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Mephisto

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  1. Das ist doch genau so wie "City of Angels" oder "Back to Cold Mountain" - armer Gabriel Wird Zeit, dass sich ein Label seiner mal annimmt wie Intrada Broughton oder Lalaland Mancina...
  2. Souchak, die "Deluxe Edition"? Ich muss mich doch sehr wundern, wer braucht denn Sachen wie "Johnny Cab", "The Mountain", "Swallow it!" oder "Without Air"? Nichts geht doch über schon unchronologische Höralben. Dass gerade DU MIR da so in den Rücken fällst...tz tz tz
  3. Ich glaube, hier meint man eher: "Rozsa? Das ist doch so merkwürdiges altes verrauschtes Zeug. Da riskiere ich lieber mal kein Ohr, denn schließlich könnte mir die Musik nicht nach dem ersten Hördurchgang gefallen oder meinem persönlichen Geschmack zusagen. Bevor ich mit dieser Musik, die ich nicht kenne, Zeit vergeude, höre ich mir lieber etwas an, was ich schon auswendig kenne."
  4. Vor rund fünf Jahren sah es noch nicht so paradiesisch mit Veröffentlichungen aus, sodass ich auch öfter zu Bootlegs griff. Einige Scores wird man wahrscheinlich auch nie erhalten, weil die Rechteinhaber nicht wollen, dass Musik veröffentlicht wird (Yareds "Troja", Bernsteins "Slipstream"), aber mittlerweile gibt es so viele tolle CDs und es stehen noch weitere tolle Veröffentlichungen ins Haus, sodass es - wenn ich erstmnal alles, was ich noch brauche, gesammelt habe - auch die momentan nur auf Bootleg erhaltenen Scores offiziell geben wird.
  5. Die totale Erinnerung (Total Recall) 2084: Bauarbeiter Quade wird immer wieder vom selben Alptraum geplant: Er befindet sich mit einer brünetten Frau auf dem Mars wieder, als er in einen Abgrund stürzt und sich das Visier seines Astronautenhelms aufschlägt. Kurz bevor er einen qualvollen Tod stirbt, reißt es ihn wieder in die Wirklichkeit. Quade kann sich nicht erklären, warum er immer wieder diesen Traum erlebt und will der Sache auf den Grund gehen, indem er selbst zum Mars reist. Seine Frau Lori ist wenig von der Idee begeistert, denn einerseits ist sie der Meinung, dass Quade überreagiert und andererseits bietet der Mars momentan kein allzu gutes Reiseziel. Unter der Marsbevölkerung – hauptsächlich Menschen und Mutanten – kämpfen Rebellen unter dem mysteriösen Kuato für die Unabhängigkeit von dem Industriellen Cohaagen, der die komplette Luftzufuhr auf dem Mars regelt und die Bevölkerung mit blutigen Rückschlägen gegen die Rebellen mit seiner Privatarmee in Angst und Schrecken versetzt. Auf der Fahrt zu seiner Arbeit sieht Quade in einem U-Bahn-Monitor eine Werbung des Unternehmens „Recall“. Diese Firma bietet an, in das Gehirn Urlaubserinnerungen einzupflanzen, die einem so real vorkommen als hätte man das, an was man sich erinnert, tatsächlich erlebt. Trotz der Warnungen von Arbeitskollegen geht Quade nach Feierabend zu „Recall“, um sich eine Reise auf den Mars implantieren zu lassen. Hierbei nimmt er ein Sonderangebot wahr, mit dem er den Mars mit einer anderen Identität besuchen kann und entschiedet sich für den Geheimagenten. Der charmante Recall-Manager verspricht Quade, dass er von wilden Verfolgungsjagden gehetzt auf dem Mars ankommen wird, den gesamte Planeten retten und zum Schluss auch noch die schicke Brünette bekommen wird, die ihn so beschäftigt, doch bei dem Vorgang geht etwas schief. Quade, der eigentlich betäubt sein sollte, bekommt einen Tobsuchtsanfall und wirft den Recall-Leuten vor, sie hätten seine Deckung auffliegen lassen. Auf dem Rückweg nach Hause wird er von fünf seiner Arbeitskollegen angegriffen, die er in Notwehr tötet, doch damit hat die Jagd erst begonnen. Auch zu Hause hat es Lori auf ihren Mann abgesehen, der sie nur schwer überwältigen kann, bevor er vor einem eintreffenden Killer-Kommando flieht. Per Videobotschaft enthält der verwirrte Quade ein entscheidende Information: Er ist in Wahrheit ein Agent namens Hauser, der zum Schein für Cohaagen arbeitet aber in Wahrheit Informationen für die Rebellen gesammelt hat. Quade macht sich auf zum Mars, um der Sache auf den Grund zu gehen… “Total Recall“ wird oftmals als der intelligenteste Film mit Arnold Schwarzenegger bezeichnet und tatsächlich ist Paul Verhoevens erstes großes Hollywood-Projekt mehr als ein schießwütiger Zukunfts-Actioner, dabei stand das Projekt anfangs unter keinem guten Stern. Die beiden „Alien“-Drehbuchautoren Dan O’Bannon und Ronald Shusett hatten das Script auf Basis der Kurzgeschichte „We can remember it for you wholesale“ von Philip K. Dick geschrieben, aber keinen Produzenten gefunden. Nachdem sogar David Cronenberg – der die Mutanten hinzufügte – Interesse gezeigt hatte und das Drehbuch über 40 Mal geändert wurde Schließlich überredete Arnold Schwarzenegger Carolco, die Rechte an dem Drehbuch zu kaufen und sicherte sich selbst Entscheidungsgewalt über das Projekt. Seine erste Maßanhame war, als Regisseur Paul Verhoeven zu verpflichten, für dessen „Robocop“ der Schauspieler einige Jahre zuvor zur Wahl stand. Dementsprechend strotzt „Total Recall“ vor Gewalt – insbesondere blutigen Schießereien, in denen Zivilisten gerne mal als lebendes Schutzschild benutzt werden oder unglücklich durch die Ziellinie laufen. Auch andere skurrile Einfälle wie Mutantenfrauen mit drei Brüsten weisen klar die Handschrift des niederländischen Regisseurs auf. „Total Recall“ ist einer der letzten Hollywood-Straßenfeger, dessen visuelle Effekte hauptsächlich auf „hangemachten“ Modellen und Überblendungen sowie detailreichen Masken bestehen, bevor ein Jahr später James Camerons „Terminator 2“ die CGI-Ära vollends einläutete. Das allerdings lässt den Film auch heute noch völlig überzeugend aussehen, da die Masken und besonders die detailverliebten Modellaufnahmen auch heute noch überzeugend und nicht künstlich wirken, während viele CGI-Effekte aus der damaligen Zeit und auch heute noch nur mäßige Wirkung entfalten. Auch die Action ist im Gegensatz zu heutigen Wackelkamera-Exzessen wohltuend raffiniert geschnitten und hervorragend gefilmt. Die warmen Analog-Farben fangen außerdem das warme Rot des Mars’ perfekt ein. Insgesamt bietet „Total Recall“ einen rasanten Sci-Fi-Actioner mit einem engagierten Arnold Schwarzenegger, eine durchdachte und interessante Handlung, deren Lösung alleine dem Zuschauer vorbehalten ist und filmisch sowie visuelles brillantes Kino. Zur Musik: „Total Recall“ war die erste von insgesamt drei überaus fruchtbaren Zusammenarbeiten von Paul Verhoeven mit Jerry Goldsmith. Die Ende der 80er Jahre waren für den Komponisten recht durchwachsen, reihte sich müde und lustlose Routine wie „Rent-a-Cop“, „Warlock“ oder „Criminal Law“ an spritzige Musiken wie „The ‚Burbs“ oder orchestrale Science-Fiction-Musik wie „Star Trek V“. Goldsmith hatte beim Experimentieren mit Synthesizern sein Zenit bereits längst überschritten und kehrte wieder zur orchestral geprägten Filmmusik zurück, allerdings nicht ohne elektronische Einsprengsel, die mal mehr und mal weniger schlüssig in die Musik eingebunden sind. „Total Recall“ enthält nach Angabe des Komponisten „mehr Noten als eine Bruckner-Symphonie“ und tatsächlich löste sich der Komponist für seinen letzten Actionscore vor einer fünfjährigen Thriller- und Dramenphase vollends von seiner kammermusikalisch konzipierten und klar gegliederten Actionmusik der vorigen Dekade. Für den Vorspann erlaubte sich Goldsmith einen besonderen Kniff und komponierte ein Thema für Posaune, das eine deutliche Ähnlichkeit mit Poledouris’ Titelmusik zu „Conan der Barbar“ aufweist und somit deutlich eine Verknüpfung zwischen dem Hauptdarsteller aus beiden Filmen sowie Verhoevens’ Stammkomponist Basil Poledouris herstellt. Das eigentliche Hauptthema erklingt nach der Posaunenmelodie in den Streichern und bestreitet auch die ersten Minuten der Musik, in denen Quaide überlegt, zu „Recall“ zu gehen. Hier erhält das Streicherthema einen mystischen und geheimnisvollen Anstrich. Auch die späteren Marslandschaften und die Alientechnik werden von Goldsmith in mystischem Gewand vertont. Auch wird auf rauschende und brummende Synthieklänge zurück gegriffen, während das Orchester erhabene Pyramiden aus Blech- und Streicherklängen in fast hymnischer Manier aufschichtet und so die beeindruckende und fremdländische Gegend des fernen Planeten gleichermaßen charakterisiert. Das Hauptaugenmerk allerdings liegt zweifellos filmisch und musikalisch auf rasanter Action und obwohl Goldsmith oft das Orchester mit seiner vollen Klanggewalt nutzt sowie zusätzlich elektronische Effete hinzu zieht ist die Musik niemals grobschlächtig sondern stets filigran orchestriert. Hastige sich überlappende Streicherfiguren und hektische Holzbläsergirlanden legen das Fundament für brachiale Akkorde und Motive der Blechbläser. Der Komponist beruft sich abermals auf seine musikalischen Vorbilder seit seinen frühen harschen Vertonungen: Bartók (insbesondere „Die wunderbare Mandarin“) und Stravinsky, dessen besondere Klangfarben aus „Sacre de Printemps“ oft Einzug in den Trompetenpassagen halten. Die synthetischen Elemente sind meistens rhythmusgebend und bestehen aus peitschenden Effekten im Vordergrund oder durchgängig pochende und hämmernde Pulse hinter dem Orchester sowie einige drastisch zischende Effekte. „Total Recall“ bietet wahrscheinlich den letzten ‚wahren’ Actionscore Jerry Goldsmiths, der hier eine heißblütige und kraftvolle Musik schrieb, ohne jedoch die Zügel zu sehr schleifen zu lassen und Feinheiten außer Acht. Besonders die Mitte der 90er entstandenen Actionmusik kränkeln an zu eindimensionaler Orchestrierung und blasser Routine, doch auch „Total Recall“ besitzt ein Manko: Viele der Actionstücke stehen für sich und sind aus ihrem eigenen Material heraus konzipiert. Das „Conan“-Thema ist zu sehr eine Hommage, als dass es wirklich als Hauptthema überzeugen könnte während das wahre Hauptthema viel zu früh links liegen gelassen wird. Stattdessen tauchen hier und da einzelne Actionmotive wiederholt auf, ein roter thematischer Faden fehlt jedoch völlig. Zum Filmstart veröffentlichte Varèse-Sarabande 40 Minuten Musik aus dem Film und präsentierte so alle musikalische Höhepunkte. Zum 15-Jährigen Jubiläum warf das Label eine „Deluxe Edition“ auf den Markt, die die komplette Musik mit 73 Minuten Laufzeit und einem von vier von Goldsmith komponierten Source-Cue enthält (es wäre interessant, auch die andere Source-Musik zu hören zu bekommen, da sie komplett aus der Feder des Meisters stammt). Die „Deluxe Edition“ bietet das längere aber auch zufrieden stellendere Hörerlebnis, da dem Rezipienten zwischen all den rasanten Actionstücken mehrere Ruhepausen gegönnt werden und man auch in weiteren Genuss der erhabenen „Alien“-Musik kommt. Das Booklet enthält zusätzlich interessante Informationen. Alles in Allem sollte jeder Goldsmith- und Actionfan zu der „Deluxe Edition“ greifen und damit einen wegweisenden vollblütigen Actionscore der Meisterklasse genießen.
  6. Dann bin ich der Einzige, der sich über alle drei Alben freut Ich warte allerdings auch erstmal ab und schätze, dass man "Speed" vielleicht mal günstiger bekommen wird, aber ich habe den ersten Teil nicht, dafür aber die Langfassung zum zweiten Teil. Insofern bietet dieses Album die Möglichkeit, meine Lalaland-Mancina-Action-Sammlung zu komplettieren. "Jennifer 8" ist natürlich gekauft weil es eine abgelehnte Musik dazu gibt. Ich werde einfach nicht müde, mich mit abgelehnten Scores auseinander zu setzen. Fieldings "Mechanic" ist ohnehin ein klasse Score. Ich habe zwar die Intrada, aber diese Fassung wird sicher auch ihren Weg in mein Regal finden. Insofern hat Lalaland zwar wieder mit einer gewissen Ramsch-Attitüde einen bunten Haufen auf den Markt geschmissen, aber doch eigentlich ist doch etwas für jeden dabei.
  7. Okay, dann muss ich mich daran gewöhnen, dass hier im Forum nicht nur die historische Kunstmusik wie Mahler, Strauss und Schostakowitsch oder Stravinsky verpöhnt ist, sondern dass es außerdem gesellschaftstauglich ist, Golden Age Musik als derart fremdartig einzuschätzen und abzustempeln, dass man gar nicht wagen sollte, sich damit auch nur ansatzweise zu beschäftigen, bevor man den ganzen Mainstream abgeklappert hat. Dass Leute dann ihr Einzelschicksal als allgemeingültige Wahrheit hinstellen - geschenkt. Ein gutes Gegenbeispiel wäre da der Fall Lars Potreck, der gerne mal neben den aktuellen Veröffentlichungen und absoluter Rabin-Fan hier und da den einen oder anderen Newman einsackt (und ich meine nicht Thomas oder David). Ich halte es für grundsätzlich problematisch, interessierten und aufgeweckten Leuten von etwas abzuraten, weil man persönlich ebenfalls noch nicht dahinter gestiegen ist...
  8. ...und "First Knight" ist eine Musik, die sich mit den schmetternden Fanfaren, den Märschen, der ruppigen Actionmusik und den sanften Streichern dicht am Golden Age bewegt. Wer "The First Knight" mag müsste auch "Prince Valiant" von Waxman mögen, denn die Zutaten sind die Gleichen. Überall wird gejammert, dass heute zu viel Elektronik in der Filmmusik ist, orchestrale Abenteuermusik fast gar nicht mehr geschrieben wird. Einen Alfred Newman oder Max Steiner, die genau das liefern, will man aber auch nicht hören. Was denn nun? Ich habe mir noch vor meiner Jugendzeit die Marco Polo Einspielung von "Robin Hood" gekauft und diese Musik geliebt wie sonst nichts. Natürlich ist es eine andere musikalische Sprache, aber nur weil man das eine ("Dark Knight") mag, heißt es doch nicht, dass man mit "Ivanhoe" nicht klar kommt. Souchak, das haben wir mal proviert, einen Einstiegsthread zu machen, aber leider konnte man sich da nicht so gut Einigen. Einsteiger sollten sich laut des Threads von Rozsa gleich mal "Ivanhoe", "Ben Hur", "Knights of the Round Table" besorgen. Aber gut, ich erhöhre um: http://www.amazon.de/Captain-Blood-Kaufman/dp/B0007ACVL4/ref=sr_1_1?s=music&ie=UTF8&qid=1329758286&sr=1-1 Neu für 4,29. Da kann man aber echt nicht meckern.
  9. Achso, weil einige hier Golden Age nicht mögen sollte man die Musik dann erst Recht verschimmeln lassen und totschweigen, obwohl Julian seine Freude daran haben könnte, während er Zimmer'sche Töne an allen Ecken und Ende hört? Abgesehen davon, dass ich ihm doch gerade Dinge der jüngeren Vergangenheit empfohlen habe, aber Abenteuer und Emotion findet sich nunmal vermehrt im Golden Age, weil es am Dichtesten an der Spätromantik dran ist.
  10. Ich habe vorausgesetzt, dass Julian diese Musik kennt, da er ja der Zimmer-Generation angehört. Und wenn nicht - auch nicht schlimm (Gut übrigens, dass Du ausdrücklich "Fluch der Karibik 3" genannt hast
  11. Die Musiken zu "Herr der Ringe" sind wirklich klasse: stilistisch vielfältig ohne zu zerfasern, leitmotivisch durchdacht, farbig orchestriert und mit tollem Choreinsatz garniert. Allerdings möchte ich von den Einzel-CDs abraten, da die Musikzusammenstellung wegen grober Schnitte nicht gelungen ist. Außerdem entfaltet die Musik keine wirklich Bögen, da die Stücke sehr kurz und aus dem Zusammenhang gerissen sind. Wenn Dir allerdings 50,- bis 70,- zu viel für eine Box sind, möchte ich Dir wie Ludwig zu Jerry Goldsmith raten und Dir einmal das vortreffliche 2-CD-Set von Lalaland zu "The First Knight" empfehlen. http://www.lalalandrecords.com/FirstKnight.html Außerdem empfehle ich diesen Klassiker: http://www.soundtrack-club.net/content/product_info.php?products_id=51 Außerdem sehe ich, dass Du ein jüngerer Hörer bist. Wie steht es denn um deine Golden-Age-Ecke in Deinem Regal? Besonders in älteren Tagen wurde herrliche Abenteuermusik mit großem Orchester geschrieben. Solche Musik findest Du hervorragend bei FSM verlegt (die CDs wird's auch nicht mehr lange geben): http://filmscoremonthly.com/cds/detail.cfm/CDID/31/Prince-of-Foxes/ http://filmscoremonthly.com/cds/detail.cfm/CDID/263/Knights-of-the-Round-Table-The-Kings-Thief/ Wenn Dir der alte Klang nicht so zusagt, kannst Du auf viele tolle Neueinspielungen zurück greifen wie bei Tadlow und Intrada: http://store.intrada.com/s.nl/it.A/id.797/.f http://www.tadlowmusic.com/2011/06/taras-bulba/ Preiswertere aber ebenso tolle Neueinspielungen gibt es bei Naxos unter Williams Stromberg - allen voran die "Mütter der Abenteuermusik": http://www.amazon.de/Sea-Hawk-Deception-Stromberg/dp/B000Q6ZUVM/ref=sr_1_3?s=music&ie=UTF8&qid=1329754210&sr=1-3 http://www.amazon.de/Adventures-Robin-Erich-Wolfgang-Korngold/dp/B0000BX5L0/ref=sr_1_14?s=music&ie=UTF8&qid=1329755363&sr=1-14 Ich hoffe, Du hast Zeit und Lust, Dir alle Hörbeispiele einmal anzuhören. Sich für "neue" (bzw. zeitlich ältere Sachen) zu öffnen schadet meistens nie - besonders bei so tollen Veröffentlichungen "Der Herr der Ringe" kommt früh genug in Deine Sammlung...
  12. Ich lese gerade die letzten 30 Seiten von Karls Mays allerersten Roman aus: Zepter und Hammer Die Juweleninsel Schon bei diesem absoluten Frühwerk muss ich vor dem Mann immer noch meinen Hut ziehen - auch, wenn es sich hier nicht um allzu große Weltliteratur handelt und ich seit rund sieben Jahren aus dem May-Alter raus bin, aber was er für eine blühende Fantasie hatte beeindruckt mich immer wieder: Die Handlung des ersten Romans spielt hauptsächlich in den fiktiven deutschen Staaten Norland und Süderland (ein bisschen niedlich), in dem der norländische Graf von Hohenegg in seinem Jagdgebiet einen Stamm Zigeuner beherbergt. Hohenegg selbst schmiedet Pläne, die Herrschaft des norländischen Herzogs zu seinen Gunsten zu stürzen und setzt dabei auf den Geheimbund der "Lichtspender", die von dem Franzosen Méricourt angeführt werden. Außerdem hat es der Graf auf Lilga, die Tochter der Stammesführer abgesehen und entführt daher seinen Nebenbuhler, der zum Stamm gehört. Dieser nennt sich Katombo und wurde als Findelkind von den Zigeunern aufgenommen und man vermutet auf Grund einer Tätowierung an seinem Arm, dass er aus adligen Verhältnissen stammte. Katombo gelingt die Flucht aus dem Schloss, doch er überhört ein Gespräch zwischen Lilga und dem Grafen von Hohenegg, indem die Zigeunerin zustimmt, beim Grafen zu bleiben, um Katombo zu retten. Zutiefst gekränkt macht sich der enttäuschte Liebhaber in den Orient auf, wo er sich durch mehrere Heldentaten die Gunst beim lokalen Herrscher erringt, seine jüngere Tochter heiraten darf und den Rang des Marineoffiziers erwirbt. In einer zweiten Identität als "Schwarzer Kapitän" allerdings treibt Katombo - jetzt Nurwan Pascha - als Pirat sein Unwesen, wobei er nur norländische Handelsschiffe angreift, die zu Hoheneggs Handelsgesellschaft gehören. Der Graf hat Lilga schon längst verstoßen und sie zieht ohne Rast als Bettlerin durchs Land. Alleine die obigen beiden Absätze spielen sich innerhalb der ersten 150 Seiten des Romans ab und bilden somit ein äußerst kurzweiliges Leseerlebnis. Dabei hält sich der Schriftsteller selten an allzu detaireichen Schilderungen auf sodass ein Großteil des Buchs durch Dialog und Handlung bestritten wird. Trotzdem gelingt es May, die exotischen Schauplätze vor dem geistigen Auge lebendig werden zu lassen. Die zweite Hälfte handelt hauptsächlich von der Vereitelung der Pläne Hoheneggs, während derer auch die einzelnen Schicksalsfäde zusammenlaufen und gelöst werden. So erfahren wir, dass Auch Katombo bzw. Nurwan Pascha ein Hohenegg ist und auch weitere Identitäten werden erklärt. Allerdings wird anhand von Trivialkultur oftmals der Zeitgeist einer bestimmten Epoche besonders deutlich. Wie der stark antikommunistische Geist der 80er Jahre in amerikanischen Actiofilmen viel deutlicher zu erkennen ist als in so manchem Geschichtsbuch so legen auch "Zepter und Hammer" sowie "Die Juweleninsel" die gedanklichen Strömungen des späten 19. Jahrhunderts offen. Auch wenn May stets als Pazifist schrieb und argmunetierte, für die Gleichheit und den Frieden zwischen Völkern aufruft so wird das deutschnationale Gedankengut des Kaiserreichs oft deutlich. So wird oft das Französische mit negativen Dingen in Zusammenhang gebracht, denn der anarchistische Anführer der Lichtspender - Méricourt - stammt aus Paris. In der "Juweleninsel" liest der Sohne des Grafen von Hohenegg einen "lüsternen französischen Roman", anstatt die wundervolle deutsche Landschaft zu genießen. Auch andere zweifelhafte Aussagen finden sich über die Bücher verteilt, sodass "dem Armenier allgemein nicht zu trauen" sei. Die Helden sind allesamt deutscher Nation, rechtschaffend, bescheiden und tüchtig. Auch die Monarchie wird im Grunde als posotve Herrschaftsform beschrieben, sodass das Volk unter den gutmütigen Herzögen Nor- und Süderlands stets gut leben kann. In dem zweiten Teil - "Die Juweleninsel" - geht es um die Suche nach dem Schatz des Maharadschahs von Augh, dessen Reich in den Kolonialkriegen Englands unterging. Ein junger Adliger von norländischen Geschlecht machte sich beim Mahardschah verdient undheiratete dessen Schwester, doch bei der Flucht strandeten, die beiden alleine mit dem gewaltigen Schatz auf einer Insel. 10 Jahre nachdem auch seine Frau an Heimweh verstarb macht sich der Schiffbrüchige auf, verhungert jeodch auf offenem Meer, aber seine Leiche und seine Aufzeichnungen werden von Méricourt entdeckt, dem es gerade gelang, von einer englischen Gefängnisinsel zu fliehen. Karl Mays vielfach gesponnene Fäden reichen dieses Mal sogar hinüber nach Amerika und auch Winnetous Vater, Intschu Tschuna, hat hier seinen ersten Auftritt. Méricourt macht natürlich gemeinsame Sache mit dem Sohn des korrupten Grafen Hohenegg und so gibt es auch eine neue Generation norländischer Helden, die dem Franzosen den Schatz abjagen. Insgesamt bieten die beiden ersten eigenständigen Romane Mays eine unterhaltsame Abenteuerreise mit Seekämpfen, Duellen, Entführungen aus orientalischen Harem und einer überschwenglichen Portion Heldenmuts. Dabei offenbahren die beiden Bücher, wie viel Erfinungsgeist von Anfang an in der Fantasie Mays versammelt war.
  13. Ich habe mir die letzte Stunde einmal die Texte durchgelesen und mir ist der Mund schon verdammt wässrig geworden. Besonders wenn ich sowas wie hier lese, schlägt mein hoffnungslos nerdiges Herz bis zum Anschlag!
  14. Da komme ich dann wohl nicht dran vorbei. Irgendwie einleuchtend, dass FSM mit einem Rozsa abschließt, da sie sich ja ausgiebig um diesen Komponisten gekümmert haben, aber trotzdem hatte ich auf etwas anderes, selteneres oder weniger komplett erhältlicheres gehofft wie die "Zehn Gebote", da die Rhino-Edition zwei prall gefüllte CDs mit etlichen nicht verwendeten Fassungen enthält. Trotzdem - früher oder später steht's in meinem Regal Kann vielleicht wieder jemand mit der url herumspielen, damit wir wieder das Cover begutachten können?
  15. Timeline Ein Mann wird in die Notaufnahme eines Krankenhauses eingeliefert. Der Fahrer, der den schwer verletzten mitten in der Wüste fand behauptet, dass der Unbekannte plötzlich vor seinem Auto aus dem Nichts erschien. Als der Mann seinen Verletzungen erliegt, melden sich weder Freunde oder Angehörige, sondern nur der Arbeitgeber: ITC Corporations. Die Leiche selbst hatte keinerlei Papiere oder Ausweise bei sich und – was noch viel merkwürdiger anmutet – war in mittelalterliche Gewänder gekleidet. Zur gleichen Zeit besucht Chris Johnson seinen Vater Prof. Edward Johnson, einen Archäologen, der mit seinem Team Kate Erickson, André Marek, François Dontelle und Josh Stern in Frankreich die Ruinen der Festung La Roque und des angrenzenden Dorfes Castlegard freilegt. Castlegard wurde 1357 von den englischen Truppen im hundertjährigen Krieg niedergebrannt. Am Abend ließ man Lady Claire, die Schwester von Arnaud de Cervole, auf der höchsten Zinne von La Roque hängen, was die Franzosen in Rage versetzten und sie schließlich die Festung eroberten. Prof. Johnson eröffnet Chris, dass er nach Amerika fliegen will um mit den Sponsoren der Ausgrabungen – ITC Corporations – zu verhandeln, da ihn die Informationen der Auftraggeber misstrauisch gemacht haben. Chris selbst hat weniger Interesse an der Vergangenheit denn an Kate, einer Mitarbeiterin in seines Vaters Team. Da entdecken die jungen Archäologen in der Klosterruine des Dorfes ein altes Gewölbe, in dem sie die Linse einer Brille des Professors sowie ein 600 Jahre altes Pergament finden, auf dem sich ein Hilferuf befindet – von Prof. Johnson geschrieben. Nun macht sich auch Chris mit den vier Archäologen nach Amerika auf, um ITC Corporations zu Rede zu stellen. Sie erfahren, dass der Konzern an einem Verfahren gearbeitet hat, mit dem Materie von Punkt A nach Punkt B zu schicken, sich jedoch ein Wurmloch aufgetan haben muss, dass die zu versendende Materie nicht an den Zielort, sondern nach Castlegard im Jahre 1357 schickt. Die Mitarbeiter von ITC Corporations überzeugt das junge Team, sich ebenfalls ins Mittelalter zu begeben, um den Professor zu finden und zurück zu holen, denn dies gelingt nur mit Hilfe von so genannten Markern, die nur eine begrenzte Zeit funktionieren. Kurze Zeit später findet sich die Gruppe junger Leute in Castlegard kurz vor der letzten Schlacht um La Roque wieder und macht sich auf die Suche… Zu den Spezialgebieten Michael Crichtons gehörte es zweifellos, historische Rahmenunterhaltsam mit fiktivem Inhalt auszufüllen, ohne den geschichtlichen Kontext außer Acht zu lassen. Auch im 1999 erschienenen Roman „Timeline“ versuchte Crichton, eine möglichst authentische Schilderung des Mittelalters zu gestalten. Richard Donners Films allerdings zeichnet ein sehr oberflächliches und primitives Bild Europas im 14. Jahrhundert und lässt viele Passagen aus dem Buch außer Acht oder verändert sie maßgeblich. Nichts desto trotz ist Donner ein recht unterhaltsamer Film gelungen, dem man zu Gute halten muss, den Einsatz von CGI so gering wie möglich zu halten, was sich besonders positiv auf die finale Schlacht um La Roque auswirkt. Das Studio selbst schien große Zweifel an dem Erfolg des teilweise etwas unbeholfen wirkenden Films gehabt zu haben, sodass „Timeline“ während der Postproduktion mehrmals umgeschnitten wurde. Und tatsächlich war der Film nur mäßig erfolgreich, was vielleicht auch an den durchweg unbekannten Schauspielern gelegen haben mag. Dabei liegt es noch nicht mal an dem fehlenden Publikumsmagneten oder den schauspielerischen Fähigkeiten sondern einfach daran, dass die Charaktere sehr eindimensional und blass gestaltet sind. Billy Connolli gibt einen überzeugenden Professor der Archäologie ab und Gerald Butler scheint als kerniger Schotte nur darauf zu warten, endlich in die Mittelalterklamotten schlüpfen zu können. Die Liebesgeschichte zwischen Paul Walker als Chris und Frances O’Conner dümpelt ein wenig vor sich hin, der Interessenkonflikt, der zu Begin von Chris’ Vater angesprochen wird, nicht annähernd thematisiert. Auch Martin Csokas als Sir William De Kere und Michael Sheen als Sir Oliver bringen ohne Frage das Potential für die ‚bösen Ritter’, allerdings werden die beiden Figuren zu den nötigen Bösewichten degradiert, ohne die die Geschichte halt nicht vorankommt. Auch die Gewissenskonflikte der Archäologen, die den Verlauf der Geschichte bereits kennen und versuchen, gewisse Ereignisse zu verhindern, ohne jedoch die Ereignisse gravierend zu beeinflussen, wird nur am Rand abgehandelt und verpufft bald im Nichts. „Timeline“ schöpft also das Potential der Vorlage nur ansatzweise aus und genügt für eine solide Abendunterhaltung, das interessante Fantasy-Spektakel allerdings ist dieser Film nicht. Zur Musik: Jerry Goldsmith, Michael Crichton und Richard Donner bilden eine ganz besondere kreative Dreiecksbeziehung. So verband Crichton und Goldsmith stets eine enge Freundschaft und auch als der Autor seine eigenen Bücher nicht mehr verfilmte setzte er sich stets dafür ein, dass Goldsmith seine Verfilmungen musikalische betreute, was auch hauptsächlich am Engagement des Komponisten für „Timeline“ beigetragen haben dürfte. Richard Donner hingegen drehte „Das Omen“, für das Goldsmith ebenfalls die Musik schrieb und die ihm seinen einzigen Oscar einbrachte. In „Timeline“ sollten alle drei noch einmal zusammen arbeiten, bevor der Komponist wenige Monate später an seinem Krebsleiden verstarb. Die 90er Jahre waren in dessen Schaffen oftmals von handwerklich solider Routine geprägt, die von einigen wenigen wegweisenden Musiken wie „Basic Instinct“ gegliedert wurde. Die Zeit der großen Neuerungen war vorüber, jedoch schaffte Goldsmith sich im Alter mit handwerklich sauber gefertigten Partituren stets im Markt zu halten. Im neuen Jahrtausend schien sich sogar mit „Hollow Man“ und den recht engagierten Partituren zu „Along Came a Spider“ sowie „The Sum of all Fears“ sowie der ruppigen Musik zu „Star Trek: Nemesis“ ein neuer Aufwärtstrend abzuzeichnen Auch für „Timeline“ schrieb Goldsmith eine überdurchschnittliche Musik in ungewohnt rauem und ruppigem Gewand. Die Musik ist orchestral konzipiert, wobei das Schlagwerk für besonders archaische Passagen erweitert wurde. Auch elektronische Elemente kommen natürlich zum Einsatz, von denen sich insbesondere ein an ein Widderhorn erinnerndes Sample auszeichnet. Hier wurde der Komponist endlich wieder seinem Vorsatz gerecht, die synthetischen Elemente der Musik als Bereicherung der akustischen Klangpalette einzusetzen. Auch für „Timeline“ stand Goldsmiths langjähriger Tonmeister Bruce Botnick am Mischpult, der die orchestralen Partituren oft mit leichtem Hall aufnahm und so einigen modernistischen Musiken wie „Hollow Man“ die Schroffheit nahm. „Timeline“ zeichnet sich allerdings durch einen sehr trockenen und „ungeschönten“ Klang aus, der der teils militaristischen und archaischen Musik vollkommen gerecht wird. Die Partitur ist traditionell durch mehrere Leitmotive gegliedert, von denen insbesondere das lyrische Liebesthema für André Marek und Lady Claire sowie das für die Ritter stehende Rufmotiv des Widderhorns hervorstechen. Dieses Rufmotiv erinnert vom Tonmaterial deutlich an andere ähnlich gelagerte Motive wie z.B. aus „U.S. Marshals“, gewinnt aber seine Individualität durch den originellen Klang. Genau wie auch das komplizierte Vater-Sohn-Verhältnis und die aufkeimende Liebe zwischen Chris und Kathy im Film recht blass daher kommen, so unspektakulär fällt auch das entsprechende Thema aus, das aus einem viertönigen Kern besteht und vom Klavier über seichte Streicherteppiche gespielt wird. Die Actionszenen unterlegte Goldsmith mit ruppigen Schlägen der Perkussion, stakkatierenden und kurzen prägnanten Actionmotiven des Blechs. Besonders „The Battle/“Victory for us“ lassen einen stets großem Respekt vor einem Mann fühlen, der in schwerer Krankheit und hohem Alter fähig war, ein solch brutales Schlachtgewitter erklingen zu lassen. Auch weitere atmosphärische Stücke wie „The Dig“ sind absolut sauber und stimmungsvoll komponiert und instrumentiert. Umso größer war der Schock, als bekannt wurde, dass man Goldsmiths Musik nicht im Film zu hören bekommen werde. Durch die steten Umschnitte des Films in der Postproduktion musste der Komponist viele Vertonungen angleichen und erneut einspielen. Als man ihm schließlich einen weiteren Schnitt vorlegte und ihm die Gelegenheit gab, die Musik anzupassen, nahm der von Krankheit und erschöpfte Goldsmith schließlich seinen und Hut und verließ das Projekt mit der Begründung, er habe seine Aufgabe voll und ganz erfüllt. Es folgte eine weitere Zusammenarbeit mit Joe Dante, die er allerdings nicht alleine fertig stellen konnte. Noch vor seinem Tod setzte sich Goldsmith mit Robert Townson in Verbindung, weil er sicher gehen wollte, dass seine Musik zu „Timeline“ trotzdem veröffentlicht wird und tatsächlich erschien einige Monate nach dem Tod Goldsmiths eine SACD mit 48 Minuten Laufzeit, die von den 73 Minuten, die für den Film aufgenommen wurden, alle wichtigen Passagen in außerordentlicher Klangqualität präsentieren. Die CD ist mittlerweile vergriffen, aber eine Neuauflage in Stereo ist in der preiswerten Box „Jerry Goldsmith: His Last Works“ zu finden. Der Film selbst wurde letzten Endes von Brian Tyler vertont, der zuvor mit einem orchestral geprägten Score zu „Children of Dune“ auf sich aufmerksam machte und eine stilistisch ähnliche Musik ablieferte. Tylers Stil hielt zu dieser Zeit recht gekonnt die Balance zwischen den RCP-Strömungen und gradlinig instrumentierter Orchestermusik. In den Actionpassagen mutet Tylers Score viel moderner und glatter an als Goldsmiths archaische und ruppige Partitur und versprüht insbesondere vor der entscheidenden Schlacht viel größeren Pathos. In Anbetracht der Umstände ist Tylers Musik recht gelungen und funktioniert ohne Zweifel, trotzdem erfüllt einen der Gedanke, wie besser der Film noch hätte wirken, wenn man Goldsmiths letzte Filmmusik verwendet hätte, mit einer leichten Bitterkeit.
  16. Und: keine Gewalt unter dem Deckmäntelchen der historischen Authentizität sowie zur Abschreckung! Kein schmieriger Pathos sondern echte Kerle! Kein Ausschlachten historischer Begebenheiten zu Gunsten von Oscars! Die Cannon-Leute hatten halt noch eine Botschaft und waren nicht auf Kommerz aus! "Invasion U.S.A." ist wie "Stirb Langsam" Pflicht in der Vorweihnachtszeit...
  17. "Planet der Affen" sieht für jemanden, der die Musik noch gar nicht hat, schon ziemlich lecker aus
  18. Shadow und der Fluch des Khan Yin-Ko ist der Schrecken Tibets. Der Amerikaner Lamont Cranston hat sich nach dem ersten Weltkrieg nach Asien abgesetzt, wo er ein gewaltiges Drogenimperium errichtet hat und unter der Bevölkerung des Landes Furcht und Schrecken anrichtet. Da erhält er von dem Tulku, einem heiligen Mann, eine Chance, denn der Tulku kennt Cranstons wahre Identität und weiß, dass in dem brutalen Verbrecher ein guter Kern verborgen ist. Mit der Hilfe des weisen Mannes erlernt Lamont Cranston, die Gedanken seiner Mitmenschen zu lesen und zu trüben. Ausgestattet mit dieser mächtigen Kraft macht sich der gebürtige New Yorker in seine Heimat auf, um nun als maskierter Held „Shadow“ die Straßen von dem Bösen zu säubern und wirbt unter den geretteten Bürgern hilfreiche Agenten an. Da kommt bald die größte Herausforderung an den phantomhaften Helden der Stadt zu: Der letzte Schüler des Tulku – ein direkter Nachfahre Dschingis Khans – hat sich eines rennomierten Wissenschaftlers bemächtigt, der ihm eine gefährliche Waffe bauen soll, mit deren Hilfe Shiwan Khan die Weltherrschaft an sich reißen kann. Shadow sieht sich doppelt herausgefordert, die finseteren Machenschaften seines Gegenspielers zu verhindern, denn der Wissenschaftler in seiner Gewalt ist zugleich der Vater der schönen Margo Lane… Als 1989 Tim Burtons „Batman“ von Warner Brothers an den Kinokassen Erfolge feierte, sollte auch bei Universal Pictures ein Superheldenfilm realisiert werden. Da kam es gerade recht, dass Produzent Martin Bregman bereits acht Jahre zuvor die Rechte an „The Shadow“ gekauft hatte und fand in Autor David Koepp einen Liebhaber, der schon als Kind die Radiosendungen verfolgte und somit die perfekte Vorraussetzung erfüllte, dem Comichelden ein angemessenes Drehbuch zu schreiben. Große Erwartungen wurden mit dem von Russel Mulcahy gedrehten Film seitens des Studios verknüpft, denn man hoffte, durch einen Erfolg weitere Fortsetzungen produzieren zu können. Doch „Shadow und der Fluch des Khan“ wurde den Erwartungen nicht annähernd gerecht, nie wieder durfte er auf der Leinwand das Böse bekämpfen und kaum eine die geplanten Merchandise-Produkte erblickten nie das Licht eines Spielzeugladens oder Kinderzimmers. Das allerdings macht den Film an sich nicht schlecht, vielmehr wird deutlich, wie viel Mühe sich Autor, Produzent und Regisseur gaben, dem Vorbild gerecht zu werden. Der Film schämt sich glücklicherweise keine Sekunde, eine Comicverfilmung zu sein und besticht durch seinen naiven Charme sowie die zwar stilisierten aber detailverliebten Kulissen und Kostüme, die dem Zuschauer New York der 20er Jahre vor Augen führen. Die größtenteils animierten Spezialeffekte sind heutzutage natürlich längst überholt, dürften damals allerdings recht überzeugend gewesen sein. Alec Baldwin als anfänglich skrupelloser Drogenbaron, der sich später zum charmanten Großstadt-Playboy mit Geheimidentität verwandelt, macht seine Sache ebenso gut wie Penelope Ann Miller als mysteriöse Margo Lane. John Lones Shiwan Khan bleibt an sich etwas blass, ist aber durch seine mongolischen Krieger sehr wirkungsvoll in Szene gesetzt und Ian McKellen als Dr. Reinhardt Lane liefert wie gewohnt tadellose Arbeit. Insgesamt ist „Shadow und der Fluch des Khan“ nicht das große Kino, das er vielleicht sein sollte, aber vielleicht macht auch gerade dieser solide B-Film-Charakter diesen Film heute noch so unterhaltsam. Einer Fortsetzung bedarf es tatsächlich nicht, aber ein Abend lässt sich ohne Probleme und Langeweile durchaus mit diesem Film füllen. Zur Musik: Komponist Jerry Goldsmith hat in den 50 Jahren seiner Karriere fast jedes Genre vertont, allerdings stehen gegen unzählige Thriller, Actionfilme und Dramen nur zwei Superheldenfilme: „Supergirl“ und „The Shadow“. Die erste Hälfte der 90er war im Schaffen des Komponisten hauptsächlich von der Vertonung kleinerer Dramen, Komödien und Thriller bestimmt, sodass „The Shadow“ eine willkommene Abwechslung im Spätwerk Goldsmiths darstellt. Auch, wenn – wie so oft – in dieser Musik eine gewisse Portion Routine mitschwingt, so handelt es sich dennoch um eine unterhaltsame und erfrischende Partitur, die dem Film sehr zu Gute kommt. Die Musik ist sehr orchestral und leitmotivisch konzipiert, allerdings verzichtet Goldsmith nicht auf elektronische Hilfsmittel, die allerdings hauptsächlich zum tragen kommen, um übernatürlich Geschehnisse oder Traumsequenzen untermalen. Für den Helden komponierte Goldsmith ein Hornthema, das sowohl heroisch klingt als auch über einen gewissen mysteriösen und geheimnisvollen Touch verfügt. Der einzige Kritikpunkt, den man äußern könnte wäre, dass dieses Thema bei jeder Gelegenheit ausgespielt und kaum variiert wird. Margo Lane wird durch ein lyrisches aber sehr subtiles Thema charakterisiert während Shiwan Khan eine bedrohliche Melodie zugeschrieben bekommt, die mal archaisch in den Holzbläsern über donnernde Perkussion oder als nobler Blechchoral erklingt. Überhuapt fällt der ungewohnt massive Gebrauch exotischen und westlichen Schlagwerks für Shiwans Machenschaften auf, die der Musik eine weitere starke Facette verleihen. Die Actionmusik ist – ausnahmsweise – nicht durch ungerade Taktarten, sondern hauptsächlich in ein 6/4-Metrum gegliedert. Zum Filmstart erschien ein werbewirksam konzipiertes Album bei Arista Records, welches kurze Ausschnitte aus der Radiosendung mit Orson Welles, Songs aus dem Film und eine rund halbstündige Portion von Goldsmiths Filmmusik enthielt. Da das Album schon länger vergriffen ist und Goldsmith über eine Stunde Musik für den Film einspielte wäre „The Shadow“ ohne Frage eine Musik, bei der sich eine Expandierung ohne Frage lohnen würde, da das Album viele unterhaltsame Passagen der Musik nicht enthielt.
  19. Da ich die 62-minütige Fassung sowie Vol.2 habe wäre eine Deluxe Edition ein bequemer Bonus gewesen.
  20. Da bin ich erleichtert. Bis auf: Guns for San Sebastian 89 The Cincinnati Kid: 5CD Lalo Schifrin set 104 A Guide for the Married Man (Williams) 160 Farewell My Lovely/Monkey Shines 174 The Wonderful World of the Bros Grimm/The Honeymoon Machine 196 hab' ich die Gott sei Dank alle
  21. Das sind ja Hammernachrichten - in jeder Hinsicht. Was kann denn 5 CDs füllen? "Zehn Gebote" vielleicht? Von Newman, Rozsa oder Goldsmith würde mir da nichts einfallen... "Lionheart" sieht auch super aus und scheint außerhalb des Varèse-Clubs zu erscheinen. Enthielten beide CDs nicht fast die komplette Musik? Selbst wenn sie nur beide Alben zusammen schmeißen - immerhin gäbe es diesen Score wieder zu vernünftigen Preisen und alles auf einem Mal!
  22. Da hat Thomas absolut recht: Die schwarze Edition ist und bleibt die beste Präsentation der alten Star Wars Scores. Hast gut daran getan, auf ihn zu hören
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