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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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  1. Interessant - RAZORBACK wollte ich schon länger mal sehen, der Film soll ja ein ganz netter Vertreter von australischem Urbanoia-Horrorfilm sein. Kennt den denn jemand?
  2. Jansen ist wirklich toll, finde vor allem seine avantgardistische Musik zu Chabrols DER SCHLACHTER sehr faszinierend. Die Clips der neuen Music-Box-CD klingen ebenfalls klasse, vielleicht schlage ich da mal zu.
  3. Das Remake habe ich nicht gesehen, soll aber nicht der Rede wert sein, obgleich Bob Clark noch als ausführender Produzent beteiligt war. Clark hatte vor seinem tödlichen Autounfall 2007 übrigens noch Remakes seiner Filme CHILDREN SHOULDN´T PLAY WITH DEAD THINGS und DEAD OF NIGHT geplant, dazu ist es dann aber leider nicht mehr gekommen.
  4. Eine der unterschätzten Perlen der 70er-Jahre-Horrorfilms - Prototyp für HALLOWEEN und alle folgenden Slasher-Filme, und dabei (in meinen Augen) weitaus interessanter und unheimlicher als der Carpenter-Film: BLACK CHRISTMAS (Bob Clark, 1974)
  5. So ungefähr ist auch mein Eindruck: die Electro-Passagen (Electro Suite, My Enemy) machen einen ganz originellen Eindruck, darüber hinaus bleibt nicht viel hängen. In der konzeptionellen Anlage sicher luftiger und melodischer als die DARK KNIGHT-Scores - aber musikalisch nicht unbedingt interessanter. Scheint sich tatsächlich eher an den poppig-verspielteren Zimmer-Sound der 90er anzulehnen.
  6. Leider fruchten die Versuche, auf etwas anderes als den Mainstream aufmerksam zu machen, immer nur sehr kurzfristig - oder wecken überhaupt kein Interesse. Das ist leider eine bittere Tatsache. Ist hier sicher besser aufgehoben als in der laufenden Diskussion. Der Marvel-Hype soll ja nicht gestört werden.
  7. Ich meckere, dass es allgemein viel zu viele (und viel zu lange) Threads über diesen ganzen Mist gibt. Und ignorieren fällt da schwer, denn über viel mehr anderes wird leider überhaupt nicht mehr diskutiert.
  8. Wäre ja schön, wenn das hier die einzige Diskussion zu dem Thema wäre.
  9. Wollen wir das Board eigentlich nicht bald mal in "Marvel(lous) Fan-Board for Comic-Movies and their Soundtracks" umbenennen? Mittlerweie dreht sich ja fast 50 % des Board-Geschehens um diesen Kiddie-Mist.
  10. Finde eigentlich nur seine elektronischen Scores interessant - insbesondere Musiken wie THE FIFTH ELEMENT. Seine orchestralen Arbeiten sind mir zu schablonenhaft und konventionell. Da hat er sich zu sehr dem Mainstream-Comedy/Animationsscoring Hollywoods angenähert und dafür seine relativ charakteristische Handschrift der 90er eingebüßt.
  11. Naja, nach den eher mittelmäßigen Scores zu CAPTAIN AMERICA und AVENGERS brauche zumindest ich keinen Marvel-Silvestri mehr. Allzu groß ist der Rückschritt jetzt also nicht.
  12. Du hast ja im Ansatz schon Recht, aber es ist nicht so, dass man heute wirklich überhaupt nicht Hörenswertes mehr findet. Ich sag nur: Beltrami, Greenwood, Gordon.
  13. Natürlich sind die punktuell (anders wäre das auch schwer möglich), aber die schiere Masse, das dadurch entstehende Netz aus punktuellen Verweisen finde ich durchaus beeindruckend. BASKET CASE (Frank Hennenlotter, 1982) Ein junger Mann, der in seiner Kindheit von einem deformierten siamesischen Zwilling getrennt wurde und diesen nun in einem Weidenkorb mit sich herumträgt, kommt nach New York, um sich dort an den Ärzten zu rächen, die ihn von seinem "Bruder" getrennt haben. Im versifften Umfeld der 42. Straße mit ihren Sex-Kinos, Nightclubs und ranzigen Stundenhotels nimmt das blutige Chaos seinen Lauf. BASKET CASE gehört, wie ich finde, zu den erstaunlichsten Low-Budget-Horrorfilme der 80er Jahre - obwohl als Trashfilm konzipiert und mit minimalem Budget gedreht, zeigt sich ein durchaus ausgeprägter Wille zur originellen Gestaltung, inklusive surrealer Überhöhungen und grotesker Überzeichnung. Die "Geschwister"-Szenen im heruntergekommenen Zimmer einer Absteige wirken wie eine Grindhouse-Variation über ERASERHEAD und in der eigenwilligen Inszenierung eines schmutzig-elenden New York der ausgehenden 70er Jahre kommt durchaus eine New-Hollywood-Ästhetik à la TAXI DRIVER zum Tragen. Sicher ist auch vieles eher charmant-murksig geraten, wie etwa die albernen Splatterszenen, aber alles in allem hat mich der Film doch überrascht. Die Blu-Ray von cmv-laservision präsentiert den Film in einer Abtastung vom Original-16mm-Negativ (im originalen 1,33:1-Format) und sieht bombig aus. SERIAL MOM (John Waters, 1994) Hier ist nicht mehr viel zu spüren vom subversiven Geist früherer Waters-Filme wie FEMALE TROUBLE oder POLYESTER. Viel mehr ist SERIAL MOM eine relativ glattgebügelte, postmoderne Variation über das Slasher-Genre, näher an SCREAM und Konsorten als am "echten" Waters der 70er. Fazit: muss nicht sein, und schon gar nicht auf der (zu) teuren Universal-Blu-Ray.
  14. Die Diskussion hatte ich mit Souchak ja schon letztens im SUM OF ALL FEARS-Thread. Er braucht den Filmkontext, und die Musik zu einem "Donna Leon"-Film hat es da natürlich schwer. In solchen Fällen kann ich es irgendwie nachvollziehen, andererseits finde ich die Konzentration auf den Film auch etwas oberflächlich, denn die Beschäftigung mit genuin musikalischen Fragen bleibt bei dieser Perspektive nämlich oft aus.
  15. Abgründiges hatte ich im Kontext von MOONRISE KINGDOM erwähnt. GBH finde ich vor allem komplex und ambitioniert, was die Interpretation von Geschichte betrifft. Anderson schneidet so unglaublich viele historische, kulturelle, philosophische und gesellschaftliche Aspekte der ausgehenden Belle Époque an, was ich einfach nicht erwartet hatte. Spontan erinnere ich mich an den vulgären Fin-de-Siècle-Erotizismus und die sexuelle Freizügigkeit, die in so vielen Kunstwerken des ausgehenden 19. Jahrhunderts auftauchen und die Anderson in Gestalt des sich freizügig herumtreibenden Ralph Fiennes einbaut. Im kosmopolitischen Geist der Belle Époque eine Selbstverständlichkeit - im aristokratischen Umfeld des Hauses Desgoffe und Taxis (hier sehe ich übrigens viel eher eine (politische) Verkörperung der Habsburger-Monarchie als im Umfeld des Protagonisten) kommt das natürlich gar nicht gut an. Hier arbeitet Anderson auch wunderbar die Widersprüchlichkeit der Kultur des Fin-de-Siècle heraus: einerseits kulturelle und kosmopolitische Vielfalt, sexuelle Freizügigkeit und Lebenslust, aber das eben nur aufgrund des wirtschaftlichen Wohlstands - die politische Struktur war trotz allem eine monarchische bzw. aristokratische, und somit war die kulturelle Blüte dieser Zeit natürlich von vornherein zum Scheitern verurteilt. Mir macht Freude und Spaß, was mich intellektuell anspricht, was mich zum Nachdenken anregt. Ich rede mir nichts schön, sondern erfreue mich an dem, was ich in einem Kunstwerk vorfinde. Und wenn ich in einem Film (oder irgendeinem anderen Kunstwerk) nichts finde, habe ich daran auch wenig Spaß. Ich find' es außerdem ziemlich unfreundlich, was du mir so unterstellst. Wenn dir mein Zugang zu Filmen nicht liegt, bitte - aber dann spar dir wenigstens diesen despektierlichen, respektlosen Tonfall.
  16. Die Grundidee des Films fand ich schön absurd, leider ist eben die Umsetzung so mies, dass keine echte Freude aufkommen mag. Gerade der Schnitt ist eine einzige Katastrophe und macht den Film nahezu ungenießbar.
  17. Der "Otto-Normal-Verbraucher" hört sich generell keine Filmmusik auf CD an. Von daher gehe ich da schon von "uns", den Filmmusik-Hörern, aus. Und wer einen 90er-Elfman schwierig findet, der sollte wirklich bei Chart-Pop bleiben.
  18. SHARKNADO (Anthony C. Ferrante, 2013) Da hatte ich mir einige groteske Lichtblicke erhofft, wurde aber enttäuscht. Ein fürchterlich geschnittenes, mit durchweg lächerlichen Effekten gespicktes Machwerk voller Anschlussfehler und technischen Fehlgriffen, die einem professionellen Filmemacher einfach nicht passieren dürfen. Naja, hätte ich eigentlich wissen müssen. Egal.
  19. Ich hatte mich lange auf den Film gefreut, bis er dann endlich hierzulande bei Kino Kontrovers auf DVD erschien, war dann aber eher enttäuscht. Ich kann es gar nicht genau festmachen, aber irgendwie war mir die Figur des Jungen zu grundlegend bösartig gezeichnet, der Junge schon wirklich als absolutes Monster überinszeniert - fand das wenig glaubwürdig und auch irgendwie undifferenziert. Als Horrorfilm ist der interessant, als Psychodrama irgendwie etwas daneben - würde ich mal so sagen. Die "Kriminalburleske", zu der ihr den Film macht, ist GRAND BUDAPEST ja nur vordergründig. Und pures "Spaß-Programm" war der Film für mich eben auch nicht, fand den eher leidlich unterhaltsam und in seiner umständlichen Erzählung eher anstrengend. Das unterscheidet ihn eben auch grundlegend von den bisherigen Anderson-Filmen, wie ich finde - obwohl sich dieser "Wandel" in MOONRISE KINGDOM in den vielen abgründigen Momenten schon abgezeichnet hat. In meinen Augen ist das letztlich ein sehr reifer, reflektierter Film, wo der Eye-Candy nicht mehr allzu viel Spaß macht, sondern eher ironisierend wirkt, regelrecht bitter in den historischen Zusammenhängen. @ Alex und Oli: Vielen Dank übrigens für die Besprechungen von Resnais' COEURS. Werde ich mir irgendwann wohl mal vornehmen. Der Umgang mit der Musik ist ja leider irgendwie typisch für französische Filmkünstler aus dem Umfeld der Nouvelle Vague - Godard ging ja auch oft ziemlich.... "ungezwungen" mit der Musik seiner Komponisten um.
  20. Nö. Allein der Regisseur macht große Hoffnung, da der zuvor mit MONSTERS ein Kleinod zeitgenössischen Sci-Fi-Monsterfilms geschaffen hat. So isses. Wobei ich auch SKY CAPTAIN AND THE WORLD OF TOMORROW konzeptionell sehr, sehr fad fand.
  21. Ich würde gerne noch die beiden Gordon-Themen hochladen und posten, war aber bis einschließlich heute mit Hausarbeiten eingespannt, und komme erst Mitte dieser Woche dazu. Würde es begrüßen, wenn der Thread noch bis Anfang nächster Woche offen bliebe.
  22. Naja, immerhin gehe ich dieses Jahr wohl zu Conrad Pope und seinem Workshop, ein paar Tage Österreich sind also so oder so drin. Hoffentlich wird´s dann nächstes Jahr mal wieder was mit "Hollywood in Vienna" - aber Randy Newman lockt mich jetzt echt nicht.
  23. Tatsächlich mit Orchester dann, nun denn. Bin gespannt, welche Ausmaße das annimmt. Mansell selbst am präparierten Klavier klingt aber schon sehr vielversprechend.
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