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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Möglich. Wegen LIVING DAYLIGHTS: finde eigentlich beide Dalton-Bonds ausgezeichnet, von daher...
  2. Kein Einspruch, bis auf... THE SPY WHO LOVED ME. Hä?! Dieser comichafte Sci-Fi-Quark soll der beste Moore-Bond sein? Würde da eher FOR YOUR EYES ONLY oder LIVE AND LET DIE nennen.
  3. THE TEXAS CHAINSAW MASSACRE ist aber nicht mehr beschlagnahmt, gibt ja jetzt auch in Deutschland eine Collector´s Edition der ungeschnittenen Fassung mit jeder Menge Bonusmaterial. Finde den Trailer zum neuen EVIL DEAD darüber hinaus wenig erbaulich: das übliche Terrorkino im Hochglanz-Look, viel zu ernsthaft, viel zu zynisch - von der surrealen, grotesken und mitunter parodistischen Ausgelassenheit des Originals ist nichts mehr zu spüren. DIE HARD 5 sieht nett aus, so viel CGI habe ich da jetzt gar nicht bemerkt. Bin hier aber vor allem auf Beltramis Score gespannt - sein LIVE FREE OR DIE HARD war nämlich eine echt runde Sache!
  4. Mir geben diese ausufernden story arcs irgendwie nix - schade, dass diese dramaturgischen (TV-Serien-)Strukturen jetzt auch so massiv in die Bond-Reihe integriert werden. Auf der dramaturgischen Ebene lebten die Bond-Filme für mich immer von ihrer Abgeschlossenheit und der episodischen Reihung.
  5. Ich fand RISE OF THE PLANET OF THE APES auch ganz fürchterlich. Verstehe auch nicht, warum alle die Effekte so gut bewertet haben - ich fand, das Ganze sah einfach nur unnatürlich glatt und seelenlos aus. Den Affen wird eine alberne Menschenmimik übergestülpt, die sie einfach nur noch nach Karikatur aussehen lässt. Meine Board-Kritik von damals: Unterhaltungskino, wie es meiner Meinung nach nicht aussehen sollte. Ein Film voller plakativer und simpler Einfälle, bei dem von der ersten Minute an alle Fronten klar sind. Die Künstlichkeit des Drehbuchs und der Charaktere spiegelt sich in der Künstlichkeit der CGI- und Motion-Capturing-Effekte, die zumindest mir jeglichen emotionalen Zugang zum Kernthema des Films verwährt haben. Ich kann diesen digitalen Trends mittlerweile einfach nicht mehr folgen, für mich geht hier jede pure filmische Energie verloren: Action hat vor der Kamera zu passieren, und nicht im Rechner. Wie auch immer, insgesamt ein schwacher Film, bei dem, wie oben angedeutet, auch abseits der Effekt-Frage viel im Argen liegt. Aber so lange mit spektakulär-anmutsvollen Kletter-Szenen (aus dem Rechner...) ein AVATAR-ähnlicher Neo-Primitivismus kultiviert wird, klingeln natürlich die Kassen. Wundert mich letztlich übrigens nicht, dass der Streifen Doyle zu keiner kompositorischen Großtat inspiriert hat. Brauche von der Reihe keine weitere Fortsetzung mehr - denn das Konzept wird bestimmt nicht geändert, dafür war es zu erfolgreich. Giacchinos Musik dürfte sicher etwas weniger RC-geprägt werden als die von Doyle, aber große Hoffnungen mache ich mir auch nicht, dafür überzeugt mich Giacchino insgesamt zu selten.
  6. Kamen bleibt eben harmonisch immer relativ statisch, dafür sind die musikalischen Effekte und der Gestus sehr interessant. Kamens DIE HARD-Scores (so wie viele andere seiner Actionscores) waren immer Effektmusiken, die ihren Reiz aus Klanglichkeit und regelrecht physischer Wirkung schöpfen. Grob, körperlich und aggressiv, aber das eben ziemlich kunstvoll und - vor allem - stilistisch unverkennbar.
  7. Wirklich eine hervorragende Staffel! Der Goldsmith ist bestellt (historisch sehr bedeutsame Veröffentlichung!), Kamen ebenfalls (sein bester Actionscore neben LICENCE TO KILL, der Mehrwert gegenüber dem alten Album ist immens). Auch Scotts MAN ON FIRE ist ein starker Score, der mir bislang noch gänzlich fehlt - werde da wohl auch noch zuschlagen, bei Colosseum gibt´s ihn ja noch. Jarre und Broughton lasse ich mal ziehen - sind beide zwar grundsätzlich nicht uninteressant, treffen aber meinen Geschmack nur in Teilen.
  8. EMILY ROSE sehe ich auch als einen der stärksten Horrorscores von Young. Aus THE VAGRANT lass' ich dir mal was zukommen.
  9. HELLRAISER ist wirklich toll, auch einer meiner All-Time-Favorites von Young. Kennst du denn auch THE VAGRANT? Den höre ich derzeit, inspiriert durch SINISTER, auch wieder sehr oft.
  10. Ist kein orchestraler Score, aber muss ja auch nicht. Größtenteils elektronisch, außerdem mit verfremdeten Stimmaufnahmen und (in einem Cue) mit Klavier. Insgesamt ca. 80 % elektronisch, mit 20 % Anteil akustischer Aufnahmen. Mit dem vergleichsweise traditionellen HELLRAISER absolut nicht zu vergleichen, eher noch mit THE VAGRANT - nur eben größtenteils elektronisch, VAGRANT war ja insgesamt eher akustisch geprägt.
  11. Da hat es mit TINKER TAILER SOLDIER SPY ja den richtigen getroffen - toller Score, verdienter Gewinn.
  12. Naja, ALIEN³ ist schon eine sehr avantgardistische Komposition, Mainstream hört sich anders an. Freue mich auf die Goldenthal-Analysen!
  13. Sehr schöne Beiträge bisher, Jan, aber ich würde mir mal analytische Betrachtungen zu einem oder mehreren Scores wünschen, die nicht so sehr aus der Mainstream-Ecke kommen. Vielleicht was von Goldenthal, Gordon, Young, einen 60er- oder 70er-Jahre-Goldsmith, oder gar was von North oder Rosenman?
  14. Genau dieses Problem habe ich ja oben schon angedeutet. Das wiederum führt zu zwei Fragen: 1. Wieso macht Spielberg so oft den gleichen kitschigen Kram? Seit 6 Jahren, genauer gesagt seit MUNICH, gab es jetzt keinen Spielberg-Film mehr, der irgendwelche Untiefen ausgelotet hat. Stattdessen: Kitsch ohne Ende, oder temporeiche, aber unverfängliche Unterhaltung. 2. Wenn es Spielbergs Schaffen momentan dermaßen an Diversität mangelt, wieso arbeitet Williams dann nur noch für Spielberg? (Vermutete Antwort meinerseits: Das Alter. Und den Ausgleich findet er in seinen Konzertkompositionen. Die sind momentan auch besser als seine Scores, siehe sein Harfenkonzert "On Willows and Birches"). Wie gesagt, ich gebe die Schuld an sowas wie LINCOLN nicht Williams allein, sondern auch Spielberg. Ich finde, solche pathetischen Konzepte sind im Geschichtsfilm absolut überholt.
  15. Da gibt es nichts zu klären, weil das, was du meinst, auf Markus und Csongor bezogen war. Dass Anne keine Williams-Jüngerin ist, weiß ich. Und zur "Soßen"-Problematik äußere ich mich jetzt auch nicht mehr. Hab nämlich mittlerweile wieder das Gefühl, dass sich auf Formulierungen eingeschossen wird, um der argumentativen Diskussion auszuweichen... Die gleiche Strategie wie das Auffahren des Geschmacks-Schutzschilds, der jede Diskussion sofort erstickt.
  16. Was hab ich denn gegen Anne gesagt? Wenn´s dir besser gefällt, tauschen wir "Soße" eben wieder gegen "Kitsch". Positiver wird´s dadurch nicht, aber bitte. Kunst muss sich immer durch ihre Qualität beweisen. Es gibt keinen personellen Bonus, wieso auch?
  17. Diskussionsforen sind schädlich für Heiligenbilder. Und wer sachliche Kritik mit Respektlosigkeit verwechselt, der sollte seiner Gesundheit einen Gefallen tun, den Blutdruck schonen, und einfach nur im stillen Kämmerlein die favorisierte Musik hören - ohne Diskussionsforum. Jedes Mal? Ich erinnere mich noch gut, "Snowy´s Theme" als brillantes Miniatur-Klavierkonzert gelobt zu haben. Der Rest des Scores war zugegebenermaßen etwas fragmentarisch und kurzatmig. Für INDIANA JONES 4 hatte ich aufgrund des prägnanten neuen Themenmaterials auch fast nur positive Worte gefunden. Und Scores wie WAR OF THE WORLDS und MINORITY REPORT preise ich am laufenden Band. Kritik gibt es von mir für die arg konventionellen, konzeptionell langweiligen Williams-Scores der letzten Zeit - kann ich nichts für, wenn mit WAR HORSE und LINCOLN gleich zwei davon hintereinander kommen. Damit können wir gerne anfangen - aber das wird eher meine Aussage untermauern. Mit Gordon, Beltrami und Greenwood gibt es Komponisten, die derzeit (!) interessanter komponieren als Williams. Handwerklich meist perfekt, und konzeptionell erfrischend.
  18. Wieso sind Williams-Fans grundsätzlich nicht in der Lage, hervorragende und mittelmäßige Williams-Scores zu unterscheiden? Da wird bedingungsloser Respekt verlangt, selbst für Scores, die technisch gut sind (Grundvoraussetzung bei studierten Musikern!), aber zum x-ten Mal das gleiche Konzept präsentieren. Kann ich nicht nachvollziehen, ist mir auch zu blöd. Ich bleib bei den vielen hervorragenden Williams-Scores - und den guten Scores vieler anderer Komponisten, die einen mittelmäßigen Williams durchaus in den Schatten stellen können. (Hab ich das jetzt wirklich gesagt??? Welch Blasphemie! ... ) Weil viele der verklärten Meinung sind, Williams wäre in der heutigen Filmmusik die letzte Bastion der musikalischen Qualität. Und das ist blanker Unsinn. Die Realität ist, dass Williams ein großartiger Handwerker ist, der viele filmmusikalische Meisterwerke geschaffen hat, aber in der letzten Zeit viel zu oft das gleiche Schema abspult. Diese Realität können viele Williams-Anhänger nicht verkraften und malen sich auch die mittelmäßigen Scores ihres Meisters zu Großtaten aus. Wenn ich das mal mit Goldsmith vergleiche: der hatte in seinen letzten Jahren so unterschiedliche Scores wie FIERCE CREATURES, AIR FORCE ONE und MULAN im Gepäck. So eine Diversität wünsche ich mir auch beim späten Williams.
  19. Ich habe Respekt vor vielen anderen Williams-Scores - vor denen, die handwerkliche Perfektion mit hörenswertem Konzept verbinden. Gutes Handwerk allein sollte den anspruchsvollen Musikhörer nicht blenden. Das ist ja gerade das Dumme. Siehe oben.
  20. Tolles Interview! Sehr informativ auch, was er bei SINISTER über die Unterschiede zwischen Filmscore und Albumfassung sagt. Die Anmerkungen bzgl. seiner klassischen Vorbilder sind auch interessant - regt vielleicht manchen Einsteiger an, sich etwas eingehender mit der Musik des 20. Jahrhunderts zu befassen.
  21. Es geht nicht darum, immer nur handwerkliche Perfektion zu liefern. Ich sehe es nicht ein, andauernd vor handwerklicher Perfektion in Ehrfurcht zu erstarren, wenn die Ebene des Konzepts vernachlässigt wird. Schließlich kann Williams es besser: einen handwerklich perfekten Score habe ich auch, wenn ich THE LOST WORLD, HEARTBEEPS oder CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND höre - nur eben zusätzlich mit einem interessanten, einzigartigen Konzept. Die LINCOLN-Soße gibt es so auch in einem dutzend anderer Williams-Scores, das braucht mittlerweile - außer den Enthusiasten, die sich alles schönreden müssen - kein Mensch mehr. Aber mein Vorwurf richtet sich hier auch gegen Spielberg, der dieses fürchterlich verklärende, seifig-pathetische Geschichtsbild kultiviert. Williams könnte hier natürlich auch mal radikal gegen das filmische Konzept arbeiten, aber das wird er wohl seinem alten Freund Steven nicht antun...
  22. Mittlerweile in den Genuss der kompletten Musik gekommen und nach wie vor begeistert: unglaublich experimentierfreudiger, angsteinflößender Score, der in einer ähnlichen Liga spielt wie THE VAGRANT. Inspiriert auch ungemein, wenn man selbst im Bereich klangexperimenteller Musik tätig ist... *amklaviersitzundsaitenpräparier*
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