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Soundtrack Board

Sebastian Schwittay

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Alle Inhalte von Sebastian Schwittay

  1. Stimmt - die "Symphony in Three Movements", das Kammerkonzert "Dumbarton Oaks", das "Ebony Concerto"... ich liebe auch diese neoklassizistische Seite Strawinskys sehr. Aber da kommst du wohl eh noch drauf zu sprechen, deshalb von meiner Seite da jetzt nichts mehr dazu.
  2. Stimmt, SCHLAFES BRUDER ist toll, war damals meine erste deutsche Filmmusik auf CD. Der Film ist ebenfalls grandios, für einen groß budgetierten deutschen Film ziemlich unkonventionell und verstörend.
  3. Gerade das finde ich so interessant - allzu viel originär Indisches gibt´s in SLUMDOG MILLIONAIRE nämlich gar nicht, im Grunde ist das alles Electro, Ethno-Pop und experimenteller, orientalisch eingefärbter Hip Hop. Ein musikalisches Porträt globalisierter Urbanität, wenn man so will.
  4. Ich fand die Musik in SLUMDOG MILLIONAIRE (Score im eigentlichen Sinne ist es ja kaum, eher für den Film komponierte Songs) wunderbar erfrischend - warum genau magst du sie denn nicht, ist doch eigentlich alles sehr melodisch und eingängig? Wie gesagt, ich finde, dass die Musik nicht nur im Film großartig wirkt, sondern auch auf CD eine durchaus gute Figur macht. Sicher, individuell etwas straffen kann man sich den Albumschnitt schon, aber ich bekomme sicher gute 30 Minuten Musik zusammen, die ich mir auch abseits des Films mit viel Freude anhören kann. Und genau dieser Idealfall macht, wie ich finde, die großen Meisterwerke der Filmmusik aus. Dennoch würde ich eine Filmmusik, die nur auf einer Ebene überzeugt (nur gute Filmwirkung, oder - viel seltener - nur gute Wirkung abseits der Bilder), niemals als "schlecht" bezeichnen. Schlecht ist eine Filmmusik eigentlich nur dann, wenn sie auf beiden Ebenen versagt, was IMO bei vielen Zimmer- und RCP-Scores der Fall ist. Die bieten meist weder als eigenständige Musik kompositorische Qualität, noch helfen sie in irgendeiner Weise dem Film, kleistern ihn viel mehr regelrecht störend mit einer dicken Klangsoße zu und vermitteln immer denselben Pathos, von THE ROCK über GLADIATOR bishin zu den aktuellsten "Weiterentwicklungen" dieser Tendenzen in den Filmmusiken von Ramin Djawadi oder Steve Jablonsky.
  5. Warum führen wir nicht eine board-interne Hexenjagd gegen unliebsame Oscargewinner ein? Oder einen virtuellen Pranger, wo jeder mal gegenspucken kann? Mir geht diese Anti-Haltung gegenüber Komponisten, die mal nicht mit dem dicken Hollywood-Sound konform gehen, mittlerweile ziemlich auf den Keks. (Darüber hinaus: hast du 127 HOURS überhaupt schon gehört? Ich jedenfalls nicht, maße mir daher auch keine abschätzigen Äußerungen an...)
  6. Vermutlich ist die Musik einfach nur mal wieder recht laut abgemischt - somit fällt sie den unwissenden Filmkritikern auf, und alles was auffällt, ist automatisch ungewöhnlich und "entirely different".
  7. Tia, so ist das halt mit Albumschnitten: die Komponisten blicken´s, die Fans leider nicht.
  8. Vollste Zustimmung bzgl. der Boulez-Cleveland-Interpretation - eindeutig der beste "Sacre", den man bekommen kann. Außerdem tolle Beschreibung der Musik, Gerrit (was übrigens für alle deine Beiträge hier gilt, wirklich hervorragend).
  9. Der erste Trailer zu Terrence Malicks THE TREE OF LIFE: [ame=http://www.youtube.com/watch?v=PL7SThqcBy8]YouTube - Broadcast Yourself.[/ame] Wunderschöne Bilder - wird wohl (mal wieder) ein Meisterwerk.
  10. Ich mag Marius Ruhland und seine ANATOMIE-Scores sehr gerne, insbesondere den ersten. Gibt aber leider kein eigenes Score-Release.
  11. Abgesehen vom gewagten, originellen Inhalt und den großartigen Schauspielern finde ich den Film auch einfach unglaublich ästhetisch - Peter Suschitzky fotografiert ja alle Cronenberg-Filme seit DEAD RINGERS wunderbar, aber CRASH ist wirklich eine Meisterleistung, was die Bildgestaltung betrifft. Die Kamerafahrten sind spektakulär, die Bilder selbst erlesen, von einer kühlen Strenge geprägt und gleichzeitig wunderbar poetisch. Der Film ist ein wahrer Augenschmaus.
  12. Was die Filme betrifft, bin ich auch fast etwas sauer, dass THE GHOST WRITER komplett ignoriert wurde. So einen filmischen Diamanten bekommt man im aktuellen Kino nur alle paar Schaltjahr zu Gesicht und dann das... Mir völlig unverständlich.
  13. Wenn du gute Minimal Music suchst, empfehle ich John Adams oder Philip Glass, in der Filmmusik Elliot Goldenthal oder Don Davis. TRON: LEGACY dagegen ist ein schematischer, zäher Versuch über minimalistische Stilismen und orientiert sich viel zu sehr an den populären, aber kompositorisch schlichten Minimal-Trends aus dem Hause Zimmer (siehe INCEPTION). THE SOCIAL NETWORK ist mit seinen Electro- und 80er-Pop-Anleihen nicht nur stilistisch origineller, sondern überzeugt auch, was die subtile Motivarbeit anbelangt. Im "Track der Woche"-Thread habe ich mal was zum Track "In Motion", den darin verwendeten Intervallen und deren Bezügen zur Figurenkonstellation der Filmhandlung geschrieben - in jedem Fall ist der Score intelligenter und vielschichtiger, als man nach dem ersten Hördurchgang meinen möchte.
  14. Öhm, ja, schon irgendwie... und auch durchaus weit mehr als das. Rosenthal ist ein Komponist, der sein Handwerk aus dem Effeff beherrscht und kaum je einen wirklich schwachen Score geschrieben hat, ähnlich wie Broughton. Mancher mag zu seiner Musik keinen Zugang finden (obgleich das merkwürdig ist, komponiert er doch sehr traditionell-spätromantisch), technisch ist an seiner Musik dagegen nicht das Geringste auszusetzen, sie ist schlicht brillant. Ich kann nur immer wieder auf sein Meisterwerk RETURN OF A MAN CALLED HORSE verweisen...
  15. THE SOCIAL NETWORK ist mit Sicherheit kein schlechter Witz... einer der besten Synthesizer-Scores der letzten Jahre. Mit ALICE und SOCIAL NETWORK sind schon mal zwei Musiken dabei, die den Globe durchaus verdient hätten. THE KING´S SPEECH kenne ich noch nicht, hätte in Sachen Desplat aber auch lieber THE GHOST WRITER gesehen. Was die Filmnominierungen betrifft, bin ich enttäuscht, dass weder THE GHOST WRITER (einer der besten Filme des Jahres und in Polanskis gesamtem Schaffen) noch SHUTTER ISLAND berücksichtigt wurden - sind beide wohl wirklich zu früh gestartet. Ich drücke nun einfach THE SOCIAL NETWORK in allen Kategorien die Daumen... jedenfalls so lange, bis ich BLACK SWAN gesehen habe.
  16. Meine bisherigen Lieblingstracks sind "Full Fathom Five" und "Hell Is Empty" - aber mittlerweile hat sich mir auch die Klasse von "Prospera´s Coda", dem siebenminütigen Finalstück, erschlossen. Eine einzigartige, hochemotionale, zugegebenermaßen aber auch recht sperrige Rockballade, die sich aufgrund der Ausgedehntheit der Songstruktur nur langsam erschließt. Es dauert sehr lange, bis Refrains und harmonische Wendungen wiederholt werden, die dramaturgische Struktur ist stark zerdehnt. Dennoch, oder vielleicht gerade deswegen, entsteht eine beinahe soghafte Wirkung, wenn man sich intensiver mit dem Stück auseinandersetzt. Der gesungene Shakespeare-Text darf hier natürlich nicht ausgeklammert werden, die Formgebung der Komposition orientiert sich nämlich auch stark an der Struktur der Dichtung. Im Digital Booklet des iTunes-Downloads sind glücklicherweise alle Texte aufgeführt, man muss sie sich also nicht alle aus dem Reclam-Heftchen zusammensuchen. Wenn es keine Score-Nominierung für Goldenthals Score gibt, dann doch bitte zumindest eine für den besten Song: "Prospera´s Coda" oder auch der poppig-melodische "O Mistress Mine" wären da schon recht heiße Kandidaten, finde ich. In diesem Sinne: "Now I want / Spirits to enforce / Art to enchant..." (eindrucksvollste Stelle in "Prospera´s Coda")
  17. Also irgendwie scheinen wir in verschiedenen Universen zu leben... Im Vergleich mit den vergangenen Jahren gab es gerade dieses Jahr in Sachen Filmmusik überdurchschnittlich viel Hörenswertes. Allein mit DAYBREAKERS, THE WOLFMAN, ALICE IN WONDERLAND, THE GHOST WRITER, THE TEMPEST, THE SOCIAL NETWORK und nun wohl auch TRUE GRIT haben wir schon mehr Oscar-würdige Scores als es Nominierungsplätze gibt. In den letzten zwei Jahren gab es dagegen vielleicht jeweils 2-3 Scores, die wirklich auszeichnungswürdig gewesen wären. Ich finde, 2010 ist das beste Score-Jahr seit 2005 - ein toller Start ins neue Jahrzehnt.
  18. Gibt es denn eigentlich konkrete Belege (z.B. Aussagen der Coens), dass sie mit ihrem Film auf den alten TRUE GRIT in irgendeiner Weise Bezug nehmen wollen? Vielleicht ist es ja ein ähnlicher Fall wie bei Herzogs BAD LIEUTENANT und das Ganze ist ein eigenständiger Versuch über eine alte Geschichte? Könnte ich mir bei Autorenfilmern wie den Coens jedenfalls sehr viel eher vorstellen - die beiden sind eigentlich keine Remake-Regisseure.
  19. 3:10 TO YUMA war aber ebenfalls eine wunderbare, sehr originelle und stimmungsvolle Musik, eine der besten Western-Musiken der letzten Dekade. Qualitative Unterscheidungen nach den Kategorien dissonant/melodisch zu treffen, finde ich schon etwas seltsam.
  20. Klingt wirklich richtig gut - und fast nach dem Besten, was ich von Burwell je gehört habe. Könnte durchaus was sehr Feines werden, wird auf jeden Fall geordert! Wirklich schönes thematisches Material, toll instrumentiert - aber es scheinen auch Traditionals Verwendung zu finden, siehe Track 3 und 10.
  21. Werde mir diese Edition natürlich auch zulegen, aber ich warte noch ein Weilchen. Jetzt erstmal die wichtigeren, auf geringere Stückzahlen limitierten Sachen, wie eben A MAN CALLED HORSE...
  22. Auch von mir alles Gute an das heutige Geburtstags-Trio Thomas, Ludwig und Csongor! Feiert noch schön!
  23. Dir gefällt CRASH? Dann bist du der erste, den ich kennenlerne, der den Film auch mag. Ist sein bisher bester, reifster Film, finde ich.
  24. Stimmt, Cronenbergs eXistenZ ist echt klasse - kennst du sonst noch was von Cronenberg? Wenn nicht, sehr guter Einstieg in sein Werk.
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