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Als 22-Jähriger darf ich Rotwein zwar trinken, aber dieses typische Weingefühl im Gaumen- und Rachenbereich - der "Abgang" - behangten mir nie so wirklich. Trotzdem kann ich mir auch niemals vorstellen, Filmmusik und E-Musik mit Nebengeräuschen zu hören. Auch das Hören vom PC liegt mir überhaupt nicht. Stattdessen weiß ich stets genau, was ich hören möchte, öffne zielstrebig das Regal, hole die CD raus, lege sie in die Anlage und versichere mich nochmals, dass Ruhe herrscht, keine Heizung tickt und die Tür geschlossen ist, dass ich mindestens die CD-Laufezit Freiraum habe, bis meine Freundin nach Hause kommt oder ihre Beschäftigung im Nebenzimmer beendet hat. Dann stelle ich mich in die Mitte des Zimmers, drücke auf "Play" und wandere leicht im Zimmer auf und ab, bis die letzte Note verklungen ist.
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Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Och, ich hab' hier noch so viele CDs rumliegen. Wenn es tatsächlich "No Man's Land" und "Warlock" Neuveröffentlichungen sowie "Mr. Baseball complete" und "Karate Kid III" werden, mach ich lieber erstmal "Godzilla" oder "Ghostbusters" auf und warte einfach noch ein paar Jährchen. -
Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Wahrscheinlich eine Herrmann-Box oder vielleicht irgeend etwas erweitertes aus dem Varèse-Archiv? "Starship Troopers" oder eine weitere 3-CD-Box mit abgelehnten Sachen? Naja, spätestens jetzt gerate ich ins Träumen... -
Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
"Cassandra Crossing"? Immerhin zweimal auf CD und in der erweiterten Fassung in mono - wäre aber auch zu früh für eine Wiederveröffentlichung, obwohl Intrada sowas ja ganz gerne macht - siehe "Rambo" oder "Blue Max". -
2 Tage in L.A. Ein Killer, der seinen Opfern stets eine Minute gibt, bevor er ihnen das Lebenslicht auspustet, ein Kollege, der als Berufskiller keine Aufträge bekommt und sich als Pizzabäcker über Wasser hält, ein lebensmüder Regisseur, ein von schlechter Gesundheit geplagter Emporkömmling, der seiner Assistentin Schönheits-OPs anbietet, eine stets scheiternde Olypia-Sportlerin, Polizist voller Ideale und viele weitere skurrile und kaputte Charaktere durchleben in John Herzfelds schwarzen Komödie zwei Tage in L.A. - überleben tun ihn allerdings nicht alle. Für sein Regiedebüt standen dem Regisseur viele ausgezeichnete und engagierte Darsteller wie Charlize Theron, Teri Hatcher, Jeff Daniels und viele andere zur Verfügung, die ihre überzeichneten Figuren treffend ausfüllen. Das Drehbuch - ebenfalls von Herzfeld - wandelt offensichtlich auf den Spuren Tarantinos "Pulp Fiction", ist aber weniger "Pulp". Herfeld gelingt es, sämtliche Handlungsstränge und Personen miteinander zu verbinden und alle parallel verlaufenden Geschichten am Ende zusammen zu führen, während das Vorbild sich zeitlich linear bewegt und im Nachhinein durcheinander gewirbelt wurde. Die Dialoge sind köstlich und Herzfeld hält wunderbar das Gleichgewicht zwischen skurriler Komik und bitterer Ironie. Nachdem Dosmo mit heruntergelassener Hose vor seiner Geisel steht und fragt "Sehe ich etwas aus wie ein Amateur?" sieht man zwei Sekunden später den arbeitslos gewordenen Polizisten Ralph eine Wasserpistole in Geschenkpapier einwickeln und mit "I love you! Your first Daddy" unterzeichnen. Der Witz von "2 Tage in L.A." liegt definitiv in der Situationskomik und den pointiert geschriebenen Dialogen, nicht aber - wie angegeben - an der überzeichneten Gewalt. Die ist zwar drin, aber lange nicht so übertrieben wie in "Pulp Fiction" oder "In China essen sie Hunde". Nichtsdesto trotz ist es schade, dass dieser Film kaum Beachtung fand und die DVD schon lange vergriffen ist, denn John Herzfeld schuf hier eine herrliche und intelligente schwarze Komödie. Zur Musik: Komponist Jerry Goldsmith schrieb für "2 Tage in L.A." eine teils für den Altmeister typische 90er-Thrillermusik, die allerdings um weitere originelle Elemente angereichert wurde. Das Hauptthema erklingt klassisch wie bei "L. A. Confidential", "Chinatown" oder auch "Rent-a-cop" in der Solo-Trompete und wird mit sanften Streicherteppichen unterstützt. Hier blitzten vor dem geistigen Auge gleich die beleuchteten Häuser und Straßen L.A.s bei Nacht auf, spürt man den lauen californischen Wind sanft das Hollywood-Logo umschmeicheln. Für den von seiner Stoppuhr besessenen Lee schrieb Goldsmith eine atmosphärisch bedrohliche und schleichende Musik, die mit viel synthetischen Klangeffekten bereichert wurde. Besonders naheliegend sind hier die gleichmäßigen Röhrenglockenschläge und das synthetische Ticken für die Zeit, die Lees Opfern ausläuft. Zu den wirklichen Höhepunkten der Musik zählt allerdings das Material für Dosmo, den italienischen Profikiller mit Angst vor Hunden, dessen Heimatland in der Musik durch das Bandoneon und den Gebrauch mehrerer Mandolinen repräsentiert wird. Diese drei musikalischen Elemente bereichern Goldsmiths Pallette für "2 Tage in L.A." zu einer farbigen und kurzweiligen Thrillermusik, die auch einiger leicht ironischen Einschläge nicht entbehrt. So findet sich die lauteste und brachialste Stelle in der Musik mit fetten Blechbläserakkorden für die Szene, in der ein Pittbull in einem Schwimmbecken zu sehen ist. Wenn man sich die Musik anhört, kann man nicht nachvollziehen, warum Goldsmiths Musik im Film nicht zu hören ist - sie wurde nämlich abgelehnt und durch eine Ersatzmusik von Anthony Marinelli und einer Songauswahl ersetzt. Die Songs gehören hauptsächlich in die Sparte des Bluesrock und daran orientiert sich auch Marinellis knapp 20 Minuten lange Musik, die mit E-Gitarre, Drumset, E-Bass und mehreren Saxophonen recht poppig daherkommt und so eine ganz andere Richtung einschlägt als Goldsmiths etwas konventionellere orchestrale Thrillerpartitur. Vielleicht war Goldsmiths Musik einfach ein bisschen zu glatt für die rauhe Handlung, vielleicht gefiel Herzfeld die Dopllung der Ironie nicht. Über die Gründe der Ablehnung gibt es leider nicht viele Informationen, aber die optimale Lösung bietet der Ersatzscore, der auf der einen Seite als "bemüht cool" und auf der anderen Seite als "Recht uninteressant" bezeichnet werden kann, gepaart mit den Songs auch nicht. Dabei verdient dieser Film eine ansprechende und unterstützende Musik. Letzten Endes bleibt nur zu hoffen, dass beide bisher unveröffentlichte Scores einmal auf eine CD gepresst und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, denn besonders im Werk Goldsmiths bietet "2 Tage in L.A." eine unterhaltsame, abwechslungsreiche und sauber gearbeitete Thriller-Musik aus der "Basic Instinct"-Ära.
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Eure Errungenschaften im November 2011
Mephisto antwortete auf Souchaks Thema in Filmmusik Diskussion
Die Hülle sieht aber etwas mitgenommen aus. -
Spurlos (The Vanishing) Das junge Paar Jeff Harriman und Diane Shaver machen einen Ausflug und halten an einer Raststätte, in der Diane auf Toilette gehen und Getränke holen möchte, doch Jeff wartet vergeblich auf ihre Rückkehr, denn Diane ist spurlos verschwunden. Als er noch in der tiefen Nacht an der Raststätte sitzt und die Polizei verständigt hat, erweist sich diese allerings als wenig hilfreich. Jeff stürzt in eine tiefe Lebenskrise und ist bessesen von dem Gedanken, Diane wieder zu finden, investiert all sein Geld in die Suche und verliert sogar seine Arbeit, doch unermüdlich verteilt er Flugblätter und hängt Plakate auf. Nach zwei Jahren lernt der ausgebrannte und übermüdete Jeff in einer Kneipe die Kellnerin Rita Baker kennen, mit der er eine Beziehung beginnt. Doch Rita merkt schnell, dass Jeff sich noch immer nicht von Diane losgesagt hat, worunter die Beziehung mehr und mehr zu leiden beginnt. Als sie erfährt, dass Jeff immer noch nicht von der Suche ablässt und sie sogar belogen hat, verlässt Rita Jeff. Doch der Verlassene hat wenig Zeit, sein Leben wieder zu ordnen, denn nun meldet sich Dianes Entführer wieder, der Jeff aufgespürt hat und dem am Boden zerstörten ein fatales Angebot macht: Um zu erfahren, was mit Diane passiert ist, muss Jeff alles erleben, was auch seine Freundin durchmachen musste. Da er nichts mehr zu verlieren hat, schlägt Jeff ein... Nachdem der holländische Regisseur Georg Sluizer den Roman "Das goldene Ei" des Landmannes Tim Krabbé erfolgreich verfilmt hatte, drehte er 1993, also fünf Jahre später, eine Neuverfilmung für das amerikanische Publikum mit Kiefer Sutherland, Jeff Bridges, Nancy Travis und einer jungen Sandra Bullock. Während das Original sehr dicht und spannend inszeniert ist, erhielt die amerikanische Version fast ausschließlich negative Kritiken. Die Neuverfilmung sei spannungsarm, langweilig und leide unter dem aufgestülpten glücklichen Ende. Zugegebenermaßen ist die Nervefilmung nicht so schlecht wie ihr Ruf und bietet zwar einen sehr langsam aber immerhin kontinuierlich steigenden Spannungsbogen, der in ein drastisches Ende mündet. Fast hat man das Gefühl, der Film hätte seine gesamte Energie in die letzten brutalen 15 Minuten aufgespart. Während es Sluizer gelingt, die beiden weiblichen Protagonistinnen glaubwürdig einzufangen versagt er allerdings bei der Zeichnung der männlichen Figuren. Sandra Bullocks Diane Shaver ist eine liebenswerte und hübsche junge Frau und der Zuschauer kann gut nachvollziehen, warum Jeff so besessen ´von dem Gedanken ist, sie wieder zu finden. Doch besonders seine neue Freundin, die am Anfang als etwas naives Mädchen eingeführt wird, die in ihrer Verzweiflung sogar unsymphatische Dinge macht wie Passwörter ds Freundes knacken oder sich als Diane Shaver verkleiden, um die Beziehung zu retten, entpuppt sich gegen Ende als geistesgegenwärtige kluge Frau und ist so vielleicht die interessanteste Figur des Films. Jeff Harriman vermag jedoch nur in der ersten Filmhälfte zu überzeugen. Seine Liebe zu Diane ist tief und glaubwürdig, seine Obsession begründet. Auch der Wandel, dass er seine Freundin anfangs sucht und gegen Ende nur noch gegen die Ungewissheit ankämpft, scheint nachvollziehbar, aber würde man sich deshalb wirklich in die Hände eines gefährlichen Irren begeben, Betäubungsmittel schlucken und sich in sein Auto setzen? Über das Motiv des durchgedrehten Barney Cousins, dass er die Liebe seiner kleinen Tochter nur verdiene, wenn er auch etwas Böses getan habe, spare ich mir weitere Worte... Zur Musik: Die 90er Jahre waren die Thrillerzeit für Jerry Goldsmith. Feierte er mit "Basic Instinct" doch wieder einen großen Erfolg nach einer längeren krativen Durststrecke, scheint er auch mit seiner Musik zu "Spurlos" an das gleiche Konzept anknüpfen zu wollen. Es ist interessant, dass der Komponist, der immerhin 54 Minuten seines langweiligen Scores zu "Warlock" freigab, stets verhinderte, dass "The Vanishing" veröffentlicht wurde mit dem Argument, es gäbe schon zu viel derartige Musik auf Tonträger. Ob das so ist, lässt sich spätestens seit der kurz nach seinem Tod veröffentlichten Varèse-Club-CD mit der kompletten Musik zum Film prüfen. Und tatsächlich fallen einem die Parallelen zu "Basic Instinct" schon in den ersten Minuten der Vorspannmusik auf: die zischelnden elektronischen Einsprengsel, das charmant-schleichende Thema in den Holzbläsern, die zurückhaltende Untermalung der gezupften Streicher, all das hat viel von "Basic Instcinct", doch leider nicht die Dichte der Atmosphäre und die packende Stimmung. Auch die weiteren gut 60 Minuten Musik entpuppen sich als gekonnte und handwerklich gut gearbeitete, aber typische Goldsmith-Thrillermusik mit einigen typischen 90er-Merkmalen. So schrieb der Altmeister für das junge Paar eine lieblich Melodie für Solo-Flöte und für die Spannungspassagen ein 3/4-Ostinato, das mit ein bisschen zu viel Synthieschlagwerk unterlegt ist. In vielen Momenten zieht sich die Musik abwechslungsarm dahin, doch immer dreht Goldsmith in den letzten 15 Minuten voll auf. Hier donnert das Schlagwerk, lärmt das präparierte Klavier und brüllen die Blechbläser. Eine schonungslose und spannungsgeladene Partitur, die einen für die souverän aber leicht uninspiriert gelösten vorherigen 45 Minuten entschädigen. Das Jazz-Arrangement des Themas für den Abspann ist zwar eine nette Dreingabe, wirkt aber etwas fehl am Platz und bildet einen zu heftigen stilistischen Bruch. Insgesamt schrieb Goldsmith mit "The Vanishing" eine filmunterstützende aber routinierte Musik, die wie der Film auch erst in der letzten Viertelstunde voll aufdreht. Goldsmith hatte vielleicht recht, dass es "zu viel" Thrillermusik aus dieser Zeit gibt, aber bevor man "The Vanishing" zurück hält, hätte man vielleicht eher "Sleeping with the Enemy" nicht veröffentlichen sollen. Nichtsdesto trotz gibt es aus dieser Periode aber auch einige interessantere und unterhaltsamere Partituren als "The Vanishing", der somit eine weitere Lücke in der Sammlung schließt - auch im Thrillergenre.
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Ich fand die Musik auch nie spannend, aber als ich sie letztens hörte, offenbahrte sie doch einige Qualitäten wie die größtenteils atonale Struktur, den Einsatz eines mittelgroßen Orchesters. Insgesamt eine gelungene Thrillermusik. Die Effekte am Anfang sind tatschlich äußerst unecht, aber die hat man ja schnell vergessen, da der restliche Film (Gott sei Dank) nicht auf (solche) Effekte baut.
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Im Netz der Spinne (Along Came A Spider) Nachdem bei einem riskanten Einsatz seine Partnerin gestorben ist, hat sich Ermittler Alex Cross (Morgan Freeman) aus dem Dienst zurück gezogen und widmet sich voll und ganz dem Bau von Modellschiffchen, bis ihn eines Tages ein Anruf erreicht: Der irre Gary Soneji hat die Senatorentochter Megan aus ihrer Elite-Schule entführt und möchte mit diesem Kriminalfall zu zweifelhaftem Ruhm gelangen wie einst der Entführer des Babys des ersten Atlantiküberfliegers Charles Lindberg. Um sicher zu gehen, dass Soneji diese Aufmerksamkeit bekommt zieht er Alex Cross mit in die Sache hinein, der in Agentin Flannigan (Monica Potter) eine neue Partnerin an seiner Seite hat. Flannigan, die für die Sicherheit in der Schule gearbeitet hat, konnte Megans Entführung nicht verhindern. Doch je weiter die Ermittlungen Crosses und Flannigans voran kommen, umso mehr Ungereimtheiten treten auf. Megans Eltern entsprechen nicht derart bedeutenden Leuten wie Lindberg und tatsächlich hat Soneji es auf einen weiteren Schüler abgesehen... Insgesamt handelt es sich bei "Im Netz der Spinne" um einen recht spannenden und erfrischend ruhig inszenierten Thriller, der jedoch an einigen Schwächen kränkelt. So ist es unglaubwürdig, dass Soneji, der immerhin schon mit 15 Jahren sein Elternhaus anzündete und somit in ein Heim gesteckt wurde, eine Anstellung in ausgerechnet DIESER Elite-Schule findet und dort zwei Jahre maskiert glaubwürdig als Lehrer arbeiten kann. Außerdem bleibt bis zum Ende hin unklar, wie der Drahtzieher der Lösegeldforderung über Sonjeis Pläne informiert war, um ihn letzten Endes als Werkzeug zu benutzen. Diese Logiklöcher könnten allerdings auch damit zu tun haben, dass ein alternatives Ende für den Film gedreht werden musste, da das Testpublikum mit dem ursprünglichen Finale, in dem die Täter vor Gericht landen und Megan erst zwei Jahre nach ihrer Entführung bei einer bolivianischen Familie entdeckt wird, missfiel. Handwerklich gibt es nichts an dem Film auszusetzen und auch die Schauspieler agieren überzeugend. Besonders hübsch geraten ist die Finale Wendung, während der der Zuschauer für zehn Sekunden immer noch nicht sicher sein kann, woran er ist. Auch die Telefonschnitzeljagd durch die Stadt oder die Erschießung des Anglers sind zwei Höhepunkte in der Regie. Zur Musik: Für diesen Film schrieb Komponist Jerry Goldsmith eine sehr kühle und größtenteils atonale Musik für Orchester und einigen wenigen elektronischen Einsprengseln, die besonders in "Aces and Eights" ihre volle Wirkung entfalten, bei Megans Fluchtversuch allerdings ein bisschen überflüssig wirken ohne zu stören. Die treibenden Actionsequenzen sind gewohnt durch rhythmisch ungerade Ostinati der tiefen Streicher und des Klaviers strukturiert, sehr erfrischend ist der äußerst brutale und heftige Einsatz des Schlagwerks, der der ganzen Musik einen weiteren ungeschönten Anstrich verleiht. Für die ungewisse Bedrohung Sonejis komponierte Goldsmith eine lose Folge freitonaler Akkorde, die von den tiefen Streichern gezupft werden sowie kühle längere Passagen für die Violinen. Für die ausweglos erscheinende Situation Megans wählte Goldsmith das Klavier, das erfreulicherweise keine kitschig wehmütigen Melodien über Streicherteppiche vorträgt, sondern sich auf ebenfalls frei- bis atonale Tonfolgen reduziert. Atmosphärisch dicht ist außerdem die größtenteils synthetische und an die "U.S. Marshals"-Eröffnungssequenz erinnernde Vorspannmusik sowie das brachiale Hornthema über heftigen Schlagwerkgebrauch und pulsierende Streicher für Crosses Lauf durch die Stadt. Insgesamt dürfte man "Along Came A Spider" in Goldsmiths Spätwerk durchaus als gehobene Kost bezeichnen, denn obwohl sich der Meister hier definitiv nicht neu erfindet, ist diese orchestrale atonal konzipierte und sehr homogeneThrillerpartitur in der stets wachsenden Entwicklung der ewigen Drumlopps à la "Déja Vu" und Co. eine erfreuliche Gegenmaßnahme.
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Schade...naja, kann man nichts machen
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Gibt es eigentlich hierzulande eine DVD-Veröffentlichung von "Chinatown" mit isolierter Musiktonsour?
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Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
"Home alone 2"? Würde doch zur Veröffentlichung des ersten Teils letztes Jahr passen und mit "Commando" hat Lalaland ja auch eine Club-CD dieses Jahr neu rausgebracht. Oder vielleicht Golden Age? Das wäre natürlich super! -
Auch ohne Loch im Barcode und so?
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Sind die CDs eigentlich OVP oder geöffnet?
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Mr Baseball Das ehemalige seit einigen Saisons erfolglose Baseball-Ass Jack Elliot (Tom Selleck) wird von seinem Verein nach Japan an die "Dragons" verkauft. Hier kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen dem herablassenden und schnodderigen Amerikaner und den heimischen Baseball-Spielern, denn in Japan kommt es beim Baseball auf die Harmonie und den Geist an, nicht in erster Linie auf's Gewinnen. Doch Elliot leistet sich immer mehr Skandale und zettelt sogar eine Prügelei auf dem Spielfeld an. Er wird vorerst gesperrt und der Trainer der "Dragons", der sich auch noch als Vater von Elliots neuer japanischer Freundin entpuppt, soll nach der Saison seinen Job los sein. Dumm nur, dass gerade in ein paar Wochen das wichtigste Spiel der Dragons gegen die "Giants" - einer Art japanischen Nationalmannschaft - ansteht, denn jetzt heißt es für Elliot, Zähne (im wahrsten Sinne des Wortes) zusammenbeißen und hart trainieren. Regiesseur Fred Schepisi und Autor Ed Solomon flogen für Recherchen extra nach Japan, denn da Universal kurz zuvor von dem japanischen Konzern Matsushita Electric Industrial übernommen wurde, wollte man sich keine Fehler in der Darstellung der japanischen Traditionen erlauben. Solomon und Schepisi kehrten mit einem sehr bissigen und satirischen Drehbuch zurück, das als zu hart empfunden wurde und Solomons Entlassung aus dem Projekt zur Folge hatte. Nachdem das Drehbuch innerhalb von drei Wochen von Kevin Wade entschärft wurde, konnten die Dreharbeiten beginnen. Heraus kam eine nette Sportkomödie, die allerdings nicht nur für Baseball-Fans sondern eher für die ganze Familie gedreht wurde. Der Film zielt keinesfalls auf größere Pointen hinaus, stattdessen zieht sich ein durchweg harmloser Humor durch den ganzen Film, der den satirischen Ursprung des Projekts nicht einmal erahnen lässt. Eine wirklich drastische Zeichnung des amerkanischen auf dem Sportfeld Kaugummi kauenden Sportlers und der reservierten Natur der japanischen Tradition hätte durchaus Stoff für eine Satire geboten, doch so bleibt "Mr. Baseball" lediglich ein netter Unterhaltungsfilm, denn man sich anschauen kann, aber definitiv nicht muss. Zur Musik: Für Komponist Jerry Goldsmith war "Mr. Baseball" nach "Das Russlandhaus" die zweite von insgesamt fünf gemeinsamen Filmprojekten. Die Musik für "Mr. Baseball" passt wie die Faust auf's Auge, denn Goldsmith schämt sich durchweg nicht, poppige Klischees anzuwenden, die perfekt für die leichte Komödie und das Baseball-Genre zugeschnitten sind. So startet die Musik sofort mit der stets um eine kleine Sekunde nach oben transponierter Baseball-Fanfare in der Synth-Orgel, bevor eine Band mit einem Funk-Groove loslegt, über den die Orgel das poppige Hauptthema für Elliot spielt. Doch Goldsmith schafft es mühelos, diese "Plastik-Musik" zu toppen, indem er für die japanische Umgebung auf das abgegriffene Mittel der Pentatonik zurückgreift, die in längst verjährten Yamaha-Koto-Samplern erklingen. Für die besinnlichen Momente zwischen Elliot und seiner Freundin legt Goldsmith lange Töne der Shakuhachi über Arpeggien der Western-Gitarre und spiegelt so die Oberflächlichkeit, mit der die beiden Nationen gezeigt werden, perfekt wieder - oder sollte man besser sagen, die Musik bedient die Oberflächlichkeit sogar? Letzten Endes schuf Goldsmith hier eine passend konzipierte und sehr wirkungsvolle FILMmusik, die jedoch auf der CD einen jeden Filmmusikhörer enttäuscht, der mit poppiger Musik und abgegriffene Ethno-Klischees nicht das Geringste anfangen kann - und davon gibt es im Goldsmith-Fankreis doch so einige, sodass diese einzigartige und ihrem billigen Charakter originelle Musik wenig Freunde gefunden hat.
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Soundtrack CDs: Chronologische Filmreihenfolge
Mephisto antwortete auf BigMacGyvers Thema in Filmmusik Diskussion
Hier ein besonderes Goldsmith-Schätzchen, das mit Ausnahme von zwei 20-Sekunden-Stücken sogar fast vollständig aber völlig durcheinander gewürfelt auf CD erschien: Mr Baseball 01 - 01 Mr Baseball 02 - 04 (Teil 2) New Apartment 03 - 05 The Dragons 04 - 04 (Teil 1) New Apartment 05 - 07 (Teil 2) The Locker Room 06 - 06 (Teil 1) Call me Jack 07 - 02 First Night Out 08 - 06 (Teil 2) A Wise Brain 09 - 03 Acceptance 10 - 08 The Bath 11 - 10 (Teil 1) Go Get 'Em 12 - 14 "Shabondama Boogie" 13 - 09 Training (Teil 1 & 2) 14 - 11 Team Effort 15 - 07 (Teil 2) Winning Streak 16 - 10 (Teil 2) He's still got it 17 - 12 Swing Away 18 - Final Score -
Angie "Angie" ist definitiv einer dieser Filme, die dem Zuschauer verkaufen wollen, dass es so oder so ähnlich hätte passieren können und passiert, die dem Zuchauer das ganz normale Leben verkaufen wollen mit all seinen Höhen und Tiefen aber letzten Endes nur aus den Vollen schöpfen, damit auch ja kein Auge trocken bleibt - in beiderlei Hinsicht. Protagonistin des Films ist Angela, die in einem italienischen Viertel in Brooklyn in einer sehr kleinbürgerlich strukturierten aber nicht unsymphatischen Umgebung aufwächst. Als sie von ihrem langjährigen Freund Vinnie ungewollt schwanger wird und in einem Museum den Yuppie-Anwalt Ned kennen lernt fragt sie sich plötzlich, ob das Leben nicht mehr zu bieten hat und lehnt Vinnies Antrag ab, führt eine immerhin sieben Monate dauernde Affäre mit Ned, der sie aber kurz vor der Geburt sitzen lässt. So weit, so gut, doch hier überschlagen sich die Ereignisse: Angies Kind kommt körperlich behindert zur Welt und akzeptiert anscheinend nicht seine Mutter, weshalb Angies Stiefmutter auf die Idee kommt, das Kind heimlich zu säugen um so über ihre frühere Fehlgeburt hinwegzukommen. Angie reißt aus und fährt runter nach Texas, um ihre leibliche Mutter zu suchen, die sich dann als schizzophren entpuppt. Daraufhin erfährt Angie, dass ihr Kind im Koma liegt und fährt wieder rauf nach Hause um endlich Verantwortung für sich und das Kind zu übernehmen. Das Konzept des kleinen aber feinen Films über die Liebe und das Leben stoplert spätestens ab der Affäre mit Ned über die unglaubwürdige Handlung, die sich zu einem viel zu kruden Hürdenlauf der Schicksalsschläge entpuppt. Immerhin wird der Film dadurch nicht langweilig, aber trotzdem verzweifelt man an seiner Verkrampftheit und fragt sich zudem, warum all die Nebencharaktere in den Film geworfen werden ohne dass weiter auf sie eingegangen wird, So ist die schlecht laufende Ehe zwischen Angies bester Freundin und ihrem arbeitslosen Mann völlig unerheblich, das schlechte Verhältnis zwischen Angie und ihrer Stiefmutter wird gar nicht erläutert und wenn Ned nur eine Frau zum Spielen haben wollte: Warum holt er sich dann eine vulgäre schwangere Frau in sein Loft ohne dass seine Frau (Natürlich ist dieser gemeine Kerl verheiratet) etwas bemerkt? Der Film ist leider zu platt, zu wenig subtil und zu bunt, als dass man ihm nur eine Minute glauben kann und letzten Endes wartet man nur noch auf das ultimative plattitüdenhafte Symbol, dass Angie sich die Haare schneidet, um einen neuen Lebensabschnitt zu symbolisieren - und auch das passiert sogar...auch noch in einer texanischen Raststättentoilette. Zur Musik: Was auch immer Jerry Goldsmith an diesem Film fand - ihm lag dieses Projekt anscheinend am Herzen wie sich dem Booklet des Albums von Varèse-Sarabandes entnehmen lässt. Wirklich überzeugend ist seine Musik jedoch nur teilweise und das liegt hauptsächlich am Thema der monothematisch aufgebauten Musik. Goldsmith wollte für Angie ein folkloristisches Thema schreiben doch leider erinnert das Thema besonders in der Instrumentierung mit Akkordeon und E-Bass sowie den zu der Zeit unvermeidlichen Glockensynthies eher an poppige deute volkstümelnde Musik denn als aufgeweckte italienische Musik, die immerhin kurz in Form einer Tarantella anklingt. Die Musik ist eher besinnlich und klein angelegt, da weder Regiesseurin Martha Coolidge noch der Komponist einen dicken großorchestralen für angemessen hielten - zu Recht. So finden sich inmitten der mehr oder weniger interessanten Variationen des Hauptthemas einige besinnliche und intime Momente wie ein wundervolles Englishorn-Solo oder ein rührendes Stück für Streicher und Klavier für die Besprechung nach der Geburt des behinderten Kindes. Doch erst als Angie sich auf den Weg nach Texas macht, wird Goldsmiths Musik um Einiges griffiger und stärker. Er etabliert hier eine Fünftonleiter, die als Ostinato fungiert und setzt ein drängendes Trompetensolo drüber. Die Musik für die letzten 20 Minuten des Films sind wieder sehr zurückhaltend aber stimmungsvoll und einfühlsam gestaltet, bevor der Abspann mit jener unpassenden konzertanten Suite mit Trompetensolo und Akkordeon unterlegt wird. Des Weiteren wurden - wie z.B. für den Vorspann - zeitgenössische Songs verwendet, die sich in ihrer knalligen krachigen 90er Charakteristik an Geschmacklosigkeit überbieten (wie die pinke Schrift des Vorspanns auch) und wahrscheinlich die schlimmsten Minuten der Filmgeschichte unterlegen, als Geena Davis als schwangere Angie in einem Santa-Kostüm auf den Tischen einer Betriebsfeier tanzt (Man muss es gesehen haben um zu glauben, zu was für grausamen Bildern Menschen und Regiesseure fähig sind). Der größte musikalische Lichtblick ist wahrscheinlich der stets wiederkehrende Ausschnitt aus Massenets Ballett "Thais" - einer spätromantisch triefigen und üppigen Musik mit anmutigem Violinensolo über Harfe, die in ein fulminantes Orchester-Tutti mündet.
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Ist das der Grund, weshalb Du den nicht nochmal sehen willst? Bist doch sonst nicht so schreckhaft Wälder, Pferde und Dolche kommen in dem Film aber kaum bis gar nicht vor, vielleicht verwechselst Du ja was aber natürlich gibt es gefühlte tausende Filme, mit denen man sich beschäftigen kann und sollte, bevor man zu "Warlock" greift. Am Wochenende ging's jedenfalls weiter bei mir mit: Nicht ohne meine Tochter Die Geschichte um Betty Mahmoody, die mit ihrer Tochter trotz berechtigter Zweifel mit ihrem iranisch-stämmigen Mann für zwei Wochen in dessen Heimatland geht, von ihm und seiner Familie festgehalten wird und die Hölle auf Erde erlebt, erregte gegen Ende der 80er Jahre sehr viel Aufmerksamkeit. Field hielt ihre Erlebnisse in einem Buch fest, das 1991 mit Sally Field und Alfred Molina verfilmt wurde. Handwerklich solide von Regiesseur Brian Gilbert umgesetzt zielt dieser Film rein auf die emotionale Wirkung ab und erreicht diese durch kräftige Schwarzweißmalerei. Der Wandel des fröhlichen amerikanischen Familienvaters zum iranischen Tyrann ist nur angedeutet, die Gründe für Moodys Handeln werden zu keinem Zeitpunkt deutlich. Dass sich der Film nicht schämt, die Protagonistin mehrmals schreien zum lassen, in was für einem "primitiven" Land sie sich befindet, dass alle Straßen mit Ayatolla-Bildern zugekleistert sind, stets der Muezin im Hintergrund säuselt und dass die iranischen Sätze nicht untertitelt sind, erweckt in mir als Nicht-Iran-Experten eher den Eindruck, man wolle hier auf Krampf ein ganzes Land in den Schmutz ziehen als sachlich schwere soziale Folgen in einem von Religion bestimmten Land aufzeigen. Wenn dann der böse Iraner mehrmals in Eiltempo auf die Kamera zumarschiert kommt und wild auf auf die Ego-Perspektive der Protagonistin einprügelt ist es um die Glaubwürdigkeit jedenfalls vollends geschehen. Immerhin ist Sally Fields Versuch zum Ausbruch aus der Ehehölle teilweise recht spannend, die tatsächliche Flucht allerdings verläuft so reibungslos, dass man dann letzten Endes nach der unvermeidlichen Einstellung auf die amerikanische Flagge endlich froh ist, dass der Abspann läuft und man diese stimmungsmachende Machwerk überstanden hat. Zur Musik: Während Komponist Jerry Goldsmith durch seine Werke aus den 60ern, 70ern und frühen 80ern bekannt dafür war, Filmen eine dramaturgische Tiefe durch die Musik einzuhauchen, tut er bei "Nicht ohne meine Tochter" genau das Gegenteil und untersützt die grobschlächtige Sicht des Films auf den Iran. Für die gute und frei denkende amerikanische Frau und das enge Verhältnis zu ihrer Tochter komponierte Goldsmith ein oft von den Streichern und der Flöte gespieltes Hauptthema, das von seiner Charakteristik mit anderen Themen dieser Zeit wie z. B. "Sleeping with the Enemy" verglichen werden könnte. Kein großer Wurf, aber nett anzuhören allemal. Dem entgegen stellt der Komponist ein aggressiver und leicht orientalisch anmutendes Thema, das stets in einem Art Quasi-Holzbläser-Synth-Gewand daherkommt und mit furchtbar hallenden Elektronik-Tomtoms und weitere brummelnden und schnarrenden Samples unterstützt wird. Zu Gunsten der Elektronik strich Goldsmith sämtliches Blech aus der Besetzung, doch was bei "Coma" noch wunderbar funktionierte entpuppt sich hier als stets gleiche Klangkombination aus unspektakuläre Harmonien spielenden Streichern und uninteressanten Melodiefetzen der Holzbläser. Goldsmith ist sich tatsächlich nicht zu schade, dass hohe Fagott und die Oboe mit absoluten Orient-Klischee-Motiven einzusetzen. Nicht ein einziges Mal gelingt es dem Komponisten, wirklich eine Stimmung oder Emotion einzufangen, zu abgeschmackt oder belanglos sind die Bausteine, aus der er diese Musik zusammen setzte. Als eine der schwächsten Musiken im Schaffen des Komponisten überhaupt markiert diese Musik jedoch immerhin mit "Mr Baseball" zusammen das Ende der schweren Schaffenskrise Goldsmiths, denn 1992 ging es mit "Basic Instinct" wieder deutlich aufwärts.
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So, hier noch einmal komplett: Auf Grund meines "Projekt Goldsmith" hier meine aktuellen Top 5: Angie Mr Baseball Warlock Not without my daughter Rent-a-cop Wenn man über Goldsmiths uninteressantesten, uninspiriertesten und langweiligste Werke, ja den Klosatz des Schaffens dieses Komponisten diskutiert, dauert es nicht lange, dass neben den voll-elektronischen Musiken "Runaway", Criminal Law" und "Alien Nation" (die ich neben "Link" bewusst ausgeklammert habe) mindestens eine dieser Filmmusiken genannt wird. Ich habe mich die letzten Tage einmal mit diesen fünf Alben auseinander gesetzt und es ist schon interessant, wie man zwischen diesen drögen Musiken zu unterscheiden und differenzieren lernt, die man in Angesichts solcher Werke wie "Tora! Tora! Tora!", "Logan's Run" oder "Poltergeist" alle unter "grottenschlecht" abgestimmt hätte. Hier einmal eine kleine Auseinandersetzung: Angie Wie schon bei "Night Crossing" landete Goldsmith geographisch einige Kilometer daneben, denn die Protagonistin stammt aus einer italienischen Gegend Brooklyns. Statt aber italienisch zu klingen, erinnert die Musik - vielleicht auch wegen des Akkordeons - stark an deutsche volkstümliche Klänge. Ein Eindruck, den das Trompetensolo gründlich untermauert. Die italienische Musik holt Goldsmith dann in "Family Life" mittels der Trantella nach, doch abgesehen von dem befremdlichen Charakter der Musik enttäuscht auch die poppig angehauchte Instrumentierung mit dem arg in der Vordergrund stechenden E-Bass und den leidigen Synthieglocken-effekten, die abermals die Frage aufwerfen, warum Goldsmith nicht einfach auf eine Celesta zurück griff? Wie dem auch sei, lernte ich die Musik über die Tage immer mehr zu lieben, wenn man das cheesige Arrangement der Titelmusik ausblendet und entdeckt, was für wundervolle intime Momente Goldsmith für diesen Film schuf. Hier sei besonders das stimmige Englishhorn-Solo am Anfang von "Two Bells" und das einfühlsame "The Prognosis" erwähnt. In der zweiten Albumhälfte wird die Musik kompositorisch deutlich stärker, das aufsteigende Fünftonmotiv verleiht dem Trompetensolo in "The Journey begins" eine tolle Bewegung und die beiden folgenden Stücke sind auch sehr zurückhaltend aber einfühlsam gestaltet. Kleine musikalische Perlen, die an den groß angelegten "Stripper" oder "Patch of Blue" nicht heranreichen, aber die Musik doch besser machen, als sie zuerst scheint. Mr Baseball So schlecht, dass es wieder gut ist. Im Gegensatz zu gesichtloser Routine oder runtergeschriebener Klangsoße bekennt sich Goldsmith hier definitiv zum Trash. Dem Ami Selleck eine Synthieorgelfanfare zu verpassen und für die Japaner überstereotypisch Pentatonik ins Keyboard zu hacken und all das über einen Funk-Groove legen - Respekt, solche Geschmacklosigkeiten würde sich sonst kaum einer trauen. Das Ganze noch mit Shakuhachigesäusel über Westerngitarre zu toppen grenzt an eine Meisterleistung der Peinlichkeit, dass es schon wieder famos ist! Kaum zu glauben, dass im selben Jahr "Basic Instinct" erschien. Warlock Diese Musik ist definitiv nicht schlecht, aber sehr lustlos und belanglos. Goldsmiths Elektro-Wahn zeigt sich hier von seiner schlimmsten Seite: Obwohl er ein Orchester zur Verfügung hat, sampelt er einzelne im Orchester vorhandene Instrumente (wie die Posaune) und sorgt so für ein unnötig billiges Klangbild. Die langen Suspense-Passagen ziehen sich wegen der Monotonie zu sehr in die Länge, um Spannung aufkommen zu lassen und die wenigen modernistisch angehauchten Passagen klingen so blass und ausgelutscht, dass sie keine Wirkung erzielen. Einzig und allein die wenig treibenden Actionmomente erinnern an den guten alten Goldsmith, aber sie erinnern leider auch nur und erreichen den Schmiss und die Brutalität frührer (und späterer) Actiontracks zu keinem Augenblick. Eine sehr schwache und vor allen Dingen langweilige Musik. Not without my daughter Lustlos gibt sich Goldsmith nicht ansatzweise Mühe, die orientalische Lokalität (Iran) auch nur annähernd musikalisch einzufangen, stattdessen dröhnt die Elektronik in wenig attraktiven Samples. Zugunsten der Elektronik-Anteile strich Goldsmith sogar das komplette Blech aus der Besetzung und ersetzte das Schlagwerk durch Drumcomputer und gesampelte Tomtoms. Ich hoffe, die Tablas sind wenigstens noch echt. Die orchestralen Anteile bestehen aus einem netten aber für die Zeit typisch unspektakulärem Hauptthema für die Mutter und ihre Tochter sowie ein eher aggressiveres Thema für den Mann oder das schlimme Schicksal. Die Musik ist absolut uninteressant, äußerst repetiv und orchestral völlig belanglos. Rent-a-cop Zugegebenermaßen: Die Vorspannmusik atmet durch und durch den Geist der 80er und das sollte man ihr im Nachhinein nicht zum Vorwurf machen - die völlig uninspirierte Musik, die besonders während der Actionpassagen wie ein schlechter (!) Alien-Nation-Aufguss klingt hingegen schon. Beständig dröhnt die künstliche Bassdrum des Synthies, angereichert mit losen und langweiligen Tonfolgen aus anderen Sampels. Die Actionklingt so gradlinig und eintönig wie sonst in keiner anderen Goldsmith-Musik und das Thema wird auch kaum variiert. Insgesamt eine kompositorisch unzureichende Musik, die zudem auch noch schlecht arrangiert ist. Wahrscheinlich das schlimmste, was Goldsmith je geschrieben und programmiert hat.
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Bei "Link" würde ich Dir zustimmen. Hast Du "Warlock" denn schonmal gesehen oder die Musik gehört? Würde mich ja interessieren, wie Du die Musik findest.
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Als "besonders schwach" würde ich die Musik nicht bezeichnen wie bereits diskutiert, aber als schwach. Warum die uninteressantesten? Zum Einen, weil ich "Link" und "Warlock" als Filme auf eine gewisse Art und Weise mag, zum Anderen, weil ich mir Goldsmiths Werke in dem wahrscheinlich noch bis ins das Jahr 2012 reichende Marathon von "schlecht" über "belanglos" zu "interessant", "gut" und "ausgezeichnet" anhören/ und sehen will. Dabei habe ich eine "abklapper"-Liste erstellt, die lose nach Genre, Entstehungszeit und Qualität geordnet ist. Am Anfang zählte die Entstehungszeit mit "Studs Lonigan", dann kamen komödiantische Thriller aus den 60ern wie die "Flint"-Filme und "Der Preis" und jetzt arbeite ich die ganzen 80er ab, bevor es mit "Along Came A Spider" und "The Vanishing" in die 90er-Thriller geht, die von "Basic Instinct" gekröhnt werden. Ziel ist es, letzten Endes eine möglichst komplette Sammlung an kurzen Texten zu mindestens 80% der von Goldsmith vertonten Filme mit Musik zu erstellen. Dabei erhebe ich keinen Anspruch auf tiefste musikalische und filmische Analysen sondern schildere kurz den Inhalt und bemerke entscheidende Punkte. Bei Filmen wie "Star Trek" oder "Alien", bei denen man zumindest über die Musik nicht streiten kann, sind es halt "Fülltexte" aber dafür kann man sich auch über Besprechungen von "Inchon", "Shock Treatment" und "City of Fear" freuen.
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Kann ich alles so unterschreiben, Sami "Link" ist in seiner Thematik sehr originell, in seinem Konzept aber 100% durchschnittlich, sodass er sich (leider) in die unzähligen Horrofilmchen nach dem bewährten "Zehn-kleine-Negerlein"-Prinzip einreiht. Wie schon in meinem Beitrag geschrieben bin ich mir über Goldsmiths kleine kompositorische Kniffe in der Musik bewusst, aber leider werden diese kleinen Lichtblicke durch die ewigen Beats und das zu alberne Thema völlig kaputt gemacht. Ich habe den Film mit meiner Freundin und einem Kumpel gesehen und der fragte mich mehrmals, ob der Komponist seine Musik ernst gemeint hätte. So viel zum Thema Wirkung... Naja, eine viel größere Schlaftablette schrieb Goldsmith zu diesem Film, den ich diese Woche sah: Warlock - Satans Sohn 1687 wird ein Hexenmeister kurz vor seiner Hinrichtung von den dunklen Mächten befreit und in das Jahr 1987 katapultiert. Hier erhät er den Auftrag von Satan, die drei Teile der unzerstörbaren Hexenbibel wieder zu vereinen, denn die Schrift beinhaltet den verlorenen Namen Gottes, der - rückwärts ausgesprochen - die komplette Schöpfung rückgängig macht. Also reist Warlock durch ganz Amerika um in antiken Tischen und alten Scheunen die Papiere zu suchen um sich den Titel "Satans Sohn" zu verdienen, doch er muss sich beeilen, denn Hexenjäger Redferne ist ihm aus der Vergangenheit nachgereist und macht mit der von Warlock mit einem Altersfluch belegten Kassandra Jagd auf den besonnen Bösewicht mit weißem Pferdeschwanz. "Warlock" ist definitiv eine klassische 80er-Trahsperle, die aber im Vergleich zu anderen ähnlichen Filmen nie langweilig wird. Zum Einen schafft es Regiesseur Steve Miner, die nicht ganz uninteressante Handlung flott zu inszenieren und zum anderen sind die Effekte, mit denen der Film aufwartet sehr niedlich. Besonders klasse sind natürlich die Flugkünste Warlocks oder Redferns Hexenkompass sowie der mit Donner und Blitz geladene Showdown auf dem Friedhof - spätestens hier bleibt kein Auge trocken. Das Problem ist nur, dass der Film nicht weiß, auf wessen Seite er steht, denn Warlock soll zwar sehr böse sein, tatsächlich gewinnen der ruppige Redferne und der fast edel und kultiviert wirkende Warlock die Symphatie des Zuschauers zu gleichen Teilen. Hier hätte der Film in Bezug auf Warlock etwas drastischer sein können, da der Hexenmeister auch nicht davor zurück schreckt, Kinder zu töten oder seinen Opfern Zungen abzubeißen. Das Motiv, die komplette Schöpfung rückgängig zu machen ist natürlich vollkommen hanebüchen, denn was soll Satan denn anfangen, wenn es nichts mehr gibt? Aber so etwas sollte man sich bei derartigen Filmen nie fragen, denn was zählt ist nur die reine Unterhaltung und die bekommt man, wenn man sich mit trashigen 80er-Filmen anfreunden kann. Zur Musik: Für Komponist Jerry Goldsmith war dieser Film die erste von zwei Arbeiten mit Steve Miner ("Forever Young"), für die Goldsmith das National Philharmonic Orchestra zur Verfügung stand, doch wer sich auf einen schönen orchestralen und experimentellen Horrorscores des Meisters freut, wird bitter enttäuscht, denn auch hier kann Goldsmith nicht die Finger von überflüssiger (!) Elektronik lassen. Besonders schlimm ist die Verwendung von Posaunensamples, obwohl Goldsmith echtes Blech zur Verfügung stand und die furchtbar tröpfelnden Synthgeräusche, die man viel besser mit einem Marimba- oder Xylophon hätte erzeugen können. Über sehr lange Passagen dümpelt die Musik im Film recht wirkungsvoll aber auf CD sehr langweilig dahin, denn leider ist schon ein wichtiger Bestandteil der Musik - das Hauptthema - nicht überzeugend gestaltet. Nur von Synth-Pizzicato-Streichern (warum auch immer) und Synthmarimbaeffekten unterlegt spielt ein möglicherweise echtes Akkordeon im Vorspann das nette, aber in dieser uninspirierten Instrumentierung mäßige Thema, bevor es in den Streichern voll ausgespielt wird. Entsprechend harmonisiert und mit einem Kontrapunkt in den tiefen Streichern, der wie ein Echo des Themas klingt sowie der Einbeziehung altertümlicher Klauseln (bestimmte Satzform der Stimmen am Ende der Melodie) erhascht Goldsmith kurz so etwas wie eine Stimmung, fällt dann aber in seine monotones tröpfelndes Klangbild zurück. Einige Lichtblicke scheinen die leicht modernistisch angehauchten Streicherpassagen für Warlocks Flucht mit den dissonanten Glissandi zu sein, doch all das haben wir schon hundertmal und interessanter gehört. Ein Jerry Goldsmith schüttelt so etwas müde aus dem Ärmel - nur so klingt's dann auch. Die Actionmusik bei der Wetterfahnenszene (die filmisch "grandios" ist) ist gewohnt im ungeraden Rhythmus und nimmt sogar etwas Fahrt auf, doch erst die letzte Viertelstunde zum Showdown und dem anschließenden Finale weiß zu überzeugen. Hier geht Goldsmith noch einmal unerwartet in die Vollen und lässt beim Kuss der Protagonisten endlich mal etwas Fantasy-Stimmung aufkommen. Insgesamt lassen sich aus dem 54-minütigen Album rund 10 Minuten unterhaltsames und interessantes Material extrahieren, der Rest ist dermaßen lustlose und runtergekurbelte Routine, dass es kaum Freude bereitet, sich ernsthaft damit auseinander setzen zu wollen.
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Link, der Buttler Die junge Studentin Jane assistiert während den Semesterferien Professor Philips bei seinen Versuchen in einem schmucken Anwesen im schottischen Hochland. Philips, der ein ausgezeichneter Tierforscher ist, beschäftigt sich mit der Intelligenz von Affen und beherbergt in seinem Wohnsitz zwei Schimpansen sowie einen alten ausgedienten Zirkusaffen, der ihm in der Studienzeit als Versuchsobjekt diente. Der Orang-Utang namens "Link" war früher als "Meister des Feuers" bekannt und versteht sich im Umgang mit Streichhölzern und Zigarren, hilft dem Professor mittlerweile (im Butler-Kostüm) beim Haushalt und mit den anderen beiden Tieren, da er für die Versuche schon zu alt ist. Jane lernt schnell den Umgang mit den Tieren, denen man klare Grenzen setzen muss, doch als Link erfährt, dass er eingeschläfert werden soll, gerät das geordnete System aus den Fugen. Als der Professor verschwindet, sieht sich Jane drei aggressiven Tieren ausgesetzt. Richard Franklins Film beinhaltet eine klare Botschaft: "Tiere sind kein Spielzeug" und wurde unter gehörigem Aufwand gedreht, denn alle drei Affen sind meisterhaft dressiert. Zu keinem Zeitpunkt wurde auf kostümierte Menschen oder mechanische Puppen zurück gegriffen, was den in die Jahre gekommenen Streifen auch heute noch beeindruckend macht. Wirklich ernst nehmen kann man den Film allerdings aus verschiedenen Gründen nicht, denn dazu ist der Film atmosphärisch nicht dicht genug inszeniert. Das gewisse Etwas fehlt dem Film trotz ambitionierter Darsteller und toller Lokalität, denn Franklin inszenierte einen soliden - wenn auch ob der Thematik recht eigenständigen - Film. Als die Stimmung kippt und sich die junge Studenten den drei Tieren ausgesetzt fühlt oder der lange Showdown am Ende sind nett - aber mehr auch nicht. Ein Film, den man sich ansehen kann und der einen unterhält, solange man nicht zuviel erwartet. Zur Musik: Jerry Goldsmith habe seinen Film gerettet, soll Franklin einmal gesagt haben. Gerettet werden musste der Film nicht unbedingt, denn grottenschlecht ist das ganze ja nicht, wenn auch nicht überragend. Dass Goldsmith tatsächlich im Stande war, Filme zu retten, sehen wir an unzähligen B-Movies der 70er, die ohne die Musik nur halb so interessant wären, doch ob das auch auf "Link" zutrifft, wage ich zu beweifeln. Goldsmith war Ende der 80er in einem kreativen Tief gelandet und seine Musik litt nicht selten an dem massigen Einsatz von elektronischen Elementen. "Link" ist da keine Ausnahme, denn zu größten Teilen wir die Musik in ein sehr strenges Raster aus einem Drum-Computer-Beat gezwängt, der der Musik eine äußerst trashige Atmosphäre verleiht. Trotzdem trifft man auch hier die für den Komponisten typischen ungeraden Rhythmen an. Das Hauptthema dürfte unter eingefleischte Goldsmith-Fans Kult-Status erreicht haben und spielt besonders auf Links alte Zirkuskarriere an. Das sehr durch Chromatik geprägte Thema wird oft von einem flötenähnlichem Synthie gespielt, doch leider klingt das Thema viel zu albern, als dass es den Film ernsthaft untermalen könnte. Dass Goldsmith das Thema oft in seiner komödiantischen Natur einsetzt, schadet dem Film erheblich, denn es wirkt, als habe Goldsmith diesen nicht ernst genommen. Die kurzen lyrischen Momente für die schottische Landschaft sind von typischer Goldsmith'scher Einfachheit und hin und wieder packt der Meister sogar einige kurze Momente fast rein orchestrale Horrormusik aus. Hier zeigt sich doch, was für ein Könner Goldsmith war, so variiert er zum Beispiel den B-Teil des Themas beim Absturz eines Autos in herrlich jaulender Stravinsky-Manier in den Violinen, verleiht dem Thema in einer noblen Streicherpassage enen recht behäbigen und ernsten Charakter, packt bei Links erster angezündeter Zigarre sogar echte Zirkusfanfaren aus, doch all diese kleinen Momente reichen nicht aus, "Link" auch nur ansatzweise auf die Ebene eines "gelungenen" Scores zu hiefen. Zu trashig, zu albern, zu gleichförmig ist diese immerhin recht individuelle Musik im Werk des Komponisten. Lohnen tun sich die extrem seltene Varèse und die schon längst überteuerte Intrada-CD also nur für eingefleischte Fans und 80er-Nostalgiker.
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Veröffentlichung FSM/Retrograde: GREMLINS von Jerry Goldsmith
Mephisto antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
Als jemand, der nahezu jede Filmmusik von Goldsmith im Regal stehen hat und sich einen Keks über Veröffentlichungen wie "Link", "In Harm's Way" oder "Gremlins" freut, weil sie die leidigen CD-R-Bootlegs ersetzen, bin ich von einer Doppel-CD-Veröffentlichung immer hin und weg, aber ich maße mir dann auch an, einmal mit Bedacht etwas über die Musik auf den heiß ersehnten Alben zu schreiben. Dass eine fundierte Aussage über diese Musik dann als "Gemotze" aufgefasst wird...nun gut, aber ich finde es schon schade, dass hier jede Diskussion im Keim erstickt wird mit "Kauft's doch nicht." Ich werde mir diese Veröffentlichung 100% zulegen, aber es wird ja noch erlaubt sein, darauf hinzuweisen, dass diese Musik nicht Goldsmiths bester Komödienscore ist, aber vielleicht einer hätte sein können, wenn der Komponist instrumentatorisch vielschichtiger voorgegangen wäre und nicht alles mit seinen Synths zugekleistert hätte. Die gesampelten Katzen sind super, keine Frage, genau dazu braucht man Elektronik, aber der Gremlin-Rag ist doch im Gegensatz zu der "Goldsmith conducts Goldsmith"-Suite ein bloßer Witz. Wenn jetzt jemand hin und weg bei der Musik ist, bleibt ihm das doch unbenommen, mir fiel nur wieder auf, dass Goldsmith mit seinem Elektronik-Tunnelblick einige Chancen vertan hat. -
Veröffentlichung FSM/Retrograde: GREMLINS von Jerry Goldsmith
Mephisto antwortete auf Csongors Thema in Scores & Veröffentlichungen
Mich haben die "kleinen" Monster musikalisch nie überzeugt. Der Ragtime ist fabelhaft und auch das Liebesthema ist wirklich schön, aber leider engen die Synths die Musik viel zu sehr ein. Den Beweis liefert die orchestrale Suite, die Goldsmith für "Goldsmith conducts Goldsmith" eingespielt hat. Hier entwickelt der Rag plötzlich eine fabelhafte ungeahnte schwungvolle Energie, das sanfte Thema klingt wirklich sehr poetisch und die düster-bedrohlichen Passagen haben viel mehr Wirkung. Auch das fluffige "Late for Work" klingt in der Suite noch um einiges besser. Natürlich werde auch ich diese Lücke schließen, aber bei den spaßigsten Filmmusiken von Goldsmith hat doch eindeutig "The 'Burbs" die Nase vorn, was ironischen Humor, Stilvielfalt innerhalb eines äußerst stimmigen und kongruenten Score und nicht zuletzt die Mischung von synthetischen und akustischen Elementen betrifft.