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Mephisto

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  1. Okay, war mir nur neu. Wie gefallen denn die von mir gemachten Vorschläge?
  2. Aber mussten sie unbedingt Lang Lang nehmen? Ich kann dem Mann als Pianisten rein gar nichts abgewinnen.
  3. Dazu würde ich das von Dir gesuchte Genre erstmal genauer definieren, denn "New Classic" ist definitiv kein musikhistorischer oder allgemein üblicher Begriff. Ist das eine Wortschöpfung Deiner selbst oder hast Du das irgendwo mal gelesen? Ich werfe trotzdem mal zwei Alben in den Raum: http://www.amazon.de/Kammermusik--Orchesterwerke-Asyla-Kammersinfonie-u/dp/B00000K4EN/ref=sr_1_2?s=music&ie=UTF8&qid=1316127068&sr=1-2 und http://www.amazon.de/Wing-Insomnia-Foreign-Bodies/dp/B000787WYC/ref=sr_1_3?s=music&ie=UTF8&qid=1316127004&sr=1-3 Besonders "Insomnia" ist ein unglaublich packendes großorchestrales Werk (u. A. 4 Hörner + 4 Wagner-Tuben im Blech) und lohnt sich auf jeden Fall! Viele Grüße
  4. Bei Lalaland scheint's ja in letzter Zeit recht fix zu gehen. Dann hoffe ich, dass sie ein bisschen Geld auch wieder in Golden-Age stecken...
  5. Anne meinte ja selber, dass sie noch nicht so bewandert im Golden Age sei und ich glaube, daraus resultieren ein paar Fehldeutungen des Textes von Sebastian und Thomas. Nichts, was in diesem Text steht mit Ausnahme einiger leichten Überteibungen ("Godfather of film music"), die wahrscheinlich dazu gehören, weist auf die Aussage hin, die Oliver schließlich getroffen und die einige hier empört hat. Die Sache ist nur die, dass man in einer Radiosendung natürlich die ganzen Umstände nur umreißen, nur an der Oberfläche kratzen kann, wenn es um Komponisten geht. Alfred Newman war ein sehr erfolgreicher und (im Rahmen von Fox) einflussreicher Komponist, aber vorher im Text wurden ja schon die "Big Five" und die Strukturierung, dass jedes Studio seine EIGENEN Komponisten hatte, erwähnt. Für einen Neuling kommt es dann so rüber, als wäre Newman ein allgemeiner "Godfather of film music", aber wer mit dem Golden Age und den Umständen vertraut ist, weiß, dass es anders war. Ich glaube, hier wurde einfach eine pauschalisierte Aussage ohne breiteres Hintergrundwissen getroffen, die Entrüstung ausgelöst hat. Eine Sache gibt mir aber doch zu denken: In dem Text wird ja extra auf die Unterschiede zwischen den Komponisten eingegangen und auch wirklich verschiedene Genres bedient. Da kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, wie das für einen Hörer (auch ohne musikalisches Fachwissen) gleich klingen soll. Da haben wir die unglaublich schwelgende Musik aus "Vom Winde verweht", die Korngolds viel "kurzatmigeren" und verspielteren Klängen aus "Sea Hawk" gegenüber gestellt wird. Wir hören Miklos Rozas Blechfanfaren aus "El Cid", gefolgt von Film Noir Musik Adolph Deutschs etc und das soll alles "irgendwie schon ziemlich gleich" klingen? Dann hört sich eine Mozart-Sonate wie eine Beethoven-Sonate an, eine Bruckner-Symphonie wie Mahler, Schoenberg wie Webern, Motörhead wie Iron Maiden, singt Semino Rossi wie Mickey Krause...
  6. Darum geht's mir ja auch nicht und ich habe das auch nicht so aufgenommen, keine Sorge, aber der Vergleich hinkt, denn den Trend des spätromantischen Golden Age hat nunmal weniger Alfred Newman geprägt, sondern die Komponisten um die Jahrhundertwende und gerade von denen besonders Gustav Mahler und Richard Strauss. Insofern kann ich mich auf diese Aussage einlassen: Gustav Mahler und Richard Strauss waren der Trend des Golden Age, Alex North und Arnold Schönberg waren der Trend des Silver Age und John Williams war der Trend des symphonischen 80er-Kinos.
  7. Ich kann in dem von Anne hier zu lesendem Auszug aus dem Skript nur lesen, dass Newman Musikdirektor bei Fox war, was ja auch stimmt. Klar hatte sein Stil daher auch Einfluss auf die Musiken der ihm unterstellten Komponisten und natürlich hören wir in mehreren Fox-Scores den Newman-Klang (nicht zuletzt, weil manchmal auch an einem Film mehrere Komponisten schrieben, insofern gibt es hier eine RCP-Ähnlichkeit). Aber das ist so, als wenn nur Zimmer-Komponisten für Bruckheimer komponieren, so komponierten damals nur "Newman-Komponisten" für Fox. Aber das damailge Studiosystem war so geordnet, dass jedes Studio über seine HAUSEIGENEN Komponisten und Schauspieler verfügte, die man sich zwar gelegentlich "auslieh", aber die im großen und ganzen nur für EIN Studio arbeiteten. Bei RCP ist es aber so, dass deren Komponisten für ALLE Studios arbeiten können und es anscheinend auch tun und andere Komponisten jetzt dem Zimmer-Klang nacheifern. Das war früher nicht so. Wie gesagt: Paramount hätte gar keine Lust auf den Fox-Stil gehabt etc. Daher habt Anne und ihr hier gerade Äpfel mit Birnen verglichen. Während RCP den gesamten Filmmarkt überschwemmt waren die damaligen stilprägenden Komponisten nur innerhalb ihrer vier Studiowände stilprägend. Die Aussage "Golden Age ist wie RCP" ist tatsächlich unsinnig, denn einen musikalischen Zeitgeist von damals mit einer Musikschmiede von heute zu vergleichen, geht nicht auf.
  8. Interessant, dass aber bei Deinem Beitrag, Anne, Leute wie Herrmann, Walton und Friedhofer erwähnt werden, die wirklich nicht mit Newmans sehr lyrischen Klängen zu vergleichen sind. Oder was ist mit Miklos Rozsa? Seine archaischen Klänge und ungarischen Wurzeln sind weder bei Newman noch bei einem anderen Komponisten dieser Zeit zu entdecken. Dann wäre da noch Frank DeVol, der viele Filme vertonte und ziemlich schockige Musik für diese Zeit schrieb. Die ließe sich nur mit Newmans "Snake Pit" vergleichen. Oder Tiomkin, der sehr kammermusikalisch instrumentierte wie in "High Noon" und Teilen von "Alamo". Von Alex North gar nicht zu reden! Ich muss Sami da vollkommen Recht geben. Bevor man so über 30 Jahre Filmmusik schreibt, bitte erstmal mit dem damaligen Studiosystem, den einzeln zugeordneten Komponisten und vor Allem deren Musik auseinandersetzen. Alfred Newman war ebenso wenig ein Trend wie Bernard Herrmann. Stattdessen sind die Einflüsse hier in der e-Musik dieser Zeit zu suchen, insbesondere Gustav Mahler und Richard Strauss, aber wenn man sich natürlich vehement dagegen verschließt und nahezu nur "seine" Filmmusik hört, dann wird's schwer da ein kompetentes Urteil zu treffen. Ist ja auch kein Problem, aber dann ist Schweigen wirklich Gold. DER Zimmer des Golden Age wäre da eher noch Victor Young, der sein Geld mit vollen Händen zum Fenster rausgeworfen und entsprechend viel geschrieben hat. Der arbeitete auch noch bei dem sehr konservativen Studio Paramount angestellt, die vielleicht am ehestem dem heutigen Bruckheimer zu vergleichen ist.
  9. Aber es wird doch schon seit 100 Jahren ohne Themen komponiert Ist Anton von Webern jetzt nur noch Sounddesigner? Hatte Luigi Nonos Musik absolut keinen musikalischen Sinn? WENN eine Musik vollkommen sinnorientiert war, dann doch wohl gerade Nono! Was ist mit den frühen Goldsmith-Scores wie "Freud" und "Planet der Affen"?
  10. Amüsant, wie jemandem wie mir hier unterstellt wird, er würde überlange Beiträge zum blenden der anderen hier verfassen und man solle doch lieber Meshuggas "Catch 33" oder gar...Vaughan Williams hören! Meinst Du das ernst? Wer hat denn hier im Forum mal eine Besprechung der 30-CD-Emi-Box verfasst und veröffentlicht? Es ist außerdem sehr interessant, wie sich Leute in einem Forum herumtreiben, in dem es im Hauptforum ausschließlich im Musikk geht, die aber nach mehreren Monaten Mitgliedschaft immernoch stolz vor sich hertragen, dass sie absolut gar keine Ahnung haben und sich auch zu bequem dazu sind, simpelste Dinge, die hier immer und immer wieder besprochen werden, mal bei Wikipedia nachzulesen oder sich anderweitig zu erkundigen. Wenn man sich dann aber einen Ruck gibt und wirkliche Grundlagen auf ein paar Zeilen herunterbrechen zu versucht, ist man ein Blender? Ich habe nicht ansatzweise versucht, hier 400 Jahre Musikgeschichte aufzuarbeiten, sondern nur zu umreißen, worum es mir und zum großen Teil auch zumindest Sebastian geht. Wenn die meisten Leute hier aber an andere Formen als die der historischen E-Musik angelehnte Musik wie Goldenthals "Tempest" schon abscheulich finden, warum sollte man dann auch noch mit dieser Abteilung ankommen? Mag ja sein, dass Filmmusik heute alles mögliche sein kann aber der Ursprung dieser Musik liegt nunmal in der spätromantischen Musiktradition und nicht im Rock'n'Roll, Industrial oder Schlager und viele Komponisten der Filmmusik kommen nunmal aus der westlichen Musiktradition. Das wird doch dadurch deutlich, dass selbst die, die anscheinend keinen akademischen Hintergrund haben wie Djawadi und Jablonsky eben auch versuchen, ihre Musik nach westlichem Vorbield zu orientieren. Leider ist die Musik, die von den großen Komponisten (auch unserer Zeit) etabliert wurde, nicht durch Geld und gute Worte zu kaufen und auch nicht durch Programme zu basteln sondern schlichtweg über die Beschäftigung mit Musik zu erlangen. Je mehr desto besser und damit meine ich nicht nur zeitgenössische ernste Musik. Natürlich gibt es Charlie Clouser und John Carpenter, aber die meisten Komponisten orientieren sich tatsächlich am traditionellen Kulturgut der letzten 150 Jahre der ernsten Musik. Wenn man vor 200 Jahren aus dem Konzerthaus kam und vielleicht noch einen Absacker im Wirtshaus genommen hat, hat man später auch laut "Hoch auf dem geldeb Wagen" gegrölt, aber trotzdem hat man doch über die im Konzerthaus gehörte Musik diskutiert und eben nicht über Volkslieder und Popmusik.
  11. An Souchak: Das glaube ich gar nicht mal. Ich schätze eher, dass bei solchen Aussagen "Davy Jones" ebenso wie "Anakins Thema" gemeint ist und natürlich sind wir durch die ständige Musikbeschallung um uns herum (nicht nur in den Medien) ständig von dem tonalen Konsens beeinflusst. Da wundert es mich auch nicht, wenn Leute stets "von allem gerne etwas" hören, aber konsequent bei Neuer Musik reißaus nehmen. Da bleiben Leute im Konzertsaal stur mit verschränkten Armen sitzen, weil sie nach Messiaens' "Farben der himmlischen Stadt" nicht applaudieren wollen, gehen während des Applaus' nach Mahlers 6. Symphonie schnell raus, bevor Schönbergs oder Bergs Orchesterstücke gespielt werden und kommen erst gar nicht ins Konzert, wenn Anton Webern auf dem Programm zu lesen ist. Dabei ist diese Musik zwischen 110 und 60 Jahre alt und trotzdem schreit der selbsternannte Musikliebhaber nur nach schönen Melodien und das kann es doch nicht sein. Die Überzeugung der Avantgarde, der Vorrat an Melodien sei aufgebraucht und die Wirkung althergebrachter Mittel ausgeleiert führte zur vollkommenen Auflösung der Tonalität zu Gunsten von atonalen Komposition, die statt Themenentwicklung die Gestaltung von Klangfarben, das Experimentieren mit neuen Besetzungen und das Erzeugen dichter Atmosphäre mittels alternativer Spieltechniken ins Zentrum rückt. Anne, was anscheinend für Dich das "gewisse etwas" in der Musik bedeutet, ist lediglich das komponieren nach tonalen Klangstrukturen. In der westlichen Welt haben wir ein System aus zwölf Tönen, von denen immer acht eine Tonleiter bilden. Schreiben wir eine Musik auf dieser Tonleiter - meinetwegen ausgehend von dem Ton C - dann steht die Melodie in der entsprechenden Tonart. In unserem Fall also C-Dur (oder moll, aber sagen wir mal, wir haben C-Dur). Das bedeutet, dass die Melodie hauptsächlich Töne von C-Dur benutzt und zum Schluss auch wieder auf einem Ton landet, der dem Ton C nahe steht - im "Idealfall" sogar C selbst. Das bedeutet also, dass C der Grundton ist. Wir haben das Gefühl, dass der Ton C die "Heimat" der Melodie ist. Komponieren wir tonal, dann versehen wir die Melodie jetzt mit passenden Tönen, die "harmonisch" zu C passen. Der Klassiker wäre da also erstmal der C-Dur-Dreiklang, der "schön" klingt. Ich kann natürlich auch das tonale System sprengen und unter die Melodie nur Töne legen, die gerade nichts mit C-Dur oder einer verwanten Tonart zu tun haben oder aber ich schreibe eine Tonfolge (Melodie), die nach den Maßstäben der Tonalität mit acht Tönen einer Tonleiter nicht zu messen ist. Die Melodie ist dann atonal. Oder ich setze die Melodie aus mehreren verschiedenen Tonarten zusammen, dann ist die Melodie "freitonal", da mehrere Tonarten "involviert" und nahezu gleichberechtigt sind. Seit Jahrhunderten hat sich nunmal das tonale System unserer Kultur mit der achttönigen Tonleiter entwickelt und seit zumindest 4 Jahrhunderten versuchten die Komponisten, die Musik neu zu erfinden oder ein Stückchen weiter zu entwickeln. Da sei z. B. Joseph Haydn genannt, der die Gattung der Symphonie in neue Bahnen lenkte oder das Streichquartett etablierte oder Beethoven, der mit seiner ruppigen mittleren Schaffensphase und besonders den fast nur noch mit kleinen Motiven arbeitenden Streichqaurtetten Werke schuf, die sich für viele bis heute nicht erschlossen haben. Da sei einmal die "Große Fuge" genannt. Die Tür, die Beethoven aufgestoßen hatte, wurde von den Romantikern begeistert durchschritten. Im Gegensatz zur Klassik (Haydn - Beethoven), in der das "gut und schön" komponieren, die Vollendung der Form im Zentrum stand brachen die Romantiker mit vielen Traditionen und wagten auch in Bezug auf die Tonalität deutlichere Abweichungen von den klaren Strukturen, sodass du, wenn Du Dir ein Klavierstück von Chopin anhörst, viel mehr Dissonanzen hören wirst als wenn Du eine frühe Haydn-Sonate hörst. Die Romantik war außerdem sehr gefühlsbetont. Statt der klaren - oft achttaktigen Melodien der Klassik findet man nun schwelgerische Melodienbögen und viel mehr durch Dissonanzen "getrübte" Akkorde, die ein viel differenziertes Klangbild ermöglichen. Das leitete dann weiter in die Spätromantik, in der äußerlich der Gedanke "größer, stärker, gigantischer" zu herrschen schien, wenn Mahler für seine Achte Symphonie 1000 Musiker verlangte, aber dieser äußerliche Bombast diente (im Gegensatz zum Trailer- oder Zimmerbombast) für ein noch differenziertes Klangbild. Mahler wagte häufig auch, die Grenzen der Tonalität zu sprengen und sehr "lose" am tonalen System zu komponieren. Richard Strauss wagte noch einen Schritt vorwärts und komponierte zwar durchgehend tonal, warf aber so sehr mit eingetrübten Akkorden, rasanten Tonartwechseln um sich, sodass einige Komponisten sich in einer Sackgasse wähnten: Man reizte die Tonalität bis zum Gehtnichtmehr aus, man hatte Orchesterbesetzungen erreicht, die man nicht übertreffen konnte. Wohin, wenn man etwas eigenstäniges schreiben wollte? Man musste die Musik neu überdenken und hier setzt die zweite Wiener Schule um Schönberg als Meister und Berg und Webern als Schüler ein. Nach unzähligen Versuchen gelang Schönberg nach zehn Jahren der Durchbruch: Wenn man atonal komponieren will, darf kein Ton mehr "im Zentrum" stehen, also darf es keinen "Grundton", kein "zu Hause" in der Melodie oder Musik oder Harmonie allgemein geben. Um das zu sichern, müssen alle Töne gleichberechtigt sein und das schaft man, indem man alle zwölf Töne in einer Reihe ordnet und mit Hilfe dieser Reihe Stücke komponiert. Also darf man die Reihe erst wieder durchlaufen lassen, wenn sie einmal komplett "abgewickelt" wurde und jeder Ton einmal drankam. Je nachdem wie ich die Reihe gestalte, also ob mit hauptsächlich dissonanten oder konsunanten Intervallen, so klingt auch die Musik. Und plötzlich schossen die Zwölftonkomponisten aus dem Boden und bedienten sich begeistert dieser Technik. Als dann aber das Nazi-Regime die Macht ergriff und Musik zu seinem Zweck missbrauchte, trauerten die Komponisten um die unschuldige Musik, die missbraucht und vergewaltigt worden war. Man sah die Lösung darin, eine Musik zu schreiben, die so absolut und unumstößlich korrekt komponiert wurde, dass sie kein Stückchen Emotion mehr beinhaltete, denn Musik, die nicht von Gefühl geleitet wurde, die kann auch nicht missbraucht werden, Massen marschieren zu lassen. Also wendete man nun das von Schönberg etablierte Reihenprinzip auf alle Parameter der Musik an wie Rhythmus, Lautstärke, natürlich Töne etc. Doch schnell war klar, dass das Gebiet dieser seriellen Musik, wie man sie nannte, schnell abgegrast war und löste sich völlig von diesem Muster und verwarf dabei auch die Zwölftonmusik. Daher wird seit den 70er Jahren bis heute frei und atonal komponiert und das ist schließlich die Musik unserer Zeit. Das war es, was ich sagen wollte, Anne. Du verleugnest theoretisch Deine eigene musikalische Zugehörigkeit indem Du dich in Musik flüchtest, die längst vergangenen Prinzipien wie "schöne Harmonie", "stimmig klingen" und "Melodien" anhängt. Charles Ives war einer der Wegbereiter unserer heutigen Musik und wenn ich lese, wie "furchtbar" und "unsäglich" einige selbsternannte Musikliebhaber seine Werke finden tut es mir irgendwie für alle Beteiligten leid: Das Publikum, dass über 100 Jahre Hörgewohnheit hinterher hinkt sowie die Komponisten, die doch jetzt auch nicht ihre eigene Identität aufgeben können und so wie Mahler komponieren, nur weil die Leute verpasst haben, sich mit ihrer Zeit und ihrer Musik auseinander zu setzen.
  12. Das allerdings ist ein Anspruch, mit dem Du nahezu ein ganzes Jahrhundert Musik ausgrenz...lustigerweise auch noch genau DEIN Jahrhundert
  13. Und hoffentlich stellt Lalaland die geplante Golden-Age-Reihe nicht ein...
  14. Das ist wirklich verdammt schade! Aber Kendall hat mit 250 Alben immerhin ein enormes Vermächtnis hinterlassen und stets äußerst vorbildlich gearbietet, auch wenn seine öffentlichen Auslebungen seiner inneren Diva manchmal sauer aufgestoßen sind. Solange jetzt nicht alle CDs für einige zu begehrten Sammler-Objekten werden, weil's das Label nicht mehr gibt und ich in den folgenden Jahren mir noch alle 150+ Alben nachkaufen kann, die mir fehlen...
  15. Weil sie beim Hören auf Dauer langweilen. Was hilft mir ein tolles Konzept, wenn das Album als "Reine Musik" nicht funktioniert? Dann gehört's nicht auf CD und darum ist der Wirkungsaspekt in Hinblick auf das vertonte Projekt nicht nur ein unwichtiger, sondern völlig überflüssiger Aspekt.
  16. "Quincy", "Columbo", "Mord ist ihr Hobby", "Magnum", "Simon and Simon" um mal bei den amerikanischen Serien zu bleiben, übertreffen das heute gebotene oft meilenweit, wobei natürlich besonders "Quincy" hervorzuheben ist, wo in jeder Folge ein gesellschaftliches Thema behandelt und besprochen wird, von denen die meisten heute noch viel zu unbekümmert hingenommen werden. Außerdem wurde der erste Gerichtsmediziner des TVs stets mit kammermusikalisch (wahrscheinlich aus Kostengründen) modernistischer Musik unterlegt. Über "Columbo" muss man ja auch nicht weiter reden.
  17. Das hast Du auch gar nicht. Ich meine mich nur zu erinnern, dass Du den zweiten Score vor dem ersten gehört hat und sehr angetan warst. Da aber der erste Score ohne Frage den einzig wahren "Rambo"-Score (obwohl mein Favorit der 3. ist) darstellt hat mich nur interessiert, ob er auch bei Dir, der Du ja erst durch den zweiten Teil auf Rambo "geeicht wurdest", mittlerweile den Rang abgelaufen hat.
  18. Mich würde ja mal interessieren, ob er Dir mitllerweile besser gefällt als der zweite Teil.
  19. Nachdem ich die Diskussion im DF-Thread mitverfolgt habe kann ich ebenfalls wie Sami nicht genau nachvollziehen, was Du an dieser Musik findest, denn "Along Came a Spider" zieht doch gegen die verführerisch-mystische Musik zu "Basic Instinct", die gelungene Mischung aus Film-Noir-Elementen und brachial-kraftvoller Gewalt ("Bloody Christmas") aus "L.A. Confidential" und sogar gegen die schönen "Chinatown"-Reminiszenzen mit südlich-europäischen Einflüssen aus "2 Days in the Valley" sowie hübsch gearbeiteter Standartware à la "Vanishing" klar den kürzeren. Wenn man bedenkt, dass "Along Came a Spider" NACH all diesen genannten Scores entstanden ist, wirkt diese Musik doch tatsächlich wie ein lauwarmer Aufguss Goldsmith-typischen Thriller-Standarts. Nicht, dass diese Musik nicht auch ihre Höhepunkte hätte wie angesprochenes "Ransom" oder "Megan's Abduction", die mit einem herrlich schrill dissonanten Schreck-Akkord einsteigt und gleich zeigt, was Sache ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich die auf eine Stunde gestreckte Bootleg-CD mehrfach durchgehört, wo sich sehr viel Leerlauf einstellt. Den Film habe ich auch als durchschnittlich und teilweise arg "gewollt" in Erinnerung, aber vielleicht muss ich sämtliche oben getroffenen Feststellungen auch wieder revidieren, wenn ich mir im Laufe meines kommenden Goldsmith-Marathons Film sowie komplette Musik nochmal zu Gemüte geführt habe. Ansonsten vermute ich hier auch einen Fall des berühmten Phänomens: "Macht trotz technischer Mängel hochgradig Freude beim anhören". Ein Phänomen, was einem Oli ja ganz gerne mal abspricht, sobald man nur ansatzweise msuiaklisch diskutieren möchte, aber da will ich Dir, Thomas, Recht geben: So weit vom Hirn sitzt das Herz nunmal auch nicht entfernt.
  20. Mephisto

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    Jawoll!!! Damit ist's gelöst Hier noch die vier Anachronismen: - Karten zu der Zeit hatten noch keine abgerundeten Ecken - Die oben links und unten rechts zu sehenden Symbole wurden erst später eingeführt - Das Bild entspricht dem der Kartenmanufaktor Samuel Harts, allerdings spiegelverkehrt - Das Bild entspricht im originalen Deck der Karo- nicht aber der Herz-Dame http://whiteknucklecards.com/earlystandards/images/SamuelHart1870550.jpg PDVD_007.BMP
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