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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. POTTER, NARNIA und THE LORD OF THE RINGS würde ich ganz ähnlich einstufen. INDIANA JONES ist mit seinen Gewaltspitzen und Nazi-Bezügen etwas "erwachsener", aber ja: letztendlich sind natürlich auch diese Filme teure B-Movies. Wie ich ja schon geschrieben hatte: suuuper! Vollkommene Verstrahlung. Leia und Luke (der im Lotussitz über einem Stein schwebt) als allmächtige Space Wizards. Psychedelischer hätte man das Kinojahr 2017 kaum beschließen können.
  2. Preis Nr. 6 für Greenwood beim Phoenix Critics Circle: https://www.nextbestpicture.com/latest/the-2017-phoenix-critics-circle-pcc-winners
  3. Auf allzu viel Begeisterung stößt die Musik hier bislang nicht. Kann mir nicht vorstellen, dass das wieder der erste Platz in der Jahresumfrage wird, wie noch vor zwei Jahren. Man hat (abgesehen von der Finalrunde) mehr als nur eine Stimme. In den ersten Runden sogar zehn oder mehr.
  4. Am Beitrag über mir siehst du ja schon mal, dass es auch noch andere gibt, die so wahrnehmen. Und von den diversen Einschätzungen aus meinem privaten, nicht-STAR-WARS-affinen Umfeld, wo insbesondere RETURN OF THE JEDI als Ausgeburt an Lächerlichkeit wahrgenommen wird (Jabba, Ewoks, etc.), will ich jetzt gar nicht erst anfangen... Ich persönlich mag das ja alles sehr gerne, aber ich habe eben auch kein Problem damit, es als das wahrzunehmen, was es ist: teurer, infantiler Quark. Du kannst ja gerne mal ausführen, was genau du an der Original-Trilogie - abgesehen von den Produktionswerten und der klassischen Williams-Musik - besonders geschmack- und anspruchsvoll sowie B-Movie-untypisch findest. So richtig zugkräftige Argumente kamen da bislang nicht von dir.
  5. Das nehmen nur die so wahr, die seit ihrer Kindheit STAR WARS-Fans sind und das Franchise schon entsprechend verklärt haben. Außenstehende nehmen STAR WARS in der Tat eher als groteskes B-Movie wahr. Die Erfahrung habe ich schon oft gemacht. Das Problem ist nur, dass es heutzutage kaum noch Außenstehende gibt. Das Phänomen STAR WARS ist schon dermaßen ins popkulturelle Gemeingut übergegangen, dass die allgemeine Rezeption und der Blick darauf, als was STAR WARS eigentlich konzipiert war, ziemlich verstellt ist. Die zumindest seit EMPIRE STRIKES BACK massiven Produktionswerte verschleiern den B-Movie-Charakter natürlich noch zusätzlich. Eine gänzlich unvoreingenommene Perspektive auf STAR WARS ist eigentlich nur mit Blick auf die Produktions- und vor allem auch die Genregeschichte gewährleistet - welche Vorbilder hatten Lucas und das Studio, welche Ästhetiken dienten (z.B. Konzeptzeichner Ralph McQuarrie) als Orientierung, wie sah die Kalkulation des Studios aus (interessanterweise hat man ja '76 gar keine allzu großen Erwartungen in das Projekt gelegt und eher den parallel realisierten DAMNATION ALLEY als großes Zugpferd angesehen)...
  6. Naja, Lobgesang ist übertrieben. Ich habe nur herausgearbeitet, was Williams hier in meinen Augen kunstsinniger angegangen ist als in THE FORCE AWAKENS. Die Enttäuschung der Fans hat immerhin insofern ihr Gutes, als dass in unserer Jahresumfrage der Fokus vielleicht tatsächlich etwas weg von STAR WARS, und eher hin zu anderen Musiken tendiert. Gell, @bimbamdingdong ?
  7. Die Amazon-Seite des Soundtracks wurde wieder gelöscht (keine Ahnung, was das bedeuten soll), aber auf der Seite von Warner Music ist das Album nun auch mit Tracklisting aufgetaucht. 54 Minuten reiner Greenwood-Score, keine Songs. http://www.warnermusic.ch/catalogue_detail-n40-i75597933390-sD.html
  8. Im Film ist fast nichts genauso wie auf dem Album. Das Album ist ein ziemlich gut editierter Zusammenschnitt. Nach rund zehn Hördurchgängen hat sich meine Meinung zum Score nochmals gefestigt. Obwohl weniger eingängig, finde ich die Musik besser, feiner und detailierter ausgearbeitet als THE FORCE AWAKENS. Vor allem im Bereich Suspense und Action scheint mir Williams deutlich inspirierter zu Werke gegangen sein als beim Vorgänger: "The Fathiers" ist allein in den ersten 50 Sekunden eine Tour de Force sondergleichen, und auch Tracks wie "The Cave", die bei den Fans wahrscheinlich gar keine Beachtung finden werden, zeigen Williams von seiner besonders feinsinnigen (diesmal modernistischen) Seite. Ganz delikat auch der Anfang des "Finale", mit Harfe, Celesta und Flöte - so eine kunstvoll-entrückte Qualität geht dem enttäuschend straighten Finale aus THE FORCE AWAKENS völlig ab. Die neuen thematischen Ideen sind in einem Konzertarrangement ("The Rebellion is Reborn") vereint, das ich in seinen feinen Stimmungs- und Rhythmuswechseln fast noch schöner und inspirierender finde als sämtliche Konzertarrangements aus THE FORCE AWAKENS, inklusive "Rey's Theme". Wunderschön auch die Einführung von Roses Thema in "Fun with Finn and Rose", wo ihr Thema und eine warme, weiblich anmutende Variation des Resistance-Marsch in fast pastoraler Manier gegeneinandersetzt werden. Und dann ist da natürlich noch das groteske "Canto Bight", das irgendwie ganz zynisch und seltsam aus dem konfliktreichen Geschehen des Scores herausragt... Viel Licht, eher wenig Schatten: hin und wieder, aber zum Glück selten, rutscht THE LAST JEDI auch wieder in simplere, eindimensionale Sphären ab, etwa am Ende von "The Spark". Sollte wohl etwas von der heutzutage so trendigen, epischen Stimmung verbreiten (ähnlich wie das "Jedi Steps"-Thema in FORCE AWAKENS) - kein Wunder, dass das Motiv auch in der Trailermusik verwendet wurde. Ich finde die Passage in ihrer "Rum-pum-pum"-Attitüde musikalisch eher billig und effekthascherisch, und es würde mich nicht wundern, wenn Williams hier ein gewisses "Mitspracherecht" der Produzenten erdulden musste... Ein kleines Minus in einem ansonsten aber gelungenen Score, der nach THE FORCE AWAKENS einen überraschend elaborierten und anspruchsvollen Ton anschlägt. Johnsons feiner, ausgelassener Film hat Williams wohl inspiriert.
  9. Naja, das Thema ist ja letztendlich nur eine recht klischeehafte Hülse. Das Besondere ist die Verarbeitung. Ein ganz ähnlicher Fall wie John Morgans und William Strombergs STARSHIP TROOPERS 2. Da ist das Hauptthema auch geklaut, hat aber einen ganz ähnlichen, hülsenhaften Charakter. Beide Musiken sind interessanterweise Militärsatiren...
  10. Blöde Filme sind oft die schönsten. Letztendlich geht es bei allen (guten) Filmen nur um die Sorglosigkeit. Und das beste Antidot gegen Sorgen ist und bleibt die Blödelei.
  11. Ich meine das drängende Motiv aus der zweiten Hälfte von "The Rebellion is Reborn". Allerdings bin ich mir mittlerweile nicht mehr so sicher, ob es tatsächlich für die Rebellion steht - der erste prägnante Einsatz im Film ist nämlich während einer (Fischfang-)Szene mit Luke auf Ahch-To-Island (siehe auch die letzte Minute von Track 2).
  12. Das Schöne am neuen STAR WARS ist ja gerade, dass er auf Geschmack nicht so viel Wert legt. THE LAST JEDI ist teilweise einfach nur grotesk, irritierend, albern und verquer. Und damit eben genau das, was STAR WARS ursprünglich war: ein infantiles B-Movie. J.J. Abrams und die Mehrheit der fehlgeleiteten Fans wollten aus STAR WARS etwas machen, was George Lucas' ursprünglichem Konzept (und auch dem Konzept von EPISODE 1) total zuwider läuft: etwas Elegantes und Geschmackvolles. Bei dieser Umformung hat man sich dann aber dermaßen angstvoll verkrampft, dass aus THE FORCE AWAKENS letztendlich nur die eine sorgenvolle Frage spricht: "Wie machen wir um Gottes Willen alles richtig?" Die Folge: der Film wirkte durchkalkuliert und war nie bei sich selbst. THE LAST JEDI legt diese Sorgen nun ab, hat Spaß und nimmt ablehnende Reaktionen wie deine und die von bimbamdingdong in Kauf. Ich kann da nur sagen: gut so!
  13. Boston Society of Film Critics: https://www.hollywoodreporter.com/news/boston-society-film-critics-2017-winners-list-full-1066067 San Francisco Film Critics Circle: https://www.hollywoodreporter.com/news/san-francisco-film-critics-circle-winners-2017-1066078 Chicago Film Critics Association: https://www.hollywoodreporter.com/news/chicago-film-critics-association-winners-list-2017-1067434 L.A., Boston Online, Boston, San Francisco und Chicago - macht nun bereits fünf Auszeichnungen für Greenwood. Next Stop: Golden Globe!
  14. Ein ganz wunderbarer Film, der glücklicherweise kaum mehr etwas vom durchkalkulierten, aalglatten, auf breitestmöglichen Konsens ausgerichteten Charakter des Vorgängers hat. Ganz im Gegensatz zum faden FORCE AWAKENS nahm man hier in Kauf, dass sich Zuschauer an Elementen stoßen und sich irritierend abwenden könnten, keck ignorierend, was die Diktatur der Fan-Meinung vorgibt - und das machte den Film aufregend, überraschend und unterhaltsam. Die wundersam-irrsinnige Leia-im-All-Szene ist nur eines von vielen Highlights dieses skurrilen Films, der auf beeindruckend sympathische Weise endlich wieder zum Kern von STAR WARS vordringt: zur hysterisch-barocken, psychedelisch glitzernden B-Movie- und Schaubudenmentalität, die J.J. Abrams in seiner freudlosen Stocksteifigkeit zuletzt so konsequent im Zaum halten wollte. Neben dem verstrahlten, meisterhaften INDIANA JONES 4 ist das eine der schönsten Franchise-Kehrtwenden der letzten Dekade, und ich hoffe, dass Rian Johnson noch weitere Chancen eingeräumt werden, STAR WARS wieder in die ursprünglichen Gefilde des wilden, verqueren Unfugs zurückzuführen, die man - aus Angst vor dem Zorn spießiger Fans - so lange gemieden hat.
  15. Am zutreffendsten beschreibt man die Musik wohl als gigantischen Variationssatz. Die Musik kommt nie zur Ruhe, arbeitet sich pausenlos durch die zahlreichen Themen und Motive der alten Trilogie und des letzten Films, und ist bis an den Rand gefüllt mit musikalischer Entwicklung. Action und Suspense sind deutlich besser durchkomponiert als in THE FORCE AWAKENS - im Gegensatz zum letzten Score gibt es nur wenig bildbezogenes Underscoring. Neues thematisches Material gibt es für Rose Tico (mit auffallender Nähe zu "Anakin's Theme" aus EPISODE I), zuerst in Track 5, dann in "The Rebellion is Reborn", in Kombination mit einem neuen marschartigen Motiv für die Rebellen. "The Rebellion is Reborn" ist wohl auch der schönste Track des Scores und auch (leider) das einzige Konzertarrangement. Von den alten Themen ist Leias Thema wohl das am häufigsten verwendete. In "The Supremacy" gibt es ein paar schöne, dissonante Variationen der Melodie. Ansonsten mit von der Partie: Yoda, das TIE Fighter-Motiv aus A NEW HOPE, Resistance-Marsch, Rey (überraschenderweise eher etwas am Rande) und Kylo Ren. Stilistisch bleibt natürlich alles beim Alten, und ich glaube kaum, dass das Album bei einem STAR WARS-Müden wie mir zum Dauerbrenner wird, aber die schiere Energie und die pausenlos durchgezogene Entwicklung finde ich schon bemerkenswert. Bezogen auf den kompositorischen Gehalt würde ich THE LAST JEDI damit sogar knapp über THE FORCE AWAKENS einordnen - auch wenn das neue thematische Material weit weniger eindrücklich daherkommt als im Vorgänger.
  16. Ich plädiere bei solch groß angelegten und umfangreichen Musiken generell, erst ein paar Hördurchgänge zu absolvieren, bevor man mit Eindrücken um sich wirft. THE LAST JEDI ist eine unheimlich vollgestopfte, dichte Musik - da muss man sich erstmal durchwühlen.
  17. Im JWFan-Forum sagt man, die Musik baue, abgesehen von einem kleineren Thema für Rose Tico, fast gänzlich auf der Variation alter Themen auf. Außerdem fehle der Musik eine "strong personality". Klingt ja nun alles ziemlich ernüchternd. Habe meine Erwartungen aber auch eh vollkommen zurückgestellt...
  18. Auf amazon.com ist das Album nun gelistet. Erscheint am 19. Januar. Hier noch ein kurzer Artikel zum Score: http://variety.com/2017/film/news/jonny-greenwood-radiohead-phantom-thread-1202636131/ Im Film sind demnach rund 90 (!) Minuten Score.
  19. Ein Metascore von 76 auf IMDb sagt da aber was anderes aus. Kein Kritikerliebling, aber auch alles andere als "durchgefallen".
  20. Ja, das könnte in der Tat interessant werden. Nach allem, was man bislang über die Musik gehört hat, scheint mir aber in der Tat PHANTOM THREAD der absolute Favorit bei den anstehenden Preisverleihungen zu werden. Greenwood gelingt hier offenbar eine hochelegante Symbiose aus künstlerischem Anspruch und schwelgerischem Wohlklang - auf sowas steht die Academy ja, und deswegen sehe ich PHANTOM THREAD mittlerweile auch als den Top-Anwärter auf den Oscar.
  21. Sehr schön - Greenwoods erste Oscarnominierung rückt damit in greifbare Nähe. Wundert mich auch etwas. Aber wer weiß, vielleicht ist der Oscar-Jury Burwells THREE BILLBOARDS tatsächlich zu kurz - außerdem sind da ja noch klassische Stücke und Songs im Film, was für eine Disqualifikation sprechen könnte. In dem Fall wäre DARKEST HOUR dann sicher wieder dabei.
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