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Mephisto

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  1. Ich habe mir damals von dem 3-CD-Set eine eigene Version gebrannt, auf der ich die Stücke in Filmreihenfolge mit allen alternativen Stücken gleich im Anschluss an die Filmversion geordnet habe. Die ersten CDs liefen jeweils gut 78 Minuten, die letzte nur 36. Insofern ist wirkich genug Platz auf drei CDs für alles bekannte Material. Wenn ich mich an "The Fugitive" erinnere, auf der auch aus rechtlichen Gründen wie bei "Forever Young" alle Albumtracks drauf sein mussten, ist man anscheinend nicht dazu gezwungen, dass Original-Album in seiner chronologischen Form abgesondert vom Score zu präsentieren. Daher kann es doch auch sein, dass alles, was auf dem Album in der Filmversion drauf ist im kompletten Score auf CD 1 und 2 und die Albumversionen plus die alternativen Sachen dann auf CD 3 zu finden sein werden. Oder waren auf dem Album ausschließlich neue Arrangements drauf? Das 3-CD-Set, was die meisten kenne dürften, enthielt keine als Albumversionen gekennzeichneten Fassungen, da gab's nur Alternate Version" als Angabe. Enthielt denn dieses 3-CD-Set auch alle Albumversionen unter der Bezeichnung "Alternate"?
  2. Expanded bedeutet lediglich, dass erweitert wurde. Es kann auch zur Vollständigkeit erweitert worden sein und Lalaland war eigentlich immer sehr fürsorglich, was Expandierungen betraf. Ich würde mir da keine Sorgen machen.
  3. Fredie, ich muss Babis komplett zustimmen: Es geht nicht darum, WAS für Musik jemand hört (mal abgesehen davon, dass ich alle drei Komponisten höre, die Du einzelnen Personen zugeordnet hast, sondern darum, zu verstehen und nachzuvollziehen: Diese ganzen Widersprüche, die hier im Thread auftraten und sich auch noch in viel größerem Ausmaß das Forum überspannen, verwirren nunmal. Ich habe ewig lange PNs mit Anne ausgetauscht, in der ich ihr einen kleinen Ausblick in die Konzertmusik verschafft habe. Dabei habe ich niemals missioniert sondern verständnisvoll rausgesucht, was Anne am Besten gefallen könnte. Jetzt lese ich, ich würde hier rummissionieren und sei ein nerviger Prediger. Schön ist das nicht - im Gegenteil. Babis hat es schon richtig aufgefasst: Das Bestreben, jemand anderem etwas nahe zu bringen, hat auch damit zu tun, dass man den anderen Menschen schätzt und ihm eine Freude machen will. Anne betont immer, dass sie vor zwei Jahren nichts von Goldsmith hören wollte, weil sie 9 Jahre in der RCP-Ecke verankert war. Dagegen hat niemand etwas gesagt, aber wenn ich hier im Forum immer lese, wie toll Anne die Sachen von Goldsmith findet, dann zeigt es doch, dass dieser Schritt, sich mal an einen unbekannteren Komponisten heranzuwagen, vollends gefruchtet hat. Die logische Konsequenz wäre, jetzt noch einen Schritt zu gehen und wieder das "Erste Ritter"-Erlebnis zu haben und dabei wollen Babis, Ludwig und ich helfen mit Tipps und Hinweisen, damit Anne nicht wieder neun Jahre warten muss. Wenn man dann frech um die Ohren gehauen bekommt, wie toll es doch ist, sich extra der Bildung zu entziehen, Dinge im Vorhinein zu verurteilen, weil dämliche Intellektuelle (also wir) für uns rausgefunden haben, dass "Ben Hur" eine großartige Musik ist, ist man schon ziemlich vor den Kopf gestoßen.
  4. Das ist mir schon klar, dass es ein Facebook-Zitat war, aber die Art und Weise, wie Du erst von geschrieben und es dann auch noch hier reingestellt hast + die Aussage 'so bin ich und schreibe ich halt' zeigt doch, dass Du dich über diese Art zu schreiben und zu "argumentieren" sehr identifizierst. Das Zitat ähnelte außerdem auch einigen Deiner Beiträge hier im Forum und erst letztens hast Du Dich von den Versuchen, an Musik anders heran zu gehen als die fast schon bemühte und aufgezwungene sogenannte "Subjektivität", zusätzlich distanziert. Insofern frage ich mich: Warum meldest Du Dich in einem Diskussionsforum an, wenn Du genau weißt, dass Deine Beiträge eigentlich nicht zur Diskussion einladen und wenn dann doch jemand diskutieren will, wird er mit "Aber das war doch nur subjektiv" abgeblockt. Wenn Du nicht diskutieren willst, was dann?
  5. Das ist auch etwas, was ich bei Rozsa nicht verstanden habe: "I don't do Westerns." Warum nicht? Konnte er es wirklich nicht oder hat er sich in "Tribute to a bad man" extra so wenig Mühe gegeben, damit man ihn in Zukunft bloß mit Western in Ruhe lässt. Newman klingt auch nach Newman, aber sein "How the West Was Won" ist famos. Ich habe "Tribute..." noch nicht gehört. Die CD fristet hier ein eingeschweißtes Dasein, bin aber schon sehr gespannt drauf.
  6. Dann mal salopp gefragt: Was bedeuten die Begriffe denn? Natürlich, solche Beschreibungen sind "leckerer", aber sie ermöglichen einem nicht, über die Materie zu diskutieren und sich auszutauschen. Ich würde sehr gerne in diesem Forum wieder mehr über Musik diskutieren und zwar die Musik an sich! Die kompositorischen Eigenschaften, die Umsetzung, aber dann wird sofort der Balken vorgeschoben mit "Aber ich fühle" und "Aber mir gefällt's nicht". Das ist aber nur die halbe Miete. Dass du die ersten neun Jahre nur die letzten 30 Jahre der immerhin 80 Jahre alten Filmmusik abgeklappert hast, ist bestimmt auf Deine Beschränkung, die Du Dir selbst erstellst, zurück zu führen. Und ich muss Ludwig zustimmen: Es ist kindisch, Sachen aus Prinzip abzulehnen und über sie urteilen zu wollen, ohne sich mit ihnen auseinander gesetzt zu haben (siehe mein Haydn-Beispiel). Wir würden Dich alle gerne so lasse wie Du bist. Das Problem, was ich ein bisschen habe ist: Ich weiß nicht, was oder wie Du bist. Auf der einen Seite arbeitest Du an einem Vampirroman, auf der anderen Seite liest Du nicht gerne. Du machst eine Radiosendung über Filmmusik und möchtest somit Mitmenschen erfreuen aber vielleicht auch bereichern oder würdest Du Dich sonst so lobenswert für die deutsche Filmmusik einsetzen? Gleichzeitig bist Du fast schon stolz darauf, auf ausgetretenen Pfaden zu wandeln. Du stellst Dich als neugierig und aufgeschlossen dar, sodass Leute ihre Zeit investieren, Dir Hinweise und Tipps zu geben, doch in anderen Threads werden diese Leute als nervige Prediger diffarmiert. Anstatt einmal 5,- für eine Stravinsky-CD auszugeben, schaffst Du Dir lieber für doppeltes Geld "Transformers" an, den Du ohnehin schon besitzt. Wahrscheinlich wird meine "Ben Hur"-Empfehlung auch im Sande verlaufen, die Doppel-CD für 7,- nichtmal ansatzweise beachtet (im Gegensatz zu weiteren "Transformers") und mit stolz in der Öffentlichkeit die selbstverschuldete Unmündigkeit als wahrer Lebensweg gepriesen...
  7. Und warum nützt Dir das nichts? Genau darum ging es mir, dir eine Empfehlung auszusprechen für einen Klassiker, mit dem man sich auseinander gesetzt haben sollte, bevor man auch nur ansatzweise über Golden Age urteilen kann. Du kennst "Ben Hur" nicht, darum habe ich einen so detailliert beschriebene Herangehensweise gepostet, damit Du vielleicht über diese Methode einmal die Musik entdecken kannst. Hier kriegst Du die Musik günstiger als den "Transformers 1" Score: http://www.amazon.de/Ben-Hur-Mikl%C3%B3s-R%C3%B3zsa/dp/B003647BQ8/ref=sr_1_1?s=music&ie=UTF8&qid=1329908433&sr=1-1 Es ging mir auch darum, dass Du ERST die Musik hörst und der Film dann 'nur' Teil der Entdeckungsreise ist. Auch das ist wieder so eine Sache, für die man sich nunmal Zeit nehmen muss (vielleicht liegt's auch am Englisch?). Ich habe zwei Stunden gebraucht, um die ganzen Online-Texte für die "Ben Hur"-Edition von FSM zu lesen, aber das ist doch nunmal die Leidenshcaft und die Begeisterung, weswegen man sich da 'durcharbeitet'. Natürlich funktioniert es nicht, da einfach rumzublättern, man muss nunmal LESEN. Und auch hier gilt: Je öfter man es tut, umso leichter fällt es einem. Außerdem wäre es doch um Leben ohnehin ganz gut, wenn geschriebene Texte einem ins Verständnis dringen z.B. beim Unterschreiben eines Mietvertrags. Ach herrjeh, ist das nicht wirklich ein bisschen albern? Laut Lichtenbergs Aphorismen ist es auch eine Form des Nachmachens, wenn man Dinge genau ins Gegenteil verkehrt und ich gebe ihm da völlig recht. "Ben Hur" hat der Zeit stand gehalten, ist eine wirklch meisterhafte Filmmusik ebenso wie "Logan's Run". Das haben unabhängig voneiander viele, die sich mit Filmmusik außeinander setzen, herausgefunden. Selbiges gilt für Haydns Symphonien. Ich persönlich kann mit klassischen Symphonien nicht viel anfangen, mir gefällt der einheitliche Orchesterklang nicht, in dem die Streicher fast alle führenden Stimmen spielen, die Bläser schattieren und die Pauke rhythmisch unterstützt. Mir ist die oftmals simpel gestrickte Harmonie unangenhem und ich mag die klassische Melodieführung und gerade Aufteilung der Perioden nicht. Ich könnte diese Liste ewig fortführen, aber dennoch setze ich mich in Konzerte, in denen Haydn gespielt wird und ich setze ich auch manchmal mit oder ohne Partitur hin um mal eine Symphonie erneut zu hören. Ich komme iegentlich immer zum selben Schluss: Mir gefällt's nicht, aber handwerklich hat Haydn aus den limitierten Mitteln der Klassik Meisterhaftes gezaubert. Ich stimme all den Haydn-Fans un Musikwissenschaftlern und Theoretikern zu: Haydn war ein genialer Komponist. Sich selbst nur aus kindischem Eifer schmollend in die Ecke stellen wird der Sache nicht gerecht, aber vor allem kann es auch leicht in Respektlosigkeit der Diskussionspartner ausarten. Anne aus Augsburg mag Rozsa nicht, ohne eine Note davon gehört zu haben, denn weil einige Leute überein stimmen, dass seine Musik zu "Ben Hur" verdammt gut ist, setzt sie ihre Meinung fest, um aus der Reihe zu tanzen. Mal von außen betrachtet: Ist das wirklich toll und individuell? Meine Antwort kann man sich wahrscheinlich denken...
  8. Babis hat vollkommen recht. Die Fähnchen, die immer fltternd vor sich hergetragen werden, entpuppen sich meistens als herab hängende Wimpel, weil die selbst aufgestellten Vorurteile den sogenannten "freien Geschmack" deutlichst einschränken. Zwingen, etwas gut zu finden, will ich hier niemanden, aber ich möchte ermutigen, sich mit Unbekanntem auseinander zu setzen. Zeit nehmen bedeutet auch, sich bewusst und auch stetig mit einer Sache auseinander zu setzen wie Babis es so schön beschrieb. Man nehme Rozsas "Ben Hur" und höre ihn einmal durch, ohne viel darüber zu wissen. Während der prächtigen römischen Märsche kann man das Kopfkino genau so spielen lassen wie das Herz bei den Liebesszenen dahin schmilzt. Okay, der erste Hördurchgang war vielleicht noch nicht überzeugend. Vielleicht an einigen Stellen zu vie, an anderen zu wenig. Als hört sich die Musik am Nachmittag noch einmal, dieses Mal versucht man, die einzelnen Leitmotive heraus zu suchen und zu verfolgen. Am nächsten oder übernächsten Tag hört man diese Musik noch einmal und achtet auf die Instrumentation, vielleicht liest man auch einmal in den mittlerweile erhältlichen Begleittexten, was die Musik woe bedeutet, warum Rozsa dieses oder jenes Thema so oder so umgesetzt hat. Vielleicht sieht man sich dann abends den Film an und hört die Musik am folgenden Tag noch einmal. Am darauf folgenden Tag noch einmal. Jetzt haben sich im Unter- sowie bei vollem Bewusstsein die meistens Details abgesetzt, wir wissen, wie die Musik als solche funktioniert, wir wissen, wie sie für den Film arbeitet. Normalerweise müsste man nach vier oder fünf Hördurchgängen mit der Musik vertraut sein und jetzt auch entscheiden können, was gefällt, was nicht. Wo berührt sie, wo nicht und dann kann man auch vernünftig mit anderen darüber reden (denn dazu sind wir ja hier). Ich halte die Vertonung der Ruderszenen absolut genial, andere könnten das aber auch als viel zu plakativ abstempeln. Gefällt Dir der "Marcia Romana" mit den Streichern besser als die anderen Märsche, die alle keine Streicher enthalten? Ich will doch hier über Musik an sich diskutieren.
  9. Aha, ein Kenner Ausgelöscht (Extreme Prejudice) Zum Film: Jack Benteen und Cash Bailey waren früher unzertrennliche Freunde und wuchsen in einem kleinen texanischen Städtchen in der Nähe zur mexikanischen Grenze auf. Benteen verließ die Heimat, um in eine Großstadt zu ziehen, während Bailey als Informant in die mexikanischen Drogengeschäfte eingeschleust wurde. Allerdings wendet er sich nach fünf Jahren in dieser Tätigkeit von der Arbeit für die Regierung ab und baut sich sein eigenes Drogenimperium auf. Währenddessen kehrt Jack Benteen, der in der großen Welt nicht das erhoffte Glück gefunden hatte, in die Heimat zurück, nimmt eine Arbeit als Texas Ranger an und beginnt eine Beziehung mit Baileys früherer Freundin Sarita. Er und Bailey sind nun also nicht nur des Berufs wegen sondern auch privat Feinde. Immer wieder muss Jack Benteen kleine Farmer verhaften, die als Drogenlieferant für Cash Bailey arbeiten und schließlich wird ein enger Freund des Rangers bei einer gescheiterten Verhaftung getötet. Als hätte Benteen nicht genug Sorgen kommen nun auch noch sechs für tot erklärte Ex-Soldaten in die Stadt, um die Bank auszurauben… „Extreme Prejudice“ erzählt eine allseits bekannte Geschichte: Die beiden ehemals besten Freunde, die nun zu Feinden wurden und um dieselbe Frau streiten. Und tatsächlich drehte Walter Hill, der schon bei Sam Peckinpah in der Lehre war seinen Film über Anstand, Ehre, Versuchung und Freundschaft wie einen Western. Letzten Endes bräuchte man sich nur die Telefone und Autos wegdenken. In den rasanten und oft sehr blutigen Schießereien wird umso mehr das Vorbild Peckinpahs deutlich, denn Hills durchweg visuell bestechender Film setzt besonders bei der Action auf schnelle Schnitte und den raschen Wechsel zwischen Zeitlupe und Zeitraffer. Umso bedächtiger und wortkarger sind im Gegensatz die Dialogszenen gedreht und bilden somit zum einen einen stilistischen Ausgleich und bauen zum anderen eine dichte Atmosphäre auf. Eine Charakterentwicklung gibt es bei „Extreme Prejudice“ an keiner Stelle. Stattdessen sind alle Figuren derart in ihre eigenen von der individuell ausgerichteten Moral angetriebenen Motivationen verbohrt und beharren auf ihr Recht – sei es bis zum Tod. So verwundert es nicht, dass die beiden Gegner Bailey und Benteen ihren Konflikt letzten Ende in einem guten alten Duell austragen. Neben der Kameraführung, dem Schnitt und der dichten Atmosphäre besticht der Film auch durch die perfekt ausgewählten Schauspieler, die ihre Rollen alle überzeugend spielen. Hier glänzen vor allen Dingen natürlich Nick Nolte als Jack Benteen sowie sein stets weiß gekleideter Gegner Powers Boothe als Bailey. Rip Torn als kerniger Sheriff und enger Freund Jacks überzeugt ebenso wie Maria Conchita Alonso als Sarita, die zum Spielball und bloßen Objekt der Begierde zwischen den Männern degradiert wird. Die fünf Söldner unter der Führung Michael Ironside sind ebenfalls vortrefflich gewählt und repräsentieren alle unterschiedliche Typen des Army-Soldaten. Insgesamt ist „Extreme Prejudice“ ein harter aber atmosphärisch dichter Western in modernem Gewand, der handwerklich und schauspielerisch zu überzeugen weiß. Zur Musik: Da Walter Hills Stammkomponist Ry Cooder verhindert war, wurde Jerry Goldsmith mit der Vertonung von „Extreme Prejudice“ beauftragt (ironischerweise verzögerte sich der Dreh und Cooder wäre letzten Endes frei gewesen). Goldsmith wollte zuerst einen großorchestralen Score schreiben, doch Hill, für den Orchestermusik in Filmen ein Relikt der 50er Jahre darstellen, forderte eine ‚kleinere’ Musik. Der Komponist fügte sich und entschied sich für eine ausbalancierte Mischung des traditionell besetzten Orchesters und synthetischer Elemente. Erst zwei Jahre davor hatte Goldsmith mit „Gremlins“ seine erste Musik geschrieben, in der das Orchester und die Synthesizer jeweils zur Hälfte die Musik bestritten und einige Monate später mit „Legend“ den Einsatz von elektronischen Samples bis zur Perfektion ausgelotet. Dabei blieb er stets dem Motto treu, die synthetischen Klänge als Erweiterung des Orchesterklanges zu verstehen und keine akustischen Klänge nachbilden zu wollen. In „Extreme Prejudice“ allerdings griff Goldsmith oft auf Samples zurück, die akustische Instrumente imitieren oder stark an ihren Klang angelehnt sind. So erhält die Musik ihr rhythmisches Fundament fast ausschließlich von programmierten Synthie-Schlagzeug-Rhythmen. Diese klingen heute nicht nur stark veraltet, sondern zwängen die sonst filigrane und durch ungerade Takte geprägte Actionmusik Goldsmiths in ein enges und gleichförmiges Korsett. Besonders störend sind auch die künstlichen Castagnetten und Flötenklänge, da konzeptionell oder ästhetisch nichts gegen den Einsatz akustischer Instrumente gesprochen hätte. Durch die stets sehr dichte Mischung der elektronischen Schichten mit dem Orchester erhält man während der ersten Hördurchgänge den Eindruck, es handele sich hier um einen Synthiescore mit einigen ausgewählten Solopassagen, erst nach und nach nimmt man das hier und dort durchschimmernde Orchester wahr. Im Gegensatz zu ausgewogenen Partituren wie „Gremlins“ sind die Synthesizer in „Extreme Prejudice“ stets präsent und verdecken das Orchester regelrecht. Umso mehr erstaunt es, dass Walter Hill die neun Minuten lange Passage für den Banküberfall als „zu vereinnahmend“ empfand und Goldsmith bat, mehrere kürzere und weniger orchestrale Stücke für die Szene zu komponieren, sodass in dem ersten dramaturgischen Höhepunkt des Films die Musik doch einen noch synthetischeren und repetiveren Charakter gekennzeichnet als sonst. Auch wenn die Musik klanglich voll und ganz in den 80ern verhaftet bleibt, so ist so dennoch durch eine klassische Methode des Golden Age strukturiert, denn Goldsmith schrieb mehrere Leitmotive für die einzelnen Charaktere und Personengruppen. Zu Beginn ist das stark punktierte und hauptsächlich aus einer abfallenden Tonfolge bestehende Soldatenthema in fast jedem Stück zu hören, dem ein stets sehr warm arrangiertes Thema für Sarita gegenüber gestellt wird, das ebenfalls in den ersten fünf Tönen eine abfallende Linie beschreibt. Cash Bailey wird oftmals durch eine Pendelfigur, deren zentrales Tonmaterial aus einem Moll-Akkord besteht, charakterisiert, die oft in einem synthetischen Klang zu hören ist, der an eine Klarinette erinnert. Hin und wieder engt Goldsmith das Tonmaterial auch auf drei aneinander liegende Ganztöne und einen Halbtonschritt ein. Kennzeichnend für Baileys manchmal abgewandeltes Motiv ist jedoch ein Verzerrungseffekt, indem der erste und letzte Ton in Form eines Glissandos nach oben und unten gleitet. Protagonist Jack Benteen erhält erst im letzten Drittel des Films sein Thema in Form der „Mexico-Melodie“, die das geschlossenste und eingängigste Thema sein dürfte und somit auch den Abspann begleitet. Insgesamt ist Goldsmiths leitmotivisches Konzept nicht ganz überzeugend geworden, da eine klare Identifizierung Benteens auf der letzten Sekunde mit der Mexiko-Melodie nicht so ganz funktionieren will, die Themen für Sarita und die Soldaten sich stark ähneln und Cash Baileys Motiv zu Beginn in Bezug auf das Tonmaterial nie ganz fest gemacht wird. Der Rezipient hat stets das Gefühl, nur halbgare Entwürfe, nie aber fest ausgearbeitete und auf die Charaktere zugeschnittene Leitmotive zu hören. „Extreme Prejudice“ gehörte zu einem der ersten Goldsmithscores, die je auf CD gepresst wurden und wurde parallel von Silva Screen und Intrada jen- und diesseits des großen Wassers vertrieben. 2004 brachte Lalaland die komplette Filmmusik in einer leicht erweiterten Ausgabe im Andenken an den kürzlich verstorbenen Komponisten heraus und veröffentlichten neben einigen kleineren Stücken erstmals die Filmversion der Musik zum Banküberfall im direkten Vergleich mit Goldsmith ursprünglichen Version. Neben dem informativen Booklet mit einem Kommentar von Walter Hill selbst besticht das Lalaland-Album durch eine brillante und klare Klangqualität, als wäre die Musik erst gestern aufgenommen worden. Die Musik selbst ist zwar konzeptionell nicht vollständig überzeugend und besonders akustisch ein Kind ihrer Zeit sein, aber immerhin waren sich Regisseur und Komponist völlig über ihre Idee im Klaren und hechteten nicht einer zeitgenössischen Mode nach. Ob einem das Gehörte zusagt, muss letztendlich jeder für sich entscheiden.
  10. Mal gespannt, auf wie viel das gute Stück limitiert ist. 5000 sollten es mindestens sein.
  11. Ich würde ja gerne, aber dazu brauche ich Annes Stellungnahme, denn wir beide haben unseren Standpunkt erörtert.
  12. Schön...nur dass jetzt der Kern der Diskussion - Williams als letzter Golden-Age-Abkömmling - völlig zunichte gemacht wurde...
  13. Wenn man sich ansieht, wie gut die anderen Williamse weggingen, erübrigt sich diese Aussage in Hinblick auf den offensichtlichen Ansturm auf "Hook" (Ich tue jetzt mal so, als hätte ich den Sarkasmus überlesen)...
  14. Das Abtun als "spießig" ist ja besonders in Hinblick auf ältere Musik ein Klassiker. Opern sind furchtbar, weil da immer eine Frau kreischt, Symphonien viel zu langweilig und Kammermusik nicht der Rede wert. Auf die Problematik der Neuen Musik komme ich gar nicht zu sprechen...Anscheinend ist es wirklich so, dass die Golden-Age-Hörer eher als die Spießigen "uncoolen" Leute angesehen werden. Mich persönlich überrascht besonders im Hinblick auf die Golden-Age-Diskussion, dass gerade die, die immer überhaupt nichts von Musik "verstehen" und "wissen" wollen, da das ja unbegreiflicher Art und Weise etwas "kaputt" machen würde und die daher immer nur auf ihren Bauch und das eigene Gefühl hören, sich mit dem Golden Age so schwertun, das in der spätromantischen Tradition steht und somit das Gefühl an oberster Stelle setzt. Natürlich waren damaligen Abenteuerfilme viel naiver als die heutige ewig nervende Bemühung, Action "realistisch" zu zeigen und wenn Basil Rathbone und Errol Flynn um ihr Leben kämpften gleichte das immernoch einer furiosen akrobatischen Nummer denn ein abgehetzter angsterfüllter Kampf. Daher ist die Musik auch etwas überschwänglicher, aber auch voller Emotion. "Scene d'Amour" aus "Vertigo" ist zu kitschig, aber "Love Theme" aus "Spartacus" "gibt einem dann wieder nichts". Hier glaube ich sicher, dass man die eigene Empfindung dem sogenannten "persönlichen Geschmack" vel zu stark unterordnet, sodass eine wirklich differenzierte Auseinandersetzung mit dem, was man angeblich so liebt - der Musik - nicht möglich ist.
  15. Ich verstehe Dich schon richtig. Mein Punkt ist nur: John Williams enthält doch genau so viel Sahne wie Golden Age - manchmal sogar mehr. Besonders Bernard Herrmann und teilweise auch Alfred Newman sind viel weniger "sahniger" - auch Rozsa ist eher ein Brot mit Erdbeemarmelade - nämlich sehr rustikal und rau.
  16. Fäuste - Du musst für Dein Recht kämpfen (Gladiator) Zum Film: Tommy Riley wuchs mit seinen Eltern in einem angesehenen Stadtteil von Chicago auf, doch als seine Mutter starb, begann sein Vater zu trinken und dem Glücksspiel zu verfallen. Als die vielen Spielschulden den Witwer mit dem Sohn ruinieren, ziehen sie in eine herunter gekommene Gegend, in der Tommy schnell die Zielscheibe des Spotts seiner schwarzen Mitschüler wird. Tommys Vater bekommt endlich eine Arbeit als Vertreter, muss seinen Sohn allerdings einige Wochen alleine lassen. Dieser freundet sich mit seiner Mitschülerin Dawn an, die ihm eine Arbeit als Tellerwäscher im Lokal ihrer Mutter verschafft. Doch auch hier ist Tommy nicht sicher vor Attacken von „Shortcut“ und seiner Gang, sodass er sich schließlich vor der Gaststätte mit den Gangmitgliedern zu prügeln beginnt. Dabei kann der ehemalige Amateur-Boxer seine Gegner fast überwältigen, doch da macht der dubiose Pappy Jack dem Kampf ein Ende. Pappy Jack ist der Scout des korrupten Ex-Boxers Jimmy Horn, der illegale Boxkämpfe zwischen den Jugendlichen der Gegend unterhält, die auf das Geld aus sind. Widerwillig nimmt Tommy das Angebot Pappy Jacks für einen Kampf an, um die übrigen Spielschulden seines Vaters zu zahlen. Er gewinnt den Kampf gegen „Black Death“, weigert sich aber, weitere Angebote anzunehmen. Da erfährt Horn von weiteren Spielschulden von Tommys Vater. Er begleicht diese und fordert von dem Jungen, diese Schulden nun bei ihm abzuarbeiten. Tommy, der keinen anderen Ausweg sieht, muss nun Wochenende für Wochenende in der Arena um sein Leben kämpfen… Grob gesehen kann sich das Genre des Sportfilms in zwei Kategorien unterteilen lassen: Die Mannschaftssportfilme, in denen stets das Gemeinschaftsgefühl im Vordergrund steht, und der Glaube, siegen zu können, oftmals zum guten Ende führt („Hossiers“) sowie dem Kampfsportfilm, in dem der individuelle Kämpfer aus verschiedenen Umständen heraus weiter machen muss. Auch in „Gladiator“ steht weniger der Sport an sich im Mittelpunkt als die sozialen Umstände, die die Jugendlichen dazu drängen, sich in Jimmy Horns Hände zu begeben. Der Hoffnungs- und Ausweglosigkeit der Jugend, die von jeher mit Gewalt im Alltag konfrontiert wird, wird das schnell verdiente Geld und die damit zu erwerbenden Luxusartikel gegenüber gestellt. Dabei kämpft jeder aus einem anderen Grund. Der harmlose Romano träumt von einer eigenen Wohnung mit Stereoanlage, während Gangführer Abraham Lincoln Haines sein Kind zu ernähren versucht. Doch nicht nur die sozialen Umstände sind Kern des Films, sondern auch Freundschaft. So freundet sich Riley zu Beginn des Films mit Haynes an, sieht sich in seinem letzten Kampf allerdings ihm gegenüber im Ring. Die Gegensätze der Hautfarbe und der Herkunft haben sie überwunden, nicht jedoch die Auswirkungen ihrer gemeinsamen Tätigkeit. Die Schauspieler waren ob des Alters der zu verkörpernden Charaktere recht jung und daher noch unbekannt. James Marshall verkörpert mit muskulösem Oberkörper und verschlossener Mine den Protagonisten Tommy Riley, an dessen Seite Cara Buono als Dawn eine hübsche Figur macht. Der junge Cuba Gooding, Jr. spielt den Anführer und verantwortungsvollen jungen Vater Abraham Lincoln Hayes und als etwas naiver und nicht unsympathischer Romano glänzt Jon Seda. Der schmierigen Pappy Jack wird wirkungsvoll eklig von Robert Loggia verkörpert und auch Brian Dennehy macht als brutaler und skrupelloser Jimmy Horn eine gute Figur. In Szene gesetzt wurde der Film handwerklich rundum solide von Rowdy Herrington. Die Charaktere sind alle sehr einseitig, aber diese Schwarzweißmalerei schadet dem Film nicht, da er genau wegen des Spiels mit dem Klischee so gut funktioniert. Alleine das Ganggehabe der Schwarzen dürfte längst als veraltet angesehen werden und etwas albern anmuten. Der atmet besonders zu Beginn deutlich den Geist der 90er. Insgesamt bietet „Gladiator“ eine durchweg solide Unterhaltung, die nicht nur für Ghettobewohner und Boxweltmeister geeignet ist. Zur Musik: 1992 vertonte Jerry Goldsmith mit „Mr Baseball und „Gladiator“ gleich zwei Sportfilme, „Rudy“ sollte ein paar Monate später ebenfalls folgen. Während er „Mr Baseball“ durchweg heiter mit einer bewusst trashigen Kaugummi-Musik und asiatischen Klischees vertonte, wählte Goldsmith für „Gladiator“ ebenfalls einen sehr zeitgemäßen aber düstereren Ansatz. Durch die gehäufte Einbindung von poppigen Elementen die den elektronischen Schlagzeugrhythmen und den E-Bass-Motiven ist die Musik deutlich ein Kind ihrer Zeit und wirkt heute nicht nur klischeehaft, sondern auch billig. Als Hauptthema dient eine etwas melancholische Melodie für E-Piano, die später auch als Liebesthema für Dawn und Tommy fungiert, welches in seiner verhaltenen Melancholie und den leicht jazzigen Akkorden wahrscheinlich zu den besten Einfällen innerhalb dieser Musik zählt. Die Kampfszenen sowie einige Konflikte auf der Straße zwischen Tommy und „Shortcut“ unterlegte Goldsmith stets mit einigen Schlägen des künstlichen Schlagzeugs und einer poppigen Bassfigur. Bei einigen rasanteren Szenen wie Hayes’ und Rileys Flucht vor „Shortcuts“ Gang macht der Komponist mit treibenden Paukenrhythmen und groovenden Xylophonmelodien sogar einen Abstecher in seine Serienmusik der 70er Jahre. Goldsmith-Freunde werden sich bei solchen Stellen sofort an einige Verfolgungsjagden aus „Police Story“ erinnern. Wahrscheinlich traf die Musik mit den Pop-Klischees und den teilweise noch aus den 80ern hinüber geretteten Relikten zu deutlich die Atmosphäre des heute lächerlichen Ganggehabes, den albernen Kopfbedeckungen und der typischen 90er-Atmosphäre, als den Produzenten lieb war, denn Goldsmiths Score wurde abgelehnt und durch eine viel zurück haltendere Musik von Brad Fiedel ersetzt, die dem Film nicht schadet, ihn aber auch nicht wirklich unterstützt, da sie meistens viel zu unauffällig im Hintergrund vor sich hin dümpelt. Letzten Endes wurde weder Golsmiths Musik noch die von Brad Fiedel auf CD veröffentlicht, stattdessen hielt das Studio es für strategische klüger, ein Song-Album mit allen im Film angespielten Songs auf den Markt zu bringen. Für Score-Freunde ist diese Hiphop-Zusammenstellung natürlich uninteressant, aber für Freunde der Gruppe 3rd Bass umso historisch wertvoller, markiert doch der „Gladiator“-Soundtrack die letzte Veröffentlichung eines Stücks dieser Band.
  17. Ausnahmsweise wollte ich gegen "Hook" mal keinen Seitenhieb lande, sondern nur darauf aufmerksam machen, dass man - besonders in "Ultimate War" - reinste Golden Age Klänge zu hören bekommt. All die "üblichen Verdächtigten" die Du aufgezählt hast, sind stark am Golden Age orientiert. Daher kann ich halt nicht nachvollziehen, warum man sich mit Golden Age schwert tut, allerdings Williams gerne hört. Du magst den Geschmack von Erdbeeren und Teig. Warum isst du dann aber gerne Erdbeetörtchen, während Du Dich mit Erdbeetorte schwer tust? Zu Deiner Sorge: Glenn Gould hat mal gesagt: “My idea of happiness is two hundred and fifty days a year in a recording studio.” Auf mich gemünzt würde es heißen: “My idea of happiness is two hundred and fifty days a year in a listening room.” Ich habe mir für Goldsmith einen vollständigen "Hörplan" erstellt, zu dem ich parallel eine Liste von Filmen habe. Es gibt für mich nichts Schöneres, als Musik zu hören, dann zu vergleichen. Als ich letztes Jahr Havergal Brian für mich entdeckte habe ich alles, was es von ihm auf CD gibt, chronologisch gehört - meistens vier Symphonien pro Tag und die auch noch wiederholt. Als ich fertig war habe ich nochmal von vorne angefangen und dieses Mal jedes Werk nur einmal gehört. Danach hatte ich das Gefühl, über Brians Musik im Bilde zu sein. Nach Goldsmith werde ich solche Aktionen aber nicht mehr machen, denn es engt ein bisschen ein. Aber all die CDs, die hier noch verschweißt rumstehen, habe ich auch klar in der Reihenfolge sortiert, in der ich sie öffnen und anhören werde, denn sonst würden "Perlen" wie "Delta Force" oder "Commando" und "Invasion U.S.A." ewig im Regal verstauben weil ich stets einen Rozsa und Newman nach dem anderen hören würde. Was ist das Leben ohne Regeln und Pläne. Jetzt, wo ich mich durch die ganze 90er-Routine in Goldsmiths Schaffen durchgehört habe öffnet sich mit den "exotischen" Scores der 70er und frühen 80er eine völlig neue Welt. Ich bin allerdings jemand, der Sachen stets komplett hört oder sieht. Filme in einzelne Szenen zu zerhackstückeln, in Musikstücken vorspulen, einzelne Sätze aus Symphonien zu hören oder Suiten zu schneiden ist nicht meine Welt. Daher bin gehöre ich nunmal absolut nicht zur Zielgruppe der "akustischen Häppchen" zwischendurch.
  18. Aber mit Williams kannst Du etwas anfangen, oder? Williams habe ich hier nicht kritisiert. Meine Meinung über ihn (einer der besten Handwerker, als Komponist allerdings ein ewiger Fledderer) habe ich genügend kund getan. Da ich momentan einen Goldsmith nach dem anderen "abarbeite" bleibt kaum Zeit, andere Dinge zu hören und daher habe ich für das Williams-Special, das nach einem großen Berg Hörarbeit aussieht, noch keine Zeit gefunden. Ich lese in den "Cinema-World"-Threats allerdings ganz gerne mit und freue mich besonders über die transkribierten Interviews, da sie interessant und schneller zu lesen als zu hören sind.
  19. Damit möchte ich sagen, dass für mich mehr als offensichtlich ist, dass oftmals mit Vorurteilen gearbeitet wird, um sich bloß nicht anzustrengen, "einen Schuss ins Blaue" (wie Babis so schön schrieb) zu wagen. Die Bequemlichkeit, über die stets der Deckmantel des "persönlichen Geschmacks" gebreitet wird, ist eine private Angelegenheit eines jeden selbst, aber wie sie teilweise im Forum propagiert wird, kontraproduktiv. Dabei fiel mir besonders gestern auf, wie heftig gegen das "Golden Age" gewettert wurde, diese Musik als "ungewohnt", "fremdartig" etc. beschrieben wurde, während besonders John Williams, der von vielen, die sich dem Golden Age kaum öffnen wollen, so verehrt wird, wahrscheinlich einer der letzten Komponisten ist, der ernsthaft in der Tradition des Golden Age komponiert. Williams Fanfaren und Märsche, seine feinfühlig ausharmonisierten Streicher, die furiose Actionmusik, all das sind Relikte aus dem Golden Age. Vergleicht einmal den finalen Fechtkampf aus "Robin Hood" von Korngold mit dem "Ultimate War" aus Hook". Dass aber Leute, die immer für "Hook" schmachten, stets betonen, wie schwer es doch fiele, mit dem Golden Age warm zu werden, zeigt für mich, wie sehr mit Schubladen und Vorurteilen gearbeitet wird. Anstatt sich für die üppige Musik des Golden Age zu begeistern, die heutzutage oft gefordert wird, tut man diese Musik als "merkwürdig" ab - warum? Ich kann es mir nicht erklären. Vielleicht, um Zeit zu sparen? Lieber das 100. Horner-Drama noch einmal hören, weil man sich nicht die 70 Minuten für "Robin Hood" Zeit nehmen will? Oder leben wir in einer Zeit, in der es nicht mehr in Mode ist, sich Dingen anzunähern. Ich persönlich höre eine Musik - egal was - mindestens viermal, bevor ich ein Urteil drüber fälle und versuche von Anfang an, jedes Detail wahrzunehmen. Das klappt natürlich nie bei den ersten zwei Hördurchgängen, aber ich versuche es trotzdem. Legt man heute eine Musik tatsächlich nach dem ersten Hören sofort bei Seite, weil sie nicht sofort "gefällt"? Das wäre nicht nur traurig, sondern auch ignorant...
  20. Oha! Da haben sie sich ja richtig Mühe gegeben bei Varèse...wird geändert und danke an die aufmerksamen Leser
  21. Aha, aha... so weit scheint das Golden Age dann doch nicht entfernt zu sein, wie viele es hier gerne verbannt haben wollen.
  22. Also wenn ich Nightwalkers Beschreibung "Heavy Metal + Score = Ich " lese, dann würde ich zuallererst einmal "Ghost Rider" von Young empfehlen
  23. Oha! DAS ist aber eine hübsche Aufmachung. Ich habe den Film vor vier Jahren mal gesehen und gerade wegen der trashigen Überdrehtheit lustig gefunden. Sind die CDs jeweils in einer Einzel-Hülle verstaut?
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