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Passacaglien in der Filmmusik
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Filmmusik Diskussion
Schon mal viele schöne Tipps und Vorschläge! Die Britten-Passacaglia kannte ich noch nicht und finde ich besonders spannend - besonderen Dank für den Tipp, Gerrit. Ja, irgendwie hatte ich immer "The Attack" im Kopf - aber "Retreat" ist formal noch um Einiges eindeutiger, stimmt. Gute Frage. "Fireworks" aus ESCAPE FROM TOMORROW hat zwar auch ein durchlaufendes Bass-Ostinato - aber es hat keinen getragenen oder schreitenden Charakter und es steigert sich im Verlauf auch kaum. Ob man das dennoch als entfernten Verwandten einer Passacaglia bezeichnen kann, weiß ich nicht. Gerrit? Jonas? Beim "Ride to Dubno" handelt es sich m.E. einfach um eine gewöhnliche Variation über ein Thema - ein Thema, das auch nie im Bass, sondern nur in den Melodieinstrumenten liegt. Berichtigt mich, wenn die Beschreibung unzutreffend ist. -
Holzbläser - Blechbläser - [pk, hp] - Streicher
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Anlässlich der Beschäftigung mit der Satzform der Passacaglia (ich habe vor, mein erstes Orchesterstück als solche zu gestalten), suche ich gerade nach Beispielen aus der Filmmusik, die sich diesem Gestaltungsprinzip zuordnen lassen. Bei der Passacaglia wird ein mehrtaktiges Bassthema zunächst vorgestellt und dann ständig wiederholt - zusätzlich treten nach und nach immer mehr frei variierende (Ober-)Stimmen hinzu. Die Intensität und Dramatik steigert sich dabei kontinuierlich. Aktuell fallen mir natürlich "The Attack" aus Goldsmiths THE BLUE MAX ein (wobei mich hier mal eine genauere Analyse interessieren würde - eigentlich ist es ja keine durchgehende Passacaglia, sondern wird immer wieder durch Zwischenepisoden aufgebrochen), sowie das "JC Theme" aus Beltramis TERMINATOR 3 (ein einfacher gebautes Beispiel). Fallen euch noch weitere ein? In der klassischen Musik gibt es ja zahllose Beispiele (Bach: c-Moll-Passacaglia; Schostakowitsch: Sätze aus der 8. und 15. Sinfonie, dem 1. Violinkonzert und dem 10. Streichquartett) - in der Filmmusik scheint die Form, trotz ihres großen dramatisch-emotionalen Potenzials, wesentlich seltener angewendet zu werden.
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@Alex: Das ist aber, wie gesagt, nicht das gleiche Prinzip. Das Original in deinem Vergleich ist im Falle der Musik eben kein physischer Gegenstand - höchstens eben die Partitur. Ansonsten ist eine CD nicht "näher dran" am originalen Wesen des musikalischen Kunstwerks als eine Datei.
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Ist wirklich die schickste bisher. Gut, dass ich so lange gewartet habe.
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http://www.marcobeltrami.com/seventh-son Auch hier kann man mittlerweile sehr ausführlich Probe hören (6 Tracks). Finde ich nach wie vor höchstens solide, mehr nicht. (EDIT: Die "Training Montage" ist ganz gut.) Das Beltrami-Jahr startet irgendwie arg blass.
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Der beliebteste Kino-Soundtrack 2015 - Nominierungen
Sebastian Schwittay antwortete auf Stempels Thema in 2015
Joa, meine Rede. -
Hier kann man auch ausführlich reinhören: http://www.marcobeltrami.com/the-gunman-original-soundtrack Die Percussion ist teilweise recht farbig gestaltet (ähnlich wie in WOLVERINE), aber ansonsten wieder größtenteils generische Spannungsmusik. Macht kaum einen besseren Eindruck als NOVEMBER MAN. Schade.
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Der beliebteste Kino-Soundtrack 2015 - Nominierungen
Sebastian Schwittay antwortete auf Stempels Thema in 2015
Ich weiß ja nicht, wie es bei euch ist, aber bei mir gibt es eine "Award Season", wo ich die meisten Scores eines Jahres noch einmal Revue passieren lasse - und vieles höre ich da auch zum ersten Mal, da ich einfach nicht konsequent das ganze Jahr über filmmusikalische Aktualitäten höre (von meinen eigenen Komponisten-Favoriten mal abgesehen). Ich habe bspw. im Sommer bei schönstem Wetter doch recht wenig Muße, mich regelmäßig durch irgendwelche Neuerscheinungen von James Newton Howard, Alan Silvestri oder Michael Giacchino zu quälen hören. Lieber dann zwei Wochen Filmmusik-Marathon kurz vor den Oscars. Im Januar hockt man eh die ganze Zeit drin, weil es draußen zu kalt ist. Außerdem glaube ich kaum, dass gute Scores auch wirklich immer die drei geforderten Likes zusammenbekommen würden - ich erinnere mich z.B., dass 2014 kein Mensch außer mir A MOST VIOLENT YEAR von Alex Ebert gehört hat. -
Hmpf. Babis, übernehmen Sie! Oder irgendwer anders.
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Der beliebteste Kino-Soundtrack 2015 - Nominierungen
Sebastian Schwittay antwortete auf Stempels Thema in 2015
Eine (eher unnötige) Umfrage mehr, aber bitte. Mein Vorschlag wäre, dass einfach nur Scores nominiert werden sollen, die man selbst gut findet. Ich habe letztes Jahr den Fehler gemacht, die beiden Shore-Musiken ROSEWATER und MAPS TO THE STARS in die Runde zu werfen, obwohl ich sie selbst nicht toll fand. Wenn sowas nicht mehr passiert, wird's automatisch weniger. -
Wenn du auf amazon oder iTunes Musik kaufst, wird die auf deinem Gerät gespeichert - du hast sie immer zur Verfügung. Streaming ist was anderes. Ansonsten bist du nicht sonderlich up-to-date, was? Wer hat denn heutzutage noch Angst davor, dass die privaten Digital-Anschlüsse gehackt werden? Und wenn du Musik physisch haben willst, kauf dir eine Partitur. Der Geist der Musik hat nichts mit silbernen (oder schwarzen) Plastikscheiben zu tun, sondern am ehesten noch mit dem Papier, auf dem sie aufgeschrieben wurde.
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In Zukunft werden Musik-Anlagen mit dem heimischen Computer-Netzwerk bzw. mit iTunes und ähnlichen Diensten verbunden sein. Aber was heißt Zukunft - ist ja teilweise heute schon der Fall.
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Der beliebteste Kino-Soundtrack 2015 - Nominierungen
Sebastian Schwittay antwortete auf Stempels Thema in 2015
Finde die Idee nicht gut. Die lange Nominierten-Liste lädt ein, nochmal viele kleinere Scores kennenzulernen, die man vielleicht sonst übersehen hätte. Auf eine bloße Rekapitulation der "Crowd-Pleaser" eines Jahrgangs habe ich herzlich wenig Lust. -
Hoffentlich hat sich dieser LP-Unfug in einigen Jahren wieder erledigt - ich trauere der CD nicht nach, aber die LP als ernsthafte Alternative anzusehen (merke: die unhandliche Größe, der umständliche Abspielvorgang, die physische Anfälligkeit) ist der reinste Wahnwitz. Die digitale Zukunft darf gerne kommen - ohne CD, aber auch ohne LP.
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Die Arista-Box war eigentlich das Non-Plus-Ultra in Sachen Klangqualität. Anfang der 90er waren die Master-Tapes der Musik auch noch in Ordnung. Zwischen 1993 und 1997 müssen die Bänder dann aber sehr zügig vergammelt sein, denn für die 1997er 2-CD-Special-Editions hat man dann aus den gleichen Bändern nichts mehr Besseres rausholen können, als das, was man nun bei RCA/Sony hört. Somit käme nur eine Neuveröffentlichung des älteren Arista-Masters in Frage, wenn man wirklich bestrebt wäre, die Musik wieder in optimalem Klang auf den Markt zu bringen - weiß nicht, ob das ein wahrscheinliches Szenario ist, da gäbe es bestimmt rechtliche Schwierigkeiten. Außerdem ist das den Verantwortlichen sicher zu aufwändig, immerhin haben sie mit den RCA/Sony-Fassungen schon eine fertige Version, die sie immer wieder (mit Erfolg) neu veröffentlichen können.
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Die Orchestration - Eine verlernte Kunst?
Sebastian Schwittay antwortete auf Arianes Thema in Filmmusik Diskussion
Wie du schon richtig eingeleitet hast: es ist ein Geschmacksurteil. Mir bereitet ein solch verhuschelt-geschäftiger Orchestersatz einfach kein großes Hörvergnügen. Ich bin eher der Typ für's Reduzierte. Stimmt, die beiden Einleitungen hatte ich etwas außer Acht gelassen. Aber ich finde diese beiden Sätze für den Gesamteindruck auch nicht so prägend wie das mechanistisch-minimale Gesamtkonzept mit seiner Tendenz, Motive und Klangfarben zu separieren bzw. grob aneinander zu montieren. Meine Idealvorstellung trifft es nicht. Soll's auch geben. -
Die Orchestration - Eine verlernte Kunst?
Sebastian Schwittay antwortete auf Arianes Thema in Filmmusik Diskussion
So, gerade den "Feuervogel" nochmal aufgefrischt: und nein, gibt mir von den Ballettmusiken Strawinskys am wenigsten. Ist mir in der Orchestrierung noch zu spätromantisch bzw. impressionistisch-filigran gedacht, ich bevorzuge da eher die blockhaften Aufspaltungen der Klänge im "Sacre". Daher gefällt mir von Williams WAR OF THE WORLDS auch zehn mal besser als HOOK. -
Die Orchestration - Eine verlernte Kunst?
Sebastian Schwittay antwortete auf Arianes Thema in Filmmusik Diskussion
Gute Frage, habe ich seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. Gleich mal wieder einlegen. Aber so faszinierend wie den SACRE oder PETRUSCHKA fand ich´s wohl nicht, sonst hätte ich ihn in genauerer Erinnerung. -
Bisher nur meine Stimme für FALLING DOWN? Sonst niemand? DREAMCATCHER ist auch prima, ebenso das klassizistische Leichtgewicht MY BEST FRIEND´S WEDDING.
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Die Orchestration - Eine verlernte Kunst?
Sebastian Schwittay antwortete auf Arianes Thema in Filmmusik Diskussion
Ich konnte mit HOOK generell noch nie viel anfangen, aber gerade die von dir angesprochene Passage (bzw. der ganze Track) ging mir immer besonders auf die Nerven - diese ultimative Geschäftigkeit in der Instrumentierung, bei der auch wirklich fast jede Instrumentengruppe verballert wird. Keine klanglichen Aufspaltungen mehr, keine Kontraste, keine Auslassungen, nur noch ein riesiger, benebelnder Wust, der nur auf den vordergründigen Wow-Effekt ausgelegt ist. Sowas als Partitur mitzulesen, macht ja auch absolut keinen Spaß mehr. Jetzt brauche ich erstmal ein bisschen U.S. MARSHALS, um den Kopf wieder frei zu bekommen. -
Meine neueste DVD / Blu-ray
Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Mir gefallen die irgendwie nicht so - bevorzuge die Originalmotive der Kinoplakate. Sollte ich mir irgendwann nochmal einige HALLOWEEN-Teile auf BD zulegen (für die Trash-Sammlung), dann sicher die normalen, neu geprüften FSK-16-BDs (auch uncut), die haben die Originalmotive. -
Tolles Cover. Habe ich zwar schon in der großen Herrmann-Box von Varèse, aber vielleicht werde ich hier nochmal schwach. (Wenn sie jemand hat, bitte nochmal eine kleine Anmerkung zum Klang, vergleichend mit VCL - danke. )
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- Kritzerland
- Bernard Herrmann
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Die Panik kann ich ebenso wenig nachvollziehen, ein wenig ärgerlich finde ich es aber schon. Die erste Gelegenheit für Williams seit zehn Jahren (MUNICH, WAR OF THE WORLDS), mal wieder ein düsteren Stoff zu vertonen - und ausgerechnet hier muss er nun passen. Williams' aktueller Filmmusik-Output - seit 2011 wird es zunehmend schnarchiger, das kann niemand bestreiten - benötigt dringend Abwechslung und neue Impulse. Mit BRIDGE OF SPIES bricht wieder eine Chance weg, Williams noch einmal frisch und originell zu erleben. Und wer will sich schon ausnahmslos auf die rar gesähten Konzertwerke ("Conversations") konzentrieren?