Ich persönlich kann die Frage nicht pauschal beantworten.
Tendenziell gefallen mir erweiterte oder "komplette" Fassungen meistens dann, wenn ich mit einer früheren, kürzeren Albumversion fast buchstäblich "aufgewachsen" bin und sie hoch- und runtergespielt habe, bis ich sie quasi auswendig konnte. Konkret: Die James-Bond-Soundtracks. Die erweiterten CDs, die es dazu in den Jahren um die Jahrtausendwende gab, sind für mich nach wie vor das beste, was mir (bislang) in meinem Filmmusikleben widerfahren ist.
Ich glaube aber nicht, dass sie das beste sind, um neue Leute, die diese Musiken noch nie gehört haben, dafür zu begeistern – und ich glaube, das gälte auch, wenn die erweiterten CDs chronologisch sequenziert gewesen wären. Erweiterte Fassungen sind eher was für die seit Jahren Bekehrten. Scores wie GODZILLA oder INDEPENDENCE DAY habe ich nie besessen, bevor die Doppel-CDs davon erschienen sind. Bis heute gefallen mir die nicht und sind auch eher demotivierend, um sich so akribisch damit zu befassen, dass ich ein Wochenende damit verbringen würde, mir daraus einen besseren Cut herzustellen.
Andererseits gibt es auch eine CD, die ich in der Albumfassung geliebt und vergöttert habe und definitiv immer zu meinen Top 5 oder Top 10 gehörte: Morricones LE PROFESSIONNEL. Seit ich die wesentlich erweiterte GDM Club-Ausgabe hatte, habe ich die Musik nach 1-2 mal anhören kaum mehr hören wollen. Vor kurzem habe ich sie verkauft. Hier hat die Erweiterung definitiv zum Abgewöhnen geführt.
Und nicht zuletzt gibt es aber wiederum auch Soundtracks, die ich in der erweiterten Fassung erstmals gehört habe, und die trotzdem für mich in dieser langen Version super funktionieren. Spontan fällt mir hierzu QUIGLEY DOWN UNDER ein.