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Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. @ "Star Spangled Banner": Grässlich - erinnert in seinem hohlen Pathos fast ein wenig an Schostakowitschs stumpfe Parteitags- und Propaganda-Kompositionen. Dass sich Williams dafür nicht zu schade ist....
  2. @ BVBFan / Babis: Ich komme leider aus einer sehr Fußball-affinen Familie, und habe schon mehr Fußball geschaut/schauen müssen, als mir lieb ist. Zwar habe ich im Haus meiner Großeltern (wo tatsächlich den ganzen Tag nichts anderes als Fußball läuft) wenigstens die akustische Ebene immer recht gut mit Kopfhörern ausblenden können, aber visuell bekommt man den Kram schon gut mit, sofern man nicht die ganze Zeit allein in einem anderen Zimmer hocken möchte. Will heißen: ich schaue seit Ewigkeiten Fußball. Meine Versuche, dabei zumindest über die visuelle Ebene irgendeine nachvollziehbare, umfassendere (!) Systematik in Fußball-Spielen zu erkennen, sind immer gescheitert. Ohne dabei die meisten taktischen Begriffe zu kennen (die ich ohnehin für nachträgliche, prätentiöse Beschreibungen von Selbstverständlichkeiten halte), sehe ich als einzigen, sich immer wiederholenden Vorgang das Pass-Spiel, das vom jeweiligen Gegner durch "Reinrennen" (wäre als "Fachbegriff" übrigens weitaus passender als jedes pseudo-wissenschaftliches Gelaber) blockiert wird, um den Ball zu ergattern. Als grundlegende "taktische" Eigenschaft des Fußballs sehe ich neben dem Pass-Spiel daher nur das aggressive Vorgehen, um in den Besitz des Balls zu kommen. Alles andere (Mannschaftsaufstellungen, Positionen von Spielern, etc.) löst sich in der schnellen Dynamik des Spiels eh sofort wieder auf. Fußball ist schließlich kein Schach. Und wenn dann noch vom "Nutzen der Räume" fabuliert wird, dann frage ich mich, wieso man nicht einfach bodenständig zugeben kann, dass es selbstverständlich ist, den Ball dorthin zu bekommen, wo die wenigsten gegnerischen Spieler sind, die einem "reinrennen" können. Lange Rede, kurzer Sinn: ich finde das alles weniger als halb so anspruchsvoll, wie es von Sportkommentatoren, Fußball-Fans und "Sachverständigen" dargestellt wird, sorry.
  3. Ich finde dieses Gerede über Taktik unsinnig. Sicher, wenn man zu dritt zum Tor vorrennt, muss man ordentlich hin- und her passen, um irgendwann (!) das freie Räumchen (!) zu erwischen (!), um den Ball reinkicken zu können. Das ist aber auch schon alles, was es im Fußball an Taktik gibt. Alles andere ist Chaos - wohlgemerkt im spieltheoretischen Sinne. Was in diesen Sport an pseudo-wissenschaftlichem Unfug hineininterpretiert wird, ist einfach der helle Wahnsinn.
  4. Ach komm, das ist doch egal: Christopher Gordon vertont auch kaum Kinofilme, und ist in Sachen Qualität ganz, ganz, ganz (!) vorne und auch sehr gut beschäftigt. Die Fixation auf Kinofilme finde ich hinderlich bei der Beurteilung von und der Beschäftigung mit Filmkomponisten.
  5. Warum wirst du nun gleich persönlich? Nicht dass es mich wundern würde, irgendwie typisch Fußball-Fan - trotzdem schade. Ich verstehe nicht, wie man sich für so etwas Anmutsvolles wie Musik, und gleichzeitig für so etwas Grobes, Chauvinistisches und latent Nationalistisches wie Fußball begeistern kann. Auch Schostakowitsch ist ja bekanntlich diesem Stumpfsinn verfallen, was ich mir nur mit seiner Vorliebe für Groteskes erklären kann.
  6. Ja, besser nicht, sowas wie Fußball lohnt Aufregen eh nicht.
  7. @BVBFan: Mein Argument war durchaus stichfest: die Deutschen schubsten und foulten zu Spielbeginn übel herum, und erzielen dafür dann jede Menge Tore gegen paralysierte Brasilianer. Das ist halt das typische Glück der Deutschen, geparrt mit einem Quäntchen Unfairness. In der zweiten Halbzeit läuft es dagegen fairer, und die deutschen Tore sind verdienter, das räume ich ein.
  8. Naja, verdient haben sie diesen Run nicht. Zumal die Brasilianer ja gerade kein Gegner sind, so verwirrt wie die gerade auf dem Feld rumstehen.
  9. Bei diesem rüpelhaften Spiel würde ich der deutschen Mannschaft das Ausscheiden gerade irgendwie sehr gönnen.
  10. Asche auf mein Haupt, die hab ich tatsächlich vergessen: - UNDER THE SKIN (Levy) - ENEMY (Bensi, Jurriaans) MALEFICENT muss ich mir noch in Gänze geben.
  11. - THE GRAND BUDAPEST HOTEL (Desplat) Sonst fällt mir bislang noch nichts ein.
  12. .... wenn wegen ein bisschen Wind und Regen die gesamte Infrastruktur einer Stadt zusammenbricht. Alles Pussys!
  13. Kann Stempels Meinung zu JFK auch in keinster Weise nachvollziehen. Allein "The Motorcade" ist eine Perle im Williams'schen 90er-Oeuvre. "The Conspirators" ist auch toll - nicht unbedingt wegen der Komplexität, denn eigentlich variiert Williams die ganze Zeit nur ein einziges perkussives Ostinato und schichtet relativ einfache, wenn auch sehr dissonante Blechakkorde drüber. Aber das Konzept ist originell. Hat er dann ja selbst nochmal für JURASSIC PARK aufgewärmt ("Dennis Steals the Embryo").
  14. Was genau meinst du denn mit "nerviger Original-Musik", Martin?
  15. Souchak, siehe oben. Poldi hat es ja schon geschrieben. Und eine filmgeschichtliche Stellung "verdient" sich ein Film ja nicht nur mit Qualität, sondern auch durch zahlreiche andere Umstände. Sei es der "größte Studiofilm-Flop der 90er" (WATERWORLD) oder eben Fox' angestrebter Sommer-Blockbuster DAMNATION ALLEY, der dann unerwartet vom gar nicht unbedingt als Hit angelegten STAR WARS verdrängt wurde.
  16. Konzeptionell scheinen da auch die "naiven" und sehr einfach gehaltenen melodischen Passagen, die Giacchino in seiner Konzertsuite präsentiert hat, Sinn zu machen: als geisterhafter, verstörender Kontrast zur dissonanten "Affen-Musik". Und bei letzterer scheint Giacchino echt inspiriert gewesen zu sein, bin durchaus beeindruckt.
  17. Klingt glücklicherweise echt sehr vielversprechend! Einige klangliche Experimente scheinen ja auch dabei zu sein ("Close Encounters of the Flurred Kind") und in "Monkey to the City" gibt es mit den dissonanten Linien für Xylophon und Holzbläser sogar klare Bezüge zu Goldsmiths APES-Musiken. Gehe da mit Souchak: bin ick auch dabei.
  18. Meinst du die schlechte Klangqualität? Hoffe auch, dass das irgendwann nochmal in einer guten Einspielung auf CD erscheint. Klingt jedenfalls toll! Sehr Bartók-like, sehr modernistisch (noch etwas mehr als sonst in den Konzertwerken), aber Williams bleibt in der Instrumentierung trotzdem immer erkennbar. Schade, dass so was in der Hollywood-Filmmusik, selbst im Actionscoring, nie durchgewunken werden würde.
  19. Dagegen gibt es dann wieder viele Werke, die erst im dritten oder letzten Satz richtig Gewichtiges und Beeindruckendes präsentieren, aktuell habe ich da gerade Schnittkes erstes Cellokonzert als Beispiel. Mehr dazu morgen.
  20. Von dieser 3-Track-Zusammenstellung bin ich auch begeistert - darüber hinaus verliert sich der Score leider immer wieder im geschäftigen, aber etwas richtungslosen Comedy-Getue. Mag den Score in Gänze aber immerhin noch weitaus lieber als WAR HORSE oder LINCOLN. @Souchak: Der Burwell ist echt fein. Auch von mir nachdrückliche Empfehlung!
  21. Gerade der "Monster-B-Film"- Sound unterstreicht aber den (dezent) satirischen Charakter des Films. Und leider funktioniert der Film eben nur als Satire. Als Actionfilm, wie er von Goblin musikalisch charaktersiert wird, ist der Film viel zu monoton, zu langatmig und zu laienhaft geschnitten.
  22. Dem kann ich mich anschließen. Fußball (schauen) ist leider an sich schon so dumm, dass es als Ausgleich wenigstens übermäßig unterhaltsam sein muss. Und in diesem Sinne bereue ich es, dem Fußball-Krampf in den letzten Tagen eine erneute Chance gegeben und während der Deutschland-Spiele eingeschaltet zu haben. Das siegreiche Ergebnis für Deutschland entschädigt nicht für zwei Stunden Trottelei ohne jeglichen Unterhaltungswert. Wieso? Immerhin verärgert die deutsche Mannschaft seit vielen Jahren mit viel Blenderei in frühen Turnierspielen (siehe das 4:0 gegen Portugal), nur um danach Aussetzer an Aussetzer zu hängen. Das wirkt unprofessionell und verdient wäre da eigentlich auch nur ein rasches Ausscheiden.
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