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Christopher Young - PRIEST
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Jablonsky würde nicht nach E-Dur gehen... -
- Danny Elfman vertont "Frankenweenie"
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
SLEEPY HOLLOW. Film und Musik brillant. Davor BATMAN RETURNS. Aber da war Depp nicht dabei. -
Lion, Witch and Wardrobe -Harry Gregson-Williams____________9 Valkyrie - John Ottman__________________________________13 The Long Good Friday - Francis Monkman___________________17 Die Päpstin - Marcel Barsotti ______________________________8 Daybreakers - Christopher Gordon_________________________14 (+) Mord ist mein Geschäft, Liebling - Egon Riedel________________9 Cliffhanger - Trevor Jones________________________________14 Transformers - Steve Jablonsky____________________________6 (-) Begründet hab ich ja alles schon.
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Als Filmwissenschaftler kann ich sagen: die wichtigsten und größten Regisseure aller Zeiten sind D.W. Griffith, Sergeij Eisenstein, Jean-Luc Godard, Alfred Hitchcock, Luis Bunuel und Stanley Kubrick. Die haben die Kunstform Film revolutioniert - Spielberg dagegen nicht, der hat "nur" das traditionelle Erzählkino in handwerklicher Perfektion weitergeführt. Ihm kommt da nicht die Bedeutung zu wie etwa Griffith, der die Grundformen der Montage/des Filmschnitts erfunden hat (!!!). Das wird Spielberg, als Filmkenner, selbst sofort bestätigen. Aber persönliche Meinung und anerkannte Tatsachen sind ja bekanntermaßen zwei Paar Schuhe... mir gefallen die Filme von Fincher z.B. auch viel besser als die von Eisenstein, obwohl Fincher weitaus weniger bedeutend ist. Ihr könnt Spielberg alle lieben (tu ich, mit Ausnahmen, ja auch) - aber bitte nicht Geschmack und Fakten durcheinanderwerfen.
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- Danny Elfman vertont "Frankenweenie"
Sebastian Schwittay antwortete auf horner1980s Thema in Scores & Veröffentlichungen
Kann man gespannt drauf sein, musikalisch kommt bei den Burton/Elfman-Kollaborationen ja eigentlich immer was Feines raus. -
Hm, wie gesagt, so "auf die leichte Schulter" hab ich den Film nie genommen.
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Großartig! Nur werde ich trotzdem immer im Hinterkopf haben, dass Spielberg so etwas Tiefschürfendes niemals wirklich gemeint haben kann, und das Ganze nur "aufgesetzte" Interpretation ist. Doch, doch, ich! Zähle den sogar zu meinen Spielberg-Favoriten, gemeinsam mit JURASSIC PARK und seinen INDIANA JONES-Filmen. Die meisten Menschen werden JURASSIC PARK wohl so wahrgenommen haben wie du. Für die meisten geht es in diesem Film um die Magie und das Staunen über eine prähistorische Urgewalt, ihre Anmut und Schönheit, ihre Faszination, die sie auf alle Generationen, vom kleinen Jungen bishin zum greisen Wissenschaftler, ausübt. Ich habe JURASSIC PARK bereits als 10-Jähriger vollkommen anders "gefühlt" und interpretiert. Für mich ist der Film abgesehen von einigen Ausnahmen ein dunkler, pessimistischer, ungemein spannender Horrorfilm, der von tragisch endender Überheblichkeit und grenzenlosem Hochmut handelt. Der Film zeichnet absoluten Kontrollverlust nach, die eigenen Errungenschaften wachsen dem Menschen über den Kopf und werden ihm zum Verhängnis. Darüber hinaus hatte ich als Kind (und auch heute noch) am Ende des Films immer ein ungutes Gefühl; das eigentliche Happy-End, der Flug des Helikopters gen Sonnenuntergang, konnte mich nie gänzlich beruhigen bzw. vergessen lassen, was der Film vorher gezeigt hat. Beim Einsetzen des Abspanns waren meine Gedanken immer noch bei all denen, die es (harmlos formuliert) nicht geschafft hatten: Großwildjäger Muldoon, Programmierer Arnold, Anwalt Gennaro und Halunke Nedry. Williams hat den Streifen insgesamt wohl auch ähnlich interpretiert wie ich - denn trotz aller Magie, trotz allen Abenteuers, trotz wunderschönem Dinosaurier- und Island-Thema... hört euch die letzten Takte des Scores, den Schluss des "End Title" an. Ein dunkler, beängstigender Blick zurück - und in die Zukunft. Einer der stärksten Momente des Films! Sam Neills extrem verschattetes Gesicht, seine entsetzte Mimik - ein großer Schauspieler und eine brillant inszenierte Szene. Atemberaubend!
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Christopher Young - PRIEST
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Ja, mit der Originalität eines DRAG ME TO HELL oder EMILY ROSE sicher nicht zu vergleichen, keine Frage. Das Thema "A World Without End" ist wirklich ein ziemlich einfaches e-Moll-Thema ohne besonders interessante harmonische Kniffe - dennoch, wenn Young bei 0:53 statt zur Moll-Tonika zu E-Dur kommt, hat das schon Wirkung. RCP-Komponisten machen solche Dur/moll-Umdeutungen auch nicht so oft. Darüber hinaus ist es handwerklich einfach besser gemacht, Young hat die orchestrale Klangpalette schon recht sicher im Griff, da kann man nichts sagen. Solide Sache, vielleicht sogar etwas mehr - 3,5 von 6 Sternen. -
Tia, ich finde Spielberg als Unterhaltungsregisseur brillant, klasse, ungeschlagen. INDIANA JONES, JURASSIC PARK, JAWS... alles echt toll, zu diesen Filmen habe ich auch sehr intensive emotionale Bindungen, weil sie auch in meiner Kindheit und früheren Jugend eine wichtige Rolle gespielt haben. Was mich an Spielberg dagegen stört, ist sein naiver Glaube an das immer währende Gute und sein fürchterlicher Zwang, überall ein Happy-End zu setzen. Kein einziger Spielberg-Film geht schlecht oder tragisch aus, noch nicht mal ein Film noir wie MINORITY REPORT. Gerade bei seinen Filmen mit ernsthaftem Sujet stört mich das immer etwas. Ansonsten finde ich auch MINORITY REPORT und WAR OF THE WORLDS klasse, nur lasse ich eben immer gerne das Finale weg.
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Christopher Young - PRIEST
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Die Wendung nach Dur bei 0:53 ist echt schön... -
Christopher Young - PRIEST
Sebastian Schwittay antwortete auf Marcus Stöhrs Thema in Scores & Veröffentlichungen
Habe den Score jetzt zwar noch nicht komplett gehört, aber die Eineinhalb-Minuten-Clips im amerikanischen iTunes - die geben ja schon einen recht guten Überblick. Klingt nicht übel, recht schönes, wenn auch konventionelles Thema, der Score scheint insgesamt thematisch-motivisch auch solide gearbeitet zu sein. Kritikpunkt: der musikalische Satz ist rhythmisch eher simpel gebaut und in einigen Passagen vielleicht auch einen Ticken zu grob und "dick". Ich hatte spontan den Eindruck eines Young´schen VAN HELSING. Dennoch klingt es ordentlich, vor allem durch einige coole Kniffs in der Instrumentierung (Orgel im Titeltrack, aufschreiendes Blech vs. atonale Holzbläserläufe in "I Have Sinned", usw.). Macht insgesamt Spaß, wenngleich es natürlich nicht an die Experimentierfreude und Originalität von DRAG ME TO HELL heranreicht. Lade mir morgen das komplette Album. -
Über diese interessanten Diskussionen hier (ja, ich weiß, ich bin der einzige, der es interessant findet ) vergisst man fast das Voten: National Treasure - Trevor Rabin_________________________4 Taras Bulba - Franz Waxman____________________________14 (+) The Long Good Friday - Francis Monkman_________________16 Die Päpstin - Marcel Barsotti ____________________________9 Daybreakers - Christopher Gordon________________________9 (+) Mord ist mein Geschäft, Liebling - Egon Riedel______________10 Cliffhanger - Trevor Jones_______________________________9 Transformers - Steve Jablonsky__________________________9 (-) Hab ich fast schon vermutet, dass DAYBREAKERS nicht so beliebt ist. Nunja. Und sorry, Fredie, aber TRANSFORMERS bekommt von mir ein Minus, weil´s einfach das altbekannte MV/RCP-Konzept zum gefühlt fünfzigsten Mal ist.
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Du hast Recht, SCHINDLER´S LIST ist einfach kein intellektueller Film, jedoch als erste Einführung (!) vielleicht sogar ganz nützlich. Doch es ist einfach nicht das letzte Wort zum Thema - aber genau das glauben viele. Meine These zu Auschwitz deckt sich ja auch nicht mit der radikalen Ursprungsthese von Adorno (siehe oben). In der letzten Konsequenz finde ich Adorno auch übertrieben. Aber der Ansatz ist halt wirklich brauchbar, finde ich.
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Begründung meiner Ansicht zu SCHINDLER´S LIST Theodor W. Adorno hat nach dem Zweiten Weltkrieg gesagt: "Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch". (Das ist sicher übertrieben und auch viel zu allumfassend. Nach Adornos These würde man, wenn man nach Auschwitz kulturell genau so weitermachen würde wie vorher, einer Wiederholung dieses Grauens Tür und Tor öffnen. Somit propagierte Adorno eine vollkommene Abkehr von allem, was vor Auschwitz war - in der Musik sollte es nie wieder tonale Musik geben, Zitat: "nach Auschwitz läßt sich nur noch in einer atonalen Sprache authentisch schreiben". Adorno hegte ein tiefes Misstrauen gegenüber der Kultur, die seiner Meinung nach die Zeichensysteme und Codes in sich trug, die Auschwitz ermöglichten. Somit musste nach Adorno kulturell alles rundum erneuert werden.) Diesen extremen Standpunkt finde ich interessant (steckt durchaus viel Beachtens- und Befolgenswertes drin), aber in diesem Ausmaß teile ich ihn nicht. Was ich aber denke, ist folgendes: was direkt mit Auschwitz zu tun hat, sollte in der Kunst fernab von dem dargestellt werden, was vor Auschwitz war. In der Musik also: keine Romantik, keine Melodie, noch nicht mal mehr traditionelle Dur-/Moll-Tonalität. In diesem Sinne würde ich Adornos Aussage für meine Zwecke abändern: "Über Auschwitz eine Melodie zu schreiben, ist barbarisch". >>> Begründung: Auschwitz und der Holocaust bedeuten für mich absoluten Strukturzerfall. Mit Strukturen meine ich die Strukturen moralischen Zusammenlebens in unserer Zivilisation, die durch den Holocaust und die Ermordung von 6 Millionen Juden zerstört wurden. Dieser Umstand sollte in meinen Augen auch von der Kunst berücksichtigt werden, indem sie (wenn sie sich mit Auschwitz beschäftigt) alle alten Strukturen über Bord wirft. Genauer gesagt: eine traditionell strukturierte Musik kann niemals das wiedergeben, was während des Holocaust (der alle Strukturen zerstört hat) passiert ist. Wie oben geschrieben: eine Musik über Auschwitz muss auf ganz neuartige Weise grauenvoll sein, um zu vermitteln, was Auschwitz war. Alles andere - konkret: wohlklingende, Dur-moll-tonale Musik und eben auch Williams´ SCHINDLER´S LIST - kann das nicht vermitteln! Ich hoffe, meinen Standpunkt zu Auschwitz in der Kunst nun deutlich genug gemacht zu haben.
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Thomas, wir haben wohl verschiedene Vorstellungen von Musik, die wirkliches Grauen ausdrückt. Das bisschen Zigeuner-Moll in "Auschwitz-Birkenau" ist ziemlich traditionell und klingt nicht unbedingt abgrundtief schwarz und tragisch. Dazu der typisch Williams´sche, piekfein-saubere Streichersatz... an sich hört sich das gut an, würde für irgendein Drama mit folkloristischem Einschlag gut passen. Aber das Grauen von Auschwitz fängt diese Musik nicht ein. Mein Vorschlag für SCHINDLER´S LIST wäre gewesen: gar keine Musik. Eine Musik für Auschwitz müsste überragend, auf eine ganz neuartige Art und Weise grauenvoll sein - ich denke, dass nicht mal Jerry Goldsmith einen Score zustande gebracht hätte, der dieses Grauen adäquat in Noten fasst.
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Ich habe deine Feststellung weder aus dem Zusammenhang gerissen, noch falsch interpretiert. Du sagtest, dass Williams´ Musik die Bilder (und damit Auschwitz) erträglich (und damit logischerweise konsumierbar) macht. Und das ist eine üble Vorgehensweise: Spielberg macht das schlimmste Grauen des 20. Jahrhunderts, oder vielleicht aller Zeiten, erträglicher. So etwas finde ich falsch. Wieso nicht? Ich fände das einzig und allein ehrlich und respektvoll, auf eben dieses Leid aufmerksam zu machen - und es nicht auszublenden und dafür die entstehende "Leerstelle" mit schöner, anmutsvoller Musik auszufüllen. _______________ Spielberg ist als Filmemacher ein (brillanter) Naivling: als Regisseur von Unterhaltungsfilmen ist er ungeschlagen, ein Meister seines Fachs. Ich liebe seine INDIANA JONES-Filme und auch JURASSIC PARK (der meiner Meinung nach übrigens ernsthafter und pessimistischer ist als SCHINDLER´S LIST, aber das ist ein anderes Thema). Was in seinen eskapistischen Unterhaltungsfilmen brillant funktioniert, funktioniert in seinen ernsthaften Filmen dagegen weitaus schlechter: die naive Hoffnung, dass alles gut wird, hat in Filmen mit zutiefst ernstem Sujet, wie SCHINDLER´S LIST, MINORITY REPORT oder auch WAR OF THE WORLDS, nichts zu suchen. Spielbergs ewiger Drang zum Positiven und zum Happy-End richtet bei großartigen Filmen wie MINORITY REPORT oder WAR OF THE WORLDS echten Schaden an. MINORITY REPORT etwa, der als Hommage an den Film noir angelegt ist, übt mit seinem positiven Ausgang regelrecht "Verrat" am Genre des Film noir - der Film noir ist nämlich ein Genre, in dem der Held fast ausnahmslos zu Grunde geht, mal selbst verschuldet, mal unverschuldet. Wieso kann Spielberg keinen Film negativ enden lassen? Auch in WAR OF THE WORLDS wirkt das positive Ende "aufgedrückt": im Film wird so viel Grauen und Entsetzen dargestellt, am Ende dagegen siegt (unlogischerweise) doch wieder das Gute, die Familie und die menschliche Zivilisation. Als wenn nichts gewesen wäre... MINORITY REPORT und WAR OF THE WORLDS wirken auf mich wie wahrhaftige, ehrliche Kunstwerke, denen ihr wirkliches Ende entrissen und durch ein feiges Ende ersetzt wurde. Ich liebe beide Filme, schalte in den letzten 10 Minuten aber am liebsten ab, um mir das Erlebnis nicht zu versauen. SCHINDLER´S LIST ist, wie ich heute Vormittag erläutert habe, genau der gleiche Fall. Mag sein, dass das Ganze nicht absichtlich auf großes Einspielergebnis ausgelegt ist, aber es war die Folge. Die Folge von Spielbergs (möglicherweise unbewusster) kindlicher Naivität, dass am Ende doch alles gut wird. Dessen sollte sich der Mann endlich mal bewusst werden und entweder endlich ehrliche ernsthafte Filme machen, in denen am Ende auch mal alles scheitert - oder beim Unterhaltungsfilm bleiben, der an sich gar nicht zur Ehrlichkeit verpflichtet ist. Auschwitz ist Hoffnungslosigkeit, ich wüsste auch nicht, was sich Positives aus diesem Grauen entwickelt haben soll - wie uns die Geschichte lehrt, hat es die Welt nicht besser gemacht. Somit finde ich es auch verlogen, eine schöne, anmutsvolle Musik für diesen Film bzw. für dieses Ereignis zu komponieren. Ich glaube nicht, dass sich in irgendeinem KZ-Insassen jemals irgendwelche erwärmenden, hoffnungsvollen Gefühle ausgebreitet haben, wie man sie beim Anhören der Williams-Musik verspürt. Obwohl das wohl niemand wirklich beurteilen kann, würde ich sagen, dass bei den meisten Gefangenen im Angesicht des sicheren Todes durch Verhungern, Vergasung, Erschießung oder üble Infektionen eher Gefühle wie blankes Entsetzen und Panik vorherrschten, und nicht "ruhige", erträgliche Gefühle wie Trauer. Williams´ Musik verharmlost und romantisiert (ja, die Musik ist in ihrem Gestus eindeutig spätromantisch, mit leichten folkloristischen Einfärbungen), und so etwas wird dem Thema Auschwitz einfach nicht gerecht. Aber ich finde, dass ist nun eine Diskussion, die weit über Spielberg, Williams und Filmmusik hinausgeht, und eher zur kunsttheoretischen Reflexion wird. Hätte jemand Interesse an einem eigenen Auschwitz-Thread?
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80er-Familien-Sci-Fi? E.T., EXPLORERS, TWILIGHT ZONE?
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Auch so eine fragwürdige Sache: durch seine Zugänglichkeit (besonders in musikalischer Hinsicht) wurde der Film zum Erfolg. Das ist schon übel, wenn man sich mal überlegt, dass Auschwitz damit zur "genießbaren" Massenkultur wurde, die auch noch Unmengen an Kohle abwirft. Leichentürme bunt angemalt, mit profitablem Ausgang für Hollywood.
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Schwieriges Thema. Ich finde, ein Film über dieses Thema sollte in keiner Hinsicht "leicht verdaulich" sein, auch nicht durch die Musik. Und was die Hoffnungen und pulsierenden Herzen betrifft: das passt ziemlich gut ins naive Weltbild eines Regisseurs, der zwei Jahre vorher einen Film wie HOOK gemacht hat. In Auschwitz gab es wohl keine Hoffnung mehr.
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Taras Bulba - Franz Waxman___________________________11 (+) Das Wandelnde Schloss - Joe Hisaishi____________________17 The Long Good Friday - Francis Monkman_________________15 The Lion King - Hans Zimmer___________________________14 Die Päpstin - Marcel Barsotti ___________________________9 Daybreakers - Christopher Gordon_______________________11 (+) Schindler's List - John Williams__________________________10 (-) Cliffhanger - Trevor Jones______________________________8 TARAS BULBA ist ein Klassiker, ein kleines Meisterwerk - umwerfend allein schon "Ride to Dubno", unglaublich was Waxman hier aus einer verhältnismäßig einfachen musikalischen Idee rausholt. Dickes Plus! DAYBREAKERS ist einer der intelligentesten und kompositorisch dichtesten Horrorscores der letzten Jahre - sehr ungewöhnlich und erfrischend das skalenbasierte Konzept des Scores (d.h. Dur/Moll für die menschlichen Protagonisten, Oktatonik für die vampirischen Antagonisten). Auch die kompositorische Umsetzung dieses Konzepts lässt keine Wünsche offen, alles wunderbar mehrstimmig, teils sogar in Kanon-Form gestaltet - und wie Gordon immer wieder einzelne Instrumente solistisch in den Vordergrund stellt (Horn, Cello, Pauken), das mutet schon fast konzertant an. Ein brillanter Score, schon fast reif für den Konzertsaal. Wer Genaueres über den Score nachlesen möchte, kann das in meiner Rezension aus dem letzten Jahr tun, Link in meiner Signatur. SCHINDLER´S LIST ist an sich keine üble Musik, aber in meinen Ohren zu kitschig für so ein heikles Thema, zu viel Wohlklang - Auschwitz sollte "unkonsumierbar" sein. Grauen, Tod, Qual, Verwesung... das hätte Williams darstellen sollen. Alles andere ist meiner Meinung nach Heuchelei.
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Das kann ich so unterschreiben - kein Zwang in irgendeine Richtung, jeder entscheidet eben für sich, welche Bewertungsmethode er anwendet. Clever wäre ja z.B. eine gesunde Mischung aus Subjektivem und Objektivem, aber das nur als Gedankenanstoß. Ja, genau, bzw. es ging um die ersten 20 Sekunden der "Skateboard Chase" in Teil 1, bzw. der "Hoverboard Chase" in Teil 2. Für mich ist das rhythmisch immer noch ein 7/16 + 11/16 + 4/16 (mal fünf) - und eben kein durchgehend gerader (Vierer-)Takt, in dem alles synkopisch notiert ist. Hab damals ja beide Varianten aufgeschreiben, eingescannt und im Silvestri-Thread gepostet. Meine Variante war da einfach übersichtlicher und besser lesbar. Aber selbst wenn es gerader Vierer-Takt sein sollte: die rhythmische Struktur ist einfach äußerst erfrischend und Goldsmith-like, egal ob jetzt der Takt oder die Einwürfe ungerade sind. Ungerade bleibt´s so oder so.
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Oliver, hier muss gar niemand irgendwas. Wer eine objektivere und wissenschaftlichere Einstellung zur Musik hat, der wertet automatisch auch objektiver und wissenschaftlicher - soll diesen Usern dann das Bewerten in diesem Thread verboten werden? Ein Plus bekommt bei mir das, was gut ist, und wenn ich es gleichzeitig auch noch gut finde, trifft sich das gut. Aber wenn ich einen Score vor mir habe, der Klasse hat, mir aber subjektiv nicht gefällt - dann werde ich mich hüten, dem Score ein Minus zu geben, sondern gebe einfach kein Plus. Das ist dann nur eins, nämlich fair und respektvoll gegenüber einer tollen kompositorischen Leistung. Ich finde es löblich, wenn Leute wie Lars so fair und respektvoll sind und nicht ihren eigenen Geschmack über alles stellen (anzunehmen, der eigene Geschmack ist das wichtigste, ist eigentlich eine ziemlich selbstverliebte Haltung). Ich würde sagen, wir gestatten einfach beides: wer rein subjektiv bewerten möchte, tut das, wer objektiver bewerten möchte, tut eben das. Werben kann ich nur immer wieder für letzteres. Sorry, aber so verächtlich gegenüber denen, die anders denken, äußere ich mich nicht - ich fände es schön, wenn andere das im Gegenzug dann auch nicht tun. Ich kenne Barsottis Score nicht, aber allein der "orchestrale Faktor" ist doch nicht der Grund, wieso Prokofieffs ALEXANDER NEWSKI aufgewertet wird. Wie schon angemerkt wurde, ist der Score extrem originell, thematisch-motivisch äußerst vielschichtig (genial, wie facettenreich allein das Kreuzritter-Thema variiert wird) und außerdem hochintelligent an Eisensteins Montage-Technik angepasst. Mit der Analyse des Scores (rein kompositorisch + Kombination mit der Montage des Films) könnte man ein ganzes Seminar füllen. Kurzum: eine der wichtigsten sowjetischen Filmmusiken überhaupt, zu einem Film, über den sich streiten lässt. Eisenstein war ein brillanter Regisseur, Film- und Montage-Theoretiker, aber NEWSKI ist eben ein lupenreiner Propaganda-Schinken. "Lieben" kann den Film sicher niemand, "schätzen" sollte man den brillanten Einsatz der filmischen Mittel (und natürlich die Filmmusik) dagegen schon. (Ach ja, bevor jemand fragt: Montage = Schnitt) Um es kurz und bündig zusammenzufassen: ALEXANDER NEWSKI ist deswegen so großartig, weil er als einer der ersten Scores der Filmgeschichte in ein intellektuelles, durchaus tiefsinniges Wechselspiel mit der Montage, also dem Filmschnitt, tritt. Jeder, der sich mit Filmmusik beschäftigt, sollte den Score zumindest schon mal gehört haben. Alexander Nevsky - Sergei Prokofiev_____________________17 (+) Das Wandelnde Schloss - Joe Hisaishi____________________16 Lost - Michael Giacchino_______________________________6 (-) The Long Good Friday - Francis Monkman_________________14 V for Vendetta - Dario Marianelli_________________________1 Die Päpstin - Marcel Barsotti ___________________________7 Back to the Future - Alan Silvestri_______________________20 (+) Cocoon - James Horner________________________________17 Zu BACK TO THE FUTURE gibt´s wahrlich nicht viel zu sagen: sicher hat der Score seine Vorbilder, aber das Thema ist brillant und rhythmisch ist der Score teils auch ziemlich clever gemacht, insbesondere die "Einstein"-Cues zu Beginn oder der Anfang der "Skateboard Chase". Letzteren hatte ich im Silvestri-Thread ja mal rhythmisch analysiert und dafür die Hucke voll bekommen. Neu: DAYBREAKERS (Christopher Gordon) Alexander Nevsky - Sergei Prokofiev_____________________17 Das Wandelnde Schloss - Joe Hisaishi____________________16 Lost - Michael Giacchino_______________________________6 The Long Good Friday - Francis Monkman_________________14 V for Vendetta - Dario Marianelli_________________________1 Die Päpstin - Marcel Barsotti ___________________________7 Daybreakers - Christopher Gordon_______________________10 Cocoon - James Horner________________________________17
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Korrekt - Big Ed Hurley äääääh... Everett McGill in THE STRAIGHT STORY.
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The Living Daylights?