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Super! Gerade "Broken Arrow" und "Breakdown" brauche ich noch
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Ich hab's nicht und hoffte, dass ich's auch nicht brauchen würde, da ich mit einer ebenso prall gefüllten Ausgabe hoffte wie zu "Star Trek IV". Naja, letzten endes kann ich als Nicht-Trekkie auch sehr gut mit dieser Doppel-CD leben, die ich mir früher oder später mit den anderen Star-Trek-CDs zulegen werde
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Bitte um Hilfe/Empfehlungen bei Filmmusik-Kauf :)
Mephisto antwortete auf Julian Müllers Thema in Filmmusik Diskussion
Die 80er bieten ohne Frage viele Perlen der Filmmusik, nur da Du besonders auf Abenteuermusik und emotionale Passagen abzieltest bietet das Golden Age mit den schmetternden Fanfaren und schmachtenden Streichern eine riesige Fundgrube für Abenteuer. Natürlich musst Du Dir keine riesige Golden-Age-Sammlung zu Beginn gleich zulegen, aber je mehr Du Dich mit Filmmusik beschäftigen wirst, wirst Du merken, wie unwichtig es ist, den jeweiligen Film zu kennen. Die meisten hier im Forum haben zig CDs zu Filmen, die sie entweder noch nie gesehen haben oder sie am liebsten wieder vergessen hätten. Und "Ivanhoe" oder "Robin Hood" sind Dir kein Begriff? Diese Filme laufen doch gefühlt einmal im Monat und zu Festtagen sowieso Vielleicht hast Du ja Lust, den nächsten verregneten Sonntag Nachmittag mit einer gesunden Portion Technicolor-Abenteuer zu versüßen und kannst dann ja ein bisschen auf die Musik achten. Was ich Dir nur auf alle Fälle raten würde: Die Links, die ich hier reingestellt habe, enthalten alle Informationen zu den CDs und vor allem kostenlose Hörproben. Mich würde wirklich interessieren, wie Du die Musik an Hand der Hörproben einschätzen würdest, denn durch diese Ausschnitte bist Du dann hoffentlich nicht mehr so abgeschreckt. -
Der Mann ohne Nerven (Breakout) Jay Wagner verbringt mit seiner Frau Anne die Ferien in Mexiko. Das große Familienunternehmen ist von Aktionären und dem korrupten Seniorpräsidenten Harris Wagner - Jays Großvater - in dunkle Machenschaften verwickelt. Da Jay die geheimen Verträge und Geschäfte des Konzerns offenlegen könnte, organisieren die Anwälte des Unternehmens eine Mordanklage, sodass er in Mexiko verhaftet und auf 28 Jahre Freiheitsentzug im Bundesgefängnis verurteilt wird. Während Anne versucht, ihrem Mann mit legalen Mitteln zu helfen setzt dieser auf die Bestechlichkeit der Wärter, doch sein Fluchtversuch wird aufgedeckt. Anne sieht ein, dass sie gegen die Behörden machtlos ist und schaltet den Piloten Nick Colton ein, der Jay während der Zwangsarbeit auf dem Feld direkt mit einem Flugzeug abholen soll. Dieser sowie ein weiterer Plan scheitern, denn stets sind die Wärter informiert und vereiteln die Flucht. Der Druck auf Anne wird immer größer, denn ihr Mann wird nicht nur von Tag zu Tag verbitterter, auch seine Gesundheit verschlechtert sich unter den schlechten Umständen. Colton fasst einen waghalsigen Entschluss: Mit einem Helikopter will er als Wärter verkleidet direkt in den Innenhof des Gefängnisses fliegen und Jay Wagner so direkt befreien... 1791 wurde Joel David Kaplan, dem Kontakte zur CIA nachgesagt wurden, von dem Piloten Vasilios Basil Choulos aus einem mexikanischen Gefängnis befreit. Wenig später erschien der Roman "The Ten Second Jailbreak - The Helicopter Escape of Joel David Kaplan" auf dem "Der Mann ohne Nerven" basiert. Charles Bronson war bereits in den 60er Jahren in Ensemblefilmen wie "Gesprengte Ketten" oder "Das dreckige Dutzend" in Erscheinung getreten, doch erst in den 70ern wurde er durch die Verkörperung des einsamen Helden, der die Gerechtigkeit vertritt und dazu auch zur Waffe oder illegalen Mitteln greift, zum Star. Das Publikum begrüßte Figuren wie Bronsons Paul Kersey oder Clint Eastwoods "Dirty Harry", die das Gesetz selbst in die Hand nahmen und in den Straßen aufräumten, dass unbescholtene Bürger wieder aufatmen konnten. Somit ist "Der Mann ohne Nerven" klar ein Action- und Starvehikel, wartet allerdings mit einer gehörigen Portion guter Laune und Humor auf. Trotz der rar gesäten aber dafür heftiger Gewaltszenen verbreitet dieser Film eher die Atmosphäre einer Actionkomödie. Der Vorspann ist mit seinen plötzlich einfrierenden Bildern und den Überblendungen in Zeitlupe deutlich an Sam Peckinpah angelehnt, wirkt allerdings bedeutend unbeholfener. Abgesehen von den ersten vier Minuten jedoch ist "Der Mann ohne Nerven" angenehm ansprechend fotografiert und geschnitten. Der Film ist äußerst kurzweilig, baut jedoch keinen großen Spannungsbogen auf sondern setzt bei jedem Fluchtversuch neu an. Erst bei Bronsons finalem Versuch und der anschließenden finalen Episode gelingt es Tom Gries, die heitere Atmosphäre zu Beginn ohne Bruch in einen angespannten Thriller zu verwandeln. Die Konfrontation beider Parteien am Ende ist angenehm schnell und konsequent gelöst. Einen gehörigen Teil zu dem gelingen des Films steuern ohne Frage die Hauptdarsteller bei, allen voran Charles Bronson, der seinen kernigen Abenteurer um eine sympatische unbeholfene Seite bereichert und dessen Einzeiler es ohne Frage mit denen Bud Spencers aufnehmen könnten sowie Jill Ireland als Anne Wagner, die weder die Hoffnung noch den Glauben an Coltons Fähigkeiten aufgibt. Die Stimmung zwischen den beiden ist prächtig ausbalanciert. Robert Duvall als unschuldig gefangener und an seiner Situation verzweifelnder Jay Wagner macht seine Sache ebenso gut. Besonders in Anbetracht der engagierten Hauptdarsteller, dem überzeugenden Drehbuch und der handwerklich einwandfreien Regie ist es besonders schade, dass die Drahtzieher des Komplotts äußerst blass bleiben. Besonders John Huston gelingt es kaum, die Hin- und Hergerrisenheit zwischen familiärer Sentimentalität und Skrupellosigkeit deutlich zu zeigen und auch der fiese Killer und Anwalt hätte um einiges drastischer sein können. Insgesamt ist der damals recht erfolgreiche Film heute als einer von unzähligen Actionfilmen der 70er Jahre in Vergessenheit geraten und ob der das Geld für die vergriffene DVD wert ist, bleibt fraglich, doch im Fernsehen gezeigt bietet "Der Mann ohne Nerven" eine erfrischende und heitere Abwechslung. Zur Musik: 1975 hatte Jerry Goldsmith sich bereits mit Werken wie "Patton", "Papillon", "The Blue Max" und "Planet of the Apes" einen Platz in der Riege der hervorragenden Filmkomponisten gesichert und steuerte nach einem Jahr, in dem er hauptsächlich für's Fernsehen arbeitete, auf den Höhepunkt seiner Karriere zu. Er und Tom Gries hatten bereits 1969 für "100 Gewehre" zusammen gearbeitet und 1975 sollten mit dem Dreiergespann Bronson, Gries und Goldsmith sogar zwei Filme entstehen: "Breakheart Pass" und "Der Mann ohne Nerven". Goldsmith, der seit Beginn seiner Laufbahn mit der üppigen spätromantischen Vertonung des Golden Age brach, vertrat ein an Bartok und Stravinsky angelehnte Klangidiom, was ihn zu einem besonders versierten Komponisten im Horror, Action- und Thrillerbereich machte. Dabei setzte der Komponist seine Besetzungen oftmals ökonomisch orchestriert und kammermusikalisch ein, ohne jedoch auf markante Klangkombinationen zu verzichten. Für "Breakout" stand ein schmal besetztes Orchester mit immerhin zweifachen Holzbläsern und Blech zur Verfügung, dass um Gitarre, einen E-Bass und ein Klavier sowie Harfe erweitert wurden. Das Schlagzeug wurde ebenfalls mit einigen charakteristisch südamerikanischen Elementen wie dem Marimbaphon, Claves und Castagnetten bereichert. Auch für "Der Mann ohne Nerven" griff der Komponist auf avantgardistische Suspensepassagen sowie knackiger Action, lockerte die Musik jedoch zusätzlich durch eine Prise Lokalkolorit auf. Gleich zu Beginn wird die Musik von einem boleroartigen Rhythmus eröffnet, der - unter Anderem mit Marimbaphon und Gitarre instrumentiert - die in Mexiko geschmiedete Verschwörung reflektiert. Für die Grenzüberfahrt der Helden komponierte Goldsmith ein fröhliches Stück, das mit den südamerikanisch klingenden Trompetenmelodien, der schrillen Es-Klarinette und den treibenden Akkorden der Gitarre fast schon Fiesta-Stimmung aufkommen lässt. Für die sentimentalen Szenen zwischen Anne und ihrem Ehemann oder Colton schrieb der Komponist eine sehr lyrische Melodie, die von ihrem Charakter sehr an die zwei Jahre vorher entstandene Sarabande aus "Hawkins on Murder" erinnert. Die Actionpassagen werden nicht durch markante und ungerade Taktwechsel sondern durch sich überlagernde Schichten gestaltet. Die tragendsten Elemente sind neben einem kurzen Actionmotiv hauptsächlich eine Tonfolge, die von zwei kleinen Terzen bestritten wird und mal mysteriös in der Harfe erklingt oder in voller Wucht von der Pauke gehämmert wird. Trotz der sehr modernistischen Grundstimmung der Musik fügen sich die lyrischen sowie die südamerikanischen Teile homogen in den Gesamtklang ein - eine stärke, die Goldsmith auch später in "High Velocity" oder "Cabo Blanco" beweisen sollte. Die vollständige Musik mit genau 40 Minuten Laufzeit wurde 1999 erstmals als limiterte Auflage von Prometheus Records veröffentlicht. Der Begleittext enthält einige nette Informationen über den Film und auch die Musik, erreicht allerdings keinesfalls den Standart der limiterten Auflagen aus dem Hause Intrada, Varèse und schon gar nicht FSM. Doch so durchwachsen das Booklet so hervorragend ist die Klangqualität der Musik auf CD. Die Aufnahmen sind äußerst rauscharm und klingen sehr detailreich und frisch. Ist der Film auch kein Meilenstein, so entpuppt sich "Breakout" als weitere filmmusikalische Perle im vielfältigen Schaffen Jerry Goldsmiths und sollte in keinem Regal fehlen.
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Dann bleibt nur zu hoffen, dass sich ein kleines italienisches Label oder ähnliche sich der Musik annehmen. Habe den Film auch gesehen und für einen Sonntag nachmittag war es tatsächlich eine gute Unterhaltung mit vielen Fechtkämpfen und Abenteuer, aber ich habe nicht damit gerechnet, dass der Film fast vollständig im Orient angesiedelt ist. Die Musik war deswegen recht zigeunertonlastig und plakativ an manchen Stellen. Recht solide, aber wenig griffige Orchestermusik. Die (versiegelte) Intrada-CD hatte ich griffbereit dabei. Kann es sein, dass in der heutigen Ausstrahlung der Anfang fehlte? Baxter soll angeblich noch drei Stücke geschrieben haben, bevor "Church Raide" erklingt und die CD ist ab Track 4 chronologisch. Die Originalmusik wurde im Film heftig geschnitten, oft abrupt beim Ende einer Szene abgewürgt oder ausgeblendet. Die Intrada-CD scheint wieder einige einzelne Stücke als Suite zusammen gefasst zu haben. Die Angaben auf der Intrada-Seite sind auch eher mau, aber ich schätze, dass die Musik vollständig sein dürfte, da 43 Minuten immerhin fast die Hälfte des Films abdecken, was bei solchen Produktionen aus der Zeit dem Standart entspricht.
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Das habe ich mir auch gedacht, aber immerhin können Interessierte (obwohl, hier im Forum will sich ja niemand die CD gekauft haben...) den Film aufnehmen und die Baxter-Musik drüberlegen. Wie dem auch sei, ich werd' mir den Film mal ansehen. Gibt's denn die Arteaga und Ledrut Musik irgendwo zu kaufen? Ich vertrete ja den Standpunkt, dass zwei Scores zu einem Film im Regal nie verkehrt sind...
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L'ARTISTE (THE ARTIST) - Ludovic Bource
Mephisto antwortete auf Soundtrack Composers Thema in Scores & Veröffentlichungen
Da muss ich widersprechen: Eigentlich tauchen rein gar keine Elemente bis zur Schlussszene auf, in der schließlich die komplette "Scène d'amour"-Sequenz unter der McNeely-Einspielung verwendet wird. Ich finde diese Regelung auch grenzwertig, denn demnach hätte man "Gladiator" wegen Holst, "Star Wars" wegen Wagner, Mahler, Holst, Korngold oder "Troja" auch nicht freigeben dürfen, da Material von anderen Komponisten eingearbeitet worden ist. Für "The Artist" existiert ja ein vollständiger Score, der nur im Film ersetzt wurde. Vielleicht urteilt die Jury dann ja über das Originalstück. -
Die Uhr läuft ab (Ransom) Der gefährliche Terrorist Sheperd, der in England durch Sprengstoffexplosionen den Tod von über hundert Menschen zu verursachen hat, bringt den Botschafter von Schweden in seine Gewalt und fordert die Freilassung von fünf inhaftierten Kameraden. Sicherheitschef Colonel Nils Thalvik, der für seine riskanten Aktionen bekannt ist, wird von der britischen sowie der schwedischen Regierung unter Druck gesetzt. Um weitere Anschläge zu vermeiden sollen die Terroristen im Austausch gegen den Botschafter tatsächlich frei gelassen werden. Zur gleichen Zeit entführt der Brite Ray Petrie ein Passagierflugzeug, mit dem die Entführer fliehen sollen, doch das Flugzeug muss wegen eines beabsichtigen Pilotenfehlers notlanden und repariert werden. Das verschafft Thalvik zwar Zeit, allerdings muss er nun an zwei Fronten kämpfen… „Ransom“ gehört wahrlich nicht zu den Meilensteinen der Filmgeschichte und ist heutzutage auch größtenteils in Vergessenheit geraten. Vor allem fällt auf, dass Regisseur Casper Wrede die Möglichkeiten des Drehbuchs oft nicht ausnutzt, woran häufig der etwas unübersichtlich Schnitt und die uninspirierte Kameraarbeit schuld sind. So gibt es eine ausladende Verfolgungsjagd zwischen zwei kleinen Flugzeugen in der verschneiten Berglandschafts Schwedens, doch durch den unübersichtlichen Schnitt verliert man schnell den Überblick, welches Flugzeug eigentlich welches verfolgt und wo hingeflogen wird. Sheperd, der angeblich gefährliche Terrorist wird schnell zur Randfigur degradiert, als der Handlungsstrang mit Ray Petrie einsetzt. Hat man eine Stunde hölzerne Dialoge in uninspiriert in Szene gesetzter verschneiten Landschaft über sich ergehen lassen, wartet der Film allerdings mit einigen schicken Kniffen und Wendungen auf, die immerhin zum Ende ein gehöriges Maß an Spannung aufkommen lassen, das man in den ersten zwei Dritteln vergebens sucht. „Ransom“ ist ein schöner Beweis, dass ein bekannter Star noch lange keinen guten Film garantiert, jedoch vermag Sean Connery als entschlossener wortkarger Thalvik zu überzeugen. John Quentins Potential kann man nur vermuten, da sein Sheperd viel zu schnell als Mittel zum Zweck genutzt wird. Ian McShanes Ray Petrie ist keine allzu große Glanzleistung und bleibt wie die meisten Figuren recht blass, sodass „Ransom“ insgesamt mit seiner unbeholfenen Regie, den hölzernen Dialogen und den auf mittlerem Niveau agierenden Schauspielern kaum ein Garant für spannende Unterhaltung darstellt und auch zu recht in Vergessenheit geriet. Zur Musik: 1974 komponierte Jerry Goldsmith fast nur ausschließlich für’s Fernsehen, da Filmangebote ausblieben. Erst mit „Chinatown“ meldete sich der Komponist wieder zurück, auf den eine weitere Ersatzmusik für einen abgelehnten Score folgte: „S*P*Y*S“, bis das kommende Jahr schließlich von „Ransom“ eröffnet wurde. Hier fällt auf, dass Goldsmith, der bisher oft auf kleinere Besetzungen zurück griff, für die er die Instrumente immer wieder neu zusammen stellte, dieses Mal auf ein konventionell besetztes Symphonieorchester setzte und so eine relativ „große“ Musik schrieb. Vielleicht erkannte er die Schwächen des Films und versuchte, durch eine vereinnahmende Musik den Bildern einen seriösen Anstrich zu verpassen. Obwohl der Film durch keine emotionale zwischenmenschliche Beziehung punktet, komponierte Goldsmith als Hauptthema eine sehr lyrische Melodie, die vorerst von der Oboe über gezupfte Streicher vorgetragen und später in voller Orchesterbesetzung inklusive krönenden Beckenschlags voll ausgespielt wird. Diese ausschweifende Melodie ermöglicht größere musikalische Bögen, was insbesondere bei der Flugzeugjagd auffällt, in der es der Musik tatsächlich gelingt, die aneinander gereihten Bilder bis zu einem gewissen Grad zu binden. Die Suspensepassagen werden meistens von einem pulsierenden Rhythmus der Pauke oder gedämpften Röhrenglocke fundiert, über die sich einzelne Klavierfiguren oder kurze Passagen für Cembalo legen. Für die Actionpassagen komponierte Goldsmith ein kräftiges Hornmotiv, das oft von donnernden Rührtrommeln und lang gezogenen Holzbläserakkorden abgelöst wird. Insgesamt ist Goldsmiths Musik vielleicht das Einzige, was diesen Film sehenswert macht, denn auch, wenn es sich nicht um einen Meilenstein in seinem Actionscoring oder seinen großsymphonischen Musiken handelt, ist ihm dennoch eine gelungene und wirkungsvolle Partitur sowie ein schönes Thema gelungen. Die Albumpräsentation ist allerdings skandalös: Da anscheinend die Masterbänder nicht auffindbar sind, muss stets auf den alten Albumschnitt für die LP zurück gegriffen werden, der äußerst hallig abgemischt ist und zu dem drei Stücke doppelt enthält, obwohl der Platz mit weiterer Musik hätte ausgefüllt werden können, sodass von 34 Minuten letzten Endes nur 26 Minuten Originalmusik verbleiben. Erstmals von Silva Screen zusammen mit „The Chairman“ in miserabler Tonqualität auf CD gepresst, brachte Prometheus Records die Musiken einzeln heraus, was in Anbetracht der kurzen Laufzeit beider Alben pure Geldschneiderei darstellt. Allerdings ist die Klangqualität deutlich verbessert worden – als Quelle diente anscheinend eine sauber restaurierte LP. Das Begleittext ist gewohnt klobig gestaltet, aber der Text ist unter dem Label-Standart anzusiedeln, da nur sporadisch auf die Musik eingegangen wird, allerdings oftmals auf die Schwächen des Films hingewiesen wird, was nur mäßig interessiert. Letzten Endes dürfte „Ransom“ wegen des halligen Klangs und der unzufriedenstellenden Albumpräsentation nur etwas für Goldsmith-Sammler sein. Es ist zu wünschen, dass bald die Masterbänder gefunden und vollständig veröffentlicht werden, denn eigentlich ist die Musik besonders wegen des symphonischen Charakters eine reizvolle Erweiterung der Actionsammlung dieses Komponisten.
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In den ruhigen Passagen schon, aber während der lauten Musik, die offensichtlich noch durch den ganzen Lärm im Film kommen soll wird das ganze schnell ein bisschen hallig und dumpf - leider. Ich halte Botnick auch für absolut fähig, denn sein "13ter Krieger" ist richtig schön knackig mit einer gesunden Portion Räumlichkeit und einem Schuss Hall, aber auch in "Hollow Man" hätte der Musik etwas weniger Hochglanz gut getan. So klingt es arg poliert und für die Musik zu weich.
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Die Stimmung ist in der Tat ganz schick, bei mir blieb halt nichts hängen. Naja, ein bisschen ruhen lassen und irgendwann wieder einlegen.
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Dazu macht Williams aber sonst eigentlich keine Spielereien in der Hinsicht. Seine detaillierte Orchestrierung ist 'plastisch' genug, um Sachen hervorzuheben. Ich glaube eher, dass er da einen schönen Mischklang aus Chor und Streichern haben wollte, aber bei der Mischung hört man ja teilweise den Chor und dann nur eine einzige Stimme summen und dann wieder den ganze Chor...wäre wirklich interessant, wie das auf der neuen Ausgabe ist, aber die werde ich mir extra deswegen nicht kaufen. Und an Souchak: Du glücklicher!
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Das ist auch für einer der stärksten Momente, allerdings kommt es mir so vor, als sei die Abmischung da nicht ganz vortrefflich gelungen, denn der Chor klingt sehr verwaschen und mal mehr mal weniger präsent. Vielleicht liegt's auch daran, dass ich "Return of the Jedi" in der Doppel-CD vor den anderen beiden alten Scores gekauft habe?
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Vor allen Dingen liegt es an Palpatine. Deswegen mag ich von den neuen Filmen auch "Episode III" am liebsten, weil Ian McDiarmid da so schön die Sau raus lässt und ich Lichtschwertkämpfe liebe. Auch musikalisch ist "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" mit Palpatines Thema und den weiteren Fassungen von Jabbas Musik, der Waldschlacht und dem finalen Lichtschwertkampf, der zeremoniellen Fassung des "Imperial March" zu Beginn einfach so schön reichhaltig. Gesehen habe ich die alten Filme recht schnell aufeinander folgend abends auf Pro7, da war nicht viel Besonderes bei, was die einzelnen Filme vom Erlebnis groß unterscheiden würde.
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Bin ich der Einzige, der "Episode VI" von den alten Filmen (auch in musikalischer Hinscht) am meisten schätzt?
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Und ein bisschen trashig sind sie auch, besonders Episode IV merkt man noch diesen B-Film-Charakter an, aber ich finde, genau das macht diese Filme auch so charmant, während die neuen Filme ein bisschen zu sehr auf Hochglanz poliert sind.
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Nicht nochmal, sondern das erste und hoffentlich letzte Mal. Die Musik lag bei mir rund drei Jahre in einem Karton rum und vor zwei Wochen habe ich sie aufgemacht und rund sieben mal gehört, aber eigentlich blieb nie wirklich viel hängen. Dazu hat der Score einfach zu wenig Ecken und Kanten, ist halt sehr brav. Vieles rauschte immer so durch und ich musste mich echt anstrengen, nicht den Faden zu verlieren. Bei der Filmsichtung ist mir dann aufgefallen, dass die Musik wirklich zu den besten Elementen des Films neben der Ausstattung gehört und im ersten Teil ist sie ja auch hübsch in den Vordergrund gemischt, bevor dann diese unsäglich Rausch-Effekt-Collage die Tonspur zukleistert. Sonst habe ich immer versucht, während des Filmschauens kurz die chronologische Trackliste (so erforderlich) für spätere Hördurchgänge zu notieren, aber bei "The Haunting' hab ich das irgendwann sein lassen. Ich muss ehrlich sagen, dass mir keine fehlenden Passagen aufgefallen sind, weswegen eine längere Fassung auch repetiv sein würde, aber ich bin erweiterten Auflagen ja immer aufgeschlossen gegenüber. Wie kommt's, dass Du ausgerechnet davon eine Komplettfassung haben möchtest?
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Veröffentlichung Michael Giacchino - JOHN CARTER OF MARS
Mephisto antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Nein, Disney produziert eigentlich keine festen CDs zu aktuellen Filmen, nur manchmal und die werden dann von Intrada vertrieben (aber nicht editiert). Deswegen wird es "John Carter" auch nur begrenzt geben, bevor man nur noch auf den Download zurück greifen können wird, aber wie hoch diese "Limitierung" angesetzt ist, weiß keiner. -
Eure Errungenschaften im Februar 2012
Mephisto antwortete auf BigBears Thema in Filmmusik Diskussion
Ich glaube eher, Octopus Souchak ist heute mit der falschen Tentakel aus dem Aquarium gekommen. -
Das Geisterschloss (The Haunting) Die in sich gekehrte Eleanor Vance steht nach dem Tod ihrer Mutter, die sie jahrelang pflegen musste, ganz allein da. Plötzlich erhält sie einen Anruf von einem Dr. David Marrow, an einem Experiment teilzunehmen. Marrow lädt sie und drei weitere Probanden ein, um in einem abgelegen Haus ihre Schlafprobleme zu untersuchen und zu bewältigen. In Wahrheit wollen Marrow und seine Assistentin jedoch die Angstreaktionen von Menschen in einer Gruppe untersuchen und wählten dazu die gewaltige im gotischen Stil erbaute Villa des Industriellen Hugh Crane. Angeblich hatte Crane das Haus für seine Frau gebaut und wollte es voller Kinder haben, doch waren dem Ehepaar keine vergönnt und schließlich starb Frau Crane. Ihr Witwer jedoch baute das Haus weiter, ließ es opulent einrichten mit unzähligen Schnitzereien von Kindergesichtern, Putten und kleinen Engeln. Nachdem Marrow nach dem gemeinsamen Abendessen die Legende des Hauses gestreut hat, verletzt sich Marrows Assistentin Jane im Gesicht durch eine überspannte Klaviersaite und wird vom Probanden Todd ins Krankenhaus gebracht. In den Nächten geschehen immer mehr unheimliche Dinge, so hört Eleanor Kindergeschrei, an Türen wird gerüttelt und der Kamin scheint plötzlich lebendig zu sein. Blutige kleine Fußspuren führen Eleanor schließlich in das geheime Arbeitszimmer Cranes, durch dessen Aufzeichnungen sie herausfindet, dass der Großindustrielle anscheinend über hundert Kinder in sein Haus gelockt und umgebracht hat. Die anderen glauben ihr nicht, aber das Haus scheint immer mehr nach Eleanor zu verlangen. Dann findet sie heraus, dass es gar nicht Dr. Marrow war, der sie angerufen hat… Shirley Jacksons Roman „Spuk in Hill House“ wurde bereits 1963 von Robert Wise meisterhaft verfilmt. Der Regisseur ging dabei jeder Effekthascherei aus dem Weg und konzentrierte sich durch filmtechnische Raffinesse auf die Erzeugung einer dichten unheimlichen Atmosphäre. Wes Craven schien Interesse an einer Neuverfilmung zu haben, drehte aber doch lieber „Scream 3“, sodass einige Zeit sogar Steven Spielberg als Regisseur und Stephen King als Drehbuchautor im Gespräch waren, doch die Verbindung scheiterte an kreativen Differenzen. In „Das Geisterschloss“ entschied sich Regisseur Jan de Bont gegen eine subtile Inszenierung und setzt auf Schockeffekte und jeder Menge visueller Spielereien aus dem Computer. Der gruseligen Stimmung des Originals „Bis das Blut gefriert“ wird die Neuverfilmung jedenfalls zu keinem Zeitpunkt gerecht und kratzt lediglich an der Oberfläche, sodass die hilflos umher getrieben Darsteller von einem Schockmoment in den nächsten stolpern. Diese machen ihre Sache nicht allzu schlecht, müssen sich aber dem Effektkino grundlegend unterordnen. Lily Taylor spielt die graue Maus Eleanor sehr überzeugend und Catherine Zeta-Jones verkörpert in der exzentrischen und narzisstischen Theo einen perfekten Gegenteil. Owen Wilson als etwas unbeholfener Luke, der seine Unsicherheit gerne hinter einer gehörigen Portion Sarkasmus versteckt, füllt seine Rolle ebenso aus wie Liam Neesons Dr. Marrow anscheinend wirklich der Welt helfen will, dem sein Experiment aber ziemlich schnell über den Kopf wächst. Einen charmanten klassischen Gruselauftritt legen Marian und Bruce Derne als unheimliches Hausmeisterpärchen hin. Letzten Endes sind alle Charaktere äußerst flach und dienen als reines Mittel zum Zweck, wobei besonders die hölzernen Dialoge es den Schauspielern unmöglich machen, die zwischenmenschlichen Beziehungen glaubhaft rüber zu bringen. Letzten Endes ist der Film nur wegen der überaus detailreichen Ausstattung sehenswert, denn die stimmungsvolle und reiche Inneneinrichtung dürfte noch am meisten Atmosphäre im ganzen Film erzeugen. Unter allen Umständen sollte man lieber, bevor man seine Zeit mit „Das Geisterschloss“ vertut, sollte man jedoch lieber zu Robert Wises Original greifen. Zur Musik: Jerry Goldsmith hatte während seines Zenits gerade zu Horrorfilmen außerordentlich modernistische und konsequente Partituren geschrieben. Neben dem rein akustischen Poltergeist (1982) zählen auch „The Mephisto Waltz“ und besonders die „Omen“-Trilogie zu Meilensteinen der Horrorfilmmusik. In den 90ern widmete sich der Komponist kleineren Dramen, Thrillern, Komödien und schließlich auch wieder Actionfilmen, „The Haunting“ sollte sein letzter Horrorfilm werden und wie auch in vielen anderen seiner Werke aus den 90ern weist die Musik eine routinierte Glätte auf. Harsche Orchester- und Schlagwerkattacken in bester moderner Manier sowie dissonante Ausbrüche der Bläser und effektvolles Spiel der Streicher finden sich ebenfalls nicht in diesem Spätwerk. Wie auf einigen Alben der späteren Goldsmithmusiken vermag der Komponist gleich mit dem Eröffnungsstück zu überraschen so wie bei „Malice“ oder später „The Sum of all Fears“. In „The Haunting“ beginnt das erste Stück mit einem beschwingten an Jahrmarktsmusik erinnernden Walzer, der für ein sich mechanisch drehendes Spiegelkabinett im Geisterhaus eingesetzt wird – eine von vielen verschenkten Ideen. Die erste Filmhälfte konzentrierte sich Goldsmith hauptsächlich der Vertonung von sentimentalen und gefühlvollen Szenen und etablierte eine simple Melodie, die entweder in den Holzbläsern oder der Celesta erklingt. Mit dieser Melodie wird nicht nur Eleanors zurückhaltender Charakter ausgedrückt, sondern auch eine Verbindung zu den Kindern geschaffen. Dieser stellt Goldsmith eine Abwärtsbewegung der Violinen gegenüber, die die unheimliche Stimmung des Hauses einfängt. Das kühle Spiel der Streicher und der mysteriöse Charakter der Melodie ist typisch für Goldsmiths Spätwerk und erinnert an Passagen aus „Basic Instinct“ oder „Hollow Man“. In den Effektschlachten der zweiten Filmhälfte kommt drastisch das Blech zum Einsatz. Oftmals im ¾ Takt türmen sich gewaltige (jedoch kaum allzu dissonante) Akkorde des Blechs auf, die von dem wummernden Schlag der großen Trommel vorwärts getrieben werden. Im Film ist die Musik äußerst wirkungsvoll, wenn sie nicht gegen Ende durch die ewig lärmenden Geräuscheffekte verdeckt wird, auf CD kann diese Wirkung jedoch kaum aufrechterhalten werden. Bis auf Jahrmarktswalzer fehlt „The Haunting“ eine charakteristische Eigenheit, Goldsmith reiht Klischee an Klischee aneinander, vielleicht auch, weil der Film nicht sonderlich als Inspirationsquelle dienen konnte. Das macht die Musik handwerklich nicht schlecht, aber sehr blass, weil der sich Komponist – wie so oft in den letzten Jahren – von seinem früheren modernistischen Klangidiom abwandte. Die ganze Musik ist farblos und oft nicht voll entwickelt. Einen weitere Beitrag zu dieser Glätte dürfte auch die Abmischung Bruce Botnicks geleistet haben, denn der Orchesterklang ist sehr hallig und schwammig, gleichzeitig aber auch sehr auf Hochglanz poliert, sodass sich die Streicher zu Beginn fast nach dichten künstlichen Synthieflächen anhören. Varèse-Sarabande veröffentlichte zum Filmstart 35 Minuten der Musik, die einen repräsentanten Querschnitt darstellen und alle wichtigen Elemente abdecken. Freunde von früheren Goldsmith-Horrormusiken werden hier nicht auf ihre Kosten kommen, wer allerdings eher braveren Horror mit hauptsächlich melodischen Elementen sucht, könnte an „The Haunting“ gefallen finden.
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Eure Errungenschaften im Februar 2012
Mephisto antwortete auf BigBears Thema in Filmmusik Diskussion
Ach komm, immerhin liest man an den ungefragtesten Stellen Sachen wie "Man kann ja rausprogrammieren!" "Warte lieber drei Jahre auf die Lalaland-3er-CD-Box"...das hat weniger nichts mit Umfallen zu tun, sondern mit der Propaganda der eigenen Sache. Jetzt wollte ich auch mal... -
Eure Errungenschaften im Februar 2012
Mephisto antwortete auf BigBears Thema in Filmmusik Diskussion
Schließlich ist ja die hervorragende Höralbum-Fassung der Musik auf CD II vertreten -
Veröffentlichung FSM: BEN HUR - Miklós Rózsa (5 CD-Set)
Mephisto antwortete auf Handstands Thema in Scores & Veröffentlichungen
Fehlt?...ich glaube, dass Set enthält alle nur auffindbaren Aufnahmen, selbst den kleinsten Schnipsel und was sie nicht gefunden haben ("Panem et Circensem") haben sie wieder aus den verbliebenen Aufnahmen rekonstruiert. Theoretisch handelt es sich ja nicht um ein nettes Score-Album, sondern um ein "Ben Hur"-Archiv!