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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. [amazon=B015WSYGK4][/amazon] BRIDGE OF SPIES (Thomas Newman) Nett, aber doch etwas belanglos. Teilweise tatsächlich ein typischer Newman - es gibt die bekannten, warmen Akkordkombinationen und Streicherharmonien, sowie die dezent ethnisch anmutenden Collagemomente - , auf der anderen Seite schlägt Newman aber auch weihevollere Töne an, passend zum Spielberg'schen Pathos. Gerade im zweiten Track klingt es oft mal nach Williams, insbesondere beim beginnenden Blechbläserchoral und dem pastoralen Einsatz der Holzbläser im weiteren Verlauf. Das russische Kolorit kommt durch gelegentlichen Choreinsatz zum Tragen - allerdings eher am Rande, die entsprechenden Momente konzentrieren sich im Wesentlichen auf den ersten und letzten Track. Die dem Stoff zugrunde liegende Thriller- und Verschwörungsthematik kommt im Score leider fast gar nicht zur Geltung - abgesehen von "Lt. Francis Gary Powers", in dem sich Newman kurzzeitig auf die Spuren des dunklen Williams à la MUNICH/MINORITY REPORT begibt, wird es nie wirklich düster in der Musik. Letztlich lässt das wohl auch auf den Film schließen - eine wirklich ernsthafte, realistische Verarbeitung des historischen Szenarios scheint das nicht zu werden. Schade. Fazit: ein solider Spielberg-Einstand für Newman, aber doch alles andere als eine Großtat. Der weitgehende Verzicht auf beklemmende, düstere Untertöne und der weihevolle Schmalz der vielen warmen Americana-Momente verankern BRIDGE OF SPIES tief im Mainstream und sind von der Atmosphäre des Kalten Krieges ungefähr so weit entfernt wie Frank Sinatra von serbischen Grabgesängen. In Schulnoten: eine 3- .
  2. Meine Freundin konnte mich gerade so davon abhalten. Im Ernst: im Gespräch hatten wir es über Penderecki, Ligeti, graphische Notation und seine eigenen Partituren zu THE VAGRANT und EMILY ROSE. Für was anderes war gar keine Zeit, zumal er sich ja noch um 20 andere Seminarteilnehmer kümmern musste. Aber ich denke, ich hab schon gut klar gemacht, dass die konventionelle Blockbuster-Ästhetik (ob nun aus den USA oder aus China) bei mir nicht gerade auf großes Interesse stößt. Youngs Herz hängt da aber auch nicht wirklich dran - er ist absoluter Avantgardemusik- und Horrorfilm-Liebhaber und sagte, dass er sich nach seiner Quasi-Rejection bei INVADERS FROM MARS einfach zusammenreißen und konventioneller werden musste, um in Hollywood zu überleben. Alles, was danach an Experimentellem von ihm kam (VAGRANT, EMILY ROSE, DRAG ME TO HELL), war dezidiert von den Regisseuren gefordert. Aus "eigenem Antrieb" hätte er das nie gemacht.
  3. Fanwunsch, pfft. Das wäre eine historisch bedeutsame Edition, auch Film-bezogen, zumal der Film ja so gut wie vergessen ist und nicht mal in den USA auf DVD veröffentlicht wurde. Ein persönlicher Favorit von mir ist der Score nicht (da höre ich BTTF III ehrlich gesagt sogar lieber) - aber es ist eben ein hochinteressantes Studienobjekt abseits vom reinen musikalischen Divertiment.
  4. Was ich aus dem ersten Score kenne, reicht mir, um zu wissen, dass ich um den zweiten einen großen Bogen machen werde. Young hat uns im Hollywood Music Workshop einiges daraus vorgeführt (teilweise bis zu 10-minütige Filmausschnitte), und gerade in Verbindung mit den hirnverbrannten Filmbildern war das die reinste Tortur.
  5. Ich bin ja nun schon seit mehr als 10 Jahren aktiv hier - irgendwann dürften bestimmte Favoriten der User ja bekannt sein, vor allem, wenn es derjenige mit schöner Regelmäßigkeit zum Besten gibt (so wie ich).
  6. Was hat das mit meinem Musikgeschmack zu tun? Ich mag BACK TO THE FUTURE III - einer meiner Silvestri-Favoriten. Aber es gibt davon nun mal schon eine sehr gute, nicht zu kurze CD. Diese ganzen nicht-essentiellen Neuveröffentlichungen verdienen m.E. einfach keine Platzierung in einem "Club"-Programm - einem Programm, das Exklusivität und editorischen Anspruch schon im Titel trägt. Soll Townson sowas doch lieber regulär veröffentlichen und sich in seinem "Club" wieder dem widmen, für das er ursprünglich konzipiert war: dem Besonderen, den CD-Premieren, den vergessenen Schätzen. Aber klar, es ist natürlich bequemer, einfach den alten Katalog noch einmal zu verscherbeln - mit unverzichtbaren Erweiterungen selbstverständlich, die nun all das zu Gehör bringen, was die Komponisten damals selbst (klugerweise) für den Albumschnitt gestrichen haben. Und dafür wird er von den Fans auch noch beklatscht - mit ein Grund (@Oliver), warum mich die Wünsche und die Zufriedenheit der Fan-Herde, die jeden Mist dankbar in sich hineinspachtelt, nicht die Bohne interessieren. Komplettist bin ich zum Glück nur bei Goldsmith. Aber selbst da sind sämtliche Expandierungen auf die lange Bank geschoben - alles seit CONGO wurde noch nicht angeschafft. (Da fällt mir auf: ich habe 2015 noch gar nichts von den einschlägigen Labels bestellt - wird Zeit, dass ich mir wenigstens mal OLD BOYFRIENDS gönne.)
  7. Hat schon ein edles Gemüt, unser Stefan - und vermutlich auch ein gut gefülltes Konto. Eine dieser fragwürdigen Binsenweisheiten, deren Popularität dazu beiträgt, dass es immer weniger Querdenkerei, und immer mehr unverbindlich-gesichtlose Musikdienstleistung in die großen Hollywood-Produktionen schafft.
  8. Mal eben durchgehört. Lässt sich wirklich gut auf den Anfangstrack mit der netten BEETLEJUICE-Stampferei herunterbrechen - der Rest ist in meinen Ohren eher Zeitverschwendung. Schon tausendfach gehört. Aber Hut ab vor Manuel, dass er das so pflichtbewusst gereviewed hat.
  9. Warum verschenkst du denn so eine seltene und begehrte Scheibe, Stefan? Da ließen sich auf Ebay doch mindestens 50 Euro draus machen.
  10. Ich kann mit Animationsfilmen neueren Datums schlicht nichts anfangen. Hier locken mich einfach nur die Peanuts.
  11. Auf den Film freue ich mich auch sehr - der erste Animationsfilm seit WALL-E, den ich mir wieder im Kino ansehen werde. Mal schauen, vielleicht taugt ja sogar der Score was.
  12. Die Trailer und sonstigen Werbevideos sehen leider sehr nach schwülstigem Betroffenheitskino aus. Mal wieder schade, dass man das nicht nüchterner und dokumentarischer inszenieren konnte, aber Horner wird da wohl der Richtige für gewesen sein.
  13. 50 SHADES OF GREY ist eben - genau wie GOOSEBUMPS - ein konventionelles Hollywood-Produkt ohne künstlerische Ambitionen. Daher "behandelt" Elfman die beiden Filme wohl auch ähnlich, auch wenn die verwendete Stilistik völlig unterschiedlich ist.
  14. Kommt heute Abend oder morgen!
  15. Der links dürfte zwar Lee Evans sein, aber MOUSE HUNT ist es sicher nicht. Vielleicht UNDERTAKING BETTY?
  16. Dass im Film noch mehr Material enthalten ist, heißt nicht, dass es essentiell mehr Musik ist, als auf der alten CD zu hören war. Das meiste sind eben nur musikalische Lückenfüller und Minimal-Variationen des bekannten Materials. Ebenso wie Varèses BTTF-III-Veröffentlichung ist das hier also mal wieder reiner Nerd-Dienst. Eigentlich Polycarbonat-Verschwendung.
  17. Was für ein Sch*** mal wieder! Und dazu natürlich noch ein müder Routine-Goldsmith als Einschlaf-Komplettversion. Oh Mann, Townson, gib dein Label doch einfach auf.
  18. Neueingänge in Sachen Hammer: DRACULA A.D. 1972 (Alan Gibson, 1972) HANDS OF THE RIPPER (Peter Sasdy, 1971) FEAR IN THE NIGHT (Jimmy Sangster, 1972) Weiterer Brit-Horror (Non-Hammer): THE CREEPING FLESH (Freddie Francis, 1973) PSYCHOMANIA (Don Sharp, 1973) Den allerdings im schickeren Hartbox-Repack.
  19. Da ging es aber wenigstens noch um kaputte, unsympathische Charaktere, soziale Absteiger und um die vergessenen, ekligen Löcher in der Gesellschaft. Seine Zusammenarbeit mit Tom Cruise hat echt die (bislang) letzten interessanten Ergebnisse seiner Karriere gezeitigt. ....obgleich ich mir den vierten INDY auch noch ganz gerne anschaue.
  20. Ich hätte gerade fast geschrieben: sind doch beides Animationsfilme. Bei einem eher beiläufigen Blick auf Cover bzw. Filmposter von PAN bekommt man den Eindruck ja wirklich.
  21. Ach, also MINORITY REPORT, WAR OF THE WORLDS und MUNICH waren - abgesehen von einzelnen Schnitzern - schon prima, ebenfalls THE LOST WORLD als kleiner, düsterer Abenteuer-Reißer. Unsympathisch ist mir eher das jüngste Spielberg-Kino der letzten 5 Jahre: weihevolles Langweiler-Kino mit moralisch ganz klaren Standpunkten - wie sami schon richtig bemerkt hat. Sonntag-Abend-Unterhaltung für's spießige Bildungsbürgertum.
  22. Aber war das nicht klar? Das positive bis begeisterte Echo der US-Kritik lässt mich jedenfalls schon mal - negativ - aufhorchen.
  23. Habe leider keinen näheren Einblick in die Spruchpraxis der indischen Musikwissenschaft. Hierzulande beschäftigt sich jedenfalls die Musikethnologie mit jeglicher Musik außerhalb des abendländischen Kulturkreises. In diesem Sinne wäre dann eben alles nicht-Okzidentale "ethnische Musik". Aber du hast schon Recht: konkret sprechen wir hier von der klassischen indischen Musik. Und den Anknüpfungspunkt an deren Traditionen und Merkmale sehe ich echt nirgends - weder auf der harmonischen Ebene (die gespielten Stücke sind in Dur und moll, und nicht - wie üblich in der indischen Musik - modal), noch auf der rhythmischen Ebene (die Stücke sind in Taktarten wie 4/4 oder 3/4, was es in der von Talas geprägten indischen Musik nicht gibt). Letztlich also alles totaler Nonsense - oder auch "Weltmusik".
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