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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay
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Ausgezeichnet - Beltrami macht dort weiter, wo er mit LIVE FREE OR DIE HARD aufgehört hat. Fetzige 7/8-Power, inspiriert und brutal(st) instrumentiert (lässt in "Court Adjourned" an Kamens DIE HARD 2 denken) und mit originellen folkloristischen Einschüben. Das klingt nach dem erwarteten, ersten Highlight 2013!
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Ich habe oben ausführlich meine Aussagen belegt, das hat Soundtrack Composer auch bestätigt. Ziehe doch einfach mal in Erwägung, dass du den Film falsch verstanden und dementsprechend unfair bewertet hast. Und geh auf meine Argumente ein. Und was den Tonfall betrifft: wie man in den Wald hineinruft, so schallt es eben manchmal auch hinaus. Du hast mir in arrogantem Ton vorgeworfen, dass ich nur ein "ich find den Film halt cool" mit gehobenen Formulierungen schön reden wollte - obwohl du mich mittlerweile besser kennen und wissen solltest, dass ich meine Ansichten immer genauestens fundiere. Ist klar, dass ich dir danach nicht mehr sonderlich freundlich gesonnen bin, oder?
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Academy Awards 2013 - Songs & Scores
Sebastian Schwittay antwortete auf Souchaks Thema in Filmmusik Diskussion
Diejenigen, die für die Nominierungen verantwortlich sind (im Falle der Scores: die Komponisten), haben aber nicht zwingend den Einblick in die Fan-Szene, den wir haben. Ob der Score bei einigen Hardcore-Filmmusik-Fans polarisiert hat, spielt da doch keine Rolle mehr. -
Academy Awards 2013 - Songs & Scores
Sebastian Schwittay antwortete auf Souchaks Thema in Filmmusik Diskussion
Die Oscar-Nominierungen haben leider auch immer sehr viel damit zu tun, wie präsent ein Film gerade in der öffentlichen Wahrnehmung ist. Oft trifft es die guten Filme, oft aber auch Filme, die klar overhyped sind. Möchte jetzt nicht unbedingt sagen, dass SKYFALL überbewertet ist (naja, vielleicht ein bisschen ), aber ich denke, man hat Newman einfach "mitgenommen", weil SKYFALL eben gerade so verdammt populär ist. -
Auf Seite 167 (im Mai 2011) hast du genau dieselben Screenshots schon mal gebracht, sinus. Ich hatte es damals erraten: THE CELL. Nimm was anderes.
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Du hast offenkundig wenig Ahnung von den Persönlichkeitsstörungen, die in dem Film behandelt werden. Die Figur von Jennifer Lawrence leidet an einer histrionischen Persönlichkeitsstörung, die (unter anderem) durch übertrieben theatralisches Verhalten und sexuelle Freizügigkeit gekennzeichnet ist. Ich habe in meinem Bekanntenkreis ein Mädel, das ebenfalls darunter leidet, und glaub mir, der Film schildert das in allen Details unglaublich realistisch, ich war selbst total baff. Das Verhalten von Lawrences Figur ist hier keinesfalls billiger Story-Kniff, sondern entspricht leider der traurigen Alltagsrealität eines Histrionikers. Zur Figur De Niros: hier wird die Zwangsstörung beschrieben - die Erkrankten haben den inneren Zwang, unsinnige Rituale auszuführen, die ihnen ihre Angst nehmen bzw. ihnen (wie hier) ein Gefühl der familiären Sicherheit zurückgeben sollen. De Niros ritualhaftes Verhalten bei den Sportwetten (bestimmtes Halten des Taschentuchs, zwingende Anwesenheit von Familienmitgliedern beim Wetten, etc.) ist hier ebenfalls realistisch und medizinisch korrekt beschrieben. Bradley Coopers Figur leidet an der bipolaren Störung, einem spontanen Wechsel aus extrem euphorischen Antriebsgefühlen und depressiven Zusammenbrüchen. Wie kommst du denn darauf, dass seine Figur antriebslos ist? Und was letztlich das angebliche Fehlen "echten Schreckens" betrifft: allein die eskalierende Auseinandersetzung zwischen Cooper und De Niro ist verdammt brutal und unangenehm inszeniert. Aber dafür muss man sich eben ansatzweise in die Gefühlswelten psychisch kranker Menschen einfühlen können... Sicher: man hätte das Ganze auch als kafkaeskes, ausschließlich abgründiges Drama inszenieren können, aber das ginge an der Realität vorbei. Kennzeichnend für die oben beschriebenen Störungen sind nämlich vor allem die polaren Gegensätze von Gefühlen und Stimmungen. Und da bietet sich das Genre der Tragikomödie nun mal am ehesten an. Überleg mal, ob das, was du mir hier implizit vorwirfst, zutreffend ist. Denn ich bin ja eindeutig einer von denen, der seine Ansichten immer völlig unfundiert in den Raum wirft und einfach nur rumlabert, nicht wahr?
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Naja, Souchak, aber jetzt mal ehrlich: nur weil´s ein Genrefilm mit wahrscheinlich großen Anteilen von Spezialeffekten und aufwändigem Produktionsdesign ist, heißt das ja nun noch lange nicht, dass es dummer Kiddie-Kram à la TRANSFORMERS wird. Und ja, die Reputation des Regisseurs lässt hier natürlich auch hoffen. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass nach MOTHER stumpfsinniger Schrott kommt? Die Musik klingt im Übrigen richtig gut, auch wenn´s nur Samples sind - kompositorisch auf dem üblich hohen Beltrami-Niveau, thematisch sehr griffig und inspiriert. Erinnert an die Qualitäten seines I, ROBOT.
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Kann leider nicht im geringsten nachvollziehen, was du an SILVER LININGS PLAYBOOK schlecht/verlogen/etc. findest. Ein ausgezeichnet gespielter, verschiedene Formen von psychischen Störungen präzise beschreibender Film, dem der Spagat zwischen Witz und Abgrund echt überraschend gut gelingt. David O. Russell beweist sich nach THE FIGHTER erneut als Meister der Schauspieler-Führung und der einfühlsamen Milieuschilderung. In meinen Augen ein toller Film. Das war´s dann wohl wieder mit der seltenen Einmütigkeit.
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Jepp, und weiter.
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WOODEN ANGEL (experimenteller Kurzfilm-Score)
Sebastian Schwittay erstellte ein Thema in Nachwuchskomponisten
Hallo liebes Board, ich möchte euch an dieser Stelle gerne meine (nach A CHERRY TALE) zweite Kurzfilm-Vertonung vorstellen - vielleicht hat sie ja schon der ein oder andere in Annes Halloween-Sendung gehört, aber hier nun noch mal ausführlicher: WOODEN ANGEL, Musik für einen Kurzfilm (2012) für präpariertes Klavier, Violine, Schofar, Löwengebrüll, Cembalo und Percussion https://soundcloud.com/sebastian-schwittay/wooden-angel Der knapp über 3-minütige Kurzfilm ist, genau wie A CHERRY TALE, ein studentisches Projekt der Filmwissenschaft Mainz und handelt von einer jungen Frau, die in einem Waldstück verfolgt und umgebracht wird. Der kühle, düstere Film zeigt die Verfolgung, den Mord, die Beseitigung der Leiche - und überlässt alles andere dem Zuschauer. Das Motiv der Täter bleibt unklar, genau wie die Folgen des Verbrechens. WOODEN ANGEL zeigt einen kurzen Ausschnitt aus einer kalten, brutalen, vielleicht auch sinnlosen Welt. Das Konzept der Musik verzichtet auf Melodie, sowie auf traditionelles thematisches oder motivisches Material fast vollständig. Im Mittelpunkt der Musik stehen stattdessen verschiedene, atmosphärische Klangfelder, die immer wieder von punktuellen Klangereignissen kontrapunktiert, teils sogar regelrecht "zerrissen" werden. Lediglich am Ende des Stücks erklingt ein entrücktes, gebrochen und deformiert anmutendes "Thema" für verstimmtes Klavier - ein letzter Nachhall der Menschlichkeit der getöteten Frau, inmitten völliger musikalischer Dunkelheit. Dieses Konzept (Abstieg in eine klangliche "Hölle") habe ich mit verschiedenen, exotischen Instrumente umgesetzt: das an einen Tierlaut erinnernde Raunen, das direkt am Anfang, aber auch im letzten Drittel der Musik in Erscheinung tritt, ist die Schofar, ein jüdisches Horn, gefertigt aus dem Horn einer Antilope. Schon Jerry Goldsmith hat das Instrument in den 60er und 70er Jahren zur Erzeugung ungewöhnlicher Klangeffekte eingesetzt (etwa in PLANET OF THE APES, TORA! TORA! TORA! und ALIEN). Zum Einsatz kam weiterhin das sogenannte Löwengebrüll - eine Trommel, deren Resonanzfell mit einem durchgespannten Faden in Schwingung versetzt wird. Dadurch entsteht ein "brüllender", donnernder Klang, in der Musik immer dann eingesetzt, wenn es im Film zu extremen Gewaltspitzen kommt (z.B. 0:46 - 0:52). Neben einer archaischen Rassel aus getrockneten Fruchthülsen sind außerdem noch drei traditionelle Instrumente mit an Bord, werden jedoch auf ungewöhnliche Weise gespielt: zum einen das Klavier (verstimmt und direkt auf den Saiten gespielt, wobei die Saiten entweder geschlagen, gestrichen oder gekratzt werden), die Violine (z.B. ein mit hohem Bogendruck gespieltes, Tremolo-artiges "scratching", das sich immer weiter nach oben schraubt, siehe 0:37 - 0:43), oder das Cembalo, das ebenfalls direkt auf den Saiten gespielt wird. Soviel also zum Konzept der Musik und zum Instrumentarium - würde mich jetzt interessieren, was ihr von der Musik haltet. Über Kopfhörer klingt die Musik übrigens am besten, da kommen alle Details auch am besten zur Geltung. Wer Interesse am Film hat, dem brenne ich übrigens gerne eine DVD. Die Macher wollten den Film nicht im Internet.- 4 Antworten
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- Avantgarde
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Academy Awards 2013 - Songs & Scores
Sebastian Schwittay antwortete auf Souchaks Thema in Filmmusik Diskussion
SKYFALL wird sicherlich auch den Song-Oscar holen, allein weil der Song in aller Munde ist - und dann braucht es auch keine "Trost-Auszeichnung" mehr für den Score (der, ganz abgesehen davon, eh keine Chancen hat). Tippe beim Score-Oscar auch auf Danna. -
Ich hätte es, wie gesagt, ANNA KARENINA gegönnt, aber sei´s drum - mich tangiert die Musik-Kategorie dieses Jahr eh nicht besonders, da das meiner Meinung nach Beste des Jahrgangs eh nicht berücksichtigt wurde. Freue mich jedenfalls über Ben Afflecks Erfolg mit ARGO. Und Jennifer Lawrence hat sich ihren Globe auch redlichst verdient.
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Erinnert mich konzeptionell auch etwas an die Schlussmusiken aus TERMINATOR 3 und FLIGHT OF THE PHOENIX - relativ einfache, beinahe "naive" melodische Einfälle, die aber in außergewöhnlichen schönen, brillant instrumentierten Steigerungssätzen präsentiert werden. Ein überzeugender Ausschnitt, wie ich finde - bin auf den Rest gespannt. Müsste ja bald Cover und Tracklist geben, oder?
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In expandierter Form bräuchte ich beide Scores nicht. Von daher: nett, dass die alten Albumschnitte wieder verfügbar sind, wenn auch nur digital.
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- Geffen Records
- James Newton Howard
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Sebastian Schwittay antwortete auf Scorechasers Thema in Film & Fernsehen
Doch, in LIVE AND LET DIE und LICENCE TO KILL, beide Male von David Hedison. Soll wohl unterstreichen, dass für beide Filme die gleiche Romanvorlage genutzt wurde bzw. die Verstümmelung Leiters eigentlich Teil von LIVE AND LET DIE war. -
Cronenbergs A HISTORY OF VIOLENCE?
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Western, die im Winter spielen... da fällt mir jetzt spontan Robert Altmans McCABE AND MRS. MILLER ein, aber v.a. beim zweiten Bild habe ich das Gefühl, dass ich es nicht aus dem Altman-Film kenne.
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Erinnert mich gerade etwas an THE ASSASSINATION OF JESSE JAMES BY THE COWARD ROBERT FORD, aber der ist es wohl nicht. Aber ein Western, nehme ich an?
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Zwiespältig, mein Eindruck. Einerseits erfreuliche 4 Nominierungen in wichtigen Kategorien für die unorthodoxe Independent-Perle BEASTS OF THE SOUTHERN WILD (ja, sollte man gesehen haben), auch ARGO ist zurecht oft vertreten - andererseits nur die eine Alibi-Nominierung für MOONRISE KINGDOM, nur Darsteller-Nominierungen für THE MASTER (dürfte politische Gründe haben), und übertrieben viele Nominierungen für ein Pathos-triefendes Vehikel wie LINCOLN. Hanekes AMOUR finde ich überbewertet (wenig radikal und arg altersmilde), dürfte aber gute Chancen haben. Im Gespräch sein ist schließlich alles.
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Bei diesen kitschigen Nichtigkeiten, die er momentan so fabriziert, soll sich Spieberg ruhig mal eine kreative Auszeit nehmen und ein wenig in sich gehen. Dürfte der Qualität und vor allem der Auswahl zukünftiger Projekte durchaus dienlich sein.
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Tykwers HEAVEN, korrekt!
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Die aktuelle deutsche (auch Arthaus-)Kinolandschaft gibt mir zwar größtenteils auch nichts - Österreich hat da momentan mit Seidl, Haneke und Hausner weitaus Interessanteres zu bieten - , aber auf die Vergangenheit können wir doch wirklich stolz sein: gerade das Werk Rainer Werner Fassbinders, das ich im Laufe der letzten zwei Jahre für mich entdeckt habe, ist voller Perlen. Beeindruckende, erschütternde Filme zwischen sozialkritischem Engagement und selbstreflexiver Stilisiertheit (mit Bezügen zu Douglas Sirk), die mich schwer in ihren Bann gezogen haben. KATZELMACHER (1969), HÄNDLER DER VIER JAHRESZEITEN (1971) und IN EINEM JAHR MIT 13 MONDEN (1978) würde ich zu den besten deutschen Filmen aller Zeiten zählen. Auch die Filme von Alexander Kluge finde ich sehr spannend, und vor allem in ihrer offenen Montage richtungsweisend. Todtraurig, aber unvergesslich: ABSCHIED VON GESTERN (1965). (Aber es stimmt schon: viele dieser Filme, vor allem von Fassbinder, sind durch die massive Mitarbeit und Unterstützung der deutschen Fernsehsender (insbesondere des WDR) entstanden, und sind daher kaum in den Mainstream der deutschen Kinokultur einzuordnen.)
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Ja, das ist das Thema des Films.
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Feine News! Hoffentlich bald auf DVD. Hm, filmisch könnte das sicher interessant werden, musikalisch aber weniger. Lee wird wohl wie immer auf sphärische Ambient-Klänge setzen, weniger auf einen ungewöhnlichen Ansatz, wie ihn damals North verfolgte. Bei Fincher wäre da wohl mehr musikalischer Experimentierwille zu erwarten gewesen.