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Film Score Spotlights
Sebastian Schwittay antwortete auf Sebastian Schwittays Thema in Filmmusik Diskussion
FLUBBER hat einen der beeindruckendsten Elfman-"Titles" der 90er Jahre, deswegen habe ich ihn mir zum 25. Geburtstags des Films mal vorgenommen. Das erste Spotlight zeigt den Abschnitt ab 0:26, mit dem prägnanten Mambo-Rhythmusmotiv für Flubber (für tiefe Holzbläser und Saxophone) über wirbelnden Streichern, sowie dem "Wissenschaftler"-Klaviermotiv für Robin Williams. Das zweite Spotlight zeigt das freudig-sprunghafte Hauptthema (0:48), das im weiteren Verlauf des Scores auch als Liebesthema verwendet wird. https://youtu.be/Yx_BveIUUqE?t=26 -
John Williams - Indiana Jones and the Dial of Destiny
Sebastian Schwittay antwortete auf Stempels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ich denke mal, weil es schlicht nicht notwendig war, und die Straßen in New Haven rund um die Yale University eine wunderschöne und gut nutzbare Live Location sind. Auch in den 50ern wurde ja nicht ausnahmslos alles im Studio gedreht. Aber ist ja schön, wenn es verschiedene Perspektiven auf Filme gibt. Ich genieße CRYSTAL SKULL jedes Mal, wenn ich ihn sehe, und er ist vielleicht mein zweitliebster INDIANA JONES-Film nach TEMPLE OF DOOM. -
John Williams - Indiana Jones and the Dial of Destiny
Sebastian Schwittay antwortete auf Stempels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Nicht unsinniger als der Pulp-Stoff, aus dem TEMPLE OF DOOM geformt ist. CRYSTAL SKULL ist halt ein moderner Kulissenfilm im Geist der 50er Jahre, was ich schon damals im Kino unglaublich beglückend fand. Alles wirkt so herrlich künstlich und (Green-Screen-)kulissenhaft, wie man es zweifellos genauso in den 50ern gemacht hätte, wenn es die digitalen Möglichkeiten bereits gegeben hätte. Spielberg versucht gar nicht erst, mit dem Digitalen irgendetwas realistisch anmutendes zu erschaffen (DAS ist nämlich der triste Trend im heutigen Kino!), sondern nutzt es, um die Künstlichkeit - sowohl der Inszenierung als auch des Stoffes - zu betonen. Darüber hinaus hat der Film mit der Campus-Jagd ("A Whirl Through Academe") die wohl am besten geschnittene und inszenierte Verfolgungsjagd der gesamten Reihe zu bieten. -
EPC: La Musique Classique de Georges Delerue
Sebastian Schwittay antwortete auf Oliver79s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Wow, ein verdienstvolles Release! Setze ich mir mal auf die Liste, kenne auch noch gar nichts von Delerue außerhalb seiner Filmarbeiten. -
John Williams - Indiana Jones and the Dial of Destiny
Sebastian Schwittay antwortete auf Stempels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Teil 4 war keine Katastrophe. Oder anders gefragt: warum war er das für dich? Wenn Mangolds Film nur halb so gut wird wie CRYSTAL SKULL, bin ich eigentlich schon ganz zufrieden. -
John Williams - Indiana Jones and the Dial of Destiny
Sebastian Schwittay antwortete auf Stempels Thema in Scores & Veröffentlichungen
Die Trailermusik muss man halt ausblenden, und sich ein schönes neues Williams-Scherzo dazu vorstellen. Trotz des etwas glatten Looks aber ein schöner Trailer, weckt große Vorfreude. Vielleicht funktioniert das tatsächlich auch ohne Spielbergs Regie. -
Interessant, wie extrem (!) wenig ein neuer Williams-Score hier diskutiert wird, wenn er nicht die großorchestrale Schiene bedient. Ich mag die Musik, insbesondere den erwähnten letzten Track, aber auch "Mitzi's Dance" und den subtil beunruhigenden "Midnight Call" - ich liebe es, wenn Williams im piano nervöse Abgründe aufreißt, siehe auch die leiseren Passagen aus WAR OF THE WORLDS oder MINORITY REPORT. Sehr interessant übrigens der Ausklangsakkord von "The Journey Begins" bei 5:50, an den sich harmonisch, in den Registern und in der Instrumentierung nahtlos das JURASSIC PARK-Thema anschließen lässt. Vielleicht nur Zufall, vielleicht aber auch ein filmmusikalischer Match-Cut à la 2001? Von Spielbergs Aufbruch nach Hollywood, hin zum größten Triumph...
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Mit der DRACULA-Expandierung liebäugele ich auch noch, insbesondere in Zusammenhang mit der Omni-Partitur, die ich mir vielleicht noch anschaffen wollte. Überhaupt: in Verbindung mit einem Detailstudium von Filmmusik-Partituren finde ich Expandierungen (mittlerweile) schon sinnvoll. Bei Albumschnitten muss man sich in der Partitur die zusammengeschnittenen (oder weggelassenen) Tracks immer aufwändig zusammenpicken (schlimmes Beispiel: SNEAKERS ; da würde ich eine Expandierung sofort kaufen, um die Partitur angenehm studieren zu können).
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Ersterer ist eh so ein schwer unterschätztes Ding unter Filmmusik-Fans... Wieviel Hate dieser die Psychologie der Hauptfigur doch recht clever musikalisch verdichtende Score so abbekommt, ist schon traurig.
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BORN ON THE FOURTH OF JULY und JFK sind allerdings auch grundverschiedene Filme, die jeweils andere musikalische Ansätze benötigen. Ersterer bietet in seiner Anlage als biographische Heldenreise viel mehr Raum für traditionelle Entwicklungs- und Variationsformen als JFK, der mit Kevin Costner zwar auch eine "Heldenfigur" hat, aber motivisch viel mehr vom Dickicht der konspirativen Verwicklungen geprägt ist - einer Welt, die sich immer nur kurz mit der Welt des Helden schneidet, aber niemals in solche Interaktion mit ihr tritt, dass sich daraus große musikalische Entwicklungsmöglichkeiten ableiten ließen. Deswegen die von Williams gewählten Techniken der Überlagerung und Collage. Und Filmmusik ist halt doch auch Film(!)musik, und sollte wenigstens dramaturgisch mit dem Film zusammengedacht werden. Da muss ich mich aber etwas verteidigen: ich bin schon immer sehr darum bemüht, einer Filmmusik gerecht zu werden und auch aus der praktischen Perspektive des (Film-)Musikers zu argumentieren. Solche Sperenzchen wie Kamens ROBIN HOOD in Grund und Boden zu reden, weil auf den ersten Seiten der Partitur nur ein Ton wiederholt wird, uff... Was sich Karban und seine Leute damals so geleistet haben, war in Teilen schon äußerst deutsch und freudlos. Musikkritiker halt, man kennt sie.
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Diese argumentativ schwer nachvollziehbare Kritik (was ist an einem musikalischen Nukleus als Ausgangspunkt schlecht? Goldsmith hat ständig so gearbeitet...) auch noch mit altbackener Ideologiekritik und Antiamerikanismus aufzuwärmen, ist halt ein typischer, teutonischer Alt-Herren-Move, wie er schon vor 30 Jahren überholt war.
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Ich höre gerade folgendes Album...(Teil 2)
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Filmmusik Diskussion
Das ist halt die Sache bei Kamen: er schwelgt eben nicht nur im Melodischen (also in seinen Themen), sondern auch im Harmonischen und Klanglichen. Im Harmonischen, wenn er seine verminderten, arabischen und sonstigen Skalen rauf- und runterjagt und eine beinahe kindliche Freude an der Klangwirkung von Tonleitern und ihres Tonvorrats an den Tag legt (Kamen ist ein Liebhaber des Modalen, just like me ❤️ ); im Klanglichen, wenn er sich regelrecht suhlt in den instrumentatorischen Kontrastwirkungen seiner Sätze (nur wenige Filmkomponisten seiner Generation haben bzw. hatten ein derart sonoristisches Ohr wie er). Für den traditionellen Filmmusikhörer, der ständige thematisch-motivische Entwicklung gewohnt ist, mag das eventuell unzusammenhängend oder gar nach musikalischem Stillstand klingen - tatsächlich hat es seine Wurzeln oft eher in einer modernen, teils sogar modernistischen Schule, ähnlich wie Goldenthal, Goldsmith und Co. Die Erzählung der deutschen Filmmusikkritik, dass Kamens Musik von ihren vermeintlichen Schwächen bestimmt wird, und nur "aus sich herauskommt", wenn sie sich dem Kompromiss der klassisch-romantischen Entwicklungslogik annähert, ist eben tatsächlich nur das: eine Erzählung. -
Geht es doch eh selten, auch hier nur mal als Exkurs zwischendurch. Im Grunde ist das hier doch eh nur das gleiche, was ihr kritisiert, nur eben gespiegelt: sich unentwegt kritisch und enttäuscht über Labelentscheidungen auslassen, statt sie mehrheitlich zu beklatschen wie in den US-Boards. Über spezifisch Musikalisches wird doch gar nicht diskutiert, sondern nur darüber, dass die großen Labels den eigenen Geschmack nicht mehr bedienen. Schade, dass die alte Leier, JFK habe außer dem Thema nicht viel (oder nur "funktionale Spannungsmusik") zu bieten, immer noch so in den Köpfen der deutschen Fans verankert ist. Als ob "The Motorcade" keiner der aufwühlendsten modernistischen Sätze in Williams' Karriere wäre, der auch im Film unfassbar enervierende Wirkung entfaltet. Oder das "The Conspirators"-Thema nicht zurecht zu einer der ikonischen Verschwörungs-Musiken der Popkultur wurde... Ein starker, damals auch völlig zurecht oscarnominierter Score, keineswegs schwächer als die beiden anderen Stone-Arbeiten.
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Der wächst und wuchert unaufhaltsam vor sich hin, und sprengt mittlerweile alle Grenzen. In den letzten Monaten hatte ich leider keine rechte Zeit, das Monster zu bändigen. 2023 dann!
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Von welchen Spielberg-Filmen gibt es denn überhaupt 70mm-Kopien? Bei CLOSE ENCOUNTERS und 1941 bin ich mir ziemlich sicher, evtl. von den INDIANA JONES-Filmen... aber sonst? Wenn, dann eher 35mm, aber ich tippe mal eher auf digital. Für mich sicher kein Grund, nach Berlin zu fahren.
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Die Nominierungen werden aber schon von den jeweiligen "Gilden", also von Kollegen, vergeben, womit durchaus eine Auswahl nach Qualitätskriterien sichergestellt werden soll. Die Vergabe ist dann natürlich was anderes. Ich finde L.A. CONFIDENTIAL auch nicht so überragend, und wundere mich, warum gerade der unter Goldsmiths letzten Oscarnominierungen ist. Aus den späten 90ern bis frühen 2000ern haben Musiken wie THE EDGE, THE GHOST AND THE DARKNESS oder auch HOLLOW MAN deutlich mehr Anteil an der filmischen Erzählung und Emotionalisierung als dieses okaye DETECTIVE/CHINATOWN-Update.
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Da kommen wir wohl nicht ansatzweise zusammen. THE OUTSIDE war für mich die stärkste Episode der Anthologie, Kate Micucci hat mich unglaublich beeindruckt. Mein Eindruck bei Letterboxd: https://boxd.it/3pmE4b Auf der anderen Seite finde ich diesen 80er-Retro-Trend, wie er in seiner Extremform gerade bei Cosmatos auftritt, ziemlich ausdruckslos und trist. Das ist alles oberflächlich schick, shiny und unterhaltsam - so wie unsere Zeit -, aber es bleibt einfach nichts hängen. Endlose Referenzen auf einen Stil, der selbst schon oberflächlich war, oder: Oberfläche multipliziert mit sich selbst.