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Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ja, anscheinend haben sie die Musik da von den "recebtly discovered" Bändern neu abgenommen, aber mal im Ernst. Wenn Doug gesagt hätte: "Wir haben 'Predator' neu lizensiert und schmeißen das Album unverändert auf den Markt." hätte sich viele Leute beschwert (und ich auch) dass man nicht die Möglichkeit nutzt, diese dämlichen Übergänge rückgängig zu machen. -
Meine sehnlichsten Veröffentlichungswünsche
Mephisto antwortete auf ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Da die Labels anscheinend sämtliche Türen aufgestoßen haben und Disney selbst wieder "feste" CDs produziert bin ich sicher, dass nahezu alle Wünsche und Hoffnungen erfüllt werden. Ich persönlich würde allerdings auch einige ältere oder verlorene Scores in schönster Qualität besitzen und hätte einige Wünsche, was Neueinspielungen betrifft: Max Steiner: Vom Winde verweht (komplett) Die Rhino ist eine wirklich tolle Edition, aber der Zahn der Zeit hat einfach deutlich an der wundervoll üppigen Musik genagt) Jerry Goldsmith: Shock Treatment The Satan Bug Außerdem wäre eine Veröffentlichung von "Damnation Alley" sehr interessant. Die orchestralen Elemente scheinen alle noch vorhanden zu sein und mit der heutigen Technik sollte es doch wohl möglich sein, die verlorenen synthetischen Elemente ebenfalls nachzubauen. Am besten wäre natürlich eine CD mit "komplette nachgebaute Musik + alle 'nur'Orchesterelemente", da es sicherlich auch interessant wäre, einmal eine Karaoke-Fassung zu hören (macht man ja mit "no choir"-Versionen auch ganz gerne) -
Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Aber hat er das nicht ziemlich genau so geschrieben? Was seine Disney-Bemerkung betrifft: Ja, die habe ich auch besorgt gelesen aber vielleicht ist Disney jetzt wirklich auf den Geschmack gekommen. Hoffen wir das Beste! -
Business/Industrie Universal Pictures 100th Anniversary Logo von Brian Tyler
Mephisto antwortete auf neos Thema in Filmmusik Diskussion
Carolco von Goldsmith fand ich auch nicht berauschend. Diese veralteten 80er-Synths in Rambo-Manier... -
Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Mir wäre da auch "Enemy below" oder "Inchon" lieber gewesen, aber da "Predator" so dermaßen rasend schnell weg ging halte ich es schon für angebracht, diese Musik länger zugänglich zu machen, bevor Leute das Ding für 600,- auf Ebay verkloppen. Einen ziemlich faden Beigeschmack hat die Sache zwar aber dann wäre ich wahrscheinlich endlich in der Lage, die "Motherfucker Music"-CD, komplett aus meinem Regal zu verbannen, die keine Crossfades enthält. Hatte mir sowieso mal überlegt, diese Überlappungen sauber auseinander zu schneiden und mit den jeweiligen letzten Sekunden der alleinstehenden Stücke des jeweiligen Bootlegs zu vervollständigen ("First Knight", "Predator", "I.Q.", "Thelma & Luise"). -
Harald Kloser & Thomas Wander vertonen Roland Emmerichs Anonymous
Mephisto antwortete auf BigMacGyvers Thema in Scores & Veröffentlichungen
Fand ich nicht Besonders wenn man bedenkt, dass derselbe Regisseur "10.000 BC" oder "2012" verzapft hat. Die schöne Konsequenz, diesen Film auch als Dama enden zu lassen ohne noch ein rührseliges Ende zurecht zu biegen, die handwerklich schick eingegliederte Rahmenhandlung, die Kostüme, die Stimmung und vor Allem die Zeit, die sich endlich mal wieder für Dialoge genommen wurde, fand ich schön stimmig. Die Musik war mal wieder so ein unendlich trauriger Fall von "Es ist vollkommen grottig, aber wenigstens stört es nicht zu sehr während des Films"... -
Business/Industrie Universal Pictures 100th Anniversary Logo von Brian Tyler
Mephisto antwortete auf neos Thema in Filmmusik Diskussion
Genau mein Eindruck! Durch mehr Schlagwerk verlieren die ursprünglich markanten Schläge ihre Wirkung. Old School finde ich aber eher die Fox-Fanfare oder auch die Fantasy-artige Horner-Variante (ohne das jetzt abwerten zu wollen). Der schwelgerische Horner kingt für mich immer sehr nach 80er während ich Goldsmith mit der heutigen Zeit verbinde, aber da ich filmmusikalisch ziemlich in der Vergangenheit schwelge wirken solche "modernen" Fassungen sehr überrumpelnd. Dieses aufgeblasene ist ja schön und gut, das hatte Rozsa auch schon in "König der Könige", aber einfach nur leere und langweilige Akkorde in immer mehr Stimmen übereinander zu schichten macht's auch nicht besser... -
Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Hach, was brauche ich Disney wenn's einen neuen Herrmann gibt! -
Harald Kloser & Thomas Wander vertonen Roland Emmerichs Anonymous
Mephisto antwortete auf BigMacGyvers Thema in Scores & Veröffentlichungen
Naja, "richtig gut" bedeutet in diesem Zusammenhang immer noch "weniger als halbgar". Es klingt einfach so, als ob man in Zimmers Mülleimer gewühlt und "Fluch der Karibik"-Skizzen ohne jede Überarbeitung nochmal eingespielt hätte. Dabei war der Film ein beeindruckender Beweis für Emmerichs feinfühlendes Regietalent und hat definitiv (wie allerdings viele Filme heutzutage) eine bessere Musik verdient. Ich hätte gute Lust, mir den Film zu kaufen und die DVD mit einer neuen Musikspur aus Korngolds "Private Life of Elizabeth and Sussex" zu unterlegen. -
Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
"Lion in the Winter" fehlt mir noch in sämtlichen Fassungen, aber ich bin froh, eine der letzten "Last Valley"-Editionen ergattert zu haben und bald ist auch die Intrada zu mir auf dem Weg Dass ich zumindest eine davon aufmachen werde, nähert sich immer mehr, ich bin aber auch sehr gespannt, denn von Barry habe ich bisher nur "Der mit dem Wolf tanzt" (ausgepackt) und das ist ein wirklich schöner schwelgerischer Score, auch wenn er natürlich recht einfach gestrickt ist. Daher bin ich mal auf chorales Mittelelter vom Jazzer gespannt -
Veröffentlichung MMM: Sawtell & Shefters KRONOS und THE COSMIC MAN
Mephisto antwortete auf ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Derartiges haben Sawtell und Shefter allerdings immer sehr hübsch veredelt- 3 Antworten
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- Monstrous Movie Music
- Paul Sawtell
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Mephisto antwortete auf neos Thema in Filmmusik Diskussion
Ich fand auch die Goldsmith-Version besser. Das Streicherostinato nimmt einfach viel zu viel vorweg, verdickt den Klang sodass die beiden ursprünglich trockenen Schläge des Schlagzeug nicht mehr die kraftvolle Wirkung haben. Die aufsteigende Leiter im Blech ist ganz nett aber der Chor und die zugefügte Perkussion verwaschen das Klangbild, sodass die beiden markanten charakteristischen RAMMTAMM! Schläge verpuffen. Hätt's meiner Meinung nach überhaupt nicht gebraucht. -
Die Vorankündigungs-Veröffentlichungs-und-Gerüchte-Küche (Teil 2)
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Unlimitierte Fox-Neuauflage? Doch nicht etwa "The Robe" oder? -
Die gewundene Straße (The Spiral Road) In den dreißiger Jahren trifft Dr. Anton Drager mit einer Gruppe junger Mediziner auf der indonesischen Insel Java ein, um dort wie seine Kollegen fünf Jahre im Dienste des Gouvernment Health Services als Arzt zu arbeiten. Er meldet sich freiwillig, Dr. Brits Jansen unterstellt zu werden, der Eingeborene im Dschungel vor Ort betreut. Jansen hat wichtige Erfolge in der Behandlung von Lepra erzielt, allerdings sind keine Berichte oder Aufzeichnungen von ihm bekannt und Drager erhofft sich, an der Seite des großen Mediziners lernen und dokumentieren zu können. Auf einer Zwischenstation seiner Reise in den Urwald begegnet der junge Arzt dem Flussfahrer Frolick und dem Leiter einer Krankenstation für Leprapatienten, Captain Willem Watereus von der Heilsarmee. Frolick, der deutlich angetrunken ist, fängt Streit mit dem frommen Mann an, doch Drager geht dazwischen. Einige Tage später erreicht der junge Arzt endlich sein Ziel. Die leichte Skepsis zu Beginn gegenüber dem sehr pragmatischen und teilweise auf ungewöhnliche Behandlungsmethoden gegenüber den Eingeborenen setzenden Brits weicht und bald entwickeln die Männer schnell ein freundschaftliches Verhältnis zueinander, das jedoch getrübt wird, als Dragers junge Verlobte Els ebenfalls auf Java eintrifft und sie und Anton schließlich heiraten. Brits ist der Überzeugung, dass für seine und Antons Aufgabe nur ein Junggeselle geeignet sei, der sich nicht um seine Verlobte sorgen müsse und gibt seinen jungen Assistenten wieder frei. Dieser ist höchst deprimiert und seine Frau erwirkt bei dem gutmütigen Brits eine neue Zusammenarbeit, die dieses Mal jedoch an den philosophischen Einstellungen der beiden Ärzte scheitert. Anton Drager, der sehr unter seinem dominanten Vater zu leiden hatte, ist überzeugter Atheist und lehnt jede Religiösität ab, rät sogar, sämtliche auf religiösem Standpunkt errichtete Einrichtungen wie die Willem Watereus' dem Gouvernment Health Service zu übertragen. Drager verlässt Brits' Lager und entschließt, mir Els nach Hause zu reisen, als er eine Nachricht seiner Vorgesetzten erreicht: Der Fährmann Frolick ist verschwunden und Drager soll ihn suchen. Erneut begibt sich der junge Arzt in den Urwald und stößt schon bald an seine Grenzen. Anton Drager erkennt, dass nur Gott ihm den Weg auf die gewundene Straße zum Himmel freigeben kann... 1962 zählte Rock Hudson schon längst zu den bekanntesten Schauspielern seine Zeit, hatte in "Giganten" gespielt und in vielen romantischen Komödien mitgewirkt. "The Spiral Road" ist ein heute längst vergessenes Starvehikel für den knapp zwei Meter großen Star und basiert auf dem Buch von Jan de Hartog. Der Film lebt hauptsächlich von seiner religiösen Botschaft, in der ein junger selbstgefälliger und egoistischer Protagonist an den Erfahrungen älterer und erfahrener Männer zweifelt, bis er im Dschungel, von Eingeborenen in den Wahnsinn getrieben, nach Jahrzehnten wieder zu Gott spricht und gerettet wird. Der von Robert Mulligan handwerklich solide inszenierte Film hat heute deutlich Patina angesetzt und ist in seinem Standpunkt äußerst platt. Eine in Anbetracht des Inhalts immerhin mögliche philosophische Tiefe wird zu Gunsten von ausgetauschten Plattitüden und Schwarzweißmalerei im Keim erstickt. Mit seinen knapp zweieinhalb Stunden Laufzeit erweist sich "The Spiral Road" als sehr zähes Filmerlebnis, da sich die Zweifel des Protagonisten in einem ewigen Hin und Her äußern und die Handlung so recht zerfahren wirkt. Das letztendliche Schlüsselelement - Medizinmann Burubi, der einsame Weiße im Urwald in den Wahnsinn treibt - wirkt ebenso aufgesetzt wie unglaubwürdig. Auch das Frauenbild, das sich in Els personifiziert, die ihr Glück dem ihres Ehemannes unterordnet und sogar einen Ehebruch schweigsam hinnimmt, ist wie die teils rassistische Darstellung der naiven Eingeborenen, mehr als veraltet. Die schauspielerischen Leistungen sind höchstens als durchschnittlich zu bewehrten, allenfalls allenfalls Burl Ives schafft es mit seiner trampeligen Darstellung des plumpen Brits', dem Zuschauer hier und da ein Schmunzeln zu entlocken. Gena Rowlands' Rolle der Els gibt nicht wirklich viel her und Rock Hudson bemüht sich offensichtlich, Drager als zerrüttet darzustellen, letzten Endes ist der Protagonist doch zu sehr der charmante junge Arzt und zukünftige Ehemann. Im Gegensatz zu anderen Filmen Hudsons oder Mulligans ist "The Spiral Road" ein längst überholtes Relikt aus alter Zeit und verfügt weder über filmische Qualitäten noch eine gut formulierte Botschaft und ist somit zu Recht in Vergessenheit geraten. Zur Musik: "The Spiral Road" dürfte entweder für Fans Rock Hudsons, Robert Mulligan oder Jerry Goldsmiths heute noch wichtig sein, denn besonders bei dem Komponisten bildet dieser Film ein wichtiges Bindeglied zwischen dessen erster Filmmusik, die breiteres Interesse weckte ("Einsam sind die Tapferen") und "Freud", die Goldsmith die erste Oscarnominierung einbrachte. Auch in "The Spiral Road", der bis dahin längsten und am größten besetzten Musik Goldsmiths, lässt sich deutlich erahnen, was für ein Könner gerade seine ersten Schritte für die Leinwand macht. Im Frühwerk lässt sich noch eine deutliche Stilsuche erkennen, indem verschiedene Stilisiken und Konzepte in einer Musik nebeneinander stehen und der Komponist fast jeden Film als Möglichkeit für einen neuen Vertonungsansatz wählte. Während "Studs Lonigan" auf Kurt Weils jazzigen Spuren wandelt, "Freud" mit harschen Modernismen vertont wird und in "The List of Adrian Messenger" noch bluesiger Krimiklänge neben archaisch altertümlichen Jagdfanfaren stehen, gehört "The Spiral Road" neben den nicht-jazzigen Passage aus "The Stripper" zu den Musiken, die noch einen deutlichen Hauch Golden Age atmen. Für die Vertonung stand dem Komponisten ein durchschnittlich besetztes Orchester zur Verfügung, das jedoch um die aus der balinesischen Musiktradition stammenden Gamelan-Instrumente erweitert wurde. Der metallische und helle Klang dieser perkussiven Instrumente verleiht dem Klang einen exotischen Akzent, wobei Goldsmith zu keinem Zeitpunkt auf "echte" Gamelanmusik zurück greift, sondern diese Instrumente meistens für besonders schillernde oder fanfarenartige Passagen verwendet. Die Musik entspricht durch und durch westlicher Vertonungsmuster, was sich besonders in den kurzen Momenten zeigt, in denen Dragers Reise auf dem Fluss oder exotische Schauplätze mit Musik unterlegt wurden. Hier ist die Melodieführung meistens durch pentatonische Hornmotive geprägt, ebenso erhaben wie klischeehaft klingen. Das Liebesthema für Anton und Els bestreitet mit seinen leidenschaftlichen Violinen und dem süffigen Charakter die meisten Golden-Age-lastigen Passagen und auch das behäbige und etwas niedlich anmutende Thema für Tuba und Posaune, das den dicken Brits charakterisiert, lehnt an die naive Vertonung ähnlicher Figuren in alten Filmen an. Insgesamt ist die Musik vollständig leitmotivisch gegliedert und erfüllt so einen weiteren wichtigen Punkt auf der Golden-Age-Checkliste, doch auch wenn sich der Komponist offensichtlich an Standarts orientiert, die langsam aber sicher abgelöst wurden, blitzen oft Goldsmith-typische Charakterismen wie die schnörkellose Stimmführung und Instrumentation durch. Die Musik war lange Zeit nicht erhältlich, bis das Bootleg-Label Soundstage Records mit 53 Minuten Musik immerhin drei Viertel des Scores veröffentlichte. Die Musik war zwar in Filmreihenfolge angeordnet, jedoch zu fünf jeweils ungefähr 10 Minuten langen Suiten zusammengefasst und rühmt sich im Booklet, die Originalaufnahmen wie von Goldsmith vorgesehen zu präsentieren. Erst vor kurzer Zeit machte der Varèse-CD-Club die vollständige Musik in überraschend klarer Klangqualität und informativem Booklet zugänglich. Anscheinend enthält die Club-CD die Filmvesionen aller Stücke, sodass Komplettisten wahrscheinlich auch die alte Soundstage-CD wegen der alternativen Fassungen nicht aus ihrer Sammlung verbannen werden. Insgesamt handelt es sich bei diesem frühen Abenteuerscore um eine weitere sehr erfrischende Komposition aus dem Frühwerks eines der bedeutendsten Filmkomponisten und offenbart durch den deutlichen Golden-Age-Gehalt einen weiteren interessanten Einblick in die frühe Entwicklungen und Einflüsse des Komponisten.
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Eure Errungenschaften im Februar 2012
Mephisto antwortete auf BigBears Thema in Filmmusik Diskussion
Ich vervollständige momentan auch meine Marco-Polo-Reihe, aber editorisch und musikalisch sind die durchweg klasse. Sie haben auch so viel Verschiedenes eingespielt (Abenteuer, Western, Romanzen, Dramen) dass wirklich für jeden was dabei sein dürfte. "Robin Hood" sollte man sich schnell schnappen, da er vergriffen ist und von Naxos noch nicht - wie viele andere Stromberg-Einspielungen - neu aufgelegt wurde. Das wird bestimmt irgendwann passieren, aber momentan geht der auf dem Marketplace sehr günstig weg. -
Eure Errungenschaften im Februar 2012
Mephisto antwortete auf BigBears Thema in Filmmusik Diskussion
Schöner quirliger Abenteuer-Korngold in hervorragender Neuaufnahme mit Superbooklet...wie bist du denn auf den gekommen? -
In der Kürze liegt... Euer kürzester Soundtrack
Mephisto antwortete auf Souchaks Thema in Filmmusik Diskussion
Eben. Wie ist das mit Scores, die als Lückenfüller auf Alben gequetscht werden? Das macht FSM ja ganz gerne. Oder "The Verdict" von Johnny Mandel auf Intrada. -
Da gab's mal ein sehr kurz angebunden beantwortetes Interview von Anne, aus der man ziemlich gut seine Bocklosigkeit heraus lesen konnte. Vielleicht hat ihm der Streit mit Zimmer bezüglich "König der Löwen" auch das Genick gebrochen. So einflussreich wie Zimmer mittlerweile ist...
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- La-La Land Records
- Jerry Fielding
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Ich dachte mir schon, dass Du Einspruch erhebst. Es gibt halt mehrere Probleme, die ich mit der Musik habe und die sich im Albumschnitt deutlicher herauskristallisieren. Die Panflöten sind übrigens kein Problem, auch wenn ich solchen Aussagen immer etwas skeptisch bin. Da scheint mir Deine Erklärung logischer mit "Ach, das passt ja ganz gut". Das wird sich Horner auch gedacht haben, als er in "Braveheart" hauptsächlich irische Instrumente einsetzte statt schottischer oder Williams, der in seiner "Geisha" auch daneben lag. Für die breite Masse, die sich wenig für fremde Musikkulturen interessiert und die sich mit gefestigten Klischees wohlfühlt, ist das ja kein Problem, ich finde nur lustig, wenn man selbst zu den Betroffenen gehört wie eben in "Night Crossing" und dann ziemlich gestutzt wird. Ich persönlich kann dem alten Synthieklang nichts abgewinnen - im Gegenteil, ich halte es für eine komplette Fehlentscheidung, akustische Instrumente, die sogar im Orchester verfügbar sind - aus der Dose zu ersetzen. Besonders im Filmzusammenhang konnte ich absolut nicht nachvollziehen, warum da nun Synths eingesetzt waren. In "Legend" oder "Gremlins" hat Goldsmith bewiesen, was für ein Könner er im Einsatz von elektronischen Mitteln ist, "Under Fire" ist ebenso wie "Hoosiers" nicht nachvollziehbar und undurchsichtig was die Synths angeht. Ein weiteres Problem ist, dass sich das beste Stück direkt zu Anfang befindet und den Hörer auf das Album einstimmt, doch "Bajo Fuego" entspricht nicht der eigentlichen Natur der Musik. Es ist ein mitreißendes rhythmisch äußerst komplexes herrlich aufgebautes Stück und danach kümmert sich die Musik viel mehr um den dramatischen Aspekt, dümpelt durch die ständige Wiederholung vor sich hin und verstört durch die elektronischen Elemente. Pat Metheny, der in "Bajo Fuego" DIE Hauptrolle sielt, wird zum Saitenzupfer degradiert. Der Albumschnitt an sich wirft mehr Fragen auf, als sie zu beantworten, so hören wir in "Alex's Theme" sowie "Rafael's" Theme mehrere der Leitmotive. Welches davon soll denn jetzt das jeweilige Thema sein? Viele Stücke werden einfach immer wieder durch die beiden Marschthemen bestritten und ähneln sich einfach zu sehr, sodass sich das Hörvergnügen deutlich schmälert und hinzieht. Gute Höralben des Meisters sind meiner Meinung nach "Basic Instinct", "Inchon" oder "QB VII".
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Unter Feuer (Under Fire) 1979 dokumentiert Fotoreporter Russel Price den afrikanischen Bürgerkrieg in Ghana, wo sich auch seine Kollegin Claire aufhält, die mit dem befreundeten Journalisten Alex Grazier zusammen ist. Grazier allerdings hat das Angebot, für das amerikanische Fernsehen arbeiten zu können, worauf hin Claire ihn verlässt, da sie ihre journalistische Tätigkeit in der dritten Welt fortführen möchte. Zusammen mit Russel geht sie nach Nicaragua, wo Ende der 70er Jahre die Rebellen der linken Sandinistas unter der Führung des mysteriösen Rafael gegen die Diktatur Somozas kämpfen. Claire und der Fotograf, die schon längere Zeit für einander empfinden, werden schnell ein Paar und sehen die kriegerischen Zustände Nicaraguas eher als weiteres Abenteuer, dass es mit der Objektivität eines Journalisten wertungsfrei zu dokumentieren gilt. Als Price erfährt, dass noch nie jemand Rafael zu Gesicht bekommen hat, ist sein Ehrgeiz geweckt, denn er möchte der erste sein, der den Rebellenführer fotografiert. Doch die Todesnachricht kommt dem Reporter zuvor, wird jedoch von vielen Seiten als krampfhafter Versuch Somozas gesehen, der Welt zu beweisen, dass er das Land unter Kontrolle hat. Schließlich werden Claire und Russel von den Rebellen in das Hauptquartier geführt und es zeigt sich, dass Rafael tatsächlich tot ist. Die Sandinistas bitten den Fotografen, eine Aufnahme zu machen, auf der es scheint, dass Rafael noch am Leben sei, um so das Vertrauen der USA in Somoza zu erschüttern und weitere Waffenlieferungen an den Diktator zu verhindern. Den Journalisten ist klar, dass eine solche Aufnahme den Bürgerkrieg entscheident beeinflussen könnte, doch schon bald wird ihnen deutlich, dass sie schon längst unterbewusst für eine Seite Partei ergriffen... Roger Spottiswoode arbeitete vor seiner Karriere als Filmschneider für unter Anderem die Peckinpah-Filme "Pat Garret jagt Billy the Kid" und "Stra Dogs - Wer Gewalt säht". "Under Fire" war erst sein dritter Film als Regisseur, der jedoch oft als sein bester bezeichnet wird und tatsächlich ist der Politthriller über Journalisten im Krisenherd Nicaragua zu Zeit des Aufstandes der Sandinistas ein packender und spannender aber gleichzeitig ernster und bewegender Film. Spottiswoode begeht weder den Fehler, in übersentimentalen pathetischen Kitsch oder allzu brutale Gewaltexzesse abzurutschen, die dem Film geschadet häten. Stattdessen schafft es der Regisseur durch allerlei filmische Mittel wie längere Kamerafahrten durch besetzte Straßen und die treffend ausgewählten Schauplätze eine dichte Atmosphäre zu erzeugen. Die stets gegenwärtige Bedrohung, die hinter jedem Haus lauern könnte, die Schatten der Rebellen, die auf den Dächern lauern, die fast fratzenhaft erscheinenden an die Wände geschmierten Bilder Rafaels, all das vermittelt die Stimmung eines zerrütteten Landes, in dem der kleinste Funke genügt, um in jeder Straße ein Feuerwerk zu zünden. Der langsame Wandel der Protagonisten, die anfangs heiter von einem in den nächsten Krisenherd zogen, bei Schießereien live dabei sind um das beste Foto zu schießen und mit allen Mitteln an ihrem Berufsethos festhalten zu aktiv beteiligten und reflektierenden Personen, die den Krieg dadurch beeinflussen, indem sie für alle Welt sichtbar machen, was sichtbar gemacht werden soll - oder nicht, ist ebenso schleichend wie überzeugend umgesetzt. Der Reporter als Schlüsselfigur in einer Politik, die von Rebellen und Soldaten auf der Straße gemacht und von den Anführern zurecht gebogen wird, ist die maßgebliche Idee des Films. Die anfängliche Romanze zwischen Alex und Claire, kratzt dagegen sehr an der Oberfläche und hat auch keinen größeren Einfluss auf das zwischenmenschliche Verhältnis zwischen den drei Kollegen. Neben der Regie und dem Drehbuch überzeugen auch die Schauspieler komplett. Nick Nolte als Russel Price, Joanna Cassidy als Claire und Gene Hackman als Alex leisten äußerst inspirierte Arbeit. Auch die Nebendarsteller sind alle sehr gut besetzt, insbesondere der jungen Ed Harris als Söldner, der sich an jeden verkauft, der zahlt, weiß zu überzeugen. Insgesamt ist "Under Fire" also ein hochkarätig besetzter Politfilm, der dank der hervorragenden schauspielerischen Leistungen, der vorzüglichen Regie und Kameraarbeit sowie die der dichten Atmosphäre durchweg zu überzeugen weiß und zusätzlich zum Nachdenken anregen kann. Zur Musik: Roger Spottiswoode wollte ursprünglich den Gitarristen Pat Metheny für die Musik verpflichten, doch der äußerst talentierte hatte deutliche Probleme damit, eine Filmmusik zu komponieren, sodass Jerry Goldsmith einspringen musste. Goldsmith hatte 1982 bereits mehrere in Südamerika angesiedelte Filme vertont und seine Vertrautheit mit spanischen und südamerikanischen Elementen in seiner Musik unter Beweis gestellt. Während die Musik zu Filmen wie "High Velocity" oder "Breakout" jedoch sehr actionlastig waren und die exotischen Passagen aus atmosphärischen Einsprengseln oder rar gesäten Lokalkolorit bestanden wählte der Komponist für diesen Film einen fast durchgängig lateinamerikanisch erscheinenden Vertonungsansatz. Dabei komponierte er ebenfalls mehrere Gitarrensoli für Metheny, um dem ursprünglichen Wunsch des Regisseurs gerecht zu werden. Des Weiteren stand für die Musik ein mittelgroßes Orchester zur Verfügung, doch Goldsmith wäre nicht Goldsmith, wenn er zu dieser Zeit nicht exzessiven Gebrauch von Synthesizern gemacht hätte. Der Komponist hatte schon seit seinen frühesten Filmmusiken auf elektronische Effekte wie das Novachord oder das Theremin gesetzt und mit dem technischen Fortschritt auch in seiner Musik mehr und mehr Platz für elektronische Elemente eingeräumt. Dabei verwendete er die Synthesizer - ebenso wie exotische Instrumente in einigen Filmmusiken - stets als Erweiterung des Orchesters, nicht jedoch als Ersatz. In "Under Fire" wird er diesem Vorsatz allerdings überhaupt nicht gerecht. Alleine der künstliche und etwas penetrant wirkende Flötenklang entfaltet auch heute noch sein Wirkung, doch oftmals setzte Goldsmith auch billige und für unsere Ohren vollkommen veraltete künstliche Blechsamples und an einer Stelle auch sehr nach Plastik klingende Streicherteppiche ein. In Anbetracht der Tatsache, dass dem Komponisten in seiner Besetzung volles Blech (mit Ausanhme der Tuba) zur Verfügung stand, ist diese Entscheidung überhaupt nicht nachvollziebar. Besonders "19 De Julio" wird durch den penetranten Einsatz von künstlichen Hörnern und Streichern ungenießbar sowie einzelne Passagen aus anderen Stücken. Neben den Synthesizern erweiterte Goldsmith sein Ensemble zusätzlich um Panflöten, die allerdings in der Musiktradition Nicaraguas nicht vorkommen. Dieses wurde oft als "Stimme der Revolution" auf musikalischer Ebene gerechtfertigt, doch dass der Komponist es ohnehin mit Lokalkolorit so streng sah, wissen wir bereits, seitdem er in "Night Crossing" einen französischen Mussetten-Walzer als perfekte Untermalung für deutsche Landschaft sah. Die Musik ist hauptsächlich von drei Themen gegliedert: Einem sanften Liebesthema sowie zwei marschähnlichen Themen, die über einen leichten lateinamerikanischen Einschlag verfügen und die kriegerische Grundstimmung transportieren, ohne jedoch düster oder gar militärisch daher zu kommen. Im Gegenteil, die beiden marschähnlichen Themen sind von optimistischen und fröhlichem Charakter. Insgesamt vertonte Goldsmith hauptsächlich die ruhigen Szenen oder Montagen, doch trotzdem gibt es ein Actionmotiv, das ebenfalls über sehr melodischen Charakter verfügt, aber - wie gewohnt - von steten Taktwechseln und ungeraden Rhythmen geprägt ist und hautpsächlich von der Gitarre gespielt wird. Für das Album zum Filmstart setze der Komponist die Originalaufnahmen neu zusammen, wobei gerade einmal rund fünf bis zehn Minuten es nicht in den Schnitt schafften. Leider fehlt auf dem Album auch die einzige große Actionmusik, als Russel Price von Soldaten verfolgt wird. Da Goldsmith seine Stücke zu längeren Titeln mit einer Laufzeit zwischen drei und vier Minuten zusammen fasste, finden sich meistens mehrere der drei Hauptthemen in einem Titel wieder. Die Ausnahme bilden hauptsächlich die beiden Liebesszenen. Da Goldsmith seine beiden marschähnlichen Themen wenig variiert und sie sich auch musikalisch ähneln klingen einige Stücke auf dem Album sehr ähnlich, sodass die Musik wenig abwechslungsreich erscheint und kein musikdramaturgischer Bogen vorhanden ist. Außerdem wird das Hörvergnügen zusätzlich durch die veralteten und fehlplatzierten Synthiepassagen getrübt. Ein weiteres Manko ist, dass sich der musikalische Höhepunkt bereits ganz zu Anfang der CD befindet: Für das Album arrangierte der Komponist nämlich sein Actionmotiv als kurzes Konzert für Gitarre und Orchester und erweiterte seine Musik noch um ein herrlich kitschiges südamerikanisches Thema für die Streicher im Mittelteil. Pat Metheny, dessen Soli in der Filmmusik recht zurückhaltend sind, kann hier sein Talent voll und ganz unter Beweis stellen. Dadurch fällt die ansonsten ruhige Musik aus dem Film deutlich ab. Deutsche und japanische Goldsmith-Fans waren jahrelang im Vorteil, da Warner Bros. nur in diesen beiden Ländern den Albumschnitt auf CD veröffentlichen, bevor FSM eine unlimitierte aber den üblichen Standarts des Labels entsprechende Auflage für den amerikanischen Markt produzierte. Leider konnten sich keine Bänder mehr zu den Originalaufnahmen finden, sodass beide Ausgaben musikalisch identisch sind. "Under Fire" wird oft als ein besonderer Höhepunkt in Goldsmiths Schaffen - auch in Hinblick auf seinen Umgang mit Synthesizern - erwähnt, jedoch stellt sich der Komponist mit seinen veralteten Samples selbst ein Bein. Auch der etwas eintönige Albumschnitt sowie das Fehlen der Actionpassage trübt den Eindruck merklich, sodass die Musik zwar immer noch klar über qualitative Höhepunkte verfügt, aber nicht an die ganz großen Würfe des Meisters heranreicht. Der Eröffner "Bajo Fuego" allerdings ist dank des tollen Arrangements und Methenys außerordentlichem Spiel den Kaufpreis alleine wert.
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Diese limitierten CDs nähern sich dem Ausverkauf...
Mephisto antwortete auf Thomas Nofzs Thema in Filmmusik Diskussion
Ich werde mir jedenfalls innerhalb der nächsten Tage den Fielding sichern. Bis jetzt habe ich nämlich jede Intrada-Fielding-CD auftreiben können, da wäre ich ja schön blöd, den ziehen zu lassen. -
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Der Schatz von Cabo Blanco (Cabo Clanco) 1948 trifft die junge Französin Marie Alessandra auf der Suche nach Jaques - ihrem verschollenen Liebhaber - in dem kleinen peruanischen Küstenort Cabo Blanco ein und steigt in dem Hotel des Amerikaners Giff Hoyt ab. In dem kleinen malerischen Fischerdorf hat der Nazi-Verbrecher Günther Beckdorf den Polizeichef Terredo in der Hand und kontrolliert so mit seinem Einfluss die gesamte Ortschaft. Tatsächlich haben der Franzose und Beckdorf gemeinsame Sache gemacht: Auf dem Schiff Brittany sollte von Nazis erbeutetes Gold sicher ins Ausland geschafft werden. Jaques wurde von Beckdorf bezahlt, um das Schiff mittels einer Explosion zu versenken und anschließend die gesamte Besatzung zu erschießen, sodass nur die beiden in Besitz des Wissens um die Koordinaten des Wracks sind. Erschöpft an Land gespült wurde Jaques von Giff gerettet und im Hotel gepflegt, verschwand jedoch eines Nachts spurlos. Beckdorf, der seitdem mit allen Mitteln verhindert, dass Leute in die Nähe des Wracks kommen, erfährt von Terredo, dass sich die Geliebte seines ehemaligen Komplizen in Cabo Blanco befindet und versucht, sich ihrer zu bemächtigen. Giff Hoyt gerät zwischen die Fronten und nimmt den Kampf auf... Die Filmographie des Regisseurs J. Lee Thompons verzeichnet Klassiker wie "Taras Bulba", Perlen wie "Cape Fear" oder Teile der "Planet der Affen"-Reihe. Ab den 80er Jahren allerdings ließ die Qualität der Filme stetig nach und so finden sich in den letzten Schaffensjahren meistens längst vergessene und durchschnittliche Actionfilme, in denen oftmals Charles Bronson die Hauptrolle spielte wie "Murphys Gesetz", "Ein Mann wie Dynamit" oder "Death Wish IV". Auch "Cabo Blanco" reiht sich in die Reihe der mäßig spannenden Bronson-Streifen der 80er Jahre ein, wobei der Film zusätzlich den Eindruck erweckt, eine verkappte Neuverfilmung von "Casablanca" zu sein. Auch der Bogart-Klassiker weist erhebliche qualitative Schwächen auf, gehörte zu den Routine-Projekten des Golden Age, um den Kalender zu füllen, doch "Cabo Blanco" scheint als Neuverfilmung diese Schwächen nicht auszubügeln, sondern gar zu verstärken. Charles Bronson, der ebenso wie Humphrey Bogart kaum über Minenspiel verfügt, leiert seine Texte sogar inklusive Stocken herunter, Dominique Sanda kann in keiner Sekunde die adrette Ingrid Bergman ersetzen, höchstens Farnando Reys Terredo zwingt einem in seiner plumpen Unbeholfenheit das eine oder andere Lächeln ab. Die Rolle Simon MacCorkindales als junger Forscher Louis Clarkson, der ebenfalls nach der Brittany sucht, ist vollkommen überflüssig und auch Jason Robarts, der anscheinend versucht, seinem Günther Beckdorf durch das zurückhaltende Spiel eine unterschwellige Bedrohung zu verleihen, bleibt völlig blass. Von Thompsons Regietalent lässt sich höchstens in den euphorischen und ausschweifenden Kamerafahrten sowie der Beleuchtung ausfindig machen, die jedoch öfters den Eindruck von gewollt und nicht gekonnt vermitteln. Die mit Blaufilter gedrehten Nachtaufnahmen sind zusätzlich eine Katastrophe und das Potential der hübschen Küste wird zu keiner Sekunde entsprechend genutzt. "Cabo Blanco" ist somit einer von vielen heruntergekurbelten Bronson-Filme, der zusätzlich einen weiteren Schritt nach unten auf Thompsons Karriereleiter bedeutete und noch nicht einmal als ansprechende Unterhaltung überzeugen kann. Zur Musik: Der einzige positive Aspekt des Films dürfte Jerry Goldsmiths Musik sein. Der Komponist hatte bereits mehrere Filme des Regisseurs veredelt wie "The Chairman" oder "The Reincarnation of Peter Proud" und sollte auch fünf Jahre nach "Cabo Blanco" für "Quatermain" mit Thompson zusammen arbeiten. Außerdem hatte sich Goldsmith unter Anderem in der Vertonung von Actionfilmen verdient gemacht und seine Fähigkeiten in "High Velocity" und "Breakout" unter Beweis gestellt, südamerikanische Einflüsse homogen in seine modernistische Klangsprache einzuarbeiten, sodass "Cabo Blanco" wie maßgeschneidert für die Fertigkeiten des Komponisten schien. Goldsmiths vorige Filme "Star Trek: Der Film" und "Alien" sowie nachfolgende Projekte wie "Omen III" waren für große Orchesterbesetzungen konzipiert und auch "Cabo Clanco" verfügt über einen vollorchestraleren Klang beispielsweise "Breakout" oder "Twilight's Last Gleaming", ohne jedoch allzu romantisch auszuufern. Auch ist der südamerikanische Ansatz viel prominenter vertreten und geht über leichte mit Lokalkolorit versehene Einsprengsel weit hinaus. Schon das Hauptthema mit dem beschwingten Walzerrhythmus und der fröhlichen Melodie für Trompeten versprüht von Anfang an lebensfrohes exotisches Flair. Das markante Material für Günther Beckdorf mit den stakkato spielenden Violen und den knackigen Rhythmen der kleinen Trommel verfügt anfangs über keine klare Melodielinie. Stattdessen fängt der Komponist den dekadenten Wohnsitz des Nazi-Verbrechers mit einer ebenfalls südamerikanisch klingenden ausschweifenden Melodie für die Violinen ein. Die Unterwasserszenen zu Beginn erinnern mit den wellenförmigen Trilerfiguren der Streicher und den dumpfen Tönen der Tuba schon fast ein bisschen ans Golden Age, wozu auch der kleine lautmalerische Aspekt beiträgt: mit einzelnen Schlägen des Xylophons imitiert Goldsmith hier Signalzeichen und weist so auf ähnliche Effekt in Leigh Harline U-Boot-Musik zu "The Enemy Below" hin. Um die Nachkriegsära musikalisch einzufangen bindet Goldsmith den Song "The Very Thought of You" als Liebesthema zwischen Hoyt und Alesandra ein, komponierte als Source-Musik für eine Hotelszene sogar eigens einen an die Swing-Ära angelehnten Song, der von seiner Frau Heather gesungen wurde. Die bedrohlichen Suspense-Passagen im Dschungel sind gewohnt avantgardistisch und kammermusikalisch gehalten, wobei auf einzelne Einwürfe exotischer Instrumente wie Marracas, Castagnetten und Marimba- sowie Xylophon nicht verzichtet wird. Die Musik zu "Cabo Blanco" wurde erstmals 1993 - 13 Jahre nach Erscheinen des Films - von Prometheus Records veröffentlicht und 2004 in identischer Form neu aufgelegt. Beide Alben klingen hervorzüglich und verfügen über einen sehr knackigen und detailreichen Klang sowie recht solide Informationen über den Film und die Musik, die zu den besseren Booklet-Texten des Labels gerechnet werden können. Die Musik ist vollständig auf der CD vertreten, wobei im Film einige Passagen mehrmals verwendet werden. Einzig und allein störend in der chronologischen Reihenfolge ist die Zusammenstellung der mittleren Suspense-Passagen in zwei jeweils sechs Minuten lange Stücke, obwohl die einzelnen Teile hieraus im Film getrennt vorkommen und offensichtlich auch einzeln eingespielt wurden. Das Zusammenfassen von musikalisch unabhängiger Suspense-Passagen mit 12 Minuten Laufzeit am Stück entpuppt sich als leicht anstrengend. Nichts desto trotz bietet dieses Album einen wundervoll reichen exotischen Abenteuerscore des Komponisten aus seiner besten Phase, der wegen der ihn einrahmenden Meisterwerke wie "Alien", "Star Trek" oder "Masada" und "Outland" zu unrecht in Vergessenheit geraten ist.
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Intrada: First Olympics: Athens 1896
Mephisto antwortete auf Beaverhausens Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich verstehe nur nicht, dass Intrada auch die alten limitierten Sachen nach und nach streicht. Die CDs sind doch da, warum sie nicht also auch verkaufen? -
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