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Mephisto

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  1. Das kann man so nicht pauschaliseiren - für Steiner war das definitiv eine der wichtigsten Sachen der Filmmusik: "Das Ohr muss hören was das Auge sieht." Alfred Newman aber auch Bernard Herrmann haben sich jedoch auch sehr darauf fokussiert, das emotionale Innenleben der Charaktere musikalisch auszudrücken. Mickey-Mousing findet man in Werken wie "The Robe" oder "Garden of Evil" weniger, auch bei "Mysterious Island" hat Herrmann die Mickey-Mousing-Elemente oft kunstvoll mit tradierten musikalischen Formen wie der Fuge verbunden.
  2. Dafür hat Williams ihn aber auch bei "Lincoln" überzeugen können, dass der Film viel weniger Musik braucht als Spielberg wollte.
  3. Es ist natürlich sehr schön, dass die Musik bei ihren Käufern gefallen findet, aber was ich davon mitbekommen habe, lässt mich ein wenig verzweifeln. Jetzt unternehmen die Komponisten jeden Versuch, den unsäglichen Zeitgeist in jedes Genre zu packen. Was in den Sandalenfilmen die ewig jammernden Frauen sind, sind nun jaulende Indianer, was die völlig falsch eingesetzt Shakuhachi ist, wird hier von der Panflöte vertreten und die ewig dröhnenden Taikotrommeln werden nun halt als Indianertrommeln verkauft - ärgerlich! Ich gebe natürlich gerne zu, dass es früher nicht anders war und Piratenfilme, Sandalenfilme und Western früher mit großem Orchester begleitet wurden, aber da hatte die Musik nunmal mehr Substanz. Wenn ich etwas mit dem jammernden, pfeifenden und dröhnenden Zeitgeist etwas anfangen könnte, würde ich mich wahrscheinlich mehr freuen Deswegen hoffe ich ja noch ein wenig auf den "Lone Ranger".
  4. Das stimmt allerdings - nur hatte das auch etwas mit dem Zeitdruck zu tun, denn Ingrid Bergmann stand nicht mehr für Nachdrehs mit den entsprechenden Szenen zur Verfügung und so musste sich Steiner mit diesem Song abfinden.
  5. Casablanca 1942: Seit einem Jahr mischt auch Amerika im zweiten Weltkrieg mit. Die Unterhaltungsindustrie bemüht sich eifrig, die Grundstimmung der amerikanischen Bevölkerung in die "richtige" Richtung zu lenken und so kommt es, dass Warner Brothers die Rechte an dem Theaterstück zu "Everybody comes to Rick" verfilmt. Die Bar des amerikanischen Protagonisten Rick in Casablanca dient als Dreh- und Angelpunkt menschlicher Schicksale. Unzählige europäische Flüchtlinge versuchen sich hier im französischen Marokko ein Visum zu besorgen und nach Amerika zu fliehen. Der französische Polizeipräfekt Renault versucht, Schwierigkeiten mit den Nazis zu vermeiden, die hinter dem Drahtzieher mehrerer Untergrundbewegungen - Victor László - her sind, der mit seiner Frau Ilsa Lund nach Casablanca kommt. Ilsa hatte in Paris einst eine Beziehung mit Rick, als sie László tot glaubte und so wird der zynische Amerikaner, Feind der Nazis, Freund des Franzosen persönlich in die Sache involviert. Rick diente den Amerikanern als Identifikationsfigur - hatte das Land sich einst vorgenommen, sich aus kriegerischen Auseinandersetzungen in Europa heraus zu halten. Der Repräsentant der Franzosen - Renault - ist ein charmanter und nach menschlichen Gesichtspunkten handelnder Mann, das deutsche Gegenstück in Person von Major Strasser ein linientreuer, forscher Militär. Gedreht wurde "Casablanca" von Michael Curtiz, der sich als ideale Wahl für das Projekt erwies, da er schnell und effizient arbeiten konnte, sodass er schon bald die noch am Werk sitzenden Drehbuchautoren einholte. So ist es nicht verwunderlich, dass ein derart hastig heruntergekurbeltes Filmchen mit stark politischem Hintergrund in der geölten Hollywoodmaschinerie über einige schicke Elemente verfügt. Insbesondere bei der (plakativen) Symbolik hat sich Curtiz einige nette Sachen einfallen lassen: So wird Ilsas Abschiedsbrief von Rick bei der ersten Trennung im Regen gelesen, der so auch das letzte materielle Andenken an die Geliebte auslöscht - oder das Licht des Leuchtturms, das stets die Front der Bar streift. Auch die finale Szene auf dem Flugplatz ist durch starke Nebelschwaden und die elegante Schwarzweißfotografie von Arthur Edeson gelungen. Doch es wird schnell klar, wo es Curtiz als Abenteuerregiesseur mangelt: Inszenierte er spektakuläre Fechtkämpfe in "Robin Hood" oder opulente Seeschlachten in "Sea Hawk" und "Captain Blood", konnte er in "They Died With Their Boots On" oder "Charge of the Light Brigade" mit aufwändigen Kampfszenen punkten, so hatte der Regisseur hier kaum die Möglichkeit, für derartige Schauwerte zu sorgen. Der Fokus liegt bei "Casablanca" auf emotionen und menschlichen Schicksalen, die mehr verlangen als bunte Kostüme und spektakuläre Action. Doch leider versagt hier an vielen Stellen das Drehbuch. Dialoge von der Stange, gewürzt mit einigen schicken Onelinern, die sich aber nicht die Waage mit bedeutungslosen Floskeln oder belanglosen Wortwechseln halten können. Und wo das Drehbuch zum Schluss doch noch etwas Fahrt aufnimmt, versagen wiederum die Schauspieler. Humphrey Bogart hatte stets nur einen Gesichtsausdruck, was in der ersten Hälfte des Films auch vollkommen funktionieren mag, doch wenn der von persönlichen Emotionen geleitete Rick letzten Endes das Schicksal in die Hand nimmt, agiert Bogart stets hölzerner als ein Nussknacker aus dem Erzgebirge. Auch seine Leinwandpartnerin Ingrid Bergmann vermag nicht besser zu spielen. Mit dergleichen ausdruckslosen Mine gesteht sie Männern die Liebe, hält Ihnen Pistolen vor die Brust oder sitzt einfach da. Vielleicht lag es an der englischen Sprache, die Curtiz bis zu seinem Lebensende nur stark gebrochen beherrschte, aber aus seinen Schauspielern vermochte er hier leider nichts heraus zu holen und die wiederum konnten sich anscheinend nicht bemühen, die belanglosen Zeilen des Drehbuchs mit Worten zu füllen. Immerhin: aus Ingrid Bergmann wurde später eine bedeutende Schauspielerin, hier steckt ihre darstellerische Fähigkeit allerdings noch merklich in den Kinderschuhen. Zum Schluss bleibt anzumerken, was für eine überraschend große Bedeutung Musik in dem Film hat. Auf Grund des politischen Untertons des Films und des Songs "As Time Goes By", der auch schon im Theaterstück erwähnt wird, hatte der versierte Komponist Max Steiner größtenteils die Aufgabe, die "Wacht am Rhein" und insbesondere die "Marseillaise" den Situationen entsprechend zu variieren und anzupassen (orchestriert wurde das ganze übrigens von Hugo Friedhofer) - eine Aufgabe, die der gebürtige Wiener in Anbetracht des hohen Zeitdrucks, unter dem die Produktion zustande kam, beachtlich löste. Insgesamt ist "Casablanca" ein hastig heruntergekurbeltes Hollywood-B-Melodram, das in einer Zeit entstand, als die amewrikanische Filmindustrie unter den miesesten Bedingungen ansehnliche Produkte liefern konnte, das fast minenlose Schauspiel der Hauptdarsteller und das hastig herunter geschriebene Drehbuch hemmen jedoch regelmäßig das Potential, das dieses Liebesdrama in exotischer Region in sich birgt. Nichts desto trotz ist dieser Streifen zum Kultfilm aufgestiegen - ob verdient oder nicht. Platz 7 auf der Liste der besten Liebesfilme und Platz auf der Liste der besten amerikanischen Filme aller Zeiten hat diese Schmonzette jedoch nicht verdient - bei aller Liebe zu Curtiz, Steiner und auch Ingrid Bergmann...
  6. Darüber konnte ich bisher nichts rausfinden, da aber von vornherein auch das Titellied eine wichtige Rolle (immerhin werbetechnisch) spielt und sich mit dem Text von Goldsmiths Eröffnung deckt, bin ich immer davon ausgegangen, dass die Auswahl von "Nessun Dorma" bereits fest stand und Goldsmith durch seine fette Alt-Arie den Bogen nach vorne spannen - sprich eine musikalisch opernhafte Klammer bilden wollte. Abgesehen davon wäre es auch gut möglich gewesen, dass wenn Goldsmith ein weiteres aufwändiges Stück komponiert hätte, es auch auf der CD zu finden wäre. Schließlich sind Filmmusik-Alben nicht selten eine indirekte Wiedergutmachung, auf denen die Komponisten ihre ursprünglichen Vorstellungen umsetzen können - damit die Fans plärren können, warum nicht die Filmversion drauf ist. Ich denke da natürlich an Goldsmiths "Alien", Vangelis' "Bladerunner" und soweit ich weiß, hatte auch Enjott Schneider bei einer seiner letzten CDs diese Möglichkeit. Nur meine Gedanken, die ich mir gemacht habe, keine Fakten.
  7. Los geht's langsam mit den abgelehnten Filmmusiken und deren Ersatzstücke: Schon praktisch, vor Jahren mal die ersten Eindrücke zu bestimmten Filmmusiken aufgeschrieben zu haben, so kann man nun nachschlagen und vergleichen. Viereinhalb Jahre später habe ich diese CD nun zur Vorbereitung auf Magnes Musik aus dem Regal geholt und meine Meinung über den Anspruch derselben und die CD-Produktion bleiben gleich, lustigerweise hat mir dieser poppige Easy-Listening-Score dieses Mal viel mehr Spaß gemacht. Vielleicht ist es das herrliche Wetter, Altersmilde (damals war ich ja noch ein junger Wilder ) oder die Tatsache, dass ich genau wusste, was mich erwartet, aber die Lieder fand ich in ihrer Peinlichkeit doch recht amüsant und auch die barocken Anleihen die ich so gar nicht mehr in Erinnerung hatte, bereiteten doch einige Freude. Vielleicht wäre es besser, die CD schnell wieder im Regal verschwinden zu lassen, bevor der recht gute Eindruck beim zweiten Hördurchgang verfliegt...
  8. [amazon=B000051VM8][/amazon] John Ottman: Cruel Intentions - Suites and Themes Vor Jahren mal mit unzähligen abgelehnten Filmmusiken angehäuft, die nun endlich geöffnet und durchgehört werden sollen. Vorher habe ich allerdings die Bonusstücke angehört und muss sagen, dass ich positiv überrascht bin, denn von Ottman hatte ich bisher nichts (auch keine Meinung). Was ich größtenteils höre ist ausgefeiltes Handwerk und ein sehr gutes Gefühl für das Orchester - wirklich umgehauen hat mich beim ersten Mal nur das Thema zu "Apt Pupil" - aber das so richtig. Habe mir dennoch neben dieser CD auch "Incognito" (im Booklet immerhin als eine von Ottmans größten Arbeiten aufgeführt) bestellt...und außerdem noch zwei Scores auf einer CD, die insgesamt auf diesem Album mit vier Stücken bedacht sind
  9. Das ist allerdings auch gerne bei den Nachwuchskomponisten der Fall, die sich meistens zu schnell an zu große Sachen - oft "Orchester"werke - wagen, für das sie oft noch nicht das richtige kompositorische Werkzeug besitzen und zum anderen auf Samples zurück greifen müssen, die sich in einer niedrigen Preisklasse bewegen und deshalb auch klanglich zu wünschen übrig lassen. Eine fett gemeinte, aber recht dünne Orchesterkomposition für ein plasikhaft klingendes Synthorchester kann auch aus dem Rahmen fallen. Vielleicht hast Du ja ein paar Bekannte, die selbst Musik machen, wenn Du einen Gitarristen, einen Bassisten und einen Schlagzeuger aus einer befreundeten Band hast oder drei Leute kennst, die vielleicht Violine, Oboe und Klavier spielen kann man da sehr viel mehr machen als den hundertsten X-Ray-Dog-Aufguss. Echte Musiker können nunmal auch echte Emotionen transportieren.
  10. Bitte nicht! Es wäre wirklich schade, wenn all die Nutzer und Leser auf Deine tollen Tipps und schönen (Kurz)Rezis verzichten müssten, nur weil zwei Nutzer einen Begriff überstrapaziert haben, der nicht böse gemeint war, aber ganz leicht in den falschen Hals zu bekommen ist.
  11. Mir geht es genau so wie Aldridge: Ich hoffe auch, durch den ausschließlichen Kauf von CDs ein wenig zu zeigen, dass dieses Medium immer noch gebraucht wird. Jeder kann gerne runterladen, was er will und wie viel er will - aber ich brauche meine CD und versuche, konsequent danach zu kaufen.
  12. Es geht mir ja auch nicht um die Amerikaner, ob sie hier leben oder nicht, sondern um die Deutschen, die das tun. Stimmt, St. Martin ist doof, da muss man ja noch singen um die Süßigkeiten zu bekommen - so ein Mist aber auch!
  13. Warum sollten wir am 4.7. "The Patriot" hören oder "Independance Day" sehen? Warum sollten wir Thanksgiving feiern und den Reformationstag und St. Martin gegen Halloween eintauschen?
  14. Ich frage mich ja immer, ob die Amis dann auch am 3. Oktober "Goodbye Lenin" sehen und Yann Tiersens Musik hören...
  15. Immediate Music - Percussive Action Bei dieser CD zeigt sich, dass Produktionsmusik einfach nicht für den alltäglichen Hörgebrauch gedacht ist. In Trailern schnipselweise eingesetzt können Auszüge aus den hier präsentierten Stücken vielleicht eine gute Wirkung erzeugen, auf CD wummern die plastikhaft klingenden Tomtoms und die gesampelten kleinen und großen Trommeln in recht uninspirierten Rhythmen vor sich hin. Für mich als Schlagzeuger keine Freude. Da spiele ich dann doch lieber nochmal Wolfgang Rihms Tutuguri IV. mit - dauert auch 30 Minuten, hat aber deutlich mehr zu bieten.
  16. http://imageshack.us/f/525/immediatemusicepicchora.jpg/ Immediate Music - Epic Choral Action Laut Yoav Goren das erste mit einem echten Orchester und Sängern produzierte Live-Album, dennoch macht die Elektronik einen wichtigen Teil des gesamten Klangbildes aus, das dem Hörgenuss einen ziemlichen Abbruch tut: Zwar kann man die Themen erkennen, aber Chor und Orchester bilden einen derart matschigen Klang, der durch die elektronischen Elemente nur stärker vermischt wird, sodass oft ein lärmender Brei aus den Boxen quillt. Zwar gibt es eine zweite CD, auf der fast alle Stücke ohne die künstlich aufgeplusterten Schlagwerkeffekte und elektronischen Pulse enthalten sind, aber diesen Fassungen fehlt es dann einfach an Wucht. Außerderm lassen fast alle Stücke die thematisch-rhythmische Prägnanz von Immediate-Klassikern wie "Def Con" oder "Rex Eternum" vermissen. Ein unzufriedenstellendes Hörerlebnis, das zeigt, dass Immediate Music erst mit ihrer überzeugenden "Themes for Orchestra and Choirs"-Reihe auch musikalisch zu den Ikonen der Trailermusik wurden.
  17. Definitiv! Yareds Musiken zeichnen sich durch eine gehörige Portion Raffinesse und Detailfreude aus. Der Mann schafft es, emotionale Welten aufzuspannen, die viele Filmkomponisten nichtmal mit einem ganzen Orchester hinbekommen. Unbedingt mal reinhören!
  18. Mephisto

    Hans Zimmer

    Nur weil Du ihn nicht kennst macht ihn das doch nicht zu einem "potentiellen Provinzler", oder? Ich kenne Eggert zwar nicht persönlich, kenne aber die Schiene auf der er fährt, einige Werke und muss ehrlich sagen, dass es mir schwer fiel, bei diesem überflüssigen Text dranzubleiben. Hätte er fundiert etwas geschrieben, hätte ich es gerne gelesen, aber bei dieser Anhäufung dummer Beleidigungen und Fäkalausdrücke, könnte ich Herrn Eggert auch vorwerfen: "Immer dieselben Worte, repetiert." Fuck, fuckin',fuck, scheiß, scheiß...da gibt's doch mehr und Besseres Verstehe nicht, warum sich Leute mehr über Absätzeweise dieselben Gossenworte freuen als über einen fundierten und gut geschriebenen Text... Natürlich darf einem Akademiker der Kragen platzen, aber er als Akademiker ist nunmal mehr in der Lage als der Hobbyhörer, seine Auffassung zu untermauern, zu begründen, zu belegen. Hier disqualifiziert er sich aber rigoros selbst, indem er Zimmer schlichtweg als Nichtskönner bezeichnet und ob man seine Musik mag oder nicht, ob sie nervt oder nicht, Talent kann man dem Mann nicht absprechen. Der "Joker"-Ton, die Verlangsamung der "Je ne regrette rien."-Bläserfigur, das "Hoist the colours" als effektiver und wichtiger Bestandteil von "Fluch der Karibik 3" - das sind kreative Leistungen, die zeigen, dass der Mann mehr Ahnung hat, den Kern eines Films aufzuspüren als man ihm manchmal zugestehen möchte. Leider ertrinken diese tollen Ideen in einer Suppe aus dilletantisch gesetztem Orchester, repetiven Gebrodel etc. Es ist sehr ärgerlich, dass Zimmer nicht die Ausbildung hatte, die es ihm ermöglichen würde, seine guten und innovativen Ansätze auch angemessen umzusetzen. So bilden sie kreative Ansätze in einem mittlerweile ziemlich grauen Einheitsbrei. Dennoch ist es in Anbetracht dieser Tatsache unter Niveau eines Hochschuldozenten, über all diese Dinge hinwegzusehen und eine kleine Wutbürgertirade zu schreiben, die doch niemanden schockiert, eben weil sie so verdammt belanglos ist. Auf die Ideen eines Hans Zimmer zu kommen kann nicht jeder, aber so einen billigen Text schreiben schon.
  19. Auf welche Art und Weise sind Dir denn Elemente der Musik vertraut? Sind es die etwas rarer gesähten Williams-Manierismen oder die starken Herrmann-Anleihen? An Lars und Souchak: Ich habe mich vor drei Monaten dreimal durch "In the valley of Elah" gehört und es war wirklich mühsam für mich, nicht abgelenkt zu werden oder anderen Gedanken nachzugehen. Ähnlich geht's mir bei "Lions for Lambs". Vielleicht höre ich den guten Isham falsch? Wie könnte man sich denn dieser Musik noch nähern?
  20. Ja. Die sind alle zu finden in den Soundtrack-Board-Schätzen (Die ich mal aktualisieren muss weil mittlerweile doch einige CD-Veröffentlichungen dazu gekommen sind).
  21. 1992 vertonte Jerry Goldsmith mit „Mr Baseball und „Gladiator“ gleich zwei Sportfilme und „Rudy“ sollte ein paar Monate später ebenfalls folgen. Während er „Mr Baseball“ durchweg heiter mit einer bewusst trashigen Kaugummi-Musik und asiatischen Klischees vertonte, wählte Goldsmith für „Gladiator“ ebenfalls einen sehr zeitgemäßen aber düstereren Ansatz. Durch die gehäufte Einbindung von poppigen Elementen die den elektronischen Schlagzeugrhythmen und den E-Bass-Motiven ist die Musik deutlich ein Kind ihrer Zeit und wirkt heute nicht nur klischeehaft sondern auch billig. Als Hauptthema dient eine etwas melancholische Melodie für E-Piano, die später auch als Liebesthema für Dawn und Tommy fungiert, welches in seiner verhaltenen Melancholie und den leicht jazzigen Akkorden wahrscheinlich zu den besten Einfällen innerhalb dieser Musik zählt. Die Kampfszenen sowie einige Konflikte auf der Straße zwischen Tommy und „Shortcut“ unterlegte Goldsmith stets mit einigen Schlägen des künstlichen Schlagzeugs und einer poppigen Bassfigur. Bei einigen rasanteren Szenen wie Hayes’ und Rileys Flucht vor „Shortcuts“ Gang macht der Komponist mit treibenden Paukenrhythmen und groovenden Xylophonmelodien sogar einen Abstecher in seine Serienmusik der 70er Jahre. Goldsmith-Freunde werden sich bei solchen Stellen sofort an einige Verfolgungsjagden aus „Police Story“ erinnern. Wahrscheinlich traf die Musik mit den Pop-Klischees und den teilweise noch aus den 80ern hinüber geretteten Relikten zu deutlich die Atmosphäre des heute lächerlichen Ganggehabes, den albernen Kopfbedeckungen und der typischen 90er-Atmosphäre als den Produzenten lieb war, denn Goldsmiths Score wurde abgelehnt und durch eine viel zurück haltendere Musik von Brad Fiedel ersetzt, die dem Film nicht schadet, ihn aber auch nicht wirklich unterstützt, da sie meistens viel zu unauffällig im Hintergrund vor sich hin dümpelt.
  22. Als ich einmal mit einem klaren Konzept und harter Linie gefahren bin und nahezu jedes Offtopic nach einigen Stunden in die Quasselstrippe geschoben habe, war auch niemand begeistert. Da gibt's dann auch kein klares Konzept bzw. Gegenvorschläge seitens der Nutzer, wie man als Moderator handeln sollte.
  23. Goldsmiths Musik ist natürlich viel "entschlackter" als McNeelys Anteil und ich bin froh, aber insgesamt ist die Musik doch schön schlagkräftig. Der Schnitt und die Kamera bei den Actionszenen finde ich wirklich ausgezeichnet, da merkt man einfach, dass Petersen einfach handwerklich versiert ist - ebenso wie in den Szenen zu Radeks Freilassung oder die Spannung bei der ersten Geiselerschießung: Das ist schlichtweg gut gemachtes Popcornkino.
  24. Handwerklich ist der Film brillant - auf allen Ebenen: Darstellerisch, Kameratechnisch, vom Schnitt und der Musik her sowie insbesondere der Regie. Was da Atmosphäre erzeugt wird habe ich kaum in einem 2000er Actioner gesehen. Das Drehbuch ist halt supermurksig, dass es fast schon wieder lustig ist. Mein Lieblingsmoment ist ja, wenn der Rambo-Präsident sich entscheiden muss, welchen von vier Drähten (blau, gelb, weiß rot) er kappt und sich für den Gelben entscheidet mit der Begründung: "Blau, Rot und Weiß gehören zusammen!" :konfused: Für mich ist "Air Force One" ohnehin faszinierend, da ich mich gerne mit abgelehnter Filmmusik auseinander setze. Randy Newman, der erste Komponist, erkannte das komödiantische Potential des Films und schrieb eine entsprechend alberne Musik. Das sehr "luftige" Thema für den Präsidenten ist einfach zu leichtfüßig heroisch, die Terroristen werden nur mit einer stumpfen Marschbegleitung (ohne Melodie) charakterisiert und wenn zu Gary Oldmans ultrabösen Drohungen russische Folklore in den Klarinetten erklingt, bleibt kein Auge trocken. Newmans Action ist ein hyperaktives, mit "russischen" und "amerikanischen" Melodiefetzen versehenes Getöse und wie die ganze Musik gekonnt und reich orchestriert.
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