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Mike Rumpf

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Alle Inhalte von Mike Rumpf

  1. Nee, er stimmt Dir nich zu. Er hört bei allen seiner Lieblingsmusiken nur Ausschnitte. TFA ist da offenbar keine positive oder negative Ausnahme.
  2. Ja, unbedingt. Aber irgendwie schafft es die Musik nie mehr zu sein als die Summer der Einzelteile. Vielleicht ist auch nur der Albumschnitt unglücklich. Hab den Film immer noch nicht gesehen...
  3. Im Grunde höre ich andere Williams-Musiken auch häufiger als Star Wars oder Indiana Jones. Ich habe da so meine persönlichen Hörfavoriten wie Seven Years in Tibet, A.I., Minority Report, Empire of the Sun, Angelas Ashes oder Jane Eyre. Ach und Jurassic Park/Lost World finde ich umwerfend. Aber das nur so am Rande. Zeigt aber vielleicht auch, dass Rezeption im Diskurs nicht ganz unwichtig ist. Also nicht nur die Frage: Was ist intendiert? Sondern auch Wie kommt es an und warum?
  4. Nein, finde ich eben nicht. Natürlich erreicht TFA als siebenter Film und als Alterswerk nicht mehr die Frische und thematische Inspiriertheit der Ur-Trilogie. Themen, die so in die Popkultur eingehen, kann man sicher nicht am Reißbrett planen. Insofern muss man da tatsächlich abstufen. Das "Meisterwerk"-Geschrei halte ich auch für völlig überzogen. Aber "Leerläufigeres" gibt es eigentlich in allen Episoden. Und man könnte auch argumentieren, dass es bei den alten Doppel-CDs bereits hier und da des Guten zu viel ist. Bei TFA, höre ich auch die reduziertere, glattere Orchestersprache im Vergleich zu den Prequels. Ich denke, dass liegt aber auch in der filmischen Vorlage begründet. Wo Lucas bei den Prequels teilweise doch ungelenk, überladen und wenig stilsicher inszeniert, lag bei Episode 7 merklich der Schwerpunkt darauf, die Fans in der Masse wieder zurückzugewinnen. Dementsprechend ist auch der Film sehr stark darauf auslegelegt, den Kern von Star Wars in modernisierter Form herauszuarbeiten. Und das tut er sehr konzentriert und auf den Basis-Plot reduziert. Dem trägt die Williams-Musik Rechnung, in dem sie in manchen Szenen zurückhaltender und transparenter agiert. Ich finde daraus ergeben sich gerade erst die bemerkenswerten Kontraste, wenn das Rey-Thema dann in seinen vielen Variationen aufblüht. Insofern macht es für mich auch wenig Sinn, obige halbe Stunde derart zu programmieren wie oben nahegelegt. Und noch mal zurück zu Ep. II: Ich finde die E-Gitarren in "The Case through Coruscant" als Einfall auch klasse. Aber das Stück ist für mich in seiner Binnenstruktur mehr geschäftig, denn besonders überzeugend. Ich mag an TFA gerade die Klarheit im Ausdruck. Das Detailverliebtheit und filigrane Instrumentsoli nicht zwangsläufig des Rätsels Lösung sind, sieht man ja auch an The BFG, wo der Funke bei den meisten Hörern (inklusive mir) einfach nicht überspringen will.
  5. Ich glaube, ich bin aus der Diskussion raus. Ich kann den Vorwurf der Lustlosigkeit oder Uninspiriertheit überhaupt nicht nachvollziehen. Ich sehe auch nicht, in welcher Hinsicht TFA zu den Prequel-Musiken eklatant abfälllt (ich würde es umgekehrt sehen: ich finde die Musiken zu Ep. 2 & 3 als sehr durchwachsen, mit viel Leerlauf). Irgendwie müsstet ihr die Argumente da noch schärfen. So klingt es für mich alles eher geschmäcklerisch nach dem Motto: "Begeistert mich nicht - ergo lustlos/uninspiriert".
  6. Titanic ist für mich ein Film, der tatsächlich vom Hype, vom Klischee und vom Kitsch lebt. Natürlich ist die Handlung platt wie ne Flunder, aber das Ganze hat schon Schauwerte. Ich mag Horners Musik eigentlich auch ganz gerne - trotz oder wegen der Enya-Anleihen. Ein guilty pleasure für mich.
  7. Ich wäre da eher pessimistisch. Entweder man bringt Neugierde/Offenheit mit oder eben nicht. Und ein bisschen Stupsen verbieten sich die meisten als Nötigung.
  8. Ich bin mir nicht so sicher, ob die musiktheoretische Analyse wirklich die Lösung bringt. Zum einen natürlich, weil nicht zu jeder Musik die Partitur vorliegt/verfügbar ist. Gleichzeitig gibt es inzwischen so viele Filmmusiken mit elektronischen Anteilen, bei denen es schlichtweg keine Noten gibt. Und zum anderen kann die überwältigende Mehrheit der Menschen, die sich Filme ansehen, gar keine Noten lesen. Sprich: Wie Filmmusik funktioniert und insbesondere wirkt, lässt sich einer Partitur nur sehr begrenzt entnehmen. Wenn man über Filmmusik schreibt, ob nun Forum oder Magazin oder Blog, dann gibt es immer die Frage, für wen man da eigentlich schreibt. Eine Analyse mit musiktheoretischem Anspruch (so wichtig sie auch sein mag) würde vermutlich viele Leser abschrecken und nur für ganz wenige überhaupt interessant sein. Ganz abgesehen davon, dass ich das auch gar nicht leisten könnte... Ich würde mir in der allgemeinen Debatte um Filmmusik mehr Zwischentöne und Differenzierung wünschen. Zwischen Hype/Heldenverehrung und Schrott gibt es für viele Hörer nicht viel dazwischen. Wenn z.B. in den US-Blogs vom vierten Desplat-Meisterwerk 2017 geschrieben wird, empfinde ich das als ziemlich peinlich. Gleichermaßen finde ich es auch seltsam, wie veiele ihre ganz speziellen Erwartungen an Filmmusik in die Bewertung tragen. Für manche muss eine Filmmusik, um gut zu sein, großorchestral - am besten mit Chor sein. Alles andere fällt durchs Raster. Für den nächsten muss es modernistisch oder elektronisch oder leitmotivisch illustrierend sein. Was mir da fehlt, ist die Offenheit für stilistisch Anderes. Und ebenso stört mich, wenn jemand den Kontext einer Filmmusik nicht sieht. Irgendwie sollte doch klar sein, dass für einen milliardenschweren Franchise wie Star Wars keine Modernismen à là Matrix möglich sind (zumindest nicht in dem Ausmaß). Was will man denn da dem Williams eigentlich vorwerfen? Der Film selber ist doch kaum mehr als ein Dienst am Fan, der im Grunde überhaupt nichts Neues erzählt. Was hätte der gute Johnny denn da machen sollen?
  9. Ich hätte von Williams auch lieber, thematisch anders gelagerte Musiken gehabt als die x-te Star Wars-Folge. Das ist natürlich ein sehr erwartbarer Klangkosmos. Insofern kann ich den ein oder anderen verstehen, dass ihn das langweilt. Ging mir z.B. bei "Rache der Sith" so, die für mich einen eher geringen Repertoire-Wert besitzt. Vor Force Awakens waren meine Erwartungen ziemlich weit unten. Die Musik finde ich aber hingegen überraschend stark, mit markanten neuen Themen und Motiven, exzellenten Umgang mit den alten Themen und der Williams-üblich sorgfältigen Orchestrierung. Da kann auch ein Goodwin aus den 60ern nicht mithalten, weil es damals meist allein bei schmissigen Themen blieb.
  10. Ich mag ja Beltrami auch sehr, aber so viele wirklich zündende Filmmusiken sehe ich da bei allen guten Ansätzen nicht und auch Beltrami wiederholt sich natürlich. Ich muss allerdings auch zugeben, die jüngsten Beltramis etwas aus den Augen verloren zu haben. Aber eher unbeabsichtigt aus Zeitmangel. Bzgl. FIlmmusik 2000: Mir ist nicht klar worauf Du hinauswillst. Im letzten Jahr gab es ja durchaus Kritiken zu konzeptuell spannenden Filmmusiken wie Arrival, Vikings oder Westworld. Dass Jackie oder die Greenwoods nicht dabei waren, liegt einzig daran, dass ich die jeweiligen Filme bislang nicht gesehen habe. Aus meiner Sicht eher Zufall, denn Mangel an Offenheit. Aber was hat das mit der eigentlichen Debatte zu tun?
  11. Vielleicht ist „gediegen“ auch die falsche Bezeichnung. Das ist gute Filmmusik, die Williams in den letzten zehn Jahren komponiert hat. Nicht mehr und nicht weniger. Und das heißt für mich auch nicht, dass es da nix anderes gäbe, was hörenswert wäre. Aber wo ist denn der Filmkomponist, der derzeit regelmäßig wirklich konzeptuell oder kompositorisch Besseres abliefert? Ich sehe da vielmehr nur Einzelwerke, die aus dem Rahmen fallen, wo es dann meistens auch die zugrundeliegenden Filme tun. Scott Walkers „Childhood of a Leader“, „The Duke of Burgundy“ von Cat’s Eyes oder eben die Greenwood-Musiken halt. Insofern finde ich es nicht abwegig, sich darüber zu freuen, wenn „Opi noch was bewährtes Schmackhaftes kocht“ – gerade im Anbetracht einer generell zu beobachtenden Verflachung der kompositorischen Qualität vieler Filmmusiken. Dass da insbesondere bei Star Wars, Harry Potter und Tolkien auch sehr viel unnötig gehyped wird, geschenkt. Daran muss man sich ja nicht beteiligen.
  12. Klar, sind das im Falle von Williams in der letzten Jahre eher gediegene Alterswerke. Nichts Aufregendes, aber auch nie unter einem gewissen (hohem) Grundniveau. Das mag für den einen gepflegte Langeweile sein. Ich finde persönlich War Horse und Force Awakens aber als Filmmusiken dennoch ganz wunderbar - vor allem dank ihrer melodischen Inspiration. Insofern freue ich mich auch auf The Post und The Last Jedi, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob beide Musiken wirklich viel Interessantes bieten werden.
  13. Die Musik ist recht schön, erinnert in den Chorpassagen an Howards für meinen Geschmack beste Filmmusik zu "Snow falling on Cedars".
  14. Der Film ist für mich schon einer der größten Hollywood-Gurken der letzten Jahre. Da passt eigentlich überhaupt nichts zusammen. Ich finde schon die Grundidee albern. Wie sollen denn die ollen Ägypter außerhalb ihres Herrschaftsgebietes ein solch monumentales Bauwerk errichtet haben, ohne dass es jemand auffällt? Und wenn die böse Mumie am besten bis in alle Ewigkeit begraben bleiben soll, warum dann die Apparatur zum Wiederauferwecken? Das Drehbuch ist wirklich unglaublich schlampig und ärgerlich. Die Musik von Tyler hat ihre Momente, die beiden Hauptthemen sind markant und gefallen mir gut. Je länger die Musik aber läuft, umso mehr säuft das Ganze im Tyler-üblichen Bombast-Einheitsbrei ab. Aber 30-40 unterhaltsame Minuten kann man sich da schon programmieren. Im FIlm ist die Musik leider sehr leise abgemischt und kann nicht viel retten.
  15. Es wird ja niemand gezwungen, die Doppel-CD zu kaufen. Ich kann das auch verstehen, weil Ben Hur ja tatsächlich in mehreren exzellenten Fassungen vorliegt. Insofern nur am Rande: Wenn man den Angaben der Produzenten glauben Schenken darf, sind alle deren Projekte mehr oder minder Minusgeschäfte. Von "Kasse klingeln" kann keine Rede sein. Wer möchte, dass die Reihe dieser Neueinspielungen weitergeht, ist gut beraten, auch mal eine Veröffentlichung mit zu unterstützen, die jetzt nicht ganz so essentiell ist. Bzgl. Ghostbusters 2: eine eher mäßige Musik, die man nun wirklich nicht neu aufgenommen braucht. Ich bezweifele auch, dass sich davon mehr als 1000 CDs absetzen lassen. Bei Ben Hur hat Tadlow ja wenigstens das Potential für Unterlizensierungen, die dann noch etwas Geld einbringen.
  16. Ich kann mit diesem dogmatischen Hochhalten des "einzig wahren Originals" nicht viel anfangen. Wenn bedenkt, unter welchen widrigen Umständen und unter welchen Konzessionen bzgl. Budget, Auswahl und Größe des Orchesters usw. viele Musiken entstehen/entstanden sind, ist es für mich mit diesem heren Ideal nicht weit her. Bei Ben Hur kann man sich sicher streiten, ob eine Neueinspielung notwendig war. Andererseits: Klang auf Höhe der Zeit, ein vermutlich umfangreiches Booklet und die Neueinspielung bislang unveröffentlichter Teile machen die Edition dann doch durchaus interessant.
  17. Das Filmfestival in Braunschweig startet am 17. Oktober. Es gibt wieder eine Reihe filmmusikalischer Highlights: Filmkonzert "Matrix" dirigiert von Don Davis Filmmusikgespräch mit Don Davis "Gesprächskonzert" mit Jan A.P. Kaczmarek Stummfilmkonzert "Luther" (1928) (Musik von Stephan von Bothmer) Filmkonzert "Evelyn" (Musik: Inma Galiot) Wird außer mir noch jemand vom Forum anwesend sein? Gruß, Mike
  18. Klingt ja sehr vielversprechend. Die Elektronik passt zum Thema und erscheint recht originell. Auch Doyles Handschrift ist erkennbar. Mal sehen, wie gut das über die volle Länge trägt.
  19. Es ist halt immer auch eine Frage der Perspektive. Wer nur am musikalischen Gehat interessiert ist, braucht vermutlich keine Genregrenzen zu ziehen. Wer aber unterschiedliche filmmusikalische Herangehensweisen/Konzepte innerhalb eines Genres oder Subgenres untersucht, der muss sich natürlich schon gewisse Grenzen setzen. Ich persönlich finde beide Perspektiven interessant, finde es immer wieder auch reizvoll, mal die Filme zu den Musiken zu sehen, um besser zu verstehen, warum ein Komponist wie gearbeitet hat bzw. arbeiten musste.
  20. Ich weiß gar nicht, ob es Sinn macht, sich allein am Peplum-Genre lang zu orientieren. Bei Rustichelli könnte man ja auch den sehr schönen "Il Ladro di Bagdad" ergänzen, da ansonsten ja nicht in die Liste passt, stilistisch aber letztlich auch nicht weit weg ist. Von De Masi mag ich noch "Maciste, L'eroe Piu' Grande del Mondo" von 1963 ganz gerne. Vendetta ist zwar kompositorisch deutlich besser, Maciste hat für mich aber nicht weniger markante Themen zu bieten. Finde den den eigentlich ebenfalls sehr unterhaltsam
  21. Natürlich macht die Entscheidung der Academy durchaus Sinn. Richtig albern wird es nur, wenn man sieht, welche Filmmusiken in den letzten Jahren durchaus nominiert werden konnten, obwohl auch dort der Einfluss präexistenter Stücke die Entscheidung der Jury beeinflusst hat. Man denke nur an Babel mit den Sakomoto-Stücken, The Force Awakens mit der Wiederverwendung bekannter Leitthemen oder The Hateful Eight, wo es eher ein Potpourri ganz unterschiedlicher Musikstücke ist. Was die Verwendung des Richter-Stückes angeht: Ich fand das im Film sehr effektvoll. Gerade die Funktion als "emotionaler Anker" und der starke Kontrast zur Originalmusik haben zumindest bei mir sehr gut funktioniert. Das macht schon Sinn. Ein vergleichbares Stück von Nyman oder Glass hätte natürlich auch funktioniert.
  22. Ich bin schon sehr gespannt auf die Musik. Freue mich auf das Konzert. Aber auch die Eröffnung mit Waltons Henry V wird bestimmt fein. Das Braunschweiger Staatsorchester ist inzwischen schon recht filmmusikerfahren und spielt ziemlich gut.
  23. Das exakte Programm kommt erst nächste Woche raus. Traditionsgemäß ist das Filmgespräch so gegen 17 Uhr. Ich bin die ganze Woche da. Ist ein sehr schönes Filmfestival. Kann ich nur empfehlen.
  24. Patrick Doyle ist dieses Jahr Ehrengast beim Braunschweig International Filmfestival vom 7.-13.11. (siehe auch Filmkonzerte-Thread) :-)
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