Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Mephisto

Administratoren
  • Gesamte Inhalte

    4.644
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle Inhalte von Mephisto

  1. Western sind für mich ebenso Pflichtkäufe wie Rozsa...ich glaube, mit Sparen wird das einfach nichts mehr bis zur unvermeidlichen Inflation...
  2. Also ich freue mich wahnsinnig auf die neuen Club-Veröffentlichungen! Bisher ist für mich ohne Frage Kritzerland DAS Label des Jahres, aber mal sehen was Varèse noch so bringt.
  3. Irgendwie habe ich ja was für Baxter übrig und besonders Intrada hat neben Kritzerland und Lalaland viel für den Komponisten in den letzten Jahren getan. Dass ich die Zusammenstellung für "Black Sabbath" für mehr als besch...eiden halte, dürfte klar sein. Die beiden CDs werden im Laufe der nächsten Monate höchstwahrscheinlich bestellt.
  4. Abgesehen davon: Für das Geld und mit der Ausrüstung würde ich mich liebend gerne mal dran versuchen! Schon Lessing hat gesagt: "Der Kritiker braucht nicht zu verbessern, was er tadelt" 1.) Wenn es dem Kritiker gelingen würde, dann würde es ihm kaum jemand zugestehen 2.) Wenn es dem Kritiker nicht gelingt, triumphiert der Kritisierte, obwohl der Rezensent vielleicht richtige Ansätze und stichhaltige Argumente hatte, es ihm aber an Möglichkeit fehlt.*
  5. Sowas ist im Realfilm halt immer problematischer als im Zeichentrick, das stimmt. "Kevin allein zu Haus" ist da aber noch heftiger, wenn Backsteine auf Köpfe geworfen werden, Leute die heftigsten Stromschläge erleiden oder von schweren Gewichten getroffen werden. Insofern ist das ein Genreproblem wie auch bei den Realverfilmungen von "Asterix". Das große Humorproblem des Films sehe ich in der ewigen Vorhersehbarkeit aller Witzchen. Man weiß genau, was anschließend schiefgeht und das macht die ohnehin schon sehr billigen Witzchen noch zäher. Naja, wenn Oli seinen Spaß hat und sich vorstellt, auf seinem roten Dreirad durch die bunte Nachbarschaft zu fahren, dann hat der Film neben Goldsmiths Musik immerhin eine weitere charmante Daseinsberechtigung.
  6. Besten Dank, Oli. Wir sind gleicher Meinung, auch, wenn sich das auf unsere Wahrnehmung anders auswirkt. Kompositorisch ist die Musik wirklich herrlich. Tolle Leitmotive, sehr schicke Orchestrierung, Goldsmith trifft den Nagel auf den Kopf - für Dich genau richtig, für mich irgendwann anstrengend. Als ich den Film sah, war ich verwundert, wie viel Musik auf der CD fehlt (wie gesagt, die ganze erste Hälfte), aber vermissen tut man's auf der anderen Seite nicht. Dennoch glaube ich, dass, wenn eine Veröffentlichung kommt, diese auch erweitert ist. Was den Film betrifft: Das ist wirklich Geschmackssache. Ich persönlich kann mit kleinen, lustigen Kindern einfach nichts anfangen. Das kann man dem Film aber nicht zum Vorwurf machen, weil er genau das thematisiert. Ich kann auch kaum einem Western vorwerfen, dass die Kerle dort entweder saucoool, böse oder feige sind. Dann sieht man sich halt keinen Western an und ich mache einen Bogen um all diese Dennis-Filmchen - es sei denn, sie wurden von Goldsmith vertont.
  7. Dennis the menace - Dennis, die Nervensäge Endlich Ferien! Die nutzt der fünfjährige Dennis für allerlei Unfug, unter dem besonders sein Nachbar, der Rentner George Wilson, zu leiden hat. Dieser hat nämlich ganz andere Sorgen als den Nachbarsjungen, der ihm den letzten Nerv raubt, denn bald steht die alljährige Kürung des schönsten Gartens der Stadt an, die von der Jury des Gartenvereins ausgerufen wird. Wilson ist sich sicher, den ersten Platz zu machen, denn schließlich hat er in seinem Garten eine äußerst rare Pflanze, die nach vierzig Jahren Hege und Pflege bei Mondschein für wenige Sekunde ihre wundervolle Blüte öffnet, um kurz darauf für immer zu verwelken. Da Dennis' Mutter einen halbe Stelle angenommen hat, muss dieser sich die Zeit mit seinem Freund Joey bei der zickigen Margaret vertreiben, deren Eltern sich bereit erklärt haben, auf die beiden Jungs aufzupassen. Abends sorgt Dennis bei seiner jugendlichen Babysitterin Polly und deren Freund Mickey für allerlei Aufregung. Zur selben Zeit ist die Idylle des kleinen Städtchens ernsthaft bedroht, denn der Landstreicher Switchblade Sam springt eines Nachts vom Güterzug, um in dem kleinem Örtchen auf Raubzug zu gehen. Als Dennis' Eltern beide gleichzeitig auf Dienstreise müssen, erklärt sich Martha Wilson sehr zum Ärger ihres Mannes bereit, den Jungen für die entsprechende Zeit bei sich aufzunehmen. Während Martha stets sehr darunter litt, nie eigene Kinder bekommen zu haben und Dennis als Ersatzenkelsohn betrachtet, macht der aufgedrehte Gast George Wilson sehr zu schaffen. Gleichzeitig häufen sich in der Umgebung verschiedene merkwürdige Vorfälle, denn der Vagabund Switchblade Sam hat bereits mit seinem Beutezug begonnen. Durch einen Sturm verschiebt sich die Rückkehr von Dennis' Mutter, sodass dieser noch einige weitere Tage bei den Wilsons bleiben muss. Dem Rentner ist das gar nicht recht, denn gerade in dieser Zeit ist der heiß ersehnte Moment seines Triumphes vor den Mitgliedern seines Gartenvereins. Genau in dieser Nacht plant allerdings auch Switchblade Sam, zuzuschlagen... Als 1990 "Kevin allein zu Haus" zu einem der erfolgreichsten Filme in der Geschichte des Kinos aufstieg und zwei Jahre später eine ebenfalls sehr erfolgreiche Fortsetzung folgte, schrieb Drehbuchautor John Hughes, der auch für die die beiden "Kevin"-Filme das Drehbuch verfasst hatte, einen weiteren Film über einen kleinen pfiffigen Jungen, der einen Verbrecher übertölpelt. Als Grundlage hierzu dienen die Comicstreifen von Hank Ketcham, die in den 50er Jahren täglich in erschienen und mittlerweile in 19 Sprachen und über 1000 verschiedenen Zeitungen gedruckt wurden. Mit dem 1993 entstandenen Film "Dennis the Menace" wollte man offensichtlich auf den Zug der "Kevin"-Filme aufspringen, was besonders durch die neu eingeführte Figur des Vagabunds Switchblade Sam deutlich wird, da die Verbrecherjagd auch bei Kevin ein zentrales Thema war. Dennis allerdings unterscheidet sich deutlich von Kevin, der seine "Gegner" stets mit äußerst findigen Fallen überlistet, während Dennis immer wieder Glück im Unglück hat und in seiner kindlichen Naivität niemandem etwas Böses will. Doch das gut Gemeinte ist stets der Feind des Guten und so geht allerhand schief, worunter besonders der griesgrämige George Wilson zu leiden hat. Die Rahmenhandlung fungiert dabei allerdings nur als lockerer Leitfaden, auf den sich unzählige, wenig spektakuläre und mäßig amüsante Slapstick-Einlagen auffädeln, die besonders in ihrer steten Vorhersehbarkeit deutlich an Witz einbüßen. Die Bemühung, einen äußerst kindgerechten Film zu drehen, ist an allen Ecken und Enden spürbar, sodass bei älteren Zuschauern insbesondere Walter Matthau und Christopher Lloyd punkten können. Die starke Thematisierung der Mutter, die versucht, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, entspricht stark dem damaligen Zeitgeist, sind solche Fälle heutzutage weitaus mehr verbreitet und gesellschaftlich akzeptiert. Mason Gamble kann als junger Darsteller in der Rolle des Dennis' überzeugen, der wahre Star des Films ist allerdings Walter Matthau als George Wilson, der den mürrischen Nachbarn mit einer ordentlichen Portion Menschlichkeit charakterisiert und beim Zuschauer des Öfteren sogar Mitleid erweckt. Christopher Lloyd ist eine hervorragende Besetzung des Switchblade Sam und spielt den Landstreicher, der sogar kleinen Kindern den Apfel klaut, herrlich böse. Auch Joan Plowright als Martha Wilson und Lea Thompson und Robert Stanton als Dennis' Eltern können überzeugen. Insgesamt ist "Dennis the Menace" allerdings ein sehr harmloser und naiver Kinderfilm, der zwar jüngeren Zuschauern gewiss Spaß machen kann, aber außer Matthaus und Lloyds grandioser Darstellung kaum etwas zu bieten hat. "Dennis, die Nervensäge" gehört mit "Supergirl" und "Quatermain" zu von Jerry Goldsmith vertonten cineastischen Trittbrettfahren, deren erfolgreiche Vorbilder von John Williams untermalt wurden. Außerdem ist dieser Film die einzige Zusammenarbeit zwischen dem Komponisten und Nick Castel. Die beiden entschieden sich für eine konventionelle Vertonung, die neben stark am Film komponierten Micky-Mousing auch über mehrere Leitmotive verfügt und durch eine lange Laufzeit viele Momente musikalisch kommentiert. Neben einem durchschnittlich besetzten Symphonieorchester griff Goldsmith außerdem auf Mundharmonika und einige elektronische Effekte zurück, deren Einsatz sich jedoch auf einige kleine Einsprengsel beschränkt. Den zentralen Kern der Musik bildet das Hauptthema für Dennis, eine verschmitzte Melodie, die hauptsächlich von der Mundharmonika intoniert wird und während des Vorspanns schmissig vom Orchester begleitet wird. Diesem Thema steht das stark synchopische und rhythmisch ungerade Thema für Switchblade Sam gegenüber, das vom Fagott in hohem Register gespielt und von leichter Unterstützung des Schlagwerks und einigen Flötenfiguren flankiert wird. Neben einem weiteren seufzendem Streichermotiv spielt auch die Tuba als Soloinstrument eine bedeutende Rolle, die mit ihren tiefen und leicht behäbigen Figuren George Wilson zugeordnet ist. Des Weiteren komponierte Goldsmith eine sehr liebliche Klaviermelodie, die über sanfte Streicherteppiche erklingt und für die Zuneigung der Erwachsenen zu dem Protagonisten steht. Mit diesen fünf zentralen motivisch-thematischen Ideen gestaltete Goldsmith eine äußerst lebhafte Musik, wobei er das Orchester äußerst farbenfroh einsetzte. "Dennis the Menace" gehört zu den wenigen Werken des Spätwerks des Altmeisters, das nicht von der sehr durchsichtigen Orchesterstimmführung geprägt ist. Verspielte Holzbläser mischen sich hier mit schleichenden Pizzicati, bedrohliche Posaunenakkorde münden in flotten Orchesterschlägen, heitere Xylophonläufe und Paukenglissandi begleiten Dennis' bei seinen zahlreichen Vorsdtadt-Abenteuern. Außerdem blieb Goldsmith seinem Vorsatz treu, den Synthesizer nur für akustisch nicht zu erzeugende Klänge einzusetze. Zu den besten Momenten zählen hier definitiv die elektronisch nachempfunden Schmerzensseufzer, die mit Wilsons Tuba-Figur kombiniert werden, als dieser einmal wieder Opfer eines von Dennis' Streichen geworden ist. Doch trotz der äußerst raffinierten Instrumentierung und des eingängigen Melodien eignet sich "Dennis the Menace" leider nur bedingt als alleinstehendes Hörvergnügen, da die Musik sehr dicht am Film komponiert und somit sehr kurzatmig ist. Nahezu jede kleine Bewegung, fast jeder Schnitt wird musikalisch kommentiert, sodass in vielen Passagen auch gleich mehrere Leitmotive auftreten und die einzelnen Stücke auf CD leicht austauschbar werden. Zum Filmstart erschien bei "Big Screen Records" ein 40 Minuten langes Album, das knapp die Hälfte der über 80 Minuten langen Musik in chronologischer _Reihenfolge enthält. Dabei strich Goldsmith fast die komplette Musik für die erste Hälfte des Films, was aber keinen großen Verlust darstellt, weil alle dort vertretenen Themen und Motive auch später wieder erklingen. Die CD ist mittlerweile vergriffen, aber zu äußerst moderaten Preisen erhältlich und es ist ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis die Musik in einer wahrscheinlich erweiterten Fassung neu aufgelegt wird. "Dennis the Menace" ist eine äußerst erfrischende Komödienvertonung, die durch einen abwechslungsreichen Umgang mit dem Orchester und mehrere eingängige Themen punktet, als alleinstehendes Hörerlebnis durch zahlreiche Mickey-Mousing-Einlagen allerdings schnell ermüdet und gleichförmig wirkt.
  8. Schade, sehr schade. Ich hoffe, das beeinträchtigt nicht weitere mögliche Fielding-Veröffentlichungen seitens Intrada? "Black Bird" lohnt sich doch schon alleine wegen des Covers..skurril...
  9. Hatten wir Richard Harveys Musik zu "Luther" schon? Schließlich legt sich die Dunkelheit ja angeblich über die deutschen Gefilde...obwohl die Reformation, die am 31.10.1517 mit den 95 Thesen an der Tür der Schlosskirche Wittenberg einen Höhepunkt erfuhr, meiner Meinung nach eher etwas wie einen Aufbruch in hellere Zeiten bedeutet. Das ist jetzt nicht gegen den Katholizismus gerichtet, sondern gegen die völlig bescheuerten Praktiken damals wie die Ablassbriefe.
  10. Damit arbeitet Kritzerland erfolgreich daran, mein Label des Jahres zu werden.
  11. Also geht's weiter mit den Kritzerland-Pflichtkäufen... Auf den zweiten, bereits veröffentlichten Score komme ich ebenso wenig wie auf die Premiere
  12. Danke für's Kompliment und vor Allem für die tollen weiteren Infos!
  13. Fierce Creatures - Wilde Kreaturen Der kleine, britische Marwood Zoo wird von dem Riesenunternehmen Octopus Inc., das von dem geldgierigen neuseeländischen Milliardär Rod McCain geleitet wird, aufgekauft. Als Zoodirektor setzt das Unternehmen den ehenmaligen Polizisten Rollo Lee ein, der einst in Hong Kong arbeitete und sich vor einer schier unmöglichen Aufgabe sieht: jedes von Octopus Inc. gekaufte Unternehmen muss seine Gewinne um 20% steigern, damit es von McCain nicht geschlossen wird. Dabei werden dem überforderten Direktor die ehrgeizige Managerin Willa Weston und McCains Sohn Vince zur Seite gestellt. Vince leidet sehr unter dem herablassenden Verhalten seines Vaters ihm gegenüber, dem er nie gerecht werden kann. Er kompensiert sein zerstörtes Selbstbewusstsein durch zahlreiche Annäherungsversuche an Willa, die sich jedoch zu Rollo Lee hingezogen fühlt. Dieser ist der Meinung, dass Gefahr und Gewalt als beste Publikumsmagneten fungieren und ordnet an, den Zoo nur noch mit gefährlichen Raubtieren zu bevölkern. Die Tierpfleger protestieren, doch Lee ordnet die Erschießung sämtlicher niedlicher und harmloser Tiere an, die er anschließend auch augenscheinlich selbst ausführt. Die Tierpfleger versuchen mit allen Mitteln, ihre harmlosen Schützlinge zu retten, indem sie Unfälle vortäuschen oder die Infoschilder an den Gehegen umschreiben und so aus kleinen Lemuren wilde Menschfresser werden. Währenddessen versucht Vince, die Besucherzahlen durch eigene fragwürdige Methoden anzukurbeln. Neben einem elektronischen Pandabären und mit Firmennamen zugekleisterten Anzüge für die Tierpfleger versucht der Milliardärssohn mit angeblichen prominenten Paten für besonders langeweilige Tiere zu locken. Dabei bereichert sich Vince hauptsächlich selbst und unterschlägt über eine Million Sponsorengelder. Er bietet Willa an, mit ihr und dem Geld durchzubrennen, doch diese lehnt empört ab. Als Rod McCain für einen Besuch in London eintrifft, spitzt sich die Lage zu, denn der Zoo bringt bei Weitem nicht genug ein. Vince versucht, mit dem unterschlagenen Geld zu fliehen, wird allerdings von Willa, Rollo und den Tierpflegern aufgehalten und so von seinem Vater überrascht. In völliger Verzweiflung zieht Vince eine Pistole und bei dem folgenden Handgemenge wird Rod McCain tödlich getroffen und nur wenige Minuten später soll die Polizei eintreffen, die der Erschossene zuvor gerufen hatte, um seinen Sohn verhaften zu lassen... 1988 schufen John Cleese und Cahrles Crichton mit "Ein Fisch namens Wanda" einen absoluten Klassiker im Genre der Komödie. Neun Jahre später versammelte sich ein großer Teil der Besetzung erneut für "Wilde Kreaturen", dessen Drehbuch John Cleese zusammen mit Iain Johnstone und William Goldman geschrieben hatte. Regie führte dieses Mal der Komödienerprobte Fred Schepisi. Da man nicht davon ausging, "Ein Fisch namens Wanda" übertreffen zu können, entschied man sich gegen eine strikte Fortsetzung und obwohl es inhaltlich keine Parallelen zu dem erfolgreichen Vorgänger gibt, fallen dem kundigen Cineasten doch mehrere Anspielungen auf. So nennt Rollo Lee Willa einmal versehentlich "Wanda" und alle vier Hauptdarsteller spielen dieselben Typen wie neun Jahre zuvor. John Cleese gibt wieder den aufrechten und standhaften Protagonisten, Jamie Lee Curtis die anfangs Undurchschaubare, Kevin Kline darf dieses Mal in einer Doppelrolle auf zwei verschiedene Arten den Antagonisten spielen und Michael Palin spielt als ewig plappernder Tierpfleger nun das genaue Gegenteil seines in "Wanda" ewig stotternden Charakters. Dabei ist die gesamte Besetzung mit sehr viel Spielfreude dabei, insbesondere Kevin Kline gebürt ein besonderes Lob, denn seine Darstellung des machtgierigen Rod McCains und dessen schmierigen Sohnes Vince ist überaus gelungen. Auch die Nebendarsteller überzeugen durch engagiertes Spiel und durch den Ort der Handlung sorgen allerlei Tiere für Abwechslung. Das Drehbuch ist humorvoll, die Inszenierung temporeich und witzig, sodass den Beteiligten mit "Wilde Kreaturen" eine durch und durch unterhaltsame Komödie gelungen ist. So brillant wie "Ein Fisch namens Wanda" ist der Film dann allerdings doch nicht gworden, sodass es eine äußerst kluge Entscheidung war, statt einer Fortsetzung einen eigenständigen Film zu drehen, denn für sich gesehen ist "Wilde Kreaturen" äußerst sehenswert. Für "Ein Fisch namens schrieb John Du Prez, der schon für mehrere Monty Python-Projekte gearbeitet hatte, eine polystilistische Musik, die von großorchestralem Pomp und Gloria bis zu verhaltenen Jazz-Einlagen reichte. Für "Wilde Kreaturen" wurde Jerry Goldsmith verpflichtet, der schon bei vier Filmen mit Regisseur Fred Schepisi zusmmen gearbeitet hatte. Da "Wilde Kreaturen" wenig Musik enthalten sollte, wählte der Komponist ein kleines Ensemble, bestehend aus einigen Holzbläsern, einem Streichquartett, Klavier, Keyboard und einer Schlagzeugbesetzung mit Drumset, Stabspielen und Pauken. Es ist erstaunlich, was für eine vielseitige Musik der Komponist innerhalb dieser kurzen Laufzeit und in Hinblick auf die schmale Besetzung schrieb. Wie schon Du Prez im Vorgängerfilm löst sich Goldsmith von einem stilistisch stringentem Konzept, verzichtet auf klare Leitmotive und bedient sich mehrerer unbterschiedlicher Stilistiken. Springende Delphine werden von einem eleganten Cellosolo über beschwingte Klavierbegleitung untermalt, das vermeintliche Begräbnis der angeblich erschossene Tiere begleitet eine düstere Cellomelodie, die der schwermütigen Kammermusik eines Franz Schubert nahesteht und ein ruppiges Fugato des Streichquartetts fängt das teils herrschende Chaos im Zooalltag ein und mengt sich schon bald mit den jazzigen Rhythmen des Schlagzeugs. Eine leicht poppige Idee, die Willa zugeordnet ist, entnahm der Komponist dabei 1:1 seiner abgelehnten Musik zu "2 Tage in L.A.", die sich hier nahtlos einfügt und in einem zackigen Marsch blitzen sogar Stravinsky-mäßige parallel geführte Klavierakkorde auf. Jedes Stück hält eine neue musikalische Überraschung bereit, wobei die Musik nicht wie die des Vorgängers in ihre einzelnen Bestandteile zerfällt und wirkt trotz der bunt gemischten Elemente wie aus einem Guss. "Wilde Kreaturen" ist in Goldsmiths Werk nahezu einzigartig und könnte höchstens in den Passagen für Streichquartett entfernt mit "Six Degrees of Seperation" genannt werden. Durchweg leichte, aber fein gearbeitete Kost, man spürt jede Sekunde Goldsmiths Spaß an der Sache, die sich hörbar auf die Musiker überträgt, sodass die knappe halbe Stunde wie im Flug vergeht. Da mehrere Passagen im Film unter einer Minute Laufzeit haben, nahm Goldsmith sogar mehrere Stücke alleine für das Album auf, das mit einer halben Stunde Laufzeit alle wichtigen Elemente der Musik in tadellosem Hörfluss präsentieren. Das bei Varèse erschienene Album wird zwar anscheinend nicht mehr gepresst, ist aber zu normalen Preisen zu erwerben und klar zu empfehlen, denn Jerry Goldsmith komponierte für "Wilde Kreaturen" eine äußerst spritzige Komödienpartitur, die durch die individuelle Besetzung und die unterschiedlichen Stilistiken nie langweilig wird.
  14. Also hier hat ja niemand jemals gesagt, einem dürfe etwas nicht gefallen. Natürlich darf einem alles gefallen, selbst absoluter Trash wie "Einer gegen das Imperium" und Schund wie "Hardrock Zombis" können und dürfen gefallen. Niemand hat jemals gesagt, dass "I.Q." niemanden gefallen soll oder gar darf, ich für meinen Teil meine halt genau das Gegenteil von dem zu hören, was Du in die Musik interpretierst: Dass Goldsmith Spaß hatte, höre ich hier nämlich - im Gegensatz zu "Fierce Creatures" - nicht. Dazu ist die Musik zu schablonenhaft und uninspiriert. Lars und mir zaubert sie auch kein Lächeln auf's Gesicht, aber es ist schön, dass sie das bei Dir tut. Souchak wollte auch nur darauf hinaus, dass es nunmal bessere Komödienmusiken von Goldsmith gibt und Du hast ja bestätigt, dass Dir "Fierce Creatures" (und ich schätze auch "Flim-Flam Man") noch mehr zusagen als "I.Q.". Niemand will auch nur ansatzweise persönlich gegen dich gehen. Das ist nunmal das Problem, was ich hier sehe, wenn Leute ihren Geschmack gleich mit ihrer Person gleichsetzen. Dann kommt es zu diesen unnötigen Missverständnissen.
  15. Es gibt kaum etwas anderes in der Musik als wenig abgewandelte Darbietungen des Hauptthemas, daher wird Dir auch nicht mehr viel in Erinnerung geblieben sein. Erinnert hat Dich das Thema wahrscheinlich an "Morgen kommt der Weihnachtsmann". Wie gesagt: Eine französische Melodie, die in vielen Ländern mit unterschiedlichem Text versehen wurde...in Deutschland nunmal als Weihnachtslied. Ich weiß auch nicht, für wen "I.Q." nun geeignet ist. Goldsmith-Liebhaber werden sich den vielleicht kaufen, aber kaum hören und für andere wird diese langweilige, schablonenhafte Musik wahrscheinlich noch viel uninteressanter sein. Danke für Deinen sehr ausfürlichen und informativen Text zu "Schutzengel". Bei dieser "Til Schweiger zeigt seinen Film unseren tapferen Kämpfern in Afghanistan" Propaganda wurde mir mehr als übel, andererseits sollte man es begrüßen, wenn sich Deutschland auch im Bereich der Straßenfeger wieder etwas traut.
  16. I.Q. - Liebe ist relativ Die hübsche, junge Catherine Boyd arbeitet an ihrer Dissertation in Mathematik an der Princeton University und ist mit dem Professor der experimentalen Psychologie, James Moreland, verlobt. Bei Catherines Onkel, niemand geringerem als Albert Einstein, der sich seit dem Tod ihrer Eltern um seine Nichte kümmert, stößt diese Beziehung allerdings auf wenig Verständnis, denn Einstein und seine Freunde, die bedeutenden Physiker Nathan Liebknecht, Kurt Gödel und Boris Podolsky haben große Probleme, ihre geliebte Catherine als zukünftige Frau des zwar eloquenten und intellektuellen, aber äußerst überheblichen und arroganten Moreland zu sehen. Außerdem können die Physiker keinen Respekt für dessen Arbeit empfinden. Als eines Tages sein Auto fast auf der Straße liegen bleibt, müssen er und Catherine bei einer kleinen Werkstatt halt machen. Der intelligente Automechaniker Ed Walters verliebt sich auf den ersten Blick in die hübsche Blondine, und auch sie scheint interessiert, verleugnet ihre Gefühle jedoch von Anfang an. Ed und seine Kollegen teilen den Verlobten mit, dass das Auto in wenigen Tagen repariert werden könne und als Catherine vom Büro aus ein Taxi ruft, vergisst sie dort die Taschenuhr ihres Vaters. Ed macht sich sofort auf den Weg, um seiner großen Liebe das Erinnerungsstück an ihren Vater zurück zu bringen und staunt nicht schlecht, als an ihrer statt Albert Einstein die Tür öffnet und ihm drei der größten Physiker vorstellt. Ed, der sich in seiner Freizeit gerne mit Physik und Astronomie beschäftigt, scheint den vier Herren sofort sympathisch zu sein und schon bald spüren sie, dass der junge Mann in Catherine verliebt ist. Die Chance witternd, sie endlich dem schmierigen James Moreland entreißen zu können, fassen die Männer einen Plan: Einstein entwarf vor mehreren Jahren eine Theorie für ein mit kalter Fusion betriebenes Raumschiff, doch seine Berechnungen enthielten einen Fehler, den er jedoch partout nicht fand, sodass er den Aufsatz nicht veröffentlichen konnte. Als vermeintliches Physikgenie soll nun Ed die Theorie der Öffentlichkeit vorstellen, der befürchtet, er könne als Automechaniker nicht Catherines Ansprüchen genügen. Der Vortrag wird positiv aufgenommen, scheint aber mehrere Steine ins Rollen gebracht zu haben. Nicht nur, dass Ed von nun an gezwungen ist, Catherine zu belügen und Moreland immer misstrauischer wird. Auch Präsident Eisenhower hat von der Theorie erfahren und den Russen angekündigt, Amerika werde noch dieses Jahr ein mit kalter Fusion betriebenes Raumschiff ins All schicken... Eine Liebeskomödie mit Albert Einstein? Dieser Stoff hat das Zeug zu einem wirklich interessanten Film, oder aber auch die Möglichkeit, rigoros zu scheitern. Fred Schepisis "I.Q. - Liebe ist relativ" ist überraschend unaufregend und harmlos geraten. Nicht allzu temporeich, aber dennoch ohne Längen, schick gefilmt und gut gespielt, bietet der Film insgesamt passable Unterhaltung, allerdings verschwendet er seinen historischen Rahmen leider zu Gunsten herkömmlicher Klischees und stets nervender Plattitüden. Dabei sind die vielen historischen Ungereimtheiten wie das falsche Alter der vier Freunde, die im Film etwa gleichaltrig sind, obwohl sie und Einstein rund 20 Jahre voneinander trennten oder natürlich die rein fiktive Figur der Nichte Catherine viel weniger oder nahezu gar nicht störend, als die äußerst plakative Inszenierung dieser Figuren. Die vier Physiker werden durchgängig als durch die Gegend spazierende Grübler dargestellt, die ständig irgendwelchen bedeutungsschwangeren theoretischen Ansätze formulieren, die vielleicht für einen Grundschüler verzwickt und höchst intelligent klingen mögen, jedoch innerhalb von Sekunden als wenig gehaltvolle Plattitüden entlarvt werden können. Die unnötige Bemerkung, dass große Denker natürlich niemals in der Lage sind, alltägliche Dinge wie das Wechseln einer Glühbirne zu vollziehen und dass sich die "verrückten Wissenschaftler" regelmäßig aufführen wie kleine Kinder, dürfte die verzerrten Ansichten Krethis und Plethis bestätigen, aber ob eine Vertiefung unnötig etablierter Klischees nötig ist, steht auf einem ganz anderen Blatt, zumal man damit den wahren Personen und allgemein großen Köpfen zu Gunsten einiger kleiner Späßchen nicht gerecht wird. Natürlich hat "I.Q." nicht den Anspruch, eine Dokumentation über die Zeit und ihre großen Physiker zu sein, dennoch wäre etwas mehr Respekt und ein wenig mehr Tiefgang in den intellektuellen Bereichen angebracht, denn auch, wenn die ganze Zeit in wenig sinnvollen, dafür aber klug klingenden Variablen fabuliert und gemurmelt wird, ist der bildende Nährwert gleich Null. Dennoch scheinen sämtliche Beteiligten wirklich Spaß an der Sache gehabt zu haben und das überträgt sich Gott sie Dank auch auf den Zuschauer. Tim Robbins und Meg Ryan geben ein äußerst charmantes Leinwandpaar ab, dem ein herrlich schmieriger und arroganter Stephen Fry entgegen gestellt ist. Neben Fry bleibt natürlich auch besonders der grandios besetzte Walter Matthau als Albert Einstein in Erinnerung. Er spielt den Physiker mit viel Witz und Augenzwinkern, dabei jedoch nie übertrieben. Auch in den Nebenrollen sind sämtliche Darsteller mit Elan dabei. Gene Sacs, Lou Jacobi und Joseph Maher geben ein vortreffliches Physikergespann und Tony Shalhoub glänzt als unternehmungslustiger Werkstattbesitzer. "I.Q." ist somit eine nach dem klassischen Schema F funktionierende Liebeskomödie, die ihr besonderes Potential allerdings all zu deutlich verschenkt. Diese Schwäche wird jedoch mit der Spielfreude sämtlicher Darsteller fast wett gemacht. Für die Musik wurde der Komponist Jerry Goldsmith verpflichtet, der in den späten 70er und frühen 80er Jahren sein Zenit erreicht hatte und der sich besonders durch seinen modernistischen Stil und seine kompromisslose und gradlinige Vertonung von Actionfilmen sowie äußerst raffinierte Partituren für Thriller und Science-Fiction einen Namen machte. 1984 lotete Goldsmith sein klangliches Verhältnis in der Musik zu Joe Dantes "Gremlins" in Hinblick auf das Gleichgewicht zwischen akustischen und elektronischen Elementen neu aus, sodass mit "King Salomon's Mine" ein Jahr später die letzte rein orchestrale Partitur für eine lange Zeit entstand. Viele seiner Musiken in den späten 80ern und frühen 90ern waren von musikalischer Einfallslosigkeit und Belanglosigkeit geprägt, bevor sich Goldsmith aus diesem kreativen Tief wieder erholte und in den 90ern weitere interessante Filmmusiken schuf, die aber fast alle von einem stark routinierten Stil und einer Satztechnischen Schlichtheit geprägt sind. Während Goldsmith ab den späten 80er Jahren und besonders wegen der Zusammenarbeit mit Joe Dante mehrere Komödien mit gewitzten und kreativen Musiken vertonte, so ist "I.Q." jedoch äußerst blass geraten. Neben einer großen Streichergruppe standen dem Komponisten einige Bläser, Harfe, Klavier, Keyboard und Schlagzeug inklusive Drumsets auch ein Saxophon zur Verfügung. Als Hauptthema greift der Komponist auf die berühmte Melodie des französischen Liedes "Ah! vous dirai-je, Maman", das besonders durch Mozarts Klaviervariationen Köchelverzeichnis 265 Berühmtheit erlangte und in vielen Sprachen mit unterschiedlichen Texten versehen wurde. Diese Melodie erklingt nahezu immer in der Solovioline und nimmt damit Bezug auf Einsteins Betätigung als Freizeitgeiger, allerdings wandelte Goldsmith die Melodie ein bisschen ab und lässt sie auch als Frage-Antwort-Spiel zwischen der Solovioline und den Tuttistreichern erklingen. Außerdem komponierte er ein für die damalige Schaffenszeit typisches schlichtes Liebesthema, das hauptsächlich von den klassischen glockenhaften Keyboardklängen intoniert wird. Den Geist der Zeit fängt Goldsmith musikalisch mit einigen poppigen Einlagen mittels Shufflerhythmen des Drumsets, rörigen Saxophonsoli, Hammondorgelsampeln und einigen Frauenstimmen, die hier und da synchopisch "Du - wab!" einwerfen. Jenseits dieser dreieinhalb musikalischen Ideen operiert die Musik für mehrere komödiantische Augenblicke mit den bloßen Harmonien, die von der Streichergruppe gezupft werden, einigen unspektakulären Violinsoli und die auf der Liedmelodie basieren. Durch die äußerst simple Harmonisierung der Melodie und die schablonenartigen Rock'n'Roll-Einlagen enthält die Musik nahezu keine persönliche Note entspricht dem ebenfalls unzählige Klischees bedienenden Film. In Verbidnung mit den Bildern funktioniert die Musik wunderbar, doch als alleinstehendes Erlebnis bleibt "I.Q." mehr als blass. Daher ist auch zu verstehen, warum es zum Filmstart keine Veröffentlichung der Musik gab, sodass die Aufnahmen erstmals zehn Jahre später in Form einer dubiosen "10th anniversary Edition" von dem Phantasielabel "Innerspace Music Enterprises" zusammen mit den Scoreportionen zu "Innerspace" des Geffen-Albums und einem Bonustitel aus "Explorers" zugänglich wurde. Neben der kompletten Musik enthielt diese CD auch zwei Source-Stücke. Erstmals offiziell erhältlich wurde die Musik 2009 zusammen mit "Seconds" auf einer limitierten Edition von Lalaland Records. Viele der kurzen Stücke wurden zu längeren Suiten zusammengefasst und statt der beiden Source-Musiken enthält die Lalaland-CD zwei alternative Fassungen zweier Stücke. Die Musik wird durch diese Änderungen jedoch keinesfalls unterhaltsamer. Goldsmith schuf hier eine äußerst funktionale Filmmusik ohne musikalischen Nährwert, die besonders unter der Abwesenheit eines prägnanten Hauptthemas vom Komponisten und der Schablonenhaftigkeit ihrer stilistischen Elemente leidet und somit auf CD ein äußerst unbfriedigendes Hörereignis darstellt.
  17. Verdammt! Schon wieder zwei CDs, die ich unbedingt haben muss...dissonanter, experimenteller Western-Score? Immer her damit!
  18. Ich fand sie lustigerweise auf den gemalten Plakaten immer hübscher als letztendlich im Film
  19. Gerade hier hast Du Dir aber ein schlechtes Beispiel ausgesucht, denn gerade bei "Finale and End Credits" gibt es im englischen durch "änd änd" (onomatopoetisch gesprochen) einen ziemlichen akustischen Holperer, während "Schluss und Abspann" deutlich besser fließt. Ich halte es für keine gute Entscheidung, der Muttersprache aus völlig sinnlosen Gründen den Rücken zu kehren, zumal viele der ganz ganz großen Komponisten deutsche Muttersprachler waren und es als Musiker ein Geschenk ist, die Ausführungen eines Stockhausen, die Briefe eines Brahms' und die von Beethoven vertonten Schiller-Texte im "Original" ohne jede Anstrengung genießen zu können. Dass englische Worte mit ihrer unsauberen Artikulation, dem Lispeln und den gedehnten Vokalen besser klingen soll als die präzise deutsche Aussprache, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Hätte man Deutsch gegen Französisch ausgespielt, wäre das etwas Anderes gewesen, was den Sprachfluss betrifft. Zustimmen muss ich Dir allerdings bei der Sicht auf's Komponieren. Noten sollte man immer vor sich haben, das Rumgeschiebe von Samplern in Programmen ist auch mir ein Gräuel!
  20. Ich werd' nicht mehr! Am Jahresende werde ich hoffnungslos pleite sein - dank Kritzerland...
  21. "Invasion USA" ist der Hammer! Ich zeige den in der Weihnachtszeit hier immer im Hochschulkino und da waren oft die meisten Besucher da...traurig aber wahr. Natürlich ist es bitter, wenn man bedenkt, dass dieser Film ernsthafte Propaganda betreiben will, aber abseits dessen ist der Streifen dermaßen übertrieben, asozial und überzogen, dass es immer wieder eine Freude ist. In Sachen "politische Unkorrektheit" kommt da höchstens noch "Delta Force" mit. "Missing in Action 1" ist da um Einiges 'seröser' (sofern bei Chuck Norris möglich). Danke für die hilfreichen Rezensionen!
  22. Ich ging halt nur vom Kritiker als Rezensenten aus, denn Kritik bedeutet im Grunde nichts Schlechtes, lässt es sich auf das griechische Wort für "Unterscheiden" zurück führen. Ich sehe nicht ganz den Sinn in diesem Fan-Dasein, vielleicht kann mir das ja jemand hier erklären. Für meinen Teil gibt es Komponisten, die ich sehr schätze (Horner stehe ich im Großen und Ganzen recht neutral gegenüber, weil ich mich noch nicht sehr intensiv mit seinem Werk beschäftigt habe und angebliche Meilensteine seiner Karriere wie "Krull" hier noch verschweißt vor sich hinschlummern), aber ich finde, es wird dem Komponisten und jeweiligen Werk irgendwie nicht gerecht, alles mit "Ich bin Fan, deswegen muss ich's großartig finden." abgetan wird, denn dann ist ein Dialog mit und über das Werk nahezu unmöglich und eine tiefere Beschäftigung bleibt aus. Man kann sich das im Grunde so vorstellen: James Horner kommt mit einer frisch fertig gestellten Partitur zu einem Interview, das ein Fan für ein Horner-Forum macht! Horner (begeistert): "Das hier ist eine neue Filmmusik für einen Film, der bald startet und ich muss sagen, ich bin wirklich sehr zufrieden damit. Meine letzten Arbeiten waren größtenteils Auftragswerke und auch wenn ich mit den Ergebnissen voll und ganz leben kann, so bin ich schon stolz auf diese Musik hier, denn für den Vorspann habe ich mir überlegt, lasse ich das Hauptthema rückwärts ablaufen, da im Film ja auch zu Beginn..." Der Fan: "Ja, die Musik finde ich bestimmt auch ganz toll. Ist ja auch von Dir und deswegen wird mir die Musik gefallen, weil's ein Horner-Musik ist." Horner: "Bist Du Dir sicher? Du hast doch noch keine Note gehört und ich würde sagen, diese Musik unterscheidet sich von meinen vorigen Arbeiten. Man könnte Sie am ehesten mit "Brainstorm" vergleichen." Der Fan: "Ja, das ist bestimmt toll. Ist halt Horner." Horner: "Nein, mal im Ernst. Das ist zwar schmeichelhaft, was Du da sagst, aber bei dieser Musik hier..." Der Fan: "Keine Angst, James, mir wird das bestimmt gefallen, weil ich auch Fan bin." Horner: "Ja, aber guck' mal! Das Liebesthema hier habe ich aus denselben Tönen gewonnen wie das Hauptthema, nur halt in anderer Reihenfolge." Der Fan: "Ja, mir gefällt das! Mir gefällt ja jede Horner Musik." Genau so wie es oft heißt, dass eine Musik schlecht sein/werden muss, weil sie von Djawadi ist, so finde ich es anstrengend, wenn eine Musik natürlich unglaublich toll sein/werden muss, weil Sie von diesem und jenem Komponisten ist. Es wird den jeweiligen Werken auch überhaupt nicht gerecht, wenn man sie über ein und denselben Kamm schert. Goldsmiths uninspiriert abgespulte Musik zu "Rent-a-cop" verfügt nunmal nicht über den immensen Gehalt von "Logan's Run" und es wird "Logan's Run" auch nicht gerecht, wenn man sagt: "Logan's Run" und "Rent-a-cop" sind toll, weil sie von Goldsmith sind. Dass einem "Rent-a-cop" trotzdem zusagt, ist doch völlig in Ordnung, aber man sollte sich über die Fakten im Klaren sein. Lars ist definitiv ein Rabin-Anhänger, aber ich kann seine Beiträge ernst nehmen, weil er sich im Klaren darüber ist, dass Rabins Musik handwerklich nicht auf demselben Niveau wie dem anderer Komponisten ist. Das hält ihn ja nicht davon ab, Rabins Musik toll zu finden und viel beim Hören zu fühlen, aber dennoch muss man nicht alles schönreden.
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung