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Soundtrack Board

Mephisto

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  1. Lars, das ist schon richtig, aber ich interessiere mich nunmal für Ridley Scott, der war vor ein paar Jahren mal mein absoluter Lieblingsregiesseur und auch heute noch stehe ich auf seine beeindruckende Optik und rasante Schnittechnik, die mehr ästhetisch als musikclipartig wirkt. Ich freue mich auf dieses Popcornkino sehr und habe mich über all die Vorschauen gefreut. Cate Blanchett war übrigens nicht Scotts erste Wahl. Die erste Marian wurde ja gekickt, weil Scott ihr Verhalten außerhalb des Drehs nicht gefiel, glaube ich. Und da mich der Film interessiert, hoffe ich natürlich auch, dass die Musik entsprechend gut wird und dann äußert man sich halt schon, wenn die Erwartungen so sehr unterboten wurden.
  2. Habe jetzt mal einige Hörproben zu "The mexican" gehört und bin wirklich angetan. Locker, leicht, ironisch mit einigen schmalzigen Elementen...tolle Sache. Werde mir den bei Zeiten mal zulegen müssen, denke ich. Danke, Oliver, für deinen Hinweis!
  3. Also ich habe mich auf den Film gefreut, denn ich mag Scotts Stil sehr gerne, die sorgfältig ausgeleuchteten Bilder, die ästhetischen Zeitlupen, die schnell geschnittenen Schlachten, das spritzende Wasser, der fliegende Dreck. Außerdem freue ich mich auf einen schönen Ritterfilm mit allem Drum und Dran und da ist Scott halt der Richtige für. Allerdings habe ich mit Russel Crowe als Robin Hood ein ziemliches Problem, ich hätte den eher als "Sherriff von Nottingham" oder "Little John" besetzt. Und bei der Musik...sie ist vollkommen gesichtslos und ein totaler Einheitsbrei. Anscheinend immerhin ohne E-Gitarre. Aber wie schon an anderer Stelle gesagt, es ist schon schlimm, dass man mittlerweile dafür dankbar ist, wenn die Musik nicht weiter im Film stört...paradox für einen Filmmusikfreund. Ich glaube, auch hier war wieder mal eine abgelehnte Musik Ursache einer unschönen Entwicklung, denn hätte Dario Marianelli zu "Ein gutes Jahr" seine Musik schreiben dürfen, wäre Scott vielleicht nicht auf Streitenfeld ausgewichen, der ja leider nur einen völlig billig klingenden Klimperscore ablieferte. "American Gangster" und "Body of lies" aren einfach nur athmosphärisches Klanggeschichte und in "Ein gutes Jahr" und "American Gangster" fand ich eigentlich den Soundtrack interessanter als den Score.
  4. Natürlich kann er das, keine Frage. Meine These sollte nur beinhalten, dass die Freude über bestimmte Aspekte "tiefer greift" als die bloße Erkenntnis: "Es gefällt mir." Die These war übrigens auch etwas provokativ gemeint und ist glücklicherweise auch nicht verletzend angekommen.
  5. Eben, und trotzdem scheinst du ja das, was du da hörst, zu genießen. Man könnte jetzt auch einmal die Gegenthese aufstellen, dass die Leute, die etwas tiefer in die jeweilige musikalische Materie eingedrungen sind, mehr von dem Hörgenuss haben als die Anderen, da ihnen Sachen auffallen und sie sich wegen ihrer Fachkenntnisse über Dinge freuen können, die die andere überhören .
  6. Danke, Oliver. Meine Silvestri-Sammlung ist leider zu klein, daher ist "The mexican" (noch) nicht in meinem Besitz. Deine Bemerkung macht mich allerdings sehr neugierig.
  7. Schneller als der Tod Schneller als der Tod - Alan Silvestri Während sich die Neo-Western der 90er mit ernsten Themen beschäftigten und oft um historische Genauigkeit und detailreiche Ausstattung bemühten, präsentiert Sam Raimi hier einen Western voller Klischees, die teilweise bis ins Absurde überzogen werden und einer Handlung, die eher eine Rechtfertigung für all die spektakulär inszenierten Duelle zu sein scheint: Die berüchtigsten Revolverhelden des Westens treffen sich in einem kleinen Kaff, eingeladen von dessen die Einwohner terrorisierenden Bürgermeister John Herod, um sich in einem Wettbewerb zu duellieren und das Preisgeld zu kassieren. Die Motive dabei sind völlig unterschiedlich: Geldsucht, Rache, Egomanie und einer ist nicht freiwillig dabei... Der Film ist natürlich meilenweit an der historischen Wahrheit vorbeigerauscht, aber die spannend inszenierten Duelle, die stets findigen Kameraeinstellungen und -fahrten sowie das Aufgebot an bekannten Schauspielern lassen die Zeit wie im Flug vergehen und wenn nachher die halbe Stadt in die Luft fliegt und sogar Tote wieder auferstehen, um Rache zu üben, dann ist es eine wahre Freude. Alan Silvestri erkannte den ironischen Unterton des Films sofort und unterstrich diesen noch mit seiner Musik. So stützt auch er sich auf viele Klischees, die die Westernmusik im Laufe der Zeit aufgebaut und teilweise fast totgerannt hat. So knallt schon in den ersten Sekunden des Albums die Peitsche zu den rauen Gitarrentönen, während das Hauptthema gepfiffen wird. Trompetensoli legen sich über Gitarrenrhythmen und grummelnde Basstöne während der Spannungsmomente verbreiten eine gewollt plakative Westernathmosphäre, ohne jedoch einen Mangel an Talent oder Umgang mit dem Orchester erkennen zu lassen. Silvestris Musik ist rein akustisch und von mittelgroßem Orchester eingespielt. Für die richtige Westernstimmung sorgen natürlich diverse Trompeten- und Gitarrensoli. Es überrascht schon ein bisschen, dass Silvestri die Mundharmonika gar nicht einsetzt. Die Musik stützt sich auf drei Themen. Zum Einen das schmissige Hauptthema, das jedoch meistens ruhig als Gitarrensolo über ganz leise tromlierende Streicher gespielt wird und an einigen dramatischen Momenten mit voller Orchesterbesetzung hervorbricht. Dann komponierte Silvestri für die Vergangenheit ein nachdenkliches Thema, das besonders während "Court's story" als wundervolles Fagottthema zur Geltung kommt sowie ein bedrohliches Motiv für John Herod, das auch in "Die Mumie kehrt zurück" wieder seine Verwendung finden wird. Außerdem gibt es noch ein herrlich italowesternesques Trompetensolo für den draufgängerischen Kid sowie einige Seiten- und Nebenthemen für die Spannungsmomente oder Kids Sterbeszene. Das Album von Varèse präsentiert die Musik in gewohnt glasklarer Klangqualität, allerdings enttäuscht die recht kurze Laufzeit von 33 Minuten. Schließlich nahm Silvestri rund 50 Minuten mehr Musik für den Film auf. Dafür kommen auf dem Album zwei nicht verwendete Stücke zu Zug (Nummer 6 & 14), die im Film durch die Vorspannmusik ersetzt wurden. Insgesamt ein herrlich ironischer Score mit der Extraportion Augenzwinkern. Obwohl die CD von 1995 ist, kann man sie auch 15 Jahre später noch für einen angemessenen Preis erstehen. Es lohnt sich also für alle Western-Liebhaber, Silvestri-Fans und natürlich für alle Freunde des Films.
  8. Die Mumie kehrt zurück Die Mumie kehrt zurück - Alan Silvestri "Die Mumie" gehörte zu den Filmen gegen Ende der 90er, die ein schon längst für tot erklärtes Genre wieder aufleben lässt, ohne sich dabei allzu ernst zu nehmen. Wie "Die Maske des Zorro", der auf ähnlichem Prinzip basiert, war auch "Die Mumie" derart erfolgreich, dass man sich für eine Fortsetzung entschied. Diese wird dem ersten Teil gerecht und setzt in Sachen Action sogar noch gekonnt einen drauf, ohne zu überladen zu wirken, wie es zum Beispiel bei "Fluch der Karibik III" der Fall war. Außerdem ist die Grundstimmung des Films wohltuend düsterer. Für den ersten Film schrieb Altmeister Jerry Goldsmith eines seiner bombastischsten Spätwerke innerhalb von knapp 14 Tagen. In einem späteren Interview bezeichnete er den Film allerdings als "a piece of crap", sodass man sich hier gar nicht erst an Goldsmith wendete, als man einen Komponisten für die Fortsetzung suchte. So fiel die Wahl auf Alan Silvestri, der schon zu Abenteuerfilmen wie "Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten" vertont hat und auch den großorchestralen Score zu "Van Helsing" und die spritzigen Musiken zu "Zurück in die Zukunft komponierte. Die vorliegende Musik beweist, dass man die richtige Entscheidung getroffen hat. Für seine Musik standen Silvestri ein groß besetztes Orchester und ein Chor zu Verfügung und diesen vollen Klangkörper schöpfte er mit Hilfe seiner drei Orchestratoren wirkunsgvoll aus. Goldsmiths Musik zum ersten Film war von ständig hindurchschimmerndem ägyptisch-arabischen Klangkolorit geprägt. So setzte er häufig den Schellenkranz, diverse Trommeln und vor allem die Oud-Soli prägen den orientalischen Einschlag in Goldsmiths Musik. Silvestris Komposition hingegen ist viel westlicher geprägt. Viele Stücke des Scores sind rein orchestral und nach westlichen Vorstellungen harmonisiert. Auch hier schimmern zwar hin und wieder einige kurze Passagen für die Oud durch und auch das English-Horn spielt einige an Phrasen der Zigeunertonleiter, aber sonst verlässt sich Silvestri auf die gewohnten Strukturen, sodass diese Musik nicht so stark wie Goldsmiths auf den Orient geschneidert wurde. Auch das pompöse Hauptthema klingt sehr westlich, ist aber komplett von abenteuerlichem Einschlag. Die kraftvolle Hornfanfare wird das erste Mal während Evys Entführung voll ausgespielt und reift in "Medjai commanders" zu ihrer ganzen Pracht heran. Natürlich komponierte Silvestri, der übrigens auf keins von Goldsmiths etablierten Themen eingeht, auch eine Liebesthema für die beiden mittlerweile verheirateten Protagonisten. Das sehr zarte Thema wird anfangs als Flötensolo gespielt und gewinnt im Laufe des Films sehr an Fülle. Für Imhotep sowie den Skorpionkönig greift Silvestri auf ein bedrohliches Motiv aus seiner Musik zu "Schneller als der Tod" zurück und auch die tragischen Momente wurden mit einem herzzerreißenden Thema bedacht, das erstmals in "Come back, Evy" erklingt. Ansonsten kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass hin und wieder Silvestris Musik zu "Schatten der Wahrheit" hier und dort hervorschimmert. Wie auch im Film sind in der Musik die Actionmomente überdurchschnittlich vertreten und das nutzt Silvestri, um wieder einmal sein Talent für rasante Orchesterpassagen, donnerndes Schlagwerk, hetzende Streicher und schmetternde Bläser, die sich zu minutenlagen Tour-de-forces vereinen, unter Beweis zu stellen. Schon das chorgeschwängerte Vorspiel um die Legende des Skorpionkönig enthält einige absolut brachiale Momente, die auf mehr hoffen lassen und tatsächlich, in "My first Busride" und später während des Angriff der Pygmäen gehen Silvestri und seine Orchestratoren in die Vollen, werfen sämtliche Themen und Motive ineinander, hat sich der Hörer an einen Rhythmus oder ein bestimmtes Ostinato gewöhnt, folgt schon das Nächste, die Bläser treiben die Musik mit dem Schlagwerk zu unglaublichen klimatischen Entladungen zu und selbst nach fünf Minuten geht Silvestri und seinem Orchester die Puste nicht aus. Etwas derart brachiales aber trotzdem gekonnt komponiertes hat man selten in letzter Zeit gehört. Auffällig ist auch die ständige Klangfülle der rein orchestralen Musik. Auch in den ruhigen Passagen zieht Silvestri mit seinen Helfern alle Register. Wenn zum Beispiel das Liebesthema gespielt wird, arbeiten meistens alle Streicher sämtlicher Register, unterstützt das Blech mit sanften Akkorden und verschönern die Holzbläser das Thema durch solistische Einlagen, während sogar der Chor zeitweise stimmungsvoll vokalisierend einstimmt, sodass sich der Raum stets mit einer brillanten Klangfülle erhellt. Die CD von Decca enthält 70 Minuten des Scores unterschlägt damit noch eine Dreiviertelstunde der kompletten Musik des Films, wozu neben einigen verzichtbaren bloßen Untermalungssequenzen leider auch das komplette Finale nicht auf der CD enthalten ist, wo Silvestri nochmals sämtliche Themen zusammenführt und auch den Chor noch einmal aus den Vollen schöpfen lässt. Dafür schließt die CD mit einer tollen siebenminütigen Suite, die noch einmal alle wichtigen Themen zusammenfasst. Auch der Song zum Abspann ist enthalten. Die Klangqualität ist durchweg perfekt, der Orchesterklang sehr differenziert, aber mit dem nötigen Hall und Wucht versehen. Nach den gesamten 70 Minuten wird dem Hörer klar, dass Silvestri hier einen Abenteuerscore abgeliefert hat, wie er sein soll: Themenreich, gewaltig, beeindruckend und fetzig. Leider wurde die CD seit Deccas Bankrott nicht wieder aufgelegt, ist aber noch zu humanen Preisen erhältlich. Man kann nur hoffen, dass die CD nur vorrübergehend wie Goldsmiths Musik zu ersten Teil oop ist.
  9. Ja, davon habe ich auch gelesen. Hoffentlich wird's wieder Sheamur. Oliver, danke für die Tips!
  10. Johnny English Johnny English - Edward Sheamur/Howard Goodball Als "Johnny English" 2003 in die Kinos kam, waren die Meinungen sehr gemischt. Mit großem Aufwand inszenierte Peter Howitt diese rasante Parodie mit unzähligen Queverweisen auf diverse Agenten- und natürlich die James-Bond-Filme. Neben Rowan Atkinson als Johnny English spielen auch John Milkovich als herrlich charmanter Fiesling sowie Natalia Imbruglia als die anfangs noch geheimnisvolle Schönheit an Englishs Seite. Leider können die Daresteller sowie die gekonnte Machart des Films leider nicht über einige Schwächen des Drehbuchs und diverse Längen hinwegtäuschen, die teilweise auch noch mit ziemlich billigen Fäkalwitzen kaschiert werden sollen. Doch was die Schwächen des Films auch sein mögen, die Musik ist es nicht. Wie auch der Film nimmt die Musik diverse Agentenklischees aufs Korn und vertont den Film mit Elmer Bernsteins seit "Airplane" bekannten Methode, die Handlung stets seriös zu vertonen, aber hin und wieder einmal zu übertreiben. Außerdem ist Sheamur ein absoluter Experte, was Agentenstreifen angeht, spielte er doch schließlich für Michael Kamen die Keyboards in dessen Musik zu "Lizenz zum Töten" und orchestrierte dem Altmeister außerdem Teile von "Lethal Weapon" und "Die hard". Wie auch bei den James-Bond-Streifen wird der Vorspann hier mit einem Song unterlegt, der auch schon einige Töne des Hauptthemas anklingen. "A man for all seasons" wird übrigens von keinem Geringeren als Robbie Williams gesungen. Besonders überraschend dürfte zusätzlich auch der Aspekt sein, dass der Song aus der Feder Hans Zimmers stammte. Wie dem auch, sei, das Stück hat Tempo, swingt gut und ist ein absolut toller Eröffner des Albums. Auf den Song folgt das Hauptthema des Films in einer Albumversion, die so im Film nicht zu hören ist. Nach zwei brachialen Akkorden des Orchesters spielt die E-Gitarre über einen treibenden Rhythmus und swingende Bläserakkorde das Thema voll aus, bevor auch die Streicher mit einstimmen. Hier werden schon absolut parodistische Elemente des Scores sichtbar und machen Lust auf das, was noch kommen wird, nicht zuletzte wegen des gut gelungenen Themas von Edward Sheamur und Howard Goodball. Es folgt ein wahnwitziger Score, der so ziemlich alles zu bieten hat, was ein gelungener Agentenscore auch bieten sollte. Neben einem seichten Liebesthema (voll ausgespielt in "Cafe Conversation"), dem schmissigen Thema für Johnny English komponierte Sheamur noch eine kleine Flötenfigur für einige peinliche Momente sowie viele Seiten- und Nebenthemen, die oft nur in einzelnen Titeln auftauchen. Zentrum der Musik ist ohne Zweifel das "Johnny-English"-Thema und das variiert Sheamur den ganzen Film über sehr gekonnt, sodass es mal als lässiges Trompetensolo über Klavierbegleitung, noble Fanfare oder temporeiches Actionmotiv erklingt. Die Action kommt in der Musik sowie im Film natürlich nicht zu kurz und bietet einige der Höhepunkte des Albums, insbesondere "Truck Chase" bietet eine vierminütige, sich stets steigernde Tour-de-force und auch "For England" wartet nach einigen rarsanten Läufen der Streicher und Holzbläser mit tollen und knackigen Momenten auf. Auch die Suspense-momente mit einigen elektronischen Einsprengseln und Choreinlagen bieten eine wundervolle Gänsehautmomente. Besonders nett ist auch die Parodie auf die Arnold'schen kühlen Streicher- und Hornkläge für den Agenten, der mit seinem Chef redet, in "Off the case". Neben dem Score-Anteil existieren noch etliche Source-Stücke völlig unterschiedlicher Natur wie "Kismet" des elektro-crossover-Quartetts Bond, das einen Cameo-Auftritt bei Sauvages Feier hat und dort auch eine Salsa-Variante des Hauptthemas spielt. In der Sushi-Bar nach der Verfolgungsjagd läuft "The only ones" von Moloko und auch der ABBA-Klassiker "Does your mother know" ist auf der CD enthalten. Das Album selber bietet ein sehr abwechslungsreiches Hörvergnügen, da die Titel fast durchgängig in chronologischer Reihenfolge erscheinen. Nur die beiden Bond-Stücke, die auf der Feier gleich hintereinander zu hören sind, wurden über das Album verteilt ("Kismet" wurde etwas vorgezogen) und eigentlich ist Nummer 2, "Russian Affairs" im Film als allererstes Stück zu hören. Durch die vollständigen Source-Stücke teilt sich die Stunde Laufzeit der CD in 20 Minuten Songs und 30 Minuten Score auf, da sich zwischen dem letzten Stück und dem verstecktem Titel neun Minuten Leerlauf befinden. Der Score-Anteil enthält alle wichtigen Momente des Films und lässt nur kleinere Stücke weg, die so oder ähnlich auch in den Albumstücken zu hören sind. Letztendlich bietet diese CD einen tollen Abwechslungsreichen Actionscore, der besonders in so mauen Zeiten wie diesen absolut Laune macht. Die CD wurde bei Decca verlegt und wird daher nicht mehr gepresst, ist aber momentan noch für unter zehn Euro zu haben, also, nicht lange zögern!
  11. Die Verschwörung von Assisi - Dov Seltzer Die 1984 entstandene Musik zu dem Film nach dem gleichnamigen Roman wurde ebenfalls von Cannon Films produziert. Regie führte der Autor der Romanvorlage, Alexander Ramati. Der Film handelt von Pater Ruffino, der Juden in das von den Alliierten besetzte Genua bringen soll. Auch hier war Seltzer für die Musik zuständig und es fällt gleich auf, dass diese Komposition von einer düsteren Athmosphäre geprägt ist als die Musik zu dem drei Jahre später entstandenen Film "Das tragische Schicksal der Hanna S.". Seltzer arbeitet hier rein orchestral und geht in der Instrumentierung sowie der Komposition sehr sorgfältig und feinfühlig vor. So erklingt das melancholische Hauptthema zuerst in den Holzbläsern, die vom Spinett begleitet werden und wechselt dann in ein walzerartiges Motiv der Trompete. Neben dem Hauptthema gibt es noch einen Schwung weitere Melodien wie die Themen für Ruffino oder Christina. Die jüdischen Schützlinge erhalten sogar zwei Themen: einruhiges und ein fröhlicheres. Zu den sehr harmonisch komponierten Momenten gibt es auch noch zwei spannungsgeladene Titel, die die Sequenz in Florenz und die Reise nach Pescolostanzo unterlegen. Hier schafft Seltzer eine sehr düstere Athmosphäre mit einigen recht dissonanten Ausbrüchen in den Bläsern. Interessant ist auch die zweiminütige Jazz-Einlage in "Christinas Thema", die dann aber in den gewohnten Streicher-Holzbläserklang zurückfällt. Insgesamt bietet diese Musik den interessanteren Teil auf der CD mit Seltzers Cannon-Filmmusiken zu Widerstandsfilmen, die mit stolzen 75 Minuten Laufzeit aufwartet. Die Klngqualität ist recht gut, doch besonders in der ersten Hälfte etwas verwaschen und hallig. Besonders zu "Die Verschwörung von Assisi" fällt auf, das die Titel sehr dicht aneinandergereiht wurden oder gar ineinander münden und so eine abwechslungsreiche knapp 39 Minuten lange Suite bilden. Der angenehme Hörfluss wird durch die stets sehr auskomponierten Stücke verstärkt. Somit für den momentanen Preis ein recht empfehlenswertes Album mit einer recht seichten, aber netten und einer etwas anspruchsvolleren Partitur mit klezmerartgiem Einschlag an einigen Stellen.
  12. Hannas War Das tragische Schicksal der Hanna S. - Dov Seltzer Für diesen Widerstandsfilm von 1987 war die Kultschmiede "Cannon Films" verantwortlich, die von den beiden israelischen Cousins Menahem Golan und Yorum Globus gegründet worden war. Somit ist es nicht sehr erstaunlich, dass für diesen Film auch ein israelischer Komponist zuständig war: Dov Seltzer. Der Komponist lieferte eine überraschend heitere Partitur für einen Film mit eher düsterer Thematik. Schon die ersten Minuten der Titelmusik zeigen, dass sich Seltzer sehr an der derzeitigen Mode orientierte. So erklingt das zugegebenermaßen hübsch anzuhörende Musik in einem gefälligen sypmhonisch-poppigen Arrangement mit satten Streicherteppichen und dezentem Synthieschlagzeug. Doch schon in der zweiten Nummer fällt auf, dass Seltzer diese Musik nicht nur mit einem richtigen Orchester einspielte sondern auch ein versierter Komponist ist. So stechen stets einige filigrane Nebenstimmen und Kontrapunkte aus den dicken Streichern hervor. Außerdem weiß Seltzer seine Themen gut zu variieren. So erklingt ein Seitenthema am Anfang der dritten Nummer als zackiger Marsch, die Hauptthemen werden sanft bei der Ankunft im Dorf vom Akkordeon und der Harfe gespielt und auch die Streichersoli während der Exekution verbeiten eine klezmerartige und gleichzeitig verzweifelte Athmosphäre. Auch nett ist die Gesangeinlage sowie die stimmungsvolle Musik zu McCormacks Beerdigung. Insgesamt schuf Seltzer eine sehr üppige und seichte Musik, die aber trotzdem nett anzuhören ist und einige schöne Momente sowie sehr melodische Themen bieten kann. Die 37 Minuten Musik lassen sich locker in einem Mal durchhöhren und lassen bei angemessenen Erwartungen keine Wünsche offen. Wer also keine allzu anspruchsvolle Musik in der Tradition der symphonischen Pop-Scores aus den 80ern sucht, sollte für rund 4 Euro einmal einen Hördurchgang riskieren.
  13. Der Pate III Der Pate III - Carmine Coppola/Nino Rota Coppola versprach, nach dem zweiten Film keinen weiteren "Pate"-Film zu drehen, doch 1990 zwang ihn seine finanzielle Situation, dieses Versprechen noch einmal zu überdenken. Da mittlerweile der gesamte Stoff des Romans aufgebraucht war, entwarfen Mario Puzo und Carmine Coppola eine komplett neue Handlung, die nun in den 70er Jahren angesiedelt war und vom gealterten Michael Corleone handelt, der die Geschäfte seiner Familie endgültig legalisieren und aus dem organisierten Verbrechen aussteigen will. Auch wenn dieser Film immernoch mit sehr großer Detailverliebtheit ausgestattet wurde, die Schauspieler hervorragend spielen und die Handlung stimmig ist, erreicht der dritte Teil nicht mehr die Klasse der ersten beiden Filme, was vielleicht auch an der anderen Epoche und den um Einiges gealterten Darstellern liegt. Da Nino Rota bereits 1979 verstarb übernahm Coppola nun gänzlich die Verantwortung für die Musik. Dabei stützt er sich hauptsächlich auf die Themen der ersten beiden Filme und belässt diese auch gröstenteils in ihrem ursprünglichen Arrangement. Das wird schon bei der ersten Sekunde deutlich, als die Solo-Trompete das Album mit dem "Paten"-Walzer einläutet, der in der zweiten Nummer in der typischen kleineren Besetzung mit den Holzbläsern und der Mandoline gespielt wird. Auch der "Marcia Religioso" aus dem zweiten Teil wird wieder aufgegriffen, allerdings hier in einer üppigen Version für Chor und Orgel - wahrscheinlich eines der wirkungsvollsten Stücke der CD überhaupt. Ansonsten begegnet man wieder dem "Immigranten"-Thema sowie diversen Neben- und Seitenthemen der ersten Filme. Wirklich neu ist nur das frisch für den dritten Teil komponierte Liebesthema. Wie auch auf den ersten beiden Alben gibt es auch diverse Source-Stücke zu finden wie die Sizilianische Suite und die zwei Gesangsnummern. Wirklich auffällig ist der enorme Anteil, den die Auszüge aus der Oper "La cavalleria rusticana" bestreiten. In dieser Oper gibt nämlich Corleones Sohn Anthony sein Debüt als Sänger. Schließlich beschließt die CD mit einem fast identischen Arrangement des Finales des ersten Teils. Ein positiver Aspekt des Albums ist natürlich die gute Klangqualität, die auf das jüngere Datum der Einspielung zurückzuführen und den beiden anderen Alben voraus ist. Allerdings wirkt der Klang, so klar und sauber er doch ist, ein bisschen zu hallig (besonders Nr.2). Ein weiterer Aspekt scheint die relativ lange Laufzeit von 58 Minuten zu sein, doch davon bestreiten nur 21 Minuten den wahren Score. Sieben Minuten werden von den beiden Balladen bestritten und der Rest (nahezu 24 Minuten) wird von "La Cavalleria rusticana" ausgefüllt, die zweifellos eine tolle Oper ist, aber den Hörer leider den Anschluss an die Originalmusik verlieren lässt, sodass das abschließende Finale einen völlig aus dem Fluss reißt. Ein weiteres Problem ist, dass auf den ersten beiden CDs alles bereits "gesagt" worden ist. Das dritte Album bietet einen tollen "Marcia Relogioso", ein unglaublich anmutiges "Godfather Intermezzo" und ein schickes neues Liebesthema. Ansonsten bildet die CD nur ein "Best Of" der alten Themen, immerhin in klarer Klangqaulität. Wer die ersten beiden Alben hat, kann sich dieses auch getrost zulegen, wer nur im Besitz der dritten CD ist und Blut geleckt hat, sollte unbedingt zu den frischeren ersten beiden Einspielungen greifen. So oder so eine Anschaffung wert aber wie der Film hinter den ersten beiden Teilen anzusiedeln.
  14. Super! Lalaland weiß, wie man Alben macht! Immer her mit alternativem und nicht verwendetem Material!
  15. Yeeaahh Haaaaaw! Wie geil ist das denn? Jetzt fehlt mir nur noch "Towering Inferno" und meine momentane Williams-Liste ist gedeckt!
  16. Der Pate II Der Pate II - Nino Rota Nach dem immensen Erfolg der revoulutionären ersten Teils kam zwei Jahre später - also 1974 - die Fortsetzung in die Kinos. Wie schon der erste Film fesselt "Der Pate II" den Zuschauer mit detailverliebter Ausstattung, brilalanten Schauspielern und vor Allem der athmosphärischen Dichte. Viele im ersten Film vernachlässigten Handlungstrange des Buches, wie etwa Vito Andolinis Einwanderung in New York sowie sein Aufstieg werden hier nun nachgereicht und in die Geschichte rund um Michael Corlerone, der nun die Geschäfte seines Vaters übernommen hat, verwoben. Dabei wirkt der Film trotzdem wie aus einem Guss und bildet eine absolut überzeugende Fortsetzung. für die Musik war auch in diesem Teil Nino Rota zuständig, der auch hier eine ebenbürtige, aber etwas andere Musik beisteuerte. So fällt vor Allem auf, dass die Musik orchestraler und für größere Besetzungen arrangiert ist. Zwar gibt es auch noch die typischen Soloeinlagen des Bandoneons und der Mandoline (außerdem addierte Rota für diesen Score noch ein Spinett), aber hauptsächlich übernehmen nun üppige Streicherteppiche und die Holzbläser die Führung, sodass sich die traditionell italienisch klingenden Elemente mit den typisch amerikanischen Teilen der Musik das Gleichgewicht halten. Durch die oft vollere Orchestrierung wird die Athmosphäre der Musik etwas gelockert und die Komposition erklingt nicht mehr so düster wie ihr Vorgänger. Für die neue Musik komponierte Rota auch einige neue Themen, darunter sogar zwei für Vito Andolini. Das erste Thema für Andolini fungiert auch als das Hauptthema der Musik und zieht sich wie ein roter Faden durch die Komposition. Nach der bekannten Einleitung der Solo-Trompete, die den "Paten-Walzer" spielt, lichtet sich die Stimmung, das Orchester baut sich langsam auf und dann erklingt das wehmütige Thema für den jungen Emmigranten in voller Pracht in den satten Streichern, gestützt von den Akkorden der Blechbläser. Das zweite Thema ist etwas ruhiger und neutraler und wird zum ersten Mal in "Vito and Abbandando" ausgespielt, bevor es auch hier wieder ins Einwanderer-Thema mündet. Das zweite wichtige neue Thema ist das leicht jazzig-schlagerhafte Thema für Kay, Michaels Frau, die amerikanischer Abstammung ist und somit auch von sanft von einer Bigbang-Besetzung oder lässig im Klavier vorgetragen wird. Es fällt auf, dass Rota seinen neuen Themen viel Platz einräumt und somit der "Paten-Walzer" sowie das Liebesthema (was nur einmal in einer sehr zwarten Version zu hören ist) sehr selten zu Gehör gebracht werden. Im Finale werden auch schon wie zuvor im ersten Teil alle Themen noch einmal voll ausgespielt. Natürlich ist auch auf diesem Album die stimmungsvolle Source-Musik enthalten, die zum Teil sogar von Francis Ford Coppola (der die Aufnahmen übrigens dirigierte) persönlich komponiert wurde. Hierzu zählen zwei sehr stimmungsvolle Märsche sowie ein leichtes jazziges Stück für eine Party, das auch von Martin Böttcher hätte sein können. Die CD läuft mit 38 so lang wie die LP zum Erscheinen des Films. Die Klangqualität ist wie beim ersten Album zwar in Ordnung, aber hin und wieder etwas schrill oder matt. Wie auch beim ersten Album arbeitet Rota sehr oft mit seinen Themen, sodass der Zuhörer gegen Ende des Albums ein bisschen ermüdet. Hier lockern glücklicherweise Coppolas Märsche den Hörfluss, für den die Stücke völlig aus der chronologischen Reihenfolge gebracht wurden. Die Musik ist vom Charakter zwar etwas heiterer und vom Klangbild üppiger, trotzdem bildet sie eine wundervolle Ergänzung zum ersten Teil und sollte daher in keiner Sammlung fehlen.
  17. Also Gabriel Yared ist immer sehr offen und beantwortet so ziemlich jede Mail. Den könntest du einfach mal anfragen.
  18. Haha...und dann wird's eine 2-CD-"Not-without-my-daughter"-recording-session Aber mal ganz im Ernst: 5000 Stück werden sich schon eine zeitlang halten. "The Goonies" waren ja auch sehr gesucht und von "Heavy Metal" und ähnlich begehrten Titeln gibt's auch noch Exemplare. Vielleicht braucht's wie "The Boys from Brazil"...nicht in einem Riesenschwung aber halt stetig. Ich finde jedenfalls toll, dass Label in Sachen Limitierung mal einen Gang zurück geschaltet haben.
  19. Das freut mich. Ich habe die 3er-Box selber nicht, ich besitze halt die beiden Einzel-CDs und die 8-CD-Box. Wenn dir die 3-CD-Box so gut gefällt kann ich nur sagen: Glückwunsch und viel Spaß beim Schwelgen. Manchmal tut's auch gut, den Blick ein bisschen von Hollywood abzuwenden.
  20. Scream & Colossos: Die Originalmusik - Tussauds Studios Diese 17 Minuten für die beiden größten Fahrattraktionen des Heidepark Soltaus bedienen sämtliche Klischees effekthaschender Produktionsmusik. Hierbei existieren für den Freedrop-Tower "Scream" und die gigantische Holzachterbahn "Colossos" jeweils zwei Stücke. Eins für den Wartebereich und eins für den Moment der Abfahrt. Die "Scream"-Musik besteht eigentlich aus Arrangements des altbekannten "Dies Irae", das von zwei Altstimmen über einen Bolero-Rhythmus der Pauke und Kontrabässe gesungen wird. Für die Abfahrt wurde noch ein knirschender Geräuscheffekt addiert und das Stück wird für den Absturz mit einigen quitschenden schreiähnlichen Violinen unterlegt. Interessanter gestaltet sich da eher die zehnminütige Suite für "Colossos", wobei auch hier von den bedrohlichen Fanfaren bis zu den simplen Rhythmen der Streicher und den den mystischen Momenten für Harfe und Violinen kein Klischee ausgelassen wurde. Die Abfahrt der Achterbahn wird dann lediglich mit einigen Klangschichtungen und Sounddesign unterlegt. Die Musik aus dem Hause "Tussauds Studios" ist natürlich rein elektronischer Natur, wobei sich die Samples nicht allzu schlecht anhören. Für die zehn Minuten für "Colossos", die sämtliche Filmmusik, Produktionsmusik und PC-Spielemusik der letzten 20 Jahre bedienen ist es ganz nett, diese CD alle Jahre wieder einmal hervorzukramen. Ansonsten vielleicht noch ein nettes Andenken an einen spaßigen Besuch im Heidepark.
  21. The Adventures of Conan: A sword and sorcery spectacular - Basil Poledouris Anfang der Achtziger Jahre zog eine große Welle von Fantasyfilmen durch die Kinos. Zu den bekanntesten dürften "Excalibur", "Drgaonslayer" und natürlich "Conan, der Barbar" zählen. Letzterer bildete auch die Vorlage für eine Live-Action-Show in den Universal Studios, die von 1983-1993 lief und ungefähr zwanzig Minuten dauerte. Um der Show wie auch dem Film einen angemessenen Rahmen zu verleihen, beauftragte man Basil Poledouris, eine fast durchgehende musikalische Begleitung für die Show zu komponieren. Der griechische Komponist nahm den Auftrag gewissenhaft und schuf eine großorchestrale Suite, die alle Vorzüge der Conan-Filmmusiken zu vereinen scheint. Poleouris stand das Londom Symphony Orchestra sowie ein Chor zur Verfügung. Die knapp 17 Minuten lange Suite vereint die thematische Schönheit und das voluminöse Klangerlebnis der ersten Conan-Musik mit der abwechslungsreichen Orchestrierung des zweiten Teils, der ein Jahr später folgen sollte. Obwohl Poledouris keine Themen aus dem Film verwendet, blitzen doch hier und da einige Fragmente hervor. So lugt das Liebesthema einmal kurz zwischen den Notenlinien hervor oder begegnet und beim spektakulären Finale wieder der brachiale 11/4-Takt. Die Suite lässt sich in zwei Hälften teilen, was den musikalischen Charakter betrifft. Si ist die erste Hälfte sehr ruhig gehalten. Zuerst eröffnen die Hörner mit signalänlichen Quartsprüngen die Musik. Nach einem kurzen Prolog, der die Begrüßung des Publikums unterlegt, erklingt eine strahlende Titelfanfare, auf die einige ruhige Passagen hauptsächlich mit Streichern und Holzbläsern besetzt folgt. Anstatt die Holzbläser wie im ersten Teil oft solistisch hervorzuheben und ihnen meist die Darbietung der Themen zu überlassen, verwebt Poledouris nun beide Instrumentengruppen sehr wirkungsvoll. Das Klangbild wird dadurch nicht nur voller, sondern auch abwechslungsreicher. Es folgt eine mystische Passage, in der nun erstmals der Chor eingesetzt wird und das Schlagwerk der Musik durch diverse Akzente eine bedrohliche Stimmung verbreiten. Nach knapp der Hälfte eröffnet Poledouris die kraftvolle actiongeladene Hälfte der Musik. Das Schlagwerk donnert, die Bläser dröhnen und die Holzbläser und Streicher springen mittendrein, dass es eine Freude ist. Es ist auffällig, dass hier der Chor nicht eingesetzt wird. Der erklingt nämlich erst nach den furiosen Passagen und kündigt nun ein nahendes Ende an, wobei vom Tonmaterial wieder an die mystische Passage zu Beginn angeknüpft wird. Nachdem Feind besiegt und Crom gedankt ist, kündigen Streicher, Holzbläser, Glockenspiel und Harfe eine friedlichere Zeit an und die Musik schließt mit einer finalen Fanfare. Die Musik enthält alle wichtigen Merkmale einer tollen großorchestralen Fantasymusik. Poledouris beweist, dass er einen so großen Klangkörper perfekt zu handhaben weiß. Schöne Themen, friedliche, mystische, brachiale, triumphale und strahlende Momente lösern sich ab und lassen keine Wünsche offen. Damit sich die Darsteller vollständig dem Spiel widmen konnten, zeichnete man auch die Dialoge auf und legte sie über die Musikspur. Diese Tonspur wurde dann bei der Live-Show eingespielt. Die CD von Supertracks enthält als erstes Stück einen achtminütigen Zusammenschnitt mit den wichtigsten Dialogmomenten der Show und Poledouris' entsprechender Musik. Hierauf folgt dann die Musik Poledouris annähernd komplett als "Reinfassung". Da es deutliche Pausen innerhalb der Suite gibt, hätte man diese auch gerne in einzelne entsprechende Stücke unterteilen können, allerdings vergeht die Zeit wie im Flug, ist man einmal von den beeindruckenden Klängen gefesselt. Das Album erschien 2000 und ist auf 3000 Pressungen limitiert. Dementsprechend ist es mittlerweile auch nur für ungefähr 50 Euro zu haben. Wer aber von der "Conan"-Musik begeistert ist und von Poledouris gewaltigen Orchesterkompositionen nicht genug bekommen kann, der sollte sich doch einmal auf die Suche machen.
  22. Dazu sind wir ja hier! Ich mag den ersten Film lieber, weil er, auch wenn er sich ein bisschen zu ernst nimmt, irgendwie stimmungsvoller ist. Natürlich ist auch der erste filmgeschichtlich nicht das Gelbe vom Ei, zum Beispiel werden die bösen ja nicht ein Jahr älter und das umgehauene Kamel gibt's ja im ersten Film auch. Vielleicht sollte ich mir beide Filme bei Zeiten nochmal ansehen. Mir gefällt das Thema aus dem zweiten auch sehr gut, aber da bin ich dann doch für das etwas vertracktere und brachialere erste Thema. Das zweite ist halt heroischer und klangschöner, weniger barbarischer halt.
  23. Conan, der Zerstörer Conan, der Zerstörer - Basil Poledouris Da man sich vom ersten Film sehr viel versprach, unterschrieb Schwarzenegger einen Vertrag für gleich drei Conan-Verfilmungen und zwei Jahre nach dem ersten Film kam die Fortsetzung in die Kinos. Diese konnte dem ersten Film jedoch nicht annähernd das Wasser reichen, zu albern waren die komödiantischen Einlagen, zu billig die Ausstattung und zu lustlos die Regiearbeit Richard Fleischers. Auch für die Musik stand Poledouris ein viel kleineres Orchester ohne Chor zur Verfügung. Wie schmal die Musik trotz differenzierter Tonqualität klingt, lässt sich am Besten an "Approach To Shadizaar" ausmachen, der 1:1 eine Interpretation von "Mountain of Power Procession" aus dem ersten Score mit der originalen großen Besetzung ist. Somit musste sich der Komponist auch bei der Orchestration neu orientieren und das fällt gleich zu Anfang auf. So ist das Schlagwerk noch viel präsenter als in der ersten Musik und wurde auch um neue Klangfarben wie Xylophon, Amboss, Glockenspiel und Triangel erweitert und auch die Holzbläser werden viel öfter und nicht mehr nur solistisch eingesetzt. Das Blech wurde natürlich deutlich reduziert, was einem auch gleich zu Anfang auffällt, als das im Original brachial von 24 Hörnern gespielte Hauptthema nun nur noch zwestimmig von einer Trompete und einem Horn interpretiert wird. Auch die Streicher klingen viel dünner. Ausufernde üppige Streicherteppiche wie auf der ersten CD sucht man hier völlig vergebens. Poledouris setzt die Streicher oftmals zur rhythmischen Unterstützung ein und überlasst die lyrischen Passagen nun fast komplett den Holzbläsern. Interessant mutet der mit dem Glockenspiel gepaarte Einsatz des Spinetts ein, der eine weitere Klangfarbe für mystische Passagen schafft. Neben dem primitiven Marsch aus "Mountain of Power Procession" gibt es auch noch ein Wiedersehen mit dem 11/4-Ostinato, das gleich zu Anfang erklingt sowie mit dem dazugehörigen Hauptthema, das jetzt aber viel blasser ausfällt. Das Ostinato im Schlagwerk kommt wesentlich treibender denn kraftvoll daher. Außerdem wird noch einmal kurz das Liebesthema angerissen, doch sonst widmet sich Poledouris vollständig seinem neuen Material. So komponierte er eine als Hauptthema fungierende recht simpel gestrickte Fanfare, die während der Sequenz des Kristallpalastes zu ihrer kraftvollsten Darbietung kommt. Des Weiteren gibt es noch einen Schwung an lyrischen kleineren Melodien, die allesamt in den ruhigeren Passagen zu finden sind. Auch bei den Actionsequenzen gibt es weitaus dissoanteres Material als im ersten Teil, der eher durch seine simple, aber melodische Darbietung überzeugte. Leider hören sich die Actionmomente wegen der schmalen Besetzung relativ dünn und blass an, was dem Hörgenuss einen gewissen Abbruch tut. In alter Varèse-Tradition deckt die 30 Minuten lange CD ungefähr die Hälfte der im Film zu hörenden Musik ab. Allerdings ist die Tonqualität im Vergleich zur ersten "Conan"-CD deutlich besser, was allerdings nicht über die recht schmale Besetzung hinwegtröstet. Die CD ist mittlerweile vergriffen und nur noch zu recht hohen Preisen erhältlich, sodass sich jeder zweimal überlegen sollte, ob er hier zuschlägt. Poledouris komponierte hier einen netten Fantasy-Score, der jedoch kein Meisterwerk ist und durch die unzureichende Orchesterbesetzung zusätzlich einbüßt. Dieses Album ist eher etwas für Komplettisten als für Gelegenheitshörer.
  24. Ich finde es halt nur etwas unschön, wenn sich 90 Musiker so wie ein viel schmaler besetztes Orchester klingen. Ich hätte niemals gedacht, dass beim Vorspann 24 Hörner am Werk waren. Und man rägert sich halt ein bisschen, wenn man sich denkt, wie beeindruckend das Ganze klingen könnte, wäre die Qualität viel besser. Die leiseren Passagen sind ja auch in Ordnung, aber besonders Chor+Orchester klingt oft sehr verwaschen.
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