Kibbe ist gestorben.
  10. Zum Record Store Day erscheint LoDucas Score noch einmal auf Vinyl von Varese, allerdings mit dem tollen Plakatmotiv als Cover. Zusätzlich gibt es eine auf 1.500 Stück limitierte Neuauflage auf CD.
  11. Ein Unsichtbarer geht wieder um in den Kinosälen. Ob sich die erneute Auflage des klassischen Stoffs von H.G. Wells lohnt, erfahrt ihr in meinem neuen Text. Ich sehe was, was du nicht siehst – THE INVISIBLE MAN Viel Spaß beim Lesen!
  12. Den Vorspann finde ich auch sehr gelungen musikalisch. Besonders der Moment, wenn die Taucher das Wrack der Orca entdecken und Williams das Thema aus dem ersten Film zitiert.
  13. Die schmierigen Anzüglichkeiten der "alten Herren" sind mir schon relativ früh aufgefallen. Hab den Film zum ersten Mal als Kind gesehen, da hat man natürlich noch nicht so ein Auge dafür, aber später wurde mir das durchaus bewusst. Das ist ja aber eigentlich nur in der ersten Filmhälfte der Fall, die zweite Hälfte spielt ja fast ausnahmslos wieder auf dem offenen Meer und man ist bei den jugendlichen Seglern. Dass Brody ein ambivalenter Charakter ist, kommt für mich aber schon im ersten Film zum Vorschein, wenngleich natürlich noch nicht so extrem wie hier. Lag vielleicht auch an dem Zoff, den Scheider und Regisseur Szwarc am Set wohl hatten. Zudem wollte Scheider den Film ursprünglich sowieso nicht mehr machen, aber da er vertraglich an Universal gebunden war und sogar ein Versuch seinerseits, als unzurechnungsfähig zu gelten, indem er sich im Beverly Hills Hotel wie in Irrer aufführte, nur, um den Film nicht zu machen, fehlschlug, blieb ihm nichts anderes übrig, zumal er eine schöne Stange Geld heraus handelte. Aber am Set war er sich mit dem Regisseur oft uneins, beschwerte sich darüber, dass Szwarc zu viel Zeit mit der Technik und den Statisten verschwendete und sich zu wenig um seine Hauptakteure kümmerte. Die Musik von Williams erdrückt den Film stellenweise doch sehr, beziehungsweise sorgt mit ihren überbordenden Fanfaren in entsprechender Lautstärke immer wieder für unfreiwillig komische Momente, etwa, wenn die Jugendlichen aufs Meer hinaus segeln und die Musik dazu suggeriert, hier zögen gerade alte Segelschiffe in die Schlacht. Insgesamt finde ich den Film aber handwerklich ok, natürlich schlechter als der Spielberg, aber besser als Teil 3 und 4.
  14. AKTE X kommt auf Vinyl zum Record Store Day:
  15. Snow Files of the Week: "Joey's End/The Morning After/Evidence/Phone Call" aus dem TV-Thriller "Caroline at Midnight" (1994). Mark zeigt mit diesem Score seinen Film-Noir-Stil. Das Main Theme benutzte Mark auch in der X-Files-Folge "3" aus der zweiten Staffel. Insgesamt hat Marks Score einige Jazz-Elemente, sowie seine typischen dunklen und brodelnden Klanglandschaften. Der Score wurde von Dragon's Domain auf "The Mark Snow Collection Volume 2" veröffentlicht, zusammen mit dem Score zu "Seduced and Betrayed". Die CD ist auf 2.000 Exemplare limitiert. Viel Spaß beim Hören!
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