Zum Inhalt springen
Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

Mitglied
  • Gesamte Inhalte

    9.819
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Jup, geht. Kinostart liegt noch nicht länger als zwei Jahre zurück. Genauso übrigens auch bei ODESSA von Anna Drubich.
  2. Klar, sonderlich originell oder gar komplex ist das Ganze nicht. Als Fan skalenbasierter bzw. modaler Elemente in Musik hab ich aber trotzdem meine Freude dran.
  3. "Paul's Dream" aus Zimmers DUNE: um was für ein Thema es sich hier genau handelt, wird sich wohl erst zeigen, wenn Soundtrack und Film erschienen sind. Da es eine prägnante Figur ist, gehe ich allerdings davon aus, dass es sich um ein Thema für Paul Atreides oder für den Wüstenplaneten selbst handelt. Sicherlich ist es irgendwie ein Klischee, die arabische bzw. Zigeuner-Dur-Tonleiter für einen Wüstenfilm zu verwenden, aber ich finde die Idee dennoch wirkungsvoll und klanglich durchaus überwältigend. https://youtu.be/BdtiYwSP9ko?t=149
  4. Das Hauptthema aus Marco Beltramis erstem FEAR STREET-Score, hier in der Version der "Main Titles". Das Thema spielt im dritten Teil wieder eine Rolle, bzw. erfährt man erst dort, für wen oder was es eigentlich steht. Strukturell und im Charakter ist es "Sidney's Lament" aus SCREAM nicht unähnlich - und wird ebenfalls von einer weiblichen Solo-Gesangsstimme intoniert. https://youtu.be/hNMITLFFw3s?t=48
  5. Da Michael Kamens beliebter Score zu ROBIN HOOD: PRINCE OF THIEVES diesen Sommer sein 30-jähriges Jubiläum feiert, habe ich mir hieraus auch einige Passagen ausnotiert. Auf der melodischen Ebene arbeitet Kamens Score viel mit Mittelalter-evozierenden, reinen Intervallen wie Quarte und Quinte (besonders im "springenden" Schlachtmotiv, siehe zweiter Auszug), und mutet damit zugleich roh wie auch naturbelassen an. Der 12/8-Takt des Hauptthemas passt ebenfalls zum mittelalterlichen Charakter der Musik: abgesehen davon, dass man das Thema auch im 4/4 hätte notieren können, verweist der in Dreiergruppen geteilte 12/8 unterschwellig auf die Trinitätslehren des christlichen Mittelalters. Hauptthema und Schlachtmotiv: https://www.youtube.com/watch?v=PZT8VqdE8Tk
  6. Etwas ganz anderes: das Actionmotiv aus Goblins Musik zu George A. Romeros Zombie-Klassiker DAWN OF THE DEAD (1978). Die Musik der Gruppe, die vor allem im europäischen Argento-Cut des Films benutzt wurde, ist stark vom Progressive Rock der 60er und 70er geprägt, und hat deswegen einige rhythmisch abenteuerliche "odd meter"-Passagen zu bieten. Das "Zombi"-Actionmotiv ist da wohl der komplizierteste (7/16 + 3/8 + 4/8), aber interessanterweise auch prägnanteste Einfall des Scores. https://www.youtube.com/watch?v=zYKy8Z1Ze3E
  7. Da nicht alle hier auf Facebook aktiv sind, eröffne ich diese kleine Serie nun auch mal hier: ein Thread mit Fokus auf besonders schönen, oft etwas übersehenen Einfällen, Motiven oder Themen aus Filmmusiken in Form kleiner Notenauszüge. Da ich immer mal wieder gerne zwischendurch solche Exzerpte erstelle (meistens by ear, manchmal entnehme ich es auch der Partitur), habe ich mir gedacht: warum nicht gleich mit anderen Filmmusik-Fans teilen. Vielleicht findet ihr es ja interessant. Falls ja: viel Spaß! Das Virus-/Einzellermotiv aus Williams' WAR OF THE WORLDS. Das Motiv eröffnet und beschließt den Film, alles scheint um es zu kreisen - und kreisend wirkt auch seine Struktur (der 12/8-Takt hat in seinem triolischen Charakter auch etwas "Natürliches", "Fließendes" an sich). Der Kreislauf des Lebens, schön musikalisch eingefangen. Ich finde es immer spannend, wenn Williams solche Naturmotive vertont, das hat immer etwas sehr Entrücktes, aber auch dezent Paranoides. Denn es entzieht sich unserer Kontrolle. https://youtu.be/J1Kn3yTiPZo?t=153
  8. Siehe Beitrag von @badbu vom 23. Juli. Erst "The Dune Sketchbook", dann der normale Soundtrack, dann der Companion Soundtrack zum Design-Buch.
  9. Ich glaube, wir sollten uns alle mal wieder vor Augen führen, dass Filmmusik ein Randgebiet, und auch Goldsmith ein absolutes "Special Interest" ist. Es ist ja nicht so, als ob diese Goldsmith-Kanonisierung besonders hohe Wellen schlagen und CAPRICORN ONE und THE MUMMY nun aus jedem Konzertsaal tönen würden. Gegen die Popularität eines Williams ist Goldsmith immer noch weitgehend unbeackertes Spezialisten-Terrain, das auch wissenschaftlich kaum erschlossen ist - also meine Güte: lasst es doch einfach geschehen, dass immerhin ein paar amerikanische Underground-Label sich um sein Andenken verdient machen. Es ist wirklich manchmal ganz heilsam, ein bisschen über die Grenzen der eigenen Connaisseur-Bubble hinauszuschauen.
  10. Bei North und Friedhofer und einigen anderen Namen stimme ich dir zu, dass die Vielfalt hier auch qualitativ gerechtfertigt war. Wenn ich mir allerdings ansehe, wie wenig mittlerweile etwa von Victor Young, Leigh Harline und anderen Golden-Age-Komponisten aus der zweiten Reihe, und wieviel dagegen noch von Goldsmith oder Williams veröffentlicht wird, komme ich nicht umhin, auch ein bisschen Gerechtigkeit darin zu sehen. Es tut mir ja leid, dir das wieder unter die Nase reiben zu müssen, aber Goldsmith gehört nicht umsonst zu den geschätztesten Komponisten der US-Filmmusik, und ich kenne etwa keinen Score vom (recht überschätzten) Victor Young, der einem starken bis meisterlichen Goldsmith im musikalischen Erfindungsreichtum auch nur annähernd das Wasser reichen könnte. Auch die von einigen immer wieder als hocherfreuliche Veröffentlichung angepriesene Western-Box von LaLaLand finde ich vom Musikalischen her auch nur bei Waxman, (teilweise) Newman und Raksin überzeugend. Oder um es anders zu formulieren: auch im Golden Age gab es haufenweise standardisiertes, schnell runterschriebenes und abgesehen vom mitunter feurigen Gestus wenig memorables Zeug, das nicht ganz zu Unrecht keinen Einzug in die heiligen Hallen des Kanons gefunden hat. Vielfalt schön und gut, aber am Ende kehrt der Mensch halt doch immer wieder zum Besten und Erhabensten zurück. Nicht von der Hand zu weisen ist natürlich die überragende Bedeutung von North und Waxman, die man diskographisch natürlich auch in Gänze erschließen müsste (Friedhofer durchaus auch). (Wenn ich gehässig wäre, würde ich jetzt übrigens auch den werten Tiomkin zu den überschätzten Komponisten zählen, bei denen es nicht selten etwas hohl und rumpelig wurde, und bei dem einfach der Golden-Age-Fetisch zu ziehen scheint. Aber ich bin jetzt still. )
  11. Sicher, aber ich denke nicht, dass die solch einen Hype nach sich ziehen, wie er momentan bzgl. Goldsmith herrscht. Die Leute sind halt froh, dass die letzten Musiken von ihm gehoben werden. Wenn das gestemmt ist, wird da wohl wieder Ruhe einkehren. Und es ist doch besser, wenn junge Sammler über Goldsmith an die 50er und 60er herangeführt werden als überhaupt nicht, oder?
  12. Freue ich mich sehr drauf, vor allem auf THE MAN. Einer der letzten Mosaiksteine im Zyklus der "Paranoia"-Goldsmiths der 60er und 70er.
  13. BLACK PATCH ist von 1957. "Alt" ist erfüllt, "50er" ebenso. Lasst den Leuten ihre Freude, Goldsmith ist nun eh bald komplett. Bist du tatsächlich so vertraut mit beiden Musiken? Hast du THE MAN gesehen? Dein Tonfall klingt, als ob es einen Konsens bezüglich beider Musiken gäbe, von dem zumindest mir nichts bekannt ist.
  14. Ein paar spannende Erstveröffentlichungen wären in der Tat mal wieder schön, gern auch aus den 70ern oder 80ern. Auf Joel Goldsmiths THE MAN WITH TWO BRAINS warten z.B. viele Fans, oder mal wieder was Unveröffentlichtes von David Shire oder gerne auch Kamens HIGHLANDER. Auch aus diesen Jahren ist noch einiges zu holen.
  15. Ausgehend von diesen beiden Tracks ist die Klangcharakteristik altbekannt (etwas lachhaft in der Tat, dass dieser sphärische Ethno-Sound als weitestmöglich entfernt von jeder Konvention verkauft wird, was er schlicht nicht ist), aber innerhalb seiner stilistischen Grenzen finde ich gerade "Paul's Dream" gar nicht mal so schlecht, besonders die sich wurmartig nach oben und wieder zurück windende Linie des elektronischen Cellos ab 2:30 in der Zigeuner-Dur-Tonleiter. Das Ganze schiebt er über mehrere Minuten um eine kleine Sekunde rauf und runter - da ergibt sich schon eine spannende Steigerung. Seit einigen Jahren hat er es irgendwie mit Chromatik und kleinen Sekunden. Mal schauen, wie die Musik in Gänze so wird. Schön aber, dass es mit dem "Dune Sketchbook" ein konzertantes Album geben wird, wo die Ideen expansiver präsentiert werden.
  16. Ja, Ende 2020 kam die dann. Die Facebookseite von Goldenthal hatte mal ein Foto von einem Karton voller CDs frisch aus dem Presswerk gepostet.
  17. Ist das nicht einfach die Zarathustra-CD, die es jetzt schon länger gibt?
  18. Neben dem Lady-Diana-Biopic SPENCER hat Greenwood dieses Jahr auch den neuen Film von Jane Campion vertont: THE POWER OF THE DOG. Der Film spielt auf einer Ranch in den 1920er Jahren und ist mit Benedict Cumberbatch und Kirsten Dunst in den Hauptrollen besetzt. Der Film ist eine Netflix-Produktion, und wird Anfang September in Venedig gezeigt, einen Monat später beim New York Film Festival. Im Laufe des Herbstes wird der Film dann ins Netflix-Programm aufgenommen. Die historische Verortung in den 20er Jahren ist musikalisch vielversprechend. Vielleicht wieder ein spröderer Western-Greenwood im Geiste von THERE WILL BE BLOOD? https://deadline.com/2021/07/jane-campion-the-power-of-the-dog-netflix-new-york-film-festival-centerpiece-1234800138/
  19. Letztens mal wieder gehört und relativ erschüttert festgestellt, dass der Score doch enorm bildbezogen ist und zumindest auf CD nicht annähernd so gut funktioniert wie andere Elfman-Highlights der 90er wie EDWARD SCISSORHANDS oder BATMAN RETURNS, die auch als Album "konzertanter" zusammengestellt sind. Weiß gar nicht, warum ich SLEEPY HOLLOW über die Jahre immer in meiner Elfman-Top-5 hatte - würde das mittlerweile doch etwas nach unten korrigieren. Einen Complete Score brauche ich davon wirklich nicht.
  20. Was mir am ersten besser gefällt, ist die thematische Geschlossenheit. Das tragische, etwas an "Sidney's Lament" aus SCREAM angelehnte Hauptthema hält den Score echt gut zusammen, und es gibt einige Tracks, wo das Thema schön breit ausgemalt wird. Dahingegen gibt es im zweiten Score nur ein kurzes Hauptmotiv - ein spukiger, 'haunted house'-artiger h-moll/g-moll-Wechsel, meistens im Klavier - , der kaum weiter ausgebaut wird. Hier hätte ich mir noch irgendein größeres Statement oder eine ausformulierte Konzertfassung gewünscht. Auf der anderen Seite sind die modernistischen Horrorpassagen viel einfallsreicher und farbiger als im ersten, ganz klar.
  21. Was du da ab Zeile 2 beschreibst, ist allerdings der erste... Der ist auch schon recht gut, aber der zweite ist noch stärker. Gerade für dich dürfte das etwas sein, mit deiner Vorliebe für sprechenden/flüsternden/schreienden Chor.
  22. Prima, die Anschaffung der LaLaLand-CD habe ich immer auf die lange Bank geschoben, deswegen fehlt dieser Goldsmith noch physisch im Archiv. Hier ist jetzt wohl auch der alte Albumschnitt dabei - perfekt. Der Score ist recht unterschätzt, finde ich. Allein die Vorspannsequenz ist herausragend gut vertont.
  23. FEAR STREET PART 2: 1978, Marco Beltrami, Brandon Roberts
  24. Oh, wie toll, der zweite Score verzichtet nun noch mehr auf Elektronik, ist fast vollkommen modernistisch-sinfonisch, inklusive Chor. Nochmal stärker als der erste. Hätte ich echt nicht erwartet, dass Beltrami für einen aktuellen Horrorfilm nochmal so ins ausdifferenziert Modernistische zurückkehrt. Klasse!
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir nutzen auf unserer Webseite Cookies, um Ihnen einen optimalen Service zu bieten. Wenn Sie weiter auf unserer Seite surfen, stimmen Sie der Cookie-Verwendung und der Verarbeitung von personenbezogenen Daten über Formulare zu. Zu unserer Datenschutzerklärung: Datenschutzerklärung