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Sebastian Schwittay

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  1. Also tatsächlich so, wie ich vermutet habe: keine breit auskomponierten, sanglichen/eingängigen Themen, ergo nichts zum Mitsummen. Diese eher motivische Herangehensweise ist mir ja immer sehr recht. Hoffe, dass ich das Album im Laufe der kommenden Woche auch endlich zu Gehör bekomme.
  2. Goldenthal hat halt auch eine sehr tiefe, raue Stimme - wenn er spricht, wirkt er oft ein bisschen, als wenn die Nacht davor durchgesoffen hätte. Ich war jetzt zwar leider nicht dabei in Ghent, kann natürlich auch sein, dass er wirklich betrunken war. Nur mit wem hätte er sich denn zulaufen lassen sollen? Mit seiner Frau? Mit Desplat?
  3. CONTAGION (Steven Soderbergh) Erwartet: einen halbgaren OUTBREAK-Verschnitt mit glanzvollem Cast. Bekommen: einen der stimmigsten und spannendsten Viren-/Epidemie-Thriller seit gefühlt drei Jahrzehnten. Mittels fragmentarisch-episodenhafter Narration und einem komplexen Figuren- und Handlungsgeflecht inszeniert Soderbergh auf hochspannende Weise die weltweite Ausbreitung eines Killer-Erregers - und das zum Teil durchaus schonungslos und beklemmend-realistisch. Selten traut es sich ein Regisseur, einen Glamour-Star wie Gwyneth Paltrow bereits in den ersten Filmminuten zuckend und erbrechend ableben und mit geöffneter Schädeldecke auf dem Seziertisch landen zu lassen. Ehe man sich versieht, liegen dann auch schon die nächsten Weltstars in kalten Massengräbern - die Leichensäcke sind den Behörden zu diesem Zeitpunkt schon ausgegangen. Fazit: Auf Soderbergh ist Verlass - ebenso wie auf sein hervorragendes Darsteller-Ensemble und seinen Komponisten Cliff Martinez, der das düstere Szenario mit einer treibenden, unbequemen, höchst wirkungsvollen Mischung aus elektronischer Minimal Music und getragenen Orchesterpassagen untermalt. Sollte man sich nicht entgehen lassen. MARGIN CALL (J.C. Chandor) Blendend gespieltes Psycho-Drama in den Chef-Etagen eines großen New Yorker Kreditinstitutes, kurz vor dem endgültigen Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008. Der Film wirft einen entlarvenden Blick in ein Gewerbe, das in seiner unkontrollierbaren Komplexität zwangsläufig zum Scheitern verurteilt ist. Die "Verantwortlichen", die Banker-Chefs (gespielt von Jeremy Irons, Kevin Spacey und Simon Baker) werden demnach auch nicht einseitig dämonisiert, sondern viel eher als überforderte Diener eines chronisch instabilen, kränkelnden Systems dargestellt - ein System, aus dem ein Ausstieg schon lange nicht mehr möglich ist. Und so bleibt am Ende nur Resignation und ein pessimistisches, dunkles Ende, mit einem ausgelaugten, von Zweifeln zerfressenen Kevin Spacey, der seinen Hund halb heulend im Garten seiner Ex-Frau beerdigt - bevor es am nächsten Tag weitergeht mit dem kalten Geschäft der selbstzweckhaften Sinnlosigkeit. Sicher kein Film für Entertainment-Süchtige - kritische Geister sollten aber einen Blick riskieren. VATERLANDSVERRÄTER (Annekatrin Hendel) Erhellendes und spannendes Porträt über den DDR-Schriftsteller Paul Gratzik, der 20 Jahre lang als Stasi-IM tätig war, dann jedoch das Handtuch warf und selbst zum Bespitzelungs-Opfer wurde. Meine ausführliche Kritik zur Doku über den schroffen Eremiten und Freigeist Gratzik gibt´s hier: http://www.negativ-film.de/2011/10/vaterlandsverrater.html
  4. Stimmt, eigentlich total überbewertet, dieser schräge Typ und seine schräge Musik... Da gibt es wahrlich Besseres. (...) Deine Suite ist trotzdem gelungen, Kompliment.
  5. Was an Desplats POTTER-Scores, THE KING´S SPEECH und THE TREE OF LIFE auszeichnungswürdig ist, erschließt sich mir eben absolut nicht. Gerade der Malick-Film schreit doch förmlich nach einer ambitionierten, außergewöhnlichen Vertonung. Von Desplat gibt es in letzter Zeit leider mehr Enttäuschungen als Überraschungen - mit dem GHOST WRITER ist sein letzter guter Score auch schon wieder fast 2 Jahre her.
  6. Von den genannten auf jeden Fall BACK TO THE FUTURE - darüber hinaus DIE HARD (Teil 4 existiert für mich filmisch nicht) und ALIEN (Teil 4 exisitiert für mich filmisch und musikalisch nicht).
  7. Konnte leider doch nicht dabei sein... aber mich hätte sowieso nur Elliot Goldenthal interessiert. Die Verleihung scheint ja wieder ein Witz gewesen zu sein - INCEPTION bester Score, Desplat bester Komponist, au wei...
  8. Ich verstehe nicht, warum Beltrami nicht Bond-kompatibel sein soll - sein Actionscoring hat den nötigen Schmiss und die nötige motivische Geradlinigkeit. Wenn er statt des DIE HARD-Motivs in LIVE FREE OR DIE HARD das Bond-Thema variiert hätte, wäre das ein perfekter Bond-Actionscore. Außerdem verstehe ich nicht, was du mit folgendem Satz meinst: "... mit der kombination aus jazz und großsinfonischen elementen, denen beltrami weder fähig noch willens zu sein scheint" --- Beltrami also nicht fähig zu Jazz, nicht fähig zu großsinfonischem Satz, oder zur Kombination aus beidem? Eigentlich ist alles unsinnig, er kann alles. Hat er ja in HELLBOY unter Beweis gestellt. Und was einen synthetischen Bond-Score betrifft: bei GOLDENEYE hat es funktioniert. Mit dieser Meinung stehe ich zwar recht alleine da, aber gerade die Einbruchs- und Fluchtszene in der russischen Fabrik in der Eröffnungssequenz ist mit Serras düsteren Synthesizer-Rhythmus-Experimenten, wie ich finde, perfekt untermalt.
  9. Ah, REAL STEEL schon auf YouTube, sehr gut... dann suche ich mir die netten Tracks raus und zieh mir die von iTunes.
  10. Kannst du das auch begründen? Ein LIVE FREE OR DIE HARD in einem Bond-Film wäre weitaus interessanter als die letzten Arnold-Arbeiten. Die Chemical Brothers oder Trent Reznor, das wäre auch eine interessante Möglichkeit. Hauptsache etwas Frisches - Serras GOLDENEYE war auch absolut nicht übel. Im Gegenteil: die Bond-Zeit zwischen 1987 und 1997 war deshalb so interessant, weil bei jedem der vier Filme zwischen 1987 und 1997 ein anderer Komponist dran war. Barry, Kamen, Serra, Arnold - pure Abwechslung, jedes Mal ein anderes Konzept. Und was ist mittlerweile? Bond-Einheits-Sound, bei jedem Film mehr oder minder dasselbe.
  11. Es ging nur um die Themen, da ich auf deine Anmerkung bzgl. der "themenlosen Zeit" reagiert habe. Dass CAPTAIN AMERICA abgesehen vom Hauptthema ("Captain´s March") nicht viel zu bieten hat, ist klar. Dass aber SOUL SURFER, DON´T BE AFRAID OF THE DARK, INSIDIOUS und THE ARTIST nur im Film wirken, stimmt absolut nicht, das kann man so einfach nicht stehen lassen. Zumindest die Beltramis und THE ARTIST dürften TINTIN absolut ebenbürtig sein. Ich wundere mich übrigens, dass du THE ARTIST und INSIDIOUS schon gehört hast...
  12. Hab´s mir gerade auch mal angehört - wie man nur so dreist "Journey to the Island" aus JURASSIC PARK verwursten kann (Motive, Harfen- und Holzbläser-Läufe sind im Einleitungsteil des Stücks teils exakt kopiert), ist mir schleierhaft. Darüber hinaus auch einfach nur eine reine Stilkopie und damit leider eher belanglos.
  13. Absolute Zustimmung. Ich kann Arnolds immer gleiche Bond-Vertonungs-Schemata nicht mehr hören. Die Bond-Reihe benötigt dringend frischen musikalischen Wind!
  14. Csongor, drei Sätze... und bei allen dreien gibt es (dezenten) Einspruch. Auf den meisten Klassik-CDs von Sony Classical ist das Logo drauf - warum sollte es hier nicht drauf sein? Finde das auch absolut nicht unpassend. Themenlos... Dieses Jahr gab es mit den Themen aus SOUL SURFER, DON´T BE AFRAID OF THE DARK und sogar CAPTAIN AMERICA schon mal drei durchaus eingängige Themen, die sich sogar im Konzertsaal prima machen würden. Letzteres wirkte bei "Hollywood in Vienna" ja schon richtig gut, besser als auf CD. Wie gesagt: Beltrami, Bishara, Bource, höchstwahrscheinlich auch Gordon. "Gerettet" hat Williams das Jahr nicht, höchstens bereichert. Diese Williams-Verehrung hat schon beinahe einen monotheistischen Touch, sorry...
  15. R.E.D. fand ich bis auf Helen Mirren auch nicht besonders, eigentlich sogar ziemlich langweilig. Ich schrieb damals: FLIGHTPLAN mag ich trotz Logik-Löchern aber durchaus ganz gerne, spannendes Unterhaltungskino - und zumindest im Finale sehr wirkungsvolle Horner-Musik. Dieses immer wiederholte, einfache Rhythmus-Motiv der Klanghölzer (?) macht in Verbindung mit der entsprechenden Verfolgungs-Szene am Ende durchaus was her, finde ich.
  16. Schon sehr missverständlich formuliert. "Klassischen" Beltrami wüsste ich jetzt auch gar nicht wirklich zu definieren - wenn, dann würde das aber eher in Richtung seiner guten Musik gehen (I, ROBOT, TERMINATOR 3).
  17. 55 DAYS AT PEKING ist schon ein Knaller, der Score gehört zu den extrem gefragten Golden-Age-Titeln der letzten Jahre. Die wenigen Reaktionen hier zeigen, wie wenige Golden-Age-Fans das Board hat...
  18. Ich habe in der Filmmusik schon seit langem keinen so komplexen, virtuosen, konzertanten Klaviersatz mehr gehört, wie in "Snowy´s Theme". Wird wohl einer der Tracks des Jahres werden.
  19. Ein weiterer Score der Luxus-Klasse - wenn jetzt nur noch die beiden Williams-Scores und Gordons CRAWL dieses Jahr etwas werden, haben wir mit SOUL SURFER, DON´T BE AFRAID OF THE DARK, INSIDIOUS, CRAWL, THE ARTIST, TINTIN und WAR HORSE den besten Filmmusik-Jahrgang seit Ewigkeiten.
  20. Oh, das klingt wahrlich wieder interessant - werde ich mal ein Ohr riskieren. Danke für den Tipp!
  21. Schells Verfilmung von DER RICHTER UND SEIN HENKER ist ein Meisterwerk, einer der intensivsten, atmosphärischsten Krimis, die ich je gesehen habe. Und Morricones Musik ist herausragend!
  22. In der aktuellen Online-Ausgabe von FSM gibt es ein Interview und anscheinend auch Soundclips aus dem Score zu hören. Gibt es hier jemanden, der das abonniert hat und einem Gordon-Liebhaber ein paar "Infos" zukommen lassen könnte?
  23. Der Richter und sein Henker (Maximilian Schell, 1975) The Tempest (Julie Taymor, 2010) Hellraiser (Clive Barker, 1987) ILSA-Trilogie (Don Edmonds, Jean LaFleur, 1975-1977) Suspiria (Dario Argento, 1977)
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