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Mephisto

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  1. Absolut - mich überraschte diese Ankündigung sehr! 2024 ist eigentlich gar kein so schlechtes Filmmusikveröffentlichungsjahr, das jetzt mit einem neu eingespielten Tiomkin einen unerwarteten Abschluss erhält.
  2. Also der Aufwand hat sich gelohnt. Ich fand es super, einmal Sarde so entfesselt zu hören - weiß man, wie groß Peter Knights Anteil bei der Orchestrierung war? Ohnehin interessant, dass man die Kosten für die Aufnahme nicht im Voraus besser abschätzen konnte. Hat Sarde einfach draufloskomponiert und eine riesige Partitur erstellt, obwohl er von dem knappen Budget wusste, oder stellten sie die Aufnahmen selber als aufwendiger heraus als ursprünglich gedacht? Jedenfalls vielen Dank für die Info - ist die in einem Booklet enthalten? Ja, der Grund ist sehr simpel. Über TESS haben wir schon vor knapp einem Jahr hier gesprochen und ich hatte nicht das Bedürfnis, ihn jetzt so schnell noch einmal zu sehen. In meinem etwas kürzeren Absatz erwähne ich auch den Grund, warum PIRATEN hier von mir nicht besprochen wird. Das kann gerne wer anders übernehmen.
  3. Es ist immer schön zu lesen, dass die Beiträge hier auch andere anregen, sich mit den besprochenen Musiken auseinanderzusetzen und im besten Falle noch etwas Tolles entdecken! Danke für den Kommentar, Jack! Dann mache ich mal mit der nächsten Perle weiter: LA GUERRE DU FEU Für LA GUERRE DU FEU wählte Regisseur Jean-Jacques Annaud einen äußerst radikalen Ansatz: Im Jahre 80.000 vor Christus angesiedelt, zeigt der Film die abenteuerliche Reise dreier Neandertaler, die sich auf den Weg machen, um Feuer zu suchen, da der Feuerherd ihres Stammes durch ein Unglück verloschen ist. Die ereignisreiche Reise der drei Männer ist kurzweilig inszeniert: Kaum sind sie einem Säbelzahntigerpärchen entkommen, geraten sie an Kannibalen, treffen das erste Mal auf Mammuts und werden von Menschen entführt. Dabei verzichtet der Film - abgesehen von einem einführenden Text - komplett auf moderne Sprache. Die Neandertaler kommunizieren hauptsächlich über grunzende Laute, einzelne Wortfetzen und Schreie, während die Menschen schon über eine "richtige", für uns aber unverständliche Sprache verfügen. Das fällt aber nach drei Minuten kaum mehr auf, man wird sofort in die fremde Urzeit gezogen, die Handlung entspinnt sich nachvollziehbar und schon bald fällt einem nicht mehr auf, dass da ein wesentliches Element fehlt. Dafür kommen zwei andere Aspekte sehr zum Tragen: Die beeindruckenden Landschaftsaufnahmen, die unter anderem in Kenia und Canada entstanden und daher in einer ziemlich zusammengewürfelt erscheinenden Flora und Faune resultieren. Aber das hat mich nicht gestört, dafür war die Bildgestaltung einfach viel zu beeindruckend. Es ist erstaunlich, wie schnell man sich in dieser fremden Welt zurecht findet und am Schicksal der Neandertaler teilhat, zum Beispiel, wenn das kostbare Feuer verlöscht und die Existenzangst der Gemeinschaft unmittelbar spürbar wird. Und dann ist da noch die Musik von Philippe Sarde. Für den Komponisten muss es ein Traum gewesen sein, an dem Projekt zu arbeiten, schließlich mussste er nicht um Dialoge "herumkomponieren". Ihm stand ein Symphonieorchester mit Chor zur Verfügung und er nutzte das Potential seines Klangkörpers voll aus. Gerade zu Beginn begleiten schroffe und teils dissonante Klangschichten das karge Leben der Neandertaler in ihrer Höhle, aus der sie von anderen Affenmenschen brutal vertrieben werden. Vor allem der Chor übernimmt mit Vokalisen in besonders wichtigen Momenten - dem Verlöschen des Feuers und der Entdeckung des Feuers - eine wichtige Funktion und verleiht dem Phänomen Feuer somit eine nahezu übernatürliche Prägung. Sardes Musik wirkt wie ein Bindeglied zwischen der befremdlichen Urwelt und den Sehgewohnheiten des modernen Publikums. Sie ist im Großen und Ganzen traditionell gehalten und kommt gerade während der beeindruckenden Landschaftsaufnahmen voll zum Tragen. Für die Liebesgeschichte zwischen einem der Neandertaler und einer Menschenfrau setzt Sarde die Panflöte als individuelle Klangfarbe ein. Mich einnerten diese Passagen leider ein wenig an den Ethnokitsch, den wir spätestensseit den 90er Jahren mit Fußgängerzonen deutscher Innenstädte assoziieren. Aber das konnte für mich den Genuss des Films nicht ansatzweise trüben. Die Musik wurde zum Filmstart auf einem großzügig bestückten Album veröffentlicht, dass Universal France für eine Erweiterung auf CD auf fast eine Stunde Laufzeit aufstockte. Damit ist die Musik wahrscheinlich vollständig auf Tonträger erhältlich, nur leider ist die Universal-France-CD seit mehreren Jahren vergriffen, weshalb man nur hoffen kann, dass sich Quartet oder Music Box bald dieser großartigen Musik annehmen.
  4. Das stimmt natürlich. Man wird wahrscheinlich nicht immer endgültig klären können, ob das Versehen waren oder ob es Universal France damals gut mit der Kundschaft meinte. Ich wäre ohnehin der letzte, mich über mehr Musik zu freuen. Wir bleiben jetzt noch im Jahr 1981 mit LE CHOIX DES ARMES Gérard Depardieu flucht, prügelt und schießt sich durch die erste Hälfte dieses unetrhaltsamen Gangsterfilms, bevor die Handlung weiter außer Kontrolle gerät und auf eine Katastrophe zuläuft. LE CHOIX DES ARMES wartet mit mit einem beeindruckenden Trio auf: Yves Montand, Catherine Deneuve und Gérard Depardieu brillieren in den Hauptrollen. Depardieu, der ewig gereizte und aggressive Gangster Mickey; Montand, der einstige Bankräuber, der sich zur Ruhe gesetzt und sein geraubtes Kapital in eine äußerst lukrative Pferdezucht investiert hat - und Deneuve als dessen Frau, die unschuldig ins Kreuzfeuer gerät. Nach einem Gefängnisausbruch geraten die beiden Gangster Mickey und Serge in einen Hinterhalt ihres Fluchthelfers. Nach einem blutigen Schusswechsel bringt Mickey den sterbenden Serge zu dessen Bruder Noël, der einst ein erfolgreicher Bankräuber war. Ab hier entspinnt sich rasch durch verschiedene Missverständnisse ein Netz aus Konflikten und Spannungen. Als die Polizei auftaucht, um Noël über den Verbleib seines Bruders zu befragen, glaubt Mickey, Noël hätte ihn an die Polizei verraten. Er schwört Rache und beginnt, Noël und dessen soziales Umfeld zu terrorisieren. Durch Serges Flucht wurde auch ein alter Konkurrent von Noël auf den Plan gerufen. Um seine ruhige Existenz fürchtend, beschließt Noël, Mickey zu stoppen, doch das ist nicht so leicht. Trotz 135 Minuten Spieldauer hat der Film keine Längen. die Handlung entspinnt sich immer weiter, das Netz aus Konflikten schnürt sich immer enger um die Figuren zusammen und es ist nicht klar, wie die Sache ausgehen wird. Alain Corneau ist ohne Frage ein packender Gangsterfilm gelungen, der auch heute nichts von seiner Brisanz und Spannung verloren hat. Philippe Sarde wartet auch für dieses Projekt mit einer originellen Idee auf: Zwei gezupfte Kontrabässe agieren als Soloduo vor dem Hintergrund des Orchesters. Diese merkwürdig fahlen, in ihrer Tiefe dennoch schwachen Klänge verleihen der Musik - und somit auch dem Film - eine ganz eigene Note. Darüber hinaus konnte Sarde an mehreren Stellen sein Talent für lyrische und schwelgerische Orchesterklänge ausspielen, denn obwohl es sich um einen schonungslosen und gewaltvollen Thriller handelt, enthält der Film mehrere "idyllische" Momente - vor allem, wenn Noël mit seiner Frau ein weiteres Gestüt besichtigt und das Ehepaar in wunderschönen Landschaftsaufnahmen inszeniert wird. Sarde komponierte die Musik zu LE CHOIX DES ARMES bereits vor der Fertigstellung des Films, an den sie später angelegt wurden. Die vollständige Musik, die er bereits im Vorfeld komponiert hatte, erschien zum Filmstart auf LP und später bei Universal France, bevor sie erst vor wenigen Wochen wieder durch Music Box Records greifbar gemacht wurde. Es handelt sich hierbei ohne Frage um eine hervorragende Musik zu einem spannenden Film!
  5. Was ich wirklich interessant finde, ist, dass Universal France da nicht transparent ist, das war ja bei ON AURAT OUT VU! und MORT D'UN POURRI auch so, dass da Stücke, die dasselbe Thema enthalten, aber aus völlig verschiedenen Filmen kommen und auch ganz anders arrangiert sind, auf die entsprechende CD "geschmuggelt" wurden. Wollte man der Kundschaft etwas Gutes tun, aber durfte es eben nicht ausweisen, weil das sonst rechtliche Probleme ergeben hätte?
  6. Das stimmt - und da ich wahrscheinlich nicht der einzige bin, bin ich für diese "öffentliche" Aufklärung auch sehr dankbar! So ist dieses Wissen auch füralle einsehbar, die vielleicht erst in ein paar Jahren auf diesen Thread stoßen.
  7. Ah, dann habe ich mich verrechnet, als ich die Laufzeiten bei Soundtrackcollector verglichen habe. Es kann auch gut sein, dass die Musik im Film "kleiner" kling als auf (remasterten) CD-Veröffentlichungen. ImFilm fielen mir hauptsächlich die Streicher und das Klavier auf. Na, immerhin - auch wenn es schade ist, dass dann wahrscheinlich keine CD mehr kommt. Bei mir ging es am Wochenende weiter mit BAU-PÈRE Ich habe nicht viel von BEAU-PÈRE erwartet. Zwar hatte mich Bertrand Bliers BUFFET FROID hervorragend unterhalten, aber Hauptdarsteller Patrick Dewaere war mir mit UN MAUVAIS FILS und HÔTEL DES AMÉRIQUES vor kurzer Zeit bereits in zwei drögen Dramen begegnet. Doch schon zu Beginn, wenn der Protagonist - ein Pianist in einer luxuriösen Bar - die vierte Wand durchbricht und darüber sinniert, im Leben bisher nicht viel erreicht zu haben, war ich interessiert. Gleich vorweg: Der Film ist ein Dokument seiner Zeit und könnte so auf keinen Fall mehr gedreht werden. Da ich nicht wusste, worum es überhaupt geht, war ich schnell überrascht und bald schockiert: Rémi, der mit Martine und deren 14-jähriger Tochter Marion zusammenlebt, fristet ein erfolgloses Dasein. Durch einen Autounfall verliert er seine Partnerin und Marion ihre Mutter. Nach einer Auseinandersetzung mit Marions leiblichem Vater kann Marion zunächst bei Rémi bleiben. Bald gesteht sie ihrem Stiefvater, dass sie sich in hin verliebt hat und ihn auch körperlich begehrt. Es folgen mehrere Eskalationsstufen. Zunächst weigert sich Rémi und weist alle Annäherungsversuche von Marion zurück, bis es schließlich kurz vor ihrer Abreise in die Skiferien zu einem ersten leidenschaftlichen Kuss kommt. Rémi beendet die aus diesem Kuss erwachsene Affäre wieder, Marion lädt sich provokativ junge Männer nach Hause ein, um ein "Substitut" zu finden. Damit weckt sie Rémis Eifersucht, der bald wieder "rückfällig" wird. Man liest in einigen zeitgenössischen Rezensionen, dass der Film sehr "zartfühlend" mit diesem pikanten Thema eingehe und "behutsam" das Gefühlsleben der Figuren zeichne. Das mag tatsächlich Bliers Anliegen gewesen sein, aber beim heutigen Publikum lösen die Szenen zwischen dem 34-jährigen Patrick Dewaere und der damals 15-jährigen Ariel Besse Irritationen aus. Tatsächlich spielen die beiden hervorragend und das macht die befremdliche Konstellation noch schockierender. Bemerkenswert auch, dass Bliers Inszenierung offensichtlich humoristisch angehaucht ist, zum Beispiel, wenn der erstaunte Rémis nach Hause kommt und sich vor seiner Tür über 20 abgestellte Motorräder drängen, deren halbstarke Besitzer alle im Wohnzimmer um Marion gedrängt sind. In Philippe Sardes Musik spielt das Klavier natürlich eine prominente Rolle. So schrieb er für den Protagonisten eine melancholische Ballade für Klavier solo, die in der Tradition seiner Chanson d'Hélène steht für Sautets LES CHOSES DE LA VIE steht. Darüber hinaus komponierte er für die Szenen, in denen Rémis mit seinem Kumpel musiziert, ein paar Jazznummern. Während der Affäre mit Marion kommt auch die Solovioline zum Tragen, die der musikalischen Welt des Films eine entrückte und neue Facette verleiht. Bedingt durch die Filmhandlung erklingen auch mehrere Fremdkompositionen, besonders prominent ist der Scott-Joplin-Walzer Bethena eingesetzt. Das Stück, das Charlottes bei ihrem Konzert spielt, habe ich so nicht erkannt. Die Musik wurde zunächst auf LP veröffentlicht und dann von Universal France für die CD-Veröffentlichung um zwei Stücke erweitert. Wahrscheinlich handelt es sich um die vollständige Musik.
  8. Der landet alle Monate mal bei mir im Player, eine wirklich schöne, handwerklich saubere Märchenmusik mit allem Drum und Dran.
  9. HÔTEL DES AMÉRIQUES Soweit ich weiß, zählt HÔTEL DES AMÉRIQUES nicht zu Tecinés meistgeschätzten Filmen. Tatsächlich sind im Drehbuch einige interessante Aspekte angelegt: Da ist die schöne Anästhäsistin Hélène, die den jungen Gilles fast über den Haufen fährt. Bald entwickelt sich eine Beziehung, die an den individuellen Problemen sowie den gemeinsamen Konflikten der beiden zu zerbrechen droht. Hélène, die erfolgreiche und selbstbewusste Frau, schafft es nicht, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen, die sie lieber verdrängt, Gilles ist eifersüchtig auf ihren ehemaligen Partner, einen verstorbenen Architekten, dem er anscheinend nicht das Wasser reichen kann. Dann ist da noch Bernard, Gilles bester Freund, der gerne ein erfolgreicher Musiker wäre und auf Gilles' Schwester steht, die ihn aber abweist. Biarritz liefert eine schöne Kulisse für ein belangloses Melodram, wobei, so richtig melodramatisch wird es an fast keiner Stelle. Die Schauspielerinnen und Darsteller tragen ihre Dialogzeilen stets sehr unterkühlt vor. Das mag zwar ein bewusstes Stilmittel sein, hilft dem Publikum aber wenig, sich in die Geschichte hineinzuversetzen oder die Motivation der Figuren nachzuvollziehen. Die Streitereien zwischen Hélène und Gilles wirken forciert. Sie ergeben sich nicht aus der Inszenierung und dem Spiel, sondern sind offensichtlich Bausteine in der angelegten Handlungskurve, die mich schon nach einer halben Stunde nicht mehr interessiert hat. Phillipe Sardes Musik ist das einzige Element dieses unspektakulären Films, das eine emotionale Wirkung zu entfalten vermag. Kammermusikalisch für Streicher und Klavier gestaltet, konnte der Komponist hier sein Talent für fließende und lyrische Klänge voll einbringen. Die Musik erschien auf CD als Teil von Sarde-Téchiné-Samplern: Einmal in Form von drei Einzelstücken bei Milan und dann leicht erweitert als Suite von Universal France. Es könnte sich dabei tatsächlich um die vollständige Musik handeln, denn ohnehin erklingt im Film nicht viel Musik, einzelne Passagen auch wiederholt werden.
  10. Umso interessanter, dass es überhaupt dringeblieben ist. In Hollywood wäre das wahrscheinlich anders ausgegangen.
  11. Es gab im Abspann verschiedene Temp-Tracks, aber ich habe sie mir nicht gemerkt. Zimmers Ansatz finde ich entsprechend der großen Geste des Films sehr passend. Gerade durch das Ausloten der Extreme zieht der Film vor allem zu Beginn der Schlachtsequenzen die Spannunsgschraube enorm an. Wo findet man dann eine vergleichbare Verzahnung von Bild, Schnitt und Musik wie zu Beginn der Schlacht in "Germanien"? Diese plötzlichen Ausbrüche, wenn die Katapulte abgeschossen werden, die unterdrückte Anspannung bei Maximus' Ansprachge (beides Momente, die so auch zu Beginn von GLADIATOR 2 auftreten und nicht ansatzwiese dieselbe Wirkung erzielen) - oder auch zu Beginn der "Barbarenhorde". Darüber hinaus: Das große Melodram beim Vatermord, die Panik beim Ritt nach Spanien oder der wilde, unkontrollierte Krach bei den "undisziplinierten" Kämpfen in Zucchabar. Zimmer hat damals noch viel enger am Bild vertont und ich finde, er hatte da ein ziemlich gutes Gespür für die musikalische Auslotung von Spannungskurven. Das Album ist generell gut zusammengestellt und gibt die Musik in fast allen Facetten, aber im Zuge der ganzen Jubiläums-Editionen hoffe ich noch auf eine offizielle Komplettveröffentlichung von GLADIATOR - auch, um endlichmal die Streicher am Ende der Germanenschlacht mal ohne Lisa Gerrard zu hören
  12. Das ist ein guter Hinweis, danke. Da ich bisher noch kein Spotify habe und ausschließlich alles, was ich höre, noch auf CD kaufe, hatte ich das nicht auf dem Schirm.
  13. LE GUIGNOLO Nach der Schlaftablette UN MAUVAIS FILS bietet diese auf Belmondo zugeschnittene Euro-Actionkomödie gute Unterhaltung. Der Film begleitet das gerissene Schlitzohr Alexandre durch eine turbulente Geschichte, in der er zunächst selbst einer Betrügerin aufsitzt, die er anschließend an ein gemeinsames Betrugsopfer abgeben muss.Der Kunstschmuggel verschlägt in nach Venedig, wo er unwissend als Mikrofilmschmuggler in die Fänge des internationalen Verbrechertums und Spionagenetzes gerät. LE GUIGNOLO wartet ordentlich mit Schauwerten auf. Neben einigen spekatkulären Actionmomenten bietet vor allem Venedig eine prachtvolle Kulisse für die turbulente Handlung, die teilweise charmant und kreativ inszeniert ist (vor allem das Spiel mit dem roten Laserpunkt des Scharfschützengewehrs eines Auftragskillers bietet viel Stoff für gelungene Spannung - und manchmalauch Komik!Anscheinend war LE GUIGNOLO sogar der erste Film, der dieses Stilmittel etablierte). Philippe Sardes Musik zu LE GUIGNOLO ist recht eklektisch geraten. Alexandre, dem clownigen Verwandlungskünstler, schrieb er einen grotesken Zirkusmarsch auf den Leib, der zwar überaus gelungen ist, diesem Genre aber nichts Neues abgewinnen kann. Interessant ist der solistische Einsatz der Mundharmonika für den Protagonisten, wobei Sarde für dieses Instrument ein langes und lyrisches Thema komponierte, das über eine chansoneske Begleitung erklingt. Die Mundharmonika bildet in dem eher orchestralen Klangapparat einen Fremdkörper und kann somit auch auf Alexandres Außenseiterposition verweisen, wobei der eigentümliche Klang eine hervorragende musikalische Entsprechnung zu Belmondos Charme bildet. Die Musik zu LE GUIGNOLO erfuhr eine eigenständige LP-Veröffentlichung, die als Erstling der "Ecoutez le cinéma"-Reihe von Universal France ihre CD-Premiere feierte und somit einen besonderen Eintrag in der Geschichte der Filmmusikveröffentlichungen einnimmt.
  14. Cool, danke! Das ist ja fast länger als die Musik in ihrer Gesamtlaufzeit
  15. Ich muss zu geben, dass die Musik zu NAPOLEON fürmich auch die Hoffnung auf einen kreativen Ansatz bei GLADIATOR 2 geweckt hat, aber diese Hoffnung wurde nun enttäuscht. Dabei halte ich Harry Gregson-Williams für einen talentierten Komponisten. Kennengelernt habe ich ihn durch NARNIA und KÖNIGREICH DER HIMMEL, seitdem hat er zwar einen Stein bei mir im Brett, aber seine aktuelle(re)n Beiträge finde ich sehr dünn und blass (zum Beispiel MULAN). Ich denke, es ist keine Übertreibung, wenn ich schreibe, dass GLADIATOR damals wirklich Maßstäbe gesetzt hat. Das Historienepos erlangte einen gehörigen Aufschwung (DIE LETZTE LEGION, TROJA, KING ARTHUR...), die Action war spektakulär in Szene gesetzt, das Ganze triefte vor Pathos, aber dieser immens große Gestus - auch in der Musik - hat mich schwer beeindruckt, als ich den Film das erste Mal sah. Das fand ich tatsächlich passend, einmal zu den großen Bildern und dann, weil es ja ein Moment der Repräsentation ist. Außerdem sehen wir - glaube ich - zum ersten Mal Rom, das uns vorher als das strahlende Ideal verkauft wird. Das ergibt für mich alles Sinn. Ohnehin hat Zimmer mit seiner Musik auf einen Streich zig Wegmarken eingehämmert, an denen sich die Komponisten in der folgenden Dekade orientierten: Allen voran die Klagegesänge, die in Horners TROY ja aus Zeitmangel zum Exzess ausgereizt wurden und das Duduk als "antiker" Klang. Darüber ist die Musik für Zimmers Verhältnisse sehr vielschichtig: Die Gitarre als Repräsentantin des Spaniers Maximus, das fragile Commudus-Motiv, das zu Beginn in der Flöte erklingt und später als massive Fanfare im Collosseum wiederkehrt, das wunderschöne Hauptthema, das in der zweiten Hälfte von "Earth" zart daherkommt und später den Triumph der "Barbarenhorde" begleitet. Für mich ist GLADIATOR wahrscheinlich neben LAST SAMURAI und AT WORLD'S END der Gipfelpunkt in Zimmers Schaffen, ausgehend von der 90er-MV-Schiene, kulminierend in den massiven, synthetisch verdickten und mit Ethnoanleihen angereicherten "Orchesterscores" zu den Actionscores, die immer mehr ins Sounddesign übergingen. Und jetzt GLADIATOR 2. Es ist einfach eine dumme Idee, 24 Jahre an einen Film anknüpfen zu wollen, Die Rückgriffe auf den "ersten Teil" (tut mir Leid, ich kann diese Filme nicht ernsthaft in einem Zusammenhang sehen) wirken teilweise bemüht und befremdlich, sie helfen dem Film auch in keiner Weise. GLADIATOR 2 zeichnet die Handlungskurve des "Originals" fast 1:1 ab: Große Schlacht am Anfang, Entführung des Protagonisten, Ausbildung in der Gladiatorenschule in Zucchabar, Reise nach Rom, Kämpfe zu Ehren der korrupten Herrscherklasse, Rebellion... Nur fehlt der "Fortsetzung" die Substanz von GLADIATOR. Während man für den ersten Teil noch tausende Statisten als Barbaren und Römer verkleidete sowie einen halben (zur Abholzung freigegebenen) Wald abfackelte, erinnert die Seeschlacht zu Beginn mal wieder an ein besseres Computerspiel. Alles wirkt künstlich und sieht billig aus, vor allem Darüber hinaus behandelt GLADIATOR die Rolle von Gewalt in verschiedenen Konstellationen: Als gerechtfertigtes Mittel im Krieg vs. als Unterhaltung für das Volk - wiederum zum Teil in Form des "Nachspielens" von Krieg. Wenn Russel Crowe in GLADIATOR das Publikum anschreit: "Are you not entertained?", nachdem er mehrere Menschen geradezu "abgeschlachtet" hat, ist das ein ikonischer Moment, mit dem nicht nur das antike Arenapublikum angesprochen wird. auch NAPOLEON ist ein ziemlich klarer Beleg für Scotts kritische Auseinandersetzung mit kriegerischer Gewalt, die er zumindest in seinen jüngeren Filmen nicht verherrlicht. Leider findet man diesen Ansatz überhaupt nicht mehr in GLADIATOR 2, in dem mir gerade die "We-are-soldiers"-Rede des Protagonisten enorm auf den Keks ging. GLADIATOR 2 wartet mit einer interessanten Idee auf: Mit dem Tribun Justus Accaius knüpft der Film an die Figur des Maximus an: einen Rom treu ergebenen Kriegsdiener, der zusehends seine Loyalität zur korrupten Herrschaft aufgibt. Es ist ein interessanter Ansatz, ihn als Gegenspieler zu Protagonist Lucius zu positionieren, denn obwohl sie Feinde sind, wollen sie eigentlich dasselbe: Den Sturz der Cäsaren. Das Drehbuch gibt sich überhaupt keine Mühe, diesen Konflikt aufzubauen. Das Publikum hat keine Möglichkeit, eine richtige Entwicklung bei ihm nachzuvollziehen. Es bleibt nicht genug Zeit, ihn als treuen Ergebenen einzuführen, dessen Loyalität schließlich bröckelt. Insofern verschenkt GLADIATOR 2 das einzige Potential, dass die Handlung hergab. Übrig bleibt ein müder Aufguss, der schlechter aussieht als sein "Vorgänger", schlechter geschrieben und schlechter gespielt ist. Die Musik fügt sich in diese künstlerische Tristesse sehr gut ein. Man kann nicht erwarten, dass die Musik klingt wie MV zur Blütezeit, aber ich finde es wirklich schade, dass das Ergebnis so uninspiriert geworden ist. Wir wissen nicht, wie die Musik im alten Rom klang. Das gab vielen Komponisten die Möglichkeit, hier eigene Ansätze zu entwickeln, wobei vor allem Miklós Rózsa dem antiken Rom seinen musikalischen Stempel so deutlich aufdrückte, dass sich nachfolgende Generationen irgendwie dazu verhalten mussten. Zimmers Wagner-Pastiche in der von ronin angesprochenen Szene erachte ich als ein gelungenes Ausweichmanöver. Gregson-Williams hingegen unterlegt die Romszenen mit blutleeren Handtrommelrhythmen und Streichern. Das ist irritierend, weil diese Klänge eigentlich der "orientalische" Klischeekiste entnommen sind und in Rom fehl am Platz wirken. Zumal die Stadt ja auch als Gegensatz zur "orientalischen" Welt etabliert wird, deren schillernde Fassade sich als morsch und faul entpuppt (zum Beispiel in der Szene, in der die vom afrikanischen Kontinent verschleppten Sklaven über den Geruch in Roms Straßen die Nase rümpfen). Die Musik trommelt und dudelt aber einfach weiter, wie sie es schon in Zucchabar getan hat. Die Actionmusik ist ebenfalls schwach und mit den stampfenden Schlagzeugrhythmen, Chorrufen und ruppigen Streicherklängen höchstens "funktional". Naja, was soll man auch erwarten von GLADIATOR 2.
  16. Die beiden habe ich jetzt mal auf Discogs geschossen, von THE MIGHTY gab's sogar die längere Promo.
  17. Interessant,ich frage mich, wie es da mit dem Urheberrecht ist - aber ist halt das Internet... Generell wäre es schön, wenn man mal die Booklets irgendwann an einem gesammelten Ort finden würde, gerade von OOP-CDs. Vieles von Intrada, FSM und manchmal auch vom Varèse Club enthalten ja wertvolle Hintergrundinfos oder Zitate aus extra für die Texte geführten Interviews.
  18. UN MAUVAIS FILS Bruno kehrt zurück nach Frankreich, nachdem er in den USA fünf Jahre wegen Drogenhandels inhaftiert war. Sein Vater nimmt ihn auf, aber schon bald kommt es zu Spannungen, weil dieser seinem Sohn vorwirft, seine Mutter mit seinem Weggang und seiner Verhaftung so unglücklich gemacht zu haben, dass diese an gebrochenem Here starb. Dabei hatte er selbst noch vor dem Tod seiner Frau eine Affäre mit einer Freundin der Familie angefangen. Als Bruno dies erfährt, kommt es zum Bruch zwischen den beiden. Bruno beginnt, im Buchladen eines homosexuellen Intellektuellen zu arbeiten, wo er Catherine kennenlernt, die versucht, vom Heroin loszukommen. Durch sie wird auch Bruno - zumindest kurzzeitig - wieder rückfällig. An sich verfügt UN MAUVAIS FILS über eine interessante Figurenkonstellation, die Raum für viele Konflikte und Problemstellungen bietet. Claude Sautet hat es allerdings geschafft, jede sich ihm bietende Gelegnheit für eine interessantes Drama treffsicher zu verfehlen und liefert einen unglaublich uninteressanten und belanglosen Streifen ab. Ich bin fast geneigt, zu sagen, dass UN MAUVAIS FILS einer der langeweiligsten Filme ist, die ich bisher gesehen habe. Der Film ist noch nichtmal schlecht, plätschert aber einfach nur belanglos dahin. Das kann man versuchen schönzureden, indem man sagt, dass Sautet und seine Leute hier jedes gekünstelte Melodram verhindern wollten, aber das macht die uninspiriert gespielten und abgefilmten Szenen eben auch nicht "realistischer" oder "interessanter". Philipp Sarde steuerte mal wieder nur wenig Musik bei, dieses Mal in jazzigem Idiom. Eine Solotrompete - man könnte sie als klingendes Symbol für Einsamkeit und Verlorenheit deuten - intoniert ein langes melodisches Thema, das anscheinend an einem Jazz-Standard angelehnt ist, über eine tänzerische Begleitung. Während des Schauens sind mir keine besonderen Variationen aufgefallen, aber die sparsam eingestreuten Rekapitulationen der Titelmusik sind viel zu rar, um repetetiv zu wirken. Mehr Musik hätte diesen Film auch nicht gerettet.
  19. Ganz genau, es war die englische DVD mit Originalton und Untertiteln. Wie gesagt, ich bin echt froh, diesen Film gesehen zu haben und wir beide hatten hier anscheinend die gleiche Reaktion auf diese kleine Perle.
  20. Danke für den hilfreichen Hinweis! Es ist ja nicht der einzige Fall, in dem Sarde hauptsächlich als Arrangeur tätig war. Beim nächsten Film wundert mich tatsächlich, dass er überhaupt in seiner Filmographie auftaucht: BUFFET FROID Dieser Film ist eine ziemlich groteske, aber auch unterhaltsame Angelegenheit. Bertrand Blier zeichnet in diesem Streifen eine Welt, die moralisch kopfsteht. Mord ist eine adäquate und gesellschaftlich akzeptierte Handlungsweise, die sogar von der Polizei geschützt wird. Die Handlung spielt sich vor allem in einem fast leer stehenden Hochhaus ab, in dem der junge Alhponse wohnt, dessen Frau auf dem Heimweg vergewaltigt und getötet wird. Bald darauf steht der Mörder vor der Tür und gesteht seine Tat, doch Alphonse nimmt ihm die Sache nicht übel. Auch der im Haus neu eingezogene Inspektor Morvandieu sieht das alles nicht so eng und zwischen den drei Männern entwickelt sich bald eine Freundschaft, die sie von einer skurrilen Situation in nächste führt. BUFFET FROID enthält keine "externe" Musik. Lediglich die Streicherkammermusiken opp. 36, 51 No. 1 und 111 von Johannes Brahms kommen in der Filmhandlung vor. Mir ist daher nicht klar, was Sarde hier beigesteuert haben soll. Hat er die Passagen aus den Stücken ausgewählt, die erklingen sollen? Nunja, immerhin bin ich durch ihn auf diesen obskuren Film gekommen, den ich sonst nie geschaut hätte.
  21. Merwkürdig, dass man da noch nichts erweitert hat, aber wahrscheinlich kommt noch eine Sautet-CD von Quartet oder MBR. Bei mir lief diese Woche LES SŒURS BRONTË Mit viel Liebe zum Detail und atemberaubenden Landschaftsbildern brachte André Téchiné das Schicksal der künstlerisch begabten Geschwister Brontë auf die Leinwand. Dabei ist der Erzählstil sehr ruhig, fast schon nüchtern, was dem Film eine Aura der Authentizität verleiht, die vor allem auch von der großartigen Ausstattung verstärkt wird. In der fast schon neutral wirkenden Gestaltung kann sich die Kritik an den damaligen gesellschaftlichen Normen gut entfalten, wobei das Publikum einen gehörigen Anteil ander Wahrnehmung und Interpretation der gezeigten Umstände hat. Es ist kein Film, der sich mal eben schauen lässt, aber wenn man in der richtigen Stimmung ist, vermag einen die Geschichte dieser außergewöhnlichen Künstlerpersönlichkeiten in dieser beeindruckenden Darstellung durchaus zu fesseln, was auch an den Darstellerinnenliegt. Isabelle Adjani, Marie-France Pisiee, Isabelle Huppert und Pascal Gregory vermögen die Geschwister sehr unterschiedlich darzustellen und ihre eigenen Kämpfe und Sehnsüchte einzufangen. Philippe Sarde hat für LES SŒURS BRONTË keine Originalmusik komponiert, sondern klassische Musik bearbeitet. Ich konnte im Film nicht alle Stücke identifizieren, zumal Sarde auch Klavierstücke von Schubert beispielsweise für Orchester bearbeitet hat. Daher bin ich mir nicht sicher, ob ausschließlich Musik gewählt wurde, die aus der Zeit, in der der Film spielt, stammt. Die Musik erschien, als eine Suite zusammengestellt, als Dreingabe zu BARROCCO bei Quartet Records. Es ist ohne Frage schöne Musik, aber eben nicht "original" Sarde.
  22. Voilà! UNE HISTOIRE SIMPLE ist anscheinend eine Liebeserklärung des Regisseurs Claude Sautet an die Künstlerin Romy Schneider, der er die Rolle der Protagonistin auf den Leib schrieb: Marie hat das Kind, das sie von ihrem Partner Serge erwartet, abtreiben lassen und trennt sich von ihm. Sie genießt ihr Leben als Single, aber nimmt bald wieder Kontakt zu ihrem Ex-Mann Georges auf und die beiden beginnen eine Affäre. Marie bittet George, dem älteren Kollegen Jérôme, dem die betriebsbedingte Kündigung droht, eine andere Position zu verschaffen, was dieser auch tut. Das Verhältnis zwischen Marie und Georges wird getrübt, als Jérôme trotzdem entlassen werden soll, weil er unmotiviert ist und schlechte Arbeit leistet. Der Film beleuchtet die verschiedenen Beziehungen, in die Marie eingebunden ist, wobei Privat- und Berufsleben fast untrennbar miteinander verknüpft sind. Sie ist mit vielen ihrer Kolleginnen befreundet und auch Georges arbeitet in derselben Firma. Einzig Serge, den Marie zu Beginn verlässt, ist als Selbstständiger ein Außenseiter, bleibt aber weiter in Maries Leben - vor allem, weil er sie zunächst stalked und des nachts verprügelt. Für mich krankt der Film wie viele andere Sautet-Arbeiten an der sehr unaufgeregten Regie, die zwar einerseits charmant ist, aber den jeweiligen Problemen und Konflikten ihre Gravität nimmt. Es wird zwar thematisiert, dass Jérôme wegen der drohenden Kündigung einen Selbstmordversuch unternimmt und somit auch die existenzielle Angst, die mit der Aussicht auf Arbeitslosigkeit einhergeht, zum Tragen kommt. Mir bleibt aber unverständlich, warum Marie Georges verantwortlich für Jérômes Arbeitslosigkeit macht und deswegen gar die Affäre beendet, wenn es dafür einen völlig nachvollziehbaren Grund gibt: Jérôme nimmt in der neuen Position seine Aufgaben nicht wahr und verschleppt Aufträge oder führt sie nur halb aus. Allerdings ist Jérôme als Figur auch nicht präsent genug, als dass sich der Film für die Gründe seiner Arbeitsleistung interessiert: Ist er depressiv? Ist er unterfordert? Somit kann das angerissene Thema "Kapitalismus/Lohnarbeit" nicht ausgearbeitet werden. Auch das brutale Verhalten von Maries Ex-Partner Serge wird viel zu schnell mit einem versöhnlichen Dialog beiseite gewischt. Mir gefielen die Szenen zwischen Marie und Georges sehr, die Chemie zwischen Romy Schneider und Bruno Cremer stimmt einfach und es ist eine Freude, ihnen bei der gemeinsamen Interaktion zuzusehen. Aber das rettet für mich den Film eben nur zur Hälfte. Die Musik von Philippe Sarde ist - wie viele seiner Dramenmusiken - sehr lyrisch und fast schon kammermusikalisch gestaltet. Der Schwerpunkt liegt auf dem Streichorchester und dem Soloklavier. Stefan Schlegel kann bestimmt noch etwas zu der Präsentation der Musik auf LP und wie sie später auf diversen Kompilationen zusammengestellt war, sagen.
  23. Gut zu wissen, ich bin für die meisten Universal-France-CDs bei Sarde ein bisschen spät dran, merke aber gerade durch Deine Kommentare, dass es sinnvoll wäre, da einmal aufzustocken.
  24. Exkurs: Als jemand, der diese Form des Genders auch absolut nicht mag und vor allem nicht zielführend findet (es werden eben nicht alle angesprochen, vor allem, wenn es sich um Bezeichnungen handelt, die auf "e" enden oder die Umlaute erfordern [Arzt/Ärztin≠Ärzt*in; Postbote/Postbotin≠Postbot*in] auch in der gesprochenen Sprache finde ich den Glottisschlag ätzend. Dennoch gibt es hier keine klaren Regeln, sonst müsste man hier auch jedes getrennte Kompositum ankreiden (fehlende "-" bei "CD Veröffentlichung oder solche Sachen wie "Krimi Serie"). Ich sehe nicht, dass Souchak, der hier ohnehin schon lange nicht mehr postet, irgendwem irgendetwas aufdrücken wollte. Er hat diese Form der Formulierung gewählt, mir gefällt sie nicht, aber das ist letzten Endes nicht seine Sache. Wir drücken hier auch niemandem etwas auf und das Ergebnis ist halt, dass Leute so schreiben können, wie sie wollen. Dann müssen wir auch damit klarkommen, dass Leute hier gendern.
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