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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Ich verstehe die Zensurwut auch nicht - was ist denn an weiblichen Brustwarzen im Jahre 2014 noch anzüglich? Wieso entwickelt sich darüber überhaupt eine Diskussion? Außerdem werden im Filmforum ebenfalls jede Menge Bilder und Cover expliziter, teilweise sogar indizierter/beschlagnahmter Filme gepostet und da juckt das meist auch niemanden. Finde ich ja gut so - aber dann kann man das konsequenterweise so auch im gesamten Forum handhaben.
  2. Habe gerade nach langer Zeit mal wieder FANTASTIC FOUR durchgehört und finde nach wie vor, dass Ottman bislang eigentlich noch nie besonders beeindruckende Musik komponiert hat - seine melodischen Einfälle, wie etwa das FF-Thema, sind blass, naiv und muten wie die Kompositionen eines Teenagers an. Der Reiz, den viele an seinen Kompositionen finden, kann nur an der überwiegenden Konzentration auf orchestrale Klangfarben und dem daraus resultierenden, traditionelleren Klangbild liegen - und wenn das jetzt aktuell auch noch mit RCP-Stilismen verwässert wird, kann ich mir gut vorstellen, dass da einfach nichts mehr übrig bleibt, was noch aufhorchen lassen könnte. Meine These: Ottman ist unter Filmmusik-Fans nur so populär, weil er in den ersten Jahren nach 2000 einen Gegenpol zum einflussreichen Media-Ventures-Stil dieser Zeit eingenommen und als einer der ganz wenigen jungen Hollywood-Komponisten rein orchestral komponiert hat. Die verzweifelte Unterversorgung der Fans mit "echtem Orchester" hat sie dann leider sehr unreflektiert zum nächstbesten Handwerker greifen lassen, und der war mit Ottman schnell gefunden. Dass sich Ottman in irgendeiner Weise qualitativ gegen eine Konkurrenz gleicher Klasse hätte behaupten müssen (wie viele andere Komponisten der Vergangenheit), lässt sich nämlich nicht gerade sagen. Er war eben einfach der "nächstbeste".
  3. Die Fokussierung aufs Militär macht es für mich vollkommen uninteressant. Der erste Film war dagegen eine tolle, wirklich unkonventionelle Genre-Mixtur, die das Monstermovie aus der kleinsten möglichen Perspektive - der der Indie-Roadmovie-Lovestory - beleuchtet.
  4. Genial nicht, aber immerhin ganz nett, ja. Gerade das ist sehr von Vorteil für die Inszenierung. Edwards dosiert seine filmischen Höhepunkte sehr geschickt und überspannt den Bogen nie. Das hat der Film Krawall-Bohnen wie TRANSFORMERS voraus.
  5. CLOVERFIELD ist - im Gegensatz zum neuen GODZILLA - ein tolles Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte.
  6. Kann mich da Stempel anschließen - Edwards' aktualisierte Version ist herausragendes Unterhaltungskino mit einem Godzilla, der seinem pummeligen Original-Look zwar treu bleibt, aber nun das erste Mal wirklich beeindruckend inszeniert ist. Die älteren japanischen Godzilla-Filme mag ich allerdings auch sehr gerne, zumindest die in Farbe (ab den 60ern).
  7. Ein Thema ist ein mehrtaktiges Gebilde aus Haupt- und Seitensatz, wobei die verschiedenen Teile des Themas (meist A- und B-Teil) aus einzelnen Motiven bestehen - analog zur Sprache ist ein Thema ein Satz (mit Haupt- und Nebensatz), ein Motiv ein Wort. Williams' "Raiders March" besteht ebenfalls aus einem Haupt- und einem Seitensatz. Zunächst nur mal zum Hauptsatz (A-Teil) (0:00 - 0:21): Ein Motiv als Einzelbestandteil wären z.B. die ersten vier Noten, das Fanfarenmotiv: "daa-da-da-daaaa" (ab 0:07) - die Fanfare (1) ("Darunter" liegt übrigens nochmal ein Ostinato-Motiv als rhythmische Grundlage (0:00 - 0:07). ( R )) Die Fanfare wird durch drei Noten abgeschlossen (2), setzt ab 0:11 noch einmal an, allerdings sequenziert (1.1), also auf einer anderen Tonstufe. Diese Sequenzierung wird wiederum abgeschlossen durch eine Variation auf (2) (2.1). Bei 0:14 kommt erstmals eine exakte Wiederholung des Fanfarenmotivs (1), wiederum gefolgt von einer Variation auf den Motivabschluss (2) (2.2). Ab 0:18 folgt dann der letzte motivische Gedanke des Hauptsatzes (3). Der 8-taktige Hauptsatz (die ersten 21 Sekunden) besteht also aus diesen Motiven: (1) + (2) + (1.1) + (2.1) + (1) + (2.2) + (3) (unterlegt vom rhythmischen Grundmotiv ( R )) Der Hauptsatz wird wiederholt (0:22 - 0:36), ab 0:37 setzt der Seitensatz (B-Teil) des Hauptthemas ein, den man nach dem gleichen Prinzip in einzelne Motive zergliedern kann. Ganz so einfach, wie Lars es beschrieben hat, ist es also nicht.
  8. Meine Freundin fand den auch klasse. Ich selbst hab ihn leider noch nicht gesehen.
  9. Williams' THE EMPIRE STRIKES BACK als Filmkonzert wäre natürlich ein Hammer. Allein "The Battle of Hoth" und "The Asteroid Field" mit Live-Performance, da würde selbst ich zum hysterisch kreischenden Fan werden. Die Vorschläge von Lars, Max und Babis (MAO´S LAST DANCER, Corigliano/North/Rosenman, Kamens ROBIN HOOD) finde ich auch cool - nur EVENT HORIZON würde als komplexe Synthesizer/Orchester-Symbiose schwierig werden.
  10. Den ersten Track hör ich auch manchmal ganz gerne. Als Inbegriff von dämlicher, aber spaßiger Macho-Popsinfonik fand ich das schon immer ganz griffig. Auf CD-Länge ist das aber in der Tat schwer erträglich.
  11. Das stimmt allerdings. Marc Webb hat mit (500) DAYS OF SUMMER auch ganz fabelhaft debütiert - was danach kam, war eher unschön.
  12. Mir auch. Finde das ursprüngliche Konzept mit dem hölzernen Kloster im All auch außerordentlich faszinierend.
  13. Von meinen All-Time-Favorites (COBB, IN DREAMS, BATMAN FOREVER) ist nun leider nichts mehr dabei. Meine Stimme ging an TITUS (macht mir von den vier Finalisten immer noch am meisten Freude), wenngleich ALIEN³ natürlich ebenfalls ganz groß, und MICHAEL COLLINS in meiner Gunst über die Jahre ziemlich gewachsen ist. Bei ALIEN³ sehe ich übrigens - ähnlich wie sinus - die emotionale Komponente als sehr wichtig an. Sicher sind einige der avantgardistischen Actionpassagen recht intellektuell durchkonstruiert und leben mehr von der Faszination am experimentellen "Klangzauber" - aber grundlegender für die Atmosphäre und den geistigen Gehalt der Komposition sind für mich immer noch die schicksalhaft anmutenden Adagio-Sätze mit ihren vielfältigen sakralen Anspielungen. Von daher: ja, ALIEN³ hinterlässt schon einen emotionalen Impact, wie ich finde. "Weniger gern" mag ich von den Finalisten eigentlich nur den konventionelleren FINAL FANTASY - wenngleich ich hiervon die beeindruckende "Toccata and Dreamscapes" auch keinesfalls missen möchte.
  14. Huch, tatsächlich.... Hat der die Fähre zum Festland im ersten Teil also noch bekommen?
  15. Das Genre ist zwar nicht wirklich meins - aber die Hörproben klingen nichtsdestotrotz wirklich recht vielversprechend. Sehr schöne Instrumental-Soli, von Tuba (!) und Cello. Gerade die Tuba habe ich in der aktuellen Filmmusik schon lange nicht mehr solistisch hervortreten hören.
  16. Vielleicht wurde ich missverstanden: gegen den Film habe ich nix, auf den bin ich durchaus gespannt. Ich hätte mir nur einen Komponisten gewünscht, von dem man mehr Frische und Ideenreichtum hätte erwarten können als von Giacchino. Das wird dieselbe epigonenhafte Williams-Leier wie so oft - befürchte ich zumindest. Warum man da nicht gleich Williams engagiert, ist mir schleierhaft. Wer wiederholt seine Rolle denn?
  17. Naja, ein gutes Dutzend mal lief der jetzt schon. Und wenn sich der ohnehin mäßige Eindruck mit jedem Mal eher verschlechtert, ist das kein gutes Zeichen - das nächste Dutzend Hördurchgänge spar' ich mir daher mal und lege die Musik demnächst "zu den Akten".
  18. Die Einspielung unter John Adams auf Nonesuch Records ist gut, aber klanglich ist es eben ein E-Musik-typischer, etwas leise gepegelter Konzerthallen-Sound mit einigem Hall. Mir gefällt der kantigere Klang der Originaleinspielung auch besser - wäre toll, wenn Intrada die mal bringt. PS: Kam der bei euch gerade im Sichttermin?
  19. Man darf ja noch hoffen dürfen. Naja, im Ernst: einen Score mit dem Originalitätsfaktor eines THE LOST WORLD sollte man schon mal wieder erwarten dürfen, aber dafür scheint mir Giacchino einfach nicht der richtige zu sein. Ich spekuliere da eher auf ein solides Malen-nach-Zahlen-Epigonentum, wie es schon Don Davis bei Teil 3 abgeliefert hat.
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