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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Ich dachte, es wäre mittlerweile Konsens, dass im "Ich höre gerade..."-Thread ein paar eigene Worte zur Musik "verbindlich" sind. Ich glaube eigentlich nicht, dass das jetzt die Underground-Politik einiger weniger ist.
  2. Ist mittlerweile auch auf Spotify: Dann kann jetzt auch Csongor seine Erinnerung an die Musik auffrischen.
  3. Siehe dazu der erste Satz von Posting # 28. In der Lage schon - nur ist das Schreiben schöner, wenn man das Gefühl hat, einem Menschen zu antworten. Und nicht einem YouTube- oder Spotify-Bot.
  4. An dem Thema zeigt sich ganz schön, was ich an Korzeniowski immer etwas langweilig finde: er benutzt immer nur klare Dur- und Moll-Akkorde, kaum verminderte oder übermäßige Harmonien, kaum Vorhalte, Sekundreibungen oder ähnliche Dinge, die seine Musik "drängender" oder emotional affektierter machen könnte. Dadurch wirkt es immer etwas statisch und uncharakteristisch - das Thema hier ist keine Ausnahme.
  5. Weil einfach nur irgendwas in ein Forenfenster kopiert wurde. Da kann ich auch gleich auf YouTube herumscrollen. Ein Forenbeitrag lebt von seiner Aussage, von der eigenen Einschätzung. Man ist nicht in einem Diskussionsforum, um sich an einer virtuellen Theke kommentarlos Musikvideos abzuholen.
  6. Gegen Nebengeräusche habe ich auch nichts, die machen das Hörerlebnis in der Tat "lebendiger". Aber das hier ist ja nichts Akustisches, sondern ein digitales Artefakt.
  7. Das schöne Song-Finale ("Reunification", Track 11) gibt dir nichts?
  8. Habt ihr über Kopfhörer gehört? Da ist es eigentlich kaum zu überhören, vor allem, da es so regelmäßig ist, und sich mit zunehmender Lautstärke der Musik sogar intensiviert. Sehr nervig ist es z.B. in Track 5, wenn das Liebesthema erstmals ins mezzoforte geht (ca. ab 0:39). Die Spotify- und iTunes-Versionen haben den Fehler auch, dürfte also bei Qobuz genauso sein.
  9. Eben, deswegen soll ja im Idealfall alles dabei sein: Einschätzung, Cover, Hörbeispiele. Ein schlichtes Posten von YouTube-Clips finde ich jedenfalls absolut nichtssagend. Mit so einer Einstellung wird ein Diskussionsforum obsolet.
  10. Ich hatte leider ganz vergessen, es hier anzukündigen, aber es gab bzw. gibt im Oktober und November eine interessante Retrospektive zum Film der jungen Bundesrepublik Deutschland (1949 - 1963) im Frankfurter Filmmuseum zu sehen. Das Programm orientiert sich an der gleichnamigen Retrospektive, die diesen August auf dem Filmfestival in Locarno zu sehen war, und zu der diese tolle Essay-Sammlung erschienen ist: [amazon=3887990897][/amazon] Da ich mit dem bundesdeutschen Kino der 50er noch nicht allzu gut vertraut bin, habe ich mir mal einige Filme der Reihe angesehen, und war durchaus überrascht, wie modern, konfliktfreudig und mitunter auch recht unbequem viele dieser Filme sind. Selbst in so manchem Heimatfilm tun sich düsterste Abgründe auf, es eskalieren die Konflikte zwischen naturverbundener, religiöser Weltanschauung und selbstbestimmter, freizügiger Genussgesellschaft, und ebenso brechen verkrustete Geschlechterverhältnisse auf oder werden an den Pranger gestellt. Eine Auswahl meiner Sichtungen: DAS DORF UNTERM HIMMEL (Richard Häussler, 1953) Ein Richter verliebt sich in einem kleinen Dorf in eine Witwe, die von diversen undurchsichtigen, schmierigen Typen umgeben ist. Der Richter möchte den gewaltsamen Tod ihres Mannes aufklären, erkennt aber erst am Ende, dass die Witwe selbst die Mörderin ist. Ein Heimatfilm als Film noir. Die Natur der Berge als eigentlich idyllisches Setting wird hier zum Sinnbild für die zerklüfteten, seelischen und moralischen Untiefen, die der Protagonist nach und nach auslotet. Es kommt zwar letztlich zum Happy End (auch wenn sich die Witwe für den Mord verantworten muss, heiraten sie und der Richter am Ende), aber ein ungutes Gefühl bleibt. Starker Film. DAS LIED VON KAPRUN (Anton Kutter, 1955) Ein Drama vor dem Hintergrund der Bauarbeiten an der Talsperre Kaprun - einem der größten alpinen Bauprojekte der Nachkriegsjahre. Das Berg-Setting des Films ist trotz imposanter Landschaft seltsam trist, fast der gesamte Film spielt auf der staubigen Baustelle der Talsperre und in den Barracken der Bauarbeiter. Im Fokus: der Konflikt zwischen den fortschrittsgläubigen Bauherren und einem naturverbundenen, bergerfahrenen alten Mann, der einem Sicherheitsingenieur bei der Gefahreneinschätzung auf der Baustelle helfen soll. NACKT, WIE GOTT SIE SCHUF (Hans H. König, 1958) Eine junge Frau hat von den kriminellen Machenschaften ihres Bauarbeiter-Freundes genug und zieht in ein Bergkloster. Es entstehen jedoch Auseinandersetzungen zwischen den dort lebenden Mönchen und den vergnügungssüchtigen Bauarbeitern einer nahegelegenen Baustelle. Auch hier wird das Alpensetting zum staubigen, unwirtlichen Schauplatz weltanschaulicher Konflikte. Das Geschehen wechselt zwischen Baustelle, schwer befahrbaren Bergpisten, und dem abgeschiedenen Kloster, das nicht mehr als eine aus dem Fels gehauene Ruine ist. Idylle gibt es hier nicht - und die Konflikte zwischen virilen jungen Männern und bigotten Klosterbrüdern nehmen fast kriegerische Dimensionen an. Apokalyptisch. ROSE BERND (Wolfgang Staudte, 1956) Die naive Rose Bernd (Maria Schell) soll einen unscheinbaren Kleinunternehmer heiraten, wird jedoch sowohl von einem windigen Bauarbeiter als auch von einem älteren Gutsbesitzer begehrt. Als Rose von letzterem schwanger wird, erzählt der Bauarbeiter den Leuten auf dem Gut von den zahlreichen Beziehungen seiner Geliebten. Rose wird zwischen den gesellschaftlichen Fronten zermahlen und bringt ihr Kind um. Im Gegensatz zur literarischen Vorlage von Gerhart Hauptmann deutet Staudte den Kindsmord nur an, und lässt somit mehr Raum für Sympathie für die Protagonistin. Ihre Zeichnung als lebensfrohe, in ihrer unglaublichen Naivität jedoch beinahe "zurückgeblieben" wirkende Frau, die überhaupt nichts über den Umgang mit Sexualität weiß, macht ihr Schicksal am Ende umso erschreckender. Ein Film über die Grauen des Patriarchats und einer mitleidlosen Welt. ----------------------- Im November läuft NACKT, WIE GOTT SIE SCHUF noch einmal im Filmmuseum. War mein bisheriger Favorit - wer in der Nähe ist und Zeit hat, sollte sich den nicht entgehen lassen.
  11. Ich denke mir mittlerweile: man kann auch Goldsmith-Komplettist sein, wenn man sich nicht jede minimal verbesserte Neuauflage gönnt. Letzten Endes ist es rausgeworfenes Geld - wir haben die Musik alle seit Jahr(zehnt)en in annehmbarer Form im Regal stehen.
  12. Meine Stammvideothek in Frankfurt hat davon noch die VHS im Keller stehen. Habe da Ende letzten Jahres einiges an seltenen Tapes für kleines Geld abgreifen können (ca. 3 Euro pro Stück), MONSIGNOR habe ich aber stehen lassen...
  13. Die SCREAM-Scores gehören auch nicht unbedingt zu seinen stärksten Arbeiten. Aber es ist schön zu sehen, wie er damals angefangen hat und seine modernistische Schule (Studium bei Luigi Nono) erstmals im Mainstreamkino umgesetzt hat. Die beste Musik aus dieser Phase dürfte aber MIMIC sein.
  14. Wie kommst du denn bei DARK SHADOWS auf 250 Millionen? Auf IMDb stehen 100, auf Box Office Mojo 150 Millionen. Aber gut, selbst 150 Mille sieht man dem Film nicht unbedingt an. Lag wahrscheinlich einzig am Star-Aufgebot.
  15. Von 15 auf 75 Minuten ist natürlich ein schöner Sprung - und das Elfman-Material ist erfreulicherweise auch noch dabei. Als Beltrami-Freund werde ich hier wohl irgendwann zuschlagen. Die Deluxe Edition vom ersten steht ja auch schon im Regal.
  16. DARK SHADOWS hatte zumindest einige nette Einfälle (den Vampir-Sex...), und war wenigstens irgendwie off-beat. Insgesamt nicht ganz so schlimm wie sein alptraumhaft aseptischer ALICE IN WONDERLAND.
  17. Schöneres Cover als das der Deluxe Edition... aber ansonsten mal wieder ein unnötiges Re-Release. Die Deluxe Edition war klanglich und editorisch prima, ist noch einfach zu bekommen und die OMEN-Suite gab es auch schon auf Varèses Goldsmith-Birthday-Celebration-DVD.
  18. Dass Corigliano anspruchsvoller und "E-musikalischer" arbeitet, ist unstrittig - aber das macht Shores Musik noch nicht oberflächlich. Nur weil Shore kein klar umrissenes, sinfonisch verarbeitetes Motiv für Vater und Tochter in den Raum stellt, ist seine musikalische Darstellung der Vater-Tochter-Beziehung nicht weniger intim und emotional als bei Corigliano - die Tracks "Mourning" und "Beach" sind schöne Beispiele für Shores minimalistische, aber sehr menschliche Annäherung an die Charaktere. Shore wird mir allgemein auch immer etwas zu sehr auf Atmosphäre reduziert - sein Ansatz ist "subliminaler" als bei anderen Filmkomponisten aus dem klassischen Bereich, die Fokussierung liegt trotzdem immer auf dem Seelenleben der Figuren. Shores Filmmusiken sind nur auf den ersten Blick rein atmosphärische Stimmungsbilder. EDGE OF DARKNESS mag nun kein Meilenstein in Shores Filmographie sein, aber der Vorwurf der reinen Stimmungsmalerei trifft ja mit Ausnahmen fast alle seiner Musiken.
  19. Das alte Album ist nach wie vor unverzichtbar, zumindest wenn man an musikalisch sinnvollen Konzertversionen mancher Stücke interessiert ist, denn die fehlen auf der Expanded-Ausgabe. Siehe mein Beitrag oben:
  20. Ein leises, aber durchgehendes digitales Klicken, alle paar Sekunden - zumindest über Kopfhörer sehr nervig.
  21. Coriglianos "Circus Maximus" ist wahrlich großartig - besonders witzig finde ich ja, dass die Sinfonie mit dem Schuss aus einer Pumpgun endet. Ein nettes Symbol für die Gewalttätigkeit der modernen Medien, die Corigliano mit seinem Werk aufs Korn nehmen wollte. Hier eine Live-Einspielung, mit Pumpgun-Schuss am Ende (34:25):
  22. Treffende Worte zu dieser wunderbaren Musik. Im Finale blüht Coriglianos elaborierter Vertonungsansatz wirklich nochmal wunderschön auf - ein überraschender stilistischer Wechsel ins Musical- bzw. Kunstlied-Terrain.
  23. Vielleicht bin ich altmodisch, aber ich vertraue den Kompetenzen von Fachkräften. Wenn ich selber keine Ahnung vom Streichen habe, lasse ich mich vom Anstreicher darüber informieren, was besser und was schlechter funktioniert. Selbiges sollten Regisseure auch tun, wenn es um die Musik geht. Wir leben in Zeiten furchtbarer Selbstüberschätzung. Jeder Hinz und Kunz glaubt, sich überall auszukennen und alles genauso gut zu wissen wie der ausgebildete Profi. Jeder muss jedem ins Handwerk pfuschen. Insbesondere im Bereich der Musik glaubt jeder fachfremde Futzi, fundierte Einschätzungen abgeben zu können, denn Musik ist ja keine Technik, sondern "Emotion", und fühlen kann ja bekanntlich jeder. Erinnert mich an die kochende Ratte in RATATOUILLE - kein Wunder, dass mühsam erworbene Kompetenzen immer bedeutungsloser werden, wenn schon den Kindern ein solch idiotisches Weltbild eingebläut wird.
  24. Dröhnende Klangflächen und perkussives Getickere - leider alles recht statisch. Ein paar interessante Momente sind aber schon dabei, z.B. das Experimentieren mit der menschlichen Stimme im zweiten und letzten Track, sowie die dezenten Goldenthal-Einflüsse in Track 3. Hoffentlich ist insgesamt noch etwas mehr los in der Musik.
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