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Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Ähnlich der Situation am 11. September 2001: ich kam von der Schule nach Hause, hab mich an den Rechner gesetzt und war dann erstmal arg down. Meine leidenschaftliche Goldsmith-Phase hatte erst knapp eineinhalb Jahre vorher angefangen, und schon starb er. Hatte auch leider nicht mehr das Glück, ihn im Konzert zu erleben. In Gedenken hier mal ein Stück, von dem er bestimmt selbst gesagt hätte, dass es eine schöne Erinnerung an ihn wäre: http://www.youtube.com/watch?v=fXAD9sghYaU Hier sprüht die Lebensfreude, die auch sein letztes Werk geprägt hat.
  2. Das mit dem per Post rumschicken finde ich zu aufwändig, aber ansonsten gerne - schöne Idee!
  3. Denke, er meinte Erstveröffentlichungen. Aber selbst da gibt es noch ein paar feine Sachen auszugraben, wie etwa THE DON IS DEAD oder DAMNATION ALLEY in längerer Form bzw. auf einer eigenen CD. Auf Expandierungen von 90er-Scores bin ich nicht heiß, daran kann man sich immer noch abarbeiten, wenn sonst wirklich alles veröffentlicht wurde.
  4. Ich nutze einen H2N Handy-Recorder von Zoom (die sind mittlerweile richtig, richtig gut), und ein älteres Sennheiser-Mikrofon, wo ich gerade die genaue Modellbezeichnung nicht im Kopf habe. Das Cello wäre so mit Samples auch nicht machbar gewesen. Gerade die ganzen die Flageoletts, Flageolett-Glissandi und Tremoli hätte man so kaum hinbekommen.
  5. Orchester-/Instrumenten-Librarys nutze ich gar keine, habe dafür bislang leider noch nicht die nötigen Finanzen aufwenden können - und das Glück einiger anderer Jungkomponisten, Librarys kostenlos "unter der Hand" zur Verfügung gestellt bekommen, ist mir bisher leider auch noch nicht widerfahren. Ich benutze das Yamaha-Keyboard PSR-S950 und daneben immer mal wieder Live-Instrumente. In "sub rosa" ist es ein Solo-Cello, das ich zu Hause mit meinen (glücklicherweise sehr guten) Mikrofonen aufgenommen habe. Ein Tonstudio zur Aufnahme der Live-Instrumente war bislang nur einmal möglich, und zwar letztes Jahr bei "Die wiedergefundene Melodie".
  6. Da fällt mir gerade ein: darf man auch sich selbst nominieren? Dann würde ich nämlich ganz frech "sub rosa" ins Rennen werfen - läuft zwar nur auf Festivals, aber ist ja dann - so oder so - Kinofilm. Veröffentlicht wurde die Musik auch: https://soundcloud.com/sebastian-schwittay/sets/sub-rosa-2014
  7. Naja, wie gesagt, ich finde die Abweichungen zum finalen Filmscore ziemlich minimal. Vom Repertoirewert würde die nun geplante Single-Disc-VÖ der 2-CD-Edition in nichts nachstehen.
  8. Ah, mit PayPal geht da auch? Habe ich zwar auch noch nie genutzt, aber gut zu wissen.
  9. Korrigiere: gute Aktion für Endverbraucher mit Kreditkarte. Ich zumindest bestelle in Ermangelung von international anerkanntem Plastikgeld ausschließlich bei den deutschen Zwischenhändlern.
  10. Hatten die Label bisher nicht immer eher zu den (runden) Geburtstagen der berühmten Komponisten spezielle Editionen angekündigt/rausgebracht? Wäre mir neu, dass die jetzt auch schon bei den Todestagen damit anfangen.
  11. Wie ich vor fünf Jahren schon geschrieben habe: CD 2 hätte es eh nicht gebraucht. Nochmal mal annähernd das gleiche, nur in schlechterer Klangqualität.
  12. Zu langatmig finde ich es eigentlich nicht, wenngleich vielleicht noch ein bisschen mehr Variation in Form eines kontrastiveren B-Teils nicht schlecht gewesen wäre. Wo hast du denn die Instrumente für DIE WOLKENMACHER aufnehmen lassen?
  13. Schon vor längerem besorgt: den Romero-Cut von DAWN OF THE DEAD (1978) auf BluRay - für mich die einzig goutierbare Fassung, da ohne Goblin-Musik. Leider gibt es die Fassung mit der orchestralen Library-Musik nur auf der englischen Tonspur. Den Romero-Cut gab es nämlich leider nie auf deutsch. Aber immerhin.
  14. Wie ich gerade gesehen habe, haben wir noch gar keinen Thread zum wohl bekanntesten Ungar der Musik, Béla Bartók - einer der wichtigsten Komponisten des 20. Jahrhunderts, wenn es um Rhythmik oder um die Einbindung folkloristischer Elemente in die Konzertmusik geht. Des Weiteren war er (für Filmmusik-Liebhaber am interessantesten) einer der Haupteinflussgeber für die Musik Jerry Goldsmiths in den 60er Jahren. _________________________ Als Einstieg zitiere ich mal mein aktuell Erlauschtes aus dem entsprechenden Thread: Bartók: Die 6 Streichquartette Ich hatte ja lange Schwierigkeiten mit Bartóks sechs Streichquartetten, was vermutlich auch an den falschen Einspielungen lag. Mit dem Alban Berg Quartett auf EMI bin ich nicht warm geworden, aber ebenso wenig mit dem hochgelobten Takacs Quartet auf Decca (letzteres gilt im Falle der Quartette als Referenz, ich finde aber gerade die Klangqualität furchtbar). Nun habe ich eine Einspielung des Tokyo String Quartet aus der Bibliothek ausgeliehen und höre die Quartette plötzlich mit neuen Ohren. Das erste Quartett mit seiner Beethoven-Referenz gibt mir zwar immer noch wenig, auch das extrem spröde und hochkonzentrierte dritte Quartett ist immer noch nicht so meins. Aber gerade das 2. Streichquartett habe ich nun richtig lieben gelernt - läuft seit einigen Tagen beinahe in der Dauerschleife. Das dreisätzige Werk entstand in einer schwierigen Lebensphase Bartóks (1915-1917), in der zur Ablehnung seiner Musik von staatlicher Seite auch noch der erste Weltkrieg kam. Dennoch stehen neben herb-dissonanten Passagen auch wunderschöne, wenn auch teils gespenstische, "aus der Ferne" oder aus einer verblassten Erinnerung herübertönende Momente osteuropäischer Folklore, die Bartók aus seinen musikethnologischen Balkan-Reisen mitgebracht hat. Das dritte Thema des ersten Satzes, das in vielen Analysen als das am stärksten betonte Moment des Satzes bezeichnet wird, ist ein tolles Beispiel dafür. Hier ab 3:06, und später ab 8:10: http://www.youtube.com/watch?v=9J1-e2jFWf4 Der zweite Satz ist dann ein furioses Allegro, in dem Bartók ebenfalls osteuropäische Volksmusik verarbeitet. Der dritte Satz, ein gespenstisch-trauriges Lento, schließt das Quartett schließlich äußerst pessimistisch und düster ab. Zu den tollen Quartetten 4, 5 und 6 werde ich demnächst auch noch etwas schreiben, da habe ich mich mittlerweile auch "warmgehört". Trotz allem finde ich das 2. Quartett bislang ungeschlagen, meine absolute Nummer 1. ____________ Möge der Thread schnell wachsen!
  15. Hm, mit dem Film konnte ich nie so recht was anfangen. Liegt wohl dran, dass ich Sidney Lumet vor allem für seine politisch engagierten "Gegenwarts"-Filme wie NETWORK oder DOG DAY AFTERNOON schätze. Im ORIENT EXPRESS war mir immer zu viel Old, und zu wenig New Hollywood. Aber klar, ging ja auch nicht anders bei dem Stoff.
  16. Da Filmkomponisten mittlerweile oft Medien-übergreifend tätig sind (Musik für TV, Computerspiele oder den Konzertsaal), ist eine Gesamtwerkschau eben nur möglich, wenn man sich als Rezipient eben nicht nur auf ein Medium beschränkt. Und ja, Gordon ist eine andere Klasse als Revell, aber darum ging´s ja primär nicht.
  17. Den Score zum zweiten Film fand ich auch recht gut, vor allem die experimentellen Suspense-Passagen, die schon stark in Richtung avantgardistische Klangcollage tendierten. Habe die CD auch schon ewig nicht mehr gehört, muss ich mal wieder einlegen.
  18. Der auftaktige Einstieg in das Thema ist ja ziemlich notengetreu zu Shores Auenland-Thema aus LORD OF THE RINGS - ansonsten aber vom Satz her durchaus schön gemacht. Auch die Modulation mit dem gleichzeitigen Wechsel der Instrumentation ist gut gelungen. Insgesamt also nicht schlecht, nur ist die Verbindung zu Shore halt extrem auffällig. By the way, ganz prima finde ich übrigens den Ausschnitt aus DIE WOLKENMACHER, echt eine schöne und originelle Musik, witzig instrumentiert. Hast du dafür auch akustische Instrumente eingespielt? Klingt teilweise relativ "echt", z.B. auch die Nebengeräusche und das Luftholen beim Flötenpart.
  19. "sub rosa" wird zwischen dem 21. und 26. Oktober 2014 seine offizielle Deutschland-Premiere auf den Hofer Filmtagen feiern. Genaue Termine werde ich dann noch posten.
  20. Dass es nur immer zum größten Sch*** so viel Gesprächsbedarf gibt....
  21. Bartók: Die 6 Streichquartette Ich hatte ja lange Schwierigkeiten mit Bartóks sechs Streichquartetten, was vermutlich auch an den falschen Einspielungen lag. Mit dem Alban Berg Quartett auf EMI bin ich nicht warm geworden, aber ebenso wenig mit dem hochgelobten Takacs Quartet auf Decca (letzteres gilt im Falle der Quartette als Referenz, ich finde aber gerade die Klangqualität furchtbar). Nun habe ich eine Einspielung des Tokyo String Quartet aus der Bibliothek ausgeliehen und höre die Quartette plötzlich mit neuen Ohren. Das erste Quartett mit seiner Beethoven-Referenz gibt mir zwar immer noch wenig, auch das extrem spröde und hochkonzentrierte dritte Quartett ist immer noch nicht so meins. Aber gerade das 2. Streichquartett habe ich nun richtig lieben gelernt - läuft seit einigen Tagen beinahe in der Dauerschleife. Das dreisätzige Werk entstand in einer schwierigen Lebensphase Bartóks (1915-1917), in der zur Ablehnung seiner Musik von staatlicher Seite auch noch der erste Weltkrieg kam. Dennoch stehen neben herb-dissonanten Passagen auch wunderschöne, wenn auch teils gespenstische, "aus der Ferne" oder aus einer verblassten Erinnerung herübertönende Momente osteuropäischer Folklore, die Bartók aus seinen musikethnologischen Balkan-Reisen mitgebracht hat. Das dritte Thema des ersten Satzes, das in vielen Analysen als das am stärksten betonte Moment des Satzes bezeichnet wird, ist ein tolles Beispiel dafür. Hier ab 3:06, und später ab 8:10: http://www.youtube.com/watch?v=9J1-e2jFWf4 Der zweite Satz ist dann ein furioses Allegro, in dem Bartók ebenfalls osteuropäische Volksmusik verarbeitet. Der dritte Satz, ein gespenstisch-trauriges Lento, schließt das Quartett schließlich äußerst pessimistisch und düster ab. Zu den tollen Quartetten 4, 5 und 6 werde ich demnächst auch noch etwas schreiben, da habe ich mich mittlerweile auch "warmgehört". Trotz allem finde ich das 2. Quartett bislang ungeschlagen, meine absolute Nummer 1.
  22. Horror ist ja dieses Jahr eh nicht so dabei. Gibt einen Western (THE HOMESMAN), zwei Actionthriller (NOVEMBER MAN, THE COUP), ein urbanes Crime-Drama (THE DROP), eine Sci-Fi-Dystopie (THE GIVER) und ein Fantasy-Adventure (THE SEVENTH SON). Ultimative Genre-Vielfalt also mittlerweile für Beltrami.
  23. Eine wahre Schwemme momentan an Projekten für Beltrami. Hoffentlich erscheint das alles auch (recht bald) auf CD.
  24. Nichts gegen das Arbeiten mit dem Computer, ich nutze mittlerweile selbst oft mal ein Kompositionsprogramm. Aber in meinen Augen hat das Autograph immer noch einen unersetzlichen, ideellen Wert. Auch wenn ich mal einen Track im Notationsprogramm aufschreibe, erstelle ich danach immer noch eine handschriftliche Partitur - auch wenn sie eigentlich gar nicht mehr benötigt wird. Es fühlt sich einfach noch einmal eine Spur "echter" an.
  25. Du liebe Güte. Bin ich so ein böser Bubi, dass man mich nicht mal mehr in der Diskussion um eine grundsätzlichen Frage unterstützen darf? Sorry, Souchak, aber ich habe mit meinen Aufruf für eine maßstabsgerechtere und differenziertere Bewertung keinerlei persönliche Vorliebe geäußert, sondern auf einen belegbaren Sachverhalt hingewiesen. Und ich habe mit BLUE MAX bewusst einen "Weltklasse"-Score angeführt, der eben nicht zu meinen ganz persönlichen Lieblingen im Goldsmith-Oeuvre zählt, um etwaige Befangenheitsvorwürfe zu vermeiden - hätte ich persönliche Lieblinge angeführt, wären das nämlich eher Musiken wie TORA! TORA! TORA! oder THE ILLUSTRATED MAN gewesen. Schön gesagt. Ich denke mal, dass das leider in der immer noch weit verbreiteten Annahme wurzelt, dass Kunst (und speziell Musik) nicht mit festen Systemen funktioniert, die auch vom Nicht-Künstler nachvollzogen werden können. Dazu passt das populäre Bild des Künstlers als abgeschiedener Sonderling, der ganz in seiner eigenen Welt lebt und in Momenten von intersubjektiv unerklärbaren Anfällen von kreativer Eingebung ein Kunstwerk erschafft. Ist halt leider alles ziemlicher Blödsinn. Das klingt ja schon ganz anders (und netter). Und Anforderung ist der wissenschaftliche Umgang mit Musik hier natürlich nicht. Aber man darf ja noch hin und wieder dafür werben, oder? Ich weiß nicht genau, ob das noch vor deiner Zeit war, aber gerade im Klassik-Forum habe ich mit meinen Threads zu Dmitri Schostakowitsch, Charles Ives, Alfred Schnittke, etc., schon des Öfteren versucht, Interesse zu wecken und Leidenschaften zu entfachen. In diesem Umfang ist es mir zeitbedingt mittlerweile leider nicht mehr möglich. ______________ Zu VIVA ZAPATA!: Besonders mag ich an Norths Score, wie die relativ einfache 3/4- und 6/8-Rhythmik der Folklore-Themen in manchen Passagen geradezu undurchdringlich verkompliziert wird und damit auch die problematischen Facetten des Hauptcharakters versinnbildlicht werden. Überhaupt ist die psychologisch motivierte Themen- und Motivarbeit in diesem Score von einer unglaublichen Dichte und in ihrem Anspruch kaum hinter SPARTACUS oder CLEOPATRA anzusiedeln. Ich selbst mag die Goldsmith-Einspielung mittlerweile durchaus gerne, auch wenn die Tempi etwas breiter sind und der Klang etwas halliger ist. Ideal ist aber natürlich immer noch die Originaleinspielung, erschienen im Varèse Club. Auch klanglich für 1954 echt top:
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