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Mephisto

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Alle Inhalte von Mephisto

  1. Es sollte eigentlich ausschließlich die Bedeutung des "Vorreiters" gelten, denn 'Dissonant und Verschroben' sind in keinster Weise ein Maß für Originalität. Die Zeiten, in denen man mit Dissonanzen schocken konnte sind seit 100 Jahren vorbei - heute ist wichtig, dass man eine eigene musikalische Persönlichkeit entweder postmodern mit dem bisher gewesenem oder eigenen neuen Ansätzen entwickelt.
  2. Definitiv erst die Musik! Ich gehe im Schnitt 1,5 Mal die Woche ins Kino und wahrscheinlich nochmal 1,5 Mal ins Konzert, das Theater oder die Oper. Die "freien" Abende zu Hause sehe ich eigentlich immer einen Film, sodass ich auf 4 - 6 Filme pro Woche komme, aber ich folge da meinen eigenen Mustern. Im Kino habe ich bis auf "John Carter" letztens schon längst keine Musik mehr gehört, die ich als CD im Schrank haben wollte - seien es "Killer Elite", "The Grey", "Fenster zum Sommer", "Glück" oder "Rubbeldiekatz" und "Safe House". Ich habe mir auch früher schon immer die Musik zu Filmen gekauft die ich nicht kannte oder bei denen es zu lange her war, dass ich mich genau an die Musik erinnern konnte. "Klassische" Musik habe ich eigentlich wie Filmmusik immer als musikalische Vorlage für buntes Kopfkino gehört und als mir dann Korngolds "Robin Hood" ins Regal kam, dann dienten diese Klänge meistens zur Untermalung der Abenteuer meiner Playmobilmännchen. "Spiel mir das Lied vom Tod" habe ich mir als 8-Jähriger gekauft, weil ich diese 'lustige Saloonmusik' haben wollte, die ich bei Saturn auf den kurzen Hörproben entdeckt habe - erst beim richtigen Durchhören merkte ich, was für eine Super-Westernmusik auch jenseits des verstimmten Klaviers auf der CD zu finden war. Die rieisgen Jagdszenen, die mir Bruckners Scherzi beschert haben oder die funkelnde Lebensfreude vergangener Tage dank "Singin' in the rain" verdanke ich meiner eigenen Fantasie. Ich will mir gar nicht ausmalen, was ich alles verpasst hätte, wenn ich nur nach Filmen, die ich kannte, gegangen wäre. Zum anderen lernt man auch die Musik als solche außerhalb des Films viel besser kennen. All die verschlungenen leitmotivischen Ideen in Norths "Spartacus", die krassen polystilistischen Elemente von Goldsmiths "Illustrated man" erscheinen einem viel eindrucksvoller, wenn man sie nicht nur halb im Film wahr nimmt. Ich möchte jedem raten, sich Filmmusik wegen "äußerlicher" Anreize zu kaufen und seine eigenen Assoziationen zu entwickeln und auch mal Ausflüge in die "Mutter der Filmmusik" - die Spätromantik und die Moderne - zu unternehmen und sich davon in fremde Gefilde entführen zu lassen weil es den Geist beflügelt, kreativ werden lässt und einfach nur Freude bereitet. Musik sollte nie die bittere Pille sein, die man zu Gunsten des guten Tons hinunterwürgt sondern der Antrieb für Fantasie und Seele. Wenn ich eine Musik dann liebgewonnen habe und sie für mich alleine besteht, "gleiche" ich gerne auch mit dem Film ab, denn als ich nach einiger Zeit wieder einmal "Ben Hur" sah und jetzt die von mir so geschätzten Klänge mit dem Bild verschmolzen wurde meine Betrachtungsmöglichkeit für diese Musik um ein weiteres Stückchen ergänzt. Es ist manchmal schwer, sich aus seiner gewohnten Umgebung zu wagen aber in dem Neuen und Unbekanntem birgt sich IMMER die Möglichkeit, sie sich selbst einzuvernehmen und das Leben zu bereichern. Vielleicht wäre ich glücklich mit meiner damaligen Lieblingssymphonie (Nr.6 von Beethoven) geworden, aber mittlerweile kenne ich so viel mehr, das mir ebenfalls so viel Freude bereitet wie dieses Stück und sogar meine Empfindungen übertreffen konnte und diese Möglichkeit hat jeder!
  3. Nicht zwingendermaßen, denn ich habe ja ausdrücklich darauf hingewiesen, dass "Hook" gerade eine Schwäche darin aufweist, die Anleihen konsequent zu verbinden oder einzuflechten. Bei der fast verschwenderisch üppigen Stilcollage eines Zimmermann, den ironischen Zitaten eines Gustav Mahler oder der stilistischen Vielfalt von Bergs "Wozzeck" finden sich mehrere Elemente nebeneinander, die aber vom "Bruch" leben. "Hook" hingegen soll offensichtlich eine Abenteuermusik sein, lässt aber zu viele Fragen offen und schafft es nicht, einen konsistenten Eindruck zu erwecken (wie gesagt: im Gegensatz zum ebenfalls zusammen gemischten "Star Wars"). Es ist immer die Frage des "warum?". Ich kann vollkommen nachvollziehen, warum Mahler "Bruder Jakob" in moll zitiert, dann Klezmer-Kirmes-Musik golgen lässt und anschließend noch eine Eigenkomposition aus früheren Tagen anschließt. Bei "Hook" merke ich, dass Williams versucht, seine Einflüsse zu verschleiern, kann sie aber nicht zusammen fassen - jedenfalls nur mäßig.
  4. Naja, so schlimm wie der Film ist die Musik nun wirklich nicht und natürlich wären wir heute alle glücklich, so eine toll orchestrierte und (teilweise) harmonisierte Musik im Kino zu Gehör zu bekommen, nur hat "Hook" eben Schwächen, die besonders in der Konzeption und dieser dreisten Stilkopien, die nicht ganz zueinander passen oder finden wollen, nicht zu leugnen sind. Das wurde bei "Star Wars" z.B. besser gelöst. Dass Carsten die Musik so sehr gefällt ist doch etwas Schönes und ich will niemandem die Freude an der Musik per se nehmen. Mir stößt nur immer etwas sauer auf, wenn Verdienste anderer Komponisten immer durch den "Williams"-Filter (gilt auch für Horner) als "Meisterwerk" des jeweiligen Filmkomponisten und postmodernen Verarbeiters gelobt werden, die ursprünglichen Elemente allerdings aus ihrer historischen Bedeutung oder dem kreativen Verdienst der Komponisten von denen das jeweilige Material stammt, unter den Tisch gekehrt werden.
  5. Handwerklich ein großer Wurd ohne Frage, aber kompositorisch? Klar verfügt "Hook" über eine filigrane und detailreiche Orchestrierung, aber kompositorisch ist die Musik durch diesen Stilistik-Mix zerfahren. "Star Wars", "Raiders" oder "The Fury" sind da um einiges "knackiger" aber auch konsequenter und geschlossener. Auch wenn in "Star Wars" Wagner, Mahler, Holst und Stravinsky aufeinandertreffen ergibt sich (zumindest bei den alten Scores) ein stilistisch geschlossenes Gesamtergebnis. In "Hook" fasert die Musik wahnsinnig schnell auseinander. Da stößt die abenteuerhafte Prologmusik sofort auf Kindermusical und Popklänge, ertönt eine äußerst naives Thema für "Wendy" bevor Stravinskys "Feuervogel" daher flattert, mischen sich mystische Fantasyelemente mit Chorpassagen mit Korngold'scher fanfarenschmetternder Festmusik, durchzogen von halbfolkloristik und lose zusammen gehalten von Tschaikowsky-Einflüssen. Dieser Mischmasch ergibt eine handwerklich durchgängig gut gearbeitete Musik, kratzt allerdings sehr an der Oberfläche (insbesondere bei den Leitmotiven) und schafft nicht, all die Einflüsse unter einen Hut zu bringen. Dadurch, dass so viele Fremdkörper in "Hook" aufeinander treffen bleibt insgesamt wenig Platz für Williams selbst, der sich eher zum Diener seiner Einflüsse und Inspirationen macht, mit gekonntem Handwerk all die Flicken lose zusammennäht und sie brillant überpinselt - die Nähte allerdings bleiben lose und die Flicken sind als solche klar auszumachen. Der tadellose Anstrich (Orchestration) bleibt somit Williams' einzig wahre große Leistung bei dieser Musik und das ist mir für einen Komponisten zu wenig. Handwerklich ein großer Wurf, kompositorisch allerdings nicht.
  6. Ich dachte, das wird so eine "Ben Hur"-Box mit "all the recordings" - sprich auch Filmaufnahmen plus sämtliches alternatives Material und die Alben!
  7. Beim "Ersten Ritter" hat's ja auch gereicht. Man kann es - glaube ich - nie genau abschätzen. Zum Einen gibt es wahnsinnig viele Williams-Fans, zum Anderen ist das alte Album für viele auch lang genug.
  8. Vernichtend: Für Marco Polo ja. Für Korngold Gott sei Dank nicht! Schön dass Du "Robin Hood" noch eine Chance gegeben hast und die Sache für Dich auch gut ausging. Soweit ich weiß, wurden einige Stimmen für die Varèse-Einspielung zusammengestrichen wie Klavier und Celesta. Ich habe mit der Tsunami angefange, die die Originalaufnahmen in überraschend guten (für die Zeit) Klangqualität enthält, aber für Korngold braucht man einfach einen guten und detailreichen Klang weil einfach so viel passiert und die Musik unglaublich filigran und verspielt ist. Daher wird Korngold ja nicht umsonst als eine der "ewigen Inspirationsquellen" der Filmmusik genannt, denn besonders in John Williams' Filmmusik schlägt sich sehr viel von Korngold nieder: Insbesondere die strahlenden Fanfaren, die schön schmachtenden Streicher (wie der Mittelteil im "Raider's March") und die schmissige furiose Actionmusik. Dann kam mir ziemlich schnell die Marco Polo ins Haus und mit der bin ich auch heute noch wahnsinnig zufrieden aber das ist nun wirklich eine Frage des Geschmacks über die man nicht diskutieren braucht. Vielleicht kannst Du Dich ja irgendwann noch für die Marco Polo erwärmen. Gibt es zum Beispiel in der Komplettfassungen Stücke, die es nicht auf die Varèse geschafft haben, die Dir gefallen haben? Mein Favorit war ja lange Zeit das Turnier: Die strahlenden Einleitungsfanfaren und dann das unglaublich noble Streicherthema. Klasse fand ich auch die "Knife Fight" Sequenz mit den flirrenden bedrohlichen Streichern zu Beginn und das sehr mahestätische "Banquet" sowie den Kampf im Wald, wo immer zwischen Marian mit Sir Guy und den kämpfenden Rittern hin und her geschnitten wird und zwischen den furiosen Kampfpassagen immer eine unglaublich schmachtende Streicherfigur für Marian erklingt - herrlich! Aber so wie ich das sehe sind die auch alle auf der Varèse drauf. Zur eigentlichen Debatte: Ich liebe den 30er-Flynn-Hood mit seiner charmant naiven Art. Die ganze Optik des Films hat für mich einfach "Robin Hood" geprägt während mir der Costner einfach viel zu 90er ist - alleine dass Robin Hood einen Vokuhila trägt, der Sherriff von Nottingham sich einer Hexe bedient und der dermaßen aufgesetzte Quotenschwarze für eine möglichst große politische Korrektheit machen den Film nicht so zeitlos wie der Golden-Age-Streifen, der natürlich auch den filmischen und inhaltlichen Normen der damaligen Zeit verpflichtet ist, die aber mit einer Abenteuergeschichte meiner Meinung nach weniger stark kollidieren als die ganzen 90er-Aspekte. Ansonsten schätze ich Ridley Scotts Fassung von "Robin Hood" sehr, da dieser Film es geschafft hat, durch seinen völlig neuen Ansatz eine Daseinsberechtigung zu erlangen. Außerdem schafft Scott es verblüffend unauffällig, aktuelle Themen in historische Stoffe einzuarbeiten wie den Krieg, den man nach Hause holt. Die ganze "Shit happens"-Atmosphäre, die den Film umgibt verleiht der Handlung eine ungeschliffenen Anstrich und wenn Scott eines wirklich kann, dann ist es, Monarchen in Szene zu setzen: Der selbstzweifelnde sich selbst aufgebende Richard Löwenherz ist nicht nur an sich sehr wirkungsvoll, er bricht auch absolut mit der Legende, in der Robin Hood ja stets für eben diesen König gekämpft hat.
  9. Alternative Fassungen, Source-Musik etc. Genau wie bei "El Cid" wo auf der dritten CD noch allerhalnd Bonus war. Aber sehr gut zu lesen, dass es komplett wird. Da hat doch nicht etwa der Oli Interesse für Rozsa-Sandalen-Scores entdeckt?...
  10. Von Alfred Newmans "Twelve O'Clock High/Down to the Sea Ships" sind bei SAE selbst nur noch 2 Exemplare übrig. Hier in Deutschland wird's die wohl noch etwas länger geben, aber in Bezug auf diese CDs hat mir Herr Krohn mal versichert: "Also wenn SAE oder BYU CDs weg sind, sind die weg..." Da diese CDs anscheinend keinen Reiz für Spekulanten bieten werden die direkt von Sammlern gekauft, die sie auch nicht wieder loswerden wollen.
  11. Ich bin mal so frei und "klaue" das Bild! Auch von mir besten Dank - allerdings an Scorefun! Super-Zustand, alles top - herrlich, endlich! Außerdem eingetroffen: Captain Blood - Erich Wolfang Korngold in der zumindest etwas legaleren Tsunami-Pressung. Dann kann die Membran-Scheibe unausgepackt ins Archiv! P.S.: Kann es eigentlich sein, dass Tsunami-CDs nie verschweißt sind?
  12. Okay, ihr habt mich allesamt überzeugt: Der nächste Horner wird "Brainstorm" - und das sehr bald! (Olis Urteil über die Musik kann ich wahrscheinlich ebenfalls getrost ausmalen)
  13. Outland – Planet der Verdammten In naher Zukunft hat die Menschheit alternative Energieformen entdeckt und die Technik soweit entwickelt, dass auf fremden Himmelskörpern das dafür nötige Titanium abgebaut werden kann. In diesen Minen schuften Arbeiter unter schweren Bedingungen und leben auf engstem Raum in kargen Wohneinrichtungen. Für die Ordnung in solch einem Minenort sorgen Marshals wie William O’Niel, der seit sieben Jahren mit seiner Familie von Himmelskörper zu Himmelskörper versetzt wird. Als O’Niel mit seiner Familie auf den Jupitermond Io versetzt wird, muss sich der Federal Marshal ungewöhnliche Fälle von Suizid unter Minenarbeitern untersuchen. Zur gleichen Zeit stellt ihn seine Frau vor die Wahl: Da sie das Leben auf den spartanischen Raumstationen nicht mehr erträgt, hat sie drei Flüge auf die Erde gebucht, die ihr Sohn noch niemals betreten hat. In der nahe gelegenen Raumstation will sie auf ihren Mann warten, doch der kann noch nicht zurück. O’Niel hat entdeckt, dass die ungeklärten Selbstmorde – teils verbunden mit Gewalttaten gegen andere Arbeiter – von einer Droge herrühren, die den Minenarbeitern von Shepard - dem Stationsleitenden der Minenkompanie - verabreicht wird, um sie zu mehr Arbeit anzutreiben. Bevor er seine Arbeitsstelle verlässt, will O’Niel mit dem korrupten Shepard abrechnen, doch alle Kollegen wenden sich von ihm ab. Alleine gelassen und in der Hoffnung, sich möglichst bald der Familie anzuschließen erwartet der pflichtbewusste Marshal die zwei besten Killer Shepards, die unweigerlich mit dem nächsten Shuttle eintreffen werden, um den unliebsamen Gesetzeshüter aus dem Weg zu räumen… Der einsame Gesetzeshüter, der den aussichtslosen Kampf gegen den Mächtigen der Stadt aufnimmt und von der Bevölkerung im Stich gelassen wird – das sind Inhalte, die besonders in Western eine große Rolle spielen. „Outland“ könnte durchaus als „High Noon“ im Weltraum bezeichnet werden, doch der britischen Produktion war kein Erfolg beschert und so spielte der Film gerade mal etwas mehr als seine Produktionskosten ein. Diese Aspekte sollten allerdings nicht davon abhalten, sich den Film anzusehen denn „Outland“ ist auch heute noch ein durchaus sehenswerter Film, der sehr gut gealtert ist. Die Miniaturaufnahmen der Minenstation wirken auch heute noch größtenteils echt und durch die erstmals in diesem Film angewandte Frontprojektion konnten Darsteller nun auch hinter Modellen agieren und nicht nur davor. Doch bei all der futuristischen Umgebung und dem technischen Umfeld ist „Outland“ ein Film über alte Werte wie Aufrichtigkeit, Ehrgefühl und Rechtschaffenheit. Regisseur Peter Hyams nutzt die Kulissen und die Effekte als reines Mittel zum Zweck, denn im Zentrum steht der Mensch an sich. Schon nach kurzer Zeit nimmt der Zuschauer die kargen metallischen Einrichtungen der Minenstation als gegeben hin, weil sämtliche Figuren die Technik wie selbstverständlich handhaben, ihre Probleme allerdings genau dieselben wie überall und zu jeder Zeit sind: Familie, Liebe, schwere Arbeit, gewissenhafte Entscheidungen etc. „Outland“ glänzt nicht durch eine sterile Umgebung – im Gegenteil, die abgenutzten Gerüste und grobschlächtigen Anlagen sind rein zweckdienlich. Selbst der Stationsleiter trägt Vollbart und Baseballkappe, denn wer kümmert sich in diesem abgelegenen Winkel noch um ein seriöses Auftreten? Die Schauspieler sind ebenso treffend gewählt wie sie überzeugend spielen. Sean Connery als aufrichtiger Marshal ist die perfekt Besetzung für O’Niel. Ihm zur Seite steht Frances Sternhagen als barsche Medizinerin Marian Lazarus, die allerdings als einzige bereit ist, O’Niel gegen Shepard zur Seite zu stehen. Als gewissenloser Shepard agiert Peter Boyle. Peter Hyams gelang mit „Outland“ ein sehr stimmungsvoller Thriller, in dem der Mensch und seine Probleme, nicht aber das futuristische Umfeld im Mittelpunkt stehen. Mit den überzeugenden Effekten und den fähigen Schauspielern ist der Film auch heute noch sehr sehenswert. Zur Musik: Peter Hyams und Jerry Goldsmith arbeiteten bereits 1978 für „Capricorn One“ miteinander und so wurde der Komponist auch drei Jahre später für „Outland“ engagiert. Für die düstere Umgebung des Jupiermonds Io und die karge Minenstation schuf Goldsmith eine düstere Klangkulisse, indem er besonders die tiefen Instrumente des Orchesters hervorhob und die hin und wieder den orchestralen Klang mit einigen elektronischen Effekten ergänzte. Die lange Kamerafahrt über die Minen zu Beginn des Films unterlegte Goldsmith mit einer brodelnden Klangkulisse, die von tiefen Streichern, Tuba, Kontrafagott und Bassklarinette dominiert wird und ein bisschen an die kurz zuvor entstandenen Klänge für „Alien“ erinnert. Im Gegensatz zu vielen seiner Musiken, die auf einer Grundidee basieren, die im Verlauf des Films variiert werden, baut Goldsmith in „Outland“ nahezu jedes Stück auf einer eigenen Idee auf. Oftmals liegt den einzelnen Stücken ein sehr primitiver Rhythmus zu Grunde, über den sich ein kurzes Motiv legt. Im Verlauf der folgenden Takte folgen die Stücke meistens einem schlichten Spannungsbogen, indem das jeweilige Motiv bis zur Grobschlächtigkeit gesteigert wird. So entwickelt jeder Moment seine eigene Dynamik und Struktur, auch wenn natürlich einzelne Motive in verschiedenen Stücken auftauchen. Neben dem sehr düsteren und klangmalerischen Charakter sind die behutsam eingestreuten Actionpassagen stets sehr brutal gehalten, wobei die Musik durch ihre primitiven und simplen Bausteine den harten Arbeitsalltag widerspiegelt. Für die Szenen innerhalb der Familie O’Niels schrieb Goldsmith einige sehr lyrische Passagen, die wenigstens freitonal, oft aber auch atonal gestaltet sind, ohne ihren warmen Charakter aufzugeben und sich so in die modernistische Partitur ohne Weiteres einfügen, anstatt wie das Liebesthema in „Coma“ oder Kays Thema in „Capricorn One“ abseits des Films in den atonalen Musiken teilweise wie ein Fremdkörper wirken. Musikalisch wurde bei „Outland“ in der Postproduktion viel geändert, sodass Morton Stevens das Finale sogar komplett neu auf Goldsmiths Material basierend neu vertonen musste, weil der Komponist nicht mehr verfügbar war. Auch die elektronischen Source-Musiken Goldsmiths wurden vollständig durch progressivere Stücke von Richard Rudolph und Michael Boddicker ersetzt. Einige Stücke Goldsmiths wurden im Film auch zu Gunsten von Geräuscheffekten oder beklemmender Stille nicht verwendet. Zum Filmstart erschien eine LP mit knapp 40 Minuten, die Goldsmith aus seinem Material eigens auswählte und teilweise umschnitt. Hier hat man Gelegenheit, seine Originalmusiken zum finalen Kampf oder die Club-Szene zu hören sowie die im Film nicht verwendete Musik für die Videobotschaft von O’Niels Frau. 2010 machte Filmscore Monthly das erste Mal die vollständigen Aufnahmen plus den LP-Schnitt (bereits vorher zweimal auf CD erschienen) auf einem luxuriös ausgestatteten 2-CD-Set zugänglich. „Outland“ ist zwar kein filmmusikalischer Meilenstein, aber eine äußerst willkommene Fortführung des in „Alien“ etablierten Klangbilds. Auch wenn Suspense gegenüber der Actionmusik dominiert kommt – zumindest beim LP-Schnitt - keine Langeweile auf, vielmehr ist es faszinierend, wie Goldsmith es wieder einmal schafft, eine derart beklemmende und düster bedrohlich Atmosphäre zu schaffen.
  14. Was lernen wir daraus? Gebe kein Geld mehr für alte Intrada-CDs aus, die kommen alle wieder (von Club-CDs ganz zu schweigen). Es wird niemanden überraschen, dass ich diese Neuveröffentlichung begrüße (auch wenn ich für die Intrada vor zwei Jahren - zusammen mit "The Mechanic" - mehr als 20,- auf den Tisch gelegt habe). Ich bleibe bei meiner Behauptung "Alle zehn Jahre sollten derart rare CDs der neuen Generation wieder zugänglich gemacht werden". Mich interessiert diese CD schon als Peckinpah-Fan sehr und eine Erweiterung der Fielding-Sammlung ist immer eine schöne Sache - insebsondere da es im Gegensatz zu "The Mechanic" einen Schwung Bonus-Material gibt. Sobald erste Wasserstandsmeldungen verlautbar werden wird Herr Krohn von mir lesen.
  15. Besten Dank für den Tip! "Brainstorm" ist immer an mir vorbei gegangen (weil auch OOP), aber ich halte die Augen offen. Es war tatsächlich Ligeti
  16. Goldsmith ging es um viel mehr als den Schockeffekt an sich. Ein Max Steiner ging damals so weit, dass er das Schnarchen von Besoffenen im Saloon musikalisch in "Colorado Kid" musikalisch doppelte. Da ist die Frage: Warum? Wir sehen, dass Betrunkene im Sallon rumhängen! Filmmusik kann und sollte viel mehr sein als eine bloße Bildverdopplung, zu der sie immer gerne degradiert wird. Ein sehr schönes Beispiel aus letzter Zeit ist die extrem verlangsamte Bläserfigur aus "Je ne regrette rien" aus "Inception", die durch diesen Kniff den Unterschied im Zeittempo in den einzelnen Traumebenen widerspiegelt oder - wie schon an anderer Stelle erwähnt - der Dulcimer in Gollums Zwöltonreihe, der seine auenländische Herkunft durchklingen lässt. Jerry Goldsmith hat sich stets (jedenfalls in der Zeit, in der er "Alien" komponiert hat) wahnsinnig viel bei der Komposition seiner Themen und Motive gedacht. Das Dreitonmotiv für die Stadt in "Logan's Run" ist allgegenwärtig - sogar in Kinderliedern in der Säuglingsstation - weil die Stadt ihre Bewohner lenkt und steuert. Die ersten Töne des Haupt - und des Liebesthemas aus "Magic" sind dieselben, um die Verbidnung Corkys mit seiner eventuellen Freundin zu verknüpfen. Das ist genauso wie bei Alex North: Sein "Sklaventhema" und das "Freiheitsthema" in "Spartacus" bestehen aus fast denselben Tönen - nur anders rhythmisiert und das Erste steht in moll sowie das zweite in Dur. Hierdurch merkt man, dass Sklaven und Freiheit bzw. der Wunsch danach eng verbunden sind. Als ein Römer Spartacus' Freundin anbaggert erklingt das "Spartacus"-Motiv in Form einer 'römischen' Source-Musik. Somit ist jede Person dieser eventuellen Dreiecksbeziehung auf der Leinwand präsent: zwei sichtbar, eine durch die Musik. Es gibt unzählige weitere Beispiele für derartigen Einsatz. Jerry Goldsmiths Musik für die getrickste Marslandung in "Capricorn One" ist zu keinem Zeitpunkt patriotisch oder triumphal, sondern sehr verhalten, regelrecht düster um zu zeigen, was die Menschen auf ihren Fernsehern nicht sehen: Es ist nicht echt, sie werden betrogen, die NASA ist alles andere als ein supertoller Verein. Abgesehen davon sollte ein Komponist sich immer bemühen so intellektuell wie nur möglich den Film zu deuten und dadurch das Beste musikalisch aus ihm rausholen zu können. Bloß musikalisch verdoppeln was die Bilder eh schon zeigen, geht nämlich in Wahrheit an der Funktion von Filmmusik vorbei. Wer sich einmal näher mit Goldsmiths "Alien" beschäftigen möchte sollte sich die DVD mit den zwei isolierten Musikspuren kaufen, auf der man gut nachvollziehen kann wie Goldsmiths eigentlich vorgesehener Score funktioniert hätte. Interessant, dass Scott diese Veröffentlichung abgesegnet zu haben schien.
  17. Das stimmt allerdings. Diese "Tinkerbell"-Alternates habe ich nie wirklich als different erhören können. Es würde mich allerdings trotzdem wundern, dass für den Film 'nur' 150 Minuten aufgenommen wurden. Die Aufnahmen von "Star Wars Episode I" oder "Schindlers Liste" füllen ja auch doppelt so viele CDs. Wie dem auch sei, ich brauche von "Hook" natürlich auch nicht mehr als 140 Minuten. Letzten Endes habe ich das Album nicht und kann dann die CD-Rs aus dem Regal verbannen, denn nur Original ist legal. Ob's die Musik in meinen Ohren jedoch eigenständiger macht wage ich zu bezweifeln. So viel Tschaikowsky-Fluff, Korngold-Getümmel und Stravinsky-Quirl lässt einfach wenig Platz für originellen Williams.
  18. Coma Die junge Nancy Greenly wird in das Boston Memorial Krankenhaus eingeliefert, um einen Schwangerschaftsabbruch vorzunehmen. Während des Vorgangs treten bei der Patientin Herzrhythmusstörungen auf und Nancy fällt trotz vollständiger Gesundheit in ein Koma. Ihre beste Freundin Dr. Susan Wheeler, die ebenfalls mit ihrem Freund Dr. Mark Bellows im Boston Memorial arbeitet, will der Ursache auf den, doch sie stößt bei der gesamten Belegschaft auf Ablehnung und Unverständnis, da bei einer derart großen Anzahl von durchgeführten Operationen durchaus tödliche Nebenwirkungen in geringer Zahl auftreten können. Bald findet Susan heraus, dass in den letzten zwölf Monaten zehn gesunde junge Menschen während Routineeingriffen ins Koma fielen. Als ein Tag nach der Entdeckung der 34-jährige Sean Murphy nach einer Operation wegen eines Sportunfalls ebenfalls nicht mehr aufwacht und Nancy Greenly verstirbt, ist die Ärztin überzeugt, dass es sich nicht mehr um Zufälle handelt. Sie findet heraus, dass alle mittlerweile zwölf Patienten in demselben Operationssaal ins Koma fielen und in das „Jefferson Institut“ verlegt wurden – eine dubiose Einrichtung, in der Komapatienten so sparsam wie möglich nahezu „gelagert“ und am Leben erhalten werden. Susan begibt sich bei ihren Nachforschungen in immer größere Gefahr, weil sie dabei ist, eine große Verschwörung aufzudecken. Schon bald ist ihr ein gefährlicher Killer auf den Fersen… Michael Crichton war nicht nur als Schriftsteller, Drehbuchautor, Produzent und Regisseur tätig, sondern machte 1969 seinen Doktor der Medizin an der Harvard Medical School. Somit war Crichton die perfekte Besetzung als Drehbuchautor und Regisseur dieses spannenden und kritischen Films, der auch heute noch nichts von seiner Wirkung eingebüßt hat. Die Vorlage für „Coma“ bildet der gleichnamige Roman Robin Cooks aus dem Jahre 1977. Der Film lässt sich in zwei Elemente unterteilen. So bildet die erste knappe Stunde einen fast dokumentarisch gezeichneten Ablauf des Krankenhausalltags während die zwei Stunde sich vermehrt auf den Thriller-Aspekt der Handlung konzentriert. Hier sind vor allem die Szenen im Jefferson Institut zu erwähnen, die in dem futuristischen Bürogebäude der Firma Xerox Lexington gedreht wurden – insbesondere natürlich dem „Pflegeraum“ für die Komapatienten. Über 20 Stuntmen und –frauen wurden hier an Drähten, die an der Decke befestigt sind, aufgehängt und bilden so ein surrealistisches Bild von fast in der Luft schwebenden besinnungslosen Gestalten. Das Bild des Halbgottes in Weis wird schnell außer Kraft gesetzt und insgesamt wählte Crichton einen sehr herben und zynischen Grundton. So begräbt Susan Wheeler den Berufskiller unter einem Berg von Leichen oder diskutieren Pathologen amüsiert und angeregt über die besten Mordmethoden, während die Organe auseinander nehmen. Auch die Schauspieler sind treffend gewählt und spielen tadellos. Die Franko-Kanadierin Geneviève Bujold verkörpert die von Zweifel und Ehrgeiz angetriebene Susan Wheeler absolut glaubwürdig und hält gekonnt die Balance zwischen aktivem Engagement und leichter Skepsis. Ihr Freund wird von einem 35-jährigem Michael Douglas gespielt, der erst zum Ende die Brisanz der Lage erkennt. Elizabeth Ashley als kühle medizinische Leiterin des Jefferson Instituts und Rip Torn als alter Medizinhase, dem es lieb ist, wenn seine Ärzte gute Arbeit verrichten und nicht weiter nachforschen, bilden gekonnt den Gegenpol zum jungen und dynamischen Ärztepaar. Lance LeGeault bildet mit seinem scharfkantigen Gesicht und dem forschen Ausdruck die ideale Besetzung für den Berufskiller Vince. Für die beiden Komapatienten Nancy und Sean wurden absichtlich junge und attraktive Darsteller genommen, um das Publikum die Sinnlosigkeit des Komas besonders wirkungsvoll vor Augen zu führen. So kommt es, dass neben Lois Chiles Tom Selleck zu sehen ist, der zwei Jahre später als „Magnum“ berühmt werden sollte. „Coma“ bildete außerdem das Spielfilmdebüt für Ed Harris, der einen der mordlustigen Pathologen spielt. Zur Musik: Michael Crichton und Jerry Goldsmith verband eine enge Freundschaft, weshalb der Komponist viele Filme des Regisseurs vertonte und dieser auch durchsetzte, dass Goldsmith für spätere Projekte engagiert wurde, an denen Crichton mitwirkte. „Coma“ ist nach dem TV-Film „Pursuit“ erst die zweite Arbeit des Duos und stammt aus einem sehr produktiven Jahr im Schaffen des Komponisten, dessen Zenit er zu dieser Zeit erreicht hatte. Für „Coma“ wählte Jerry Goldsmith eine kühle modernistische Klangsprache und griff auf ein Orchester ohne Blechbläser zurück, das allerdings um frühe Synthesizer und vier teilweise präparierte Klaviere ergänzt wurde. Bis auf das Liebesthema für die beiden Ärzte, das neben einem recht poppigen Engagement für eine Ferien-Collage dient und sonst nur kurz zum Finale angerissen wird, ist die Musik atonal. Trotzdem ist die Musik leitmotivisch strukturiert, wobei zwei thematische Ideen vorherrschen. Als Hauptthema dient eine kühle Streichermelodie, die oftmals um einen oder mehrere Kontrapunkte ergänzt wird und für die sterile Umgebung des Jefferson Instituts sowie die perfiden Machenschaften um die mysteriösen Komafälle steht. Für den Killer Vince entwickelte Goldsmith musikalisches Material aus einem angeschlagenen Akkord eines präparierten Klaviers, der mittels einea Delay-Effekts ähnlich eines mehrfachen Echos nachhallt. In diesen Nachhall mischt sich eine absteigende Skala, die ebenfalls im präparierten Klavier erklingt. Die musikalischen Hauptdarsteller sind in „Coma“ allerdings unbestritten die Streicher. Für die unzähligen Suspense-Passagen schuf Goldsmith hier ausgefeilte Passagen für klappernde Col-Legno-Schläge, dissonante Cluster oder langsam heran schleichende Pizzicati. Besonders in den grandios gefilmten langen Szenen ohne Worte wie Susans Entdeckung im Heizungskeller oder ihr Versteck zwischen in Plastiksäcken aufgehängten Leichen werden von Goldsmiths avantgardistischen Klangkompositionen maßgeblich verstärkt. Ein weiterer Geniestreich ist der vollkommene Verzicht auf Musik in der ersten „dokumentarischen“ nüchternen Filmhälfte bis auf einige Source-Musiken. Erst als der Killer das erste Mal abends an der Straße steht und Susan beobachtet, erklingt sein Motiv im präparierten Klavier. Ab hier vertonte Goldsmith den Film sehr dicht, verstärkt maßgeblich Spannung und Atmosphäre. Rund 36 Minuten der Originalaufnahmen wurden zum Filmstart für ein LP-Album ausgewählt und für einen besseren Hörfluss leicht geschnitten oder kombiniert. Dieser LP-Schnitt erschien zweimal auf CD bevor FSM die vollständige Musik zu „Coma“ im Rahmen eines 2-CD-Sets veröffentlichte, das insgesamt drei Michael-Crichton-Filmmusiken enthält. Hier ist es erstmals möglich, die Musik wie im Film wahrzunehmen, wobei – wie oft üblich – einzelne im Film aufeinander folgende Stücke zu längeren Tracks kombiniert und leicht zusammen gezogen wurde, was dem Hörfluss allerdings nicht schadet, doch in Anbetracht der Länge einiger kombinierter Stücke irritiert, da sie auch gut für sich alleine hätten stehen können. Die drei Source-Musiken sind eine nette Dreingabe ebenso wie eine nicht verwendete Song-Version des Liebesthemas. Die Klangqualität ist sehr gut, wenn auch nicht ganz so klar wie z.B. der im selben Jahr aufgenommene „Magic“-Score und das informative reichhaltig bebilderte Booklet entspricht dem üblichen tadellosen FSM-Standart. Insgesamt ist Jerry Goldsmith eine äußerst atmosphärisch dichte avantgardistische Klangkomposition gelungen, die auch für sich genommen abseits der Bilder völlig besticht und bei 42 Minuten keine Länge aufkommen lässt.
  19. Diese Einstellung gegenüber dem Film ist allerdings auch sehr Hollywood-Bezogen - insbesondere der letzten Jahre. Ich glaube schon, dass Leute wie Selznick auch noch ein anderes Verständnis von dem hatten, was sie da machten. Das schlägt sich ja auch besonders in der Musik nieder. Ein Newman, ein Herrmann, ein Rozsa wollte stets sein bestes geben und nicht nur irgendwie die Bilder unterstützen. Aussagen, dass man das halt nur macht, weil's ein Job ist (die ja heute gerne fallen) gibt es von solchen Leuten nicht. Die ganze Industrie hat sich auch stark gewandelt und natürlich ist in der Blockbustermaschine Hollywood kein Platz für Visionäre mehr - auch ein Peckinpah hatte da seine Schwierigkeiten, aber der hatte - glaube ich - eine ganz andere Intention als ein "konsumierbares Produkt" abzuliefern. Scott kann man nicht absprechen, eine Vorstellung von Musik zu haben - er hat sogar eine ganz klare Vorstellung von dem, was er will, sonst hätte er den "Alien"-Score hingenommen und nicht umgeschnitten. Gregson-Williams "Königreich der Himmel" war nach den groß aufgemachten Musiken eines Vangelis oder Zimmer für solche Breitwandepen die erste "verhaltene" Musik für ein Scott-Projekt dieses Ausmaßes, aber durchaus wirkungs- und stimmungsvoll. Die Germanenschlacht am Anfang von "Gladiator" entwickelt eine große Intensität besonders durch die aufpeitschenden und plötzlich wieder erstickten Motive, die losdonnernde und sofort wieder verstummende Musik. Diese 10 Minuten sind ein Paradebeispiel für intensives und eng zusammenarbeitendes Bild mit der Musik (und umgekehrt). "Body of lies" wird schnell in der Versenkung verschwinden (wenn er's nicht schon ist), aber bei "Robin Hood" war Streitenfelds blasse Musik ein reines Ärgernis. Mir haben aber auch seine plumpen Klänge für "Ein gutes Jahr" nicht gefallen - ein Film, den ich übrigens sehr mag. Es müssen ja nicht immer Schwerter oder Aliens sein Hier hätte ich gerne einmal Marianellis Entwurf gehört. Letzten Endes ist Scott wahrscheinlich froh, dass er Streitenfeld hat, weil dieser nicht widerspricht und immerhin für Scott zufrieden stellende Arbeits abliefert. Aber auch frage mich, wie wohl Scotts Filme mit "so richtig durch und druch" guter und durchdachter Musik wirken würden. Wahrscheinlich viel viel besser!
  20. Stimmt, das wollte ich noch schreiben. Ich habe diesbezüglich keinen Schnittbericht gefunden und mir war auch unverständlich, was man da groß hätte schneiden wollen. Schließlich waren doch die blutigen Momente auch auf der deutschen (mäßig produzierten) DVD...
  21. Dann ist die Musik mit 125 schonmal vollständig - alles andere wäre auch überraschend gewesen, aber ich glaube, dass es weit mehr als 150 Minuten Aufnahmen gab, alleine das 3-CD-Set enthält ja immerhin mehr als eine halbe Stunde alternatives Material. Vielleicht sind die 15 jenseits des kompletten Scores die übrig gebliebenen Albumversionen?
  22. Wie lustig, die war bei mir gestern auch im Briefkasten (zusammen mit "This Earth is Mine"/"Young Lions" von Friedhofer). 73 Minuten Korngold sind bei angeschlagener Gesundheit vielleicht nicht die beste Kost - das gebe ich zu . Zu dieser Einspielung kann ich ebenfalls noch nichts sagen,da noch nicht gehört, aber ich habe auch nur Gutes darüber gelesen. Die Instrumentation soll allerdings ein wenig schmaler sein als bei der kompletten Neueinspielung der Originalpartitur. Wie dem auch sei: Vor allem Gute Besserung!
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