Hallo zusammen!
Ich habe mich schon vor einem Weilchen registriert aber das ist mein erster post in diesem Forum. Ziemlich viele Kategorien hier und ich hab noch keinen "member thread" oder sowas gesehen, also stelle ich mich hier mal kurz vor:
Mein Name ist Andreas, ich bin 20 Jahre alt und wohne in Berlin. Zur Zeit werde ich zum Mediendesigner für Bild und Ton ausgebildet, habe schon selbst ein bisschen Musik "komponiert" (nix weltbewegendes) und habe seit ende letzen Jahres meine eigene score review site (www.filmscorecenter.de). Meine Lieblingskomponisten sind John Williams, Alan Silvestri, Elmer Bernstein, Jerry Goldsmith, Basil Poledouris, Michael Kamen, James Newton Howard, David Newman, Bruce Broughton, James Horner, Bill Conti u.v.m. Für gewöhnlich hänge ich auf anderen boards rum (alan-silvestri.com forum, JWFan.net oder Intrada).
Okay, jetzt vielleicht mal was zum Thema, denn mir ist aufgefallen, dass es da einige Missverständnisse zu geben scheint wenn es um Labels und releases geht. Man sollte diesbezüglich einige wichtige Dinge nicht vergessen:
1. Die Labels limitieren CDs nicht, um schnell mit einen titel kohle zu machen. Limitierte Auflagen kommen allein durch re-use fees der amerikanischen musicians union zustande. Das bedeuted, dass die bewusste 3000 stück edition die höchstmögliche Stückzahl repräsentiert zu denen einem Label besondere konditionen bei der bezahlung dieser fees zugestanden werden. Alles was über diese auflage hinausgeht, verteuert sich immens und wird vor allem bei eher "exotischen" scores finanziell nicht mehr tragbar.
2. Limitierte CDs sind keine lizenz zum Geld drucken. Das meiste Geld wird mit regulären editionen eingenommen um die limitierten auflagen zu finanzieren. In einigen Fällen bedeuted eine limitierte CD sogar verlusste (prestige-titel wie Ghostbusters). Film Score Monthly ist ein sonderfall, da dieses Label ausnahmslos scores herausbringt, die automatisch niedrigere re-use fees beinhalten. Produzent Lukas Kendall sagt, dass die ersten 1000 exemplare die von einem FSM titel verkauft werden, die Kosten der CD produktion deckt und jede weitere verkaufte Einheit den Gewinn repräsentiert.
3. CDs, egal ob limitiert oder nicht, müssen gelagert und produziert werden und das kostet wiederum auch geld. Bestimmte "exotische" titel würden bei hoher auflage ewig im Lager rumliegen und platz verschwenden ohne das sich irgendwas bewegt (FSM). Um diese Situation zu vermeiden wurden bestimmte intrada releases auf unter 3000 stück limitiert um die enthaltenen kosten auf ein minimum zu drücken und bestimmte Titel schneller zu verkaufen.
4. LP re-issues unterliegen besonderen Konditionen die mir allerdings nicht näher bekannt sind. So kann FSM beispielsweise alte LPs als nicht-limitierte re-issues herausbringen während Varese den hauseigenen lp-katalog nur in geringer auflage auf CD pressen kann.
5. Bestimmte Studios bieten bei der Produktion solcher CDs sonderkonditionen bezüglich der re-use fees, wie beispielsweise 20th Century Fox, was die Produktion von limitierten CDs erleichtert. Dies ist der Grund, warum hauptsächlich scores von Fox und MGM (pre-80's) als special edition herauskommen. Columbia/Sony Pictures scheint neuerdings auch die Pforten geöffnet zu haben.
Fazit: Die labels verfolgen mit limitierten Auflagen lediglich das Ziel, die musik auf mehr oder weniger ökonomische Weise zu restaurieren und zu erhalten, wobei möglichst niedrige Kosten angestrebt werden. Was bestimmte ebay spekulanten angeht... das interessiert die Produzenten dieser CDs sicher herzlich wenig, da sie dagegen sowieso kaum etwas unternehmen können. Intrada und FSM haben auf diese art der CD-spekulation mit einer sperre für multiple bestellungen des gleichen titels bei geringer werdendem Bestand geantwortet.