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"Bild, bitte"?...toller, Film, aber leider auch nicht Nachher noch ein Bild, vorher aber einen Tipp: Amerikainsches Kartenbild (Hinweis auf das Land, in dem der Film spielen oder gar gedreht worden ist)
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Beides leider nicht...
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Bevor hier wieder geschrien wird mache ich mal weiter. Hier gibts was fürs Herz (und mit gleich VIER Anachronismen) PDVD_004.BMP
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Nochmal kurz offtopic an: Zu der Goldsmith-Zahl kommt man, indem man sich vor eine Liste seiner Veröffentlichungen setzt und sich vornimmt, von allen CDs ein Exemplar in seinen Besitz zu bringen (hat fast geklappt. Nur von einigen Filmmusiken habe ich im Tausch gegen die 'längeren Fassungen' nicht das Original) Als ich den ersten Schwung durch hatte und mich anderen Filmmusiken widmete, holte ich dann die ausbleibenden CDs mit der Zeit nach, sodass ich jetzt 187 gehörte Werke auf rund 140 Alben ausgepackt in meinem Regal stehe habe und irgendwo hier in einer unteren Regalabteilung noch 32 verschweißte CDs habe...naja und noch um alle immernoch eingepackte limitierte Edition, die seit 2008 rausgekommen sind, die ich aber für später aufhebe, um Goldsmith auch weiterhin noch 'entdecken' zu können. Oh...sind ja 60 Werke mehr als gedacht. In der Zeit versuche ich, mir eine nahezu komplette Alfred-Newman-Diskographie sowie eine fast komplette Herrmann-Diskographie zuzulegen, doch bevor ich diese beiden Komponisten-Größen höre, beschäftige ich mich erstmal mit rund 20 gebunkerten abgelehnten Filmmusiken + das jeweilige Gegenstück. DANN kommen einige "fette" Sachen, die noch verschweißt hier rumstehen wie "Die Piratenbraut", "Transformers 1" und eben "Wickie"...ich wage zu bezweifeln, dass ich angemessen durch 220 Goldsmith-Musiken und 40 abgelehnte Sachen kommen werde, bevor die neue "Wickie"-CD veröffentlicht wird (Gerade noch die Kurve zum eigentlichen Thema gekriegt).
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Der Charles-Ives-Gedächtnis-Spätsommer
Mephisto antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Klassische Musik & Orchester
Inwiefern? -
Der Charles-Ives-Gedächtnis-Spätsommer
Mephisto antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Klassische Musik & Orchester
Oli: Völlig nachvollziehbar. Freut mich aber, dass Du trotzdem "dranbleiben" willst. Anne: Klar, lass Dir Zeit. So etwas sollte man auch nicht von heut auf morgen entscheiden. Dann vielleicht bis in einer Woche. -
Da hat einer mitgedacht;) Danke, Oli!
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Der Charles-Ives-Gedächtnis-Spätsommer
Mephisto antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Klassische Musik & Orchester
Ich teile Babis' Einstellung zur 'reinen' Harmonie: Je mehr sich die Komponisten auf dem schmalen Grat zwischen tonalen und atonalen Elementen wandeln und harmonische Grenzen sprengen, wie es bei Mahler und Schönberg der Fall war, umso mehr kann mich in die erzeugte Atmosphäre hinein versetzen. Das ist mir bei Haydn oder Mozart (bis auf ganz wenige kleine Ausnahmen) absolut unmöglich. Schönberg hat das mal sehr schön zusammengefasst: Keine sterile Emotion, denn die gibt's beim Menschen auch nicht. Bei Ives finde ich so faszinierend, dass er sich oft aus harmonisch völlig klarer Musik wie Hymnen, Märschen oder Kirchenliedern bedient, diese Musik jedoch in kreativer Verschleierung verfremdet. So wird der Marsch von einer Amateurkapelle verzerrt und die Kirchenmusik durch den Nebel verschleiert. Hier möchte ich noch unbedingt auf das Finale des zweiten "Orchestral Sets" hinweisen: Ives stellt hier die Situation dar, als mehrere Menschen an einem Bahnhof von einem Unglück erfuhren und stimmten eine Hymne an. Nach und nach schlossen sich immer mehr Menschen dem Gesang an, bevor die Musik wieder verebbte und jeder seines Weges ging. Es ist einfach unglaublich, wie Ives es schafft, aus einer brodelnd-düsteren masikalischen Fläche erst einsame Melodiefetzen des Hymnus' aufblitzen lässt bevor die Melodie sich in einer immer mehr homophon verschmolzenen starken Säule emporwächst um nach und nach in sich zusammen zu fallen. Ich finde, dass Ives ein sehr schnell zugänglicher Komponist der Moderne ist, weil seine Musik oftmals mit solchen kleinen Geschichten verbunden ist, die einen nachvollziehen lassen, warum er jetzt gerade die Grenzen des musikalisch Konversativen sprengt und daher bildete Ives (neben) Goldsmith in meiner Jugend meinen Einstieg in die neue Musik. Oliver, Anne, schon einmal ein dickes Dankeschön für eure Beteiligung hier. Mich würde nur - fernab von "Oh Gott, wie kann das denn nicht gefallen" - interessieren, WAS genau euch nicht gefällt. Ist es die Art der Melodien, der Melodieführung? Findet ihr die Geschichten dahinter albern? Was genau mögt ihr an Ives' Musik nicht? Doch würde auch ich euch wie Sebastian bitten, dem guten Ives noch eine Chance mit "The Unanswered Questeion" zu geben, bevor ihr euer vorerst endgültiges Urteil fällt. Sebastian, Durchhalten zahlt sich eben doch aus. Kaum ein Tag vergangen und schon wächst das Thema um 10 Beiträge! -
Das glaube ich, nur muss ich mich erstmal durch über 150 Goldsmith-Musiken in den nächsten Wochen durchwühlen, nachdem ich jetzt erstmal die ganzen erhältlichen Herrmann-Konzertwerke gehört habe. Es ist ja nicht so, dass ich untötig rumsitze und die CD verrotten lasse, aber es sind immernoch viel zu viele - und werden immer mehr.
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Für "Die Piratenbraut" tue ich das auch gerne
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Also bevor jetzt Missverständnisse aufkommen: Ich meinte jetzt nur Post-"Gladiator"-Sandalenfilme, da ich hier keine Äpfel mit Birnen vergleichen wollte. Bei den alten Schinken: Spartacus Ben Hur Cleopatra Quo Vadis HAMMER ALLESAMT!!! Und bei den Rittern definitiv "El Cid" dicht gefolgt von "Ivanhoe" und "Robin Hood". Bei den Western gibt's einfach zu viele und wenn man mich nach Piraten fragen würde: "Der Herr der sieben Meere", "Unter Piratenflagge", "Der rote Korsar". Aber DER Golden-Age-Film für mich ist und bleibt "Vom Winde verweht"!
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Würde mich halt interessieren, was Du vom Erstlingswerk hälst. In Bezug auf "Gladiator" können wir es, glaube ich, auch so langsam belassen. "Alexander" habe ich nicht mehr so gut in Erinnerung und da bietet sich wahrscheinlich auch an, sich die verschiedenen Versionen zu Gemüte zu führen. Von der Optik war mir Alexander allerdings wie die Musik zu künstlich glattpoliert und aufgeblasen. Mein Sandalen-Favorit nach "Gladiator" ist definitiv "Troja" im Director's Cut. Wenn da jetzt noch Yareds Musik wieder reingenommen worden wäre...
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Das Optik-Problem habe ich ja schon zuvor angesprochen und alle anderen Kritikpunkte zu "Gladiator" kann ich so unterschreiben. Wie gesagt versagt der Film in Bezug auf die Gewalt auf ganzer Linie, denn die angebliche Kritik ertrinkt in der doch zu zelebrierten Gewalt. Auf der anderen Seite lässt sich in Anbetracht der Antiken Schriften wie der "Odysse" und meinetwegen auch der Bibel nicht verleugnen, dass dort Grausamkeiten ebenso ausgeschlachtet (haha) werden wie im heutigen Blockbusterkino. Bei Homer kann man doch auch bestens verfolgen, welcher Pfeil wo rauskommt und welche Eingeweide genau an wessen Schwert hängen, nachdem es den Körper des Gegners sauber durchbohrt hat. Insofern orientiert sich Scott doch sehr an dem Stil der Zeit, die er einzufangen versucht. Auch ist die Handlung teilweise etwas gestückelt und wer das original Drehbuch gelesen hat merkt, wie viel da während der Produktion rumgeändert wurde. Auf historische Genauigkeiten will ich erst gar nicht eingehen, denn da ist nichts zu holen. Trotzdem finde ich an "Gladiator" faszinierend, wie Scott hier ein längst togeglaubtes Genre ins neue Jahrtausend rettete (auch wenn's danach wieder rapide bergab ging). Die Musik ist an Grobschlächtigkeit nicht zu überbieten, aber immerhin ein Meilenstein und Ursprung der Herangehensweise unserer Zeit an das Sandalengenre und Scott hat ja nie geleugnet, dass sich einige Bilder an Riefenstahl anlehnen (was bei vielen sehr unangenehm aufstößt), die ja stets von opulenter Musik bis zum Gehtnichtmehr unterlegt wurden. Trotzdem ist "Gladiator" ein Meilenstein in mehrerer Wege Hinsicht und das kann einem nunmal gefallen oder nicht. Dass dieser Film ein Klassiker unserer Zeit geworden ist mag für Dich unterstreichen, dass es mit dem Restintellekt des dummen Popkornkinos nun vollkommen vorbei ist, aber trotzdem handelt es sich (leider) doch um einen Klassiker. Hast Du's denn schonmal mit "Die Duellisten" versucht?
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"White Squall" finde ich belanglos, als Mist würde ich ihn aber nicht abtun, ebenso wenig wie "Königreich der Himmel". Über "Gladiator" lässt sich bis ins Unendliche streiten. Genau wie bei "Gladiator", der ja die barbarische Haltung des damaligen Publikums mit unserer mit Gewalt gespickten Zeit vergleichen wollte, weist "Black Hawk Down" den Fehler auf, auch hier sehr schwammig zu sein. Trotzdem kann man den Film als Kriegs- Antikriegs- oder Unterhaltungsfilm sehen. Perfekt finde ich keinen der beiden und beiden erkenne ich noch einige Schnitzer mehr an. "Thelma & Louise" war ohne Frage ein wichtiger Schritt für das Road-Movie, da stimme ich Oliver zu. "Legend" in seiner Urfassung ein herrlich überladener Märchenfilm und was an "Black Rain" jetzt genau Mist sein verstehe ich auch nicht wirklich. "Ein gutes Jahr" ist bestimmt auch kein Mist, sondern eine wundervoll fotografierte reuzende Geschichte - Pilcher auf hohem Niveau für einen netten Abend, wenn man mal nicht Lust, Energie und Kraft hat, sich einen mittleren Hitchcock, Rambo, Herzog, Fassbinder, Fincher oder Lynch zu geben. Außerdem hoffe ich doch, hier klar gemacht zu haben, dass Ridley Scott einer meiner persönlichen Favoriten ist, dessen Filmen ich in den meisten Fällen viel bis sehr viel abgewinnen kann und dessen Bildsprache mir besonders gefällt. Scott ist jemand, über dessen "Fehler" ich mir definitiv im Klaren bin, aber seine Filme sind für mich (meistens) interessant und bereichern mein Leben auf eine schöne Art und Weise, mich von den Bildern berauschen zu lassen und mich hin und wieder zum Nachdenken anzuregen. Eine objektiv ausgerichtete Diskussion über Scott liegt mir so nahe wie wie meine "Night Crossing"-Ausgaben in den nächsten besten Schredder zu jagen.
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Also "Hellfighters" habe ich vor Jahren mal gesehen, aber soweit ich mich erinnern kann, ging's da hoch her. Noch schön handgemachtes Feuer überall und auch eine Thematik, die man nicht überall hat. Heute mal ein Klassiker: The Cincinnati Kid (USA/1965) Ein Film, der ungefähr vierzig Jahre vor der großen Heim-Texas-Hold'em-Welle das Thema Poker zum ersten Mal thematisierte, wenn nicht zelebrierte. Steve McQueen spielt Eric Stoner - bekannt als Cincinnati Kid, der einer der besten Stud-Poker-Spieler (oh ja, noch richtiges Poker und kein Hold'em-Gewäsch) in den USA ist und nun gegen "The Man" Lancey Howard spielen will. Um das finale Spiel, das mehr als eine halbe Stunde in Anspruch nimmt, ranken sich geschickt eingefädelte Handlungsstränge wie Stoners Beziehung zu der reizenden Christian Rudd, die sehr unter der Anspannung des Spielers zu leiden hat oder die Versuche William Slades, das Spiel zu Gunsten Stoners zu manipulieren, da er selbst gegen Hoard verlor. Dass der Film als brillantes Meisterwerk gehandelt wird, erschließt sich mir allerdings nur bedingt, denn Norman Jewison schafft es trotz vieler herausragender Momente ledier nicht, ein durchgängig packendes und stimmiges Werk zu schaffen. Eine der ersten Szenen zwischen Stoner und Rudd soll wahrscheinlich dazu dienen, die Problematik zwischen den beiden Figuren offen zu legen: Christian ist offensichtlich in ihren Freund verliebt und noch von einer kindlichen Naivität geprägt während Stoner die Beziehung anscheinend als nettes Techtelmechtel empfindet und sich erst später über die Bedeutung der Bezihung im Klaren wird. Allerdings muss man sich das an Hand der folgenden Szenen zusammen reimen, denn der Dialog (im Original) ist fast schon stümperhaft geschrieben und Steve McQueen und Tuesday Weld werfen sich gegenseitig uninspiriert ihre hölzernen Dialogfetzchen zu, ohne auf den Punkt zu kommen oder gar eine Atmosphäre aufzubauen. Umso brillanter ist dann die Szene im Landhaus inszeniert, in dem Stoner seine Freundin besucht und ihren Eltern einen Kartentrick zeigt. Wie Jewison hier erst die ablehnende und unumstößlich erscheinende Haltung des einfachen Vaters gegen den Freund seiner Tochter überraschend zu kippen vermag, überrascht den Zuschauer ebenso wie es ihn amüsiert. Der Hahnenkampf ist ebenso wenig etwas für schwache Nerven wie die langen Poker-Szenen, die vielleicht wirklich nur was für McQueen-Fans oder Karten-Nerds sind und besonders das letzte Drittel dominieren. Spannung kommt dabei allerdings eher selten auf, da die einzelnen Spiele kaum bis gar nicht gezeigt werden. So sieht der Zuschauer zu, wie Karten ausgeteilt und Geld in die Mitte des Tisches gepackt wird, bis einer der Spieler gewinnt und sich das Karussel weiterdreht. Dafür entschädigen die letzten Karten für alles und holen die Spannung der letzten 20 Minuten nach. Die Spiel-Montagen allerdings sind hervorragend in Szene gesetzt und auch die Kameraführung und -einstllungen fangen treffende Bilder ein. Die Schauspieler wissen allesamt zu überzeugen, allen voran natürlich Steve McQueen, dessen 'natürliches Pokerface' ihm für mich als Schauspieler oft etwas hinderlich erschien, hier aber wie die Faust auf's Auge traf. Edward G. Robinson als sein Gegenspieler in Form des alten Poker-Hasen voller Würde und Anstand ist ebefalls super besetzt genau wie der durchtriebene Willaism Slade von niemandem hätte besser gespielt werden können als von Rip Torn. Als die Frauen brillieren Tuesday Weld und Ann-Magret als leicht verruchtes Equivalent in Form der verführerischen Melba Nile zu der bezaubernden aber leicht naiven Christian. Lalo Schifrins Musik wechselt super zwischen ihrer Funktion als Source- und Filmmusik hin und her. Besonders klasse unterlegt wurden die beiden wichtigen Montagen "Hahnenkampf" und "Poker" sowie Howards letzte Karte - Hammer! Insgesamt ist "Cincinnati Kid" besonders für Karten- und Unterwelt-Freunde mit seiner opulenten Ausstattung, den treffend besetzten Schauspielern und der brillanten Musik ein empfehlenswerter Film. Tierfreunde, die mit Karten wenig anfreunden können und die auch eine äußerst hinreißende Ann-Margret nicht überzeugen kann, sollten sich zweimal überlegen, diesen Film zu sehen.
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Ja, aber nicht bei den "Duellanten". Da muss ich Souchak zustimmen, was für ein beeindruckendes Erstlingswerk Scott hier geschaffen hat. Ich habe ihn in meiner Liste oben nur nicht aufgezählt, weil es kein "Klassiker" in diesem Sinne ist, da er ja leider von zu vielen nicht gekannt wird. Trotzdem ein toller Film, den ich mal wieder sehen sollte.
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Ich stimme Dir in Bezug auf "Bad Girls" und besonders "Warlock" zu aber "Rambo III"?...Naja, naja...
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Paar Klassiker??? "Gladiator", "Blade Runner", "Thelma und Luise", "Alien", "Legend"...
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Bitte, da nicht für:) Ja, beide Filme beruhen auf dem Buch von Charles Portis, das im Laufe des vergangenen Jahres wieder ohne Pobleme erhältlich ist (warum nur... ) und als "True-Grit"-Fan wäre es doch die Krönung, nun das Duo Wayne-/Coen-Film zum Dreigestirn durch Filme+Buch zu erheben. Den Roman gibt's auch recht günstig momentan, also viel Spaß beim Lesen! Wenn Du übrigens Lust auf mehr Wayne hast und ihn durch "True Grit" kennen gelernt hast möchste ich Dir noch "Land der 1000 Abenteuer" empfehlen, in dem mit der Idee gespielt wird, was passiert, wenn ein gestandener typischer John-Wayne-Charakter sich Hals über Kopf verliebt. Ansonsten auch unbedingt "Rio Bravo" und danach "El Dorado" ansehen, denn während Ersterer ein wirklich brillanter durchweg spannender Western um einen Sherriff mit seinem zusammen gewürfelten Haufen Deputies, die mit einem Gefangenen ausharren müssen, dessen Bruder der einflussreichste Rancher der Umgebung ist, so nimmt "El Dorado" diesen Film gekonnt auf's Korn. Hier spielt Robert Mitchum nun den Sherriff einer Stadt, der - wie Dean Martins Charakter in "Rio Bravo" - sehr dem Alkohol zugeneigt ist. Das Equivalent zu Ricky Nelsons Revolverheld in "Rio Bravo" ist in "El Dorado" ein junger Mann, der ebenso galant und charmant ist - aber mit Messern wirft und nicht mit Revolvern umgehen kann. Die Idee des John-Wayne-Helden, der unverwundbar ist, wird dadurch ausgehebelt, dass er in den ersten Minuten eine Kugel in den Rücken bekommt, die seinen rechten Arm zeitweise lähnt, sodass sich der Held des Films mit gelähmten Arm und einer somit schwer zu bedienenden Winchester durch den Film kämpfen muss. "El Dorado" macht also doppelt Spaß, wenn man zuerst "Rio Bravo" gesehen hat. Weitere Western, in denen John Wayne vielschichtigere Rollen gespielt hat: "Der letzte Scharfschütze" und "Der schwarze Falke". Und dann natürlich auch den Western, der Wayne erst berühmt und den Western zu dem gemacht hat, was er die folgenden 20 Jahre war: "Stagecoach" (mehrmals neu verfilmt - auch mit Goldsmith als Komponist)! Und wenn Du einfach mal Haudrauf-Wayne-Western sehen willst, dann unbedingt "Die vier Söhne der Katie Elder" (auch mit Bernstein-Musik) und "Dreckiges Gold" sehen. Falls Du John Wayne auch mal ohne Hut und Colt erleben möchtest unbedingt "Hellfighters" ansehen, in dem Wayne mit seinen Mannen brennende Ölquellen durch Explosionen "auspustet"! Brillante Feuereffekte und Hochexplosiv.
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Aber ich sehe das Potential einfach nicht in Streitenfeld, sich anzustrengen und an etwas zerbrechen zu wollen, anstatt beliebige unauffällige Klänge unter den Film zu kleistern, die in keinster Weise dienlich sind.
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Bei der "True Grit"-Frage kann man sich eigentlich auf nur ein gültiges Original festlegen: DAS BUCH! (Wurde übrigens auch wegen des Coen-Films neu aufgelegt). Auf diesem Roman basieren beide Filme - allerdings mit einer anderen Herangehensweise, denn während der "Der Marshal" den Fokus auf komödiantische Einlagen und klassisches Abenteuer legt haben doe Coen-Brüder versucht, sich deutlicher am Buch zu orientieren. Schon an der Ausstattung erkennt man, dass die 2010er-Fassung bemüht ist, ein realistisches Bild des Westens dieser Zeit zu zeigen. Die Wayne-Verfilmung ist um einiges entschärft, unterschlägt dabei aber die wichtige Botschaft: Rache führt zu nichts. Das Buch ist aus der Sicht des Mädchens geschrieben und legt den - trotz aller kecken Überlegenheit - hauptsächlich naiven und tiefgläubigen Charakter frei. Mit kurzen Satzbau und Sätzen, die in der Mitte abgebrochen und neu angefangen werden erweckt das Buch tatsächlich die Stimmung eines mündlich überlieferten Berichts. Natürlich nahmen sich auch die Coen-Brüder Freiheiten heraus, so taucht der "Bären-Mann" weder im Buch noch in der alten Verfilmung auf. Dafür strichen sie aber eine meiner absoluten Lieblingsszenen, die in der Wayne-Verfilmung enthalten ist: Die Erschießung der Ratte. Die ewige Ballerei auf Weizenfladen hingegen ist im Buch ebenso geschildert wie von den Coen-Brüdern verfilmt, war mir aber im Film zu lang und auf lustig getrimmt, obwohl auch im Buch so enthalten. Natürlich hat aber auch die alte Verfilmung ihre Vorzüge, denn John Waynes Darstellung des galterten und kaputten Marshalls ist vorzüglich. Auch sonst hat der Film eine tolle und dichte Abenteuer-Athmosphäre, was aber schlichtweg nicht der Vorlage entspricht. Letzten Endes kann und sollte man sich vielleicht auch gar nicht auf einen Favoriten festlegen, denn während der Wayne-Film lose auf dem Buch basiert und einen fantastischen leicht ironischen Western liefert, der über den - auch von Wayne-Filmen geprägten - gehobenen Western-Standart dieser Zeit hinausgeht liefern die Coen-Brüder eine gelungene und sehenswerte Visualisierng des Buches. Durch den völlig unterschiedlichen Charakter sind natürlich auch die Filmmusiken so unterschiedlich wie Katz und Maus. Besonders interessant aber auch hier wieder zu verfolgen, wie zwei verschiedene Komponisten an dieselbe Szene innerhalb ihres individuellen Kompositionsansatzes rangehen: Als Cockburn mit dem verletzten Mädchen das Pferd zu Tode reitet treibt auch Elmer Bernstein sein volles Orchester mit brachialer Gewalt an während Carter Burwell dieselbe Szene mit einem Kirchenliedarrangement voll sanfter Klänge unterlegt, sodass man eher mit dem von der schleichend einsetzenden Bewusstlosigkeit übermannten Mädchen mitfühlt.
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...und wie bitter nötig es zumindest für "Robin Hood" war, eine eigene Marke zu hinterlassen, denn genau das hat Ridley Scott mit dem Film ebenfalls getan. Er hat Robin Hood auf eine brillante Art und Weise entmystifiziert und entromantisiert und somit eine Bereicherung für das filmische Robin-Hood-Universum geschaffen, das sonst sehr von von Heroen - ob nun spitzbübisch-keck (Flynn), außen hart und immer superweich (Costner) oder edelmütig (Bergin) - geprägt war und nicht von einfachen Männern. Ridley Scotts Film ist um einiges rauer und weist sehr viele Bezüge zu unserer Zeit auf während die anderen Filme in ihrer Romantik schwelgen. So wie Korngold und Kamen den Stoff auf ihre Art und Weise musikalisch interpretiert haben so wäre es auch bei Scott nötig gewesen, eine Musik zu schreiben, die dem neuen Ansatz gerecht wird. Wenn ein Scott-Film in letzter Zeit einen wirklich engagierten Komponisten gebraucht hätte, der ein bekanntes Genre neu interpretiert, dann "Robin Hood". Und was haben wir bekommen? Eine unauffällige Klangsoße mit uninspiriertem Hauptthema, einem mehr als schwachen Bösewicht-Thema und Actionmusik, die schon außer Atem ist, wenn mal ein Reiter sein Pferd zum Galopp antreibt. Streitenfeld ist ein Komponist, der - wie BigMac es schon richtig schrieb - den Bildern aus dem geht und somit seine Aufgabe als Filmmusikkomponist völlig verfehlt.
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Größtes Werk des 20. Jahrhunderts (subjektiv)
Mephisto antwortete auf Markus Wippels Thema in Klassische Musik & Orchester
Ich liebe dieses Stück ebenfalls. Schon die ersten treibenden Takte reißen einen unweigerlich in den Bann der Musik und man vermag sich gar nicht mehr loszulösen von dem, was Schostakowitsch da zu Papier brachte. Allerdings halte ich den Hornpart immer für etwas überinterpretiert. Er erscheint mir nicht so enorm groß und Raum einnehmend wie andere Instrumente/ngruppen in Instrumentalkonzerten. In Waxmans Rhapsodie für Klavier und Orchester spielt die Solo-Violine z.B. eine so große Rolle, dass sie teilweise elektrisch verstärkt werden muss, in dem letzten Satz des 6. Violinkonzerts von Paganini wird der thematisch-melodische Part auch an die Holzbläser abgegeben, der von der Violine virtuos umspielt wird. Dieses Frage-Antwort-Spiel bei Schostakowitsch wirkt für mich immer wie eine auf zwei Instrumente reduzierte Erweiterung der in der Klassik vom gesamten Orchester gespielten Ritornelle, die das Soloinstrument stets abgelöst und neue Formteile beschlossen oder eröffnet haben, bevor Schumann das Instrument mit dem Orchester verweben wollte und wie es von Komponisten wie Liszt oder Berg meisterhaft getan wurde. Hier stellt Schostakowitsch wieder zwei Insntrumente gegenüber und löst sie aus der romantisch-vereinten Natur zu einer drastischen Gegenüberstellung. Dass das Horn jetzt aber für Stalin und das Cello für Schostakowitsch steht kann man sich gerne denken, ich genieße die Musik da lieber absolut oder mit einem ganz persönlichen Film vor Augen. -
Keine limitierten CDs mehr bei Intrada - im eigentlichen Sinne
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Wäre schon nett, wenn sie vorwarnen würden wie Lalaland das ja macht, wenn die Rechte verfallen. Dann läuft's vielleicht wrklich so ab wie bei "Back to the future" oder den allerersten ISC-Titeln. Auf "Bring Me the Head of Alfredo Garcia" war ja auch noch keine Stückzahl vermerkt.