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Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Dalton ist auch mein Lieblings-Bond-Darsteller, LICENCE TO KILL darüber hinaus mein All-Time-Favorite unter den Filmen. In FOR YOUR EYES ONLY deutete Glen schon ein wenig an, wie düster ein Bond-Film werden kann, interessanterweise hat er es dann aber erst in seinem letzten Beitrag zur Reihe in ultimativer Konsequenz durchgezogen.
  2. Mein Favorit unter den Bond-Filmen bis 1985* ist FOR YOUR EYES ONLY - mir gefällt der teils harte Realismus und die relative Düsternis, die es so vorher noch nicht bei Bond gab. Knapp dahinter kommen LIVE AND LET DIE (die Mischung aus Agentenfilm und Elementen des Horror- und Blaxploitation-Genres fand ich schon immer toll) und A VIEW TO A KILL (macht einfach großen Spaß, und Christopher Walken ist einer meiner Lieblings-Bond-Bösewichte). Schlagt mich, aber mit den Connery-Bonds konnte ich noch nie was anfangen. John Glen und sein facettenreicher 80er-Bond - das ist genau mein Ding. * Warum sind eigentlich ausgerechnet die Bond-Filme bis Ende der Moore-Ära die klassischen Bonds und Dalton schon nicht mehr?
  3. Sieht nett aus, freue mich vor allem auf Javier Bardem. Ansonsten muss man aber sagen: die Verpflichtung von Sam Mendes scheint keine allzu großen Auswirkungen auf den Look des Films gehabt zu haben. Das sieht alles nach Bond bzw. den optischen Trends moderner Agenten-Actionthriller, nicht aber nach Mendes aus.
  4. Ich finde, man hätte den letzten Shot auf Bale am Ende weglassen und es beim lächelnden Caine belassen können. Hätte dann eine ähnliche, implizite Eleganz gehabt wie das INCEPTION-Ende. Generell ist das das einzige "Problem" des Films: Nolan opfert manche inszenatorische Eleganz, zugunsten von expliziten Erklärungen und Klarstellungen. Während Nolan in INCEPTION dem Zuschauer noch voll und ganz vertraut hat, glaubt er nun, alles etwas genauer erklären zu müssen. Darüber hinaus hatte ich nicht viel auszusetzen.
  5. Ich sehe das interessanterweise ganz anders: das heutige Mainstream-Kino ist von "Epicness" und pathetischem Schmalz nur so überladen. Das zeigt sich ja schon an der ungeheuren Beliebtheit von Comic-Verfilmungen. Alles dagegen, was still ist, und zur Abwechslung mal nicht derbst auf die Kacke haut und auf die Tränendrüse drückt, ist heutzutage für die meisten total unkonsumierbar. Selbst (relativ) anspruchsvolles Genrekino wie die Nolan-Batman-Filme sind übergroß, versuchen sich an den allergrößten Themen und wollen ultimative Schlusswörter setzen. Das ist für mich Kitsch - auch wenn es sich im Falle von Nolan noch um die angenehmsten Auswüchse dieses Trends handelt.
  6. Da versucht sich wieder jemand an ganz großen Themen... ist mir generell eher unsympathisch, dieses überhöhte, pseudo-philosophische Erlösungskino. Aber ich warte ab... Wesentlich besser gefällt mir bisher: Die Musik in den ersten zwei Dritteln des Trailers dürfte schon der Score von Jonny Greenwood sein.
  7. Ich meine mich zu erinnern, dass "Going In" gleich nach der Landung erklingt...
  8. Wirkt für mich sowohl mit der Original-Trailer-Musik als auch mit Williams einfach nur furchtbar kitschig.
  9. Naja, das Kalkül ging bei DANCES WITH WOLVES sicher von Manipulator Costner aus, weniger von Barry. Barry hat das in seiner (leider) schlichten Sicht der Dinge eben ausgeführt, ohne groß aufzumucken. In seinen späten Jahren war Barry halt einfach kein Komponist mehr, der zu einem solchen Stoff etwas ähnlich Interessantes wie Rosenmans A MAN CALLED HORSE geschrieben hätte - bzw. war er es je?
  10. Ich nehme mich jetzt mal (ausnahmsweise) nicht als Maßstab. Und Bootleg-Veröffentlichungen gab es zudem schon, genau wie beim Horner. Den kannten auch schon viele, als er letzten Winter bei Intrada raus kam.
  11. Wieso ist eigentlich Safans WOLFEN-Score so wenig präsent in Bestenlisten, Kanons zur Avantgarde-Filmmusik, etc.? Ich kannte den Score bisher noch nicht, aber was ich in den Intrada-Clips gerade höre, reicht in Sachen konzeptionellem Wagnis und technischer Raffinesse durchaus an ALTERED STATES und Konsorten heran. Ich bin beeindruckt!
  12. Der Film soll ja auch ziemlich originell sein... bin schon gespannt. Das Stück klingt jedenfalls vielversprechend! Werde mir auch den Score mal vormerken...
  13. Tatsächlich - hatte das Zimmer-Stück nicht mehr weiter verfolgt, aber das stimmt. Könnte vielleicht wirklich als Hommage gedacht sein.
  14. "Bait and Chase" aus ALIEN³ (Goldenthal) http://www.youtube.com/watch?v=sA-znIssXMw weiter mit: desillusioniert
  15. Transponieren wir mal Elfmans BATMAN-Leitmotiv in die gleiche Tonart, in der das Zimmer-Stück steht: d-moll. Dann haben wir bei Zimmer (ab 0:10): d - cis - d - e - f Und bei Elfman: d - e - f - b (auf b wechselt die Tonart nach B-Dur) Die Tonschritte d - e - f sind also die selben, mehr nicht. Eine Referenz? Zufall? Auf jeden Fall keine "1:1 Übernahme". (Außerdem sind für das Elfman-BATMAN-Leitmotiv nicht die Tonschritte d - e - f charakteristisch, sondern eben der Sprung in die Sexte, in unserem, transponierten Fall zum b!)
  16. COSMOPOLIS (Howard Shore, performed by Metric) Läuft bei mir seit Wochen rauf und runter. Mag auch an meiner immensen Vorliebe für den Film liegen, aber ich finde, die Musik hat auch als eigenständige Komposition ihre Reize. Interessanterweise klingt das Ganze relativ wenig nach dem, was Metric sonst so machen, sondern in Harmonik und Atmosphäre ziemlich eindeutig nach Shore. Erinnerungen an Scores wie CRASH werden wach, aber auch ein gewisses 80er-Pop-Rock-Feeling (mit stilistischer Nähe zu U2) durchweht die Musik. Am prägnantesten empfinde ich das einsam-melancholische Thema für die (selbstgewählte) Isolation des Kapitalismus bzw. von Protagonist Eric Packer ("Long to Live", variiert in "Asymmetrical") - dieses Thema wird flankiert von dissonanten Klangflächen für die anti-kapitalistische Protestbewegung und Packers Widersacher Benno ("Rat Men", "Benno"), sowie von ausgelassenem, aber harmonisch statischem Indie-Rock, der als einzige Ebene des Scores noch einen gewissen Idealismus in sich trägt - oder ist es doch nur naiver Eskapismus? Alles in allem spiegelt sich in der Musik viel von dem, was auch der (hochintelligente) Film bzw. der zugrunde liegende Roman verhandelt. Gesellschaftliche Felder, ihre Abgrenzungen, ihre Gemeinsamkeiten.
  17. Naja, von mir aus dürfte Young auf ewig im Horrorgenre festsitzen - da schreibt er einfach seine originellsten und interessantesten Scores, siehe THE VAGRANT, EMILY ROSE oder DRAG ME TO HELL. Bin aber trotzdem gespannt, was er sich zu KILLING SEASON einfallen lässt.
  18. Interessantes Projekt - momentan scheint er ja generell gerne Dramen anzunehmen, zuletzt war ja auch THE SESSIONS... mal sehen, ob der auch noch irgendwann veröffentlicht wird.
  19. Ja, zumindest der erste in Hollywood, der sie so umfangreich einsetzte. Vereinzelt (!) dodekaphone Passagen lassen sich streng genommen auch schon in früheren Jahren bei anderen Komponisten finden, aber Rosenmans THE COBWEB (1955) gilt als die erste Hollywood-Filmmusik, die konzeptionell gänzlich dem Geiste Schönbergs und seiner musikalischen Ästhetik verpflichtet ist. Leider gibt es zu COBWEB keine Ausschnitte auf YouTube. Vielleicht bastle ich irgendwann mal eine Suite aus dem Score und lade sie hoch.
  20. Gerne! Ich werde wohl in den nächsten Tagen auch noch eine ausführlichere Kritik schreiben. Hab den Film gestern Abend zum dritten Mal gesehen und bin immer noch hellauf begeistert - mein liebster Cronenberg seit eXistenZ.
  21. Zwei mal Leonard Rosenman, aus dem Schnittstellen-Zeitraum zwischen Golden Age und Silver Age, beides Mitte der 50er Jahre: 1. EDGE OF THE CITY: die ersten 20 Sekunden reinster Modernismus, teils zwölftönisch, mit brachialen Clustern... dann plötzlich ein prägnantes, zuerst Fanfaren-artiges, dann üppig-romantisches Thema. Das "Alte" und das Revolutionäre (bzw. umgekehrt) in einem Stück. (Leider schlechte Klangqualität, auf der FSM-CD klingt das Ganze wesentlich frischer!) http://www.youtube.com/watch?v=UP6XFiB9vy8 2. REBEL WITHOUT A CAUSE: Auch hier wieder zuerst einige sperrige Modernismen, freitonale Linien des Saxophons - dann plötzlich geht es über in ein romantisches, jazziges Liebesthema. (Sehr guter Klang, ist eine Neueinspielung unter Komponist John Adams!) http://www.youtube.com/watch?v=oEiGeKI8s0Q
  22. Der Begriff "Golden Age" bezieht sich natürlich in erster Linie auf eine Epoche, nämlich die des Studiosystems zwischen den 20er Jahren und Anfang der 50er. Wie Thomas geschrieben hat, fing dieses System Ende der 40er/Anfang der 50er zu bröckeln an, genauer gesagt ab dem Paramount-Urteil von 1949, das den Studios die selbstständige Vermarktung ihrer Filme untersagte. Das ökonomische Monopol der großen Studios war damit gebrochen. Viele Regisseure nutzten die Gunst der Stunde, wurden freier und ungezügelter, drehten (teilweise noch innerhalb des sterbenden Studiosystems) gesellschaftskritische, düstere Filme mit viel, viel verstörendem Subtext. Ein wichtiges Beispiel hierfür dürfte Nicholas Rays kritisches Jugend-Drama REBEL WITHOUT A CAUSE (1955) sein. Parallel zu dieser neuen kritischen Bewegung unter den Filmemachern wurden auch die Komponisten radikaler, und es hielt endgültig die pure (!) Moderne Einzug in die Filmmusik. Bartók, Strawinsky, Schönbergs Zwölfton-Technik, aber auch der Jazz - alles, was im Golden Age immer (!) nur ansatzweise (z.B. bei Waxman) erklang, wurde nun zum Markenzeichen der "jungen Wilden": Leonard Rosenman, Alex North, der mittlere bis späte Bernard Herrmann, schließlich Jerry Goldsmith, Jerry Fielding und David Shire. Die Radikalisierung und das Schnappen nach (frischer) Luft. Das ist - vereinfacht ausgedrückt -, was das Silver Age vom Golden Age in der Filmmusik unterscheidet.
  23. North ist auch einer meiner großen Favoriten, und ebenfalls einer der großen Querköpfe des ausgehenden Golden Age - ich bin kein großer Rózsa- und Newman-Fan, dafür liebe ich die Golden-Age-Komponisten, die mit ihrem modern-kantigen Stil zur Veränderung und Modernisierung der Filmmusik in den 50er Jahren (teilweise schon in den 40ern, siehe Waxman) beigetragen haben. Herrmann, Rosenman, North - darauf konnte dann ein Jerry Goldsmith in den 60ern aufbauen.
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