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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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  1. Warum wurde der Spieß eigentlich umgedreht? Ich habe mich angegriffen gefühlt, und jetzt sind plötzlich wieder die anderen die Opfer. Irgendwie scheint es hier im Board mittlerweile eine feste Gut-Böse-Rollenverteilung zu geben. Es ist undenkbar, sich hier als Mitglied der "Musikwissenschaftler"-Fraktion verletzt zu fühlen. Die Opferrolle haben die "Nicht-Musikwissenschaftler" für sich gepachtet. Was soll das?
  2. Nein, die akzeptiere ich nicht, weil ich keine Musiken "niedermache". Wie kommst du auf sowas? Ich beschreibe sachlich, was mir an einem Score missfällt, und/oder warum ich Komponist XY für überschätzt halte. Weiter nichts. Und ja, vielleicht wolltest du mich nicht als "Arschloch" darstellen (eine Überspitzung meinerseits), aber aus deinem Sarkasmus spricht dennoch Genervtheit, Ablehnung, Aversion und Verachtung. Das kann ich mir nicht erklären, und es ärgert mich, angesichts meiner Bemühungen um Sachlichkeit, maßlos. (Generell habe ich ironische und sarkastische Reaktionen auf meine Beiträge ziemlich satt. Sie lassen mühsam formulierte Beiträge mit einem Fingerschnippen auflaufen. Dir macht das vielleicht Spaß, dem Fachidioten mal beiläufig eine reinzudrücken - für mich ist es demütigend und demotivierend.) Sehr schade, dass du das (immer noch) so empfindest. Es gab hier mal problematischere Zeiten, aber mittlerweile verläuft das Board-Geschehen - nach meinem Gefühl - in regelrecht über-zivilisierten Bahnen. Die von Mephisto oben genannten User (Boneking, Max, etc.) kleben immer total sachlich am musikalischen Gegenstand und betreiben nie auch nur irgendeine Form von persönlicher Stichelei gegen "Nicht-Musikwissenschaftler". Klar, man sucht das Gespräch und versucht auch mal, andere aus der Reserve zu locken, damit sie etwas mehr schreiben (siehe die Bitte nach etwas Text im "Ich höre gerade..."-Thread), aber daran ist doch nichts Verwerfliches. Wieso wird das als elitäres oder "belehrendes" Verhalten ausgelegt? Ach ja: Habe ich nie gemacht. Was Soundtrack Composer weiter oben geschrieben hat, steht nicht stellvertretend für eine ganze Gruppe.
  3. Ich finds einfach nur schade, wenn man trotz der Bemühungen, die eigenen Gedanken und Beobachtungen möglichst nachvollziehbar mitzuteilen, sarkastisch-verachtende One-Liner hingeworfen bekommt, die vielleicht/mutmaßlich/möglicherweise "lustig" gemeint sind, aber oft dann doch einen ganz gegenteiligen Effekt haben. Im Gordon-Thread nebenan ist mir das vor einigen Tagen auch schon aufgefallen bei Ralfs Anmerkung. Es ist halt einfach ein kommunikatives Missverhältnis irgendwie.
  4. Ich hatte es mir als durchlaufenden Thread vorgestellt. Wer Interesse hat, postet hier einfach am Ende des Monats seine Favoriten. Wer weniger Filme schaut, kann auch nur seine liebsten drei oder fünf posten. Bei mir waren es halt im November 26 Filme, deswegen eine Top 10. Hmm, es gibt sicher einige Schwerpunkte (amerikanischer und europäischer (v.a. italienischer) Genrefilm, bevorzugt 70er und 80er Jahre) aber ich versuche dennoch, ein möglichst breites Spektrum abzudecken. Wird in meiner Favoritenliste ja auch ganz gut deutlich: da steht Blaxploitation (TRUCK TURNER) und Hongkong-Action (NINJA THUNDERBOLT) neben Visconti und Dominik Graf. Wichtig ist mir momentan, möglichst viel zu schauen. Ich habe mich lange Zeit künstlich reduziert beim Filme schauen, in der irrtümlichen Annahme, mich auf den einzelnen Film länger und intensiver einlassen zu können. Aber mittlerweile denke ich, dass ein "Mehr" an Filmen auch ein "Mehr" an Perspektive bedeutet - und die Favoriten bleiben sowieso und arbeiten in der Erinnerung genauso stark weiter, unberührt von der Zahl an Filmen, die sonst noch dazukommt.
  5. Also ich denke, ich habe seinerzeit ausreichend und nachvollziehbar untermauert, was ich an JUPITER ASCENDING so blass fand. Mich hier jetzt wieder als oberflächlich aburteilendes Arschloch hinzustellen, finde ich etwas unfair.
  6. In Analogie zur (fast) gleichnamigen Facebook-Gruppe starte ich mal einen kleinen Monats-TOP-10-Thread. Teilt hier einfach eure 10 (oder auch 5) liebsten Filmsichtungen des Monats - egal, ob Erstsichtung oder Wiederentdeckung. Mein November: 1. CHERRY 2000 (Steve De Jarnatt, USA 1987) (surreal übersteigertes und zugleich herzerwärmend romantisches Meisterstück des 80er-US-Actionkinos) 2. SINFONÍA ERÓTICA (Jess Franco, F/ESP 1980) (dunkelromantische Ausschweifungen auf ländlichem Anwesen; erst mein dritter Franco, und schon einen neuen Lieblingsfilm entdeckt) 3. THE HOUSE OF THE DEVIL (Ti West, USA 2009) (eine Babysitterin fällt in einem abgelegenen Landhaus einem Satanskult zum Opfer; steigert sich langsam aber stetig zu einem unfassbaren Finale) 4. NINJA THUNDERBOLT (Godfrey Ho, HK 1984) 5. MERVEILLEUSE ANGÉLIQUE (Bernard Borderie, F/I/BRD 1965) 6. DER FAHNDER: NACHTWACHE (Dominik Graf, D 1993) 7. L'INNOCENTE (Luchino Visconti, I/F 1976) 8. THE LAST DRAGON (Michael Schultz, USA 1985) 9. NO, IL CASO È FELICEMENTE RISOLTO (Vittorio Salerno, I 1973) 10. TRUCK TURNER (Jonathan Kaplan, USA 1974)
  7. Die gibt es auf seiner Seite fast alle komplett zum Anhören: http://christophergordon.net/RugbyWorldCup.html http://christophergordon.net/BassTromboneConcerto.html (Anspieltipp ist hier der dritte Satz!) http://christophergordon.net/PeaceonEarth.html Zum Hornkonzert gibt es einen Blog, auf dem Gordon den Entstehungsprozess des Werks dokumentiert hat. Das Konzert ist aber - im Gegensatz zu den stürmischen Sachen oben - eher ein ruhiges und entspanntes Werk. Auf dem Blog gibt's auch eine Aufnahme der Performance: http://hornconcerto.net/?p=1199
  8. Wobei ARRIVAL aber auch eine riesige Hollywood-Studioproduktion ist - und ebenso fett vermarktet. Unscheinbar ist definitiv anders.
  9. Die von Markus und Luke angeführten Scores kennste aber schon auch alle, oder? Gerade MUCH ADO ABOUT SOMETHING auf dem GIFT OF LIGHT-Sampler dürfte filmmusikalisch zum Allerbesten gehören, was es seit 2000 zu hören gab. Und dann sind da ja noch die zahlreichen Event-Musiken, z.B. für den Rugby World Cup 2003, und natürlich die großartigen Konzertwerke, v.a. die Concerti für Horn und Bassposaune. Das fegt einen schon weg.
  10. Ich möchte meine Beschreibungen der zweiten Kategorie (grüblerisch, Affekt-geprägt) um "sensibel" ergänzen. Christopher Gordon scheint z.B. kein verschlossener Grübler zu sein, der in seinen Abgründen wühlt, aber er ist unwahrscheinlich sensibel für die vielen feinen emotionalen Schattierungen, die Musik in der Lage ist, auszudrücken. Ist aber letztlich auch eine Form der Affekt-Geprägtheit.
  11. Es ist Persönlichkeit. Ausgeglichene Menschen werden wohl in erster Linie zu ausgeglichener Musik tendieren - grüblerische, Affekt-geprägte Menschen eher zum Verschlungenen und Komplexen. Meine Überzeugung ist allerdings, dass Musik - zumindest die, die halbwegs ernst gemeint ist - schon eher von und für Menschen gemacht ist, die in letztere Kategorie fallen.
  12. Aber ich genieße sie doch "einfach so". Das musiktheoretische Fundament dient mir nur dazu, Dinge in Worte zu fassen. Ich mag harmonisch reichhaltigere Musik in erster Linie, weil sie mehr meinem Gefühlsleben entspricht (nicht, weil ich so tief in der musiktheoretischen Materie stecke).
  13. Es ist ein unerträglich ernüchterndes Gefühl, wenn die ganze Empfehlungsarbeit und das schriftliche Engagement für einen Komponisten bei vielen Board-Usern nicht mal die Spur eines Eindrucks hinterlässt. "Wer ist Gordon", ist das wirklich ernst gemeint, Ralf?
  14. Dürfte dann wohl das Highlight des kommenden Jahres werden. (Und die neue CD mit Konzertwerken kommt ja auch noch.)
  15. Wenn es sich um Sachen wie X-MEN: APOCALYPSE handelt, würde ich sagen: nein. Die bieten nicht mehr Abwechslung und "Musik" als ARRIVAL.
  16. Ich kann ja echt verstehen, wenn DOCTOR STRANGE, JURASSIC WORLD oder DAWN OF THE PLANET OF THE APES viele Sympathien entgegen schlagen, das sind teilweise wirklich ordentliche, runde Scores. Aber was die Fans an einer so banalen Soße wie JUPITER ASCENDING finden, ist mir echt ein Rätsel. Wahrscheinlich das gleiche wie an Ottmans letztem X-MEN: es ist großorchestral.
  17. Scorsese hat aber - im Gegensatz zu beispielsweise Ridley Scott - schon ein ausgezeichnetes Gespür für Musikeinsatz in seinen Filmen. SHUTTER ISLAND war ja z.B. der Ultra-Oberhammer, auch ohne Shore.
  18. Doch doch, aber das ist kein Score. Fünf Jazz-Standards, von Silvestri arrangiert.
  19. Was natürlich schön ist: THE LOST WORLD endlich nicht mehr im Papp-Digipack, sondern in einem ordentlichen Jewelcase, das die CD nicht verkratzt. Vielleicht lasse ich mir das Set schenken. Rein inhaltlich ist es mir keine 60 Dollar wert. Zumal auch nicht mal die Albumschnitte dabei sind.
  20. Doch, sind sie. THE LOST WORLD ist mein Lieblings-Williams, aber was da Essentielles fehlen soll - ich habe keine Ahnung. Ich kenne den Film in- und auswendig, und die beste Musik ist nicht mal im Film, sondern nur auf CD.
  21. Das Cellokonzert ist nett, bleibt aber auch etwas an der Oberfläche (ist ein bisschen ziellos und weiß nicht so recht, wohin mit sich), aber das Klavierkonzert kenne ich noch nicht. Bin gespannt! "Mythic Gardens" auf YouTube: Zu wenige Kontraste zwischen den einzelnen Sätzen und auch in den melodischen Einfällen etwas beliebig.
  22. Danke für deine detailierten Ausführungen! Ich verstehe, was du meinst. Greenwoods Musik ist selbst in den Dur-Passagen melancholisch und von Gefühlen der Unsicherheit und des "Weltekels" geprägt. Richtig fröhlich und ausgelassen wird es bei ihm in keiner Sekunde. Wenn es "aktiver" wird, tendiert es eher in Richtung Aggression oder Wahn. INHERENT VICE ist insgesamt etwas weniger abgründig als THERE WILL BE BLOOD oder THE MASTER, aber gerade im Shasta-Fay-Material trotzdem sehr melancholisch und introvertiert - trotz der absoluten Schönheit des Klangs. (INHERENT VICE ist übrigens weder Dur noch moll, sondern oktatonisch - eine eigenständige Tonleiter, die nix mit Dur und moll zu tun hat. Klingt aber sehr drängend und "psychologisch".) "Chryskylodon Institute" gefällt mir bei INHERENT VICE auch weniger als die Shasta-Fay-Tracks. Ist auch mir ein bisschen zu minimal. In THE MASTER gibt es einen konzeptionell ganz ähnlichen Track, "Alethia" (quasi das Schwester-Stück zu "Chryskylodon"), der ist aber vielschichtiger und abwechslungsreicher. Kannst ja mal reinhören, falls du Interesse hast: Was das Hitchcock-herrmannesque bei INHERENT VICE betrifft: absolute Zustimmung! Aber magst du Herrmann nicht? Ja, THERE WILL BE BLOOD ist natürlich schwierig, wenn man mit dem Klang von Solo-Streichern oder einem Streichquartett nichts anfangen kann. Ist halt ein sehr purer Klang und nicht von der samtenen Weiche eines orchestralen Streicherklangs. Aber "Future Markets" verwendet schon ein ganzes Streichorchester, wenngleich natürlich ein eher kleines. Hat aber trotzdem ordentlich "Wumms", finde ich. Und zu H.W.: "Sterbensschön von sich selbst ergriffen", besser hätte ich es auch nicht formulieren können! Hervorragend!
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