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Mephisto

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  1. Ich weiß auch nicht, was alle gegen "Resurrection" haben. Ich mochte den immer ganz gerne mit den zwar recht simplen aber doch rührenden Flöten/Harfen-Passagen. Star Trek kommt bei mir um einiges später, jetzt erstmal ein Frühwerk: City of Fear - Jerry Goldsmith Dieser Film um einen ausgebrochenen Häftling, der einen Kanister voller atomaren Testmaterials mit sich herumschleppt im Glauben, es handele sich dabei um Heroin, dürfte heute außerhalb des Goldsmith-Fankreises nahezu vollkommen vergessen sein, denn "City of Fear" bildet den erst zweiten Spielfilm, der von dem späteren Meister mit einer äußerst modernistischen und frischen Partitur vertont wurde. Für den ohnehin kurzen Film von 81 Minuten Laufzeit steuerte Goldsmith in gewohnter Manier gerade 29 Minuten Musik bei und unterlegte so gerade 23% des Films. Die vielseitigen musikalischen Ideen und ihre vielschichtigen Entwicklungen weisen auf das außerordentliche Talent des jungen Komponisten hin. Als besonders interessant erweist sich das akustische Merkmal für das atomare Material: Ein Vibraphon wird mit harten Schlägeln angeschlagen und der klirrende metallische dissonante Akkord wird alleine von der Ratsche unterlegt. So entsteht ein sehr helles und "strahlendes" aber gleichzeitig sehr befremdliches Geräusch. Auch kleinere "Blechspielereien" wie die seufzende quasi-kurz-glissando-Effekte in den Hörnern oder dem abwechselnd gedämpften und nicht gedämpften Klang der Posaunen ertönen hier und da. Das stets auf einem oder höchstens zwei Tönen hämmernde Xylophon allerdings scheint mir in diesem Score einzigartig zu sein und habe ich so in weiteren Goldsmith-Kompositionen nicht mehr gehört. Die Goldsmith-typische Actionmusik hingegen zeigt hier ihre Wurzeln in einer agressiven Kombination aus kühlen Bartok-Streichern und Stravinsky'scher Motivzellenverzahnung, die durch Verlürzungen fast zu einer "Verkrampfung" der kurzen Motive führen. Kurze Blechattacken, Hermann'sche Hölzbläsertriller in tiefer Lage und die perlenden leicht dissonant zueinander stehenden Klavierläufe oder auch das grummelnde Actionklavier - alles findet sich hier in äußerst frischer Natur und unverbraucht, aber gleichzeitig hervorragend gearbeitet. Dem Zeitgeist verpflichtet finden sich außerdem einige kurze jazzige Einwürfe, die sich oft auf die swingende Begleitung eines Hi-Hat-Beckens und "walking Bass"-ähnlich gezupfter Kontrabass-Stimme beschränken. Allerdings arbeitet Goldsmith aus diesem Walking Bass eine kleine Quasi-Jazz-Fuge mit Bass, Vibraphon und Flöte hervor. Auch eine urbane Solo-Trompete gibt sich hier und da ein Stelldichein, allerdings wird die lang gezogene Linie oft sofort in die atonalen Klänge der Musik hinübergeleitet und mit einigen Klavierläufen oder Xylophongirlanden garniert. Es ist schade, dass diese Musik wegen der Unbekanntheit des Films und der angeblich nur für Goldsmith-Enthusiasten interessanter Tatsache, die älteste veröffentlichte Goldsmith-Filmmusik zu sein, von anderen Filmmusikfreunden wenig bis gar nicht beachtet wird. Intrada veröffentlichte vor einiger Zeit eine auf 2000 Stück limiterte CD mit der kompletten Filmmusik und macht so die Suite auf der zweifelhaften Delphi-CD überflüssig, die sich dank wiederholt auftretender Stücke, unzureichender Klangqualität und eines grauenvollen Albumschnitts (alle Stücke wurden lediglich aneinander geklatscht, es gibt keine Titel oder Ähnliches) mit 37 Minuten Laufzeit als eine wahre Mogelpackung entpuppt.
  2. Mir geht's wie Sebastian und melde mich dementsprechend auch! War diese CD nicht auch mal im potthässlichen-Cover-Thread vertreten?
  3. Mephisto

    Film Screenshots

    Das ist aber nicht Karin Dor, oder?
  4. Willkommen im Club, Sebastian. Einiges von Stockhausen finde ich sogar lustig. Aber ich kenne den von Dir besprochenen Fall. Bei mir ist's besonders so mit Haydn und Mozart: Was diese Komponisten geleistet haben war außerordentlich und musikhistorisch sehr wichtig und genial. Aber geben tut mir deren Musik (bis auf wenige Ausnahmen) absolut nichts.
  5. Also bei ebay bekommt man die für gut die Hälfte der Amazon-Preise. Habe Peter auch immer als einen mehr als großzügigen Verkäufer erlebt und rate jedem, gut und ernst gemeinte Angebote zu machen. Man kann über alles reden
  6. Peter, warum willst Du die denn loswerden?
  7. Eben, die einfache Ausgabe habe ich damals für rund 20,- geschossen, das ging. Die limitierte Fassung war dann beträchtlich teurer, aber ungerechnet in Zigaretten wäre ich wahrscheinlich nichtmal einen Monat durchgekommen
  8. Und gerade das ist doch auch die Frage, inwiefern Herr Müthing über dieses akademische Wissen verfügt. Schließlich hat er auf die wirklich fachlichen musiktheoretischen Aussagen Jans nicht reagiert...einige Fachbegriffe kann man sich auch durch jahrelange Hörerfahrung aneignen.
  9. Wieso geht es "langsam zu weit"? Spätestens seitdem sie "The wild Bunch" neuverfilmen wollen ist's schon viel zu weit gegangen.
  10. Alleine wegen dieses "Blutspritzers" gehört das schon in "Potthässliche Cover". Naja, warte noch darauf, dass Two Steps From Hell endlich mal physische CDs rausbringen. Davor kaufe ich von denen nichts.
  11. Genau meiner Meinung. Der Witz ist nur, dass man Herrmanns Musik auch während des Films sehr deutlich wahrnimmt und sie nicht so sehr mit den Bildern verschwimmt wie ein Rozsa oder Newman. Und da ist es kein Quatsch, wenn Zuschauer abgelenkt werden.
  12. Kann ich so absolut nicht unterschreiben. Besonders wenn man mal betrachtet, wie ausgefeilt da mit den Leitmotiven umgegangen wird, die den Charakteren zugeorndet sind, da kann man (besonders in "Vom Winde verweht") jede emotionale Schattierung heraushören (und fühlen). Aber das ist auch etwas gewähnungssache.
  13. Das dürfte wohl in den 70ern bzw. frühen 80ern aufgenommen worden sein. Vielleicht: "Uff...jetzt habe ich unglaublich guten Scheiß geschrieben und wenn ich mir hier so die Regler ansehe, all die kleinen Schräubchen sollte ich vielleicht noch viel viel mehr auf Elektronik setzen..."
  14. Immerhin spielt Immediate Music ihre Musik noch mit einem großen Anteil echter Musiker ein. Da wird nur hinterher ganz gerne am Schlagwerk rumgefunzt.
  15. Okay, "Forest Battle" ist nur in der Album-Version so schön griffig, das gebe ich zu.
  16. Ich habe einen Bekannten, der von Herrmann bisher nur "Citizen Kane" und "Vertigo" im Film kennt und der meinte auch, dass ihm die Musik viel zu konzertant war. Kann das mit den über 80 Minuten in Vertigo nachvollziehen, obwohl ich die Musik wirklich klasse fand. Bei seinen Konzertwerken besteht eben nicht die Gefahr, einen Film "zuzukleistern" und für sich alleine kann die Musik von Herrmann ja ohne Probleme - auch bei Filmen.
  17. Alleine wegen Palpatine und der letzten halben Stunde fand ich den Film klasse. Auch war diese Musik meine erste Doppel-CD der alten Filme und wegen des düsteren Palpatine-Themas, dem Material in Jabbas Palast, Yodas Tod, der Schlachtmusik im Wald ist mir diese Musik mittlerweile die liebste der alten Filme geworden. Was finden da nur alle an "Das Imperium schlägt zurück"?
  18. Auch auf die Gefahr hin, abzuschweifen: Dass Rozsa und Newman für Dich *schnarch* oder gar *Doppel-Schnarch* sein mögen, meinetwegen, aber Herrmann? Wenn Dir dann letzten Endes nur halb gefällt, wäre es dann nicht eher ein *halb- aber aus Prinzip doppel-Schnarch*? Hast Du denn schonmal die Konzertwerke des guten Mannes gehört? Ich denke da besonders an die "Sinfonietta for strings" und die "Moby Dick Cantata".
  19. Beleidigt hast Du hier niemanden. Du scheinst noch wirklich sehr frisch zu sein, aber gerade in dieser Phase ist es wichtig, für alles in dieser Richtung offen zu sein. "Insommnia" hält sehr viele unterschiedliche Gefühle für Dich bereit und der Schluss in einfach nur episch. Da macht der gute echt einen Techno-Schluss mit unglaublich viel WUMMS auf Pauke und großer Trommel. Fredies Begriff der "Popsymphonik" trifft s hier wirklich am ehesten und ist auch allgemein verständlich. Natürlich achten die Immediate und Two Steps auf die traditionelle Harmonielehre wie Brian und Mahler (oft sogar noch strenger) - und genau deswegen ist es musikalisch her nicht modern. Da ist "Insommnia" viel weniger traditionell und moderner. Daher lohnt es sich wirklich, ein Ohr zuriskieren und (ganz wichtig!) zum Musik hören kann man nicht zu dumm sein. Lass' Dich einfach auf das Gehörte ein. Wenn Du wissen willst, es wie es mit der Neuen Musik vor hundert Jahren anfingt möchte ich Dir unbedingt Seabstian Schwittays "Charles Ives Gedächtnis Sommer" empfehlen. Den findest Du im Nicht-Score-Bereich und da wird sehr gut erklärt, was die eigentliche Neue Musik ist und wie's angefangen hat
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