Mike Rumpf
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Hildur Guđnadóttir - A Haunting in Venice
Mike Rumpf antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
So, habe den Film nun auch gesehen: Meine Kritik zur Musik findet sich unter: https://www.filmmusik2000.de/a-haunting-in-venice-hildur-gudnadottir-wenn-sich-die-geister-nicht-bewegen . Ich bin da auch eher bei Jon Broxton. Passabler Film, schwache Musik, die die Inszenierung ziemlich ausbremst. -
Hab die Doppel-CD jetzt hier und kann das Album sehr empfehlen. Wirklich schöner Score aus der für mich besten Schaffensperiode Yareds. Ich finde zwar The English Patient, Cold Mountain und Message in a Bottle noch etwas stärker, aber diese melancholische Italien-Stimmung ist schon sehr gut getroffen.
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Kilars Dracula Live in Concert in Braunschweig
Mike Rumpf erstellte ein Thema in Filmmusik Diskussion
Kam heute rein. Das diesjährige Braunschweiger Filmfestival startet im November mit Coppola Dracula. Frank Strobel wird dirigieren -
The Fall - Season 1 (R: Jakob Verbruggen, GB 2012) Gillian Anderson nimmt es dieser britischen Serie in Dublin mit einem Serienkiller auf (Jamie Dornan), der nachts schwarzhaarige junge Frauen mordet, tagsüber aber ein beschauliches Leben mit Frau und zwei kleinen Kindern lebt. Die Identität des Mörders ist dabei von Beginn an klar. Insofern ist die Spannung begrenzt und es geht eher um das "Wie": die Polizeiarbeit und den Voyeurismus, dem Täter bei Planung und Umsetzung seiner Gewaltakte zuzusehen. Doch das ist alles so trist und fade inszeniert, so bar jedes Erkenntnisgewinns, dass das allenfalls halbwegs funktioniert. Dazu gibt es völlig absurde Szenen: Anderson spielt die unterkühlte Stella Gibson, die eigentlich im Zuge der Innenrevision die Polizeiarbeit kontrollieren soll. An ihrem ersten Tag fährt sie an einem Tatort einer Schießerei vorbei, hält an und ruft dem leitenden Polizeibeamten, den sie erstmalig sieht, vor allen Anwesenden ihre Hotelzimmernummer zu. Und der Cop erscheint dann auch tatsächlich abends bei ihr zum Stelldichein. Anderes Beispiel: Eine junge Frau wird gestalkt, jemand ist in ihre Wohnung eingedrungen, hat Vibrator & Dessous auf ihrem Bett arrangiert. Sie verzichtet auf Anzeige, bleibt weiterhin ohne Sicherheitsmaßnahmen in der Wohnung und wird wenige Tage später Opfer des Killers. Richtig penetrant ist der belehrende feministische Zeigefinger: Fast alle Männer sind hier toxische Arschlöcher: sexistisch, misogyn und gewalttätig. Frauen dagegen alle tough, liebevoll und stark. Dämlicher Höhepunkt ist ein Dialog zwischen Gibson und einer Pathologin: "Wie kann man nur Töchter vor solchen Menschen bewahren, was sagt man ihnen" - "Sich von seltsamen Männern fernhalten" - "Und wie erkennt man diese?" - "Na gut, vielleicht sollten sie sich vor allen Männern fernhalten"... Natürlich ist es wichtig, Gewalt gegen Frauen zu thematisieren, aber in "The Fall" passiert das so stereotyp und unterkomplex, dass es ziemlich ärgerlich ist. BTW: Die Suche nach dem Täter geht noch zwei Staffeln weiter. Aber das dann definitiv ohne mich.
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Tokyo Vice (USA 2022-24) HBO-Serie, die nach wahren Begebenheiten von einem US-Journalisten erzählt, der Ende der 90er-Jahre bei einer Zeitung in Tokio anheuert. Im Rahmen seiner Recherchen legt er sich mit der Yakuza an und gerät in Lebensgefahr. Produziert wurde das Ganze von Michael Mann und ist mit Ansel Elgort (West Side Story) und Ken Watanebe einigermaßen prominent besetzt. Die Serie fesselt und liefert einen faszinierenden Einblick in die japanische Gesellschaft. Größte Stärke ist dabei die Figurenzeichnung, die den Figuren bis in die Nebenrollen Raum gibt und sie sehr charismatisch zeichnet. Weniger überzeugend sind manche Drehbuchwendungen und gelegentlich wird die Glaubwürdigkeit etwas strapaziert. Blass ist auch die Filmmusik, die viel Potenzial liegen lässt. Aber dennoch eine absolut sehenswerte Serie, die nach 2 Staffeln auch ziemlich rund endet (danach leider gecancelt wurde). Staffel 1 findet man übrigens gerade in der Mediathek von ARD/ZDF.
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Leave the World behind (USA 2023, Sam Esmail) Noch ein Film über die Apokalypse. Hier ereilt es die Filmfamilie der Sandfords (u. a. Julia Roberts) im Urlaub in einem edlen Ferienhaus. Hacker haben alles lahmgelegt. Und als auch noch die Eigentümer plötzlich vor der Tür stehen, Ansprüche anmelden und dabei verdächtig erscheinen, wächst das Unbehagen aller. Was zunächst faszinierend und doppeldeutig erzählt wird, entfaltet sich leider zu einem mäßig spannenden Endzeit-Szenario, das zwar um Themen wie Rassismus und Menschlichkeit kreist, dabei aber nie zu besonders interessanten Erkenntnissen gelangt. Richtig ärgerlich ist das abrupte Ende, das eher wie das Ende einer Pilot-Episode für eine Serie wirkt. Wie viele Netflix-Filme kann man sich den hier schon mal ansehen, hat ihn aber ebenso schnell wieder vergessen.
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Le passé - Das Vergangene (Asgar Fahadi, F/Iran 2013) Asgar Fahadi ist wirklich ein Meister im dokumentarischen, dem Realismus verpflichteten Erzählen. Das war schon in Nadar & Simin so und ist auch in Le passé nicht anders: Ein Iraner kehrt nach Jahren der Trennung zu seiner Frau zurück, um die Scheidungspapiere zu unterschreiben. Doch statt in einem Hotel quartiert sie ihn bei sich zu Hause ein, wo er auf ihren neuen Partner trifft, dessen Frau nach einem Suizidversuch im Koma liegt. Daraus entspinnt sich eine berührende Dreiecks-Geschichte, in der auch die vernachlässigten Kinder eine große Rolle einnehmen. Toll ist, wie das Drehbuch hier jeder Figur eine eigene Perspektive & Berechtigung gibt. Wenn der Plot in der zweiten Hälfte dezente Krimi-Elemente einbaut, wird daraus eine durchaus fesselnde Erzählung. Weil der Handlungsort aber dieses Mal Paris statt Teheran ist, wirkt der Film dann doch etwas konventioneller und weniger reizvoll als sein Oscar-prämierter Vorgänger. Was ich bei allem Realismus auch etwas verlogen finde ist, wie attraktiv alle Schauspieler in diesem Film aussehen. Keine sichtbaren Spuren von Sorgen & Alltagsstrapazen. Dem ungeachtet spielt das Ensemble herausragend. Ist unter dem Strich dennoch ein guter Film.
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The Square (Schweden 2017, Ruben Östlund) Ich bin ja ein großer Fan von Östlunds Höhere Gewalt, für mich einer der besten Filme der jüngeren Vergangenheit. The Square, Östlunds Satire auf den Kunstbetrieb kann da nicht ganz mithalten. Im Mittelpunkt steht ein Museumsleiter, dessen Leben aus den Fugen gerät, als ihm Hand und Portmonnaie geklaut werden und alle seine Versuche, beides wiederzubekommen trotz schnellem Erfolg, alles nur schlimmer machen und der gleichzeitig einen Shitstorm aufgrund einer drastischen Werbekampagne bewältigen muss. Östlunds Figuren sind nie völlig moralisch einzuordnen, was Szenen unglaublich spannungsgeladen. Hat zum Beispiel der One Night Stand des Museumsleiter recht, von ihm nach der Partynacht Verantwortung und eine feste Bindung einzufordern oder ist das eigentlich völlig absurd? Diese beobachtende Offenheit, die bereits Höhere Gewalt auszeichnete, ist ganz wunderbar. Leider ist The Square aber etwas ausfasernd und nicht ganz so konzentriert erzählt wie der Vorgänger. Trotzdem äußerst sehenswert.
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Call me by your name (Italien/USA 2017, Luca Guadagnino) Es gibt Momente in Call me your name, da möchte man auf die Leinwand springen und mit den Figuren einen müßiggängerischen Sommer in der Lombardei verbringen. So hinreißen ist das inszeniert. Timothee Chalamet und Arnie Hammer spielen die Romanze zwischen Jüngling und Doktoranden hervorragend. Ausstattung und Kameraarbeit sind vorzüglich. Und die Vater-Sohn-Szene am Ende ist wunderbar berührend. Und doch hat mich der Film nicht restlos überzeugt. Das liegt vielleicht daran, dass alles mit viel Liebe zum Detail aber auch einen gewissen Hang zum verklärten Kitsch erzählt wird. Schade auch, dass es da keine Originalmusik gibt, sondern nur ein Sammelsurium unterschiedlichster Musikstücke zu hören ist. Ich glaube, da hätte ein guter Filmkomponist noch viel mehr herausholen können. Trotzdem absolut sehenswerter Italien-Eskapismus. Gerade die erste Stunde hat eine zauberhafte Leichtigkeit, die viel Charme versprüht.
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The Walking Dead - Staffel 11 (USA 2022) Ich bin der Serie mehr oder weniger loyal über alle Jahre gefolgt, selbst über zum Teil schwache Staffeln/Folgen hinweg. Bereuen tue ich das nicht. Trotzdem ist es schade, wie viel Potential die Autoren leichtfertig liegenlassen. Das ist auch leider in der ansonsten grundsoliden letzten elften Staffel so. Es gibt tolle gesellschaftskritische Ansätze und Diskurse mit dem Commonwealth, exzellente Einzelfolgen. Doch weil es in einer Zombie-Serie Zombies geben muss, braucht es zum Finale natürlich eine Zombieherde, die durch die Tore der Stadt hineinbricht. Das ist eigentlich unnötig, weil schon x-fach vorher in der Serie gesehen und leider auch relativ schlampig erzählt. Schlimmer wiegt aber, dass man es nicht schafft, die Geschichte wirklich zu einem überzeugenden Ende zu führen, sondern mehrere Cliffhanger startet, die auf die verschiedenen Sequel-Serien verweisen, in denen es dann weitergehen soll. Das ist schlichtweg ärgerlich, weil z.B. die Subplots um Rick und Michonne nicht zu einem Ende geführt werden. Ich bin da ehrlich gesagt dann auch raus. Mich nervt das ausfransende nie zu einem Punkt kommende Erzählen über viele Filme/Serien zunehmend. Darauf habe ich keine Lust.
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Meine Kritik zu Women Talking ist nun auch online: https://www.filmmusik2000.de/women-talking-hildur-gudnadottir-heilende-musik
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Testo (D 2024, R: Kida Khodr Ramadan etc.) Kida Khodr Ramadan (4 Blocks) inszeniert hier einen Banküberfall als 7-Teiler bestehend aus 15-Minuten-Episoden. Warum, dass nicht ein Film ist - weiß man nicht. Was die ARD-Verantwortlichen geraucht haben, um den Projekt grünes Licht zu geben, ebenso wenig. Testo wäre so gern eine Mischung aus Tarantino und Guy Ritchie. Es geht da um einen Banküberfall, den ein paar Freunde im offenen Vollzug begehen und der in einer Geiselnahme endet. Und alles ist hektisch, wild und völlig irre inszeniert. Da kommt der Sohn des Bankräubers zum Fußballspielen vor der Bank, die Polizei sieht dabei tatenlos zu. Die Streifenpolizistin wird kurzfristig zur Verhandlungsführerin benannt. Und am Ende reicht ein von Haus des Geldes halbherzig abgeguckter Trick, um zu fliehen. Es ist gar nicht das Problem, dass das alles ziemlich absurd und realitätsfern ist. Das ist im deutschen Einheitsbrei ja durchaus mal sympathisch. Das Problem sind schlechte Dialoge, eine manieristische Kameraarbeit, schlechtes Timing, Overacting von den Darstellern und eine selbst für deutsche TV-Verhältnisse unterirdische Filmmusik . Das alles ist so unfassbar schlecht, dass es wehtut. Ramadan ist ein guter Schauspieler, aber mit Regie & Drehbuch hat er sich hier gnadenlos verhoben.
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Ich finde, was den ersten WK angeht, auch immer noch Bataillon der Verlorenen von Francesco Rosi herausragend. Ich muss aber gestehen, das ich den 30er von Milestone von Im Westen nichts neues noch nicht gesehen habe.
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Im Westen nichts Neues (D 2022, Regie: Edward Berger) Es ist natürlich sensationell, dass ein deutscher Kriegsfilm auf internationalem Niveau mithalten kann und bei der Oscar-Verleihung im Vorjahr für so viel Furore sorgte. Dass ist absolut beeindruckend und verdient allen Respekt. Klar ist auch, dass die Antikriegsbotschaft aktueller und wichtiger denn je ist. Insofern hat dieses Update zweifellos seine Berechtigung. Wenn man aber den ein oder anderen Kriegsfilm gesehen hat, dann relativiert sich das Bild schon ein wenig. Letztendlich gibt es hier kaum etwas, dass man nicht schon in einem anderen Kriegsfilm genauso gut oder besser gesehen hat. Mich hat auch das ein oder andere Klischee gestört, wie die völlige Überzeichnung der bösen Generäle. Das gipfelt ja in dem Angriffsbefehl 15 Minuten vor Beginn des Waffenstillstands, der nach allem was ich weiß, kompletter historischer Blödsinn ist. Das ist filmisch natürlich effektvoll, weil es den ganzen Irrsinn noch einmal auf die Spitze treibt und erschüttert. Es zeugt aber auch von einer gewissen Effekthascherei. Vielleicht braucht man das, um ein jüngeres Publikum zu erreichen, aber ich denke gleichzeitig, dass hier weniger mehr gewesen wäre. Bertelmanns Filmmusik fand ich eher schwach. Klar, dass Drei-Noten-Motiv funktioniert gut, hämmert sich fanalartig in die Gehörgänge. Das vergisst man nicht so schnell. Doch abseits davon bleibt wenig hängen. Für mich ziemlich überschätzt und niemals einen Oscar wert.
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Ich hab da etwas zusammengemischt
Mike Rumpf antwortete auf Stefan Janias Thema in Filmmusik Diskussion
Danke Dir. Audacity kenn ich. Hab nur noch keine Bearbeitung damit gemacht. Wird vielleicht mal Zeit... -
Ich hab da etwas zusammengemischt
Mike Rumpf antwortete auf Stefan Janias Thema in Filmmusik Diskussion
Noch eine technische Frage: Wie hast Du diese Ausschnitte/Suiten erstellt? Welches Programm nutzt Du da? Generell hätte ich durchaus auch ein paar Filmmusik-Stücke, die ich mir in dieser Kategorie gut vorstellen könnte. Kann man mp3s in einen Post hochladen oder muss das irgendwo im Netz sein? -
Ich hab da etwas zusammengemischt
Mike Rumpf antwortete auf Stefan Janias Thema in Filmmusik Diskussion
Danke auch von mir für die tolle Idee. Macht echt Spaß, da mitzuraten... Einziges Feedback von mir. Ich habe nicht so oft hier reingeguckt, um immer die neuen Clips mitzukriegen. Vielleicht etwas mehr Zeit bis zur Auflösung lassen? -
Ich hab da etwas zusammengemischt
Mike Rumpf antwortete auf Stefan Janias Thema in Filmmusik Diskussion
Hundertmal gehört... LOL... Zumindest offensichtlich mindestens 2-3 Mal https://www.filmmusik2000.de/trumbo-theodore-shapiro -
Ich hab da etwas zusammengemischt
Mike Rumpf antwortete auf Stefan Janias Thema in Filmmusik Diskussion
Hab die Clips 2/3 leider verpasst. Nummer 4 haut mich weniger um. Klingt ganz cool, aber auch schon wie Hundert Mal gehört... Da fehlt mir dann irgendetwas Zündendes, das hängen bleibt. -
In 3 Tagen bist du tot (R: Andreas Prochaska, Ö 2006) Österreich-Slasher nach dem "Ich weiß was Du letzten Sommer getan hast"-Prinzip. Süß, dass der Killer da noch mit SMS operierte. 00er Jahre halt. Auch wenn der Film sich bemüht, hier und da Stereotype zu konterkarieren, tun die Figuren immer noch ziemlich dämliche Dinge, um sich unnötig in Gefahr zu bringen ("wir gehen mal in Haus, wo wir den Killer vermuten..."). Der Film reiht sich in viele andere durchschnittliche im Genre ein. Aber kann man sich durchaus mal ansehen, wenn man Lust auf so etwas hat.
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Hive (Kosovo 2021, Regie: Blerta Basholli) Dieses anrührende Drama um eine Witwe im Kosovo, die mit den Frauen im Dorf beginnt, Aivar herzustellen, war vor 2 Jahren ein Festival-Hit. Nun endlich auch mal gesehen. Und es zeigt sich einmal mehr, dass weniger oft mehr ist. Beeindruckend ist die Beobachtungsgabe, mit der die Regisseurin Alltägliches einfängt und trotz der kurzen Lauflänge von nur 81 Minuten auch Nebenfiguren klar gezeichnet werden. Ein trauriger zugleich hoffnungsvoller Film. Klar geht es hier auch um Selbstermächtigung gegenüber patrichalen Gesellschaftsstrukturen. Doch hier ist es überzeugend erzählt und authentisch - ganz anders als in Sarah Polleys Women Talking, zu dem ich gerade eine Filmmusik-Kritik schreibe. Wer den also mal in der Mediathek von Arte & Co. erwischt und ein Faible für Weltkino hat, unbedingt ansehen.
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Poor Things (USA 2023, R: Yorgos Lanthimos) Wie van Triers Nymphomaniac ein großartiger Film über eine weibliche Selbstermächtigung. Poor Things spielt in einer absurd-bizarren Parallelwelt im Steampunk-Look, in der wilde Frankenstein-Experimente möglich sind. So entsteht Bella Baxter (Emma Stone) als junge Frau mit dem Gehirn eines Babys. Wie sieh die Welt, den Sex und die Männer entdeckt/entlarvt ist konsquenzt und mutig erzählt - bildgewaltig und hintersinnig. Emma Stone spielt die Rolle ihres Lebens und Mark Ruffalo als eitler Gockel ebenso. Wenn ich etwas einwänden könnte, dann vielleicht, dass diese Filmwelt mir momentweise ein wenig zu manieristisch vorkam. Ansonsten ein wilder Trip und sicher einer der großen Highlights des Jahres.
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Maestro (USA 2023, R: Bradley Cooper) Irgendwie wirkt dieses Biopic auf mich wie ein eitles Unterfangen, um ein paar Oscar-Nominierungen abzugreifen. Der Film reiht lose Episoden aus Leonard Bernsteins Leben aneinander, ohne jemals in die Tiefe zu gehen. Eigentlich erstaunlich, dass Carey Mulligan und Cooper selbst als beste Hauptdarsteller nominiert wurden. Denn eigentlich gibt es gar nicht so viele Szenen, in denen sie wirklich glänzen könnten. Cooper hat hier und da durchaus ein Händchen für elegante inszenatorische Einfälle, wie die Kamerafahrt vom Bett in den Konzertsaal zu Beginn. Doch das dient für mich keinem größeren Ziel, verdichtet sich zu keinem Zeitpunkt zu einer spannenden Erzählung. Gerade in der zweiten Hälfte wirkt der Film dann doch sehr bieder-konservativ. Die homosexuellen Eskapaden Bernsteins werden nur angedeutet, das wirkt schon sehr prüde. Und dann ist es wieder Bernsteins Frau Felicia, auf deren Schicksal der Film immer wieder den Fokus verschiebt. Ihr Dahinsiechen nimmt viel Zeit ein. So will Maestro von allem ein bisschen etwas zeigen, aber ich habe mich gefragt, was der Film eigentlich erzählen will. Dass es Frauen berühmter Männer schwer hatten/haben? Der Film ist fast ausschließlich mit Bernsteins Musik unterlegt. Das rettet zumindest die Tonebene. Natürlich keine filmische Gurke, aber ein ziemlich durchschnittlicher Film.
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Ich hab da etwas zusammengemischt
Mike Rumpf antwortete auf Stefan Janias Thema in Filmmusik Diskussion
Würde auch auf 90er tippen. Sind zumindest keine zeitgeschmäcklerischen Gimmicks drin, die auf 80er oder gar 70er schließen lassen würden. Von der Orchestersprache passt das auch eher. Nur von wem? So modernistisch haben da nicht so viele komponiert. Vielleicht etwas von Don Davis? -
No hard Feelings (USA 2023, Regie: Gene Stupnitsky) Komödie, in der reiche Eltern Jennifer Lawrence einkaufen, um ihren schüchternen Sohn wachzuküssen und "hart" zu daten. Lawrence spielt die schnoddrige Maddie umwerfend mit viel humoristischem Talent. Der Kontrast zwischen ihrer Figur und dem unbedarften Percy sorgt für einige witzige Szenen. Leider bleibt das Lachen im letzten Drittel unfreiwillig im Halse stecken, weil der Film überhaupt keine Haltung zu seiner Geschichte hat. Sympathisch ist zwar, dass es immerhin zu einer Annäherung zwischen den gesellschaftlichen Klassen kommt, Percy und Maddie am Ende Freunde werden. Doch ansonsten ist vieles an No hard Feelings verlogen: z.B. dass das Drehbuch so gar kein Problem damit hat, dass hier reiche Eltern quasi eine Frau für den Sohn einkaufen, um ihn „wachzuküssen“. Und damit dass nicht zum moralischen Problem des Drehbuchs wird, darf es dann eben auch nicht wirklich zum Akt kommen. Das wird dann auch für den Unterhaltungswert des Films zu einem Problem, weil diese aneinander gereihten „Beinahe-Sex“ Szenen eher feige und prüde, denn sonderlich lustig wirken. Dabei hätten sie so viel Potential gehabt. Die Auflösung des Auto-Schadens am Ende ist natürlich eine Frechheit: Maddie bekommt als Bezahlung für ihre "Dienste" ein kaputtes Auto, deren Reparatur sie dann auch noch selbst tragen muss? Und Percys Verhältnis zu seinen Helikopter-Eltern bleibt völlig unangetastet?