Mike Rumpf
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Stranger Things - Season 4 - Part 1 Nach der ziemlich schwachen dritten Staffel war ich unsicher, ob ich die Serie weitergucken wollte. Nun bin ich froh es doch gemacht zu haben. Denn Stranger Things schafft es (mit kleinen Abstrichen) in der vierten Staffel wieder an die erste anzuknüpfen. Die Episode "Dear Billy" dürfte (ohne zu spoilern) die beste der gesamten Serie sein. Ohnehin war ich überrascht, wie liebevoll, sorgfältig und auf den Punkt vor allem die ersten Episoden inszeniert sind und wie filmhaft das alles wirkt. In der vierten Staffel gibt es etwas mehr Horror-Elemente als zuvor. Die sind grandios inszeniert, sowohl filmisch wie akustisch. Dass Kate Bushs "Running up that Hill" eine prominente Rolle einnimmt ist natürlich zusätzlich sympathisch. Wie der Song in der "Dear Billy"-Episode in den Score wandert, ist wirklich gekonnt. Natürlich gibt es auch wieder zahlreiche Filmzitate von Schweigen der Lämmer bis Wes Anderson. Tolle Staffel, der man die lange Vorbereitung und das hohe Budget ansieht. Nach der fürchterlichen vierten Staffel von Star Trek Discovery eine positive Überraschung, die ich so nicht erwartet hätte.
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Habe mir die Deluxe nun auch gegönnt. Sehr schöner Score, den ich viele Jahre gar nicht auf der Rechnung hatte. Ich finde die Expandierung lohnt sich durchaus, weil Howards Themen die Musik tragen, die auch in den Suspense-Stücken nie generisch wirkt. Erstaunlich bei dem Zeitdruck, unter dem die Musik entstanden ist.
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Irgendwie wirken die Oscars in den letzten Jahren immer absurder. Die Auswahl der Nominierten und die Gewinner erscheinen mir oft ziemlich wahllos. Coda als bester Film? Ein Remake eines französischen Erfolgsfilms, welches sich fröhlich bei Caroline Links "Jenseits der Stille" bedient. Das ist ein netter Crowdpleaser, aber kaum mehr.
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Coco Chanel & Igor Stravinsky (Frankreich 2009, Regie: Jan Kounen) Über weite Strecken ist das Biopic über die Liebesaffaire zwischen der berühmten Mode-Designerin und Stravinsky (Mads Mikkelsen) traumhaft anzuschauen. Der Film beginnt mit der Uraufführung des "Sacre" in Paris, eine bemerkenswerte Ensemble-Szene mit Ballett-Aufführung, Orchester-Spiel, Eklat auf den Rängen und der spannungs-geladenen Situationen hinter dehn Kulissen. Auch sonst sonst ist Kounens Film, an Originalschauplätzen gedreht, edel ausgestattet mit erlesenen Kostümen. Die wort-karge Handlung fällt dem gegenüber ab. Es ist eben eine klassische Dreiecksgeschichte, die hier erzählt wird. So richtig weiß das Drehbuch auch nicht, wie es die Handlung zu einem Abschluss bringen soll. Der Film endet mit einer nicht uninteressanten, aber insgesamt doch etwas unmotiviert wirkenden Montage-Sequenz. Trotzdem sehr sehenswert, finde ich. Sehr gelungen ist auch die Integration von Stravinsky-Stücken mit der Filmmusik von Gabriel Yared.
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Invictus (USA 2009, Regie: Clint Eastwood) Eastwoods Manela-Biopic über dessen Präsidenzschaft und die Rugby-WM 1995, die Südafrika letztlich gewann, ist ein edles Stück Erbauungskino dessen Optimismus wider allen Hindernissen gerade in diesen Tagen sehr wohltuend ist. Morgan Freeman ist absolut großartig als Mandela. Die offenbar präzise nachempfundenen Rugby-Szenen sind virtuos getrickst und der Dreh an Original-Schauplätzen lässt den Film besonders stimmungsvoll wirken. Feines klassisches Erzählkino. Wenn gut gemacht, mag ich das. Und das ist hier definitiv der Fall.
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Sehe ich ähnlich. Natürlich hat das Ganze eher B-Movie-Charakter und ist am Ende wirklich arg überfrachtet. Aber eine solide spannende Action-Unterhaltung ist das für mich allemal.
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The Shape of Water (USA 2017, Guillermo del Toro) Das ist einer derjenigen Filme, bei denen ich mich ernsthaft frage, warum der so viele Preise gewonnen hat. Del Toro plündert sich hier für seine "Beauty and the Beast"-Variante fröhlich durrch die Filmgeschichte, mixt E.T., Die fabelhafte Welt der Amelie mit Der Schrecken vom Amazonas und eben The Beauty and the Beast. Der Plot um eine Reinigungskraft in einem geheimen Forschungslaborie, die sich in ein Amphibienwesen verliebt und es befreit, ist so plakativ und unterkomplex erzählt, dass es unfassbar öde ist. Hier kämpfen Vertreter amerikanischer Minderheiten gegen den alten weißen Mann. Michael Shannon spielt Richard Strickland, der das "Monster" am liebsten tot sähe - ein rassistischer sexistischer Sadist, der völlig überzeichnet wird. Desplats oscar-prämierte Filmmusik suhlt sich im Amelie-Kitsch und die stilisierten Bilder von Dan Laustsen tauchen alles in einen Grünfilter, der an Die Stadt der verlorenen Kinder erinnert. Gäbe es nicht ein paar Gewaltspitzen und Nacktszenen, wäre das ein reines Kindermärchen - wobei ich denen dann doch eher empfehlen würde, noch einmal Spielbergs E.T. zu schauen.
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Star Trek Discovery - Staffel 4 (Paramount) Discovery war ja schon in den vorangegangenen Staffeln sehr durchwachsen. Staffel 4 ist nun noch einmal ein deutlicher Ausreißer nach unten. Wie hier Diversity missverstanden wird, um seine Toleranz in möglichst gefühlsduseligen Szenen zu beweisen, habe ich als ziemlich verkrampft empfunden. Schlimmer wiegt aber, dass diese Szenen wenig zur Handlung oder der Entwicklung der Figuren beitragen. Dass nach der dritten Staffel nun noch einmal die Existenz der ganzen Galaxie auf dem Spiel steht und in einem arg vorhersehbaren Plot mündet (der ein bißchen an Arrival angelehnt ist), macht diese Staffel völlig zur mühsamen Angelegenheit. Es bleibt dabei, dass die Autoren einfach nicht wissen, was sie mit der Serie anfangen sollen und sich gefühlt von Staffel zu Staffel schleppen. Eigentlich schade, weil die Serie zumindest visuell immer wieder beeindruckt. BTW: In Staffel 4 hat David Cronenberg einige schöne Cameos. PS: Zwei Albernheiten in der Serie die völlig absurd wirken. 1. Obwohl die Discovery inzwischen technologisch weit fortgeschritten ist, schaffen es ständig Eindringlinge (auch aus den eigenen Reihen), die Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen und sich z.B. auf die Brücke zu beamen. 2. Eigentich hat die Sternenflotte ja ein eher militärisches Rängesystem. Aber trotzdem kann ein Kadett mal evben zum ersten Offizier werden, darf ein Nicht-Mitglied auf der Brücke ein- und ausgehen. Und wenn sich jemand gegen Vorschriften widersetzt, hat das selten ernsthafte Konsequenzen. Solche Dinge gab es zum Teil auch in den Ur-Serien. Aber Discovery treibt das nun echt auf die Spitze.
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Inventing Anna (USA 2021, Netflix) Verfilmung der Lebengeschichte von Anna Sorkin, einer mittellosen russischen Socialite, die in den USA vor einigen viel Aufsehen erregte, indem sie sich erfolgreich als reiche Erbin ausgab und in der High Society für einige Zeit ein- und ausging, sich viel Geld erschlich, bevor dann der ganze Schwindel aufflog. Die Netflix-Serie verhandelt diese Trickbetrügerin erstaunlich differenziert, ohne einfache gut-böse-Schemata. Spannend ist auch der Blick auf die oberen Zehntausend, die so reich sind, dass es sich nicht mehr schickt, nach der Kredtitwürdigkeit des Gegenübers zu fragen, solange der Habitus von Aussehen, Benehmen und Kleidung stimmt. Inventing Anna erzählt damit letztendlich sehr viel über die Zeit, in der wier leben. Dabei hat das Drehbuch immer wieder kleine Wendungen im Gepäck, die der ohnehin schon unglaublichen Geschichte eine weitere Dimension verleihen. Absolut großartig ist Julia Garner in der Hauptrolle. Ich finde auch die Filmmusik von Kris Bowers (Bridgerton) in ihrer elektronischen Verspielheit als Sinnbild der Oberflächlichkeit sozialer Netzwerke und der dort produzierten Scheinbildern sehr passend.
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Die schönste Frau - La moglie più bella (Italien 1970, Damiano Damiani) Intensives Filmdrama (nach wahren Begebenheiten) um eine junge Frau in Sizilien (Ornella Muti in ihrem Filmdebüt), die von einem Mafiosi erst umworben, dann entführt und vergewaltigt wird. Damiani erzählt das als archaisches, unsentimentales Drama, dass kaum weiter vom italienischen Exploitationskino der 70er entfernt sein könnte. Dabei beeindruckt, wie sehr Damiani hier eine feministische Position einnimmt und damit seiner Zeit im Grunde ein gutes Stück voraus war. Morricones Filmmusik ist ähnlich stark. Herausragend etwa die Vertonung des Abendessens, bei dem Mafiosi und Eltern aufeinandertreffen. Eine Szene, die erst durch die kantige, fatalistische Musik ihr ganzes Bedrohungspotential entfaltet. Mir hat von Damiani ja auch schon L'isola di Arturo sehr gefallen. Was beide Filme auszeichnet ist, wie differenziert und subtil die Figuren und ihre Motivationen gezeichnet werden. Die schönste Frau gibt es in Deutschland auf BluRay mit ausführlicher Hintergrund-Doku. Kann ich nur empfehlen.
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Titane (F 2021, Julia Ducournau) Über den letzjährigen Gewinner der Golden Palme wurde ja schon viel geschrieben. Titane ist wahrlich ein wilder, radikaler und absurder Trip, von dem eine seltsame Faszinationskraft ausgeht. Der Plot dreht sich um Alexia, der man als Kind nach einem Verkehrsunfall eine Platte aus Titane in den Schädel gesetzt hat und die in der Folge einen Fetisch für Metall und Autos entwickelt. Das Trauma wirkt auch in ihr Erwachsenenleben nach. Aus einer Unfähigkeit zu Beziehung heraus entwickelt sie sich zur Serienmörderin... Zwischen Body Horror, Traum-Bewältigung, Gewalt-Rausch und Aussöhnung ist Titane über weite Strecken ein nihilistischer Film, der erst im letzten Drittel zu so etwas wie Hoffnung Anlass gibt. Der große Erfolg in Kritikerkreisen mag daran liegen, dass Ducournaus Film durch seine Unnahbarkeit und Genrewechsel viel Raum für tiefenpsychologische Projektionsflächen lässt. Doch das Ganze ist so sehr gegen den Strich gebürstet, dass ich mich schon ein wenig gefragt habe, was das alles eigentlich soll. Aber vielleicht wollte die Regisseurin auch nur die körperliche Verwandlung und Entfremdung von eigenen Körper während einer Schwangerschaft mit möglichst drastischer Symbolkraft bebildern. Filmisch gibt es viele Vorbilder. Da mag man an Polanskis Rosemarys Baby oder Cronenbergs Crash denken. Und vielleicht ist das letztlich auch der größte Einwand gegen Titane. Dass die Regisseurin hier vor allem geschickt rekombiniert, aber nicht zu einer wirklich rundum überzeugenden eigenen filmischen Vision findet. Sehenswert ist Titane aber dennoch, sofern man Lust auf Abseitiges hat.
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The lost Daughter (USA 2021, Maggie Gyllenhaal) Romanverfilmung eines Buches von Elena Ferrante (Meine geniale Freundin), die hier (vermutlich corona-bedingt) nach Griechenland verlegt wurde. Olivia Coleman spielt hier die einsame Leda in mittleren Jahren, die einen Strandurlaub auf einer Insel verbringt. Die Idylle wird jäh gestört, als eine Großfamilie einfällt und den Strand auf unangenehme Weise in Beschlag nimmt. Als die Tochter einer jungen Mutter verloren geht, fühlt sich Leda - selbst Mutter zweier Kinder - an die eigene Vergangenheit erinnert. Sie beginnt, mit den eigenen Lebensentscheidungen zu hadern. Was in dieser Kurzfassung vielleicht etwas seltsam klingt, ist ein beeindruckend subtiles Filmdrama, in dem Gyllenhaal virtuos mit Erzählelementen und Zeitebenen spielt. Großartig ist, wie sie in einzelnen Szenen immer wieder eine beklemmende Spannung aufbaut, den Zuschauer verunsichtert und die Situation dann auf unerwartete Weise auflöst. Die Filmmusik von Dickon Hincliffe unterstützt das auf hervorragende Weise (vielleicht aber nicht unbedingt eine Musik, die auch abseits der Bilder besonders gut funktioniert). Die Kamera-Arbeit von Hélène Louvart ist exzellent. Und die Schauspieler allen voran Olivia Coleman und Jessie Buckley sind oscar-verdächtig. Ein toller Film und sicher einer der besten des Jahrgangs. Warum der nicht für den besten Film nominiert bei den Oscars nominiert wurde, verstehe wer will.
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Being the Ricardos (USA 2021, Aaron Sorkin) Ich fand ja Sorkins The Trial of the Chicago 7 im Vorjahr eher durchscnittlich.Sein neuer Film ist reifer, profitiert aber auch davon, dass der limitierte Schauplatz (fast alles spielt in einem Fernsehstudio) hier viel mehr Sinn macht als beim Vorjahresfilm, der die Stimmung der späten 60er verfehlt, weil fast die gesamte Zeit im Gerichtssaal debattiert wird. Sorkin erzählt hier von der 50er Jahre Sitcom I love Lucy, die damals vor Live-Publikum aufgezeichnet wurde. Nicole Kidman und Javier Bardem spielen ein Schauspielerpaar, dass hinter der Kamera um gute Gags und Dialoge und immer wieder auch um die eigene Ehe ringt, wobei über Lucille zu allem Überflüss auch noch ein Kommunismus-Vorwurf als Damokles-Schwert hängt. Kondensiert auf die Produktion einer Episode begleitet der Film eine Woche im Leben der Beiden. Das ist wunderbar gespielt, mit starken Dialogen und einer berührend-melancholischen Musik von Daniel Pemberton versehen. Toller Film, der zugleich auch die Produktionsbedingungen im TV der 50er Jahre auf charmante Weise wieder auferstehen lässt.
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Ich bin Dein Mensch (D 2021, Maria Schrader) Das Vorzeigeland der Digitalisierung macht einen Film über künstliche Intelligenz: In Maria Schraders neuem Film bekommt eine Anthropologin einen menschen-ähnlichen Androiden nach Hause, der per Algorithmus als "perfekter Partner" programmiert ist. Nach drei Wochen soll das Experiment enden und sie ein Gutachten verfassen, ob die Roboter eine Zulassung bekommen sollen. Doch was macht das mit einem, wenn das Gegenüber Dinge sagt, nicht weil es sie meint, sondern weil sie einprogrammiert wurden. Kann die Illusion des perfekten Partners funktionieren oder ist es ein Selbstbetrug? Ich bin Dein Mensch verhandelt spannende Fragen. Doch damit man sie sinnvoll diskutieren kann, braucht ein Film ein überzeugendes Setting. Doch gerade das fehlt hier. Das Gegenwarts-Berlin steht im krassen Gegensatz zum hier gezeigten technischen Fortschritt in der KI oder der Hologramm-Technik. Der Rahmen des Experiments wirkt absurd unwissenschaftlich (kein Monitoring). Wie der Android sich mit Strom versorgt? Egal. Nun könnte man sagen: Ist halt ein philosophisches Filmmärchen um das Wesen der Liebe und kein Big Budget-SciFi. Doch das alles ist so bieder fernsehhaft gefilmt, so statisch gespielt und inhaltlich feige, um auch mal Abgründe auszuloten - dass es unfassbar öde ist. Um das mal an einem konkreten Beispiel festzumachen: Dass abschließende Gutachten (dass vom Einsatz der Androiden abrät) wird aus dem Off vorgelesen. "Show, don't tell" - möchte man zurufen... Eigentlich auch drollig, wie wenig man der Produktion vertraut hat: Premiere war für den deutschen Oscar-Beitrag direkt im Fernsehen. Wenn man Schraders berührende Netflix-Miniserie Unorthodox sieht, ahnt man dass hier auch die Produktionsbedingungen Schuld sein könnten und nicht die Regisseurin. Wie dieser zutiefst mittelmäßige Film aber dan noch den deutschen Filmpreis gewinnen konnte, während zum Beispiel der ungleich relevantere "Die Saat" leer ausging, wirft bei mir echt Fragen auf. Das Vorzeigeland der Digitalisierung macht einen Film über künstliche Intelligenz. Und genau so sieht er aus.
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Coda (USA 2021, Siân Heder) Coda ist ein Remake des französischen Films Verstehen Sie die Béliers? (2014) wobei der Schauplatz vom Bauernhof an die Küste verlegt wurde. Großes Vorbild beider Produktionen dürfte aber Caroline Links Jenseits der Stille (1996) sein, von dem der ein oder andere Gag dann doch entliehen ist. Aber nach 25 Jahren darf man eine Geschichte gerne noch einmal erzählen. Alles an Coda ist nett und charmant, im positiven wie im negativen Sinne. Einmal mehr geht es um eine junge Frau, deren Eltern gehörlos sind und die bei jeder Gelegenheit dolmetschen und aushelfen darf, aber eigene (musikalische) Ziele verfolgt. Die Klarinette aus Jenseits der Stille ist hier der Gesang. Sian Heder erzählt das alles unverkrampft, mit leichter Hand. Das ist schon sehr unterhaltsam, hübsch bebildert und gut gespielt. Emilia Jones (Locke & Key) ist eine kleine Entdeckung. Mehr als solides Arthouse-Wohlfühlkino ist das trotzdem nicht und sicher nicht einer der besten Filme des abgelaufenen Kinojahres.
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Sehr erwartbare Nominierungen, wobei ich noch eher mit French Dispatch und Spencer gerechnet hätte. Encanto war klar, Dune und The Power of the Dog waren klar. Hoffe auf einen Sieg für Greenwood.
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veröffentlichung Sony Classical: John Williams - The Fabelmans
Mike Rumpf erstellte ein Thema in Scores & Veröffentlichungen
Laut Variety wird die Musik zum Spielberg-Film nächsten Monat aufgenommen. https://variety.com/2022/artisans/news/john-williams-turns-90-celebrating-1235172996/?fbclid=IwAR2eeh_5oExat2w7T37iinexALO7R481Os9EN3UMWcHMhsO2Z2DJG2jB0sM -
White Bird in a Blizzard (USA 2014, Gregg Araki) Nochmals Shailene Woodley: Dieses Mal als fast erwachsene Tochter in einer Familie, bei der von einem Tag auf den anderen die Mutter (Eva Green) spurlos verschwindet. Araki entwickelt daraus ein durchaus berührendes Drama um eine dysfunktionale Familie, in der es überweite Strecken um wenig eindeutige Zuschreibungen und Zwischentöne geht, die offen lassen wie Figuren und Situationen zu bewerten sind. Auch wenn die Inszenierung eher plakativ ist, bleibt so vieles offen. Etwas schade ist (das mag aber auch in der Roman-Vorlage schon so sein), dass am Ende dann doch alles eindeutig aufgeklärt werden muss. Wie schön wäre dieses Drama gewesen, wenn das Sortieren und Einordnen der Fantasie des Zuschauers überlassen worden wäre.
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The Ice Road (USA 2021, Jonathan Hensleigh) Mich hat dieser Actioner mit Liam Neeson wohltuend an das Actionkino der 80er und 90er erinnert. Neeson spielt hier einen Trucker, der in einem Rettungskommando mitfährt, bei dem ein Bohrkopf so schnell wie möglich zu einer Mine gebracht werden muss, in der nach einem Unglück Arbeiter auf ihre Rettung harren. Problem nur, dass der Weg über die sogenannte Ice Road im Norden Kanadas führt, also über eine Straße aus Eis, die langsam zu schmelzen beginnt. Fährt man zu langsam, droht man einzubrechen. Fährt man zu schnell, werden Wellenbewegungen im Eis ausgelöst, die ebenfalls zum Brechen des Untergrunds führt. Das Setting ist schon atemberaubend und es gibt solche Straßen offenbar wirklich. Wenn einer der LKWs einbricht, dann ist das wirklich schon spektakulär in Szene gesetzt. Ohnehin geizt The Ice Road nicht mit tollen Bildern. Alles andere ist ziemlich stereotyp und äußerst konventionell in Szene gesetzt. Formelhaft trifft es da schon ganz gut. Hier und da wäre weniger auch mehr gewesen. Da verschenkt der Film Potential oder überlädt den Plot auf unnötige Weise. Trotzdem: ich mag den Film (der in der Kritik fast nur in der Luft zerrissen wurde), weil er solide, wohilge Unterhaltung und ein originelles Setting bietet (Lohn der Angst muss ich endlich auch mal sehen...).
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Adrift (USA 2018, Baltasar Kormákur) Wahnsinn, wieviele Survival-Filme Hollywood in den letzten 10-15 Jahren produziert hat. Hier ist der Schiffbruch nur der Aufhänger für ein sentimentales Melodram, in dem die große Liebe beschworen wird. Ein junges Pärchen erleidet auf hoher See Schiffbruch (nach wahren Begebenheiten). Erzählt wird das auf zwei Zeitebenen (vor und nach dem Unglück) mit einem kleinen Twist gegen Ende. Ordentliches Drama mit einer überzeugenden Shailene Woodley in der Hauptrolle. Nur leider dümpelt der Film im Mittelteil etwas ereignislos auf dem Wasser vor sich hin. Die Filmmusik von Volker Bertelmann bleibt genauso blass wie die Handlung und ihr mangelt es genauso am gewissen Etwas wie der Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern. Kein wirklich schlechter Film, aber auch kein wirklich guter.
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After.Life (USA 2009, Agnieszka Wójtowicz-Vosloo) Eigentlich raffinierter Psychothriller, in dem sich Christina Ricci nach einem heftigen Verkehrsunfall im Leichenhaus wiederfindet, wo sie vom Bestatter (Liam Neeson) hergerichtet wird. Doch obwohl sie sich quick-lebendig fühlt, erzählt ihr der Bestatter, dass sie tot sei und sich in einer Art Zwischenzustand befände. Einen großen Reiz bezieht der Film daraus, dass man als Zuschauer nicht so genau weiß, ob wir es hier mit einem Psychopathen zu tun haben oder Riccis Figur wirklich gestorben ist. Leider verschenkt der grundsolide Thriller dabei aber sehr viel Potential: Sei es die völlig generische Musik von Paul Haslinger, die die spannende Drehbuchkonstruktion völlig herschenkt. Sei es die Overflächlichkeit, mit der die philosophischen und existentiellen Themen hier verhandelt werden (immerhin werden sie das aber) und sei es dass etwas ungelenke Ende, dass 1-2 Schnörkel zu viel zieht um zu einem durchaus überzeugenden Schluss zu kommen. Sehenswert ist das Ganze aber trotzdem allemal. Mit Einschränkungen ein Geheimtipp.
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Der beliebteste Soundtrack 2021 / Nominierungen
Mike Rumpf antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in 2021
Nee, so wichtig nimmt sich der Film gar nicht. Mich hat da eher gestört, wie sehr das Richtung Tarantino schielt. Davon ist sehr lustvolles, spritziges Kino, wo Stil über Substanz siegt. Kompositorisch eher solide. Was aber alles rausreißt sind die melodischen Einfälle. Ein Ohrwurm jagt da den nächsten. Das ist sehr energetisch, frisch und macht Spaß. -
Der beliebteste Soundtrack 2021 / Nominierungen
Mike Rumpf antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in 2021
The Harder they fall finde ich tatsächlich ziemlich großartig und auszeichnungswürdig. Ist auf jeden Fall in meinen Top 5 für 2022. -
Hochzeit: Auflösende, imposante, positive Musik gesucht
Mike Rumpf antwortete auf yimmiks Thema in Der musikalische Rest
Und mal out of the box etwas nicht Triumphantes, aber auch mit weniger Zuckergehalt: -
Hochzeit: Auflösende, imposante, positive Musik gesucht
Mike Rumpf antwortete auf yimmiks Thema in Der musikalische Rest
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