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Mephisto

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Alle Inhalte von Mephisto

  1. Vielen Dank für diese ausführliche Besprechung! Dann werde ich wohl einen Bogen um diesen Film machen. Die ersten drei habe ich mir noch angesehen, aber vollkommen vergessen - und schon damals war ich von CGI-Schlachten übersättigt (ich glaube, der letzte Film, der mich mit sowas begeistern konnte, war noch SPIDERMAN 2). Aber es ist schön, eine differenzierte Besprechung von einer "Insiderin" zu lesen, besonders nach Deinen letzten Besprechungen war ich sehr gespannt auf diese hier. Bitte mehr Blockbuster-Kritiken hier
  2. L'IRA DI DIO - Michele Lacerenza L’IRA DI DIO wurde in Deutschland mittlerweile unter drei Titeln verliehen: LONESOME – DER ZORN GOTTES, DER EINSAME sowie DJANGO – EIN SILBERDOLLAR FÜR EINEN TOTEN, obwohl der Protagonist dieses Rachewesterns von der Stange weder LONESOME noch DJANGO hießt. Michele Lacerenza war nicht nur als Dirigent und Komponist tätig, sondern ein ausgezeichneter Trompeter, der von Ennio Morricone für die Trompetensoli für die Aufnahmen von dessen Musik zu Sergio Leones DOLLAR-Trilogie gewonnen werden konnte. Auch in seiner Filmmusik zu L’IRA DI DIO spielte Lacerenza die Solopartien für Trompete ein – und derer gibt es erwartungsgemäß viele. Das Hauptthema eröffnet mit einer großen virtuosen Geste des Klaviers über einem Streicherteppich, bevor die Trompete mit einem klagend-mexikanischem Motiv einsteigt. Dieses Motiv wird über die Liegetöne der Streicher und rollende Läufe des Klaviers mehrfach modifiziert und steigert sich, bevor es sich in einem sanglichen Thema entlädt. Hier fährt Lacarenza sogar noch einen kleinen Chor auf und ein dezenter Rhythmus des Drumsets verleiht dem Arrangement einen leicht poppigen Anstrich. Der Aufbau mit einem A-Teil, der hauptsächlich eine Steigerung durch die Modifikation eines prägnanten Motivs erzielt, und einem sanglichen, poppig instrumentierten B-Teil ist ein typisches Muster für die Vertonung von Titelsequenzen in italienischen Westernproduktionen (ich verweise an dieser Stelle auf I GIORNI DELLA VIOLENZA von Bruno Nicolai und I LUNGHI GIORNI DELLA VENDETTA von Armando Trovaioli). Diesem Hauptthema stellt Lacerenza zwei weitere Melodien zur Seite: ein schmissiges Ritt-Thema in den Hörnern, das von den Trompeten und Posaunen flankiert wird, sowie ein sehr ruhiges, in sich gekehrtes Thema, das fast immer von der Solotrompete über schlichte Begleitung der Streicher, manchmal auf von dem Chor verstärkt, gespielt wird. Dem Klavier kommt in den wenigen kurzen Suspense-Passagen eine wichtige Rolle zu: Hier grummelt es zusammen mit der Pauke und anderer Perkussion für eine im Film effektvolle Spannungserzeugung. Wenn man davon ausgeht, dass GDM auf ihrer CD aus dem Jahre 2006 sämtliche erhaltenen Aufnahmen gepresst hat, so nahm Lacerenza rund eine Stunde Musik für L’IRA DI DIO auf – auf den ersten Blick eine ganze Menge. Allerdings handelt es sich bei 80% des auf CD gehörten Materials um zahlreiche Einspielungen der drei thematischen Hauptelemente: Dem Haupt-, dem Ritt- und dem langsamen Thema. So stimmungsvoll diese drei Kompositionen auch sind, eine ganze CD lässt sich mit den immergleichen Darbietungen dieses Materials nicht gut bestreiten und so ist der Kunde gezwungen, eine eigene Auswahl zusammenzustellen, damit ihm die durchaus gelungene Musik nicht bald auf die Nerven geht. Die wenigen Suspensepassagen können dabei natürlich unberücksichtigt bleiben. Als wirkliche Fundstücke entpuppen sich aber die Einspielungen des Hauptthemas (20, „Cantina messicana“) und des langsamen Themas (17, „The Last Souvenir“) als Gitarrensolo. Diese verleihen den Melodien Lacerenzas nicht nur eine ganz neue, intimere Stimmung, sondern heben sich von dem durchgehenden Klangbild der Musik wohltuend ab.
  3. Ich habe mich letzter Tage noch einmal eingehender mit Musik und Film beschäftigt und möchte meine Eindrücke hier nun doch einmal kurz archivieren. Der Film schwimmt wie viele Western zur ersten Hälfte der 70er-Jahre im Fahrwasser der Post-WILD-BUNCH-Ära. Der alte Westen ist Geschichte, Telefone, Telegramme und Automobile tragen die "Moderne Zeit" auch in kleine Westernstädtchen, aber auch hier gibt es noch Urgesteine des Wilden Westens, die nach den alten Regeln kämpfen, so auch der Marshal Sam Burgade, der das Halblut Zach Provo verfolgt, der Burgades Tochter entführt hat. Die Verfolgungsjagd treibt die beiden Kontrahenten schnell in die Wildnis, wo die Errungenschaften der zivilen Welt nutzlos sind und es nur auf den Mann selbst ankommt. In Anlehnung an Peckinpah wird Gewalt möglichst schonungslos dargestellt, aus Schusslöchern spritzt immer knallrotes Blut und es gibt sogar eine sehr unangenehme Vergewaltigung. Dennoch kann ich nachvollziehen, warum der Film bei der Starbesetzung mit Charlton Heston und James Coburn kein Klassiker geworden ist, sondern einer von vielen Spätwestern geblieben ist. Ich würde da auch Filme wie THE SPIKES GANG oder VALDEZ vorziehen. Wie bei so vielen abgelehnten Filmmusiken fragt man sich auch bei THE LAST HARD MEN, warum die Originalmusik eigentlich abgelehnt wurde. Der Film ist grimmig, brutal und auch irgendwo resignativ. Die entsprechende Filmmusik dann rauszuschmeißen, weil sie zu düster ist, widerspricht doch dem Ausgangskonzept des Films. Laut Intrada-Booklet war Rosenman ziemlich auf sich gestellt, weil ein Todesfall in der Führungsriege die Produktion etwas chaotisch werden ließ. Rosenmans schrieb eine modernistische Musik, die dem Charakter des Films entspricht. Für den Gesetzeshüter und Vater Sam Burgade entwarf der Komponist ein dynamisches Thema, das aber nur beim losreiten der Posse und zum Abspann zur vollen Blüte gebracht wird. Sonst zieht es sich als markante Motivzelle aus vier bis Noten durch die spannungsvolle und atonale Orchesterkomposition. Wirklich westernmäßig erscheint die Musik vielleicht mit Ausnahme des Burdate-Motivs nicht. Rosenman verzichtet erfreulicherweise auf billige Indianerklischees für das Halbblut Provo und ungetrübter Heroismus wäre für Burgade, eine gebrochene Figur, ohnehin nicht möglich. LAST HARD MEN von Rosenman ist somit also ein handwerklich hervorragend gemachter Suspensescore, der als für sich stehendes Hörerlebnis allerdings unegrtübter Konzentration und trotz der kurzen Laufzeit von einer halben Stunde auch einbisschen Sitzfleisch erfordert. Selbst bei mehrmaligem Hören bleibt nicht viel haften, viel zu kleinteilig ist die Musik angelegt mit nervösen Staccato-Figuren sich dahinziehenden Hornintervallen, grummelnden Fagott-Orgelpunkten, kurz eingeworfenen Harfenakkorden, ruppigen Paukenrhythmen und schleichenden Bassklarinettenfiguren. Einzig ein Gefahren- oder spannungsmotiv aus zwei auseinanderlaufenden Linien kann wiederholt ausfindig gemacht werden und wechselt sich zuweilen auch mit dem Burgate-Motiv in tiefer Lage ab. Als wäre die Hebung der Rosenman-Musik Glanzleistung genug, veröffentlichte Intrada auch noch die nicht verwendeten Neuafunahmen diverser Goldsmith-Western-Titel, die schließlich im Film zu hören waren. Leider erfüllt sich hier nicht die Hoffnung, Goldsmiths meisterhafte Musik zu 100 RILFES in knackiger, aber sauberer Klangqualität als die Originalaufnahmen zu hören. Dennoch sind diese Aufnahmen eine schöne Dreingabe und machen die CD, zu einem echten Kuriosum, da mit dem aus den Rosenman-Aufnahmen stammenden Saloonklavier nur knapp 2 Minuten von 66 Minuten Musik im Film zu hören sind, die für LAST HARD MEN aufgenommen wurden.
  4. Für die meistens nicht. Ich schätze, daher rührt auch die geringe Stückzahl, schließlich ist die Universal-France-CD noch zu normalem Preis erhältlich. Diese Ausgabe richtet sich offensichtlich an die Hardcoresammler...also auch mich
  5. Mittlerweile ist ja echt alles möglich, was "Komplettveröffentlichungen" aktueller Filmmusiken angeht. Dass man gleich ein Doppel-CD-Set beim Boutiquenlabel bekommt, hätte ich jetzt nicht gedacht. Das neue Thema... nunja, man merkt, dass sich Jablonsky alle Mühe gegeben hat, es getragen und emotional werden zu lassen, ich rücke aber von meiner ersten Einschätzung nicht ab: hier wird sich mit dem Weg des geringsten Widerstandes begnügt und auf sicheren Pfaden gewandelt. Die Fans wird's freuen, mich interessiert es wenig. Was ich aber noch kritisieren möchte, ist folgendes: Die aufgeblasene Klangästhetik. Dieser auf Hochglanz polierte, jede natürlich räumliche Umgebung missen lassende Klang, der sich - obwohl lebendige Menschen spielen - sich so sehr nach Computer anhört, mit all diesen wummernden Bässen, wenn schon eine Fliege auf dem Fell der großen Trommel landet, geht mir echt ab. Das kritisiere ich nur bei dieser Gelegenheit, weil es eine Sache ist, die sich auch außerhalb des TRANSFORMERS-Universum leider beobachten lässt. Wäre es ein Charakteristikum dieser Filmreihe, würde ich es nicht erwähnen oder als spezifisches Stilmittel attestieren. Das Gegenteil sind natrlich die jede Tiefe und spürbare Interaktion der Orchestermusiker vermissen lassende "Pro-Tools"-Schichtaufnahmen eines Desplats oder auch Giacchino... auch nicht schön.
  6. Es wäre ja nicht die erste Filmreihe, in der Zimmer Williams ablöst Aber mal ehrlich: Interessiert sich Zimmer gerade für orchestralen Klimbim, den er anscheinend alternativlos für Star Wars liefern müsste? Seine Arbeit tendiert doch immer mehr zum klanglich-experimentellen Ansatz. Außerdem wissen wir ja nicht, wie HAN SOLO überhaupt aussehen soll. Nachdem man doch schon mit ROGUE ONE einen dreckigereren härteren Kriegsfilm schaffen wollte (ob es geklappt hat, sei einmal dahingestellt), kann HAN SOLO doch auch von der Originaltrilogie oder dem Reboot oder dem ersten Spin-Off unterscheiden.
  7. Würde natürlich die Joel-Goldsmith-Fans hier freuen, aber ist dieser Herr denn ein "Intrada regular"? Oder meinen die damit, dass das "Stargate"-Doppel-CD-Seit in der MAF-Reihe veröffentlicht wird?
  8. L'UOMO, L'ORGOGLIA, LA VENDETTA – Carlo Rustichelli Mit L'UOMO, L'ORGOGLIA, LA VENDETTA legte Regisseur Luigi Bazzoni eine interessante Verfilmung des Carmen-Stoffes vor. Der Film basiert auf dem Roman „Carmen“ von Prosper Mérimée, wobei die Originalfassung des Films kein Italowestern im reinen Sinne ist, spielt der Film im Original tatsächlich in Spanien. In Deutschland ließ man es sich nicht nehmen, auch diesen Film zu einem Teil der nonexistenten DJANGO-Reihe zu machen. Dass Originaldarsteller Franco Nero auch hier die Hauptrolle spielte, machte es dem Verleiher noch einfacher, L'UOMO, L'ORGOGLIA, LA VENDETTA kurzerhand in MIT DJANGO KAM DER TOD umzutaufen. Doch selbst das und die Verlegung der Handlung nach Mexiko konnte dem Film nichts anhaben. Die tragische Geschichte eines rechtschaffenden Soldaten zu einer freiheitsliebenden Frau, die ihn ins sichere Ungluck stürzt, wurde mit überzeugenden Darstellern umgesetzt. Klaus Kinski brilliert in einer Nebenrolle und darf natürlich einen zweiminütigen Leinwandtod sterben. Für die Musik war Carlo Rustichelli verantwortlich, der eine umfangreiche und packende Musik zu dem Film beisteuerte. Rustichelli stand ein voll besetztes Orchester und für einige wenige Passagen auch ein Chor zur Verfügung. Bereits die Vorspannmusik entpuppt sich als ein packendes und mitreißendes Erlebnis, in dem der Komponist noch keine Themen etabliert, sondern mit brodelnden Klangflächen, einigen Gitarrenfiguren und gedehnten Flamenco-Idiomen ein bedrohliches Mosaik entwarf. Auf der visuellen Ebene erhält man bereits einen Vorgeschmack auf das Schicksal, das den Protagonisten letzten Endes ereilen wird. Doch direkt nach der Eröffnung wird die unbehagliche Stimmung schnell verdrängt, während die Geschichte zwischen dem Offizier José und der Zigeunerin Carmen aufkeimt. Hier herrschen zarte Töne vor, das Hauptaugenmerk liegt auf spanischem Kolorit. Das leicht melancholische Thema Josés wird dabei häufig von der Gitarre gespielt wie auch zwei wichtige diegetische Stücke: Ein Flamenco für einen Tanz Carmens und eine Habanera, die während der ersten Liebesnacht von der Straße ins Fenster klingt. Doch schon bald kommen Misstrauen und Eifersucht an die Oberfläche. Hier etabliert Rustichelli ein neues Motiv, das offensichtlich der berühmten „Carmen“-Oper von George Bizet Tribut zollt. Bizet komponierte ein unerbittliches Schicksalsmotiv, das stets von zwei Orchesterschlägen bekräftigt wird. Auch Rustichellis Eifersuchts-Motiv ist ähnlich aufgebaut: Auf eine klagende, sich windende Streicherfigur folgen zwei dumpfe Schläge in der großen Trommel und den gezupften Bässen. Der Komponist stiehlt hier nicht dumm bei einem Kollegen, sondern schafft eine gelungene Referenz. Zum Schluss wird dieses Eifersuchtsmotiv in brutalem Tutti inklusive des Chors den Film beschließen. Während also ruhige Klänge in der ersten Filmhälfte vorherrschen und insbesondere die Gitarre als wichtige Klangfarbe dominiert, übernimmt insbesondere im mittleren Drittel das Orchester als Ganzes die Führung. Für den Überfall auf einen reichen Engländer und die körperlich ausgetragenen Differenzen zwischen José und Carmens Ehemann Garcia (Kinski) komponierte Rustichelli mehrere Actionmusiken, die es an Kraft und Brutalität mit jeder anderen Italomusik aufnehmen können. Schrille Trillerfiguren der Holzbläser und Streicher, voranpreschende Schlagzeugrhythmen, markige Blechfiguren – hier bleibt kein Auge trocken! L'UOMO, L'ORGOGLIA, LA VENDETTA gehört eindeutig zu den abwechslungsreichsten und mitreißendsten Musiken, die das Genre zu bieten hat. Carlo Rustichelli zeigt sich hier als wahrer Könner und übertrifft auch mehrere seiner eigenen Arbeiten. Der Film ist zu fast zwei Dritteln mit Musik unterlegt, sodass Rustichelli rund 75 Minuten für den Film aufnahm. Die Höhepunkte wurden bereits als LP-Album und später auch auf CD veröffentlicht, bevor Digitmovies 2012 die fast vollständige Filmmusik nachreichte. Dabei wurden wieder einmal die unveröffentlichten Stücke als Bonussektion an die originale Albumzusammenstellung gehängt und falsch betitelt. Tatsächlich handelt es sich nur bei einem Stück wirklich um eine Alternatiffassung eines anderen Stücks. Sämtliche anderen Passagen sind auch im Film zu hören. Ich habe unten eine Zusammenstellung der CD nach dem Film erstellt, falls jemand genauere Titel haben will und die Musik auch in Filmreihenfolge hören möchte. Das komplette Album mag durch die viele Wiederholung irgendwann etwas ermüden, in der kurzen Albumversion um einige Stücke aus der Bonussektion ergänzt, handelt es sich aber um ein packendes Erlebnis. L'UOMO, L'ORGOGLIA, LA VENDETTA sei jedem ans Herz gelegt, der etwas für spanisches Flair und mitreißende Orchesteraction übrig hat! 01 – Vorspann 02 – Carmen am Tor 26 – Carmens Flucht/Arrest 03 – Carmens Tanz 15 – Carmens Tanz (mit Perkussion) 09 – Festmusik 07 – Carmen und José 05 – Die erste Liebesnacht 23 – Der nächste Morgen/José bei Dolores Pastias 31 – Carmen und José bei der Mauer 04 – In der Kirche 22 – José verfolgt Carmen 30 – José im Fieberwahn 19 – José und Remendado/Der Kuss 08 – José und Carmen am See 16 – José und Carmen am See (alternativ) 17 – Planung des Überfalls 25 – In der Villa des Engländers 06 (00:00 – 02:13) – Kutschfahrt/Sprengung des Felsens 18 – Die Kutsche nähert sich 06 (02:14 – 03:51) – Garcia stiehlt die Kutsche/José nimmt die Verfolgung auf 20 (01:03 – 2:33) – José bringt die Kutsche zurück/Schießerei 10 – Garcia verfolgt den Soldaten/José findet Remenado 28 – Remenados Tod 29 – José und Garcia kämpfen 21 – Durch die Wüste 27 – Carmen geht fort/Sonnenuntergang/Im Versteck 11 – Messerkampf 12 – Garcias Tod 24 – Miguels Anfall/José berichtet von Garcias Tod 13 – Carmen und José 14 – Carmens Tod 32 – Josés Tod/Finale
  9. Alan Silvestri - YOUNG GUNS II Ich war anfangs ja sehr skeptisch und hätte nicht gedacht, dass mir die Musik dermaßen zusagen würde. Silvestri schuf für die Fortsetzung von YOUNG GUNS einen facettenreichen Hybridscore, der den Anforderungen an eine dramatische Filmmusik ebenso gerecht wird wie jenen dem damals aktuellen Zeitgeist geschuldeten Rücksicht auf Pop-Idiome. Mit einem normal besetztem Orchesterensmble plus Band und einiger Keyboard-Unterstützung begleitet Silvestri die jungen Revolverhelden durch ihre lebensgefährlichen Abenteuer. Den Auftakt der Musik macht eine modal angehauchte Melodielinie des (aus dem Keyboard dröhnenden) Männerchors über stereotype "Indianertrommeln". Dieses ein bisschen Mystik verbreitende Element zieht sich ebenso durch die Musik wie das anschließend vorgestellte Hauptthema. Diese hauptsächlich aus Wechselnoten mit einem charakteristischen Terz-Ausbruch bestehende Linie erklingt in halbsynthetisch-poppigen Gewand, gestützt durch massiv nachhallendes Schagzeug, einen wuchtigen E-Bass, in für die 80er und 90er-Jahre so typischen, gerne auch von Goldsmith verwendeten "Glocken-Synthies" und wird ebenso wie der "Indianerchor" klanglich und melodisch kaum bis gar nicht variiert. Nur einmal, in "Tom Dies", hören wir das Thema vom Tuttiorchester ohne rockige Unterstützung vorgetragen, um es anschließend in "Chavez's Wound" als melancholisches Duett zweier Klarinetten und anschließend auch in der Gitarre zu hören. Die Suspense- und Actionpassagen sind hervorragend gemacht. Hier steht fast immer das traditionelle Orchester im Fokus. Mehrere Actionpassagen erinnern dabei an die (späteren) tänzerischen Momente in Horner ZORRO-Musiken. Dies ist denn auch der einzige "mexikanische" Aspekt, da Silvestri ebenso Mariachi-Klischees meidet wie "De-Guello-Trompetensoli". Derartige Actionpassagen münden relativ häufig in dem poppigen Hauptthema, in "The Battle" darf sich dann sogar der Gitarrist mit einem rockigen Solo austoben. Dennoch fällt die Musik erstaunlicherweise nicht auseinander, wie man es vermuten könnte. Auch langweilt sie trotz der ständigen Wiederholungen des Hauptthemas und der Indianergesänge nicht eine Sekunde. Das Album ist nahezu von filmmusikhistorischer Medeutung, handelt es sich doch um die erste CD, die Intrada nicht mehr mit streger Limitierung veröffentlichte, sondern so lange im Katalog ließ, "as interest or quantity remains". Nach drei Monaten war die CD dann auch bei Intrada nicht mehr erhältlich, was in Anbetracht der großen Nachfrage nach der Musik erstaunt. Das Album wurde mitunter vom Komponisten selbst zusammengestellt, enthält anscheinend nahezu die komplette Musik in chronologischer Reihenfolge, wobei mehrere Passagen in längere Titel zusammengefügt wurden. Obwohl ich ein strikter Gegner solcher Überblendungen bin, stören sie mich in YOUNG GUNS II ausnahmsweise nicht. Alles richtig gemacht, Intrada - und natürlich Alan Silvestri!
  10. Als - mittlerweile - "damals" 2013 INTO THE WEST von Geoff Zanelli und YELLOW ROCK von Randy Miller erschienen, gab ich letzten damals den Vorzug, weil ich dachte, dass auf die 90er-Haudegen noch Verlass sei, während ich Zanellis Ethno-Klischees kaum brauchen würde. Aber ich muss unserem (mittlerweile zweifach in Forenrente gegangenen) Filmmusikdrachen beipflichten: Bei YELLOW ROCK knickte auch Randy Miller vor dem generischen Zeitgeist ein: Am Film - einer Indie-Genreproduktion - scheinen sich ja die Geister zu trennen: Die durchschnittlich schlechte Publikumsbewertung steht mehreren Auszeichnungen diverser Filmfestivals entgegen. Dabei liegt der Verdacht nahe, dass der Film vielleicht einige Preise einheimste, weil die Indianer in diesem Film historisch korrekt als Opfer dargestellt werden. Zwei Jahre nach der Filmstart nahm sich Intrada der Musik an und veröffentlichte 50 Minuten auf CD. Mich würde ja einmal die genaue Bestezung interessieren, die Randy Miller trotz des geringen Budgets zur Verfügung stand. Das kleine Orchester wurde jedenfalls mit einigen Samples verstärkt, wobei mehrere offensichtlich synthetische Effekte für mehr geheimnisvolle und mystische Atmosphäre sorgen sollen und den Klang räumlich auch zu erweitern scheinen. Insgesamt ist Randy Miller musikalischer Beitrag äußerst generisch geraten. Dies mag auch daran liegen, dass man - trotz eher orchestraler Besetzung - der Fokus deutlich auf den "indianischen" Elementen liegen sollte. Insgesamt krankt aber Millers Integration dieser "indianischer" Charakteristika an denselben Merkmalen wie in Westernproduktionen der 30er bis 60er Jahre: Was früher austauschbare Tomtomrythmen mit pentatonischen Bläserlinien waren, besteht nun aus weltmusikähnlichen Ethnoklischees. Miller setzt mehrere Holzflöten und natürlich jede Menge "ethnisches" Schlagwerk, wahrscheinlich taikoähnliche Trommeln (wenn nicht gar wirkliche Taikos) ein. Auch der Rest des Orchester, maßgeblich aus Streichern und einigen Blechbläsern bestehend, übernimmt hauptsächlich rhythmische Funktionen, sodass die Musik durchgehend "massig" rüberkommt: Es wummert und dröhnt ordentlich, die verschiedenen Flöten und synthetische Klangflächen sorgen für notwendigen "indianischen" Einschlag. Melodisch ist die Arbeit äußerst schwach geraten: Zu Beginn stellen die Flöten eine wenig uninspirierte Melodie vor, die aus zwei wenig variierten 6-Tonzellen besteht. Da dieses Thema auch nur insgesamt dreimal in den folgenden 50 Minuten zu hören sein wird, nimmt man es gar nicht als tragendes musikalisches Element wahr. Weitaus mehr Rampenlicht wird dann den Gitarren gewidmet, die - entweder von wuchtigen Paukenschlägen unterbrochen oder in das wummernde perkussive Gedröhne gebettet - einige Motive aneinanderreihen, die aber ebenfalls nicht im Ohr haften bleiben. Ich könnte mir die Musik zu YELLOW ROCK auch gut in einem Computerspiel (musste häufiger an Desperados 2 denken) vorstellen oder einer Hochglanz-Westernserie, in der diverse atmosphärische Library-Stücke hin- und hergeschoben werden. Wer sich mittels weltmusikalischer Floskeln und ordentlich wummernder Trommeln gerne mal in die Jagdgründe der amerikanischen Ureinwohner versetzen lässt und auch ein paar kernige Westerngitarrenklänge nicht verschmäht, dürfte mit YELLOW ROCK zufrieden sein, alle anderen haben nichts verpasst.
  11. Dieser Eintrag ist wahrscheinlich direkt für's Foren-Archiv gemacht, da Millers Musik seit mittlerweile zwei Jahren nicht mehr bei Intrada gelistet ist. Am Film - einer Indie-Genreproduktion - scheinen sich ja die Geister zu trennen: Die durchschnittlich schlechte Publikumsbewertung steht mehreren Auszeichnungen diverser Filmfestivals entgegen. Dabei liegt der Verdacht nahe, dass der Film vielleicht einige Preise einheimste, weil die Indianer in diesem Film historisch korrekt als Opfer dargestellt werden. Zwei Jahre nach der Filmstart nahm sich Intrada der Musik an und veröffentlichte 50 Minuten auf CD. Mich würde ja einmal die genaue Besetzung interessieren, die Randy Miller trotz des geringen Budgets zur Verfügung stand. Das kleine Orchester wurde jedenfalls mit einigen Samples verstärkt, wobei mehrere offensichtlich synthetische Effekte für mehr geheimnisvolle und mystische Atmosphäre sorgen sollen und den Klang räumlich auch zu erweitern scheinen. Insgesamt ist Randy Miller musikalischer Beitrag äußerst generisch geraten. Dies mag auch daran liegen, dass man - trotz eher orchestraler Besetzung - der Fokus deutlich auf den "indianischen" Elementen liegen sollte. Insgesamt krankt aber Millers Integration dieser "indianischer" Charakteristika an denselben Merkmalen wie in Westernproduktionen der 30er bis 60er Jahre: Was früher austauschbare Tomtomrythmen mit pentatonischen Bläserlinien waren, besteht nun aus weltmusikähnlichen Ethnoklischees. Miller setzt mehrere Holzflöten und natürlich jede Menge "ethnisches" Schlagwerk, wahrscheinlich taikoähnliche Trommeln (wenn nicht gar wirkliche Taikos) ein. Auch der Rest des Orchester, maßgeblich aus Streichern und einigen Blechbläsern bestehend, übernimmt hauptsächlich rhythmische Funktionen, sodass die Musik durchgehend "massig" rüberkommt: Es wummert und dröhnt ordentlich, die verschiedenen Flöten und synthetische Klangflächen sorgen für notwendigen "indianischen" Einschlag. Melodisch ist die Arbeit äußerst schwach geraten: Zu Beginn stellen die Flöten eine wenig uninspirierte Melodie vor, die aus zwei wenig variierten 6-Tonzellen besteht. Da dieses Thema auch nur insgesamt dreimal in den folgenden 50 Minuten zu hören sein wird, nimmt man es gar nicht als tragendes musikalisches Element wahr. Weitaus mehr Rampenlicht wird dann den Gitarren gewidmet, die - entweder von wuchtigen Paukenschlägen unterbrochen oder in das wummernde perkussive Gedröhne gebettet - einige Motive aneinanderreihen, die aber ebenfalls nicht im Ohr haften bleiben. Ich könnte mir die Musik zu YELLOW ROCK auch gut in einem Computerspiel (musste häufiger an Desperados 2 denken) vorstellen oder einer Hochglanz-Westernserie, in der diverse atmosphärische Library-Stücke hin- und hergeschoben werden. Wer sich mittels weltmusikalischer Floskeln und ordentlich wummernder Trommeln gerne mal in die Jagdgründe der amerikanischen Ureinwohner versetzen lässt und auch ein paar kernige Westerngitarrenklänge nicht verschmäht, dürfte mit YELLOW ROCK zufrieden sein, alle anderen haben nichts verpasst.
  12. Ich persönlich bin zugegebenermaßen ein Genre-Freund. Mich interessiert, wie Filmemacher sich innerhalb des Rahmens eines bestimmten Genres bewegen, ob und wie sie ihn sprengen etc. Dabei interessiert mich momentan das Western-Genre (auch außerhalb der italienischen Grenze) besonders. Ich mag einfach die Atmpshäre, den Stil, der mit bestimmten Filmgenres verbunden ist. Andere sagen mir größtenteils nicht zu wie aktuelle Science-Fiction- und Superheldenfilme. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich nur Western-, Römer- und Noir-Musiken bei mir im Regal stehen habe, aber die Erkundung bestimmter Felder (Epochen, Komponisten, Gattungen) nicht nur in der Filmmusik bestimmt seit Jahren meine musikalische Horizonterweiterung. Aber nochmal: Ich habe ja schon - bevor ich noch irgendeine CD von Euren Empfehlungen gekauft habe - den Rahmen stark gelockert und Ihr seid mit Euren Empfehlungen bezüglich Historienfilme bei mir ja auf offene Ohren gestoßen.
  13. Stefan! - Tausend Dank für die ganzen Hinweise. Dann habe ich GLI SETTE GLADIATORI jetzt auf die Wartebank geschoben, mal sehen, was Angus darüber zu berichten weiß. Aus der Western-Geschichte habe ich ja schon gelernt, daher habe ich ja auch schnell dank Eurer Hinweise den Genre-Hahmen gelockert. Es wird, wie gesagt, noch einige Wochen dauern, bevor ich in die Peplum-Kiste steige, aber die ganzen Hinweise - insbesondere auch zu Saladino - und die Hintergrundinfos sind sehr hilfreich - und wahrscheinlich/hoffentlich nicht nur für mich so interessant!
  14. Das wäre klasse, I SETTE GLADIATORE scheint ja bisher noch gar nicht veröffentlicht gewesen zu sein. Danke für die Empfehlung SOLIMANO IL CONQUISTATORE, das Cover sieht ja arg trashig aus, aber ich habe ihn jetzt mal notiert. Was mich noch immer ein bisschen wundert: Den Italowestern hört man das niedrige Budget ja auch oft musikalisch an, wenn da nur 7 Musiker irgendwelche Pop-Plattitüden rumdudeln, dann glaube ich nicht, dass das in allen Fällen eine rein künstlerische Entscheidung seitens Regisseur und Komponist war. Hatten die Peplum-Filme in der Regel mehr Regie oder wie kommt es, dass da anscheinend öfters voll besetzte Orchester zum Einsatz gekommen sind? Kannst Du noch etwas zu COL FERRO E COL FUOCO sagen?
  15. Danke für den Tipp. Während GLI SCHIAVI PIÙ FORTI DEL MONDO mittlerweile komplett erhältlich ist, scheint die CAM-CD mit VENDETTA DI SPARTACUS leider vergriffen. Mich interessiert ja COL FERRO E COL FUOCO, der zwar kein Peplum-Film ist, aber ganz interesant scheint, weil de Masi und Giovanni Fusco anscheinend die Arbeit aufgeteilt haben wie Herrmann und Newman bei THE EGYPTIAN. Gibt's sonst noch einen furiosen und mitreißenden Peplum-Score von de Masi solo, den ihr empfehlen könnt? I MONGOLI und SALADINO sind jetzt ebenfalls auf der Liste Letztens wurde ja I SETTE GLADIATORI von Giombini angekündigt. Könnt ihr das empfehlen oder eher nicht?
  16. Vielen Dank, Stefan, für diese großartige Liste! Mittlerweile sind ja gerade einige der Digitmovies-Alben vergriffen, aber über die Hälfte der 18 empfohlenen Alben zu bekommen. Hier stehen noch einige Western an (u. A. auch L'UOMO, L'ORGOGLIO...) und aanch wollte ich mich noch ein bisschen außerhalb der Filmmusik tummeln, aber die wahrscheinlich noch dieses Jahr werden erste Schritte auf dem Peplum-Gebiet unternommen
  17. Absolut, diese CD macht eigentlich durchgehend Spaß! Stefan, welche Peplum-Alben könntest Du denn (nahezu) uneingeschränkt empfehlen? Also mit wirklich starken Themen, großen Chören, schmachtenden Liebesthemen, furioser Action und Fanfaren, Pomp und Gloria? Was ungefähr 100.00 DOLLARI PER RINGO, SETTE DOLLARI SUL ROSSO, L'UOMO, L'ORGOGLIO E LA VENDETTA oder IL PISTOLERO DELL'AVE MARIA, UN MINUTO PER PREGARE, UN INSTANTO PER MURIRE etc. für den Italowestern sind? Ich überlege, mir um die fünf Aben zuzulegen und vielleicht auf 15 bis höchstens 20 aufzustocken.
  18. IL MIO NOME E' SHANGHAI JOE - Bruno Nicolai IL MIO NOME E' SHANGHAI JOE gehört zu jenen Rettungsversuchen des Italowesterns, in dem das Genre mit Elementen eines anderen „aufgepeppt“ werden sollte, im Falle von SHANGHAI JOE handelt es sich dabei um Elemente des seit Beginn der 70er Jahre äußerst beliebten aus Asien importierten Kung-Fu-Films. Mit viel gutem Willen kann man dem Streifen sogar eine Kritik am amerikanischen Traum und einen politischen Standpunkt attestieren: Shanghai Joe möchte Cowboy auf einer Ranch werden, begegnet im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ allerdings nur Rassisten, die ihn oder Mexikaner quälen wollen. Der inhaltliche Ansatz des Films erstickt schnell in den Gewaltexzessen des äußerst brutalen Streifens. Heute ist der Film mit Kultpotential wahrscheinlich zu Recht vergessen. Die Musik lieferte der erfahrene Komponist Bruno Nicolai, der zwar musikalisch auch auf den fernöstlichen Aspekt des Films einging, in erster Linie aber eine typische Italowesternmusik schuf. Bereits die Titelmelodie bedient mit der kernigen E-Gitarre, einer schicken Trompetenlinie über Chorvokalisen und treibende Orchesterbegleitung fast alle nötigen Italowesternklischees. Das ist Musik von der Stange, klar, aber oft hat man diese Ingredienzen schon weitaus gelangweilter und weniger wirksam zusammengerührt bekommen – nicht zuletzt bei Nicolai selber! Auch im weiteren Verlauf weiß die Musik zu unterhalten. In „La Partenza“ schält sich aus einigen Suspense-Klischees ein recht poppiges Stück mit Orgel und Drumset sowie dezenter Gitarren- und Bassbegleitung heraus. In „Richiami D'Amore“ präsentiert uns Nicolai gemütliche Streicherseligkeit mit Gitarrensoli und einem schicken Fagottsolo, der asiatische Einschlag findet sich dann endlich in „Shanghai Joe“ durch eine pentatonische Melodie, wobei uns die E-Gitarre mit ihren Zwischenschlägen nie vergessen lässt, dass wir uns hier eigentlich in einem Italowestern befinden – geschickt gelöst. Die wenigen Suspensepassagen hat man schnell durchgesessen und sonst wartet Nicolai in fast jedem Stück mit einem neuen melodischen Einfall auf. Auszüge aus der Musik wurden bereits ein Jahr nach dem Filmstart auf LP veröffentlicht. Interessanterweise wurde auf einige Passagen der Originalmusik zu Gunsten von Temptracks aus anderen Nicolai-Westernkompositionen (UNA NUVOLA DI POLVERE... UN GRIDO DI MORTE... ARRIVA SARTANA sowie UN UOMO CHIAMATO APOCALISSE JOE) verzichtet. Insgesamt handelt es sich bei dieser Präsentation von IL MIO NOME E' SHANGHAI JOE um eine der gefälligsten Italowesternmusiken, die ich kenne. GDM hat das Album 2014 in die Hillside-Serie ohne zusätzliches Material aufgenommen. Ich kann diese CD – im Gegensatz zu einigen, die ich auf diesen Seiten vorgestellt habe – wirklich empfehlen. Freunde von klassischer bzw. typischer Italowesternmusik kommen hier voll auf ihre Kosten und einen schicken Bonus in Form des (zum Glück nur auf einen Titel reduzierten) asiatischen Einschlag gibt’s auch noch oben drauf!
  19. Bei mir hat sich das in den letzten 15 Jahren sehr gewandelt. Zu Beginn habe ich eigentlich nur Musik zu Filmen gekauft, die ich schon kannte. Ich erinnere mich noch, dass ich SCHNELLER ALS DER TOD und DER DUFT DER FRAUEN eines Abends hintereinander auf Kabel1 gesehen habe, und anschließend genau diese Kombi im Internet bestellt. Mittlerweile ist es fast umgekehrt - selten kaufe ich Musik zu Filmen, die ich im Moment sehe, denn das zeitgenössische Kino interessiert mich filmisch und musikalisch ziemlich wenig. Umgekehrt kaufe ich kaum mehr Filmmusik wegen des Films, sondern wegen des Komponisten, des Genres etc... bei amerikanischer Western-Musik aus den 50er Jahren weiß man ja ebenso was einen erwartet wie bei als "orchestral" etikettierter 90er-Hollywoodmusik. Zugegebenermaßen... bei mehreren Italowesternmusiken bin ich "reingefallen", aber das kann ja mal vorkommen. Wenn es an die Peplum-Musiken geht, werde ich versuchen, repräsentativer Beispiele der jeweiligen Kauf-Kandidaten zu erhaschen.
  20. Das Phänomen kenne ich aber: Wenn man einen Film sehr gut kennt und schätzt, dann ist die musikalische Qualität manchmal nicht so entscheidend wie bei einer Musik, zu der man den zugehörigen Film gar nicht kennt. In letzterem Fall muss die Musik allein überzeugen, im ersteren kann es sein, dass man die Musik auch hört, weil man sich intensiver an bestimmte Szenen erinnern oder die Atmosphäre des Films noch einmal nachfühlen möchte. Dann ist es aber sinnvoll, in einem Forum etwas mehr Abstand zu gewinnen und zu überlegen, ob es für Leute, die keinen persönlichen Bezug haben, sinnvoll ist, da Zeit und Geld zu investieren. Habt ihr denn die Olimpiade-Sachen von Trovajoli immerhin von den Bändern "gerettet" - sprich: ebenfalls digitalisiert?
  21. Also ich nicht - Danke für die Warnung! Aber schön, dass wir mittlerweile auch Eindrücke von Peplum-, Action- und Horrormusiken hier verzeichnen können - bitte weiter so!
  22. Soweit ich das auf den ersten Blick erkennen kann, ist der erste Block identisch mit der FSM-Ausgabe, im Bonus-Bereich fehlen bei Varèse der Filmmix von "20 Year Montage/Scrapbook Montage", dafür gibt's aber 6 Demo-Aufnahmen des Themas. Ich dachte eigentlich, dass YAKUZA zu den Titeln gehörte, von denen FSM nicht einmal die volle Stückzahl von 3000 gepresst hat, habe noch kurz vorm Ausverkauf zu geschlagen und benötige daher die Varèse-CD nicht. Diese ist übrigens im Rahmen der "We-hear-you"-Serie erschienen, die ein neues Rücken-Design hat. Zur Musik kann ich nichts sagen, da ich weder den Film kenne, noch die CD bisher gehört habe.
  23. Auf diese Musik bin ich nur aufmerksam geworden, weil Les Baxter die amerikanische Fassung vertont hat. Es ist ja relativ üblich gewesen, dem Liebesthema viel Raum zu geben, vielleicht steckte da auch immer etwas mehr Herzblut drin als bei den stereotypischen Heroenthemen, die sich ja aber auch ganz gut ausschlachten lassen. Diese Beobachtung habe ich zuletzt ja auch bei Nicolais IL GIORnI DELLA VIOLENZA gemacht. Kennst Du auch die Baxter-Fassung? Mit den Peplum-Musiken wollte ich mich bei Zeiten auch noch einmal auseinandersetzen, aber dann wirklich gezielt und nur mit der "Crème de la crème", sofern sie sich gut ausfindig machen lässt.
  24. Absolut, immerhin gibt es ja auf CD 3 auch ein "Best-Of" der drei Musiken aus den ersten beiden Teilen der Reihe. Naja, morgen gibt's dann den letzten Nicolai - und der macht tatsächlich irrsinnig viel Spaß
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