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Kann der was? Der Soundtrack-Kurzbewertungs-Thread
Mephisto antwortete auf Souchaks Thema in Filmmusik Diskussion
Wenn man "Basic Instinct" mag, aber nicht immer dieselbe CD hören will, kann man ohne Frage zugreifen. "The Vanishing" schwimmt sehr stark im "Basic Instinct"-Fahrwasser, weshalb Goldsmith auch gegen eine Veröffentlichung war mit dem Argument, es gäbe schon zu viel Musik dieser Art von ihm auf Tonträger Den epischen Text reiche ich nochmal nach Spurlos (The Vanishing) Das junge Paar Jeff Harriman und Diane Shaver machen einen Ausflug und halten an einer Raststätte, in der Diane auf Toilette gehen und Getränke holen möchte, doch Jeff wartet vergeblich auf ihre Rückkehr, denn Diane ist spurlos verschwunden. Als er noch in der tiefen Nacht an der Raststätte sitzt und die Polizei verständigt hat, erweist sich diese allerings als wenig hilfreich. Jeff stürzt in eine tiefe Lebenskrise und ist bessesen von dem Gedanken, Diane wieder zu finden, investiert all sein Geld in die Suche und verliert sogar seine Arbeit, doch unermüdlich verteilt er Flugblätter und hängt Plakate auf. Nach zwei Jahren lernt der ausgebrannte und übermüdete Jeff in einer Kneipe die Kellnerin Rita Baker kennen, mit der er eine Beziehung beginnt. Doch Rita merkt schnell, dass Jeff sich noch immer nicht von Diane losgesagt hat, worunter die Beziehung mehr und mehr zu leiden beginnt. Als sie erfährt, dass Jeff immer noch nicht von der Suche ablässt und sie sogar belogen hat, verlässt Rita Jeff. Doch der Verlassene hat wenig Zeit, sein Leben wieder zu ordnen, denn nun meldet sich Dianes Entführer wieder, der Jeff aufgespürt hat und dem am Boden zerstörten ein fatales Angebot macht: Um zu erfahren, was mit Diane passiert ist, muss Jeff alles erleben, was auch seine Freundin durchmachen musste. Da er nichts mehr zu verlieren hat, schlägt Jeff ein... Nachdem der holländische Regisseur Georg Sluizer den Roman "Das goldene Ei" des Landmannes Tim Krabbé erfolgreich verfilmt hatte, drehte er 1993, also fünf Jahre später, eine Neuverfilmung für das amerikanische Publikum mit Kiefer Sutherland, Jeff Bridges, Nancy Travis und einer jungen Sandra Bullock. Während das Original sehr dicht und spannend inszeniert ist, erhielt die amerikanische Version fast ausschließlich negative Kritiken. Die Neuverfilmung sei spannungsarm, langweilig und leide unter dem aufgestülpten glücklichen Ende. Zugegebenermaßen ist die Nervefilmung nicht so schlecht wie ihr Ruf und bietet zwar einen sehr langsam aber immerhin kontinuierlich steigenden Spannungsbogen, der in ein drastisches Ende mündet. Fast hat man das Gefühl, der Film hätte seine gesamte Energie in die letzten brutalen 15 Minuten aufgespart. Während es Sluizer gelingt, die beiden weiblichen Protagonistinnen glaubwürdig einzufangen versagt er allerdings bei der Zeichnung der männlichen Figuren. Sandra Bullocks Diane Shaver ist eine liebenswerte und hübsche junge Frau und der Zuschauer kann gut nachvollziehen, warum Jeff so besessen ´von dem Gedanken ist, sie wieder zu finden. Doch besonders seine neue Freundin, die am Anfang als etwas naives Mädchen eingeführt wird, die in ihrer Verzweiflung sogar unsymphatische Dinge macht wie Passwörter ds Freundes knacken oder sich als Diane Shaver verkleiden, um die Beziehung zu retten, entpuppt sich gegen Ende als geistesgegenwärtige kluge Frau und ist so vielleicht die interessanteste Figur des Films. Jeff Harriman vermag jedoch nur in der ersten Filmhälfte zu überzeugen. Seine Liebe zu Diane ist tief und glaubwürdig, seine Obsession begründet. Auch der Wandel, dass er seine Freundin anfangs sucht und gegen Ende nur noch gegen die Ungewissheit ankämpft, scheint nachvollziehbar, aber würde man sich deshalb wirklich in die Hände eines gefährlichen Irren begeben, Betäubungsmittel schlucken und sich in sein Auto setzen? Über das Motiv des durchgedrehten Barney Cousins, dass er die Liebe seiner kleinen Tochter nur verdiene, wenn er auch etwas Böses getan habe, spare ich mir weitere Worte... Zur Musik: Die 90er Jahre waren die Thrillerzeit für Jerry Goldsmith. Feierte er mit "Basic Instinct" doch wieder einen großen Erfolg nach einer längeren krativen Durststrecke, scheint er auch mit seiner Musik zu "Spurlos" an das gleiche Konzept anknüpfen zu wollen. Es ist interessant, dass der Komponist, der immerhin 54 Minuten seines langweiligen Scores zu "Warlock" freigab, stets verhinderte, dass "The Vanishing" veröffentlicht wurde mit dem Argument, es gäbe schon zu viel derartige Musik auf Tonträger. Ob das so ist, lässt sich spätestens seit der kurz nach seinem Tod veröffentlichten Varèse-Club-CD mit der kompletten Musik zum Film prüfen. Und tatsächlich fallen einem die Parallelen zu "Basic Instinct" schon in den ersten Minuten der Vorspannmusik auf: die zischelnden elektronischen Einsprengsel, das charmant-schleichende Thema in den Holzbläsern, die zurückhaltende Untermalung der gezupften Streicher, all das hat viel von "Basic Instcinct", doch leider nicht die Dichte der Atmosphäre und die packende Stimmung. Auch die weiteren gut 60 Minuten Musik entpuppen sich als gekonnte und handwerklich gut gearbeitete, aber typische Goldsmith-Thrillermusik mit einigen typischen 90er-Merkmalen. So schrieb der Altmeister für das junge Paar eine lieblich Melodie für Solo-Flöte und für die Spannungspassagen ein 3/4-Ostinato, das mit ein bisschen zu viel Synthieschlagwerk unterlegt ist. In vielen Momenten zieht sich die Musik abwechslungsarm dahin, doch immer dreht Goldsmith in den letzten 15 Minuten voll auf. Hier donnert das Schlagwerk, lärmt das präparierte Klavier und brüllen die Blechbläser. Eine schonungslose und spannungsgeladene Partitur, die einen für die souverän aber leicht uninspiriert gelösten vorherigen 45 Minuten entschädigen. Das Jazz-Arrangement des Themas für den Abspann ist zwar eine nette Dreingabe, wirkt aber etwas fehl am Platz und bildet einen zu heftigen stilistischen Bruch. Insgesamt schrieb Goldsmith mit "The Vanishing" eine filmunterstützende aber routinierte Musik, die wie der Film auch erst in der letzten Viertelstunde voll aufdreht. Goldsmith hatte vielleicht recht, dass es "zu viel" Thrillermusik aus dieser Zeit gibt, aber bevor man "The Vanishing" zurück hält, hätte man vielleicht eher "Malice" nicht veröffentlichen sollen. Nichtsdesto trotz gibt es aus dieser Periode aber auch einige interessantere und unterhaltsamere Partituren als "The Vanishing", der somit eine weitere Lücke in der Sammlung schließt - auch im Thrillergenre. -
Business/Industrie Varèse Sarabande von Cutting Edge Group gekauft
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Naja, die neuen Rücken haben ja auf den der Club-CDs reagiert. Ich fände es auch schade, wenn die Club-CDs jetzt andere Rücken hätten (Du hättest da noch die "Matrix"-Delixe-Edition zulegen müssen, wegen des grünen Oberteils). -
Ich muss sagen, nachdem ich mitte 2012 das Kino größtenteils aufgegeben habe, kehrt langsam wieder Hoffnung in meine gepeinigte Seele zurück. Ich freue mich sogar wieder auf amerikanische Produktionen wie "Jack Reacher", war aber auch von solchen Projekten wie "Ludwig II" (zwar noch knapp 2012) überrascht, den ich mir letztes Wochenende ansah. Es war wohltuend, einen Kostümschinken aus deutschen Landen zu sehen, der ein bisschen an die alten "Sissi"-Filme anknüpft. Der Protagonist wird übermäßig idealisiert, die Hälfte des Films ist reine Wagner-Propaganda und natürlich gibt's noch den homoerotischen Subtext, aber insgesamt war es ein wohltuender Schritt zum handwerklich ordentlich gemachten groß angelegten Unterhaltungsfilm, der natürlich auch davon profitiert, an den Originalschauplätzen gedreht worden zu sein. Auch den "deutschen" Anteil an "Cloud Atlas" fand ich sogar gelungener als den der Wachowski-Geschwister. Nur musikalisch herrscht in Deutschland wie auch sonst im Kino weiterhin ein lang anhaltender kreativer Tiefpunkt.
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Bad Girls Cody Zamora leitet in einer kleinen Grenzstadt in Texas ein Bordell. Hier arbeiten Lilly Laronette, die Tochter eines Kunstreiters, Eileen Spenser, eine Rancherstochter, die von sich behauptet, sie wäre eine Lady aus den Südstaaten und Anita Crown, die als Siedlerin ihren Mann verlor und sich von keinem ihrer Freier küssen lässt. Dies wird ihr eines Tages zum Verhängnis, als ein Freier sie deswegen zu verprügeln versucht. Cody schreitet ein und erschießt den Kunden in Notwehr, worauf die von einem Wanderprediger aufgehetzten Bürger der Stadt die Bordellbesitzerin lynchen wollen. Lilly, Eileen und Anita können ihr in letzter Sekunde zu Hilfe eilen und fliehen. Da Anita von ihrem Mann einen Besitzschein für ein Stück Land und die vier Frauen beschließen, einen Neuanfang zu wagen und mit einer Sägemühle Bauholz für die in das Land strömenden Siedler zu verkaufen. Das Startkapital sollen Codys Ersparnisse von den Bordell-Einnahmen sein und die vier begeben sich in die nächste Stadt, um das Geld abzuheben. Allerdings wird die Bank gerade zu dieser Stunde von dem Banditen Kid Jarret überfallen, der auch Codys zwölftausend Dollar raubt. Sie und Jarret waren früher einmal ein Paar und der Bandit hofft, sich auf diese Art und Weise an seiner ehemaligen Freundin dafür rächen zu können, dass sie ihn verließ. Tatsächlich macht sich Cody auf, um das Geld von ihm zurück zu holen, doch sie wird schlimm von ihm geprügelt und in der Wildnis ausgesetzt. Der mysteriöse Fremde Josh McCoy, der eine offene Rechnung mit Kid Jarrets Vater zu begleichen hat, hilft der Erschöpften und bringt sie zu einer chinesischen Kräuterfrau. Jarret verriet Cody bevor er sie verprügelte von seinem Plan, einen Armeetransport zu überfallen und ein modernes Maschinengewehr für Juarez zu erbeuten. Die vier Frauen beschließen mit McCoy, dem Banditen beim Überfall eine Falle zu stellen und tatsächlich können sie die Banditen in die Flucht schlagen und Jarrets Vater entführen, doch bevor er flieht, kann Kid Jarret Lily und seine Gewalt bringen. Als McCoy dessen Vater im Zorn erschießt, fällt ein Geiselaustausch flach und die Situation für die entführte Lily scheint ausweglos… In den 80er Jahren waren klassiche Hollywood-Stoffe wie der Sandalen-, Ritter- oder Abenteuerfilm genauso von der Leinwand verschwunden wie der Western, bis nach und nach zumindest der Piratenfilm (mit „Cutthroat Island“) und besonders der Western durch neue Ansätze in den 90ern wieder zum Leben erweckt wurden. Neben dem Versuch, den Wilden Westen möglichst genau einzufangen, wie in „Der mit dem Wolf tanzt“, waren im Zuge der Gleichberechtigung auch mehr weibliche Protagonistinnen in klassischen Männerrollen – wie Gena Davis’ Piratenkönigin – zu sehen. „Bad Girls“ wartet dabei gleich mit vier starken Heldinnen auf, von der jede einen bestimmten Typ bedient. Ursprünglich noch viel drastischer angelegt, wurde das Drehbuch etwas entschärft und die feministischen Aspekte reduziert. Somit entstand ein recht unterhaltsamer solider B-Streifen, der zwar viele Western-Klischees wie Bank- und Zugüberfälle sowie Duelle bedient, insgesamt aber etwas bemüht und streckenweise verkrampft herüber kommt. Besonders die Dialoge wirken wie ein Sammelsurium aus den klischeehaftesten Sprüchen, die man nur in einem Western hören kann. Bei den Hauptdarstellerinnen ist für jeden etwas dabei: Madeleine Stowe spielt die herbe Bordell-Besitzerin Cody, Andie MacDowell die elegante und liebenswerte Eileen, Mary Stuart Masterson überzeugt als anständige und bodenständige Anita und Drew Barrymoore als Lily dürfte wahrscheinlich einer der wenigen wirkungsvollen Publikumsmagneten gewesen sein. James Russo scheint seine Rolle des Kid Jarrett deutlich Spaß zu machen, James LeGros als treuer Farmer William und Dermont Mulroney als Josh McCoy stehen den Damen im Kampf gegen das Böse bei. Zu den herausragenden Aspekten des Films zählt die eindrucksvolle Fotografie von Kameramann Ralf D. Bode, der dem Film durch tolle Farben und beeindruckende Einstellungen einen sehr noblen Anstrich verpasst. Insgesamt weiß „Bad Girls“ als solider B-Streifen auch heute noch zu unterhalten, einen großen künstlerischen Wurf oder gar eine Bereicherung für das Genre sollte man allerdings nicht erwarten. Zur Musik: „Bad Girls“ ist der allerletzte Beitrag Jerry Goldsmiths zum Western. Brachte er in den 60er und 70er Jahren frischen Wind in die Vertonungsansätze des Genres, das sich zumeist auf den ausgetretenen Pfaden von Copland-inspirierter konservativer Americana bewegte, konnte der Komponist das künstlerische Niveau seiner früheren Klangschöpfungen nicht ansatzweise erreichen. Die Musik ist größtenteils orchestral gehalten und mit den für die damalige Zeit unvermeidlichen elektronischen Einsprengseln angereichert, die sich größtenteils auf einige Effekte innerhalb der Actionszenen beschränken. Die Komposition schwächelt bereits in der Vorspannmusik, die das Hauptthema einführt – eine seichte und austauschbare Melodie, die ohne große Schwierigkeiten in einer der vielen Drama-Musiken, die Goldsmith in dieser Zeit komponierte, eingesetzt hätte werden können. Zusätzlich hat das Arrangement mit der in den 90er Jahren beliebten Western-Gitarre, die allerdings heute stark gealtert ist, und völlig deplatziertem Synth-Klavier mit Lagerfeuerromantik auf offener Prärie genau so wenig gemeinsam, wie eine lärmernde Straßenkreuzung einer Großstadt bei grellem Tageslicht. Neben einigen kleineren motivischen Schöpfungen zieht sich das Hauptthema wie ein roter Faden durch die Partitur, wird dabei routiniert aber wenig interessant variiert. Mal erklingt es im English-Horn über seichte Streicherteppiche, mal als kräftige Blech-Melodie in den Actionpassagen. Diese sind ebenfalls äußerst schablonenhaft geraten und hätten auch in „The River Wild“ Platz gefunden: durch ungerade Rhythmik geprägte Ostinati in den dreifach oktavierten Stakkato-Streichern, einige Linien der Blechbläser und Schlagwerkeinwürfe verleihen der Musik leider nicht das erhoffte Tempo, weil schlicht und ergreifend der frische Ansatz fehlt. Zu oft hat man von Goldsmith bereits diese Elemente gehört, die hier in ihrer einfachsten Gestalt erklingen und denen das gewisse Etwas vollkommen abgeht. Die Einfallslosigkeit schlägt sich an anderer Stelle nieder: Für das Motiv, das den beiden Pinkerton-Detektiven zugeordnet ist, die Jagd auf die vier Frauen machen, bediente sich der Komponist aus seinem eigenen Fundus: Das fünfnötige Actionmotiv aus „First Blood“ wird hier zu einer brachialen Paukenfigur umgewandelt, ist aber in der Gesamtwirkung nicht der Rede wird. Zum Filmstart erschiene eine knapp 40 Minuten lange Präsentation der Musik auf CD, die bald vergriffen war, sodass Lalaland Records 2011 die vollständige Filmmusik als limitierte Edition veröffentlichte. In der längeren Fassung ist die Musik allerdings noch zäher und unterstreicht den Eindruck, dass Goldsmith entweder nicht besonders engagiert bei der Sache war, oder ihm schlichtweg nichts Neues mehr einfallen wollte. Letzten Endes ist „Bad Girls“ nur etwas für Komplettisten und sollte sonst zu Gunsten der besseren früheren Western-Musik gemieden werden.
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Es gibt sogar sehr viele Musiken, die nicht besser sind als irgendwas von anderen, allerdings hat der Mann auch besonders in den späten Siebziger und frühen Achtziger Jahren derart innovative Meilensteine komponiert, die ihm natürlich auch für die restlichen schwachen 15 einen Ehrenplatz im Filmmusikolymp gesichert haben. Dennoch halte ich zumindest "The Ghost and the Darkness" für ein kraftvolles und abwechslungsreiches Spätwerk des Veteranen. "Congo" halte ich ja ebenfalls für nicht die schlechteste Musik aus der Schaffensphase.
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La-La Land: Atli Örvarsson - HANSEL AND GRETEL WITCH HUNTERS
Mephisto antwortete auf Laubwoelfins Thema in Scores & Veröffentlichungen
Diese Dauervergewaltigungen der Gebrüder Grimm durch nekrophile Finanzhaie aus Hollywood sollte man verbieten und alle existierenden Kopien dieser filmischen Pest auf dem Scheiterhaufen verbrennen! Wer auf die hirnrissige Idee gekommen ist, die talentlose Kristen Stewart in eine Ritterrüstung zu stecken und als Jean D'Arc/Schneewittchen über die Leinwand zu schicken, sollte man ebenso auf einer einsamen Fiji-Insel aussetzen wie diese Nichtskönner, die zu faul oder blöd waren, den Namen "Schneewittchen" in der Synchronisation angemessen zu übersetzen. Zu dumm, dass diese Kulturbanauserei jetzt auch noch Schule macht! In solchen Zeiten bedauere ich echt, dass es das Studiosystem des Golden Age nicht mehr gibt, da hätte man diese ganzen cineastischen Schwerverbrecher wie den Stab und die Darsteller des benannten Stewart-Vehikels sowie sämtliche Trittbrettfahrer ganz schnell auf die schwarze Liste setzen können und vorbei wäre es mit der Plage! -
So lustlos fand ich den gar nicht mal. "Congo" ist immerhin knackig und frisch geraten. Vor Allem die sehr thematisch orientierten Actionstücke unterscheiden sich stark von Goldsmiths rhythmisch und kleinteilig geprägten Actionvertonungen zu der Zeit. Das originale Album reicht theoretisch für ein kurzweiliges Hörvergnügen, aber es gab im Film noch einige schicke Stücke, weshalb ich diese CD definitiv in meine Sammlung aufnehmen werde. Der wahre Höhepunkt ist aber meiner Meinung nach der Cordell! Ich habe von der Musik und dem Film bisher nichts gewusst - ebenso von der LP-Veröffentlichung, aber das Album sieht liebevoll produziert aus und gegen einen fetten 70er-Orchesterscore hatte ich noch nie was. Immerhin wird's dann der zweite Cordell in meinem Regal.
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Die ersten anderthalb Minuten sind ein eigenständiges Stück, bevor es dann in die restlichen vier Minuten von "King Riahcrd" übergeht. Insofern habe ich nur diese fehlenden anderthalb Minuten gemeint, denn das "Richard"-Material ist auf allen Veröffentlichungen vertreten
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Sehr schick. Besonders stilvoll auch die sehr breiten Sakkoaufschläge...ob die Tuchhosen auch Schlag hatten?
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Business/Industrie Varèse Sarabande von Cutting Edge Group gekauft
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Townson wurde ja oft zitiert, dass der Club sich im besten Falle wieder refinanziert. Überschüsse werden die Club-CDs bestimmt nicht abwerfen. Dafür erscheinen sie zu selten, sind zu streng limitert oder liegen zu lang im Regal... -
Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Nochmal zu Intrada: Könnte es nicht auch "Mulan" sein? Goldsmith, Acion, Disney... -
Lionheart - Richard Löwenherz und die Kinder Gottes Der junge Robert Nerra ist der Sohn eines Landherren in Frankreich und wird Ende des 12. Jahrhunderts zum Ritter geschlagen. Sein älterer Bruder William beschließt, an den Kreuzzügen König Richards teilzunehmen, doch dieses Vorhaben wird ihm von Vater untersagt, der nach mehr Macht in Frankreich trachtet und deswegen jeden Ritter an seiner Seite braucht. Es kommt zu einer weiteren Schlacht um mehr Land, in die Robert Nerra mit seinem Vater und seinem Bruder zieht. Der junge Ritter schlägt sich tapfer, bis sein Bruder durch das Schwert eines Feindes fällt. Desillusioniert reitet Robert davon und trifft einige Tage später die Geschwister Michel und Blanche. Die beiden ziehen über die Dörfer und unterhalten das Volk mit kleineren Zirkusnummern. Beim letzten Auftritt allerdings nutzte ein Dieb diese Ablenkung, um einige Bürger um ihre Geldbeutel zu erleichtern. Bei dem anschließenden Handgemenge konnte Michel des Geldbeutels habhaft werden und er ergriff mit seiner Schwester die Flucht. Es gelang ihm, seine Schwester davon zu überzeugen, nach Paris zu gehen und einen eigenen Zirkus zu gründen, doch auf dem Weg in zu der großen Stadt lauern allerhand Gefahren. Umso erleichterter sind die beiden Geschwister, als Robert sich als wohlgesonnen erweist und so machen sich die drei auf den Weg nach Paris. Während eines schweren Unwetters rasten die Reisenden in einem alten Kloster, wo sie neben dem jungen Odo nur den Abt vorfinden. Dieser offenbart ihnen, dass in einer solch stürmischen Nacht der schwarze Prinz sein Unwesen treibt. Einst ein Kreuzritter, kehrte er desillusioniert aus dem geheiligten Land und trieb seitdem als Sklavenhändler sein Unwesen. Mit einem mysteriösen Mann aus dem Morgenland treibt er Geschäfte und fängt mit seinen rauen Mannen Kinder ein, um sie anschließend zu verkaufen. In der Nacht findet Robert keinen Schlaf und streift im Kloster umher, als er eine dunkle Gestalt dabei beobachtet, wie sie den Abt tötet, nachdem dieser ihr im Anschluss an die Beichte die Absolution verwehrte. Am nächsten Tag machen sich die vier Jugendlichen auf den Weg, denn Odo ist nach dem Tod des Abtes allein. Auf der Reise nach Paris können sie den jungen Hugo, einen Falkner aus der Armee Richard Löwenherz, aus den Fängen eines Ritters des schwarzen Prinzen befreien und erreichen schließlich Paris, wo eine Diebin einen Sporen Roberts entwendet. Die Verfolgung der jungen Kriminellen führt den Ritter und sein Gefolge in die Unterwelt von Paris, auch "Stadt der Waisen" genannt, in denen alle obdachlosen Kinder wohnen, die von dem gutherzigen Bruder des Schwarzen Prinzen betreut werden. Er bittet Robert, sich ihrer anzunehmen, da das nasskalte Gemäuer der Pariser Unterwelt für jeden über kurz oder lang den Tod bedeutet. Mit einer Schar Kinder macht sich Robert schließlich auf, sich dem englischen König anzuschließen... 1212 machte sich eine große Gruppe jugendlicher und Erwachsener aus niederen Schichten in das heilige Land auf, doch dieser unbewaffnete Kreuzzug zerstreute sich anscheinend schon an den Ufern des italienischen Mittelmeers. In die Chroniken ging diese Unternehmung als "penegrenatio puerorum" ein. Dieser lateinische Begriff wird oft mit "Kinderkreuzzug" übersetzt, bietet aber mehrere Deutungsmöglichkeiten, die in Anbetracht der Tatsache, dass unter der Gruppe hauptsächlich junge Erwachsene niederer sozialer Schichten waren, schlüssiger scheinen. Dieses historische Ereignis, über das wenig überliefert ist, diente für die Autoren Menno Meyjes und Richard Outten als lose Vorlage für einen Abenteuerfilm, der von Francis Ford Coppola gedreht werden sollte. Schließlich fungierte Coppola mit seiner Schwester und seinem Schwager lediglich als Produzent und Franklin Schaffner übernahm die Regie. Es sollte der letzte Film des Schöpfers von "Patton", "Planet der Affen" und "Papillon" sein. Leider gelang es mit "Lionheart" nicht, der von cineastischen Meilensteinen durchzogenen Karriere Schaffners einen würdevollen Schluss zu setzen, vielmehr handelt es sich um ein äußerst blasses und belangloses Werk, in dem nur noch ein Schatten von Schaffners ursprünglicher Begabung zu spüren ist. Es ist über die gesamte Laufzeit des Films allzu deutlich, dass man Zuschauern zwischen 10 und 18 Jahren einen ansprechenden Ritterfilm mit vielen Personen bieten wollte, mit denen sich die jugendlichen Rezipienten identifizieren können. Das mag vielleicht sogar funktionieren, darüber hinaus verfügt "Lionheart" jedoch über keine Anziehungskraft. Zu bemüht und offensichtlich ist das Konzept des Films das sich zum Beispiel in der später eingeführte burschikose Mathilda äußert, die auch Mädchen eine ritterliche Identifikationsmöglichkeit ermöglichen soll. Für einen erwachsenen Zuschauer wird es schnell anstrengend, die im Hopserlauf durch die Landschaft wandernde Kinderschar zu beobachten, denn mehr zeigt der Film im Großen und Ganzen nicht. Gedreht wurde der Film mit verhältnismäßig viel Budget in Ungarn und Portugal, sodass immerhin die üppige und abwechslungsreiche Landschaft mit die alten Burgen und die detaillierten Kostüme und Innenausstatungen zu den wenigen Pluspunkten von "Lionheart" zählen. Schaffners Regie ist routiniert, bietet aber einige beeindruckende Landschaftsaufnahmen und weitere imposante Bilder wie den kurzen nebligen Auftritt des schwarzen Prinzen oder die Schlachtaufnahmen durch die Visiere der Ritter. Handwerklich durchaus überzeugend scheint "Lionheart" hauptsächlich mit der Handlung und der darauf basierenden Konzeption wertvolles Potential zu verschenken. Auch die Darsteller füllen ihre Rollen so gut es geht aus. Eric Stolz spielt den jungen Robert ebenso gut wie auch Dexter Fletcher und Nicola Cowper als Michel und Blanche. Gabriel Byrne ist in der Rolle des bösen schwarzen Prinzen sehr motiviert und Deborah Moore hat offensichtlich Spaß an der Rolle der Mathilda. Insgesamt hätte "Lionheart" ein liebenswerter B-Ritterfilm aus den späten 80er Jahren werden können, entstanden ist aber ein sehr blasses Filmchen, dass sich zu sehr der Anbiederung an die junge Zielgruppe unterwirft. Franklin Schaffner und Jerry Goldsmith verband eine Jahrzehnte lange, äußerst kreative und fruchtbare Zusammenarbeit, die filmische und musikalische Meisterwerke wie "Patton" oder "Planet der Affen" hervor brachte. 1987 hatte der Komponist sein Zenit allerdings einige Jahre zuvor überschritten und komponierte einige seiner belanglosesten Musiken. Für den fünften "Star Trek"-Film sowie die Werke von Joe Dante bewegte sich Goldsmith oft in gehobener Routine, doch den meisten Anteil in der Zeit zwischen 1986 und 1990 haben uninspirierte und oft mit einer unnötigen Masse elektronischer Elemente verstärkte Musiken. Umso erfreulicher, dass sich der Komponist für "Lionheart" aufraffte, eine seiner abwechslungsreichsten und vielseitigsten Musiken in den späten 80er Jahren zu komponieren, was vielleicht auch daran liegen mag, dass es sich hierbei um den ersten Ritterfilm handelt, für den Goldsmith die Musik komponierte. Er entschied sich, eine traditionelle, leitmotivische Filmmusik für Orchester zu komponieren, jedoch ohne auf seine Synthesizer zu verzichten. Somit bietet "Lionheart" eine Fülle von Themen und Motiven, wie sie bei dem oft kleingliedrig und monothematisch vorgehenden Komponisten eher selten ist. Für den Protagonisten Robert schrieb er ein markantes Hauptthema, dessen ersten drei Noten bereits als Erkennungsmotiv bestehen können. Der B-Teil dieses prominenten Themas kann ebenfalls als eigenständiges Element fungieren und eine melodische Brücke zwischen zwei musikalischen Ideen schlagen. Das Thema für Blanche, das zudem auch als Liebesthema zum Einsatz kommt, gehört zu den schönsten und elegantesten Melodien aus der Goldsmiths Feder überhaupt. Der schwarze Prinz wird mit einer düster bedrohlichen Melodielinie charakterisiert, die ein bisschen an modale und gregorianische Musik wie das "Dies Irae" und den Pange Lingua erinnert. Auch Mathilda erhielt ein eigenes lebhaftes Thema, das von einer aufstrebenden Bewegung gezeichnet ist. Goldsmith komponierte zusätzlich einige weitere Nebenthemen, die zum Beispiel das bunte Treiben in der Burg Nerras zu Beginn des Films unterlegen, doch hauptsächlich gestaltet gestaltet der Komponist seine knapp 80 Minuten lange Musik mit den charakteristischen Leitmotiven. Dabei stellt er insbesondere im Umgang mit den Themen sein handwerkliches Können unter Beweis, denn die melodischen Elemente werden stets intelligent miteinander verwoben. Fast alle einzelne Stücke der Musik vermitteln den Eindruck einer geschlossenen Form und erleichtern so das alleinstehende Hören. Auch in der Instrumentierung und Orchestration gab sich Goldsmith wesentlich mehr Mühe als in seinen späteren, ökonomisch gestalteten Musiken wie "Der erste Ritter". Es gelingt ihm in "Lionheart", seinen Themen stets neue Facetten und Eigenschaften abzugewinnen. Am schwächsten ist in dieser Hinsicht höchstens das Thema des schwarzen Prinzen gelungen, das sehr variationsarm daherkommt. Die Leistung des ungarischen philharmonischen Staatsorchesters ist annehmbar, die Aufnahme leider etwas dünn. Ein wirkliches Manko stellt allerdings - wie so oft - der Umgang mit der Elektronik dar. Hier verwendet Goldsmith die Synthesizer fast ausschließlich, um im Orchester vertretene Instrumente wie die Bläser nachzuahmen. Ein Grund ist dafür nicht erkennbar, denn schließlich sind alle Instrumente genügend vertreten. Somit wird durch die mittlerweile stark veralteten künstlichen Klänge der Hörfluss regelmäßig getrübt. Ein Ärgernis in Anbetracht der zahlreichen Qualitäten der Musik! Als große symphonische Musik aus Goldsmiths Feder wurde "Lionheart" eine besondere Aufmerksamkeit zu Teil. Das Label Varèse Sarabande veröffentlichte die lange Musik fast vollständig auf zwei LPs verteilt. Diese Programme wurden später auch auf zwei CDs veröffentlicht, die allerdings vergriffen sind. Eine leicht gekürzte, fast durchgehend chronologische Veröffentlichung der Musik findet sich auf einer späteren CD desselben Labels, während eine Japan-CD die beiden früheren Veröffentlichungen zu einer CD zusammenfügte und ein kurzes, ohnehin nicht im Film verwendetes Sück wegließ. Mittlerweile ist sind alle CD-Präsentationen von "Lionheart" schwer zu finden und ob der sich im Anlauf befindenden Neuaufnahme von Goldsmith-Musiken wäre es wünschenswert, wenn diese Musik in neuem Glanz erstrahlen würde. Hier könnte man nicht nur die Aufnahmequalität verbessern, sondern auch die Synthesizer durch echte Elemente ersetzen.
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J.J. Abrams - oder wie ich lernte Lensflares zu lieben
Mephisto antwortete auf TheRealNeos Thema in Film & Fernsehen
Geht mir genauso. Ich habe meine Filmmusiksammlung auch einfach mal von vorne bis hinten durchgehört und zu jeder CD einen Text geschrieben (findet sich bei den Board-Schätzen, glaube ich) und tatsächlich hilft es, die gesammelten Eindrücke nachvollziehbar bündeln zu müssen, um seine eigenen Standpunkte klar definieren zu können. Ich habe mit Abrams nicht viel am Hut, muss aber sagen, dass Du da einen wirklich tollen Artikel geschrieben hast! -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Diese Musik driftet zwar hin und wieder in poppige Hochglanzkitsch ab, ließ aber - besonders in zusammenhang mit dem atmosphärisch dichten und erfrischend zurückhaltenden "Königreich der Himmel" - auf ein neues Filmmusiktalent hoffen, das gekonnt die Spanne zwischen altbewährten großen Orchesterklängen und RCP-Einschlägen meistern konnte. Leider wurde Gregson-Williams diesen Erwartungen nicht gerecht und so bleiben der erste Narnia-Score und "Königreich der Himmel" wahrscheinlich meine einzigen Gregson-Williams-CDs. -
2-für-1-Aktion bei Disques Cinémusique
Mephisto antwortete auf Handstands Thema in Filmmusik Diskussion
Danke für den Hinweis. Ich habe mir die Beschreibungen auf deren Homepage nochmal durchgelesen und tatsächlich waren sie immerhin so ehrlich, meistens ihre Quellen anzugeben. Ich habe bei "Rio Grande" mal zugeschlagen, der deckungsgleich mit der Varèse-CD ist und bei dem ich davon ausgehe, dass hier dieselben Quellen genutzt wurden (am Ende gar die Varèse-CD?). Leider habe ich damals die Varèse längst verpasst und konnte so die Möglichkeit nutzen. -
Als gebürtiger Buxtehuder habe ich da aber gehörig was dagegen!
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Veröffentlichung One eyed Jacks (RDM Edition)
Mephisto antwortete auf peter-anselms Thema in Scores & Veröffentlichungen
Heißt das, dass "Disques Cinemusique" auch so schlampig vorgehen wie bsp Tsunami? Die haben ja oft rauschende und knackende LPs als Quelle verwendet. Ich hatte überlegt, mir diverse Young-CDs von denen zu bestellen. -
Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Auf der CD fehlt tatsächlich einiges, aber auf eine CD ist die komplette Musik schwerlich zu bekommen. Das wäre aber in Goldsmiths Fall umso mehr zu kurz gegriffen! -
Natürlich gönne ich es ihm, aber wurde er nicht in beiderlei Hinsicht von Hans Zimmer abgelöst?
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Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Von Goldsmith fallen mir aus den frühen 90ern auch keine Actioner ein, die man erweitern könnte. "Chain Reaction", "Executive Decision" und "US Marshals" kamen alle später. Was den fetten Oscarnominierten Score angeht: Vielleicht doch endlich mal "Die zehn Gebote"? -
Der erste Ritter Nach dem Tod ihres Vaters ist Guinevere die Herrin von Leonesse, einem kleinen, friedlichen Landstreifen zwischen dem großen Reich Camelots König Artus’ und Prinz Malagants Reich. Malagant gehörte einst zu Artus’ Rittern, sagte sich aber von ihm los und attackiert seitdem die Grenzdörfer von Leonesse, um Artus zum Krieg heraus zu fordern. Dieser ist in die Tochter seines verstorbenen Freundes verliebt und macht ihr einen Heiratsantrag, dem Guivenere aus politischen, aber auch emotionalen Gründen zustimmt. Schließlich ist auch sie in Artus verliebt. Auf dem Weg nach Camelot wird die Herrin von Leonesse mit ihrem Gefolge von Malagants Truppen angegriffen, kann aber von dem umherziehenden Lancelot gerettet werden. Lancelot zieht seit früher Kindheit rast- und elternlos über das Land und verdient seinen Unterhalt mit Schaukämpfen, in denen seinen grandiosen Umgang mit dem Schwert demonstriert. Der draufgängerische Abenteurer spürt sofort Guineveres Zuneigung, die sie aber nicht eingestehen will. Nachdem Lancelot sie sogar ungefragt küsst, ist sie beleidigt, doch der erwidert nur, dass sie ihn noch vor ihrer Hochzeit um einen Kuss bitten wird, bevor er – ungesehen von Artus’ nahenden Truppen – wieder im Wald verschwindet. In der Nacht erreicht der Zug schließlich Camelot, wo König Artus seine Verlobte prachtvoll empfängt und gemeinsam zieht das Paar in die prunkvolle Stadt ein. Am kommenden Tag wird in Camelot gefeiert und auch Lancelot befindet sich unter der feiernden Masse des Volkes. Als ein Schausteller verspricht, dass der Mann, der seinen gefährlichen „Spießrutenlauf“ überstehen kann, einen Kuss der Königin erhalten werde, nimmt die Lancelot die Gefahr auf sich und übersteht die gefährliche Volksattraktion ohne einen Kratzer, doch noch immer verweigert Guinevere ihm einen Kuss. König Artus’, von den Fähigkeiten und Reflexen des jungen Mannes beeindruckt, versucht Lancelot zum überreden, sich Camelot und somit der Sache des Königs anzuschließen, doch der rastlose Held lehnt das Angebot ab. Als Guinevere in der Nacht von Malagants Männern entführt wird, nimmt er jedoch sofort die Verfolgung auf und kann die zukünftige Königin Camelots aus der Gefangenschaft des skrupellosen Raubritters befreien. Unsterblich in Guinevere verliebt, unternimmt er weitere Annäherungsversuche nach der Flucht aus Malagants Festung, ddoch kurz bevor es zum Kuss kommen kann, treffen Artus’ Männer ein, die nach ihrer Herrin gesucht haben. Zum Dank für die Rettung seiner Frau bietet Artus Lancelot einen Platz an der Tafelrunde an und dieses Mal nimmt der Held an, getrieben von dem Bedürfnis nach Nähe zu Guinevere und der Hoffnung auf eine mögliche Bekenntnis der schönen Königin zu ihren wahren Gefühlen… In den 90er Jahren erlebten klassische Filmgenres wie der Western und der Ritterfilm eine Renaissance. Dabei rettete man die alten Filmkonzepte mit „Braveheart“, „Rob Roy“ oder in die neue Zeit, in dem man sich von den farbenprächtigen Bildern des Golden Age und verspielten Kampfsequenzen los, um dem Zuschauer ein angeblich realistischeres Bild der vergangenen Epochen zu suggerieren. Versuche, derartige Produktionen wie „Tombstone“ oder „Die Piratenbraut“ auch mit dem Geist des Golden Age auszustatten scheiterten regelmäßig an den Kinokassen. „Der erste Ritter“ spielte immerhin das Dreifache seiner Produktionskosten wieder ein und war somit sogar ein finanzieller Erfolg. Dennoch ist der Film größtenteils aus dem cineastischen Bewusstsein verschwunden. „Der erste Ritter“ ist weder ein besonderer Eintrag in den riesigen Katalog von Ritterfilmen, noch fügt er der ebenfalls zahlreichen Reihe der Artus-Verfilmungen etwas Wesentliches hinzu. Jerry Zucker zeichnete sich in den 80er Jahren mit seinem Bruder als Produzent und Regisseur von erfolgreichen Komödien wie „Top Secret!“ oder „Eine unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug“ aus. Nach seinem Kinoerfolg „Ghost“ war „Der erste Ritter“, den er wieder zusammen mit seinem Bruder produzierte, der erste Film seit fünf Jahren, bei dem er im Regiestuhl sitzen sollte. Der Regisseur und Produzent war bemüht, die Sage um König Artus in eine bestimmte märchenhafte Atmosphäre zu kleiden. Kostüme und Bauten sind somit gewöhnungsbedürftig und insbesondere die prachtvolle Camelot-Kulisse mit den goldenen Mauern und blauen Dächern wirkt heutzutage mit seiner disneyhaften Gestaltung unfreiwillig komisch. Die Kostüme von Nanà Cecchi sind recht originell, wirken aber mit ihrem betont sauberen Look für das einfache Volk und den fast futuristischen Rüstungen der Ritter ebenfalls befremdlich. Auch die kleinen Miniarmbrüste für Malagants Soldaten entbehren nicht einer gewissen Lächerlichkeit. Drehbuchautor William Nicholson strich sämtliche mystische Elemente der Artus-Legende heraus und ersetzt den traditionellen Antagonisten Mordred durch Prinz Malagant. Lancelot, ein Ritter adliger Herkunft wird ein fahrender Geselle und Guinevere, die vom Alter Artus’ Tochter sein könnte, Herrin über Leonesse. All diese Veränderungen berauben die Geschichte nicht nur um wesentliche Elemente und zentrale Figuren, sie degradieren die Sage um Camelot und König Artus zu einer herkömmlichen Rittergeschichte. Im Mittelpunkt steht nunmehr das immerhin recht interessant in Szene gesetzte Drama um die Liebe zu Guinevere, die zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte wird. Da sie sich standhaft weigert, zu ihren Gefühlen zu Lancelot zu stehen, gibt der einst so tapfere Held seiner verzweifelten Liebe nach, sodass „Der erste Ritter“ mehr ein Liebesdrama denn ein Abenteuerfilm ist. Dennoch kommt in dem Film auch die Action nicht zu kurz. Allerdings unterscheiden sich die Actionszenen von Gefecht zu Gefecht sehr stark. Der anfängliche Überfall Malagants auf einen Grenzort wirkt um einiges behäbiger als die sehr ansprechende nächtliche Schlacht und der große Schlusskampf in Camelot. An der Kameraarbeit und dem Schnitt gibt es allerdings durchweg nichts auszusetzen. Die darstellerischen Leistungen sind allerdings durchwachsen. Sean Connery liefert als ehrwürdiger König Artus die beste Leistung ab. Richard Gere und Julia Ormond haben sichtlich mehr mit den hölzernen Dialogen zu kämpfen und insbesondere Geres Darstellung des Lancelots ist nicht immer überzeugend. Ben Cross wirkt stets ein bisschen bemüht, allerdings ist auch seine Rolle undankbar, denn Malagant hat einfach zu wenig Leinwandpräsenz, um einen Eindruck zu hinterlassen, der über den des Alibi-Bösewicht hinausgeht. Insgesamt ist „Der erste Ritter“ ein sehr durchwachsener Film, der zwar für einen unterhaltsamen DVD-Abend allemal reicht, aber das darstellerische Potential ebenso wie das große Budget in einem holprigen Drehbuch und pompösen, aber unnatürlichen Bauten und Kulissen verschenkt. Der ursprüngliche Schnitt von „Der erste Ritter“ dauerte knapp drei Stunden. Der berühmte Hollywood-Komponist Maurice Jarre sollte innerhalb weniger Wochen die Musik zu diesem Epos vertonen, glaubte jedoch nicht daran, diese Aufgabe lösen zu können. Somit wurde die Musik zu der letztendlich nur zwei Stunden langen Kinofassung von Jerry Goldsmith komponiert, der hier eine seiner beliebtesten Partituren schuf. Nachdem er sich in den frühen Neunzigern kleineren Dramen und Komödien zugewandt hatte, war „Der erste Ritter“ der erste Straßenfeger, den Goldsmith seit einiger Zeit vertonen sollte. Dennoch war er von dem Projekt sehr angetan, denn trotz der vielen Actionszenen, die eine entsprechende Musik verlangten, blieb ihm genug kreativer Raum, um die Emotionen der Charaktere musikalisch zu unterstützen. Obwohl sich der Komponist kaum eine Filmmusik mehr ohne die Unterstützung seiner Synthesizer vorstellen konnte, verzichtete er beim „Ersten Ritter“ vollständig auf elektronische Elemente und unterstützte den Versuch der Zucker-Brüder, das Goldene Zeitalter zu reanimieren, indem er eine rein orchestrale Filmvertonung komponierte. „Der erste Ritter“ ist somit eine bewusst traditionell konzipierte Musik, die für Goldsmiths Verhältnisse von einer fast verschwenderischen Fülle an Leitmotiven versehen ist. Der zentrale Dreh- und Angelpunkt der Musik ist das liebliche Thema für Guinevere, das auch als Liebesthema für ihre Gefühle für Artus und Lancelot fungiert. Sehnsuchtsvoll vorwärts strebend ist diese aufsteigende und sehr lyrische Melodie oft als Solo der Holzbläser zu hören oder erklingt sanft und schwelgend in den Streichern. Für Artus schrieb Jerry Goldsmith sogar drei Motive. Das majestätische und noble Camelot-Thema wird meistens von den Hörnern über den scharfen Rhythmus der kleinen Trommel und der Streicher intoniert. Oftmals wird dieses Thema auch von den Trompeten flankiert, die ein signalartiges, kriegerisches Motiv spielen. Dieses besteht aus einer Quintbewegung – ein Intervall, das bei Goldsmith stets für Kampf und Krieg stand. Das dritte Motiv für Artus ist eine kräftige Fanfare, die oftmals vom ganzen Orchester gespielt wird, aber auch als Quasi-Sourcemusik im Film erklingt. Das Thema für Lancelot strotzt vor Elan, Heldentum und Optimismus. Diese meistens von den Trompeten eröffnete und von den Hörnern fortgeführte Melodie weckt den gleichen Eindruck wie Goldsmith musikalische Herangehensweise an „Supergirl“. Es wirkt so, als hätte der Komponist es hier mit dem Pathos etwas zu gut gemeint, denn mit dieser überheroischen Musik versehen rutscht Richard Geres Darstellung des tapferen Helden schon fast ins Parodistische. Inwiefern dieser Effekt von Goldsmith beabsichtigt war, sei dahingestellt, dennoch zeigt sich auch an diesem Thema, wie versiert der Komponist seine einzelnen Leitmotive entwarf, denn die ersten drei Töne des musikalischen Materials für Lancelot sind deckungsgleich mit dem kriegerischen Trompetensignal für Artus und weist so auf die Gemeinsamkeiten der beiden Freunde und Kontrahenten hin. Um den britischen Ursprung der Legende um König Artus auch musikalisch einzufangen, komponierte Goldsmith mehrere Verweise auf bekannte britische Tonsetzer – insbesondere Ralph Vaughan Williams und Gustav Holst. Die Handschrift des ersteren ist deutlich in den energischen, kurzen Motiv für Malagand zu hören, das von dichten Streichern vorgetragen und von drängenden Wirbeln des Schlagwerks gestützt wird. Für den Antagonisten schrieb der Komponist neben einem synkopierten Angriffs-Rrhythmus während der Actionszenen ein weiteres, markantes Thema, das für die militärische Kraft des bösen Prinzen steht und von den drei Themen für Malagand das mit dem größten Wiedererkennungswert ist. Mit dieser Fülle an Material gestaltete Jerry Goldsmith eine klassische und abwechslungsreiche Abenteuerpartitur, mit der er sein kompositorisches Können erneut unter Beweis stellt. Neben den vielen melodischen Stücken gehören insbesondere die vielen Actionspassagen zu den Höhepunkten dieser Musik wie die kraftvolle Darbietung des Liebesthemas der Streicher über treibendes Orchesterfundament, die beiden temporeichen Versionen des Lancelot-Themas während des Spießrutenlaufs und der Verfolgung sowie die chorale Musik zum Schlusskampf, die an Orffs „O Fortuna“ aus dessen Vertonung der „Carmina Burrana“ angelehnt ist. Außerdem war „Der erste Ritter“ eine der letzten Goldsmithmusiken mit einer eigens komponierten Suite für den Abspann. Doch auch wenn „Der erste Ritter“ ohne Frage zu den Höhepunkten im letzten Jahrzehnt von Goldsmith Karriere zählt, so leidet diese Musik wie auch mehrere später entstandene Partituren an der spärlichen und so oberflächlichen Orchestration. Goldsmith wollte sich anscheinend nicht mehr die Mühe machen, ausgefeilte Stimmführung auszuarbeiten, die dann in der Tonmischung untergeht. Auf CD macht sich das insbesondere durch die schablonenhafte Instrumentierung bemerkbar. Holzbläser sind fast ausschließlich für Soli in den lyrischen Passagen eingesetzt, die Blechstimmen wirken ebenfalls weniger voll und auch die Streicher sind sehr ökonomisch gesetzt. Diese teils schon blasse Instrumentierung nimmt der Musik leider ein bisschen von der Kraft und Wucht, die sie eigentlich vermitteln will. Der bei Goldsmith insbesondere in seinen späteren Jahren einsetzende Zynismus ist im Vergleich mit früheren orchestralen Partituren wie „Poltergeist“ und „Night Crossing“ oder „King Salomon’s Mines“ deutlich hörbar. Zum Filmstart erschien eine kommerzielle CD-Veröffentlichung, die mit nur 40 Minuten Laufzeit nicht einmal die Hälfte der Musik enthielt und auf der sogar zentrale Themen nicht auftauchten. So fehlt neben sämtlichen Versionen des Lancelot-Themas auch das militärische Thema für Malagand, weshalb es auch zentrale Actionstücke wie die Musik zu Guineveres Entführung nicht auf die CD geschafft haben. Um die Jahrtausendwende begannen mehrere Bootlegs zu zirkulieren, die fast die vollständige Musik enthielten, bevor Lalaland Records die vollständige Musik, alternative Einspielungen mehrerer Stücke und die Albumversion auf einem 2-CD-Set veröffentlichte. Ausgestattet mit einem dicken, höchst informativen Booklet lässt diese Edition keine Wünsche mehr offen und sollte sich in jeder gut sortierten Goldsmith-Sammlung finden lassen. Jerry Goldsmith schrieb für „Der erste Ritter“ eine seiner abwechslungsreichsten Partituren seiner letzten Schaffensphase, die allerdings unter der schablonenhaften und uninspirierten Orchestrierung leidet. P.S.: Besonderer Dank gilt auch unserem Foren-Drachen Hildegunst von Mythenmetz, dessen Gewinnspiel letztes Jahr das Lalaland-Doppel-Album kostenlos in meinen Besitz brachte und der somit als besonderer Sponsor dieses Textes zu erwähnen ist!
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Der 13te Krieger Ahmad ibn Fadlān ibn al-'Abbās ibn Rāschid ibn Hammād ist Dichter am Hofe des Kalifen in Bagdad. Er beginnt eine Affäre mit der Frau eines einflussreichen Mannes, der sich daraufhin an den Kalifen wendet. Fadlān wird zur Strafe als Übersetzer mit einer Karawane nach Europa gesandt, auf deren Route er das Land der Türken und Bulgaren durchquert. Am Ufer der Wolga treffen die Männer auf ein Lager von Nordmännern, deren König verstorben ist. Sein Nachfolger, Buliwyf, wird am nächsten Morgen von einem Jungen aufgesucht, der um Hilfe für sein Dorf bittet. Dieses wurde mehrfach von einer alten Bedrohung heimgesucht, deren Name nicht ausgesprochen werden darf. Eine Seherin befragt darauf hin das Orakel und verkündet, dass 13 Krieger ausgesandt werden sollten, um dem Dorf beizustehen. Buliwyf ist der erste der Männer und elf weitere melden sich. Das Orakel bestimmt allerdings, dass der 13. Krieger kein Nordmann sein darf und somit ist es Ahmed ibn Fadlān, der sich mit den Männern zu Pferd und per Schiff in das Reich des Königs Hrodgar begibt. Auf der langen Reise gelingt es dem Dichter, einem Mann des Wortes, die Sprache der Nordmänner durch intensives Hören zu erlernen. Am Ziel angekommen, informiert sie der alte König, dass das Grauen stets mit dem Nebel kommt. Dabei handelt es sich um die „Wendol“, bärenartige Wesen, die Menschenfleisch essen und die Köpfe ihrer Feinde sowie ihre eigenen Toten stets vom Schlachtfeld wieder mitnehmen. In der kommenden Nacht bewachen die Krieger die große Halle, während sich die Dorfbewohner verstecken. Plötzlich fallen befellte Wesen ein und attackieren die Nordmänner, von denen drei sterben. Am Tag darauf errichten die Bewohner des Dorfes Befestigungen, um sich vor weiteren Übergriffen zu schützen. Dabei kommt es zu Spannungen zwischen Buliwyfs Männern und dem Sohn König Hrodgar, der den Kriegern misstraut. Abends kriecht der erste Nebel heran und mit ihm schlängelt sich eine gewaltige Feuerschlange durch die umliegenden Wälder. Die Wendol kommen hundertfach zu Pferd und mit Fackeln bewaffnet. Die wenigen kampffähigen Männer und Ahmad ibn Fadlān sehen sich der schrecklichsten Bedrohung des Nordlandes gegenüber… Am 21. Juni 921 brach eine Gesandtschaft des Kalifen al-Muqtadir von Bagdad zu den Wolgabulgaren auf. Der Chronist Ahmad ibn Fadlān ibn al-'Abbās ibn Rāschid ibn Hammād verfasste einen Reisebericht, der bis heute als ältestes schriftliches Zeugnis über nordische Kriegerstämme gilt. Allerdings ist keine Abschrift vollständig erhalten geblieben. Der amerikanische Erfolgsautor Michael Crichton nutzte die ersten drei Kapitel des Berichts für seinen Roman „Eaters of the Dead“. Dabei führt Crichton die Erzählung im Stile Fadlāns aus und ergänzt die Geschichte stets mit informativen Fußnoten, sodass für den Leser kaum ersichtlich wird, an welchen Stellen man den originalen Text liest und wo Crichtons fiktive Erzählung beginnt. Die Geschichte um den mystischen Wendol-Stamm, der wie Bären in Höhlen haust und Menschenfleisch ist, entstammt selbstverständlich vollständig der Fatasie des Schriftstellers. Und bietet eine Rahmenhandlung für einen interessanten Kulturschock. Wie die meisten Bücher Crichtons wurde auch „Eaters of the Dead“ verfilmt, doch bei der Produktion lief kaum etwas glatt. Crichton, der früher selbst als Regisseur tätig war entschied, John McTiernan abzulösen und krempelte die ganze Produktion. Als es schließlich zu weiteren Konflikten kam, wurde McTiernan wieder eingestellt, der den Film auch fertig stellte. Dennoch schaffte es über eine Stunde Material nicht in die fertige Fassung und der Film bleibt leider weit hinter seinen Möglichkeiten. Mehrere Handlungsstränge wie die kurz angedeutete Liebesgeschichte zwischen Fadlān und der Dorfbewohnerin sowie der Konflikt mit Hrodgars Sohn versickern nach der Hälfte des Films. Viele Figuren tauchen auf und verschwinden wieder, ohne dass wir etwas über deren Hintergründe erfahren und auch die Auflösung um die Wendols bleibt letzten Endes nicht zufrieden stellend. Dass der „13te Krieger“ somit ein B-Abenteuerfilm geworden ist, wäre nicht so ärgerlich, könnte man in dem veröffentlichten Material nicht so viel verschenktes Potential erkennen. In einer herrlichen Landschaftskulisse in Canada mit treffend besetzten Schauspielern gedreht, überzeugt der Film durch eine intensive Farbregie, elegante Kameraarbeit und sauberen Schnitt. Antonio Banderas spielt den eleganten und wenig kriegerischen Poeten auf Reisen äußerst überzeugend. Die Darsteller der Nordmänner dürften dem gelegentlichen Kinogänger unbekannt sein, könnten aber ebenfalls nicht besser besetzt sein und leisten tolle Arbeit, allen voran Vladimir Kulich und Dennis Storhoi. Das Aufeinanderprallen der rustikalen Lebensweise der Nordmänner und den Reisenden, die aus der am weitesten entwickelten Stadt der Welt kommen, ist in vielen Momenten charmant eingebunden. Die Actionszenen sind fulminant und brutal, die Bauten sehr gelungen, dennoch blitzt nur in einigen Momenten wie der großartigen Sprachmontage oder dem Rezitieren des Bestattungsrituals vor dem letzten Kampf das hohe Niveau auf, auf dem sich der Film bei einer weniger turbulenten Produktionsgeschichte hätte bewegen können. Nachdem Regisseur John McTiernan mit den Komponisten Bill Conti, Michael Kamen und Jerry Goldsmith zusammen gearbeitet hatte, wandte er sich für den „13ten Krieger“ an Graeme Revell. Seine Vertonung des Abenteuerfilms bewegt sich zwischen traditionell orientierter Orchestermusik und verschiedenen Einflüssen der Weltmusik. So besetzte Revell verschiedene Soloinstrumente der westlichen und östlichen Folklore wie den Dudelsack, die Oud, Tamburin oder Schalmei. Außerdem verfügte der Komponist zusätzlich über unterschiedliche Gesangsensemble wie einen Kinder- sowie einen Männerchor und auch die Sängerin Lisa Gerrard steuerte einige Gesangspassagen bei. Das zentrale Stück der orchestralen Stücke dürfte die Musik zu dem feurigen Angriff der Wendols sein, die allerdings sehr schnell die handwerklichen Schwächen des Komponisten entlarven. Über mehrere Minuten treiben die Streicher dabei ein und dasselbe Motiv voran, über das sich die Bläser erstrecken. Auch wenn die Musik ein gewisses Tempo hat, nutzt Revell leider nicht das massige Potential seines Klangkörpers, sodass die immerhin neun Minuten andauernde Passage letzten Endes kraft- und ziellos bleibt. Revells Stärke liegt deutlich in den atmosphärischen Passagen, in denen oft lang gezogene Streicherteppiche das Fundament für folkloristische Melodien der exotischen Soloinstrumente oder Sänger bilden. Mit Crichtons massiven Eingriff in die Produktion vollzog sich eine musikalische Änderung, denn der Autor, der nun für einige Zeit den Platz auf dem Regiestuhl einnehmen sollte, war durch eine jahrelange Freundschaft mit dem Hollywoodveteran Jerry Goldsmith verbunden. Crichton versuchte oft, dass Filmprojekte, die seinen Büchern zu Grunde lagen, von Goldsmith betreut werden sollten und so überrascht es nicht, dass auch „Der 13te Krieger“ nach Crichtons Ansicht von dem Mann seines Vertrauens vertont werden sollte. Ohne dass der neue Regisseur seine Musik angehört hatte, wurde Revell aus dem Projekt entlassen. Im letzten Drittel seiner Karriere hatte Jerry Goldsmith, der besonders durch seine Vertonung von Thrillern, Action- und Horrorfilmen berühmt geworden war, mehrere Abenteuermusiken geschrieben. Der „13te Krieger“ erfreut sich nicht nur in der Filmmusikgemeinde, sondern auch darüber hinaus, einer großen Beliebtheit, denn der Komponist nutzte das gesamte Potential der Geschichte, um eine abwechslungsreiche, abenteuerliche und actionlastige Partitur zu komponieren. Neben einem durchschnittlich besetzten Orchester stand Goldsmith neben einem Männerchor ebenfalls ein Ensemble fernöstlicher Instrumente zur Verfügung. Zwar ist die Musik zum „13ten Krieger“ monothematisch, dennoch lässt sich die Partitur durch den Einsatz verschiedener Instrumente und kleineren Motive in mehrere Elemente unterteilen. Die durch ibn Fadlān repräsentierte orientalische Kultur findet sich in der Musik in Form einer fernöstlich angehauchten Melodie, die von der charakteristischen übermäßigen Sekunde geprägt ist und häufig in den Holzbläsern erklingt. Oft von der Oud oder dem Schellenkranz flankiert, setzte Goldsmith längst etablierte Musikklischees ein, die jedoch ihre Wirkung nicht verfehlen. Ein heroisches Hauptthema steht für die nordmännische Kultur und das Kriegerbündnis. Diese kräftige Hornmelodie, die von Chorvokalisen und einfachen Rhythmen des Schlagwerks und der Streicher gestützt wird, gehört zu den populärsten Melodien aus Goldsmiths später Schaffensphase und durchzieht die Musik wie ein roter Faden. Die schattenhaften und mysteriösen Wendols bedachte der Komponist mit einem heraufgezogenen Posaunenglissando, das den brummenden Laut eines Tieres zu imitieren scheint und zugleich bedrohlich wirkt. Für die Szenen in der Höhle der Bärenmenschen komponierte Goldsmith einige sehr stimmungsvolle und atmosphärisch dichte Suspensemusiken, in denen er sich seiner avantgardistischen Ursprünge erinnern konnte. Die einzigen elektronischen Einsprengsel dieser Musik sind dem Nebel zuzuordnen. Hier imitiert der Synthesizer den Klang einer Flöte, der allerdings viel verhallter klingt. Die zahlreichen Actionpassagen zeichnen sich durch ein besonders hohes Maß an Brutalität aus. Goldsmith berief sich hier auf Basil Poledouris’ archaische Vertonung zu „Conan“. Insbesondere die Pauken spielen bei den Actionpassagen eine wichtige Rolle, über deren hämmernde Rhythmen die rohen Glissandi der Posaunen, starker Chorgesang und gehetzte Streicherläufe legen. Auch wenn es dem Komponisten ohne Frage gelang, eine möglichst archaische und stampfende Actionmusik zu schreiben, so zeigt sich auch hier der Nachteil der für seine späte Phase so typischen ökonomischen Orchestrierung. Insbesondere auf CD hätten einige weitere Nebenstimmen der Musik die nötige Fülle verliehen, denn durch die völlige Abwesenheit von Holzbläsern in den Actionpassagen wirkt die Musik etwas blass. Nichts desto trotz komponierte Jerry Goldsmith eines seiner ambitioniertesten Spätwerke, das von Varèse Sarabande mit einer erfreulich langen Laufzeit auf CD veröffentlicht wurde. In chronologischer Filmreihenfolge und hervorragendem Klang präsentiert das Album alle wichtigen Passagen des Films. Allerdings sind bei der Auswahl alle Stücke unter einer Minute Laufzeit leider nicht berücksichtigt worden, sodass die Vertonung des halsbrecherischen Ritts ibn Fadlāns auf seinem Pferd leider nicht den Weg auf die CD gefunden hat. Das Booklet enthält einen kurzen Text von Michael Crichton und einige Bilder von den Aufnahmesitzungen. Es dauerte nicht lange, bis die komplette Filmmusik in ebenfalls guter Klangqualität als Bootleg zu zirkulieren begann und auch Graeme Revells Musik war schnell erhältlich. Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, dass auch die Bootleg-CD nicht die Filmversion des finalen Kampfes enthält, sondern sich mit dem kommerziellen Album deckt. Während die Revell-CD natürlich aus verschiedenen Gründen reizvoll ist, bildet das Goldsmith-Bootleg nur für Komplettisten einen nachvollziehbaren Reiz. Die gut sequenzierte Varèse-CD gehört allerdings in jede gut sortierte Filmmusik-Sammlung, sofern sie dort nicht schon längst ihren verdienten Platz eingenommen hat.
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Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Gern geschehen, obwohl ich für diese Musik immernoch gesmichte Gefühle hege. Formal sehr schlüssg konzipierte Stücke, die auch auf CD ein überzeugendes Hörerlebnis bilden, kontrastieren sehr stark mit dem Einsatz vieler überflüssiger und längst veralteter Synthesizer, mit denen ich einfach nicht warm werde. Wie dem auch sei, alleine wegen "The Trees" würde ich dieses Album allerdings nicht mehr missen wollen. -
King Solomon's Mines - Quatermain: Auf der Suche nach dem Schatz der Könige Professor Huston glaubt, in den Besitz einer Schatzkarte zu sein, die den Weg zu den legendären Diamantenminen König Salomons weist. Bei einem Krämer werden Huston und sein Assistent Richard allerdings von dem türkischen Sklavenhändler Dorati und dem deutschen Oberst Bockner überrascht. Während Richard bei einem Fluchtversuch zu Tode kommt, entführen der Offizier und sein Komplize den Professor, um ihn zu zwingen, die Karte für sie zu übersetzen. Hustons Tochter Jessie bittet den bekannten Großwildjäger Alan Quatermain um Hilfe, ihren Vater zu suchen. Quatermain wird von dem geheimnisvollen Kukuwan-Krieger Umbopo unterstützt. Das Trio macht den Krämer ausfindig, bei dem die Entführung stattfand, doch sie werden von den Männern Bockners überrascht. In letzter Sekunde gelingt Quatermain mit Jessie und Umbopo die Flucht. Am nächsten Tag können die drei Helden den Militärzug des deutschen Offiziers aufspüren und Professor Huston aus den Händen der deutschen Soldaten befreien, doch es ist zu spät: Huston hat Bpckner und Dorati bereits die Lage des Schatzes mitgeteilt. Quatermain gibt Professor Huston in Umbopos Obhut und macht sich mit Jessie auf den Weg, um die beiden Bösewichte aufzuhalten. Es ghelingt den beiden Helden, von einem nahe gelegenen Flugplatz der deutschen ein Flugzeug zu klauen, mit dem sich Quatermain und Jessie auf dem Weg zu den Zwillingsbergen machen wollen, wo die Minen angeblich versteckt sind. Nach einer Bruchlandung geraten sie wenig später in einen Hinterhalt eines Kannibalenstammes, der die beiden Abenteurer in einem riesigen Kochtopf zubereiten wollen, aus dem Quatermain und Jessie in letzter Sekunde entkommen können. Von einem freundlich gesinnten Stamm verpflegt machen sich die beiden auf, um Bockner und Dorati aufzuhalten. Allerdings werden sie wieder gefangen genommen, dieses Mal von dem Stamm der Kukuwana, die von einer bösen Priesterin angeführt werden. Quatermain soll den Krokodilen zum Fraß vorgeworfen werden, doch kann er in letzter Sekunde von Umbopo gerettet werden, der sich als wahrer Häuptling der Kukuwana zu erkennen gibt. Gemeinsam machen sich die Helden auf in die Minen, um Bockner und Dorati ein für alle Mal das Handwerk zu legen... Henry Rider Haggart war der Sohn eines reichen Gutsbesitzers und Anwalts und Bruder von zehn Geschwistern. Einer seiner Brüder forderte Haggart eines Tages heraus und wettete, Haggart könne kein so spannendes Buch schreiben wie Robert Stevensons "Die Schatzinsel", das einige Jahre zuvor veröffentlicht worden war. Auf Empfehlung seines Vaters wurde Haggart, der im Gegensatz zu seinen Geschwistern keine höhere Schulbildung genossen hatte, Sekretär des Gouverneurs von Natal in Südafrika. Die hier gesammelten Eindrücke schrieb Haggart schließlich in dem Roman "King Solomon's Mines" nieder. Weitere Abenteuergeschichten sollten in den näöchsten Jahren folgen. Die erste Verfilmung des Romans war "König Salomons Diamanten" von 1950 mit Stewart Granger in der Rolle des Großwildjägers. Quatermain gilt außerdem als große Inspiration des Protagonisten der Indiana-Jones-Filme. Als Steven Spielberg mit "Raiders of the Lost Ark" einen Riesenhit landete, versuchte die B-Film-Schmiede "Cannon" unter Menahem Golan und Yoram Globus auf den Zug aufzuspringen und begab sich zu den Wurzeln. "Quatermain" vermag allerdings in keinster Weise an das große Vorbild der Indiana-Jones-Filme oder die erste Verfilmung heranzureichen. Dieser Film ist eine Trashgranate durch und durch. Neben unzureichendem Spiel der Darsteller und wenig überzeugender Spezialeffekte stört an dem Film besonders der dreist rassistische Unterton, der typisch für den Tenor der meisten Cannon-Streifen ist. Wie selbstverständlich Bockner mit den Worten "schmutzige Tiere", "primitiv wie ihr Land" die Einwohner des afrikanischen Kontinents abstempelt und auch Jessie den erstbesten Schwarzen als "Kannibalen" beschimpft, ist heutzutage empörend. Die Dreistigkeit, mit der Schwarze als dumm rumhüpfende Stammesangehörige Dargestellt werden, sucht tatsächlich ihresgleichen. Ein besonders mieser Aspekt ist im Nachhinein auch, dass "Quatermain" sogar in Zimbabwe gedreht wurde und man so anscheinend die schlechten Zustände eines von einer Diktatur geknechteten Landes nutzte, um einen schlechten und rassistischen Film runterzukurbeln. Mäßig in Regie, Kameraführung und Schnitt ist der Film auch durch seine Schauspieler wenig überzeugend geraten. Richard Chamberlkain legt sich deutlich ins Zeug. Vielleicht trieb ihn wirklich die Hoffnung an, der nächste Indiana Jones zu werden. Eine sehr junge Sharon Stone plagt sich mit der Rolle als ewig nervende und quängelnde Jessie Huston und auch Herbert Lom kann mit seiner engagierten Darstellung Oberst Bockners nicht mehr viel retten. "Quatermain" ist zu Recht Sang- und Klanglos zwischen den Indiana-Jones-Filmen untergegangen und kann heute nur noch als Trash bedingt unterhalten. erry Goldsmith machte sich besonders durch die Vertonung von Horror- und Actionfilmen sowie Thrillern einen Namen. Mit einem modernistischen, teils dissonanten Ansatz brach der Komponist mit der spätromantischen Generation der vorigen Generation Filmkomponisten. Erst 1978 vertonte Goldsmith mit "Der Wind und der Löwe" seinen ersten Abenteuerfilm, auf den insbesondere in den 90er Jahren mit "Der erste Ritter", "Der 13te Krieger", "Die Mumie" und später "Timeline" einige weitere folgen sollten. "King Solomon's Mines" schlägt somit die Brücke zwischen dem traditionell angelegten aber sehr originell gestalteten Milius-Film und den unterhaltsamen, aber spürbar routinierteren Kompositionen der letzten Schaffensphase des Meisters. Zusammen mit dem drei Jahre zuvor entstandenen "Supergirl" musste Goldsmith erneut den Trittbrettfahrer eines großen Kinoerfolges vertonen, dem John Williams bereits seinen markanten Stempel aufgedrückt hatte. Auch wenn "King Solomon's Mines" letzten Endes durch und durch eine Goldsmith-Musik ist, so lassen sich doch einige bewusste Ähnlichkeiten mit den Partituren der "Indiana Jones"-Filme ausfindig machen. "King Solomon's Mines" gehört zu den wenigen Filmmusiken, die Goldsmith in den letzten 20 Jahren seines Schaffens komponierte, die ohne jeden Einsatz von Elektronik auskommen, sodass eine rein orchestrale Abenteuerpartitur vorliegt. Die traditionelle Konzeption dieser Vertonung zeichnet sich auch durch den Einsatz mehrerer Leitmotive aus. Das heroische Hauptthema gehört zu den euphorischsten Schöpfungen Goldsmiths und erinnert an den triumphalen "Supergirl"-Marsch. Dass dieses Thema hauptsächlich von den Trompeten über die kräftig beschwingte Orchesterbegleitung vorgetragen wird, ist eine deutliche Anspielung an den Ansatz, den John Williams bei "Jäger des verlorenen Schatzes" verfolgte. Für die Beziehung zwischen dem Großwildjäger und Jessie steht ein lyrisches Liebesthema, das entweder sanft von der Flöte gespielt wird oder als fließende Hornmelodie erklingt. Dieses Thema ist ebenso schlicht wie gefühlvoll und entspricht somit Goldsmith oft verfolgten Absicht, keine überschwänglichen Emotionen, sondern das sanfte und beruhigende Gefühl einer Liebesbeziehung in den Vordergrund zu stellen. Für die musikalische Charakterisierung der Bösewichte genemigte sich Goldsmith einen ganz besonderen Witz. Oberst Bockner hört schließlich im Film stets Wagners "Walkürenritt" und so verwundert es nicht, dass diese weltbekannte Melodie auch im Orchester stets Bockners Auftritte begleitet. Dabei stellt Goldsmith wieder sein handwerkliches Können unter Beweis, indem er die fremde Melodie völlig nahtlos in seine Partitur einflechtet. Die typische Vorgehensweise des Komponisten, Actionszenen mit Ostinati zu unterlegen, findet sich auch in "King Solomon's Mines", denn hier schrieb er ein Ostinato-ähnliches Gefahrenmotiv, dass im treibenden 12/8-Takt erklingt und oft als Fundament für einzelne Themenfragmente dient, die teils übereinander geschichtet werden. Dieses Motiv zieht begleitet fast alle Actionszenen. Im Film durchaus wirkungsvoll, ist diese ständige Wiederholung dieses Motivs auf CD nicht immer dem Hörfluss zuträglich. Neben diesen vier wichtigen Leitmotiven komponierte Goldsmith allerdings noch weiteres interessantes Material wie die brachialen Schläge der Perkussion für das Krokodilritual oder das sehr sanfte Thema für einen Stamm, der über Kopf lebt. 1991 veröffentlichte Intrada Records die vollständige Musik, die seit dem Filmstart nur als gekürzte LP-Zusammenstellung erhältlich war, auf CD. Allerdings war die Musik in falscher Geschwindigkeit auf den Tonträger gepresst worden, sodass Prometheus Records 2006 schließlich eine definitive Veröffentlichung der Musik in richtiger Geschwindigkeit auf den Markt brachte. Neben einem informativen Begleittext enthält die Promehtues-CD einige Bonusstücke, die allerdings weniger interessant sind, weil es sich um einen Zusammenschnitt der Vor- und Abspannmusik handelt, der als "Theme efrom King Solomon's Mines" betitelt ist, einige kurze Trommelaufnahmen sowie Probemitschnitten des Walkürenritts. "King Solomon's Mines" ist eine äußerst unterhaltsame Abenteuermusik, die einen besseren Film verdient hätte, auf CD schleichen sich allerdings hin und wieder ein paar Längen ein. Insbesondere die steten Wiederholungen des Gefahren-Motivs und die sehr lange Musik zum Finalkampf, die allerdings sehr viel Suspensepassagen enthält, bremsen den Hörfluss deutlich. Dennoch ist die CD eine lohnenswerte Anschaffung für alle Freunde der orchestralen und melodischen Abenteuermusik.
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Sehr schöne Texte, Realneo. Freut mich, dass hier mittlerweile recht detaillierte Filmbesprechungen, die einen guten Eindruck des Films vermitteln können und so auch zur Sichtung reizen können, mehr Regel denn Ausnahme geworden sind!