Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

Mitglied
  • Gesamte Inhalte

    9.822
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Letzte Runde leider verpasst - dabei wollte ich ja eigentlich dem Alex bei seinem einsamen Eintreten für LAST ACTION HERO beistehen - und nun leider gar nix dabei, was ich abstimmungswürdig finde. Die LETHAL WEAPON-Scores finde ich nach wie vor überbewertet. Die Pop-Elemente sind mir eindeutig zu dated, und das rein orchestrale Actionscoring (siehe "Hollywood Blvd. Chase") demonstriert unschön, wo schon immer Kamens Schwächen lagen: abwechslungsreiche Harmonik. Da finde ich seine DIE HARD-Scores deutlichst gehaltvoller.
  2. Zur Einstimmung auf meine nächste Filmvertonung (ein Drama über eine religiös-fundamentalistische Familie ): Doubt DOUBT (Howard Shore) Friedvoll-gedämpfter, sakral anmutender Score für Streicher, Holzbläser, Harfe, Psalterium, Klavier und Chor - Shore arbeitet passend zur religiösen Thematik reichlich mit reinen Intervallen wie Quinte, Quarte und Oktave, lässt aber auch immer wieder den Tritonus durchscheinen, der in Verbindung mit den flirrenden Tremoli der Streicher und der allgemeinen, unterschwelligen Nervosität des Scores für Beunruhigung sorgt. Mein persönliches Highlight ist das naive Thema für Sister James (Amy Adams) in Track 3, "Daybreak". Die dazugehörige Szene ist überhaupt auch einer der schönsten und poetischsten Momente im Film. Wie Shore hier die Tagesanbruchs-Stimmung in der Klosterschule musikalisch einfängt, zeugt schon von größter künstlerischer Sensibilität.
  3. Ich sag´s gerne immer wieder: ohne Perseverance hätten wir nicht die wunderschönen Editionen von John Coriglianos EDGE OF DARKNESS und Philip Lambros CHINATOWN. Ich mag das Label.
  4. Zum Abend was Feines: Tinker Tailor Soldier Spy TINKER TAILOR SOLDIER SPY (Alberto Iglesias) Gestern den Film meiner Freundin gezeigt, und mal wieder Lust auf diese exquisite, kammermusikalisch-subtile Thrillermusik bekommen, die ich zu den besten Filmmusiken des Jahrgangs 2011 zählen würde. Die expressive, dissonanzreiche Melodik, die dazu tendiert, den ganzen Vorrat der chromatischen Zwölftonleiter zu nutzen, erinnert nicht selten an Schostakowitsch. Eine bittere Kalte-Kriegs-Musik in fahlen Grautönen, schwankend zwischen kühler Melancholie und paranoider Nervosität. Nicht unbedingt ein schönes, aber ein tiefgründiges Hörerlebnis.
  5. Wirklich tolle Verarbeitungen, v.a. die romantische Variation über das Darth-Vader-Thema. Da hätte Johnny schon noch was rausholen können.
  6. Das ist übrigens das Hauptthema für Wolverine. Im vorletzten Track, "Where to?", wird es im Tutti ausgespielt. https://www.youtube.com/watch?v=TLPKYBCuzWU Hierzu möchte ich hinzufügen: die thematische Arbeit ist neben dem recht farbigen Schlagwerkeinsatz ein weiterer positiver Aspekt des Scores. Nicht nur, dass das Hauptthema mit seiner recht unerwarteten Wendung nach Dur recht frisch klingt - es wird außerdem recht subtil aus einer anfangs sehr unscheinbaren Motivzelle (einem einfachen Ganztonschritt) heraus entwickelt. Darauf spielt Beltrami auch noch einmal im letzten Track, "Whole Step Haiku", an. Hier wird immer wieder (insgesamt acht mal) diese zweinötige Keimzelle wiederholt, die dem Hauptthema zugrunde liegt - der Ganztonschritt. Die Action- und Suspense-Tracks finde ich nach wie vor, abgesehen vom Perkussiven, etwas struktur- und ideenlos. Tracks wie "Arriving at the Temple", "The Snare", "Ninja Quiet" und "Kantana Surgery" würde ich ohne zu Zögern sofort aus dem Albumschnitt rauskicken, und auch manch anderer Actioncue braucht lange, bis er überhaupt mal in die Gänge kommt. Damit entsteht ein sehr gestückelter Gesamteindruck. Auch wenn die Entwicklung des Hauptthemas aus der Ganzton-Motivkeimzelle in den besten Momenten an I, ROBOT denken lässt, bleibt meine Wertung nach wie vor noch eher verhalten. 3 bis maximal 3,5 von 6 Sternen.
  7. Dann solltest du aber auch nicht solche unsinnigen Behauptungen à la "richtige Filme gibt es ja per se nicht mehr" aufstellen. So etwas kann nur aus dem Munde eines Menschen stammen, der "Filmkultur" mit der Kinowerbung gleichsetzt, die er bei privaten Fernsehsendern im Werbeblock sieht. Zu Zimmers Verpflichtung bei SPIDER-MAN siebeneinhalb: juckt mich wenig, das Franchise ist für mich eh nicht mehr von Belang - wüsste nicht, was da überhaupt noch rauszuholen wäre.
  8. Bin jetzt einmal durch und erneut ziemlich ernüchtert. RealNeo muss eine andere Platte gehört haben als ich. Zieht man die exotische Percussion ab, bleibt eine größtenteils langweilig orchestrierte, in den Actionpassagen ziemlich strukturlos vor sich hin polternde und dräunende Musik nach Schema F, die eben einzig durch die Percussion in Tracks wie "Logan´s Run" ein bisschen Farbe gewinnt. Die Musik zur Zug-Sequenz, die im Film-Ausschnitt noch gut Laune machte, ist im eineinhalbminütigen Track 9 mit gerade mal knapp 30 Sekunden vertreten. Hier wurde offensichtlich - aus schleierhaften Gründen - für das Album stark zusammengekürzt. Es folgen sicher noch ein paar verzweifelte Hördurchgänge, in der Hoffnung, noch ein paar versteckte Finessen zu entdecken - empfehlen möchte ich das Ganze bisher jedoch nicht. Sicher ein bisschen weniger nichtig als WORLD WAR Z, aber ambitioniert klingt anders.
  9. Hat schon jemand den bei Facebook geposteten "Main Title" gehört? Finde leider den Link nicht mehr. Silvestri scheint sich in seine Prä-BACK TO THE FUTURE/FANDANGO-Phase zurückzuentwickeln - schon lange keine dermaßene geschmackliche Entgleisung mehr gehört.
  10. Das ist, wie ich schon oft angemerkt habe, eine Haltung, die ich wenig bis gar nicht nachvollziehen kann. Auf diese Weise lässt du dir vermutlich das halbe Werk von Elliot Goldenthal kaputtmachen, und jüngst auch noch Beltramis A GOOD DAY TO DIE HARD - sein bislang (leider) einziger, wirklich überzeugender Score des Jahrgangs. Aus PACIFIC RIM habe ich mir immerhin schon mal den ersten Track gegeben, und ehrlich gesagt hat mir das mehr Spaß gemacht als alles, was ich etwa aus WORLD WAR Z gehört habe. Und auch im gerade laufenden WOLVERINE finde ich leider nicht viel, was mich mehr anmacht.
  11. Habe mir über iTunes jetzt auch nur zwei Tracks gezogen: besagten "The Lane Family" (nur in den Credits zu hören), sowie "Like A River Around A Rock", der aber auch nur in der zweiten Hälfte hörenswerteres Material zu bieten hat. Insgesamt wirklich der schwächste Beltrami-Score seit Jahren - auch im Film setzt der, bis auf das Finale, so gut wie keine Akzente.
  12. Die Samples klingen leider wieder mehr nach Sounddesign als nach durchkomponierter Musik - schade. Da war INSIDIOUS schon noch ein anderes Kaliber. Bleibt Bishara letztlich ein One-Hit-Wonder?
  13. Bin ja auch positiv überrascht, dass BROTHERHOOD OF THE BELL noch dabei ist, deswegen entfiel auf den schon mal eine Stimme. Die anderen beiden gingen an CONTRACT ON CHERRY STREET und TWILIGHT ZONE.
  14. HUDSON HAWK und 101 DALMATIANS waren weniger nach meinem Geschmack, LAST ACTION HERO und THE IRON GIANT schon eher. Mache heute Abend nochmal ein close listening, um eine Entscheidung zwischen den beiden zu treffen. Tendiere aber eher zum letzten Actionhelden, fand den mit seinen Mozart- und anderen Klassik-Anspielungen irgendwie noch witziger und erfrischender als den Stahlgiganten.
  15. Und ich dachte, ich wäre kommunikationsgestört. Wenn Terrence Malick noch ein weiteres Familien-/Beziehungsdrama im Stile von THE TREE OF LIFE und TO THE WONDER dreht, haben wir auch ne nette Quasi-Trilogie. Joa.
  16. THE DESCENT ist aber schon verdammt spannend, den braucht man eigentlich nicht meiden.
  17. Das ist aber die von Rudolf Barshai erstellte Fassung für Streichorchester. Die ist auch beeindruckend, aber der konzentrierte Klang des Quartettsatzes geht hier natürlich ein bisschen verloren. Ich habe letztens mal wieder Schostakowitschs siebtes Quartett op. 108 gehört. Dieses kürzeste seiner 15 Quartette (nur knapp 12 Minuten) gehört zu meinen Favoriten unter den Schostakowitsch-Quartetten. Man hört noch deutlich die Klangwelt des kurz zuvor entstandenen ersten Cellokonzerts op. 107 heraus - verstörend und grotesk-verrätselt präsentiert sich das spröde Werk, das Schostakowitsch in Gedenken an seine verstorbene erste Frau Nina schrieb.
  18. Tut mir leid, aber ich hatte leider die letzten 36 Stunden unvorhergesehenerweise keine ordentliche Internetverbindung, und konnte daher nur mit dem Handy online gehen. Daher kann ich erst jetzt die neue Umfrage-Runde erstellen. Hier also die Top 6. Bitte wählt aus den 6 Scores eure 3 Favoriten - die Runde ist zu Ende, wenn wieder die 22 Stimmen der beiden Vorrunden abgegeben wurden.
  19. Wieso müssen Covermotive immer narrativ sein und die Handlung des Films vorwegnehmen bzw. Charaktere vorstellen? Finde ich bei Retro-Filmen wie INDIANA JONES 4 ja ganz nett, aber als allgemeines ästhetisches Ideal eher altbacken. Zu INSURRECTION: einer der eher durchschnittlichen Spät-Goldsmiths, davon brauche ich eine Expandierung ungefähr so dringend wie die dritte PREDATOR-Neuauflage von Intrada. Ist im alten Albumschnitt absolut hinreichend präsentiert. Selbst vom weitaus gelungeneren NEMESIS ist die Langfassung unnötig und bietet gegenüber dem Varėse-Album kaum Mehrwert.
  20. Schon klar. Aber bei so einem Thema hätte er sich allgemein schon mehr reinhängen können. Was ich übrigens interessant finde: in den meisten Runden bisher gibt es meistens nur einen wirklich starken (oder guten) Score, der Rest ist eher Durchschnittsware. Liegt das an ungünstiger Auswahl oder daran, dass Kamen abseits seiner populären Scores (Bond, DIE HARD, ROBIN HOOD, EVENT HORIZON) einfach nicht so viel Berauschendes geschrieben hat? Ich mochte Kamen ja immer gerne, aber eben hauptsächlich wegen seiner genannten, großen Scores - die kleineren Sachen, die ich erst später kennengelernt habe (und immer noch kennenlerne, jüngst etwa WINTER GUEST), kommen da nicht mal ansatzweise ran.
  21. Mir ging es da ja nicht um die Qualität des Scores, sondern nur um die Vollständigkeit.
  22. Ziemlich eindeutig OPEN RANGE. Schön wehmütiger musikalischer Abgesang auf den klassischen Western. JACK ist ein nichtig-naives Ding, ebenso wie der Film. Zu vernachlässigen. MR. HOLLAND'S OPUS wird dem inhaltlichen Anspruch des Stoffes nicht im Geringsten gerecht, mit einem gewichtigen Opus hat das Ganze wenig zu tun. Enttäuschend. STUNTS kenne ich nicht, CRUSOE klang in den Ausschnitten zäh bis grauenvoll.
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung