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Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. VALERIAN AND THE CITY OF A THOUSAND PLANETS (Alexandre Desplat) Hier liegen Licht und Schatten nah beieinander: ausgefeilte, starke Actionpassagen ("Bus Attack", "Valerian in Trouble", "Fishing for Butterflies"), teilweise origineller Synthesizer-Einsatz ("Showtime"), dann aber auch hohl-epischer Radau von der Stange (mein ultimativer Hasstrack: "Valerian's Armor" - und auch Tracks wie "Pearls Attack" und "Spaceship Chase" entlocken mir nicht mehr als ein Schulterzucken). Thematisch-motivisch bleibt nicht allzu viel hängen. Insgesamt ok, aber sicher kein Kandidat für die Jahresbestenliste.
  2. SILVER BULLET (Daniel Attias, 1985) Eine meiner liebsten King-Verfilmungen. SPONTANEOUS COMBUSTION (Tobe Hooper, 1990) THE BURNING (Tony Maylam, 1981)
  3. Einen Score mit etwas weniger minimalistischen Anteilen, der Emotion nicht nur durch Repetition von Einzeltönen zu erzeugen versucht, sondern durch Kontrapunkt und bewegtere melodische Linien; schlicht durch etwas mehr Gestik in der Musik. Aber auf sowas scheinen die Produzenten und Regisseure heutzutage allergisch zu reagieren. Ich finde den Score letztendlich schon ganz okay - die Instrumentierung ist farbig, die solistischen Einsätze (Klavier, Trompete, Pauke) sind erfrischend. Aufgrund seiner minimalistischen Gleichförmigkeit kommt es aber nie so ganz aus den Puschen.
  4. Könnte der beste Western seit langem werden:
  5. Ist ihm schon ganz ordentlich gelungen. Für einen großen Historienscore finde ich das Ganze aber wieder ein bisschen zu zeitgeistig-minimal, mit den üblichen Tonrepetionen und gleichförmigen Zwei-Ton-Ostinati. Genauer gesagt: es folgt genau dem Oscar-Musik-Trend, den Desplat, Newman, aber auch Marianelli selbst für solche Stoffe seit Jahren vorgeben. Immerhin lockert Marianelli den Minimalismus oft durch interessante Soli von Klavier und Trompete auf (schön z.B. das Ende von Track 3, "Full English"). Mein Lieblingsstück ist wohl das klassizistische "Winston and George" - leider auch der einzige Track, der sich gänzlich von der Minimal Music abhebt.
  6. Stilistisch ist das weniger Lounge, als viel mehr eine Jazz-Rock-Fusion. Aber der Inhalt bleibt davon ja unberührt - die musikalische Entwicklung und dramatische Verdichtung sowohl in "Eternum - Laura's Theme" als auch in "Logan's Limo" hat ja fast sinfonischen Anspruch. Wenn man das rein für Orchester setzen würde, hätte das den Charakter von Stücken wie "Roll Over Beethoven" aus KNOWING oder dem "I, Robot Theme". Ganz groß und fast opernhaft angelegte Themenentwicklung. Geben dir diese aufsteigenden Linien und dieser sehr emotionale Aufbau in den beiden Stücken wirklich gar nix? Kann ja fast nicht sein, wenn man gleichzeitig ein Stück wie "Roll Over Beethoven" aus KNOWING mag.
  7. Es gibt schon noch ausgezeichnete Orchester-Scores, aber "Orchester" ist eben genau wie "Thema" eins dieser übersimplifizierten Schlagworte, mit denen Filmmusikfans gerade in den letzten Jahren immer wieder nach Qualität schreien. Dass Qualität aber eben nicht einfach vom Einsatz eines Orchesters oder eines Themas abhängt, scheint bei vielen nicht anzukommen.
  8. Ich frage mich, wieso ihr euch alle so an den Themen aufhängt. Der Score wird durch die Verwendung der alten Themen keinen Deut besser, er wäre es aber auch nicht, wenn man sie außen vor gelassen hätte. Das Problem ist die generelle Uninspiriertheit und Blässe der Komposition und des musikalischen Ausdrucks - nicht die Frage, ob Thema XY vorkommt oder nicht. Dieses Beharren auf den thematischen Aspekt erinnert mich irgendwie an das unbedingte Festhalten an das Orchester und die irrige Annahme, dass allein der Einsatz eines Orchesters Qualität verspricht...
  9. Interessante Klanglandschaften entwirfst du da. Schön, wie du bei Track 4 ("Devious Intention") deiner ASSASSINOUS ACT-Musik mit rückwärts gesampelten Klängen arbeitest. Generell finde ich auch die Musique-concrète-artigen Elemente und das Geräuschhafte in deiner Musik interessant. Elliot Goldenthal höre ich da allerdings nirgends - würde ja einen halbwegs sinfonischen Ansatz bedeuten, den ich aber bis jetzt in keinem Stück entdeckt habe.
  10. Ist schon ein wunderschönes Stück geworden. Harmonische Grundlage ist (mal wieder) die ätherisch-mysteriöse oktatonische Tonleiter (abwechselnde Halbton-Ganzton-Schritte), wie auch schon bei INHERENT VICE. Besonders gefallen mir die Solo-Instrumente, die im ersten Abschnitt abwechselnd aus der Instrumentierung heraustreten - die beiden Flöten (bei 1:00, bei 1:33, bei 2:31) oder auch die Solo-Violine, besonders schön und innig in tiefer Lage bei 1:44. Bei 5:01 gibt es dann einen schönen THERE WILL BE BLOOD-Moment, mit den mehrstimmigen Klangflächen der hohen Streicher, denen sich schließlich ab 5:51 einige brutal herausgemeißelte Achtelbewegungen von Cello und Kontrabass anschließen. Das ist der erste aggressivere Moment der Partitur - gefolgt von einer bissigen Pizzicato-Passage ab 9:24, und natürlich dem Höhepunkt des Stücks, dem wilden, Greenwood-typischen Hinter-dem-Steg- und Plektrum-Geschrammel zwischen 12:36 und 13:33. Wer letzteres mitlesen möchte: in der Partitur ab Seite 30.
  11. Deine Beschreibung weckt Interesse an der Musik - werde ich mal antesten. Mit prominent eingesetzter, solistischer Harfe kriegt man mich eh.
  12. LOGAN (Marco Beltrami) Beltramis düster-melancholischen Score höre ich in den letzten Tagen wieder häufiger. Das Ganze ist freilich keine leichte Kost und erfordert Einhörarbeit - was sich aber durchaus lohnt. Wie immer bei Beltrami, folgt die thematisch-motivische Arbeit einem wohldurchdachten Konzept, das sich insbesondere anhand der letzten vier Tracks - einer "Suite" aus Konzertversionen zentraler Ideen des Scores - nachvollziehen lässt. Dreh- und Angelpunkt ist dabei das im Verlauf des Scores immer wieder von der Glasharmonika intonierte "Laura's Theme", das in seinem entrückten Charakter eine Art Versprechen auf Erlösung enthält. Die eng beieinander liegenden und in sich kreisenden Kerntöne des Themas deuten aber auch auf die Agonie, das Gefangensein im Ausweglosen hin - ein Schmerz, der sich schließlich in einer aufwärts strebenden Tonfolge entlädt, die sowohl in "Eternum - Laura's Theme" auftaucht (in der Begleitung ab 1:06, einzeln ab 2:09), aber im Track "Logan's Limo" auch ganz klar der Figur Logans zugeordnet wird. Laura und Logan greifen somit auf gleiches musikalisches Material zurück, bilden quasi eine motivische Einheit - was ja auch zum Plot des Films passt, ist Laura schließlich ein Klon aus Logans DNA. Ein fein ausgearbeitetes Konzept, das sich zumindest mir nicht sofort erschlossen hat. Schön finde ich schließlich auch, wie Beltrami das Laura/Logan-Material im letzten Track, "Logan Drives", in den Harmoniefolgen an das Logan-Thema aus THE WOLVERINE annähert - eine elegant konstruierte Brücke zum Vorgängerscore. Überhaupt: die letzten vier Tracks sind ein ganz wunderbares, auch isoliert vom Rest des Scores wunderbar funktionierendes Hörerlebnis, das ich jedem, der mit dem Score bislang Schwierigkeiten hatte, noch einmal ausdrücklich ans Herz legen möchte.
  13. THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI, Carter Burwell
  14. Album von Varèse: Ein stimmungsvoller kleiner Score für Kammerorchester, Gitarre und Klavier mit wirklich schönem Thema ("The Deer"). Typischer Burwell. Und mit knapp über 20 Minuten auch nicht zu lang. Anspieltipps: "Mildred Goes to War" (Track 1) und "The Deer" (Track 2).
  15. Hier gibt's ein Behind-the-Scenes-Video, in dem Greenwood einiges zum Stück erzählt:
  16. Obwohl ich BRIDGE OF SPIES ziemlich gelungen fand - das hier lässt mich gerade verdammt kalt.
  17. Ja. Aber das sind ja nur ein paar Sekündchen, oder?
  18. Einige Filme, die ich bislang nur in üblen VHS-Vollbild-Fassungen hatte, nun als DVDs im korrekten Bildformat in der schönen Warner Archive Collection - DVD-On-Demand, also nur gebrannte Discs, aber besser als gar nicht: BRASS TARGET (John Hough, 1978) THE COBWEB (Vincente Minelli, 1955) THE TRAVELING EXECUTIONER (Jack Smight, 1970) ... sowie zweimal Badham: POINT OF NO RETURN (John Badham, 1993) DROP ZONE (John Badham, 1994)
  19. Ließe sich ja eigentlich ändern. Ich für meinen Fall denke darüber nach, THE LAST JEDI zumindest im Kino zu boykottieren. Wird mir wahrscheinlich eh genauso wenig gefallen wie der Vorgänger.
  20. Recht unterhaltsamer, zwischen Kitsch, Mystery und schwarzhumoriger Groteske schwankender Score, mit dezentem Elfman-Vibe und sehr farbig instrumentiert. Das Album ist gegen Ende einen Ticken zu lang, aber es geht. Von seinen Clooney-Arbeiten bislang wohl die abwechslungsreichste und spaßigste. Anspieltipps: "Welcome to Suburbicon" (Track 1), "The Line Up" (Track 8), "What Did You Do?" (Track 11).
  21. Die drei letzten Score-Tracks ("Justice", "Poirot" und die "Orient Express Suite") sind auch wirklich recht gut, die ergeben eine hübsche Suite. Schade, dass der ganze Rest so blass bleibt.
  22. Ja, gerade bei der "Final Battle" (egal, ob Kurz- oder Langfassung) schaltet man nach ein paar Minuten einfach ab. Leider ist fast die gesamte Action derart beliebig - außer vielleicht "Wonder Woman Rescue", da schafft das 7/8-Motiv immerhin etwas Zusammenhalt.
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