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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Man könnte so ziemlich jeden Score der jüngeren Vergangenheit heranziehen, der kühne, eigensinnige Wege beschreitet. Die Unbeliebtheit einer Musik wie THE HATEFUL EIGHT ist nur die aktuellste Manifestation. Der gemeine Filmmusikfan ist leider ein fürchterlicher Sesselfurzer, der das Moderne und Fordernde scheut wie der Teufel das Weihwasser. In den letzten Jahren, so scheint mir, hat sich das noch verschlimmert. Je weniger spätromantische Sinfonik es in der Filmmusik gibt, desto entschiedener scheint die ablehnende Haltung vieler Filmmusikfans gegenüber modernen, experimentellen oder sonstwie unorthodoxen Ansätzen zu werden. Ich erinnere an die Anfeindungen gegenüber Scores wie THERE WILL BE BLOOD, SLUMDOG MILLIONAIRE oder THE SOCIAL NETWORK - alles wegweisende Arbeiten, zurecht mit Preisen überschüttet. Aber dem durchschnittlichen Filmmusik-"Spezialist" fiel und fällt dazu oft nicht mehr ein als den sächsischen Pegida-Horden zur Flüchtlingskrise.
  2. In MINORITY REPORT hat Williams diese Gesänge durchaus überzeugend eingearbeitet. Im Falle von MUNICH finde ich es auch nicht unpassend, so geht es immerhin um den Nahostkonflikt.
  3. Nein. Angst vor Überfremdung sehe ich bei denen, die STAR WARS VII mögen und sich gegen Ungewöhnliches oder Unerwartetes verschließen. Also quasi die ganze Bagage, die Williams feiert und über THE HATEFUL EIGHT die Nase rümpft.
  4. NETWORK (Sidney Lumet, 1976) Endlich in einer schicken Blu-Ray-Edition, mit Extras und Booklet. GANJA & HESS (Bill Gunn, 1973) PRISON (Renny Harlin, 1987) EVA NERA (Joe D'Amato, 1976) (Allerdings in der schöneren Hartbox-Veröffentlichung von X-Rated.)
  5. Beste Filmmusiken 2015 - THE DUKE OF BURGUNDY (Cat´s Eyes) - THE HATEFUL EIGHT (Ennio Morricone) - SICARIO (Jóhann Jóhannson) - CREED (Ludwig Goransson) - CRIMSON PEAK (Fernando Velásquez) Beste Einzeltracks 2015 - "The Duke of Burgundy" (Opening Credits) aus THE DUKE OF BURGUNDY - "Black Madonna" (Cor Anglais Version) aus THE DUKE OF BURGUNDY - "Convoy" aus SICARIO - "L´Inferno Bianco" aus THE HATEFUL EIGHT - "Creed Suite" aus CREED - "As the Jurassic World Turns" aus JURASSIC WORLD Filmmusik-Enttäuschungen 2015 - BRIDGE OF SPIES (Thomas Newman) - JUPITER ASCENDING (Michael Giacchino) - THE REVENANT (Ryuichi Sakamoto, Alva Noto) - SPOTLIGHT (Howard Shore) - MAD MAX: FURY ROAD (Junkie XL) - STAR WARS: THE FORCE AWAKENS (John Williams) Bester Komponist 2015 keine Ahnung - vielleicht Ennio Morricone, weil er viele Filmmusikfans eiskalt erwischt hat Beste Newcomer 2015 - Cat´s Eyes - Ludwig Goransson Bestes Re- oder Archival-Release 2015 OLD BOYFRIENDS (David Shire, Intrada) Filmmusik-Label 2015 Intrada Beste Filme 2015 (Top 5) - ES IST SCHWER, EIN GOTT ZU SEIN (Aleksej German) - THE VISIT (M. Night Shyamalan) - SICARIO (Denis Villeneuve) - THE LOBSTER (Yorgos Lanthimos) - CRIMSON PEAK (Guillermo del Toro) Kino-Reinfälle 2015 - STAR WARS: THE FORCE AWAKENS (J.J. Abrams) - KNIGHT OF CUPS (Terrence Malick) - ICH SEH, ICH SEH (Severin Fiala, Veronika Franz) - STEVE JOBS (Danny Boyle) - THE REVENANT (Alejandro González Inárritu) Sonderpreis für eine besondere Leistung Aleksej Germans Film-Trip ES IST SCHWER EIN GOTT ZU SEIN - jahrzehntelang in Produktion, und am Ende der Odyssee steht ein kinematografisches Monstrum, wie es die Welt noch nicht gesehen hat Filmmusik-Geheimtipp 2015 THE DUKE OF BURGUNDY (Cat´s Eyes) Filmmusikalische Hoffnungen für 2016 - HIGH-RISE (Clint Mansell) - mehr guten Beltrami ---------------------- FAZIT Filmmusikalische Feinkost kam 2015 von den europäischen Outsidern, die Hollywood-Elite hat (zumindest mich) durchgehend enttäuscht. Am verstörendsten für mich: die Filmmusik-Nerds feiern blind und ergeben alles, was vorgeblich in die Kerbe "verlorener" großorchestraler Kinomagie haut - neue, erfrischende Ansätze scheinen es dieser Tage so schwer zu haben wie nie zuvor. Passt immerhin gut in die Zeit: in der Kölner Philharmonie wird neuerdings ausgebuht, was man nicht kennt, und die Angst vor kultureller Überfremdung treibt die hässlichsten Blüten seit 1933. Stay tuned for 2016.
  6. Nun, der Score hat drei davon. Das Hauptthema, das Thema für Bek und Zaya, sowie das Thema für Hathor. Die beiden letzteren sind zwar im Verlauf des Scores nicht unmittelbar eingängig und werden auch öfter eher angerissen als voll ausgespielt - aber dafür gibt es ja am Ende des Albums zwei göttliche Konzertversionen davon. Darüber hinaus gibt es noch Motive für Set, sowie ein, zwei weitere, die ich in Unkenntnis des Films noch nicht genauer zuordnen konnte. In jedem Fall außerordentlich reichhaltige Themen- und Motivarbeit. Der Vergleich mit großen Monumentalfilm-Scores war hier ausnahmsweise mal kein hohles Marketing-Bla-Bla, sondern durchaus zutreffend. Ich schätze mal, das waren die drei letzten Tracks? "God of the Impossible", "Bek and Zaya´s Theme" und "Hathor´s Theme" formen ein beeindruckendes Tryptichon und sind vielleicht das herrlichste, was mir seit über einem Jahr filmmusikalisch zu Gehör gekommen ist. Beltrami verbindet hier kompositorischen Anspruch mit Leidenschaft und einer vollen Ladung Herzblut - das, was ich im neuen STAR WARS so schmerzlich vermisst habe. Einfach toll! Der Score inspiriert mich momentan sogar zur Aufarbeitung der Götter-und-Krieger-Filme der letzten Jahre - von CLASH OF THE TITANS über die 300-Fortsetzung bishin zu IMMORTALS. Kannte ich alles noch nicht. Und man will ja auf GODS OF EGYPT vorbereitet sein.
  7. Wie soll ich denn eine Blu-Ray auf die Festplatte rippen, wenn ich kein Blu-Ray-Laufwerk in meinem PC bzw. Laptop habe?
  8. Das liegt aber vor allem an unserer (pop-)kulturellen Wahrnehmung des Instruments, die in erster Linie mit süßlichem Herzschmerz verbunden wird. Hör dir mal Schostakowitschs erstes Violinkonzert an - da hat die Violine überhaupt gar keine romantische Konnotation mehr. In der jüdischen Folklore (von der übrigens sowohl SCHINDLER´S LIST als auch das oben genannte Schostakowitsch-Konzert inspiriert ist) ist die Violine dann auch alles andere als ein "romantisches" Instrument, sondern ganz selbstverständliche Klangfarbe ohne jeden romantischen oder sonstwie artifiziellen Hintergrund.
  9. Kurzer Off-Topic-Exkurs: Bei Filmen finde ich die Form des Mediabooks (oder der Dual-Format-Edition) außerordentlich praktisch. Gerade als Student hab ich den stationären Blu-Ray-Player nicht immer in Reichweite und bin oft auch mal einige Tage nur mit dem Laptop unterwegs. Wenn ich dann für ein Seminar den Film "mobil" brauche, bin ich sehr dankbar, wenn ich neben der hochauflösenden Fassung auch noch die DVD für den Laptop im Set habe.
  10. Ja, bei SoundtrackCollector ist nur eine LP mit einer Neueinspielung gelistet. Schade mit den 4 Tracks, jetzt hatte ich mich schon gefreut.
  11. Von den drei zusätzlichen Tracks auf der Homepage sind nur zwei actionlastiger ("Bulls on Parade" und "Eye See You"). Der dritte, "Hathor Reveals Horus", ist eher sanftes Underscoring.
  12. Die oben abgebildete Seite ist übrigens aus "Channeling Zaya" (0:51 - 1:30). Die Holzbläser (oben) scheinen auf der Albumversion jedoch nicht dabei zu sein - das Solo-Cello (unten) spielt die Melodielinie allein.
  13. Naja, das Film-und-TV-Forum ist sicher das wichtigere und öfter besuchte Forum als "Mitglieder-Reviews" oder ein Sammelbecken für alte Board-Umfragen.
  14. Ich verstehe nicht, wieso das Forum "Soundtrack-Board-Schätze" nicht weiterhin ein Unterforum des Filmmusik-Forums sein kann und jetzt die Startseite noch unübersichtlicher macht. Wenn es unbedingt so bleiben soll, wäre ich auch für eine Position ganz unten. Sind immerhin alles nur Spielereien.
  15. Musik ist die ultimativ ephemere Kunstform, da lässt sich eigentlich gar nix anfassen. Höchstens die Partitur. Und wenn man den physischen Eindruck der Musik, also das akustische Erlebnis des echten, direkt erzeugten Schalls sucht, sollte man ins Konzert gehen. In der Ära der CD/LP gab es nicht mehr "Musik zum Anfassen" als heute.
  16. Den Oscar für den besten Film 2006 hätte INLAND EMPIRE gewinnen müssen. Das war der einzige, echte Meilenstein dieses schwachen Jahres. (Ok, CHILDREN OF MEN war auch noch gut.)
  17. Für Außenstehende mag TENTACOLI nach einer obskuren Angelegenheit klingen, im Tierhorror-Genre ist das aber ein echter (Camp-)Klassiker. Da greifen durchaus viele Fans zu.
  18. Ich würde das einfach als Bestandteil dieser episch-erhabenen Melodielinie sehen, die ab 0:21 ansetzt. Ähnlichkeiten zu Bond ergeben sich vielleicht ganz vage durch den chromatischen An- und Abstieg, aber das gibt es ja in unzähligen Wendungen (v.a. im Jazz). Welchen Sinn sollte so eine Referenz auch machen? Viel deutlicher ist der Track übrigens, in seiner Harmonik und den Minimalismen, von Philip Glass inspiriert - denke mal, da lag irgendwas in der Art im Temp Track.
  19. Es ist ein Production Still der Eröffnungsszene, der Einstellungswinkel differiert vielleicht um 15°. Ansonsten das gleiche Bildmotiv.
  20. Recht unterhaltsam fand ich den ja auch immer - aber unter den zehn besten seiner Art? Finde ich übertrieben. Intradas Wiederveröffentlichung ist ja leider mal wieder so ein Klopper, der gegen jedes Maß- und Dramaturgie-Empfinden verstößt. Und unnötig obendrein, hatte die alte Intrada-CD doch schon stolze 76 Minuten an Bord.
  21. Ich mochte ihn sehr. Einer der sympathischsten Nebendarsteller, die Hollywood je gesehen hat. Gerade vor einigen Tagen erst den schönen ...TICK...TICK...TICK... (1970) von Ralph Nelson gesehen, wo er einen weißen Sheriff spielt, der das Amt an einen Schwarzen übergeben muss, sich aber konsequent gegen den rassistischen Mob der Kleinstadt stellt. Bye, George. RIP.
  22. Hmm, EXECUTIVE DECISION ist auf 70 Minuten auch nicht interessanter als VOLCANO. In den Morricone und den Price muss ich bei Gelegenheit mal reinhören.
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