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Wenn Kinder und Jugendliche im Elternhaus nie ernsthaft Spiritualität und / oder ethische Verantwortung als Werte vermittelt bekommen, bleibt ihnen doch gar nix anderes übrig, als sich zur Bewertung ihres Lebens auf Äußerlichkeiten zu stützen. Das sind ja auch Werte, welche die Medien (z.B. Musikvideos) weitgehend propagieren. Alex
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Der große Gruß- und Geburtstagsthread
Alex antwortete auf ein Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
So ähnlich. Ich hab vor dem sonntagmorgendlichen Aufbruch zur Gemeinde noch mal kurz reingeschaut und mich dann verleiten lassen, euch noch durch ein paar Beiträge an meiner unendlichen Weisheit teilhaben zu lassen. Peace and Love Alex -
Kaum ist man über 30, geht's plötzlich los mit dem Altklugscheißermodus. Ich werd' nächstes Jahr 40 und hab täglich mit diesem Modus zu kämpfen. Alex
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Jepp. Ich hatte es gelesen, hab's aber nicht nochmal extra kommentiert, weil ich's nicht nötig fand. Seh's ja genauso. Alex
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Mir geht's dabei weniger um ein Gefühl, sondern um ein Bewusstsein. Ein Bewusstsein davon, dass Gott sich vor der Not der Menschen nicht im Himmel verbarrikadiert, sondern zu uns kommt und uns ganz nah ist. Dieses Bewusstsein hab ich immer, und das ist gut so. Nein, ich hab dich nicht gemeint. Vielleicht hätte ich das deutlicher machen sollen. Sorry. Peace and Love Alex
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Bist du von der Existenz Karls des Großen überzeugt? Von der Existenz des Sokrates? Von der Existenz Mohammeds? Von der Existenz Bielefelds? Falls ja, sollte es auch ein Leichtes sein, an die Existenz des oben genannten Rabbis zu glauben. Es gibt mehr Archäologen, die die Evolution ablehnen, als Historiker, die die historische Existenz Jesu bestreiten. Für Existenz, Leben und Sterben von Johannes dem Täufer gibt es ein außerbiblisches Zeugnis beim jüdischen Schreiber Flavius Josephus. Es fällt in der Bibel auf, dass nach der Verhaftung des Täufers plötzlich Tausende zu Jesus strömen, um ihn mit Gewalt zum König auszurufen. Könnten das die Anhänger des Johannes gewesen sein? Klingt logisch, dass sich die jetzt Luft machen wollen (aber Jesus verdünnisiert sich klammheimlich, nachdem er alle gefüttert hat, weil er keinen Volksaufstand auslösen will). Die Existenz der ersten christlichen Gemeinde in Jerusalem ist auch unumstritten - sie wurde bereits kurz nach Christi Tod gegründet, nämlich an Pfingsten. Wie hätte diese Gemeinde in Jerusalem nach der Pfingstpredigt des Petrus so schnell auf 3.000 Mitglieder anwachsen können, wenn die Zuhörer nicht gewusst hätten, von welchem hingerichteten Rabbi Petrus gesprochen hat? Hätten irgendwelche jungen Fischer aus Galiläa einfach so ohne Anlass kurz vor Pfingsten nach Jerusalem kommen und dort hinterlistigerweise behaupten können, irgendein erdachter Jesus sei der Messias gewesen, und er sei erst kürzlich dort in Jerusalem hingerichtet worden? Und das sollen 3.000 Leute glauben? Klingt für meine Ohren wenig plausibel. Was ist mit Paulus? Erst verfolgt er die Christen, dann schließt er sich ihnen an, bleibt einige Jahre ruhig, dann fängt er an herumzureisen, Gemeinden zu gründen und zu besuchen und schließlich Briefe zu schreiben. Das beweist, dass es schon kurz nach Jesu Tod christliche Gemeinden in Israel gegeben haben muss - oder meist du, diese Juden wären einem erdachten Messias gefolgt, der angeblich überall in Judäa und Galiläa rumgereist ist, von dem sie aber vorher noch nie gehört haben? Klingt auch wenig plausibel. Jesus muss unter den damaligen Juden eine eher bekannte Figur gewesen sein, von dem die meisten zumindest schon mal gehört hatten. Bereits in Antiochia hieß es: Jetzt kommen die Leute, welche die halbe Welt auf den Kopf gestellt haben, zu uns - und das war zweifellos noch vor der Zerstörung des Jerusalemer Tempels, also nur wenige Jahre nach Christi Tod. Glaubst du an eine so raffinierte Verschwörung einiger galiläischer Fischer, gemeinsam nach Jerusalem zu gehen und dort mit einem erfundenen toten und auferstandenen Rabbi eine neue Sekte zu gründen? Da erscheint es schon plausibler zu glauben, die Jünger hätten den Leichnam Jesu nachts aus dem Grab gestohlen, um kurz darauf seine Auferstehung zu proklamieren. Diese Theorie ist sehr weit verbreitet. Aber bitte - wenn du an die historische Existenz des jüdischen Rabbis Jesus von Nazaret nicht glauben willst, sei dir das unbenommen. Es ist nicht schlimm, zu einer Minderheit zu gehören. An die Göttlichkeit dieses Mannes zu glauben ist dann sowieso noch mal etwas schwieriger als an seine Existenz. Peace and Love Alex
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Schön für dich, dass du das alles so genießen kannst. Ist ja nicht so, als ob ich dir das nicht gönne. Ich seh's bloß anders. Das mag bei dir so sein. Ich hab aber mit meinem Satz "Für mich ist jeden Tag ein bisschen Weihnachten" was anderes gemeint. Bei mir stehen ganz bestimmt keine Spielzeug- Weihnachtsmänner und Rentiere rum, und die Handvoll Weihnachts- CDs, die ich habe, ziehe ich mir höchstens dann mal mitten im Sommer rein, wenn ich ganz schräg drauf bin. Und für mich gibt's nur wenig Sachen, die ich inkonsequenter und verlogener finde als Leute, die nix mit Gott und Jesus am Hut haben, dann aber doch an Heiligabend in die Kirche rennen, um sich dabei gut (und ein bisschen christlich) zu fühlen. Spätestens nach dem Godi bricht sowieso die ganze falsche fromme Fassade zusammen, und man lebt weiter wie vorher. Von mir aus sollten Leute, die das ganze Jahr über nicht in der Kirche waren, aus dem Heiligabend- Gottesdienst kein Kulturspektakel machen, sondern woanders hingehen - z.B. spazieren. Das wäre glaubwürdiger und konsequenter. Und besinnlich ist ein überfüllter Weihnachtsgodi auch nicht.So unterschiedlich kann man das empfinden, lieber Onkel. Peace and Love. Alex
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Verra Cruz - Emancipation Day & Innocence Meine neue Lieblingsband (naja, fast): Blues- basierter Siebziger- Style Hardrock, der ur- amerikanisch klingt, aber aus England kommt. Klingt nach langen Haaren, abgewetzten Jeans, ausgelatschten Cowboystiefeln und angerosteten V8- Boliden. Total großartig.
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Da schließe ich mich mal gleich an: Ich kann Darkdream und Issy nur zustimmen. Dem modernen Weihnachtsrummel versuche ich mich weitestmöglich zu verweigern. Der hämmert IMHO jede Spiritualität kaputt, die man vielleicht mit dem Fest verbinden könnte. Für mich ist sowieso jeden Tag ein bisschen Weihnachten, Ostern und Pfingsten, da brauche ich wirklich keinen allgemein- gesellschaftlichen Ausbruch pseudoharmonischen Wahnsinns zum Jahresende. Mit Kindern ist es halt so 'ne Sache, die können die Vorweihnachtszeit noch ganz anders genießen. Da muss man einen gemeinsamen Weg suchen. Also z.B. frühzeitig die Geschenke besorgen und Adventskalender vorbereiten. Aber auch Gespräche über Weihnachten und das, was manche Leute draus machen, führen. Meine liebe Frau und die Kids wollen dieses Jahr einen Baum. Naja, dann muss ich da wohl diesmal durch. Nächstes Jahr wird neu verhandelt. Peace and Love Alex
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Also, die bloße Existenz eines umher reisenden jüdischen Rabbi, der Jeschua ben Josef (bzw. Jesus) genannt wurde und der zwischen Judäa und Galiläa vor etwa zweitausend Jahren viel Staub aufgewirbelt hat und dafür an einem Kreuz bzw. Pfahl hingerichtet wurde, bezweifelt heute tatsächlich nur eine verschwindende Minderheit aller Geschichtswissenschaftler - ausgenommen muslimische, die davon ausgehen, dass nicht Jesus, sondern ein anderer Mann gekreuzigt wurde, der ihm zufällig ähnlich sah und mit ihm verwechselt wurde. Einen BEWEIS gibt's natürlich nicht - aber das gibt's ja für Personen aus dem Altertum selten. Selbst Kaiser Karl der Große (ca. 800 n.Chr.) muss sich in regelmäßigen Abständen damit abfinden, von irgendwem zur erdachten Figur erklärt zu werden. Auch Mohammeds Existenz (ca. 600 n.Chr.) wird von gewissen Forschern bezweifelt. Soweit ich weiß, bezweifeln manche Menschen auch die Existenz der Stadt Bielefeld. Zurück zu Jesus: Sollte es einen Rabbi dieses Namens gegeben haben, dann passt sein Messias- bzw. Christus- Anspruch in die damaligen historisch- gesellschaftlichen Zusammenhänge. Jesus war bekanntermaßen nicht der einzige, der zu jener Zeit behauptet haben soll, der Erlöser Israels zu sein. Die Gründe für das gehäufte Auftreten solcher Erlösergestalten liegen in den jüdischen Messias- Prophezeihungen, die sich voraussagegemäß gerade zu dieser Zeit erfüllen sollten. Das ist aber zugegebenermaßen auch kein BEWEIS dafür, dass Jesus eine solche Position tatsächlich beanspruchte. Der Islam z.B. postuliert, dass Jesus sich NIE selbst als Erlöser, Messias, Christus oder Gottes Sohn bezeichnet hat. Die Bibel behauptet das Gegenteil. Ob Jesus tatsächlich der wahre Messias bzw. Christus war, kann man selbstverständlich diskutieren, bis er wiederkommt - denn dafür gibt's natürlich auch keinen BEWEIS. Ich poste ja bloß gelegentlich, was ich mit ihm erlebe - echte BEWEISE sind das alles nicht. Ich glaube, jetzt sind wir endgültig im Religionsthread gelandet. Alex
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Bitte um Verzeihung. Offenbar hatte ich (unbeabsichtigterweise) doch noch eine Verallgemeinerung zu viel drin. Freut mich, dass du die Intention des Films nachvollziehen kannst. Peace and Love Alex Das ist eine hochinteressante Frage, die ich mir noch nie gestellt habe. Ich denke mal, das kam mit der Ausbreitung des Christentums als Religion der Masse, in die man ohne eigenes Zutun und eigene Glaubensentscheidung hineingeboren werden konnte. In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten waren Christen eine Minderheit, die Verachtung und zeitweise auch schlimmsten Verfolgungen ausgesetzt war. Da haben die Gläubigen das Opfer Christi IMHO noch klar begriffen. Ich denke, dass erst mit der Ritualisierung und Traditionalisierung des Christentums auch die Distanzierung vom Opfer Christi kam - und damit der Drang, es drastisch- plastisch darzustellen. Außerdem müsste man bedenken, dass die Sprache der Bibel zunächst eine aktuelle und lebendige war, die erst im Laufe der Jahrhunderte veraltete - außerdem war das frühmittelalterliche Europa wesentlich schlechter alphabetisiert als Israel zur Zeitenwende. Auch das trug vermutlich zum zunehmenden Bedarf an bildlichen Evangeliums- Darstellungen bei. Und das Zentrum des Evangeliums ist nun mal das Kreuz. Notwendig ist eine extrem drastisch- realistische Darstellung nicht unbedingt. Es war auch vor Gibsons Film möglich, Christ zu sein, und man muss sich den Film auch nicht unbedingt angucken, um das Opfer Christi verstehen zu können. Aber die Intention des Films ist zumindest für mich nachvollziehbar und glaubwürdig - du darfst das gern anders sehen. Diesen Eindruck teile ich nicht, und dieser Argumentation schließe ich mich nicht an. Ich denke wirklich, es gibt einen Unterschied zwischen filmisch notwediger Gewaltdarstellung und bloßer Gewaltverherrlichung.Mich z.B. macht der Film betroffen; ich finde ihn absolut nicht "geil brutal" - obwohl ich durchaus davon ausgehe, dass es auch Zuschauer gibt, die ihn als fromme Version von "Saw" schätzen (ich bin schließlich nicht naiv). Aber ich bitte darum, auf unzulässige Verallgemeinerungen zu verzichten. Selbst gegenüber entschiedenen Christen. Auch wir ticken nicht alle gleich, und es gibt einige von uns, die es nicht nötig haben, unterschwellige Sadomaso- Gewaltphantasien auf Christus zu projizieren. Zumindest ich bin nicht so, ich empfinde den Film wirklich ganz anders. Danke. Peace and Love Alex
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Coole Bilder. Stehst du irgendwie auf Frauen mit Knarren? Alex
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X-Sinner: World Covered in Blood (dreister, aber unterhaltsamer AC/DC- Ripoff) Alex
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Ich sage nicht, dass Gewalt NIE dargestellt werden darf. Gerade in Filmen mit dokumentarischem Charakter, die tiefere Ziele haben, kann man gelegentlich nicht darauf verzichten. Ein Antikriegsfilm ohne drastische Gewaltdarstellung z.B. kann unauthentisch und unaufrichtig sein. Die halbstündige Anfangsszene aus dem "Soldaten James Ryan" etwa ist eine brilliante und höllisch abschreckende Darstellung der wahllosen und grenzenlosen Brutalität eines echten und wirklichen Krieges. Die Szene tut dem Zuschauer fast körperlich weh, aber das ist IMHO hier für die Intention des Films notwendig. Zu prüfen ist aber jeweils, inwiefern die "abschreckende" Intention der Filmgewalt im Gesamtbild glaubwürdig ist - bei "Saw" z.B. empfinde ich diese Argumentation als wenig glaubwürdig. So gibt es auch für die Gewaltdarstellung in der "Passion Christi" eine intentional- immanente Notwendigkeit, die ich versuchen möchte darzustellen: Aus christlicher Perspektive (die muss man nicht zwangsweise teilen) ist Gott in Jesus freiwillig Mensch geworden, um als solcher stellvertretend die Schuld aller Menschen zu bezahlen. Er musste dazu erstens selbst völlig ohne Sünde leben, um als Unschuldiger zu gelten, zweitens musste er trotzdem die Konsequenz aller Sünde auf sich nehmen - den Tod. Er hat sich also um unserer Erlösung willen freiwillig für Folter und Kreuz entschieden - auch das ist übrigens ein Gedanke zu Weihnachten: Gott wird Mensch, obwohl der Schatten des stellvertretenden Kreuzestodes bereits über dem Baby in der Krippe liegt. Das wird bereits Jahrhunderte vor Christi Geburt vom Propheten Jesaja vorhergesagt. Das ganze Alte Testament zielt darauf ab: Die Erlösung eines Sünders (das war jeder von uns) für die Ewigkeit hat einen Preis - den stellvertretenden Tod eines Unschuldigen (das war Christus). Für diejenigen, welche das glauben (und nur für die), ist die Passion Christi eine persönliche Sache, die Jesus für sie freiwillig aus Liebe getan hat. Insofern ist das authentische Darstellen von Gewalt in Gibsons Film kein Selbstzweck, sondern filmisch notwendig. Es geht nicht um ein "Aufgeilen", sondern um Liebe und Dankbarkeit zu dem, der da für einen leidet - es geht um Katharsis. Es ist für den Christen unabdingbar, sich die Realität von Christi stellvertretendem Kreuzestod zu vergegenwärtigen, sonst bleibt er nur theoretisch- philosophische Betrachtung ohne echte persönliche Betroffenheit. Der Film funktioniert aber nur, wenn der Zuschauer begreift: "Das da hat Christus für MICH persönlich wirklich erlitten; er stirbt meinen Tod, damit ich leben kann". Für einen Nichtchristen, der zu den dargestellten Szenen keine innere persönliche Beziehung hat, ist der Film entweder eine unerträgliche Gewaltorgie oder ein "geiles Gemetzel". Für den Christen ist es die Vergegenwärtigung des Preises seiner Erlösung. Diesen Preis darf er nicht verdrängen, bloß weil der Gedanke daran unbequem ist. Ich weiß, dass der Film auch unter manchen Christen umstritten ist. Meiner Ansicht nach liegt das daran, dass diejenigen Christen, welche sich über den Film entrüsten, zu Christus, seiner Identität und seiner Bestimmung keine persönliche Beziehung haben, sondern allerhöchstens eine philosophisch- theologisch- theoretische (und ich denke, das ist zu wenig, denn dann liebt man nicht Gott, sondern macht bloß Religion). Und ich kann mir gut vorstellen, dass manche solche Christen die Passion Christi und den Film tatsächlich zum Schwelgen in der Faszination des Blutes und des Tabubruchs missbrauchen. Für mich trifft das aber nicht zu. Ich hoffe, mit diesen Ausführungen ein wenig Verständnis für die christliche Perspektive beim Betrachten von Gibsons "Passion Christi" geweckt zu haben, ohne intolerant oder zu einseitig geworden zu sein. Inwiefern Gibson in seinem Film am Ziel vorbeigeschossen ist, indem er historisch unauthentische Darstellungen verwendete, sei mal dahingestellt - ich weiß, dass die Geschichtswissenschaftler darüber streiten. Inwiefern man Kindern und Jugendlichen den Zugang zu solchen Filmen ermöglichen sollte, steht auch auf einem anderen Blatt. Peace and Love Alex
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Ich hab letzte Woche "The Nativity Story" auf DVD gesehen. Brav, aber trotzdem gelungen. Viel "echter" kann's IMHO nicht werden. Bill Murrays "Geister, die ich rief" finde ich auch eine ziemlich gelungene Interpretation einer sehr guten Vorlage. Davon gibt's noch mehrere andere Verfilmungen, die auch gut ansehbar sind. Am Schluss von "Smoke" erzählt Harvey Keitel eine wunderbare Weihnachtsgeschichte, untermalt vom schrägen Gelalle des Barsängers Tom Waits. Großartiger Film - obwohl ich das Rauchen vor knapp zehn Jahren aufgegeben habe. Alex
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Da ich (gerade WEIL ich Christ bin) absolut kein Weihnachtsmann- Fan bin, rennst du mit der Kritik an dieser Szene in Narnia1 bei mir offene Türen ein. Die Szene hat mir bereits im Buch übel aufgestoßen und fällt IMHO auch total aus dem Gesamtrahmen. Irgendwie muss Lewis, als er dieses Kapitel schrieb, was Falsches gegessen haben. Ich muss auch dem Onkel an einem Punkt ansatzweise zustimmen: Die satirischen Elemente des ST- Films sind nicht wirklich offensichtlich, und der Film geht (wenn man so will) auch als militaristisches Propagandaspektakel durch. Es ist bekanntermaßen auch eine aktuelle Tendenz in Action-, Kriegs- und Gewaltfilmen, ein paar oberflächlich ironisch- satirische oder pseudonachdenkliche Szenen einzubauen, um das fertige Produkt dann gegenüber inhaltlich- ideologischer Kritik mit dem Verweis auf satirische oder anderweitig völlig friedfertige Intentionen zu verteidigen. Diese Strategie ist IMHO meistens ziemlich unglaubwürdig. Ebenso wird immer wieder darauf gepocht, dass Filmgewalt mit realer Gewalt rein gar nix zu tun habe... auch das erscheint mir (ganz persönlich) nicht stichhaltig - warum würden sich sonst so viele Zuschauer über das Herausschneiden explodierender Köpfe, etc. so entrüsten? Offensichtlich sind es eben doch gerade diese Szenen, die einen besonderen Reiz ausüben - natürlich nur unter einem völlig friedens- und verständnisorientierten oder gesellschaftskritischen Deckmantel. Alex
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Obwohl ich (bekanntermaßen) Christ bin, sind meine politischen Einstellungen mit denen der rechtskonservativen US- Fundis nicht identisch. Genau wie du finde ich es nicht okay, wenn Kinder mit dem Inhalt, Gewalt sei grundsätzlich eine zielorientierte Form, äußere Konflikte zu lösen, gefüttert werden. Als Zentrum christlicher Ethik steht nun mal die Bergpredigt, die uns dazu auffordert, sogar unsere Feinde zu lieben - da ist IMHO für Krieg und Gewalt nur wenig Platz. Soweit ich informiert bin, hat C.S.Lewis das so ähnlich gesehen wie ich. Gewisse Passagen seiner Bücher (insbesondere aus "Die große Scheidung" und "Der letzte Kampf") sind bei den frommrechten US- Hardlinern nicht besonders beliebt. Inwiefern der Narnia2- Film diesbezüglich die Romanvorlage umdeutet, kann schon problematisch sein. Andererseits ist Gewalt als Problemlösung ein Grundthema von Literatur und Film. Ganze Genres basieren darauf, und man muss da jedes einzelne Werk für sich betrachten, wie man dargestellte bzw. angedeutete Gewalt deutet und inwiefern man das Werk als gewaltverherrlichend bezeichnen könnte bzw. muss. Eine bekannte Technik besteht darin, den "Feind" zu entmenschlichen - hierzu dienen z.B. Tolkien die "grundbösen" Orks. Man muss auch hier im Einzelfall prüfen, ob und inwiefern diese Technik zu Kriegs- oder Gewaltverherrlichung beiträgt. Beispielsweise empfinde ich den alten "Kampfstern Galactica"- Film diesbezüglich als extrem problematisch: Während einer Friedensverhandlung wird die Menschheit von den "grundbösen" Cylonen hinterlistig ausgelöscht, und der einzige unnachgiebige Kriegstreiber überlebt mit seiner Besatzung, weil er dem Frieden nicht traut. Moral von der Geschicht: Trau deinen Feinden und ihrem Frieden nicht, sie kennen keine Menschlichkeit wie du - also musst du unnachgiebig bis zum Sieg kämpfen, sonst wirst du ausgelöscht. Als der Film gedreht wurde, waren die USA mitten im Kalten Krieg. Dagegen empfinde ich die LOTR- Filme und Narnia1 nicht als kriegs- oder gewaltverherrlichend. Bezüglich Narnia2 halte ich mir ein Urteil offen: Den hab ich noch nicht gesehen - da kenne ich bislang bloß die Buchvorlage. Verhoevens Umdeutung von Heinleins "Starship Troopers"- Romanvorlage finde ich aus künstlerischer Sicht nicht unproblematisch. Zwar ist mir die satirisch angehauchte Ausrichtung des Films persönlich viel angenehmer als die des Buchs; andererseits finde ich es gegenüber dem Autor nicht korrekt, die Intention seines literarisches Werks in ihr Gegenteil zu verkehren. Eine Pro- Kriegs- Botschaft in einer Pentagon- finanzierten Neuverfilmung von Kubricks "Wege zum Ruhm" wäre sicher jedem Fan des Originals ein Dorn im Auge. Peace and Love Alex
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Stardust Netter Fantasyfilm, der einige ausgetretene Klischees parodiert - leider aber auch in mindestens genauso vielen ausgetretenene Klischees schwelgt. Die parodistischen Einlagen sind IMHO recht gut gelungen. Besondere Highlights sind Peter O'Toole als König mit äußerst unorthodoxer Thronfolgeregelung - und Robert DeNiro, der wieder mal eine sehr ironische Figur spielt. Michelle Pfeiffer macht es sichtlich Spaß, böse zu sein, und die untoten Geister der sich gegenseitig dezimierenden Prinzen sind zum Kaputtlachen. Fazit: Nett. Wirklich nett. Unterhaltsam. Aber mehr auch nicht. Alex
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Ich finde es unangemessen, Tolkien und Lewis als Hetzer oder Kriegstreiber darzustellen. Tolkien hat in Briefen und Artikeln sehr klar geschrieben, dass LOTR KEINE Allegorie auf real existierende Probleme, Konflikte, Geschehnisse und Lösungsvorschläge ist oder sein soll. Ich denke, diesen Disclaimer muss man ernst nehmen und respektieren. Bei C.S. Lewis und den Narnia- Chroniken hingegen muss man davon ausgehen, dass die Geschichte allegorisch gemeint ist - allerdings nicht auf äußerlich- weltliche Probleme und Konflikte bezogen, sondern auf den "inneren Kampf", wo man mit dem Bösen eben KEINEN Frieden schließen kann, sondern es überwinden muss. Über diese "inneren Konflikte" hat Lewis viele Bücher geschrieben, zum Beispiel "Die große Scheidung", "Flucht aus Puritanien" und die berühmte "Dienstanweisung an einen Unterteufel". Alle diese Bücher sind explizit christlich, und das ist eine bekannte Tatsache. Lewis den Vorwurf zu machen, unter dem Deckmantel eines Fantasy- Buches fragwürdige Propaganda zu betreiben, geht an der Realität vorbei, weil er zu seinen christlichen Intentionen ganz offen steht. Genausowenig kann man IMHO Philip Pullman wegen seiner Trilogie um den Goldenen Kompass, das Magische Messer und das Bernsteinteleskop einen Vorwurf verdeckter Propaganda machen - denn auch hier steht der Autor ganz offen zu seinen anti- christlichen Intentionen. Und so verwundert es auch nicht, wenn sich am Ende Gott als seniler Greis herausstellt, der von einem größenwahnsinnigen Engel manipuliert wird, und dass der Satan persönlich (bzw. dessen literarische Inkarnation) sich am Ende aufopfert, um Welt und Menschheit zu retten - so dass am Ende das Heldentum bei denjenigen liegt, die sich gegen Gott auflehnen. Aber wie gesagt: Zu seinen anti- christlichen Einstellungen steht Pullman genauso offen wie Lewis zum Christentum. Ob man sich jetzt dafür oder dagegen entscheidet, sich Zeug reinzuziehen, von dem man schon im Voraus weiß, dass es diametral gegen die eigenen Einstellungen geht, bleibt ja jedem überlassen. Ich zum Beispiel kann mir kaum vorstellen, dass die Lektüre von Pullmans Trilogie viel zu meiner Lebensqualität beizutragen hat. Also verzichte ich dankend. Ebenso finde ich es nur verständlich, wenn überzeugte Nichtchristen sich entscheiden, auf die Narnia- Chroniken zu verzichten. Was sollten sie denn auch davon haben, sich eine christliche Allegorie reinzuziehen? Aber erst wissen, dass es eine christliche Allegorie ist, es dann anzugucken und sich hinterher über die Allegorie zu beschweren, finde ich inkonsistent. Sorry. Alex
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Diesmal hab ich der Eintracht keinen Sieg zugetraut... aber da haben sie mich eines Besseren belehrt. Falsch getippt, trotzdem zufrieden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer den Onkel noch einholt. Alex
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Evangeline Walton - Die vier Zweige des Mabinogi (Walisische Mythologie, der besseren Lesbarkeit wegen in Romanform überführt) Alex
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Gestern per DVD auf dem Laptop: The Nativity Story Kein schlechter Film, aber IMHO etwas zu brav inszeniert. Nicht mal ein einziger leidenschaftlicher Kuss zwischen Maria und Josef... da wollte man wohl gewissen superfrommen Kreisen keinen Kritikpunkt bieten - immerhin will man die Leute ja als Zuschauer gewinnen und nicht verschrecken. Und immer dann, wenn was gottmäßiges kommt, hat die ansonsten sehr natürlich wirkende Sprache auf ein etwas geschwollenes Niveau gewechselt - zumindest in der deutschen Synchro. Trotzdem insgesamt gelungen und gedankenanregend. Natürlich nur dann, wenn man dem Thema nicht von vornherein entschieden ablehnend gegenüber steht. Insbesondere der Konflikt Josefs, ob er seine schwangere Verlobte verstoßen soll, ist glaubwürdig dargestellt. Ebenso der Prozess, in dem Maria sich langsam in den Mann verliebt, mit dem sie verlobt wurde. Auch Herodes der Große und Herodes Antipas sind glaubwürdig getroffen - wenn auch der echte "große" Herodes noch wesentlich paranoider gewesen sein soll. Die einseitig "böse" Darstellung der Römer soll IMHO weniger der historischen Wahrheit, sondern mehr ihrer lokalen Wahrnehmung als "Besatzer" durch die Israeliten entsprechen. Für humoristische Auflockerung sorgen die drei Sterndeuter auf ihrer Reise vom Morgenland nach Israel. Alex
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Der große Gruß- und Geburtstagsthread
Alex antwortete auf ein Thema in Neuigkeiten / Feedback / Begrüßung
Ich auch. Petri Heil. ;) Alex -
Von Quints Todesschreien hab ich nachts geträumt, nachdem ich den Film zum ersten Mal im Fernsehen gesehen habe - aber vor meinen Schulkameraden hätte ich das nie zugegeben. Schließlich muss man ja gerade in diesem Alter den "harten Mann" markieren. Bei manchen hört das anscheinend nicht auf. Aber ich denke heute, es wäre tatsächlich nicht nötig gewesen, die Szene so zu drehen. Es ist nicht "normal", zur Unterhaltung vom heimischen Lehnsessel aus dabei zuzugucken, wie Leute von Haien aufgefressen werden - für diese Art von "Unterhaltung" sind wir IMHO nicht geschaffen. Der Film wäre ohne diese so explizite Szene auch nicht schlechter. Ich schätze, die letzten paar Postings müssen in den "Blutiges Zelluloid"- Thread verschoben werden. Peace and Love Alex
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Ich stimme MarSco zu. 15%-20% machen bei einem Kinofilm bereits volle 20 Minuten extreme Gewalt - reicht das nicht? Ist das nicht schon ziemlich viel? Ich finde schon. Aber diese exzessive Gewalt macht mindestens 50% des Reizes und der Faszination aus, wenn ich die Diskussionen richtig deute. Ohne die 15%-20% extreme Gewalt wären die Filme nicht halb so erfolgreich - sonst könnte man diese Szenen auch bloß filmisch andeuten, ohne sie explizit zu zeigen. Der Zuschauer will solche Szenen aber anscheinend sehen, das zeigt der Erfolg der Reihe. Die Kernfrage: "Wie viel extremen Schmerz bist du bereit, dir freiwillig selbst zuzufügen, um zu überleben?" ist schon extrem sadistisch - birgt aber offensichtlich ebenfalls eine gewisse Faszination; auch das zeigt der Erfolg der Reihe. Die Fortsetzungen sind IMHO bloß Nachzieher auf dem selben Schema - weil die Macher gemerkt haben, dass man damit viel Geld verdienen kann. Aber diese Frage ist nicht wirklich innovativ: Den einzigen Ausweg, sich den eigenen Fuß abzusägen, bevor alles um einen herum explodiert, gab's schon vor 25 Jahren in "Mad Max" - und auch da war's eine Bestrafung für jemanden, der sein Leben falsch gelebt hat. Die Saw- Variation besteht bloß darin, diese Frage repetitiv und exzessiv von jemandem durchspielen zu lassen, der selbst nix mehr zu verlieren hat (weil todkrank) und der darin einen missionarischen Auftrag sieht - nämlich den Menschen den Wert des Lebens nahe zu bringen. Anscheinend hat man damit irgendwie den Nerv einer großen Zuschauergruppe getroffen - ob diese nach dem Filmgenuss das Leben tatsächlich jetzt mehr zu schätzen weiß, sei mal dahingestellt. Die eigentliche Handlung ist da IMHO wirklich zweitrangig. Ein Drehbuch nach dem beschriebenen Konzept, das eine Ansammlung zwiespältiger Figuren und ein paar überraschende Twists enthält, sollte IMHO jeder mittelmäßige Auftrags- Drehbuchschreiber in Hollywood in ein paar Wochen verfassen können. Es wird ja auch offen zugegeben, dass die bisherigen Drehbücher von unterschiedlicher Qualität waren - dass man sich die Filme aber trotzdem anguckt und sich davon unterhalten fühlt. Aber bitte - wer's mag. Ich hab schon jede Menge Filme in meinem Leben genossen, die auch keine handlungsmäßigen Geniestreiche waren. Peace and Love Alex