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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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  1. Schon wieder so ein leichtgewichtiger Kram - ne danke, da hätte mich ein dunkler Spionagefilm-Score von Williams mehr erfrischt. Den melodisch-pastoralen bzw. romantischen Williams hatten wir jetzt oft genug in den letzten Jahren.
  2. Der erste Spielberg-Film ohne Williams seit COLOR PURPLE - interessant. Dennoch, Williams wäre mir irgendwie lieber gewesen. Düsteres kann der doch noch etwas besser als Newman.
  3. Generell scheint mir momentan ein Früh-80er-Revival in der Luft zu liegen - Zimmer macht ja momentan auch einen auf Retro. Jetzt wird halt der ganze Trash von damals zur Kunst. Aber why not, Charme hat es ja.
  4. Klar, die Protagonisten werden in dem Film eben nicht als wahre Überzeugungstäter, sondern als desorientierte Radikale dargestellt, denen erst nach ihrem Anschlag die Tragweite ihrer Taten bewusst wird - das ist ja der ganze Punkt. Irgendwie verstehe ich deine Kritik daran nicht so ganz. Das gründet sich bei mir alles auf die Erfahrungen in meinem Musikwissenschafts-Studium. Ich habe das Studium irgendwann aufgegeben, unter anderem eben weil ich es mit den Leuten nicht mehr ausgehalten habe. (Dabei sollten in der theoretischen Musikwissenschaft ja eigentlich weniger ausübende Musiker vertreten sein als in einem vollen Musikstudium - war aber leider nicht so.) Die ewigen, selbstverliebten Plaudereien über die eigene "Solisten-Persönlichkeit" oder die mitleidigen Reaktionen, wenn man mal geäußert hat, dass man nicht schon seit frühester Kindheit ein Instrument spielt und man Noten (noch) nicht im gleichen Tempo wie geschriebenen Text lesen und verstehen kann - all das hat mich dermaßen frustriert, dass ich über Jahre hinweg keinerlei Anschluss gefunden habe und dem Bereich dann irgendwann den Rücken gekehrt habe. Seit ich mich mit Musik wieder privat (d.h. mehr oder weniger allein) beschäftige und mich mit Menschen umgebe, die nichts mit Musik am Hut haben, fühle ich mich wieder besser - freier und weniger "beurteilt". Die Bekanntschaften, die ich über die deutsche Filmmusik-Community gemacht habe, waren zum Glück ausnahmslos (!) positiver, worüber ich sehr glücklich bin. Letztlich sind das auch die einzigen Freundschaften, die ich bislang über den "gemeinsamen Nenner" Musik geschlossen habe - aus dem MuWi-Studium ist rein gar nichts Zwischenmenschliches haften geblieben. Ich bin froh, dass ich diese unschönen Jahre hinter mir habe. Moore war prima, ich hätte den Oscar dieses Jahr aber Rosamund Pike gegönnt. Ihre Darstellung in GONE GIRL fand ich noch mal eine Portion vielschichtiger.
  5. Immerhin handelt es sich hier um Carpenter. Und die CD wird sogar in der aktuellen TV Spielfilm besprochen.
  6. Ich mochte WARLOCK schon immer ganz gern - weiß gar nicht genau, warum eigentlich. Habe zwar seit etwa 2 Jahren die alte CD von Silva Screen, aber ich greife hier gerne nochmal zu.
  7. INDY 4 ok - aber in TINTIN gab es (leider, leider) keine Actionmusik "vom Feinsten". Das war, abgesehen von den Konzertarrangements der Hauptthemen, ziemlich eng mit den Bildern verzahntes Stückwerk.
  8. NIGHT MOVES (Kelly Reichardt) Nach dem untypischen Western MEEK´S CUTOFF treibt Kelly Reichardt mit NIGHT MOVES die "Aushöhlung" klassischer Genres weiter voran. In NIGHT MOVES nimmt sie sich den politischen Thriller vor und konzentriert sich bei der Handlung um drei radikale Aktivisten, die einen Staudamm sprengen, ganz auf das Innenleben und die Psychologie der Protagonisten. Klassische Suspense oder Spannungsmomente bleiben größtenteils aus, dafür stehen moralische Fragen und die zunehmenden Spannungen zwischen den drei Aktivisten im Mittelpunkt. Die "Außenwelt" bzw. die Inszenierung der Welt außerhalb der seelischen Verfassung der Figuren wird dabei von ruhigen, kargen Naturaufnahmen dominiert - die Thriller-typischen, urbanen Umgebungen fehlen völlig und auch die Verfolgung durch Gesetzeshüter wird sparsam, eigentlich sogar überhaupt nicht in Szene gesetzt. Die Protagonisten sind isoliert in der freien Natur und versuchen, völlig auf sich allein gestellt, mit den Folgen des von ihnen verübten Anschlags zurechtzukommen. Ein sehr starker, atmosphärischer und unbequem ruhiger Film, toll fotografiert. Nach WENDY & LUCY und MEEK´S CUTOFF der dritte sehenswerte Reichardt-Film in Folge - die Frau hat´s eindeutig drauf. WHIPLASH (Damien Chazelle) Grotesk überzeichnete Milieustudie, in der trotzdem viel Wahres steckt. Bestärkt meine Abneigung gegenüber dem Menschenschlag der ausführenden Musiker - in kaum einem anderen kulturellen Bereich herrscht dermaßen viel Unbarmherzigkeit, Arroganz, Neid und Missgunst. Schön, dass ein Film das mal in solch wahnwitziger Härte ausbuchstabiert. Ohne Frage einer der stärksten Filme des vergangenen Jahres. STILL ALICE (Richard Glatzer, Wash Westmoreland) Die darstellerische Leistung Julianne Moores ist sehenswert, ansonsten gewinnt der Film dem Thema Alzheimer kaum neue Facetten ab bzw. zeigt nichts, was man nicht schon im ähnlich konzipierten, 2007er Film AWAY FROM HER mit Julie Christie gesehen hätte. Ilan Eshkeris kammermusikalischer Score setzt noch einige hübsche Akzente, ansonsten keinesfalls ein Must-See. AMERICAN SNIPER (Clint Eastwood) Warum sich Eastwood mit seinen 85 Jahren noch einmal für so einen Schund hergibt, verstehe wer will. Sicher passt der Stoff zu seinen eher republikanisch geprägten Überzeugungen, aber so undifferenziert und hohl kannte ich den Altmeister bislang noch nicht. Im Gegenteil - seit über 20 Jahren dreht Eastwood feine, kleine Filme mit humanistischer Botschaft und (alters-)weisen Erkenntnissen, und nun legt er mit AMERICAN SNIPER das sympathisierende Porträt eines prolligen Idioten vor, das in seiner reaktionären Haltung beinahe an die RAMBO-Sequels und ähnliche 80er-Militarismus-Gurken der Reagan-Ära erinnert. Positiv anzumerken ist ein effektvolles Sounddesign in den Irak-Szenen und ein als "klassischer" Antagonist inszenierter, gegnerischer Scharfschütze, der dem Ganzen wenigstens noch ein wenig Genrefilm-Charme verleiht. Ansonsten leider mein (kopfschüttelndes) Fazit: ziemlich zum Kotzen.
  9. Bei großen Franchises (POTTER, GODZILLA) liefert er ja öfter mal standardisierte Routine ab - ich bezweifle irgendwie, dass das dieses Mal anders wird.
  10. Danke für eure Tipps. Ich denke, ich werde die Besetzung dann doch mal ausnutzen und für die vier Hörner vielleicht einfach mal etwas polyphoner schreiben. Muss ja auch nicht immer im fortissimo sein. Werde euch das Ganze natürlich nicht vorenthalten, wenn es fertig ist. Ich hoffe nur, ich blamiere mich nicht - ist immerhin mein erster Ausflug in eine größere Besetzung.
  11. Die alte BAD GIRLS-CD hat auch das weitaus schönere Cover als die LaLa-Expandierung.
  12. Ich habe kürzlich bei einem Kickstarter-Projekt namens "99 Dollar Orchestra" (siehe hier) mitgemacht, bei dem man ab einer Spende von 99 Dollar eine kurze Recording Session mit einem 30-köpfigen Orchester als Dankeschön bekommt - Partitur muss man dafür einsenden. 99 Dollar Spende geben einen 7-Minuten-Slot, bei dem etwa 30-90 Sekunden Musik aufgenommen und einem dann in einzelnen Spuren zugesendet werden. Mixen muss man das Ganze selbst. Ich habe etwas mehr gespendet und einen 21-Minuten-Slot bekommen und habe nun die Chance, bis Ende April ein ca. 2-minütiges Stück für das Orchester zu komponieren und einzusenden. Die vorgegebene Besetzung (bzw. die Aufteilung) finde ich allerdings etwas seltsam und frage mal in die Runde, was ihr so davon haltet: 1 Piccolo-Flöte 1 Oboe 1 Klarinette in B 1 Fagott 2 Trompeten 4 Hörner (!) 2 Posaunen 1 Bassposaune 17 Streicher (5, 4, 3, 4, 1) Insbesondere das Ungleichgewicht zwischen Holz- und Blechbläser-Sektion macht mir doch etwas Sorgen. Wieso neun Blechbläser gegen vier Holzbläser? Und wieso gleich vier Hörner? Meint ihr, es ist ok, zwei Hörner einfach komplett pausieren zu lassen? Will ja schließlich keinen HOW TO TRAIN YOUR DRAGON 3 schreiben.
  13. @Mephisto: War bislang nie mein Eindruck - und wenn, dann sind vielleicht mal ein, zwei Minuten atmosphärisches Underscoring dabei, aber nichts, was ich jetzt unbedingt als Durststrecke bezeichnen würde. Erst recht nicht bei ohnehin überschaubaren 40 Minuten Länge bzw. Kürze. @Csongor: Hast du den Score denn noch gar nicht in der Sammlung? Wenn nicht, würde ich da nicht groß zögern, ist schon eine starke Musik.
  14. 25 Sekunden mehr? Egal - Goldsmith-Favorit, tolles Cover, ist gekauft. Was gibt's eigentlich an der Musik auszusetzen, sami? Und Durststrecken, @Mephisto?
  15. Alles Satire! Ganz vergessen, das hier gab´s auch noch: UPSTREAM COLOUR (Shane Carruth, 2013)
  16. Von der Filmbörse: RABID (David Cronenberg, 1977) Die neue UK-Blu-Ray von Arrow! GOD TOLD ME TO (Larry Cohen, 1976) Die neue US-Blu-Ray von Blue Underground, in neuem 4K(!)-Transfer. CANNIBAL HOLOCAUST (Ruggero Deodato, 1980) Auch hier ein BD-Update - die wohl definitive Edition von Grindhouse Releasing. 3-Disc-Set, inklusive Soundtrack, codefree. SALÒ O LE 120 GIORNATE DI SODOMA (Pier Paolo Pasolini, 1975) Weiteres BD-Update - die deutschsprachige 3-Disc-Veröffentlichung von 2013. SPRING BREAKERS (Harmony Korine, 2013) Günstig für 20 Euro - da sind die Marketplace-Preise auf Amazon mittlerweile deutlich höher. GUYANA: CRIME OF THE CENTURY (René Cardona Jr., 1979) Eine der vielen filmischen Aufarbeitungen des Jonestown-Sekten-Massakers von 1978. PREDATOR 2 (Stephen Hopkins, 1990)
  17. Die Frage ist eben auch, ob junge Filmkomponisten sich immer an den großen Vorbildern abarbeiten und zweit- oder drittklassige Stilkopien abliefern müssen. Quasi um der Filmmusik-Gemeinde zu beweisen, dass sie es auch "drauf haben", die epischen Konventionen klassischer Filmmusik zu bedienen. Leider führt diese unter Jungkomponisten sehr verbreitete Einstellung zu immer mehr Retorten-Ware, gerade auch im Independent-Film-Bereich. Sonderlich interessant finde ich die Wiedmann-Clips jetzt leider auch nicht - bedient halt die gängigen Klischees, ohne dabei auch nur eine einzige individuelle Klangidee zu entwickeln. Hier läuft gerade mein Geheimtipp des letzten Jahres: [amazon=B00SBMEDA2][/amazon] A MOST VIOLENT YEAR (Alex Ebert) Nach dem ungewöhnlichen, sphärisch-meditativen Score zu ALL IS LOST präsentiert Newcomer Alex Ebert mit seiner Musik zum Crime-Drama A MOST VIOLENT YEAR eine ebenso originelle, nur deutlich unterkühltere Klangschöpfung (für Synthesizer, Klavier, Percussion und kleines Orchester), die in einigen Momenten an die Thrillerscores von Howard Shore erinnert, aber dabei trotzdem unverkennbar Eberts persönliche Handschrift trägt. So finden sich hier - wie auch in ALL IS LOST - die an Kirchenhymnen erinnernden, trauervollen Melodieverläufe, die ich mittlerweile als prägnantestes Stilmerkmal Eberts einstufen würde. Diesen sakralen Touch finde ich insbesondere auch in Verbindung mit dem filmischem Konzept (ein Film über das Jahr 1980 in New York City) interessant und sehr ungewöhnlich. Dem Score vorangestellt ist der ebenfalls von Ebert komponierte, leicht schrullige Song "America for Me". Insgesamt eine überzeugende, künstlerisch eigensinnige und sehr charaktervolle Musik, die auf dem kurzen Album (9 Tracks) optimal und ohne Durchhänger präsentiert wird. Schade, dass diese schöne Musik in der Soundtrack-Szene so wenig rezipiert wurde. Anspieltipps: "Underneath", "Running", "Garden Shadows" (das tieftraurige, aber wunderschöne Hauptthema), sowie der 7-minütige, düster-brodelnde Suspensetrack "Close Haircut", wo sich dissonante Blechcluster und aggressive Schlagzeugeinwürfe gegenüberstehen (Howard Shores SE7EN ist hier nicht weit, wie ich finde).
  18. Klingt originell und charmant retro - v.a. die Auszüge aus "Use Your Mind" (ab 1:21) und "We Own This City" (ab 3:06) gefallen mir. Das letzte könnte klanglich und harmonisch auch irgendwie in einen 80er-Jahre-Kannibalen-Streifen passen. Schon irgendwie geil.
  19. Halte ich durchaus für möglich - sofern die Abbildung im Engineers Temple auch wirklich ein Alien zeigt, ich kann mich nicht mehr an das Bild erinnern. Vielleicht kann ja mal jemand einen Screenshot posten. Dass der Deacon eine evolutionär frühe Form des späteren Aliens ist, war auch nur eine Vermutung meinerseits. Aber dass das alles (!) "Produkt" des mutagenen Kampfstoffs ist, halte ich schon für sehr schlüssig.
  20. Aber wieso Computeranalyse? Ich wollte damit andeuten, dass ähnliche Ereignisse wie in PROMETHEUS (Mutagen infiziert einen Feind, Feind bringt Xenomorph zur Welt) in den tausenden Jahren zuvor durchaus schon einmal stattgefunden haben könnten. Empirische Erkenntnis also.
  21. Ich habe PROMETHEUS bislang drei mal gesehen (zwei Mal im Kino, einmal im TV) und fand ihn alle drei Male mittelmäßig bis schlecht. Vor allem das lieblose Design (Tentakelmonster wie in einem Roger-Corman-Trashfilm) und die dämlichen Drehbucheinfälle in der zweiten Filmhälfte (tollwütige Zombies, Shaws OP) verhageln mir jeglichen Genuss an diesem Film. Wieso ich mir das drei mal angetan habe? Keine Ahnung. Selbst wenn es schon vor der PROMETHEUS-Handlung ein Alien-ähnliches Wesen gab (siehe etwaige Abbildung im Engineers Temple), dann zeigt das vielleicht einfach nur, dass die Engineers wissen, wie ihre Biowaffe letztendlich aussieht. Ich sehe hier keinen eindeutigen Beweis deiner These.
  22. Ist mir im Film an einigen Stellen auch aufgefallen. Wobei sein LORD OF THE RINGS ja noch ein Jahr später kam. Wie auch immer: vielleicht nicht Rosenmans stärkste Musik, aber allein durch die Einbindung des Dies Irae zumindest schon sehr originell. Als Rosenman-Freund sage ich da nicht nein.
  23. Der Komponist sagt mir gar nichts - aber der Ausschnitt macht durchaus Lust auf mehr. Erinnert mich ein bisschen an Doyle.
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