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Sebastian Schwittay

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  1. Ich fände ja eine Nominierung für PROMISED LAND schön (und gerechtfertigt) - kenne zwar Film und Filmwirkung des Scores noch nicht, aber die Musik ist sehr fein. Der beste Elfman seit ca. 2010. Jaja, ich glaub´s ja auch nicht, aber die Hoffnung stirbt zuletzt, dass einer der besten jungen (Film-)Komponisten unserer Zeit doch noch mal für einen Oscar nominiert wird.
  2. Die ist nicht nur nicht mehrheitsfähig, sondern kaum objektiv belegbar. THE GHOST AND THE DARKNESS zählt zu den melodisch inspiriertesten Goldsmiths der späten 90er Jahre. Auch CONGO ist absolut nicht übel, wenngleich schon wesentlich schematischer als erstgenannter, v.a. im thematischen Material. Denke aber, dass ich mir das Intrada-Album trotzdem noch zulegen werde. Was James Newton Howard betrifft, würde ich aber schon behaupten wollen, dass THE FUGITIVE zu den starken und besonders prägenden Actionscores der 90er zählt. Die "Helicopter Chase" ist z.B. sehr clever gearbeitet, und mit den vielen Taktwechseln (3/8 vs. 5/8) auch rhythmisch sehr interessant - keineswegs viel uninteressanter als manche Goldsmith-Arbeit aus der gleichen Zeit. (Überhaupt würde ich mir von den anderen Experten hier etwas mehr musikalische Analyse wünschen - es ist immer leicht gesagt, dass dies und jenes besser oder schlechter ist als das andere, aber solche Aussagen verpuffen schnell, wenn man musikalisch nix zur Sache sagt.)
  3. Wohl wahr. Ich hoffe ja nach wie vor, dass morgen Greenwoods THE MASTER, oder vielleicht einer der Elfmans dabei sein wird...
  4. Marvin Hamlischs THE SPY WHO LOVED ME. Bzgl. BAFTAs: bis auf SKYFALL das vorhersehbare Standardprogramm. Würde aber Jonathan zustimmen, dass ANNA KARENINA der beste Score der Auswahl ist.
  5. Nu, wat is? Mag mal jemand raten, oder soll es wieder ein neues Bild sein?
  6. Wobei die "Taxi Chase" wirklich ein schwer genießbares Stück Musik ist - über beinahe 6 Minuten Beats und Drumloops, ohne rhythmische Akzente oder Taktwechsel. Ermüdend! Überhaupt ist die 2-CD-Fassung arg lang und redundant - ich komme leider auch bei dieser Fassung der Musik zu dem Schluss, dass es sich um den schwächsten von Kamens DIE HARD-Scores handelt. Das Material, das nicht im Film verwendet wurde, dümpelt schon sehr oft ereignislos vor sich hin, in immer den gleichen harmonischen Strukturen verweilend. Während DIE HARD 2 diese statische Harmonik durch extravagante Instrumentierung und unglaubliche klangliche Brutalität ausgleichen konnte, schafft es DIE HARD WITH A VENGEANCE leider nicht, den Hörer durchgängig zu fesseln. Das liegt v.a. auch an der "softeren", klassizistischer anmutenden Instrumentierung (hier sehe ich, wenn überhaupt, noch am ehesten einen Brahms-Einfluss), die die Musik in vielen Passagen etwas dünn und "light" wirken lässt. Dieser luftige, klassizistisch-elaborierte Klang passt eben auch so gar nicht zum sehr brutalen, physischen Konzept des Films - macht also schon Sinn, dass McTiernan viel von der Musik abgelehnt hat. Die besten Teile der Musik sind dann auch wirklich die, die im Film zu hören sind. Das Ende von "Taxi", "The Subway Part 1", "Infiltration" und einige Stücke am Ende von CD 2 sind für mich hier essentielle Highlights des Sets, die auf dem alten Album nicht zu hören waren.
  7. Naja, wollte nur zeigen, dass es mindestens zehn Anwärter gibt, die mit großer Wahrscheinlichkeit in einer der beiden Kategorien auftauchen werden. Da ist für ANNA KARENINA einfach kein Platz mehr, es sei denn es gibt mehr als fünf Nominierungen pro Kategorie (was äußerst unwahrscheinlich ist).
  8. Auf den Film bin ich außerordentlich gespannt - ein heikles und hochinteressantes Thema, mit dem ich mich selbst auch recht gut auskenne. Newman ist mit Sicherheit eine gute Wahl, könnte was werden. Die letzte Soderbergh-Newman-Kollaboration (siehe oben) resultierte ja in einem der besten Newman-Scores der letzten Dekade.
  9. DIe Konkurrenz in der Drehbuch-Kategorie ist wahrlich zu groß - da werden LINCOLN, ZERO DARK THIRTY, THE MASTER, SILVER LININGS PLAYBOOK, ARGO, LIFE OF PI, LES MISÉRABLES, LOOPER, sowie wahrscheinlich SKYFALL und MOONRISE KINGDOM die größten Chancen haben. Die Daumen drücke ich jedenfalls MOONRISE KINGDOM (vielleicht gibt´s noch mehr Nominierungen als Drehbuch) und Jonny Greenwoods Score für THE MASTER. COSMOPOLIS hat ja wohl leider keine Chancen.
  10. Bitte noch bis morgen Mittag gedulden, dann kommt ein neues Bild - hab gerade nur mobiles Internet.
  11. Hmm... Kühe, Irland und die Hochzeit am Ende von LEAP YEAR? Ich wusste, ich kenne den Film. Dank meiner Freundin übrigens.
  12. Ist die Hauptdarstellerin im zweiten Bild zu sehen? Falls nein, Amy Adams? JUNEBUG?
  13. Harmonisch und v.a. rhythmisch unglaublich einfältig - hört sich kein bisschen nach Beltrami an.
  14. Ich bin ja nun auch nicht der größte Fan des Films, aber so schlecht ist der nun auch wieder nicht. Gerade die brillante Anfangssequenz ist doch alles andere als langweilig und spannungsarm. Was ich dem Film eher vorwerfen würde: stilistische Nachahmung dutzender Vorbilder bei gleichzeitiger, absoluter Selbstüberzeugtheit. Refn inszeniert hier so selbstbewusst und ernsthaft, als ob alles auf seinem eigenen Mist gewachsen wäre. Ein wenig mehr ironische Brechung hätte dem Film gut getan. Gerade vor einigen Tagen auf DVD gekauft, und bin sehr gespannt drauf. Hatte ich im Kino leider verpasst.
  15. Es hieß auch mal, dass MULHOLLAND DRIVE eine Fortsetzung erfahren würde - hat Lynch dann auch schnell dementiert. Ich glaube nicht daran, erst recht nicht mit Beteiligung von Lynch.
  16. Das Genre des gesuchten Filmes war natürlich Horror - dass "Vietnamkriegsfilm" kein Genre ist, dürfte klar sein. Und ja, es ist Bob Clarks herausragender DEATHDREAM aka DEAD OF NIGHT, der erste Horrorfilm, der das Thema Vietnamkrieg und Heimkehr von traumatisierten Veteranen allegorisch verarbeitet hat. Meiner Meinung nach einer der interessantesten und besten amerikanischen Horrorfilme der 70er Jahre und durchaus ein must-see. Leider teilt er ein ähnliches Schicksal mit Filmen wie LET'S SCARE JESSICA TO DEATH, denn er gehört zu den Perlen des Genres, die leider zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind. Nächstes mal dann halt wieder was Simples.
  17. Ich korrigiere: es ist eine kanadische Produktion, die aber in den USA gedreht wurde und auch dort spielt. Auch der Regisseur ist Amerikaner. Und nein, keine Dokumentation. Ein Genre-Film.
  18. Immerhin das Entstehungsjahr passt jetzt ungefähr: der gesuchte Film ist von 1972.
  19. Meine Favoriten des Jahres 2012 sind Filme, die sich gegen die überall um sich greifende "Neue Sachlichkeit" stellen - mir ist klar, dass der Begriff kunsthistorisch eher die Künste (und auch den Film) der Weimarer Zeit bezeichnet, aber ich finde, eine ähnliche Tendenz findet sich auch im aktuellen, künstlerisch ambitionierten Film, der geprägt ist von nüchtern-distanziertem, (sozial-)kritischem Realismus (von SYRIANA über THE SOCIAL NETWORK bishin zu ZERO DARK THIRTY) und perfektionierten, komplexen narrativen Formen (von Soderbergh bis Nolan, von CASINO ROYALE bis TINKER TAILOR SOLDIER SPY). Um es klarzustellen: ich habe nichts gegen all diese Filme, viele davon finde ich herausragend. Aber ich finde es einfach schön, wenn es auch mal Gegenentwürfe gibt - das hält die Kunstform lebendig. Meine Favoriten 2012 haben all das gemeinsam: anti-realistische Unsachlichkeit, betonte Künstlichkeit und einen Enthusiasmus, der sich frei hält von politischem oder sozialem Engagement und stattdessen ganz sich selbst feiert. 1) "L´art pour l´art" an der Wall Street" - COSMOPOLIS (David Cronenberg) Seit langem mal wieder ein versponnener und verkünstelter Cronenberg im Stile seiner frühen Arbeiten - das, was allgemein am Film abgelehnt und kritisiert wurde (Thesenhaftigkeit, Künstlichkeit und Theatralität), empfand ich als besondere Stärken. Ich fand es erfrischend, dass ein Kapitalismus- und Finanzmarkt-kritischer Film mal nicht, wie üblich, nüchtern-realistisch (à la MARGIN CALL und Co.), sondern betont künstlerisch umgesetzt wurde und damit eine Art psychopathologische Innensicht des Systems präsentiert. Ich weiß, dokumentarisch anmutender, bodenständiger Realismus ist heutzutage "in", aber wollen wir immer nur das gleiche sehen? Die meisten wohl schon, denn COSMOPOLIS führt bei vielen Kinogängern, die sich den neuen Trends verschrieben haben, die "Worst"-Listen des Kinojahres 2012 an. Ich liebe den Film, mein liebster Cronenberg seit CRASH. 2) "Break Out, Part 1" - MOONRISE KINGDOM (Wes Anderson) Der wohl schönste und verblüffendste Film des Jahres. Ein Film wie ein frischer Windstoß, wie eine spontane Entladung von kindlichem Enthusiasmus. Anderson inszeniert eine Geschichte des Ausbruchs genau so, wie sie inszeniert werden muss: als Befreiung und Umdeutung übermittelter Werte. So erinnert der Film in seiner oft strengen, geometrisch-artifiziellen Optik und Formalität an Kubrick, dennoch fühlt er sich nie klassisch oder traditionell an. Im Gegenteil: in einer Filmkultur, in der alles nur noch realistisch (im Sinne von nicht-artifiziell) sein muss, wird der Formalismus zum Befreiungsschlag. Ein beeindruckender Kommentar zur zeitgenössischen Kinokultur. 3) "Break Out, Part 2" - ARGO (Ben Affleck) Ein Politthriller als anti-politisches Statement: Afflecks Film interessiert sich überraschend wenig für politische Zusammenhänge und realistische Bestandsaufnahmen, sondern präsentiert die Befreiung der Botschaftsangehörigen aus dem Iran als aufregendes, emotionales Abenteuer über die Täusch- und Illusionskraft der menschlichen Kreativität, in diesem Falle der Filmkunst. Neben dem Element der Suspense sind es vor allem Humor und Nostalgie, die ARGO prägen - und ihn weit von dem entfernen, was man als nüchtern-realistisches Kino bezeichnen könnte. More to follow...* ___________________ * In THE MASTER lege ich noch große Hoffnungen, ebenso gespannt bin ich auf Tarantinos DJANGO UNCHAINED. Ach, und überhaupt, viele Pressevorführungen verpasst und daher noch lange nicht alles gesehen, was von Belang ist.
  20. Noch ein Tipp: wenn man von THE DAY AFTER nochmal (ungefähr) zehn Jahre zurückgeht, dürfte auch das nationale Trauma klar sein, welches im Film behandelt wird. Der gesuchte Film dürfte auch der erste Genre-Film gewesen sein, der sich mit dem Thema beschäftigt hat.
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