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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Ich hoffe, das passt einigermaßen hier rein, es ist ja in gewissem Maße auch Filmmusik (falls nicht, verschiebt es bitte irgendwo ins Klassik-Forum): Hymnus II für Cello und Kontrabass (Alfred Schnittke) Besonders effektvoll in der Flashback-Szene aus Martin Scorseses SHUTTER ISLAND eingesetzt, als der Protagonist (Leo DiCaprio) seine Frau durchnässt im kleinen Pavillon am See findet, kurz nachdem sie die gemeinsamen Kinder ertränkt hat. Die im Film verwendete Stelle setzt ab 2:57 ein (DiCaprio kommt nach Hause), beim schmerzhaften Aufschrei des Cellos (ab 4:00) fährt die Kamera in den Garten, an den Ufer des Sees, wo Michelle Williams im Pavillon sitzt. Ein außerordentlich dramatisches, verstörendes Stück Musik, insbesondere auch wenn man sich den heftigen Kontrast zwischen den eigentlich banalen, melodischen Stellen (einfache Wechsel von Dur- und Moll-Akkorden) und den dissonant-abgründigen Momenten (Pizzicato-Stellen, Cello-Aufschrei bei 4:00) anschaut. Diese Kombination aus Einfachem und Abgründigem verdeutlicht auch sehr anschaulich Schnittkes polystilistische Kompositionsmethode, die auf Re-Kombination von eigentlich Unzusammengehörigem setzt. Leider habe ich die im Film verwendete Einspielung auf YouTube nicht gefunden.
  2. Wenn man meinen vermeintlich selbstgefälligen Ansatz konsequent zuende denkt, würde man letztlich einfach etwas lockerer werden.
  3. Das ist so, weil "altmodisch orchestral" für manche Filmmusikhörer kein alleiniger Qualitätsgarant ist. Lieber eine originelle Musik für ein Solo-Instrument als ein großorchestraler Score, der nur aus Versatzstücken und Epigonentum besteht. Zumindest ich sehe das so.
  4. Schnittkes Hymnus II für Cello und Kontrabass ist übrigens Filmmusik! Wurde an zwei wichtigen Stellen in Scorseses SHUTTER ISLAND eingesetzt. Und nun? Wo besprechen wir den SHUTTER ISLAND-Soundtrack? Genau das meine ich mit der Untrennbarkeit der Bereiche.
  5. Ich poste hier nun mal schon seit Jahren sowohl meine momentan am meisten gehörte Filmmusik als auch meine meistgehörte klassische Musik. Hat bis jetzt nie jemanden gejuckt. Wieso ausgerechnet jetzt? Die grobe Trennung aus Ordnungsgründen ist schön und gut, nur verstehe ich die Zwanghaftigkeit in dieser Sache nicht. Könnt ihr nicht mehr ruhig schlafen, wenn hier zwischendrin auch mal was anderes als Filmmusik steht? Verschiebt's, wenn ihr wollt.
  6. Welches Gesprächsangebot? Anstatt sich auszutauschen, wollt ihr verschieben und auslagern, damit ihr bloß nicht mehr auf die (anscheinend) ungern gesehene klassische Musik stoßen müsst. Musik ist Musik, und Filmmusik und Klassik überschneiden sich andauernd. Ein dermaßen striktes Trennen dieser Bereiche ist in meinen Augen völlig unnötig und auch irgendwie dezent engstirnig.
  7. Hey, wenn's euch nicht interessiert, was ich gerade höre, überlest es doch einfach. Finde es gerade äußerst unschön, dass wegen so etwas nun ein Fass aufgemacht wird. Im Threadtitel steht nix von wegen "Meine aktuelle ausschließliche Filmmusik-Top-5", von daher verstehe ich die Aufregung nicht. Dieses puristische Scheuklappen-Geschrei muss wirklich nicht sein.
  8. Ich habe in einen allgemeinen "Meine momentane Hör-Top-5"-Thread gepostet, nicht in einen Thread zu einem speziellen Thema. Dein Vergleich hinkt daher schon sehr, meinst du nicht? Außerdem frage ich mich, wieso du als besonders kritischer Mensch gerade so den mehrheitlichen Mainstream verteidigst?
  9. Andererseits wird es auch niemals einen Austausch geben, wenn einzelne Foren-Ghettos gebildet werden, die von anderen Usern immer schön gezielt umgangen werden können, oder?
  10. Wobei man dazu sagen muss: das Design ist zehnmal gelungener und interessanter als in allen STAR WARS-Filmen zusammen.
  11. Da postet dann wieder niemand außer mir, ich glaube, das würde wenig Sinn machen. Und selbst bei mir kommt es eher selten vor, dass alles aus der Top-5 aus dem klassischen Bereich kommt.
  12. Welche musikalische Kontinuität, wenn der Score davor überhaupt nichts hatte, auf dem man aufbauen könnte?
  13. Lynchs 84er-DUNE ist eigentlich ja auch das einzig Brauchbare, was aus Herberts Roman je gemacht wurde - auch wenn der Film für Lynch-Verhältnisse wiederum eher langweilig ist.
  14. Kenne bislang leider nur das Violinkonzert, aber das sagt mir auch durchaus zu. Wobei man anmerken muss, dass Korngold sich an Strauss (und anderen) orientierte, wohingegen sich Strauss nicht unbedingt an anderen Vorbildern orientiert hatte, sondern die Form der breit ausladenden, brillant orchestrierten Spätromantik (die er dann konsequent weiterführte) mehr oder weniger selbst entwickelt hat.
  15. Zur Zeit eigentlich fast nur Klassik: - Konzert zu dritt (für Violine, Viola, Violoncello und Streichorchester) (Alfred Schnittke) - Hymnus II für Violoncello und Kontrabass (Alfred Schnittke) - 11. Streichquartett f-moll (Dmitri Schostakowitsch) - Skythische Suite (Sergeij Prokofjew) - 2. Klavierkonzert (Sergeij Prokofjew)
  16. Hier noch einmal die Jean-Rollin-Ausbeute der letzten Filmbörse (siehe Rollin-Thread). Heute Abend fange ich endlich mal mit dem Schauen an: LA ROSE DE FER (1973) LES RAISINS DE LA MORT (1978) FASCINATION (1979) LA MORTE VIVANTE (1982)
  17. Ist auch ein ganz feines Stück. Milhaud-typisch leicht und mediterran, schöne Musik für den Sommer. Letzte Woche angetestet: die recht neue Gesamteinspielung der 15 Schostakowitsch-Streichquartette durch das deutsche Mandelring Quartett. Gestartet habe ich mit Volumes IV und V, den Quartetten 10 - 15. "> "> ">"> [amazon=B002MUQAFK] Bisher hatte ich nur die russische Referenzaufnahme des Borodin Quartetts aus den 80ern (alle 15 Quartette in einer Box von Melodiya), deshalb dachte ich mir, dass zusätzlich eine aktuelle Aufnahme, die klangtechnisch das Maximum bietet, nicht verkehrt sein kann. Und ja: klasse Klangqualität, ebenso tadellose Interpretationen. Etwas weniger wild und expressiv als die Borodins, aber nicht ohne die nötigen Kanten und Spitzen. Ebenso scheinen sie jedes Quartett etwas anders anzugehen - keine "Gesamtinterpretation" von Schostakowitschs Streichquartettschaffen also, sondern eher eine individuelle Durchleuchtung jedes einzelnen Werks. Bislang kann ich also sagen: empfehlenswert!
  18. Der heißt IDES OF MARCH. Warum die Facebook-Seite für den Film auch IDLES schreibt, verstehe wer will. Vollste Zustimmung. Beim Affen-Film dagegen bin ich bekanntermaßen deutlichst anderer Ansicht. Gestern gesehen: JANE EYRE (Cary Joji Fukunaga) Die 2011er Version mit Mia Wasikowska und Michael Fassbender. Kreuzkonventionelle Neubearbeitung einer ohnehin nicht sonderlich spannenden Vorlage. Da reißt auch die schöne Marianelli-Musik nichts mehr.
  19. Strauss gehört seit sehr langer Zeit zu meinen Lieblingskomponisten, auch, oder gerade weil er ab etwa 1912 so konsequent "aus der Zeit gefallen" ist und störrisch seinen spätromantischen Weg weitergegangen ist. Die verklärenden "Vier letzten Lieder" (mein Lieblingswerk von ihm) sind ja im Kontext der Zeit - kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges - geradezu avantgardistisch. Seine musikalisch moderneren, früheren Werken ("Elektra", "Salome") mag ich zwar auch sehr, aber irgendwie liegt der Reiz bei Strauss (für mich) eher in der Rolle des verklärten Romantikers, der seine Augen vor der Welt verschließt. Alle Welt kritisiert ihn dafür - ich finde, gerade das macht ihn interessant. Eine gewagte These meinerseits: Wäre er nach der "Elektra" den modernen Weg weitergegangen, wäre er vielleicht nur einer unter vielen gewesen.
  20. Fand den eigentlich echt gut. Vor allem das reduzierte, spröde Konzept, das erst gegen Ende etwas ausladender und temporeicher wird. Habe den Korea-Import noch nicht, von daher werde ich wohl beim Varèse-Album zugreifen.
  21. Sami, du warst das? Deconstructing-Goldsmith war damals meine erste Anlaufstelle während der aufkeimenden Goldsmith-Liebe vor etwa 12 Jahren, um einen groben Überblick über die Veröffentlichungen zu bekommen. Nette Kommentare, wenngleich ich oftmals nicht ganz eurer Meinung war.
  22. Einschätzung meinerseits: wer's braucht. (Ich brauch's, aber ich gehöre im Falle Goldsmith auch zu den nerdigen Komplettisten.)
  23. Danke auch noch an Souchak fürn Glückwunsch! Und vor mir auch nochmal herzliche Grüße an Heiko und sami!
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