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Soundtrack Board

Mephisto

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  1. Als ich einmal mit einem klaren Konzept und harter Linie gefahren bin und nahezu jedes Offtopic nach einigen Stunden in die Quasselstrippe geschoben habe, war auch niemand begeistert. Da gibt's dann auch kein klares Konzept bzw. Gegenvorschläge seitens der Nutzer, wie man als Moderator handeln sollte.
  2. Goldsmiths Musik ist natürlich viel "entschlackter" als McNeelys Anteil und ich bin froh, aber insgesamt ist die Musik doch schön schlagkräftig. Der Schnitt und die Kamera bei den Actionszenen finde ich wirklich ausgezeichnet, da merkt man einfach, dass Petersen einfach handwerklich versiert ist - ebenso wie in den Szenen zu Radeks Freilassung oder die Spannung bei der ersten Geiselerschießung: Das ist schlichtweg gut gemachtes Popcornkino.
  3. Handwerklich ist der Film brillant - auf allen Ebenen: Darstellerisch, Kameratechnisch, vom Schnitt und der Musik her sowie insbesondere der Regie. Was da Atmosphäre erzeugt wird habe ich kaum in einem 2000er Actioner gesehen. Das Drehbuch ist halt supermurksig, dass es fast schon wieder lustig ist. Mein Lieblingsmoment ist ja, wenn der Rambo-Präsident sich entscheiden muss, welchen von vier Drähten (blau, gelb, weiß rot) er kappt und sich für den Gelben entscheidet mit der Begründung: "Blau, Rot und Weiß gehören zusammen!" :konfused: Für mich ist "Air Force One" ohnehin faszinierend, da ich mich gerne mit abgelehnter Filmmusik auseinander setze. Randy Newman, der erste Komponist, erkannte das komödiantische Potential des Films und schrieb eine entsprechend alberne Musik. Das sehr "luftige" Thema für den Präsidenten ist einfach zu leichtfüßig heroisch, die Terroristen werden nur mit einer stumpfen Marschbegleitung (ohne Melodie) charakterisiert und wenn zu Gary Oldmans ultrabösen Drohungen russische Folklore in den Klarinetten erklingt, bleibt kein Auge trocken. Newmans Action ist ein hyperaktives, mit "russischen" und "amerikanischen" Melodiefetzen versehenes Getöse und wie die ganze Musik gekonnt und reich orchestriert.
  4. Finde ich schon krass...das wäre ja, als würde man "Apocalypse Now" ausschalten, weil man den "Walkürenritt" nicht mehr hören kann. Naja, jeder wie er lustig ist. Wollte nur sichergehen, dass klar ist, dass dieses Lied eigentlich sehr gut in einen brutalen und düsteren Kontext passt.
  5. Hast Du etwas Zeit für mich Dann singe ich ein Lied fuer Dich Von 99 Luftballons Auf ihrem Weg zum Horizont Denkst Du vielleicht grad' an mich Dann singe ich ein Lied fuer Dich Von 99 Luftballons Und dass sowas von sowas kommt 99 Luftballons Auf ihrem Weg zum Horizont Hielt man fuer UFOs aus dem All Darum schickte ein General Eine Fliegerstaffel hinterher Alarm zu geben, wenn es so war Dabei war da am Horizont Nur 99 Luftballons 99 Duesenjaeger Jeder war ein grosser Krieger Hielten sich fuer Captain Kirk Das gab ein grosses Feuerwerk Die Nachbarn haben nichts gerafft Und fuehlten sich gleich angemacht Dabei schoss man am Horizont Auf 99 Luftballons 99 Kriegsminister Streichholz und Benzinkanister Hielten sich fuer schlaue Leute Witterten schon fette Beute Riefen, Krieg und wollten Macht Mann, wer haette das gedacht Dass es einmal soweit kommt Wegen 99 Luftballons 99 Jahre Krieg Liessen keinen Platz fuer Sieger Kriegsminister gibt es nicht mehr Und auch keine Duesenflieger Heute zieh ich meine Runden Seh die Welt in Truemmern liegen Hab' nen Luftballon gefunden Denk' an Dich und lass' ihn fliegen Ich muss da noch nichtmal konzentriert zuhören, um zu merken, wie da alles in Schutt und Asche geht. Oder bedeutet das, Du hast den Film ausgemacht, weil Du keine Lust auf das Lied hattest? Das sind ja schon drastische Maßnahmen...
  6. Dir ist aber schon klar, dass "99 Luftballons" ein wirklich drastisches Lied mit einem äußerst brutalen Text und düsteren Ende ist, oder?
  7. Natürlich hat insbesondere die erste Musik das Zeug zum Klassiker, weil das Thema einfach einer geworden ist. Außerdem ist es besonders in der heutigen Zeit faszinierend, dass ein solcher gutgelaunter und mit Pop-Songs versehener Film zusätztlich eine derart ambitionierte und traditionelle Filmmusik bekommen hat. Dennoch habe ich dem ersten Teil ein "sehr ordentlich" gegeben, weil mir das Hauptthema, so nett es auch ist, zu viel Williams/Goldsmith-Anteil enthält - da ist Silvestri in späteren Jahren durchaus eigenständiger geworden. Im Verlauf der Musik habe ich auch ein Problem mit einigen sehr monotonen und etwas "simpel" instrumentierten Passagen. Der zweite Teil schneidet durch die ebenfalls sehr konventionellen und wenig abwechslungsreich gestalteten, unheimlich langen Suspense-Passagen nur ein "Durchschnittlich" - hier wurde fast nur wiederverwendet, nicht neu komponiert. Der dritte Teil ist recht stereotyp, schafft es aber auf erfreuliche Art und Weise, die Westernelemente mit der traditionellen "Zurück in die Zukunft"-Musik zu amalgamieren. Daher wieder ein "Sehr ordentlich".
  8. Warum selbstverliebt? Klar, frei atonal, die aber am Ende doch den Weg in die Tonalität "zurück findet", insofern nicht so stringent wie Goldsmiths Musik.
  9. Man spricht bei Goldsmiths "Planet der Affen" wahrscheinlich streng genommen von der ersten freien atonalen Filmmusik, denn - wie Du bereits richtig sagtest - ist "The Cobweb" reihentechnisch organisiert. Zwar enthält Goldsmiths "Planet der Affen" ebenfalls eine Reihe als wichtigen Kern, serialistisch geht er allerdings nicht vor. Atonale Spätromantik? Wirklich nicht! Auf Schönberg und Berg trifft das deutlich zu, da sie neben der Instrumentation auch den expressiven und hochemotionalen Gestus in ihren frei atonalen und später dodekaphonischen Werken belassen haben. Goldsmiths Musik ist allerdings um einiges spröder ("Main Title"), teils sogar jazzig swingend ("Clothes Snatchers", "No Escape") und harsch brutal ("The Hunt"). Das hat mit Spätromantik à la Mahler und Straus verhältnismäßig wenig, nahezu gar nichts zu tun.
  10. Bitte Abel Korzeniowski! Der könnte angemessen eine Brücke zwischen der E- und der diegetischen Musik schlagen. Außerdem hätte ich dann mal wieder eine aktuelle CD zu kaufen. Ansonsten bin ich natürlich immer für Gabriel Yaerd! Der Mann kann wahnsinnig viel, hätte auch zu gerne einen "Cloud Atlas"-Score von ihm gehört, das wäre allemal besser gewesen als Tykwers soßige Streicherläufe. Yared hätte wie kein Anderer Frobishers Musik umsetzen können. Natürlich werden die beiden das nicht, aber man wird ja noch träumen dürfen...
  11. Wo besteht denn eigentlich der Unterschied zwischen "quasi-wissenschaftlich" und "wissenschaftlich" für Dich?
  12. Mich würde mal interessieren, in welchem Rahmen die Musik entstanden ist und was Du eigentlich so machst? Auf Deiner Seite habe ich diesbezüglich nichts gefunden - nur, wie oft Deine Videos angeklickt wurden
  13. Zugegebenermaßen habe ich nie die Langfassung des Films gesehen, aber was fehlt denn noch?
  14. Das ist doch der Witz: Alles was fehlt, SIND die Alternativen!
  15. Für mich funktionierte "Django" auch nicht als postmoderner Film - "Inglorious Basterds" bewies schon wunderbar, wie ein postmoderner Italo-Western funktionieren kann, da war "Django" schon sehr konventionell. Im Übrigen finde ich es schon bezeichnend, dass Tarantino in seinen letzten beiden "großen" Filmen immer mehr auf bereits bestehende Filmmusik zurück griff und nicht mehr ausschließlich auf Songs.
  16. Dann muss ich gegen halten. Ich habe schon "Tom Jones" hier stehen, da wäre der Addison eine schöne Bereicherung - selbiges gilt für einen hübschen over-the-top-Bernstein
  17. Ich glaube eher, dass Souchak meinte, es sei nicht wert, auf jedes Schein-Argument anderer mit ehrlicher Meinung und ausgiebiger Ausführung einzugehen, sondern sich stattdessen in Ruhe und Gelassenheit zu üben. Er meinte es wahrscheinlich gut und wollte Dich nur warnen, dass es manchmal keinen Sinn hat, hier zu mahnen.
  18. Es geht doch nichts über den regelmäßigen Goldsmith-Trip! Vielen Dank für diese Rezensionen, es ist für mich immer spannend, andere Ansichten kennen zu lernen. Interessanterweise decken sich (zumindest in Bezug auf die Filme) unsere Einschätzungen nicht immer. Das ist zwar vollkommen richtig, allerdings hat mich bei diesem Film gefreut, dass man nicht mit nervtötender Moralapostelei auf den Rezipienten eingedroschen hat. Bei solch einem Film sollte man sich halt fragen, was man erwartet und ich finde, es ist zu jedem Zeitpunkt deutlich, dass es Nelson um eine charmante Komdie ging, als groß religiöse Ambitionen oder kulturelle Differenzen zu diskutieren. Ich habe das zugegebenermaßen als sehr wohltuend aufgefasst. Weder wird hier missioniert, noch besonders auf Homers Hautfarbe oder der ausländischen Herkunft der Nonnen herum geritten.
  19. Jetzt verzichte ich mal auf die "theoretisch angeschwollene Tatsachenbehauptung" und mache einen auf Softie, dann ist auch wieder nicht gut?
  20. Ich persönlich schleppe schon seit einer Woche immer "A Busy Man" mit mir herum. Selten habe ich in letzter Zeit ein solch atmosphärisch dichtes Stück Filmmusik gehört. Was Goldsmith da mit den zwei Tuben und einigen simplen moll-Dreiklangs-Brechungen macht, ist ebenso beeindruckend wie wirkungsvoll. Die anschließende lyrische Passage ist von Goldsmith typischer Schlichtheit, die genau so tief berührt, wie hohler Computer-Bombast meistens versagt.
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