Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

Mitglied
  • Gesamte Inhalte

    9.819
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Klar, es gibt einen "Main Title" mit großem Tusch und proklamierendem Gestus und die Musik hebt auch mit einer selbstbewusst geschmetterten Tonfolge an, die dann im Verlauf des Scores öfter mal aufgegriffen wird. Was da allerdings präsentiert wird, ist weniger ein Thema als viel mehr eine Art minimalistisches Ostinato, das substanziell in keinem Verhältnis zur bombastischen Lautstärke steht, mit der es vorgestellt wird. Ich kann es mir auch nie merken - sobald die "Titles" vorbei sind, ist keine Erinnerung mehr an den Inhalt des Stückes vorhanden. Soviel zum "Hauptthema". Weitere Themen sind mir nie aufgefallen. Insgesamt eine ganz schwache Elfman-Arbeit, wie ich finde - da zeichnete sich sein allmählicher Abstieg ins Beliebige ab.
  2. Elfmans Score fand ich - bis auf einige nette Stellen - ziemlich flach und uninspiriert. Habe ich gerade vor ein paar Wochen mal wieder laufen lassen und es blieb wieder kaum etwas hängen, genau wie beim Erscheinen 2008. Allein schon auf thematisch-motivischer Ebene präsentiert sich ein totales Vakuum; Elfman verwendet keins der Beltrami-Themen, schafft es dann aber nicht, dem Vorgänger etwas Gleichwertiges entgegenzusetzen. Merkwürdig, dass del Toro sowas wollte - v.a. angesichts der fantasievollen Umsetzung, die den ersten Film um Längen übertrifft.
  3. Unveröffentlicht wären z.B. noch - BLACK PATCH (1957) - THE MAN (1972) - THE DON IS DEAD (1973) (!) - SHAMUS (1973) - THE REINCARNATION OF PETER PROUD (1975) (!) sowie ein ganzer Haufen TV-Arbeiten (THRILLER!). Und was Wiederveröffentlichungen betrifft, wären Sachen wie MacARTHUR oder RAGGEDY MAN, die seit Jahrzehnten nicht mehr erhätlich sind, weitaus sinniger als CHINATOWN.
  4. Das mit den schlechten Kritiken hatte ich gar nicht mitbekommen. Finde den Klang der Club-Ausgabe auch nicht wirklich übel. Bleibe daher auch bei der "alten" CD. Irgendwie auch echt schade, dass mittlerweile auch von Goldsmith fast nur noch Aufgewärmtes, nur noch Zweit- und Drittveröffentlichungen kommen. Dabei wäre noch so viel drin.
  5. Kein Komponist dieser Welt schafft an einem Tag zehn Minuten unorchestrierte Musik. Realistisch wären drei bis vier, wenn wirklich im Eiltempo gearbeitet wird.
  6. Ich möchte ungern stundenlang vor dem Rechner sitzen, mir einen neuen Albumschnitt basteln und den dann auch noch auf CD brennen. Die Arbeit wurde einem damals abgenommen, und das für weniger Geld pro CD als heute. Und was kümmert es, wenn zwei Stückchen fehlen, die man gerne noch gehabt hätte? Das Leben ist viel zu kurz für die Massen an verfügbarer Musik, die es zu entdecken gibt.
  7. Schöner Artikel zum Thema "Restaurierung und Filmrettung abseits des Kanons": Filme, mit denen es Essig ist - Von der versuchten Rettung der apokryphen Filmgeschichte
  8. Vielleicht haben die BACK TO THE FUTURE-Expandierungen manchen Leuten die Augen geöffnet und gezeigt, wie schlecht sich sowas durchhören lässt.
  9. Dafür macht er aber auch seit Jahrzehnten immer wieder den gleichen Film. Dramaturgisch und stilistisch gibt's bei ihm eigentlich kaum Variation. Ist zwar immer wieder ganz nett anzusehen, aber hängen bleibt da schon lange nichts mehr. Von interessanten Einzelbeispielen wie MIDNIGHT IN PARIS mal abgesehen.
  10. Albumtitel verdreht: The Complete Album Masters - nicht The Complete Masters Album. Immerhin, vielleicht erreicht der tolle Score in der günstigen Variante jetzt nochmal ein größeres/jüngeres Publikum.
  11. Klar, wer Scores gerne genauso präsentiert bekommt wie im Film, für den ist das was. Ist halt meistens musikalisch holprig und voller Hänger. Ich bleibe hier beim alten Album, allein schon wegen der Einleitung: Fed-Net-March und "Klendathu Drop" quasi als längere Ouvertüre. Auf eine chronologische Präsentation kann ich hier gerne verzichten.
  12. Wäre ja lächerlich, wenn´s nicht so ärgerlich wäre. Alter Kram, neu verpackt. As usual.
  13. Bei Erstsichtung damals konnte ich leider gar nichts mit dem Film anfangen. Bedient sich bei allen einschlägigen Experimental- und Undergroundfilmen der letzten 50 Jahre - von Maya Deren, über ERASERHEAD bishin zu diversen aktuelleren Produktionen. Mir fehlte da irgendwie das Neuartige, das Besondere, das von allen Seiten versprochen wurde. Ein Film, der mich in seiner Stimmung an UNDER THE SKIN erinnert hat, mich aber total überzeugt hat, ist THE LOBSTER (2015). Inhaltlich haben die Filme nichts gemein, aber sie haben irgendwie einen ähnlichen Vibe. Schwer zu beschreiben.
  14. Allzu standardisiert finde ich U.S. MARSHALS eigentlich gar nicht - prägnante Motivarbeit und der Sound ist fest dem Film zuzuordnen. In seiner brutalen Schlichtheit hat's zwar manchmal was von Bauklötzchen-Stapeln, aber das war ja beim Igor auch schon so. Das Seagram Building unter den Goldsmith-Filmmusiken.
  15. Habe den Film nie komplett gesehen. Kenne den Score nur aus dem Internet und von den diversen Tracks her, die uns Young letztes Jahr im HMW-Seminar vorgestellt hat. Hat mich aber, ähnlich wie MONKEY KING, sehr schnell genervt. Man merkt, wie Young in seiner Musik nur noch dem Schnitt hinterherhechelt. Viel Lärm um nichts.
  16. Nichts, was wirklich aufhorchen lässt. Und nichts, was sich mit der Qualität seiner Arbeiten im Horrorgenre messen lassen würde. Was an SPIDER-MAN 3 ein "Bombenscore" sein soll, weiß ich nicht. Ein solider Aufguss-Score, souverän aufs Bild komponiert, technisch versiert - aber nach 10 Minuten stelle ich da auf Durchzug. Bombast ohne echten Mehrwert.
  17. Als wenn Young dafür was Umwerfendes aufs Papier gebracht hätte. Seine Big-Budget-Scores (SPIDER-MAN 3, THE CORE, etc.) sind ja selten mehr als blasse Routine. Hier haben wir zusätzlich noch Marvel - die musikalische Dünnbrettbohrerei wäre vorprogrammiert. Vom Giacchino erwarte ich mir ehrlich gesagt auch nix.
  18. Ich mag die genannten Scores auch alle sehr gerne (besonders U.S. MARSHALS ist seit Jahren ein besonderer Favorit von mir) - aber die alten Alben sind eben absolut ausreichend und präsentieren die Scores wunderbar. Ich möchte mir den "guten Draht" zu diesen Musiken nicht mit elendig-langweiligen 80-Minuten-Expandierungen kaputtmachen. Ich hoffe sehr, dass beim Masters-Film-Music-Release was Schönes dabei ist. Wird echt mal wieder Zeit.
  19. Mal wieder was von North oder ein unveröffentlichter Goldsmith (THE DON IS DEAD!) wären weitaus erfreulicher als schon wieder eine 90er-Expandierung. Aber darauf wird es wohl (leider) wieder hinauslaufen. Rechne dann aber eher mit sowas wie U.S. MARSHALS oder SMALL SOLDIERS.
  20. Natürlich war diese Klangästhetik kein "gewagtes Experiment", sondern schlichtweg Usus in dieser Zeit. Wieso sollte ich Selbstverständlichkeiten "einräumen"? Wieso sollte ich unterstreichen, dass mit dieser Aufnahmetechnik sicher niemand dem großsymphonischen Establishment den Mittelfinger zeigen wollte? Ist mir alles schon durchaus klar, sami. Und trotzdem definiere ich es für mich als ästhetisches Ideal. Dafür muss hinter dem behandelten Phänomen nicht mal eine bewusste Entscheidung stehen. Und es darf dafür auch "aus der Not heraus" entstanden sein. Ich hab' in einem Film aus den 70ern auch gerne Laufstreifen und Verschmutzungen, und die gehören auch nicht direkt zur filmkünstlerischen Äußerung des Regisseurs. Dennoch werden sie (nicht nur von mir) als hinzugewachsener kultureller Aspekt wertgeschätzt. Genau wie der unnatürliche, aber doch prägnante Close-Miking-Studio-Klang der 60er, den Goldsmith vielleicht nicht mochte, aber der nun mal - aufgrund der historischen Überlieferung in genau dieser Form - zum Wesen der Musik dazugehört. (Übrigens: in der Filmrestaurierung hütet man sich mittlerweile davor, irgendwelche "vom Künstler gewollten", aber nicht durchgeführten Entscheidungen zu berücksichtigen - der Film wird so restauriert, wie er im Kino lief, selbst wenn gepfuscht, notdürftig hingedreht oder anderweitig vom eigentlich Intendierten abgewichen wurde. Nach anfänglicher Skepsis habe ich mich mit dieser Herangehensweise super angefreundet und würde die so auch auf den Bereich Filmmusik übertragen.)
  21. Close-Miking hat durchaus etwas mit Kammermusik zu tun. Auf den ersten Blick mag diese trockene Klangästhetik bei ausladender Sinfonik wie BLUE MAX auch unangebracht wirken - ich sehe es als interessanten Kontrast. Macht das Ganze spannender, irritierender, sonderbarer. Aber ich sehe schon, ich rede bei dir gegen eine Wand. Schade eigentlich, war ja bis vor kurzem üblicherweise nicht so.
  22. Nix albern. Ich mag diese Klangästhetik, sie macht die Musik für mich materieller und weniger ephemer als eine sich sofort verflüchtigende Konzertakustik. Ich komme da ästhetisch eben aus der kammermusikalischen Ecke. Das hat nichts unreflektiertem Sammler-/Originalfetischismus zu tun.
  23. Lynch-geprägt, bitteschön. Der hat ja gute Filme gemacht - im Gegensatz zu den Anzugträgern aus der Marvel-Marktforschungs-Abteilung.
  24. Zenit von Williams' Schaffen vielleicht nicht, dafür sind die kompositorischen Großtaten zu weit verstreut (1977, 1981, 1984, 1997, 2002), aber der beste STAR WARS ist EMPIRE schon. Verstehe nicht, wie man den unter THE FORCE AWAKENS stellen kann.
  25. Ebenso: über die gut restaurierte Originalaufnahme (hier: Intrada) kommt mir nix. Hab' mir die Tadlow-Neueinspielung nicht mal zugelegt, hätte da wohl eh keine Freude dran.
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung