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Mephisto

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Alle Inhalte von Mephisto

  1. Was ist eigentlich mit dieser gepressten Doppel-CD "SVC 5994 ", die bei "Soundtrackcollector" nicht unter Bootlegs aufgelistet wird? Außerdem kam die Musik auch auf einer Tsunami-CD raus. Die Bänder sind also vorhanden, vollständig und brauchbar. Schade, dass er wahrscheinlich limitiert wird, das fand ich schon bei "The Robe" rägerlich. "Cleopatra" und "Greatest story ever told" sind da leider eher die Ausnahmen.
  2. "Die Barbaren" sind für mich einfach Kult und da die Musik ein Teil des Films ist, hat sie natürlich gleich einen Bonus bei mir. Stimmt, der Mann heißt ja eigentlich Donaggio. Der Druckfehler war, glaube ich, auf der "Hercules"-CD und hat sich mir eingeprägt...tut mir Leid. An Horner: Vielen Dank für die Blumen und auch für deine Beiträge. Kann mir die von dir beschriebenen Musiken sehr gut vorstellen Mehr davon!
  3. 6.1.2010 Nevada Smith – Alfred Newman Die 60er Jahre sind die Dekade des Westerns. So ritten John Wayne, Dean Martin und Steve McQueen auf der Welle des Erfolgs und fest im Sattel, um dem Publikum den Pioniergeist Amerikas, die rauen Sitten, die alten Werte und das einfache arbeitsreiche Leben noch einmal vor Augen zu führen. Inspiriert durch diesen Erfolg sprangen auch bald italienische und deutsche Filmemacher auf diesen Zug und bereicherten den Western somit um weitere Facetten. Während die deutschen Karl-May-Verfilmungen zumindest anfangs eine nahezu märchenhafte Atmosphäre mit edlen Helden und einem Wunsch nach einem friedlichen Zusammenleben aller Rassen aufwiesen ging es in den Italo-Western ungewohnt rabiat zu. Brutale und übertrieben choreographierte Schieß- und Prügelszenen gehören schon bald zu den Markenzeichen der Spaghetti-Streifen und beeinflussten wiederum den deutschen Karl-May-Western („Old Firehand“) sowie auch viele amerikanische Produktionen. Der von Henry Hathaway („Die vier Söhne der Katie Elder“, „Das war der wilde Westen“, „Land der tausend Abenteuer“) 1966 inszenierte „Nevada Smith“ greift ebenfalls auf derartige Einflüsse zurück, so lässt sich die Handlung auf die einfache „Ein Mann übt Rache“-Schiene reduzieren und wartet mit ungewohnt harten Szenen auf: Der 16-Jährige Mestize Max will sich an den drei Mördern seiner Eltern rächen und spürt die Kumpane, die mittlerweile getrennter Wege gehen. Auch wenn der über 30-jährige blonde Steve McQueen mit seinen blauen Augen denkbar ungünstig für die Rolle des Mischlings im Alter von 16 Jahren gewählt wurde so wird der Film heute mittlerweile als überdurchschnittlich gehandelt. Diesen Eindruck hinterlassen besonders die durchweg überzeugenden darstellerischen Fähigkeiten der Schauspieler sowie den beeindruckenden Naturaufnahmen. Auch die Musik von Alfred Newman, für den diese Komposition schon ein Spätwerk war, ist von beeindruckender Qualität. Darf man dem Booklet glauben schenken, so standen Newman für seine Aufnahmen die besten Musiker in seinem Umfeld zur Verfügung. Und das hört man von der ersten Sekunde dieses Albums, welches mit nahezu jedem Titel eine weitere musikalische Facette offenbart. Von der Besetzung stand Newman ein großes Symphonieorchester zur Verfügung, welches er um genretypische Instrumente wie die Mundharmonika, Gitarre und Akkordeon erweiterte. Newman komponierte ein Hauptthema für den Protagonisten sowie zahlreiche Seitenthemen und –motive. Die Vielzahl der Stile in denen Newman seine musikalischen Ideen präsentiert bereichert die Vielfalt der Musik zusätzlich ungemein. So präsentiert sich das Hauptthema in einer klassisch-schmissigen Variante. Triumphal geben die Streicher das Thema zum Besten während der Rest des Orchesters bei jedem neuen Abschnitt des Melodie auch in eine neue Begleitfigur vom Rhythmus und der Besetzung her wechselt und somit die Musik stets in eine andere Richtung lenkt, ohne sie ihrer Kraft und Stärke zu berauben. Es folgt ein friedlicher Abschnitt in dem das Thema nun von der Mundharmonika mit Gitarrenbegleitung gespielt wird. Im Abspann ist der Aufbau fast komplett umgekehrt. Die beiden weiblichen Protagonistinnen sowie das Gespräch Max’ mit dem Padre unterlegt Newman mit sehr lyrischen Passagen, in denen er wieder seinen äußerst filigranen Umgang mit den Holzbläsern unter Beweis stellt. Solistisch hervorgehoben präsentieren Flöte, Oboe und Klarinette die Themen oder ergeben im Zusammenspiel mit den Streichern eine wundervolle Einheit voller harmonischer Vielfalt ohne jemals auch nur ansatzweise den intimen Charakter zu gefährden. Auch bei der musikalischen Darstellung der einsamen Prärie nutzt Newman die Holzbläser auf seine einzigartige Weise, wobei durch die zusätzliche Verwendung des Schlagzeugs und der einzelne Akkorde schlagenden Gitarre eine völlig neue Facette entsteht, zu der die recht moderne Harmonik des Stücks beiträgt. Auch die gemeinsame Flucht Max mit seinem Feind nach einem Gefängnisausbruch in die Sümpfe beginnt recht modern, wechselt dann aber ob der der Natur in eine eher impressionistische Klangwelt und endet mit einem dramatischen Höhepunkt, als Max sich seinem Gegner zu erkennen gibt und ihn erschießt. Die Zeit im Gefängnis, in der sich Max das Vertrauen seines Feindes erschleicht um später mit ihm fliehen zu können unterlegt Newman mit einer röhrigen Posaunenballade für Jazzensemble. Die stöhnende Posaune und der schleppende Rhythmus verdeutlichen brillant die gedrückte Atmosphäre im Zuchthaus. Ebenfalls jazzig, aber dieses Mal in die Dixieland-Richtung weisend klingt die „Grenze nach Eldorado“, die ein lustiges Potpourri aus vielen traditionelle klingenden Melodien bietet und hauptsächlich für Blechkapelle sowie die folkloristische Abteilung des Orchesters arrangiert sind. Ansonsten gibt es bei Max’ Reise nach Westen klassische Western-Reise-Musik zu hören und auch die Action kommt nicht zu kurz: Beim Goldwagen kommt wieder das komplette Orchester zum Einsatz und Newman lässt seinen Musikern rund drei Minuten keine Pause. Da hetzen die Bögen über die Seiten, da kracht das Blech und hier und da lugt das Hauptthema fragmentarisch zwischen den Notenlinien hervor. Das Thema an sich präsentiert sich noch einmal in „Nevada Smith“ in Italo-Gewand und wird hauptsächlich von der E-Gitarre vorgetragen, was dem ganzen Stück eine zusätzliche Coolness verleiht. Besonders der Einsatz des Drumsets in der letzten Minute des Stücks verleiht der Musik eine poppige Atmosphäre und wahrscheinlich handelt es sich bei diesem Arrangement um eine klassische LP-Version eines Hauptthemas (höre „It’s all a game“ aus „Cassandra Crossing“). Ohnehin scheinen die gesamten Titel alle nocheinmal von Co-Autoren überarbeitet worden zu sein, wahrscheinlich, um dem ganzen Album einen besseren Hörfluss zu ermöglichen. Die bei Tsunami erschienene CD stammt noch aus der ersten Phase des Labels und stellt somit eine auf CD gepresste Version der Album-LP dar und ist bis heute die einzige Möglichkeit, die Musik auf CD zu bekommen. Die Klangqualität ist bei den Stücken kleinerer Besetzung und leiserer Dynamik wirklich beeindruckend, allerdings hören sich schon die Violinen sehr matschig an und besonders bei Tutti-Passagen kommt es zu schrillen Verzerrungen und Übersteuerungen, allerdings ist die ganze CD sehr rauscharm. Das Booklet enthält einen Text über Alfred Newman sowie Zitate des Komponisten über das Werk an sich und die Aufnahmearbeit und ist daher mäßig interessant. Die Musik selbst entschädigt jedoch all diese Mängel und man kann nur hoffen, dass diese wundervolle und vielseitige Arbeit bald in einer würdigen Präsentation erscheint. Bis dahin wird diese sehr individuell gestaltete Westernmusik auch als Tsunami-Album noch öfters rotieren.
  4. Das ist doch das Wichtigste...mittlerweile wird's auch echt schwer, den noch originalverpackt für teures Geld an den Mann zu bringen, auch wenn der schnelle Ausverkauf schon eine Rarität in doppelter Hinsicht daraus gemacht hat. Viel Spaß jedenfalls mit dieser schon fast dreisten 80er-Kultmusikscheibe. Hin und wieder schätze ich es, einmal absoluten Trash zu konsumieren (siehe meinen letzten Tagebuch-Eintrag), aber bald geht's wieder niveauvoll weiter.
  5. Ach so, ja, klar, verlesen...mit Doppel-Exemplar dachte ich erst an die Tatsache, dass es sich bei "In Search of peace" um eine Doppel-CD handelt...insofern...Glückwunsch. War sie noch verpackt?
  6. Oha! Ob's das wert war? Naja, ich hab' beide im Regal stehen und von Delta Force sogar noch zwei DVD-Ausgaben...
  7. Das ist eine sehr gute Frage. Wie gesagt: (T)Raumschiff Surprise und alle anderen Herbig-Wengenmayr-Scores sind noch nicht oop. Seit ich die Score-CD habe, steht das Hörspiel allerdings nur noch im Schrank.
  8. Juchuuu! Eine weitere nicht verwendete Musik und dann noch gleich mit der späteren Filmmusik...was will man mehr?
  9. 4.1.2010 The Barbarians (Die Barbaren) - Pino Donnagio Der legendäre "Conan - Der Barbar" löste eine wahre Nachahmungswelle aus und trat eine unglaubliche Barbarenlawine los. So stürmten in den 80ern unzählige Muskelmänner in Lendenschurz die Leinwände, ausgestattet mit riesigen Schwertern oder Äxten um in "eine Zeit, in der Frau und Kind noch durch das Schwert regiert wurden" gegen die bösen Mächte der Finsternis und gierige Fürsten zu kämpfen. Darsteller gab es ja durch den in diesem Jahrzehnt aufstrebenden Bodybuilderkult genug. Die meisten dieser Produktionen gingen schnell in der Masse der Barbarenfilme unter und auch "Die Barbaren" können sich nur einer zweifelhaften Berühmtheit bei Trashfans freuen. "Die Barbaren", 1987 von der Cannon-Group finanziert, punktet sogar mit zwei Muskelprotzen, die sich in den kümmerlichen Dialogen and Stumpfsinn zu überbieten versuchen. Dargestellt werden die Zwillinge von den Paul-Brüdern, die auf dem Plakat (und sogar der CD) nur als "The Barbarian-Brothers" genannt werden und für ihre beeindruckend stupide Darstellung auch gleich die Goldene Himbeere für die schlechtesten Newcomer einheimsen. Als weibliche Protagonistin hat Eva LaRue ("CSI: Miami") ihren ersten Filmauftritt und erweitert so die weibliche Riege als die kecke Kara neben der noblen Prinzessin Canary (Virginia Bryant) und der bösen Zauberin China (Sheeba Alahani). Als Bösewicht brilliert Richard Lynch und Michael Berryman absolviert als der Kerkermeister eine herrliche übertriebene Leistung. Die klischeehafte Handlung inklusive Drachenkampf und Hexerei ist schnelle erzählt: Die Zwillinge Kutchek und Gore sowie die kleine Kara werden vom Stamm der Radnicks aufgenommen, die als Gaukler und Musiker durchs Land ziehen. Die Gabe für derartige Künste in so kriegreichen Zeiten erhielten sie durch einen unglaublich wertvollen und mächtigen Rubin, den der böse Fürst Kadar in seine Macht bringen will. Er nimmt Canary und die beiden Zwillinge gefangen, die durch ihre Arbeit im Steinbruch zu wahren Kampfmaschinen heranwachsen. Ihnen gelingt die Flucht, sie nehmen den Rubin wieder in ihren Besitz, nachdem sie ihn aus dem Magen eines riesigen Lindwurms holen mussten. Canary stirbt durch die Hand Kadars, der wiederum von den Waffen der Brüder niedergestreckt wird. Das umherziehende Mädchen Kara trifft die Barbaren während ihrer Flucht aus Kadars Stadt und wird später die Anführerin der Radnicks. Cannon-Films inszenierte dieses Spektakel mit 3 Millionen Dollar, von denen gerade einmal 800 000 wieder eingespielt wurden und der Film in der Versenkung verschwand. Mittlerweile tauchte eine ungeschnittene Fassung des recht brutalen Streifens auch im deutschen Sprachraum als Bootleg auf. Man kann allerdings auch auf die alljährliche Ausstrahlung auf "Das Vierte" warten oder sich den Film im Original auf youtube ansehen. Ich empfehle allerdings allen Trash-Fans diese Perle auf Deutsch zu sehen, da die übertriebene Synchronisierung ebenfalls zu der C-Film-Athmosphäre beiträgt. Spaß macht der Film jedenfalls, wenn man sich über völlig übertriebene Darstellungen und Kämpfe sowie Verfolgungsjagden in leichtem Zeitraffer und hirnlose Dialoge freuen kann. Die Cannon-Filme garantieren oft solide und orchestrale Filmmusiken. Besonders "Missing in Action 2: Die Rückkehr" von Brian May sowie "Quatermain: Auf der Suche nach dem Schatz der Könige" von Jerry Goldsmith gehören zu den unterhaltsamsten Cannon-Musiken. Für die Musik zu "Die Barbaren" wurde Pino Donnagio verpflichtet, der schon 1982 durch "Hercules" mit dem Muskelprotz-Genre vertraut gemacht wurde und eine epische großorchestrale Musik komponierte. Anscheinend hatte man aber bei "Die Barbaren" schon nahezu sämtliches Geld in das Öl, was LaRues Beine und die Barbarenkörper glänzen ließ sowie unzählige Testosteronspritzen investiert. So stand dem Komponisten dieses Mal ein magerer Streichersatz und einige Blechbläser sowie eine Flöte und ein Englishhorn und ein Perkussionist, der hauptsächlich an den Pauken zu hören ist, zur Verfügung. Donnagio, der die Musik trotzdem "groß" klingen lassen wollte, musste den fehlenden Raum durch elektronische Hilfsmittel füllen. So erstaunt es nicht, dass einem schon im ersten Stück ein treibender Synthierhythmus aus den Boxen entgegenwummert, über den sich leichte Melodiefragmente in den Trompetensamples legen. So geht es denn nun auch vier Minuten weiter bis in der zweiten Nummer die beiden wichtigsten melodischen Einfälle präsentiert werden: Das liebliche Thema für Canary in den Streichern und dem Englishhorn sowie das prägnante Kadar-Motiv, welches vom Blech präsentiert wird. Dann beginnt auch schon die treibende Action, die aich hauptsächlich in Form von synthetischen Rhythmen und gehetzten Streicherfiguren präsentiert. Das Blech sowie die Streicher wurden auch hier elektronisch vertsärkt, sodass ein interessantes Gemisch aus synthetischem und akustischem Klang entsteht und eine klare Differenzierung beim Hören nicht mehr möglich ist. Donnagio setzte auch viel metallisch klingende Schlagwerksamples wie z. B. drei verschieden klingende Ambosse, Arco-Piatti-Effekte (Mit dem Bogen am Gong oder Becken streichen) etc. ein. Die athmosphärischen Passagen, die Chinas bedeutungsschwangere Gesten und Murmeleien untergelegen, sind rein synthetischer Natur und bedienen sich teilweise abgefahrener Klangeffekte wie gesampelten Menschenschreien. Auch sonst dominiert die Elektronik sodass letzten Endes nur ein einziger Titel komplett ohne Elektronik auskommt und eine gefühlvolle Präsentation des Canary-Themas von den Streichern und der Altflöte darstellt. Die Musik schließt wie der Film mit dem Song "Ruby Dawn" und bau auf dem Canary-Thema auf, fällt jedoch schnell in die für die amalige Zeit typischen Synthierockbeats und erfüllt somit ein weiteres musikalisches Klischee. Die Musik wurde 1990, also drei Jahre nach dem Kinostart auf CD gepresst. Dieses Album ist natürlich mittlerweile sehr rar geworden und kaum aufzufinden und enthält wahrscheinlich die komplette Musik, allerdings nicht in Filmreihenfolge. Daher kann ich keine genauere Aussagen über die Vollständigkeit der CD machen, mir fielen allerdings keine fehlenden Passagen auf, im Gegenteil. Vielleicht erscheint diese Musik zu einer absoluten Trash-Perle ja mal in einer Signature-Edition-Reihe, sodass auch heute noch einige Leute in den Genuss dieser typischen 80er-Jahre-B-Film-Mucke kommen können. Ansonsten kann man speziell auf dieses Album verzichten, da es noch genug erhältliche CDs mit ähnlich gelagerter Musik zu kaufen gibt. Wer keine elektronischen Anteile in seiner Filmmusik hören möchte sowie Freunden von großorchestraler und themenreicher Musik sei jedoch von dieser CD abgeraten. Trash-Fans sollten ihre Augen jedoch offen halten. Man kommt hier voll auf seine Kosten.
  10. Oh, keine Ahnung. Ich dachte nur, da die CD nun schon knapp zehn Jahre regulär erhältlich ist, muss sie doch irgendwann mal wieer gepresst worden sein, zumal es dafür wahrscheinlich schon einige Abnehmer gibt. Da könnte es ja sein, dass die Melodien mittlerweile ausgetauscht wurden. Ich habe mir das Hörspiel gleich gekauft während der Film noch lief. Daher weiß ich nicht, ob's eine Neuauflage gibt und man irgendetwas erkennen kann.
  11. Ich habe noch die Erstpressung des Hörspiels, da sind alle Teile mit der Abahachi-Melodie natürlich identisch mit denen auf der Score-CD. Die neue Titelmusik gibt es ja erst seit der Langversion.
  12. Ach, daher! Ich dachte, die CD wurde nicht mehr gepresst, weil man von wenig Interessenten ausging. Aber die anderen Wengenmayr-Musiken sind ja alle noch zu haben, also macht das insofern Sinn. Auf dem Hörspiel ist das Hauptthema aber auch mehrmals vertreten, warum wird das denn noch gepresst oder wurden da mittlerweile alle Hauptthemasequenzen mit der Ersatzmelodie ausgetauscht?
  13. 3.1.2010 Voyage to the bottom of the sea: Eleven days to zero - Paul Sawtell Voyage to the bottom of the sea: Jonah and the whale - Jerry Goldsmith Der Name Irwin Allen dürfte vielen Freunden des Kathastrophenkinos der 70er Jahre ein Begriff sein, so ließ er 1978 in "Der tödliche Schwarm" mittels eines riesigen Bienenschwarms ganze Züge entgleisen und Atomkraftwerke explodieren oder 1972 irrten die Protagonisten im "Poseidon-Abenteuer" durch ein gekentertes und kieloben im Wasser treibendes Kreuzfahrtschiff. Allen revolutionierte das Kathastrophen-Genre durch die Umstellung der üblichen Handlungsreihenfolge: viele Einzelschicksale werden erst ewig vorgestellt, um dann in die finale Kathastrophe verwickelt zu werden. Bei Allen allerdings passieren die unglücklichen Unfälle mit erheblichen Ausmaßen sofort zu Beginn des Films und die Protagonisten müssen dann mit den Folgen des Unglücks fertig werden. Doch Allen hatte nicht nur als Produzent von Leinwand-Kathastrophen Erfolg, sondern auch als Produzent von Fernsehserien. Zu den erfolgreichsten Produktionen Allens für dieses Medium zählt wahrscheinlich "Die Seaview - In geheimer Mission" (Voyage to the bottom of the sea), welche mit ihren insgesamt vier Staffeln vom 14. September 1964 bis zum 15. September 1968 mit insgesamt 110 Folgen über die Fernsehschirme flimmerte und von der Handlung an den ebenfalls von Allen produzierten Kinofilm "Unternehmen Feuergürtel" (Voyage to the bottom of the sea) von 1961 anknüpft. Hierbei kamen auch original Requisiten des großen Vorreiters beim Dreh für die kleinere Ausgabe zum Einsatz wie die Innenräume des U-Boots "Seaview", dessen Mannschaft und deren Abenteuer in der Serie theamitisert werden. Die "Seaview", deren Schwesternschiff in der zweiten Folge der ersten Staffel zerstört wird, scheint nach außen ein Forschungsschiff zu sein, tatsächlich handelt es sich aber um ein bestens ausgerüstetes Kampfschiff auf dem neuesten Stand der Technik. Alleine diese Ausgangssituation ermöglicht viele Star-Trek-Referenzen, die sich auch in kleineren Details durchweg in den folgenden Episoden offenbahren. Die erste Staffel wurde noch in schwarzweiß gedreht. Als die Serie allerdings auch in bunten Farben auf den heimatlichen Bildschirmen erstrahlen konnte, wurden ab der zweiten Staffel auch neue Uniformen entworfen. Die Spezialeffekte waren damals sogar vielen Kinoproduktionen weit voraus. Für die Musik des Kinofilms waren die Komponisten Paul Sawtell und Bert Shefter verantwortlich. Allen verpflichtete Ersteren auch für die Musik der TV-Ausgabe mit der Auflage, ein völlig neues Thema zu komponieren und auch innerhalb der Folgen nicht auf die ursprüngliche Filmmusik zurückzugreifen. Sawtell komponierte somit für die 30 Sekunden Vorspann ein neues heroisches Thema für die "Seaview" und ihre Mannschaft, welches allerdings nur wieder im Abspann auftaucht, hier allerdings mit zehn Sekunden mehr Laufzeit. Das Thema präsentiert sich Fanfarenartig im 3/4-Takt zuerst in den Trompeten auf die eine Fortspinnung der Hörner folgt. Das markante Stück Musik endet mit einer Wiederholung des Fanfarenmotivs in den Violinen, während der Rest des Orchesters sowie besonders die Triangel schillernd-schwungvoll die welligen Ozeanflächen vor Augen führen. Für die Musik innerhalb des Geschehens greift Sawtell auf viele altbekannte Musiktraditionen zurück, die der an europäisch-hsitorische Musik mit Wasser verbindet. Besonders das impressionistische Stilmittel der Harfenglissandi kommt oft zum Einsatz und auch sonst weiß Sawtell seine für eine TV-Produktion recht üppige Musik mit Holz- und Blechbläsern, Streichern und Schlagwerk gekonnt einzusetzen um eine schwelgerische und teilweise auch mystische Klangwelt für die Tiefen des Ozeans zu schaffen. Aber auch treibende Action vermag Sawtell seinem Ensemble zu entlocken, wie schon gleich zu Anfang bei "mörderischen Verfolgungsjagd". Insgesamt orientiert sich die Musik also an traditionellen Konventionen der damaligen Filmmusik, die ihren Ursprung besonders in der europäischen Musik der ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts hat. Für die zweite Staffel zeigte sich dann der aufstrebende Jerry Goldsmith verantwortlich, der sich schon längst mit Erfolgen wie "Solo für O.N.K.E.L." oder "Dr. Kildare" als TV-Komponist einen Namen gemacht und schon eine Oscarnominierung für seine streng an der Wiener Schule orientierte Komposition für "Freud" erhalten hatte und gerade in der Fox Scoring Stage die Musiken für "Rio Conchos", "Von Ryans Express" oder "Kennwort: Morituri" eingespielte und nun mit dem Auftrag, der in Farbe getauchte "Sieview" und ihrer Mannschaft auch musikalisch eine andere Färbung zu verleihen, ans Pult trat. Im Gegensatz zu Sawtells lyrisch-schwelgerischer Tonsprache kommt Goldsmiths Untermalung eher düster und geheimnisvoll daher. So wird schon der Vorspann mit einer dunklen Komposition für Bläser, und Novachord unterlegt. Das neue Thema, das sich weniger auf die heroische Präsenz der tollkühnen Mannschaft denn auf die Gefahren der Tiefe konzentriert, taucht nun auch stets als markante Erkennungsmelodie der Mannschaft auf und wird in den weiteren musikalischen Verlauf der Musik eingeflochten. Diese Version des Vorspanns schien weder bei dem Publikum noch bei den Produzenten auf viel Gefallen zu stoßen, sodass bereits die zweite Folge der zweiten Staffel wieder mit Sawtells Fanfare unterlegt wurde, die auch die ersten 30 und letzten 40 Sekunden aller weiteren Folgen musikalisch bestreiten sollte. Anscheinend wurde die Besetzung für die Msuik der zweiten Staffel deutlich geschmälert, so sind komplett keine Streicher mehr zu hören, doch Goldsmith setzt sein kleines Ensemble wie schon früher sehr gekonnt ein und lässt es somit größer klingen als es eigentlich ist. Das Novachord und die elektrische Orgel verleihen der Musik zusätzlich einen modernen Touch, allerdings werden sie stets sehr dezent eingesetzt und kongruent mit dem Klangkörper der akustischen Instrumente verwoben. Während Sawtell seine Actionpassagen noch in traditionelles Klanggewand hüllte, erhalten die Actionpassagen bei Goldsmith viele treibendere und modernere Elemente, die für den Komponisten typisch sind. So stößt man auch hier auf die von Goldsmith gekonnt eingesetzte Ostinato-Technik, die hier allerdings nicht so harsch hervirtritt wie in anderen Kompositionen wie beispielsweise in "Unternehmen Capricorn". Auch auf krumme und ungerade Rhythmen und Takteinheiten wird hier noch verzichtet. Die 1996 erschienene CD des Verlags Crescendo enthält die Kompositionen beider zu "Eleven days to zero" und "Jonah and the whale". Besonders bei Goldsmiths Anteil fällt auf, dass einige kürzere Stücke zu längeren Suiten zusammengefasst wurden, um das Hörerlebnis flüssiger zu gestalten. Insgesamt hat das Album eine Laufzeit von 34 Minuten wobei nicht ein einziger Moment der Langeweile beim Hören aufkommt. Die Gegenüberstellung beider Kompositionen ist sehr interessant, da man hier sehr gut den Wandel der Filmmusik, der in dieser Zet stattfand, nachvollziehen kann. Beide Musiken sehr sehr ansprechend entwickelt und die Klangqualität für das Alter erstaunlich rauscharm und klar, was nicht selbstverständlich ist, da mit TV-Musiken oft rücksichtsloser bei der Archivierung umgegangen wurde als mit den Bändern zu großen Kinoproduktionen. Das Booklet ist sehr informativ und ansprechend gestaltet und somit sei die CD jedem Liebhaber von Fantasymusik zu futuristischen Visionen der 60er Jahre empfohlen. Crescendo sei außerdem ein großes Lob ausgesprochen, sich auch um derart unbekannte Musiken zu kümmern, die sich manchmal bei näherem Hinhören als wahre Perlen entpuppen. Des Weiteren gehört: - Mysterious Island - Bernard Herrmann
  14. Herzlichen Glückwunsch dazu, Munro! Ein wirklich spritziger kleiner Westernscore mit viel Schmiss und Augenzwinkern. Leider ist die CD mittlerweile nicht mehr so leicht zu bekommen.
  15. In letzter Zeit neu: The Barbarians - Pino Donaggio Freud (Deluxe Edition) - Jerry Goldsmith Innerspace - Jerry Goldsmith In Search of peace - Lee Holdrigde Runaway Train - Trevor Jones David and Bathsheba (Intrada) - Alfred Newman Nevada Smith - Alfred Newman Back to the Future - Alan Silvestri
  16. Das stimmt allerdings. Sooo gering war der Score-Anteil auf der Geffen-CD auch nicht und die nettesten und orchestralsten Stücke waren drauf vertreten. Diese CD ist mehr was für den Komplettisten (also Leute wie mich). Was ich aber absolut nicht nachvollziehen kann: Warum klatscht Lalaland immer mehr einzelne Stücke aneinander? Wie ist es denn dieses Mal? Sind da wenigstens minimale Pausen zwischen den original-Einzelstücken oder überlappen die sich auch noch? Ich meine, die beiden Passagen für die rothaarige Frau sind im Film ja an zwei völlig verschiedenen Stellen zu hören.
  17. Also bei der derzeitigen Fülle an Veröffentlichungen ist man ja froh, wenn ausnahmsweise mal wieder etwas dabei ist, was einen nicht wirklich interessiert. Ich für meinen Teil würde mir wünschen, einmal das "Hollister"-Thema von Jerry Goldsmith auf CD zu bekommen. Mir sind nur drei Fassungen der Titelmusik bekannt. Weiß jemand, ob's da noch mehr gibt? Erstaunlicherweise ist diese stimmungsvolle Melodie gerade zwischen Rohrkrepierern wie "Nicht ohne meine Tochter" entstanden...er hatte es also doch noch die ganze Zeit drauf, richtig gute Themen zu schreiben.
  18. "Freud" wird wahrscheinlich wie Blei in den Regalen liegen. Das ist sehr schade für die Musik, aber auch gut für Leute, die vielleicht erst in einem Jahr zum Goldsmith-Fan werden. Kann ja auch sein, dass ich mich komplett irre, aber die meisten interessiert es nicht, wie wichtig ein Score für die Laufbahn eines Komponisten war, sondern sie wollen eine CD mit Musik, die gefällt und da wird der sperrige Freud eher auf weniger Anhänger treffen als zu "Innerspace". "Studs Lonigan" ist ja auch noch nicht ausverkauft aber immerhin der älteste Filmscore Goldsmiths, der auf CD erhältlich ist, also auch ein wichtiger Punkt, wenn auch nicht in der Filmografie, dann in der Diskografie. Ich freue mich über und auf die CD.
  19. Ja, das kleckerte so nach und nach rein. Waren fast alles kleine Erbeutungen bei ebay und verhältnismäßig oft recht günstig. "Commando" kenne ich aus dem Film und diese Synthie-Steeldrums sind schon arg schrottig. Trotzdem wollte ich meinen Synthiebereich etwas ausbauen. "Delta Force" und "Invaders from Mars" sowie "People under the stairs" erschienen mir ein bisschen wenig und da ich teilweise diesen furchtbaren Action-Trash als Film und Musik genieße, musste "Commando" einfach her. Besonders über die Newmans und den Goldsmiths sowie über "Krull" freue ich mich besonders. Und ich will endlich mal alle Bernstein-Club-CDs versammelt haben! Der Teufel weiß, wann ich das alles nochmal hören soll...
  20. In letzter Zeit neu bei mir: Cannon for Cordoba/From Noon till three - Elmer Bernstein Cast agiant shadow - Elmer Bernstein The Scalphunters - Elmer Bernstein Voyage to the bottom of the sea/Jonah and the whale - Paul Sawtell/Jerry Goldsmith Commando - James Horner Krull (2-CD-Set) - James Horner Captain from Castille (SAE) - Alfred Newman Prince of Foxes (FSM) - Alfred Newman Son of Fury - Alfred Newman Small Soldiers - Diverse
  21. Schon richtig, aber ich dachte, dafür gäbe es dann den "Now playing"-Thread.
  22. Ja, habe ich auch gemerkt! Yeah Haw! Besten Dank aber trotzdem für die Info.
  23. Welches ist denn nun eigentlich der gepriesene Action-Track, der jetzt erstmals gehört werden kann?
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